Zusammenfassung Sozialpsychologie I

Werbung
Zusammenfassung Sozialpsychologie I
TU Chemnitz WS 2004/05
PD Dr. Jan Eichstaedt
Einführung
Erkenntnisgegenstand der Sozialpsychologie
Sozialpsychologie ist die Wissenschaft vom Verhalten und Erleben von Menschen in ihren sozialen
Bezügen
Erkenntnisstile bei Vertretern verschiedener Berufsgruppen
Empirisches Beobachten - Chemiker/Biologen
Intuitives Fühlen - Musiker/Dramaturgen
Rationales Denken - Mathematiker/Physiker
Autoritatives Glauben - Militärs
Erkenntnisgewinnung nicht durch freie Beobachtung wie in Physik
Wissenschaftliche Methoden: Befragung, Interview, Experiment
Bsp. Hilfsbereitschaft: Bei Befragung helfender erfährt man am wirksamsten identifizierten Faktor
(weniger Zeugen) nicht
Selbstbeobachtung vs. Fremdbeobachtung
Wissenschaftliche Beobachtung Æ teilnehmend/nicht teilnehmend Æ strukturiert/Unstrukturiert
Æ offen/verdeckt
Operationale Messung
Messung = Objektmerkmalen Zahlen zuordnen (physikalisch oder per Vereinbarung)
Merkmalsausprägung-Zahl-Zuordnung bestimmt Skalenniveau
Funktion (sozial-)psychologischer Befragungen und Experimente
Befragung: Situation und Auswertung strukturiert (festgelegt) oder unstrukturiert (allgemein)
Experiment: systematische Beobachtung, experimenteller Eingriff (Manipulation),
Ausschaltung/Kontrolle von Störvariablen Æ Variierbarkeit und Wiederholbarkeit muss
y Abhängige Variable (das Untersuchte) y Unabhängige Variable (das Einwirkende)
Hypothese vor Experiment
„Genau dort wollte ich hintreffen…“
Was können Experimente, korrelative Studien aber nicht?
Experiment: Abhängigkeit A von U wird gezeigt Æ also erhofftes „Warum“ gefunden
Korrelation (=Gegenseitigkeit): beide Variablen hängen zusammen (Vorurteil Ù Bildung)
Unterscheidung induktiver von deduktiver Vorgehensweise
Induktiv: Sammeln geeigneter Beobachtungen und darin Suche nach Antworten (Beob. Æ Prinzip)
Deduktiv: Vorher aufgestellte sinnvolle, theoretische Antworten durch anschließende Beobachtung
Widerlegt (Theorie Æ Prinzip)
Einstellungen I
Was sind Einstellungen?
= psychologische Tendenz durch Bewertung mit gewissem Grad an Neigung oder Abneigung
Æ interne Zustände von Personen verschiedener Verweildauer Æ auf Objekte bezogen
Kein Motiv, Instinkt oder Bedürfnis!!!
Dreikomponentenmodell: UV-Reize AV-1) Affekt (verbale Gefühlsäußerungen)
2) Kognition (Wahrnehmungsreaktion) 3)Verhalten
Arten der Einstellungsmessung
- Holistisch, ganzheitliche Erfassung, z.B. Feeling-Thermometer Wie finden Sie …? gut..schlecht
- Nach Attributen zergliedert, z.B. mit gegensätzlichen Adjektiven eklig .. .. gutschmeckend
- Attribute und Erwartung x Wert: Einstellung=Wahrscheinlichkeit, dass Person eine Eigenschaft an
Objekt für vorhanden hält x Bewertung dieser Eigenschaft an Objekt
Probleme mit Einstellungsmessung
Tendenz zur Selbstkonsistenz (kein eigenes Widersprechen), Soziale Erwünschtheit,
Selbstwertdienliche Verfälschung, Halo-Effekt (ein besonderes Merkmal hervorgehoben)
Æ schon Messung allein nimmt ein Einfluss auf Ergebnis
Wann sagen Einstellungen Verhalten vorher?
Nur bei Beachtung zusätzlicher Einflussgrößen, sonst eher nicht wie erwartet
Æ Bsp. LaPiere und seine Reise mit dem Chinesenpaar
Unterscheidung impliziter und expliziter Einstellungen
Implizit: Definition der Einstellung, wirklicher interner Zustand der Person
Explizit: interner Zustand + Umstand, also was Person nach außen äußert
Impliziter Assoziationstest IAT (Blumen - Insekten)
1) Semantische Kategorisierung, Einstellungsobjektunterscheidung (Blumenname-re. Insektennam.-li.)
2) Etablieren einer automatischen Evaluationstendenz, Unterscheidung von assoziierten Attributen
(positive Wörter-rechts negative Wörter-links)
3) Kombinierte Aufgabe, Sammeln von Reaktionszeiten (Zeigen von Blumenname, Insektenname,
„positiv“ und „negativ“ Æ kompatibel/erleichterte Bedingung: Zeit müsste gering sein)
4) Semantische Kategorisierung mit umgekehrter Tastenzuordnung, Antwortzuordnung bei
Einstellungsobjektunterscheidung vertauscht (Blumenname jetzt links, Insektenname rechts)
5) Kombinierte Aufgabe, wie 3 aber inkompatibel/interferierend Æ Messung der Einstellung
Æ Höhe des Kompatibilitätseffekts ist Ausdruck der Präferenzstärke (Blume oder Insekt bevorzugt)
Prozedur: Assoziationen von Zuordnungen der Einstellungsobjekte mit automatisierten, evaluativen
Antwortmustern (Reaktion bsp. mit rechts) verglichen, bei gleichzeitiger Kategorisierungsaufgabe
Æ inkompatible Objekte: Reaktionszeitdifferenz
Æ kompatibel: Übereinstimmung
Explizit: kann nicht durch soziale Erwünschtheit verfälscht werden: Unwissenheit über Erfassungsziel,
bei Ahnung Art & Weise unklar und bei Wissen absichtliche Verfälschung kaum möglich
Einstellungen II
Funktionen von Einstellungen
y Handlungsvorbereitung (Erster Eindruck, Personenwahrnehmung)
y Wissens- und Informationsverarbeitungsfunktion (selektive Umweltwahrnehmung, Konsequenzen)
y Instrumentelle Funktion (Positives erreichbar machen, Negatives meiden)
y Funktion für soziale Identität (Ausdruck der Person)
y Aufrecherhaltung des Selbstwertes (Ablehnung anderer)
Entstehung von Einstellungen
y Direkte Informationen über das Einstellungsobjekt (Kognitiv(Denken,Urteilen), direkte vs.
Indirekte Erfahrung, größere zeitliche Stabilität, höhere Verbindung zw. Einstellung & Verhalten)
y Mere Exposure Effect (häufige Aussetzung eines neutralen Objekts führt zu positiver Bewertung)
y Signallernen (Erwartungslernen mit unspezifischem Reiz Æ erwirbt Vorhersagequalität,
Assoziationen mit bestimmter Reaktion wird gestiftet: z.B. BRD gut, Holland böse)
y Evaluatives Lernen (Erwerb von Präferenzen, Reiz erwirbt affektive Qualität, Bild-Bild-Paradigma,
Like-dislike-ratings: neutrale Bilder negativem/positiven Bild gegenübergestellt)
y Operante Konditionierung (Verstärkte Einstellungsäußerungen erhöhen Wahrscheinlichkeit ähnlich)
y Verhalten gegenüber dem Einstellungsobjekt (Handelnder sucht Erklärung für eigenes Verhalten
Æ entweder externe Ursache oder persönliche Einstellung Æ Attribution)
Korrespondenzprinzip (Ajzen & Fishbein)
Messung der Übereinstimmung von Verhalten und Einstellungen Æ Erklärung für evt. Fehlen
4 Aspekte: y Zielaspekt (Welches Ziel bezweckt Verhalten?)
y Handlungsaspekt (Welche Handlung soll untersucht werden?)
y Kontextaspekt (In welchem Zusammenhang wird Verhalten ausgeführt?)
y Zeitaspekt (Wann soll Verhalten ausgeführt werden?)
Æ enge Beziehung nur, wenn Verhalten und Einstellung in allen vier Bereichen korrespondieren
Theorie des überlegten sowie geplanten Verhaltens
Überlegtes Verhalten: Einstellungen auf Verhalten statt Objekte bezogen; Verhalten durch Absicht
gesteuert; Einstellungen durch (geglaubte) Bewertung abhängig; subjektive Norm 4. Komponente
Æ Verhalten wird ausgeführt, bei positiver Bewertung (für sie bedeutsamer Personen-geglaubt)
Kritik: beschränkt auf Verhalten willentlicher Kontrolle, also bsp. nicht Gewohnheiten
Theorie geplanten Verhaltens: Wahrgenommene Verhaltenskontrolle - ist desto größer, je mehr
(Ajzen 1991)
Ressourcen, Fertigkeiten etc. Personen besitzen
Kritik: auf willentliches Verhalten beschränkt, nicht auf Objekte bezogen
MODE-Modell (Fazio)
Einstellung = Assoziation zw. Einstellungsobjekt und damit verknüpften Gedächtniseinträgen
Æ je mehr Verknüpfungen, desto wahrscheinlicher eine automatische Einstellungsaktivierung
Bsp.: Einstellung über unbek. Insekt bestimmt durch Valenz von Insekten & spontanes Assoziiertes
Æ Einstellungen im Grad ihrer Verfügbarkeit unterscheidbar Æ unwillkürliches Eintreten
y spontanes Verhalten durch automatisch aktivierte, hoch verfügbare Einstellungen ausgelöst
y überlegtes Verhalten durch (von verfügbaren Infos) bewusst erschlossene Einstellungen bestimmt
Persuasion (Überredung), Einstellungsänderung
Informationsverarbeitungsparadigma von McGuire
Überredungskraft einer Mitteilung ist Produkt von:
Aufmerksamkeit Æ Verstehen Æ Akzeptieren Æ Beibehalten Æ Verhalten
y Rezeption: Motivation und Fähigkeit, beides Notwendig
y Zweifaktorenmodell: Rezeption + Akzeptanz
Kritik: keine Vorhersage über Akzeptanzbeeinflussung, Einstellungsänderung nur durch Argumentverarbeitung
Elaboration Likelihood Model (Petty & Cacioppo)
Modell der Einstellungsänderung durch persuasive (überredende) Kommunikation
Annahme: Größe und Richtung dieser Änderung abhängig von
1) Auseinandersetzung/Nachdenken über Kommunikationsinhalte (Elaboration)
Æ bestimmt durch Motivation und Fähigkeiten
2) Positiv/negativ bewertende Reaktion auf Kommunikationsargumente
Geringe Beteiligung - periphere Wege der Beeinflussung Æ durch periphere Hinweisreize
(positiver/negativer Effekt, Attraktivität der Quelle, Zahl der Argumente)
Hohe Motivation - zentrale Weg der Beeinflussung Æ zeitlich stabiler, da sorgfältig geprüft
y Ablenkung bewirkt Einstellungsänderung unabhängig inhaltlicher Qualität der Argumente
Æ geringe Ablenkung: mehr Zustimmung zu starken Argumenten
Sleeper-Effekt: Zeitverzögerte Einstellungsänderung - abgewertete Botschaft (z.B. durch schlechte
Quelle) wird mit der Zeit weniger abwertend (z.B. vergessen der Quelle)
Æ Botschaft muss Änderung herbeiführen können, discounting-cue (Quelle) muss es verhindern können
y need for cognition: Motiviertheit, persönliche Relevanz/Verantwortung
Konsistenztheorien
y Personen streben nach widerspruchsfreier, konsistenter Kognition (Meinung, Einstellung etc.)
y Widersprüche sind Zustand kognitiver Inkonsistenz Æ unangenehm, erzeugt Spannung
Æ Motivation zur Änderung in spannungsfreies, konsistentes Verhältnis
Balancetheorie (Heider)
Ausgeglichenheit bzw. Unausgeglichenheit zwischen 2 Personen und Objekt (ÆTriade)
Æ Streben nach balancierten, harmonischen Beziehungen & Erhaltung Æ stabile Triade
Æ unbalancierte Triaden erzeugen Motivation zur Änderung
Dissonanztheorie (Festinger)
Dissonanz ist aversives (abgeneigtes) Gefühl Æ Menschen streben Reduzierung an, durch Veränderung
und Suche nach konsonanter bzw. Vermeidung dissonanter Informationen, um getroffene Entscheidung
zu stabilisieren und somit kognitive Konsistenz zu bewahren
Kognitionen können in zueinander, relevanter und irrelevanter Beziehung stehen
Bsp.: Raucher: Ich rauche viel Ù Rauchen ist schlecht = Dissonanz Æ rauchender Onkel wurde 92
Æ Dissonanzreduktion durch Anpassung, Abwertung anderer od. überzeugen von eigener Meinung
Attribution
Was sind Attributionen?
= vermutete Ursachenzuschreibungen zu Ereignissen Arten:Warum? Æ Ursachen | Wozu? Æ Gründe
Wann treten sie auf?
Mensch als naiver Wissenschaftler ständig auf der Suche nach Ursachen?!
y Unerwartetheit von Ereignissen y Nichterreichen von Zielen y Kontrollverlust y Emotionen
Attributionstheorien
Haider: Alltagesmensch = naiver Wissenschaftler, der beobachtetes Verhalten mit nicht beobachtbaren
Ursachen verbindet y Unterscheidung potentieller Handlungsursachen in persönliche und situationale
y Aufgabe des Beobachters ist Entscheidung ob bestimmte Handlung auf Ursache innerhalb (z.B.
Fähigkeit) oder außerhalb (z.B. Glück) der ausführenden Person beruht
effektive Kraft einer Person = Können x Motivation eff. Kraft der Umgebung = Schwierigkeit x Zufall
Kelly: 1) Kovariationsprinzip: Beobachter verfügt über mehrere Quellen
Effekt wird auf Bedingung attribuiert Æ fehlt Effekt, fehlt auch Bedingung
Æ Effekt soll erklärt werden Æ 3 Bedingungen: Reizgegebenheit, Person, Umstand
Informationen: Konsensus (Variation über Person), Distinktheit (Variation über Reizgegebenheit),
Konsistenz (Variation über Modalitäten)
Eindeutiges Informationsmuster:
Mehrfache Beobachtung (Würfel): Ergebnis hängt von Kovariation der Effekte mit Ursachen ab
Æ erfordert wiederholte Beobachtung über Zeitraum, wenn nicht möglich dann…
2) Konfigurationskonzept: über die Art des Zusammenwirkens mehrerer Ursachen auf best. Effekt
y Abwertungsprinzip: Einfluss einer Ursache geringer beurteilt, bei weiteren Ursachen für Effekt
y Aufwertungsprinzip: best. Ursache besonders stark bei Auftreten trotz entgegen gerichteter Kräfte
Jones & Davis: Theorie der aufeinander bezogenen Schlussfolgerungen
y versucht zu erklären, wie Menschen Persönlichkeitseigenschaften aus Verhalten anderer ziehen
y diese werden dabei als Ursachen für zu erklärendes Verhalten verwendet
y besonderer Bezug, wenn sozial erwünschtes, freiwilliges oder in Wirkung unterscheidbarem Verhalten
(Bsp.: Mann ? Æ gesunde, junge, reiche Frau Mann >habgierig< Æ alte, kranke, reiche Frau)
Weiner: Attributionsdimensionen Æ Wirkung von Attributionen auf Leistungsverhalten & -beurteilung
Attributionstendenzen
yFundamentale Attributionsfehler: es wird eher internal als external attribuiert, auch objektiv grundlos
Wirkung situativer Faktoren unterschätzt & dispositionaler Faktoren überschätzt
y Akteur einer Handlung neigt dazu eigenes Verhalten mit Faktoren aus Situation zu begründen, bei
Verhalten anderer aber mit internalen (persönlichen) Faktoren
y Selbstwertunterstützende Verzerrung: eigener Erfolg intern, Misserfolg extern
y Falscher Konsensus: leichtes glauben, andere sind wie man selbst, auch wenn es nicht stimmt
y Erwartungsbedingte Attributionsverzerrung: Effekte mit persönlich erwarteten Ursachen begründet
y Hedonistische Relevanz: Unterstellung anderer ähnlicher Tendenzen, mit entsprechender Begründung
y Auffälligkeitsverzerrung: Begründung mit den Ursachen, die uns einfallen/auffallen
y Auffälligkeitsverzerrung durch Sympathie: sympathischen Menschen werden positive Dispositionen
als Ursachen unterstellt, unsympathischen negative
Bedingungen konformen Verhaltens
Milgram-Experiment
Breite Bevölkerungsschicht, sympathischer „Schüler“, Lernphase Paarassoziationslernen
Bedingungen: entfernt, nahes Hören, direkte Nähe, berührte Nähe Æ Stufe & Gehorsam nimmt ab
Experimente von Sherif & Ash
y Gelbsches Phänomen: ein Punkt erscheint wie 2 Farben Æ …
y Längenschätzung
Einflüsse auf Konformität
1) Normativer Einfluss - wenn Verhalten/Antwort des einzelnen die Gruppe berührt
2) Informativer Einfluss - wenn Aussage der Gruppe vom Einzelnen bei Unklarheiten verwendet wird
Konformitätstheorien
y Austauschtheorie: Konformität als Ware, aufgerechnet gegen soziale Zustimmung;
Konformitätsmindernde Faktoren erhöhen Kosten oder reduzieren Nutzen
y Lerntheorien: Nutzen konformen Verhaltens als Verstärker; Konformitätstendenzen als Resultat
y Konsistenztheorien: Beibehaltung der Meinung: Suche nach kognitiver Unterstützung für Alternative
Minderheiteneinfluss
Mit zunehmender Mitgliederzahl gerät der Einzelne immer mehr in die Minderheit
Beeinflussung durch andere Gruppenmitglieder nimmt immer mehr zu
Prosoziales und faires Verhalten
Hilfeverhalten = Handlungen, deren Konsequenzen einer anderen Person nützen
Prosoziales Verhalten = Hilfreiches Verhalten, dessen Motivation nicht beruflicher Natur ist
Altruistisches Verhalten = Prosoziales Verhalten, das hilft ohne Vorwegnahme einer Belohnung
Stimmung & Hilfeverhalten
y positive Stimmung begünstigt Hilfeverhalten (gut gelaunte Kinder teilen mehr)
y negative Stimmung kann hilfreiches Verhalten fördern (Schuldgefühle) oder hemmen
Einstellungsähnlichkeit (Batson)
Höhe der Empathie (Einfühlsamkeit) = Höhe der Einstellungsähnlichkeit
„Opfer“-Konfederat ist unwohl Æ Test Hilfsbereitschaft, mit und ohne Fluchtmöglichkeit der VP
Normaktivierung & Zeitdruck (Darley & Batson) „From Jerusalem to Jericho“
Theologiestudenten: Vorbereitung kurzes Referat über Berufsprobleme od. Barmherzigen Samariter
Zeitdruck gesetzt (verspätet,pünktlich,zu früh) Æ auf Weg „hilflosem Opfer“ begegnet
Æ bedeutsamer Einfluss war Zeitdruck
Merkmale des Hilfebedürftigen (Pilliavin, Rodin)
New Yorker U-Bahn: Opfer gebrechlich/betrunken/schwarz/weiß Kontrolle: Anzahl,Farbe,Geschlecht
Æ gebrechlichem Opfer wird eher geholfen, als betrunkenem
Æ leichte Tendenz für Hilfe bei gleiche Hautfarbe, ausgeprägter bei betrunken/gebrechlich
Æ Männer helfen eher als Frauen bei männlichen Opfern
Æ je mehr Zeit ohne Hilfe, desto mehr verlassen kritische Zone und wird Situation kommentiert
Bystander-Effekt (Latané & Rodin)
Vermeintlich gestürzte Frau im Nebenzimmer - Vp ist allein/mit Freund/Vp/passivem Konfederant
Æ meiste Hilfe alleine, dann 2 Freunde, dann 2 Fremde, dann mit passivem Zuschauer
Soziale Hemmung durch die 3 Prozesse:
-Verantwortungsdiffusion (Darley & Latané)
Zuschauer spürt Verantwortung, verringert sich doch in Gegenwart anderer Zuschauer Æ führt zu
weniger Altruismus Effekt steigt mit Anzahl, besonders wenn andere als kompetenter wahrgenommen
-Pluralistische Ignoranz
Hängt von Mehrdeutigkeit ab Æ ruft Gefühle der Unsicherheit hervor Æ Zögerung wird Vorbild für
passives Verhalten anderer Æ Schlussfolgerung: Harmlos! Æ Verhinderung altruistischer Reaktion
-Bewertungsangst
y Unsicherheit beim Helfen unter Beobachtern, besonders bei Zweifeln an Fähigkeiten
y jedoch auch positiv, wenn Helfer glaubt kompetent zu sein und vor allen Stärke beweisen zu können
Schrittfolge bis zur Hilfeleistung (Latané & Darley)
Ereignis bemerken Æ Hilfe-Erforderung wahrnehmen Æ persönliche Verantwortung übernehmen Æ
Entscheidung über Art der Hilfe Æ Ausführung der getroffenen Entscheidung immer “JA“
Aggression
ÆVerhalten, das darauf zielt, ein anderes Lebewesen zu verletzen oder zu schädigen, wobei dieses
Lebewesen motiviert ist, eine solche Behandlung zu vermeiden.
Aggressionstypen (Buss)
Grenzen trieb- & instinkttheoretischer Ansätze
Zirkularität: Aggression Æ Aggressionstrieb
Aggressionstrieb Æ Aggression
Vernachlässigung des Lernens, individueller Unterschiede, Kontexte geringe/keine Vorhersagekraft
Frustrations-Aggressions-Theorie (FAT)
Aufgestellt in Monografie der Yale-Gruppe Æ lehnten innere Instinkte und angeborene
„Aggressionskraft“ ab Æ frustrationsbedingter Trieb
Annahme: Jede Frustration führt zu Aggression, jede Aggression ist Folge einer Frustration.
Definition Frustration: Blockade einer Zielreaktion (Bsp.: Vordrängler in Warteschlange)
Def. Aggression: Handlung, die auf Schädigung/Verletzung/Kränkung eines Organismus hinausläuft
Aggression-Machine
Vergleich zu Milgram-Experiment, aber Shock-Stufe durfte selbst bestimmt werden
Æ UV: mit Spiegel (Selbstaufmerksamkeit), kommentarlosem Publikum, kommentierendem Publikum,
Kontrollgruppe
Æ geringere Intensität mit Spiegel als kommentiert
Theorie aggressiver Hinweisreize (Berkowitz)
Aggressives Verhalten beruht nicht allein auf Frustration, diese erzeugt nur Zustand emotionaler
Erregung (Ärger), dieser Widerrum erzeugt innere Bereitschaft für aggressives Verhalten
Æ „Ausbrechen“ bei Verbindung mit aggressivem Hinweisreiz (klassisch-beliebig)
Der „Waffeneffekt“
Studenten wurden mit Schocks mehr und weniger geärgert, danach durften sie es umgedreht machen
Æ als Hinweisreiz lag nichts/Badmintonschläger od. assoziierte/nicht assoziierte Waffe daneben
Æ besondere Steigerung mit Waffe bei viel geärgerten Studenten
Æ Waffen besonders geeignet, da nur mit Gewalt in Verbindung zu bringen (≠ Messer)
Das Neo-Assoziationsmodell
• Berücksichtigung von Gedächtnis- und Bewertungsprozessen
• Negativer Affekt führt zur Aktivierung von zwei Gedächtnissystemen: Angriffs- & Fluchtsystem
• Assoziative Prozesse und Bewertungen der Situation führen zur Dominanz des ein oder anderen
Systems, dementsprechend Angriff oder Fluchtverhalten
Soziale Lerntheorie und Bobo-Doll Experimente
Neuerwerb komplexer Verhaltensweisen bei Beobachtung von anderen und deren Konsequenzen
Unterscheidung zwischen Erwerb und Ausführung des zu lernenden Verhaltens notwendig!
Bobo-Doll: Beobachtung aggressiver Modelle führt zu Erwerb des Verhaltens
Æ 4-jährige Kinder beobachten aggressiven (neu) Erwachsenen mit Puppe
Æ Kinder (vor allem Jungs) imitieren Verhaltensweisen
(bei Konsequenz Tadel - niedrig)
Die Rolle der dispositionalen (vorbereiteten) Aggressivität bei der Wirkung aggressiver Filme
Über 1000 Untersuchungen: Gewalt im Fernsehen fördert aggressives Verhalten im Alltag und
beeinflusst weitläufig aggressionsrelevante Einstellungen
Æ charakteristische Fernsehmerkmale genommen, nichts Gestelltes wie bei Bobo-Doll
Æ auch längere Zeiträume: aggressive Erwachsene (18) sahen viele Gewaltfilme in der Kindheit (8)
Æ Familie nach Polizei/Militär gewalttätigstes soziale Milieu, in allen Bevölkerungsteilen
Funktionalität der Aggression und Möglichkeiten der Intervention
y Evolutionärer Erfolg y Sexuelle Erregung y Verteidigung
y Erlangen knapper Güter
ySchädigung y Soziale Anpassung & Anerkennung y Soziale Identität & Sicherung des Selbstwerts
Prävention/Intervention: Analyse der Aggressivitätsauslöser, Tatkonfrontation, Opferfilme -briefe aufsätze zum Klarmachen des Opferleids, Konfrontationstrainings, Fertigkeitstrainings, Instruktionen
zur Selbststeuerung und Handlungskontrolle
Interpersonale Attraktion
Attraktivität: Grundlagen, Wirkungen
= Anziehungskraft, mit Reiz verbunden Æ Verbindung mit typischen Merkmalen
Experiment von Schachter
Hypothese: In bedrohlichen Situationen suchen Personen die Nähe Anderer
VP Aussicht auf große/kleine Schocks Æ allein oder in Gruppe warten
Æ induzierte Angst erhöht Wunsch auf gemeinsames Warten
3 Motive für affiliatives (angliederndes) Verhalten
y Soziale Vergleiche
y Angstreduktion
y Informationsgewinn
Soziale Vergleichsprozesse
Menschen möchten sich selbst und Umwelt kennen Æ physische od. soziale Realitätsprüfung
y erster Test kann, wenn mit sozialen Inhalt, zu sozialer Interaktion führen, zweiter immer
y wenn erster nicht möglich, Tendenz zu sozialem Vergleich: wenn zu negativer Konsequenz führt
Einstellung der Interaktion und Verlieren der Attraktivität … und andersrum
Pufferwirkung sozialer Unterstützung (Cohen & Hoberman)
Æ Wer Gefühl hat sozial unterstützt zu werden wird von Stress weniger in Mitleidenschaft gezogen
als Menschen, die diese Pufferwirkung nicht spüren
Liebe vs. Mögen (Rubinstein)
y Rein quantitative (mengenmäßige) Unterscheidung
y Qualitativ beinhaltet Mögen eine Teilmenge definierter Liebesmerkmale
Æ Helfen & Leidenschaft (Faszination, Exklusivität, sexuel. Abhängigkeit) geht über Mögen hinaus
y Romantische Liebe = Mögen + (sexuelle) Leidenschaft
Romantische Liebe nach Averill
y Verehrung der geliebten Person
y Gefühl der physiologischen Erregung
y unvermittelter Beginn (Liebe auf ersten Blick)
y längerfristige Bindung
y Opferbereitschaft
Attraktionsparadigma von Byrne
Wir mögen Menschen mit ähnlichen Meinungen, Einstellungen, Interessen.
Befragung z.B. über Sport, klassische Musik etc. mit Einstufung von sehr gerne bis sehr hassen
Æ bekamen dann simulierten Bogen mit 80%/20% Übereinstimmung Æ je nachdem sympathischer
„Westgate“-Untersuchung
Räumliche Nähe als Faktor bei Partnerwahl
Æ 17 Häuser je 10 Apartments
Æ mehr Freundschaften zw. Bewohnern eines Hauses/Stockwerks/nebeneinander wohnend
Æ weil: unkompliziert kurze Distanz, sehen sich oft, meist homogene Einstellung/soz. Status (Heckert)
Soziometrie(Moreno)
Fragebögen und Interviews diagnostizieren soziales Netzwerk Æ mit Fragen zu Sympathie ergebenen
sich Hinweise auf isolierte Personen, „Brückenbauer“, Gruppen & Kommunikationsmuster
Attraktivität
Neben Vertrautheit ist physische Attraktivität eine starke Determinante von Sympathie
y Wer schön ist, ist auch gut Æ wird mit positiven Eigenschaften in Verbindung gebracht
y Babyface stereotype als schön empfunden
y Merkmale mit Chance auf erfolgreiche Reproduktion als attraktiv empfunden
y Selbsterfüllende Prophezeiung: Erwartung von Attraktivität führt zu Verhaltensänderung
(Bsp.: Telefonat, vorher Bild gezeigt, danach Einschätzung Æ nach erwartetem Stereotyp bewertet)
Ähnlichkeit
Æ Bekanntheit & Sicherheit, auch durch mere exposure effect (WH Wahrnehmung erhöht Attraktivität)
y Personen streben positive Selbstbewertung an Æ ähnl. Partner reduzieren Mögl. schlechter Bewertung
y = Übereinstimmung mit Attraktivitätsnormen, physi. Merkmale, „Belohnungswert“ der Interaktion
Lerntheoretische Erklärungsansätze
Verstärkung (positiv/negativ, verstärkte Interaktion wiederholt, Reizgeneralisierung) und…
Erworbene Bindungsstile
Aussagen zur Gefühlsbeschreibung:
y Sicher (Ich bin sympathisch. Andere meinen es gut. Romantische Liebe kann dauerhaft bestehen.)
y Vermeidend (Man kann mich nicht leicht kennen lernen. Romantische Liebe ist selten von Dauer)
y Ängstlich (..widerstrebt anderen, mir so nahe zu kommen, wie ich es gern hätte. Verlieben=einfach)
Generell: Je mehr soziale Unterstützung gewährt wird, desto Stärker die Abnahme der Angst.
Equity-Theorie (Adams)
Ergebnis(a) : Beiträge(a) ≡ Ergebnis(b) : Beiträge(b)
(Personen a und b)
Æ Wahrnehmung von Unausgewogenheit erzeugt Spannungszustand Æ zur Beseitigung motiviert
Æ Attraktivität als Austauschgut: attraktive Partner haben höhere Erwartungen an Atr. des Partners
Æ bei Attraktionsgefälle Ausgleich durch andere Güter (z.B. Status, Einkommen) notwendig
Investitionsmodell von Rusbult
Commitment = Festlegung auf Beziehung (z.B. Zeigen in der Öffentlichkeit)
Sozial-evolutionäre Erklärungsansätze
Partnerwahl begründet auf ReproduktionÆ geschlechtsspezifisch unterschiedliche Präferenzen
y für Frauen Repro kostenintensiver, begrenzte Nachkommen Æ reiche, zeugungsfähige Männer
y für Männer kostengünstig, nahezu unbegrenzte Repro mgl. Æ (viele) junge, gesunde Frauen
Gruppenbegriff, Kommunikation in Gruppen, Gruppenleistung
Aufgabenarten und Verknüpfungsregeln nach Steiner in Bezug auf Gruppenproduktivität
Prozessverluste
Je größer die Gruppe, desto weniger leistet die Einzelperson.
Gruppenproduktivität = potentielle Produktivität - Motivationsverluste - Koordinationsverluste
1) Koordinierungsverlust: Gruppenmitglieder arbeiten nicht in dieselbe Richtung oder setzen ihre
gesamte Kraft nicht im selben Augenblick ein
2) Motivationsverlust: Tendenz, anderen die Arbeit zu überlassen, unter Berücksichtigung, dass Betrag
der Eigenleistung nicht identifizierbar ist, man jedoch den gleichen Anteil am Gruppenprodukt teilt
Æ Dies macht es für jedes Gruppenmitglied attraktiv, die Eigenleistung zurückzuhalten.
(Bsp.: Seilziehen: Personen Ù Gewicht : umso mehr Personen, desto weniger Einzelkraft)
Typen: y Trittbrettfahrer: Beitrag zu öffentlichen Gütern: auch Personen, die nicht zur Schaffung beigetragen haben, ziehen nutzen Æ Einzelne glauben, ihr Beitrag ändere sowieso nichts am
Gruppenresultat, aber individuelles Interesse muss besteht, sonst geht’s allen schlechter
y Soziales Faulenzen: weniger Beitrag zur Gruppenleistung, weil unter allen aufgeteilt
y Gimpeleffekt (Trotteleffekt): reduzieren ihre eigene Leistung, um nicht ausgenutzt zu werden.
Gruppengewinne
1) soziale Förderung: Verbesserung individuelle Performanz durch Anwesenheit Anderer
Æ Wissen um Beobachtung kann zur Motivations- & Produktivitätssteigerung führen
(Bsp.: Rennradfahrer fahren in Gruppe schneller als einzeln)
2) soziale Kompensation: Gruppenmitglied strengt sich besonders an obwohl bzw. weil die anderen
keinen nennenswerten Beitrag leisten Æ Gründe: y schwächere Mitglieder schützen
y man möchte mit eigenem Beitrag kontrastierend glänzen y starke Identifikation mit Gruppe/-nziel
Gruppendenken, Beziehungen zwischen Gruppen
Günstige Bedingungen für Groupthink
Symptome von Groupthink
y Illusion der Unverletzbarkeit/Unangreifbarkeit
y Glaube an eine dem Team innewohnende Moralität, Illusion der Einstimmigkeit
y offener Druck auf Abweichler, Ausübung von Selbstzensur
y Stereotypisierung von anderen Gruppen
Outgrouphomogeneity - Voraussetzungen vorurteilsfreien Kontakts
1) Alle Mitglieder haben in Kontaktsituation gleichen Status
2) Merkmale der Fremdgruppenmitglieder widersprechen den Stereotypen
3) Kooperation zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels erfordert/begünstigt
4) Enger, persönlicher Kontakt benötigt
5) In Situation herrschenden Normen begünstigen gegenseitige Akzeptanz
Diskontinuitätseffekt zwischen Individuum und Gruppe (Schopler & Insko)
Æ Individuum hat weniger Vertrauen in Fremdgruppe, kann sich nicht mit ihr identifizieren und erfährt
aus Eigengruppe mehr Unterstützung.
Æ wird reduziert, wenn eine der beiden Gruppen eine TFT-Strategie (Wie du mir, so ich dir) verfolgt
F-Skala
Für Persönlichkeitsunterscheidung der Menschen mit rassisti. & demok. Tendenzen nach WKII
Æ Erwachsene mit hohen Werten konservativer und andere Kindheit als mit niedrigen Werten
Facetten:
1. Konventionalismus (= Bindung an konventionelle Werte)
2. Autoritäre Unterwürfigkeit (= unkritische Unterwerfung unter Autorität)
3. Autoritäre Aggression (= gegenüber Menschen, die konventionelle Werte missachten)
4. Anti-Intrazeption (= Abwehr des Subjektiven, der Phantasie)
5. Aberglaube und Stereotypie (= Hang zur Mystik; Denken in rigiden Kategorien)
6. Machtdenken und Kraftmeierei (= Identifizierung mit Machtgestalten; Stärkezurschaustellung)
7. Destruktivität und Zynismus (= Allgemeine Feindseligkeit)
8. Projektivität (= Projektion unbewusster Triebimpulse auf die Außenwelt)
9. Sexualität (= übertriebene Beschäftigung mit sexuellen Aspekten)
Robbers Cave (Ferienlager)-Experiment (Sherif u.a.)
„normale” 12 jährige Jungs, die sich nicht kennen, ins Ferienlager geschickt
1. Stufe - Gruppenbildung: zwei völlig gleiche Gruppen, unwissend voneinander, gebildet
Æ ganz normale Entstehung von Gruppenstrukturen (Status, Rolle, Norm) im Ferienlager
2. Stufe: Intergruppenwettbewerbe: sportliche Wettkämpfe zwischen den Gruppen vorgeschlagen
Æ Sieger sollte Pokal bekommen und jeder der Gewinnergruppe ein Taschenmesser
Æ aus parallel existenten Gruppen wurden feindliche Gegner: Gruppenstruktur änderte sich
Æ Kooperation & Solidarität innerhalb der Gruppen, Konkurrenz & Feindseeligkeit zwischen G.
3. Stufe: Konfliktreduktion: Versuch durch gemeinsamen Kontakt (Abendessen) schlug fehl
Æ gemeinsame Aktivitäten mit übergeordneten Zielen (für beide verbindlich, nur gemeinsam
erreichbar - z.B. Lastwagen mit Essen schieben) Æ Konflikte abgebaut, gemeinsame Heimreise
Æ systematisch verschiedenes Verhalten in Abhängigkeit der Veränderung der Intergruppenbeziehung
Wovon hängt Intergruppenverhalten nach Sherif ab?
Æ Widerspiegelung von objektiven Interessen der Gruppe
Æ entweder weitestgehende Übereinstimmung mit friedlicher Koexistenz bis zur gegenseitigen
Abhängigkeit oder Konflikt als Beginn von Vorurteilsentstehungen bis zu offenen Feindseligkeiten
Ansätze zur Reduktion von Intergruppendiskriminierung
Sozialpolitik mit dem Ziel: Kontakthypothese Æ Kontakt zwischen Mitgliedern verschiedener Gruppen
reduziert unter entsprechenden Bedingungen Feindseligkeiten/Vorurteile zwischen den Gruppen
Æ Begründung für Politik der Aufhebung der Rassentrennung
y aber: Kooperation zu einem gemeinsamen Ziel unbedingt nötig, sonst auch Verschärfung möglich
Æ am besten Kontakt interpersonaler Art (Menschen als Individuen betrachtet, Gruppe kein Rolle)
Minimal Group Paradigma
Schüler, willkürlich in Gruppen eingeteilt, mussten Geld an anonyme andere (kein Zusammenhang,
völlig Unbekannte) verteilen, wussten nur Gruppenzugehörigkeit Æ bei Verteilung an 2 Mitglieder je
Gruppe kaum Abweichung Æ bei je 1 Mitglied statisch signifikante Bevorzugung der Eigengruppe,
auch wenn statisch gesehen 1 Mitglied der Eigengruppe schlechter wegkommt
Æ Maximierung der Differenz zwischen den Gruppen wichtiger als absoluter Gewinn
Soziale Identitäts-Theorie
y soziale Kategorisierung: Unterteilung der Welt vereinfacht, gibt Sinn und definiert, wer wir sind
y soziale Identität: (positives) Selbstkonzept über Gruppenbindung definiert Æ positiv gesehen
y sozialer Vergleich: Wert unserer Eigengruppe wird durch Vergleich mit anderen Gruppen
eingeschätzt Æ große Bedeutung, trägt indirekt zur Selbstwertschätzung bei
y soziale Distinktheit: positive Identität, wenn höherer Rang (Distinktheit) der Eigengruppe zu
Außengruppen erreicht wird Æ kann zu deren Diskriminierung führen
Reaktionen auf eine negative soziale Identität der Gruppe
Herunterladen