Definition eines Schocks Der Schock ist für den Patienten ein

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Definition eines Schocks
Der Schock ist für den Patienten ein lebensbedrohlicher Zustand, verursacht durch
akutes Herz-Kreislauf- Versagen. Deshalb ist sofortige ärztliche Behandlung notwendig. Die Gewebedurchblutung ist massiv beeinträchtigt, wodurch grosse Körperabschnitte und lebenswichtige Organe ungenügend mit Sauerstoff versorgt werden.
Für eine normale Funktion des Kreislaufs braucht es drei Elemente: Eine Ausreichende Blutmenge (Flüssigkeit), wie auch Intakte Blutgefässe (Leitungen) sowie eine
effiziente Herzfunktion (Pumpe).
Fällt ein Faktor in diesem Regelsystem ganz oder teilweise aus, werden auch die
anderen in Mitleidenschaft gezogen. Der Schock bahnt sich oftmals langsam an und
kann schleichend verlaufen. Er kann sich aber auch innerhalb kurzer Zeit entwickeln.
Der medizinische Schock wird nie durch psychische Reaktionen verursacht.
URSACHEN
Schockzustände können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Ausschlaggebend
ist, wie das Herz- Kreislauf-System gestört ist.
Volumenmangel: Hypovolämer Schock
Grösserer Blutverlust durch äussere und innere Verletzung führt zu einer Verminderung der Gesamtblutmenge. Flüssigkeitsverlust bei schweren Verbrennungen, Hitzeerschöpfung, starker Durchfall oder Erbrechen, entziehen dem Körper Flüssigkeit.
Diese Ursachen führen zum hypovolämen Schock.
Pumpstörung: Kardiogener Schock
Herzerkrankungen, z.B. bei Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen,
können die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigen und ebenfalls zu einem
Schock führen.
Leitungsstörung: Anaphylaktischer Schock
Dieser Schock ist die Folge einer schweren allergischen Reaktion, welche sich innerhalb weniger Minuten zur akuten Lebensgefahr entwickeln kann. Die Ursache ist
eine Überreaktion des Abwehrsystems, z.B. auf Medikamente, Lebensmittel und Insektenstiche. Dies führt durch eine Weitstellung der Gefässe zu einem Versacken
des Blutes in den Körper und damit zum Schock.
Leitungsstörung: Neurogener / spinaler Schock
Bei einer Lähmung durch Rückenmarksverletzung, z.B. Tetraplegie, Paraplegie
kommt es zu Mitverletzung der gefässregulierenden Nerven, sodass eine Weiterstellung der Blutgefässe erfolgt, ohne dass der Körper gegenregulieren kann.
SYMPTOME
Der Körper versucht, einer Verschlechterung der Durchblutung entgegenzuwirken.
Dabei erhöht sich die Pulsfrequenz, da der Kreislauf vor allem versucht die lebenswichtigen Organe ausreichend zu durchbluten. Der schnelle Puls ist daher ein typisches Erkennungszeichen für einen Schock. Die Pulsfrequenz liegt meist über 100
Schlägen pro Minute und ist schlecht spürbar.
Durch die mangelnde Hautdurchblutung wird die Haut blass, sie ist kalt, schweissnass und der Patient friert.
Der Patient ist anfänglich meist unruhig, nervös und hat Angst. Später hingegen wird
er ruhig und teilnahmslos bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Typische Symptome der verschiedenen Schockarten:
Kardiogener Schock
Manchmal Schmerzen im Brustkorb, Druckgefühl über der Brust, z.B. Herzinfarkt/
Atemnot/ Gestaute Halsvenen/ Puls kann langsam, schnell oder unregelmässig sein.
Anaphylaktischer Schock
Vorgeschichte, z.B. Insektenstich/ Juckreiz und Rötung der Haut, Quaddel-Bildung
und Hitzegefühl/ Anschwellen der Schleimhäute, z.B. Augenlieder, Lippen, Zunge,
Atemwege/ Atemnot, pfeifende Atemgeräusche
Neurogener / spinaler Schock
Lähmung aller Extremitäten (=Tetraplegie), Lähmung der unteren Extremitäten
(=Paraplegie)/ Puls im Normalbereich oder verlangsamt.
ERSTE HILFE
Auch wenn sich der Schock zunächst nicht so dramatisch und bedrohlich darstellt,
befindet sich der Patient in Lebensgefahr. Ein Schock wird folgendermassen behandelt.
 Die Ursache des Schockes beheben, also z.B. die Blutung stillen.
 Patient grundsätzlich flach lagern, nicht unnötig bewegen.
 Alarmieren
 Witterungsschutz

Betreuung und Überwachung
Besondere Massnahmen beim
Hypovolämer Schock
Wenn die Ursache mit Sicherheit festgestellt werden kann, z.B. bei starken äusseren
Blutungen, werden die Beine ca. 30cm hoch gelagert. Wie Wirbelsäulenverletzung
oder Beinbruch dürfen die Beine nicht angehoben werden.
Kardiogener Schock
Bei Atemnot soll der Patient mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden.
Anaphylaktischer Schock
Besteht zusätzlich Atemnot, wird der Patient mit erhöhtem Oberkörper gelagert. Bei
der Anwendung eigener Medikamente, wird Adrenalin- Auto- Injektor helfen.
SCHOCKLAGERUNGEN
Grundsätzlich wird ein Schock flach gelagert. Tritt eine Bewusstlosigkeit auf, hat die
Bewusstlosenlagerung bzw. die stabile Seitenlagerung Vorrang. Wenn die Ursache
des Schocks und somit die Schockart bekannt ist, kann wie folgt gelagert werden:
Hypovolämer Schock  Beine 30 cm hoch lagern (nicht bei Brüchen an Beinen
oder Hüft und nicht bei Wirbelsäulenverletzungen)
1
2
1
Abbildung Fehler! Nur Hauptdokument: http://www.gesundheit.de/lexika/medizin-lexikon/schocklagerung abgerufen am 26.03.1015
2 Abbildung Fehler! Nur Hauptdokument:
https://www.css.ch/de/home/privatpersonen/medizinische_beratung/medicine20/gesundheitslexikon/e/erste_mass
nahmen.html abgerufen am 26.03.2015
Kardiogener Schock / Anaphylaktischer Schock  Oberkörper hoch lagern
(entlastet das Herz und erleichtert die Atmung)
2
Ungeeignete Lagerungen
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4
Die Beine sind zu hoch gelagert. Die
Blutmenge, die bei einer solchen Lagerung nach unten fliesst, ist für das Herz
eine grosse Belastung. Vor allem beim
kardiogenen Schock ist diese Lagerung
fatal.
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Abbildung 4: http://www.stupidedia.org/stupi/Schock abgerufen am 26.03.2015
Abbildung 5: http://www.david-ev.de/unfall/erste-hilfe.htm abgerufen am 26.03.2015
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Abbildung 6: http://www.amazon.de/Orthop%C3%A4discher-Bandscheibenw%C3%BCrfel-StufenlagerungPositurkissen-Schaumstoff/dp/B004FUBV4K abgerufen am 26.03.2015
4
6
Hier werden die Knie zu wenig gestützt. Die Beine sind daher durchgestreckt.
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Hier handelt es sich um die stabile Seitenlage, welche erst erfolgt, wenn der Patient bewusstlos ist.
Verfassungsverantwortung Cornelia Bösch, KL/TL Samariter Kriens
Quellen
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7
in Fusszeilen angegeben
Abbildung 7: http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=670&titelid=4769 abgerufen am 26.03.2015
Abbildung 8: http://home.datacomm.ch/svsempach/erstehilfe/stabile_seitenlage.htm abgerufen am 26.03.2015
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