UNIVERSITÄT KOBLENZ LANDAU INSTITUT FÜR MATHEMATIK Dr. Dominik Faas Stochastik Wintersemester 2010/2011 Übungsblatt 9 Aufgabe 35 Abgabetermin: 24.01.2011 (2+(2+2+2)+(1.5+2+1.5)=13 10+3∗ Punkte) (a) In einer Lostrommel befinden sich 2 rote, 4 blaue, 6 grüne und 8 weiße Kugeln. Bei einem Spiel bezahlt man zunächst 50 Cent und darf dann zwei Kugeln (ohne Zurücklegen) ziehen. Sind sie gleichfarbig gewinnt man einen Preis und zwar bei 2 weißen Kugeln 1 Euro bei 2 grünen Kugeln 2 Euro bei 2 blauen Kugeln 5 Euro bei 2 roten Kugeln 26 Euro Die ZV Z beschreibt den Gewinn bei diesem Spiel. Erstellen sie ein Stabdiagramm zu Z und skizzieren Sie die Verteilungsfunktion von Z. Berechnen Sie E(Z) und V (Z). (b) Begründen Sie in diesem Aufgabenteil Ihre Antworten mit Hilfe der Formeln aus 2.30. • A und B spielen regelmäßig Tennis. Dabei gewinnt A einen Satz mit einer Wahrscheinlichkeit von 60%. Die ZV X beschreibt die Anzahl der von A gewonnenen Sätze, wenn 20 Sätze gespielt wurden. Bestimmen Sie E(X) und V (X). Die ZV Y beschreibt die Anzahl der gewonnenen Matches nach 10 gespielten Matches. Bestimmen Sie E(Y ) und V (Y ). Dabei besteht ein Match aus 2 Gewinnsätzen. Es gewinnt also derjenige, der zuerst 2 Sätze gewonnen hat. • Bei einer Lotterie gibt es 1000 Lose, darunter gibt es 50 Gewinne. Jemand kauft 100 Lose. Die ZV X beschreibt die Anzahl seiner Gewinne, die ZV Y beschreibt die Anzahl der Gewinne unter den verbliebenen Losen. Bestimmen Sie Erwartungswerte und Varianzen von X, Y und X + Y . (Achten Sie dabei darauf, wie X und Y zusammenhängen.) • Ein Würfel wird solange geworfen bis eine 6 fällt. Die ZV X beschreibt die Anzahl der benötigten Würfe. Bestimmen Sie E(X) und V (X). Die ZV Y beschreibt die Anzahl der geworfenen 1en. Bestimmen Sie E(Y ) und V (Y ). (c) Bei diesem Aufgabenteil sollten Sie die interessierende ZV als Summe von einfachereren ZV darstellen. Dann können Sie Erwartungswerte bzw. Varianzen dieser ZV bestimmen und dann E(Z) bzw. V (Z) mit Hilfe der Regeln aus 2.28 berechnen. Achten Sie darauf, ob die betrachteten ZV unabhängig sind. • Beim Lotto werden aus den Kugeln mit den Zahlen 1-49 genau 6 Kugeln (ohne Zurücklegen) gezogen. Die ZV Z beschreibt die Summe der gezogenen Zahlen. Bestimmen Sie E(Z). • In einer Lostrommel befinden sich 4 schwarze, 4 weiße und 2 rote Kugeln. Man zieht nun 5 Kugeln und erhält dann für jede gezogene schwarze Kugel 1 Euro, für jede gezogene weiße Kugel 2 Euro und für jede gezogene rote Kugel 10 Euro. Die ZV Z beschreibt den Gesamtgewinn. Bestimmen Sie E(Z) für die Fälle ’mit Zurücklegen’ und ’ohne Zurücklegen’. Bestimmen Sie weiterhin V (Z) in einem der beiden Fälle. (Achtung: Einer der beiden Fälle hat eine kurze Lösung, der andere ist sehr aufwendig) • Ein Würfel wird solange geworfen bis eine 6 fällt. Die ZV Z beschreibt die Zahl der insgesamt erzielten Augensumme. Bestimmen Sie E(Z). Aufgabe 36 (1+1.5+1.5=4 Punkte) (a) Skizzieren Sie die Funktion f : R → R, f (t) = 2t 3 3−t 3 , falls t ∈ [0, 1] , falls t ∈]1, 3] , sonst 0 und begründen sie, dass f eine Dichtefunktion auf R ist. (b) Wir betrachten eine ZV Z mit Dichtefunktion f . (alternativ: wir betrachten den W-Raum (R, B(R), Pf ) und die ZV Z : R → R, Z(ω) = ω) Bestimmen und skizzieren Sie die Verteilungsfunktion F von Z. (c) Berechnen Sie: P (Z ≥ 1) , P (Z > 3) und P (2 ≤ Z ≤ 3) Aufgabe 37∗ (1.5∗ +1.5∗ +2∗ =5∗ Punkte) Sei (Ω, M, P ) ein beliebiger W-Raum und Z : Ω → R eine ZV. Beweisen Sie die folgenden Regeln für die Verteilungsfunktion F = FZ : R → R von Z (siehe Seite 43 im Skript). • Für alle y ∈ R gilt: lim F (x) = F (y) x↓y Hinweis: Es genügt zu zeigen, dass für jede streng monoton fallende Folge (xn )n∈N mit lim xn = y auch lim F (xn ) = F (y) gilt. Dazu sollte man (neben der Definition der n→∞ n→∞ Verteilungsfunktion) die Rechenregeln für W-Maße (siehe Seite 31 im Skript) beachten. • Für alle y ∈ R gilt: lim F (x) = F (y) − P (Z = y) x↑y Hinweis: Es genügt zu zeigen, dass für jede streng monoton wachsende Folge (xn )n∈N mit lim xn = y auch lim F (xn ) = F (y) − P (Z = y) gilt. n→∞ • Es gilt: n→∞ lim F (x) = 0 und lim F (x) = 1 x→∞ x→−∞ Hinweis: Es genügt zu zeigen, dass für jede streng monoton fallende Folge (xn )n∈N mit lim xn = −∞ auch lim F (xn ) = 0 gilt, bzw. dass für jede streng monoton wachsende n→∞ n→∞ Folge (xn )n∈N mit lim xn = ∞ auch lim F (xn ) = 1 gilt. n→∞ n→∞ Diese Übungsblätter finden sie auch unter http://www.uni-koblenz-landau.de/landau/fb7/mathematik/team/dominik-faas/material