7. Übungsblatt zur Vorlesung Dr. F. Stoll Prof. Dr. R. Dipper Einführung in die Geometrie und Algebra Winter 2005/06 Aufgabe P 20. Irreduzible Polynome in R[t] Ist das Polynom p(t) = t4 + 1 irreduzibel in R[t]? Wenn nicht, geben Sie eine Zerlegung in irreduzible Polynome an. Hinweis: Gehen Sie wie folgt vor: Zerlegen Sie das Polynom zuerst im Komplexen, indem Sie die Nullstellen berechnen. Überprüfen Sie dann, ob Sie ein reelles Polynom erhalten, wenn Sie je zwei dieser Linearfaktoren miteinander multiplizieren. Aufgabe P 21. Sei K ein Körper. und sei V ein K-Vektorraum und f ∈ EndK (V ), sodass der K[t]-Modul Vf zyklisch von der Ordnung p ∈ K[t] ist. Sei deg(p) = n und v ∈ Vf ein Erzeuger des Moduls. Zeigen Sie, dass B = {v, f (v), f 2 (v), . . . , f n−1 (v)} eine K-Basis von Vf ist. Bestimmen Sie die Darstellungsmatrix Mf (B, B) und geben Sie das Minimalpoynom von f an. Aufgabe P 22. √ Sei R := {a + b 2; a, b ∈ Q}. (a) Zeigen Sie, dass R ein Unterring von R ist. √ (b) Zeigen Sie, dass die Abbildung ε√2 : Q[t] → R : p(t) 7→ p( 2) ein surjektiver Ringhomomorphismus ist. (c) Zeigen Sie, dass der Kern von ε√2 das von t2 − 2 erzeugte Ideal I = (t2 − 2)Q[t]. Zeigen Sie ausserdem, dass I ein maximales Ideal ist. Warum folgt daraus, dass R ein Körper ist? Aufgabe P 23. Gegeben sei die Matrix −1 −1 1 2 −1 . A= 2 −2 −1 0 Sei f : R3 → R3 : v 7→ Av die R-lineare Abbildung, die durch diese Matrix beschrieben wird. Schreiben Sie Vf (= R3 ) als direkte Summe p-primärer Komponenten. Zeigen Sie, dass Vf zyklisch ist und bestimmen Sie einen Erzeuger. 7. Übungsblatt Einführung in die Geometrie und Algebra Hausübungen (Abgabe in der nächsten Gruppenübung): Aufgabe H 12. nochmal irreduzible Polynome in R[t] (4 Punkte) Zeigen Sie, dass die irreduziblen Polynome in R[t] vom Grad 1 oder 2 sind, wobei die irreduziblen Polynome vom Grad 1 von der Form t − λ, λ ∈ R und die irreduziblen Polynome vom Grad 2 von der Form t2 − 2at + a2 + b2 , a, b ∈ R sind. Hinweis: Zeigen Sie zuerst: Wenn x = a + ib ∈ C eine Nullstelle eines reellen Polynoms p ist, ist auch x = a − ib eine Nullstelle von p. Betrachten Sie dazu p(x) und verwenden Sie x · y = x · y, x + y = x + y für komplexe Zahlen x, y. Beachten Sie auch Aufgabe P20. Aufgabe H 13. (5 Punkte) Sei R ein Hauptidealring und M ein endlich erzeugter R-Torsionsmodul. (a) Angenommen, M ist Torsionsmodul der Ordnung pl (mit p prim). Dann ist M ∼ = M0 ⊕ 0 R/(pl R) ⊕ R/(pl R) ⊕ . . . ⊕ R/(pl R) mit O(M 0 ) = pl , l0 < l. Sei m = (m0 , r1 , . . . , rk ) ein Element der Ordnung pl mit m0 ∈ M 0 , ri = ri + pl R. Zeigen Sie, dass es ein 1 ≤ i ≤ k gibt, sodass ri Ordnung pl hat. Zeigen Sie ausserdem, dass es einen RUntermodul U ≤ M gibt mit M =< m > ⊕ U . (b) Sei die Ordnung O(M ) von M nun beliebig, und sei m ∈ M ein Element der Ordnung O(M ). Zeigen Sie, dass es einen R-Untermodul U von M gibt mit M =< m > ⊕ U . Überlegen Sie sich dazu, dass man M als direkte Summe zweier R-Untermoduln M1 und M2 schreiben kann mit ggT(O(M1 ), O(M2 )) = 1, falls die Ordnung von M keine Primzahlpotenz wie in (a) ist. Nehmen Sie dann per Induktion an, dass die Behauptung für M1 und M2 schon gilt.