Institut für Mathematik Prof. Dr. Christian Kanzow Dipl.-Math. Christian Teichert WS 2007/08 Übungen zur Veranstaltung Numerische Mathematik I Blatt 13 Aufgabe 49: (Alternative Herleitung von Quadraturformeln) Sei durch a ≤ x0 < x1 < . . . < xn ≤ b eine beliebige Unterteilung des Intervalls [a, b] gegeben. Zeigen Sie, dass es dann eindeutig bestimmte Zahlen γ0 , γ1 , . . . , γn gibt mit der Eigenschaft Z b n X γi p(xi ) = p(x)dx a i=0 für alle Polynome p vom Höchstgrad n. Bemerkung: Fordert man die Exaktheit einer Quadraturformel für alle Polynome vom Höchstgrad n, so ergibt sich hieraus eine eindeutig bestimmte Formel, die im Falle einer äquidistanten Unterteilung von [a, b] allerdings mit der bekannten Newton–Cotes–Formel übereinstimmt (denn die n-te Newton–Cotes–Formel ist bekanntlich exakt für alle Polynome vom Höchstgrad n) und somit nicht wirklich etwas Neues liefert. Aufgabe 50: (Implementation des adaptiven Simpson–Verfahrens) Implementieren Sie das adaptive Simpson–Verfahren zur numerischen Approximation eines bestimmten Integrals Z b I(f ) := f (x)dx a für eine gegebene Funktion f : [a, b] → R. Wenden Sie dieses Programm insbesondere auf die Funktion f : [0, 1] → R mit 1 , falls x ≥ 0.1, x f (x) := 1 , falls x < 0.1 0.1 an und benutzen Sie hierbei die Fehlertoleranz ε = 10−4 . Vergleichen Sie den von Ihnen gefundenen Näherungswert mit dem exakten Wert für I(f ). Geben Sie außerdem die Verteilung der Stützstellen xi und die Längen hi der Teilintervalle [xi , xi+1 ] aus. Aufgabe 51: (Quadratische Splines) Gegeben seien eine Zerlegung ∆ = a = x 0 < x 1 < . . . < xn = b des Intervalls [a, b] ⊆ R sowie Stützwerte f0 , f1 , . . . , fn ∈ R. (a) Zeigen Sie, dass es für jede Zahl f00 ∈ R genau einen interpolierenden quadratischen Spline s ∈ S∆,2 gibt, so dass die zusätzliche Bedingung s0 (x0 ) = f00 erfüllt ist. (b) Gesucht sei nun der interpolierende quadratische Spline s ∈ S∆,2 mit periodischen Randbedingungen s0 (x0 ) = s0 (xn ). Treffen Sie Aussagen über die Existenz und Eindeutigkeit von s. Aufgabe 52: (B–Splines) Betrachten Sie das Intervall [a, b] = [0, b] mit der äquidistanten Zerlegung ∆ = 0 = x0 < x1 < . . . < xn+1 = b und den Knoten xk := kh (h := b/(n + 1)), k = 0, 1, . . . , n + 1. (a) Sei p ein beliebiges Polynom vom Grad n ≥ 1. Zeigen Sie, dass durch qr (x) := r X k (−1) k=0 r k p(x − xk ), x ∈ R, für jedes r = 1, . . . , n ein Polynom vom Grad n−r gegeben ist sowie qn+1 (x) ≡ 0 gilt. (b) Zeigen Sie, dass die durch sn (x) := n+1 X k=0 k (−1) n+1 k (x − xk )n+ , x ∈ R, definierte Funktion sn für jedes n ≥ 1 zu S∆,n gehört und außerhalb des Intervalls (0, xn+1 ) identisch verschwindet, also sn (x) = 0 für alle x 6∈ (0, xn+1 ) gilt. Viel Erfolg und schöne Semesterferien!