Universität Stuttgart Institut für Theoretische Physik 1 Apl. Prof. Dr. J. Main Übungen zur Vorlesung „Statistische Mechanik“, WS 2015/16 4. Übungsblatt vom 04. November 2015 Abgabe: 11.11.2015 Besprechung: 18./19.11.2015 Aufgabe 1: schriftliche Aufgabe 3 Punkte a) Sei x ∈ R3 . Zeigen Sie, dass die Gültigkeit der Integrabilitätsbedingungen ∂fj ∂fi = ∂xj ∂xi (1) P für das Differential df = i fi dxi in einem einfach zusammenhängenden Raum hinreichend dafür ist, dass f (x) eine Zustandsfunktion ist. Hinweis: Da der Wert einer Zustandsfunktion unabhängig vom Integrationsweg df ist, können Sie den Satz von Stokes benutzen. L2 end A start L1 b) Welche Beziehungen sind demnach z. B. zwischen der Temperatur und dem Druck gültig (dU = T dS − P dV + µdN )? p c) Sei g = eφ /2πr mit eφ = (−y, x)T /r und r = x2 + y 2 . Zeigen Sie, dass rot g = 0 für rH 6= 0. Wählen Sie als Integrationspfad einen Kreis um den Ursprung und berechnen Sie g dx. Ist der Satz von Stokes anwendbar? Hinweis: Verwenden Sie Zylinderkoordinaten. Aufgabe 2: Votieraufgabe Für die Entartungsfunktion g eines Spinsystems in einem Magnetfeld gilt r 2 −U 2 /2m2 B 2 N g(U, N ) = e . πN 2 Punkte (2) Bestimmen Sie die Entropie S = kB · ln g(U, N ) und skizzieren Sie sie in einem S-U -Diagramm. Widersprechen sich das Ergebnis und Postulat III (die Entropie ist eine monoton ansteigende Funktion der inneren Energie)? Berechnen Sie zur Beantwortung dieser Frage die Temperatur des Systems. Überprüfen Sie die Gültigkeit des Nernst-Postulates. Bitte wenden! Aufgabe 3: Votieraufgabe 2 Punkte Zeigen Sie, dass folgender Zusammenhang gilt: cP = cV + T V α2 . N κT (3) a) Beginnen Sie mit dem vollständigen Differential von S = S(T, V ). Wechseln Sie zu den Variablen (T, P ), indem Sie V als Funktion von T und P auffassen: V (T, P ). Berechnen ∂S Sie ∂T und ersetzen Sie die bekannten Ableitungen. P ∂S b) Bestimmen Sie ∂V : Die Integrabilitätsbedingung für die freie Energie (die sie später in der T ∂S = ∂P Vorlesung kennenlernen werden) erzwingt, dass ∂V ∂T V . Um den Zusammenhang (3) T zu zeigen, muss nun noch bewiesen werden, dass ∂P α = . (4) ∂T V κT Vergleichen Sie hierzu die Koeffizienten des Differentials von T = T (P, V (T, P )) und ersetzen Sie dV wie in Teilaufgabe a). Hinweis: Die in (3) enthaltenen Koeffizienten sind folgendermaßen definiert: • Isobare spezifische Wärme: cP = T N • Isochore spezifische Wärme: cV = ∂S ∂T P T N ∂S ∂T V • Thermischer Ausdehnungskoeffizient: α = • Isotherme Kompressibilität: κT = − V1 1 V ∂V ∂P T ∂V ∂T P