Universität Würzburg Institut für Mathematik Prof. Dr. Oliver Roth

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Universität Würzburg
Institut für Mathematik
Prof. Dr. Oliver Roth, Sebastian Schleißinger
SS 2013
2. Übung zur Einführung in die Zahlentheorie
2.1 Zeigen Sie:
a) Ist p eine Primzahl mit p > 2, so gilt 24 | p3 − p.
b) Ist p eine Primzahl mit p > 5, so gilt 240 | p4 − 1.
(2+4 Punkte)
Lösungshinweise:
a) Es gilt p3 − p = p(p − 1)(p + 1). Als Produkt von drei aufeinanderfolgenden Zahlen ist p3 − p
damit durch 3 teilbar. Da p eine ungerade Primzahl ist, muss p − 1 oder p + 1 durch 4 teilbar
sein. Der jeweils andere Term ist dann durch 2 (und nicht durch 4) teilbar. Folglich ist p3 − p
durch 2 · 4 · 3 = 24 teilbar.
b) Da nun p 6= 3, ist sogar p2 −1 durch 24 teilbar. Da p2 +1 gerade ist und p4 −1 = (p2 +1)(p2 −1),
ist p4 − 1 damit durch 24 · 2 = 48 teilbar. Es fehlt noch die Teilbarkeit durch 5.
Hierbei genügt es nachzuweisen, dass k 4 − 1 für k ∈ {1, 2, 3, 4} durch 5 teilbar ist, denn
5|k 4 − 1 ⇐⇒ 5|(k − 5m)4 − 1 für jedes m ∈ N.
Tatsc̈hlich sind alle vier Zahlen 14 −1 = 0, 24 −1 = 15, 34 −1 = 80, 44 −1 = 255 durch 5 teilbar.
2.2 Die Primzahlen p1 , p2 , p3 , ... ∈ P seien der Größe nach geordnet: p1 < p2 < p3 < ...
Zeigen Sie, dass es α, β ∈ (0, ∞) gibt, so dass
α · n log n ≤ pn ≤ β · n log n
für alle n > 1.
(5 Punkte)
Lösungshinweise:
Nach Satz 2.2 gibt es a, b > 0, so dass a · logx x ≤ π(x) ≤ b ·
Für die n-te Primzahl pn gilt π(pn ) = n. Es ergibt sich
a·
x
log x
für alle x ≥ 2.
pn
pn
≤n≤b·
log pn
log pn .
Also pn ≥ b−1 n log pn ≥ b−1 n log n. Wir können also α = b−1 wählen.
Des Weiteren ergibt sich
pn ≤ a−1 n log pn .
Logarithmieren ergibt log pn ≤ − log a + log n + log log pn , also
log a
log log pn
log n ≥ log pn 1 +
.
−
log pn
log pn
(∗)
(∗∗)
log a
− logloglogx x → 1 für x → ∞, gibt es ein x0 , so dass f (x) ≥ 21 für alle x ≥ x0 .
Da f (x) := 1 + log
x
Für n ≥ x0 gilt also mit (∗∗): log pn ≤ 2 log n. Auch für alle (endlich vielen) n ∈ N \ {1} mit
n < x0 gibt es ein c > 0, so dass log pn ≤ c log n. Es folgt aus (∗):
pn ≤ a−1 max{2, c}n log n = βn log n für β = a−1 · max{2, c}.
2.3 Folgern Sie aus dem Primzahlsatz: Für jedes ε ∈ (0, 1) gibt es ein N ∈ N, so dass für alle n ∈ N
mit n ≥ N eine Primzahl p mit n < p ≤ (1 + ε)n existiert.
(Vergleichen Sie mit Satz 2.4.)
(4 Punkte)
Lösungshinweise:
Nach dem Primzahlsatz existiert n0 ∈ N, so dass
(1 + ε)x
ε x
ε
− (1 + )
π((1 + ε)x) − π(x) ≥ (1 − )
3 log((1 + ε)x)
3 log x
≥
≥
x
ε
ε
((1 − )(1 + ε) log x − (1 + ) log((1 + ε)x))
log x · log((1 + ε)x)
3
3
x
ε
ε2
ε
((1 − ) log x + (ε − ) log x − (1 + )(log 2 + log x))
log x · log((1 + ε)x)
3
3
3
=
x
2ε
ε2
ε
(− log x + (ε − ) log x − (1 + ) log 2)
log x · log((1 + ε)x)
3
3
3
=
ε − ε2
ε
x
((
) log x − (1 + ) log 2)
log x · log((1 + ε)x)
3
3
für alle x ≥ n0 . Nun gibt es n1 ∈ N, so dass der letzte Ausdruck für alle x ≥ n1 positiv ist. Für
alle n ≥ N := max{n0 , n1 } gilt somit die Behauptung.
2.4 Zeigen Sie, dass sich n! für n > 1 nicht als mk mit m, k ∈ N und k > 1 schreiben lässt.
9
(5 Punkte)
Lösungshinweise:
Für n = 2 und n = 3 ist die Aussage klar.
Für n ≥ 4 gibt es nach Satz 2.4 stets eine Primzahl p mit
n
2
< p ≤ n. Dann gilt also p | n!.
Angenommen p2 | n!, dann hat ein a mit 1 ≤ a ≤ n die Form a = p · b, b ≥ 2. Es folgt
p = ab ≤ nb ≤ n2 , ein Widerspruch. Folglich kann n! nicht die Form mk besitzen.
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