IT - Unterstützung für Marketingprozesse als Seminararbeit an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg eingereicht bei Dr. rer. oec. Konrad Walser Departement für Informatik von Reichmuth, Ursula Piper, Hélène von Schwyz von Unterägeri im 9. Semester im 8. Semester Matrikelnummer: 02-204-550 Matrikelnummer: 03-207-800 Studienadresse Studienadresse Kalchrainstr. 16 Bellevueweg 14 6315 Oberägeri 6300 Zug (Tel. 078/6041507) (Tel: 079/6765767) (e-mail: [email protected]) (e-mail: [email protected]) Freiburg, 8. Juni 2007 Inhaltsverzeichnis I Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS I 1 1 EINLEITUNG 1.1 Problemstellung 1 1.2 Zielsetzung 2 1.3 Aufbau der Arbeit 2 2 THEORETISCHE GRUNDLAGEN UND BEGRIFFE UNTERSTÜTZUNG IM MARKETING 2.1 ZUR IT 4 Komponenten und Funktionen des CRM 4 2.1.1 Analytisches CRM 6 2.1.2 Operatives CRM 6 2.1.3 Kollaboratives/Kommunikatives CRM 7 2.2 Customer Buying Cycle 8 2.2.1 Phasenmodell des CRM 2.2.2 Aufgaben des CRM anhand des Phasenmodells 2.3 9 Funktionalitäten der Marketingprozesse 11 13 2.3.1 Analytische Aufgaben 13 2.3.2 Administrative Aufgaben 15 2.3.3 Kontaktunterstützende Aufgaben 15 3 MARKETING-AUTOMATION – DAS KAMPAGNENMANAGEMENT 3.1 Kampagnenplanung BEISPIEL 17 19 3.1.1 Zieldefinition 19 3.1.2 Zielgruppenselektion 19 3.1.3 Kanalwahl 22 3.1.4 Prozessdefinition 24 3.2 Kampagnendurchführung 25 3.3 Kampagnenwirkungsanalyse 27 3.4 Fallbeispiel – Kampagnenmanagement bei der AUDI AG 29 4 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK 35 4.1 Zusammenfassung 35 4.2 Ausblick 36 Inhaltsverzeichnis II ABBILDUNGSVERZEICHNIS 37 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 38 LITERATURVERZEICHNIS 39 SELBSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG 41 Kapitel 1: Einleitung 1 1 Einleitung 1.1 Problemstellung Das Customer Relationship Management (CRM) oder auch das Kundenbeziehungsmanagement nimmt in der heutigen Zeit einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Es wird in der Praxis wie auch in der Forschung immer wieder hervorgehoben. Für den Unternehmenserfolg sind die Wahrnehmungen der Kundenbedürfnisse und die Reaktionen darauf von ausschlaggebender Bedeutung. In den Mittelpunkt der Betrachtung rückt die systematische aber auch die effiziente Gestaltung der Kundenbeziehungen. Das Customer Relationship Management ist ein kundenorientierter Managementansatz, aus dem sich neue Anforderungen an das betriebliche Informationsmanagement und an die Prozesse im Marketing, Vertrieb und Service ergeben. Die Mitarbeiter dieser Unternehmensbereiche werden durch umfassende IT-Systeme bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten unterstützt. In diesem Zusammenhang wird auch von Marketing-, Vertrieb- und Service-Automation gesprochen.1 Die Marketing-Automation dient der informationstechnologischen Steuerung und Unterstützung der Marketingprozesse. Eine Kernaufgabe der Marketing-Automation stellt das Kampagnenmanagement dar, welches zur Realisierung des CRM beiträgt, indem es einen Bereich des Marketing-Mixes, nämlich die Kommunikation, abdeckt. Einige wichtige Aufgabenbereiche des CRM, die durch diese Marketing-Mix Instrumente unterstützt werden, sind: • Die Gewinnung von neuen Kunden oder neuen Kundengruppen. • Die Bindung von bestehenden Kundenbeziehungen durch massgeschneiderte Aktionen. • Die Wiedergewinnung von verlorenen Kunden durch gezielte Marketingmassnahmen. • Gezielte Cross- und Up-Selling Angebote, um das Kundenpotenzial besser ausschöpfen zu können. 1 Vgl. Schulze (2002), S. 1. Kapitel 1: Einleitung 2 1.2 Zielsetzung Mit dieser Arbeit soll gezeigt werden was IT-Unterstützung im Speziellen für die Marketingprozesse bedeutet. Da das Kampagnenmanagement der zentrale Punkt der Marketing-Automation darstellt, befasst sich diese Arbeit hauptsächlich mit diesem Thema. Die Ziele dieser Arbeit sind: • Die Einordnung der IT-Unterstützung für Marketingprozesse in den Aufgabenbereich des CRM. Dies wird mit Hilfe der CRM-Theorie aufgezeigt. • Die Darstellung der Hauptaufgabe der Marketing-Automation, das Kampagnenmanagement. • Die Veranschaulichung des Kampagnenmanagements anhand eines praxisorientierten Fallbeispiels. 1.3 Aufbau der Arbeit Diese Arbeit umfasst zwei Hauptteile. Der erste Teil beinhaltet die theoretischen Grundlagen, der zweite Teil befasst sich mit der Marketing-Automation. Im ersten Hauptteil (Kapitel 2) werden die theoretischen Grundlagen und Begriffe zur IT-Unterstützung dargestellt. Kapitel 2.1 zeigt die Komponenten und Funktionen des CRM auf, wobei das analytische, das operative und das kollaborative CRM vertieft werden. Weiter wird in Kapitel 2.2 der Customer Buying Cycle näher erklärt. Dabei wird auf das Phasenmodell des CRM und auf die Aufgaben des CRM anhand des Phasenmodells genauer eingegangen. Das Kapitel 2.3 stellt die Funktionalitäten der Marketingprozesse dar, die in analytische, administrative und kontaktunterstützende Aufgaben unterteilt werden. Der zweite Teil (Kapitel 3) dieser Arbeit befasst sich mit der Marketing-Automation anhand des Beispiels des Kampagnenmanagement. Das Kapitel 3.1 stellt in erster Linie die Kampagnenplanung dar, wobei die Teilphasen der Zieldefinition, der Zielgruppenselektion, der Kanalwahl und der Prozessdefinition vertieft werden. Die Kampagnendurchführung wird in Kapitel 3.2 beschrieben. Weiter beschäftigt sich das Kapitel 3.3 mit der Kampagnenwirkungsanalyse. Zum Schluss der Marketing- Kapitel 1: Einleitung 3 Automation wird in Kapitel 3.4 das Kampagnenmanagement anhand eines Fallbeispiels der AUDI AG illustriert. Abschliessend werden zusammenfassend die Erkenntnisse dieser Arbeit erläutert und es wird ein kurzer Ausblick über den weiteren Verlauf der IT-Unterstützung der Marketingprozesse gegeben. Kapitel 2: Theoretische Grundlagen und Begriffe 4 2 Theoretische Grundlagen und Begriffe zur IT - Unterstützung im Marketing Bei den theoretischen Grundlagen und Begriffen zur IT-Unterstützung im Marketing wird auf drei Punkte näher eingegangen. Sie sollen dazu beitragen einen ersten Überblick über das Thema zu erhalten und die Eingliederung der IT-Unterstützung für Marketingprozesse in die Begriffswelt des CRM ermöglichen. In einem ersten Schritt werden die Komponenten und Funktionen des CRM genauer betrachtet. Im Vordergrund stehen je nach Einsatzbereich das analytische, das operative oder das kollaborative CRM. Im zweiten Abschnitt wird der Customer Buying Cycle näher erläutert. Hier steht die Beziehung zwischen Kunden und Unternehmen im Mittelpunkt. Im letzten Teil dieses Kapitels sind die verschiedenen Funktionalitäten der Marketingprozesse dargestellt. 2.1 Komponenten und Funktionen des CRM Die Abbildung 1 zeigt, dass sich CRM-Systeme entsprechend ihrer zentralen Einsatzbereiche in drei funktionale Komponenten unterteilen lassen, die aufeinander aufbauen:2 • Analytisches CRM • Operatives CRM • Kollaboratives/Kommunikatives CRM Hinzu kommt das strategische CRM, das die grundlegende Ausrichtung des Unternehmens auf die Kundenorientierung darstellt. Darauf wird hier nicht weiter eingegangen. Die operativen und kollaborativen Komponenten stellen die Grundlagen für Analysen zur Verfügung und nutzen dann wiederum die Ergebnisse des analytischen CRM. Es soll daher nachdrücklich darauf hingewiesen werden, dass ein ständiger Informationsaustausch zwischen den drei Komponenten stattfindet und 2 Vgl. dazu und zum Folgenden Buck-Emden (2002), S. 35 ff., Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 39 ff., Hippner/Rentzmann/Wilde (2004), S. 28 ff., Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004) S. 335 ff., Walser (2006), S. 34 ff. Kapitel 2: Theoretische Grundlagen und Begriffe 5 dieser Prozess keineswegs nur in eine Richtung läuft. Die Abhängigkeiten der drei Einsatzbereiche sind gross und ein enges Zusammenwirken der drei CRMFunktionen ist unumgänglich. Aktivitäten (Beispiele) Strategisches Unternehmensausrichtung CRM auf Kundenorientierung Profilgenerierung, analytisches CRM operatives CRM Marketing Verkauf Service Segmentierung Kampagnenmanagement, Direktmarketing Auftragsabwicklung, Vertriebsautomation Kundenservice kommunikatives/kollaboratives CRM Multi-Kanal-Management Kunden Abbildung 1: Komponenten des CRM.3 Die CRM-Ziele von Effizienzsteigerung in den kundenorientierten Prozessen (operatives CRM) sowie das Nutzen der Potentiale von Kundenbindung, Kundengewinnung und Kundenselektion (analytisches und kollaboratives CRM) werden demnach erst durch die Integration dieser drei funktionalen Komponenten ermöglicht. Es ist wichtig, dass das gewonnene Wissen über den Kunden den betroffenen Mitarbeitern, Systemen und Prozessen für das Tagesgeschäft zur Verfügung gestellt wird, da sonst der ganze Aufwand des analytischen CRM für das Unternehmen wertlos ist. Im nachfolgenden werden die drei CRM-Funktionen etwas genauer beschrieben. 3 Vgl. Rowohl (2003), S. 24. Kapitel 2: Theoretische Grundlagen und Begriffe 6 2.1.1 Analytisches CRM Ziel des analytischen CRM ist die Kundendatenadministration, -analyse und -aufbereitung sowie der Aufbau eines lernenden Systems (Closed Loop Architecture), das Kundenfeedback und neue Erkenntnisse aus dem operativen CRM sofort mitberücksichtigt. Dies wird ermöglicht, indem alle Kundeninformationen, -kontakte und -reaktionen, die durch die Interaktion mit dem Kunden über alle Phasen der Geschäftsbeziehungen hinweg entstehen, systematisch in die technische Infrastruktur des analytische CRM, z.B. Data Warehouse, zusammengeführt werden. Diese vielfältigen Daten werden dann zur Gewinnung neuer Erkenntnisse mit analyseorientierten Datenspeichern, z.B. Data Mining oder OLAP4-Techniken, ausgewertet und analysiert. Dies trägt zu einer kontinuierlichen Optimierung der kundenbezogenen Geschäftsprozesse bei, weil durch systematische Verwertung der Kundenreaktionen eine solide Entscheidungsgrundlage für Marketing, Vertrieb und Service geliefert wird: • Das Unternehmen hat z.B. ein besseres Verständnis über die Kundenzufriedenheit (Satisfaction Index) und mögliches zukünftiges Kundenverhalten (Loyalty Index, Retention Rate) oder • Kundenbeziehungen können differenziert werden (Customer Lifetime Value, Response Rate, Share of Wallet). Deshalb ist es möglich die Leistungen und die Kommunikation an den individuellen Kunden anzupassen. 2.1.2 Operatives CRM Das operative CRM greift in der Regel auf die Kundendaten, die das analytische CRM zur Verfügung stellt, zurück. Diese Daten werden zur Unterstützung der operativen Abwicklung aller kundenorientierten Dienste in den Anwendungsbereichen des direkten Kontakts mit dem Kunden (Front Office) genutzt. Es gelangen operative CRM-Software oder Informationstechnologien zur 4 Online-Analytical-Processing Kapitel 2: Theoretische Grundlagen und Begriffe 7 Unterstützung des Dialogs zwischen Unternehmen und Kunden und der dazu erforderlichen Geschäftsprozesse in Marketing, Vertrieb und Service zum Einsatz. Für einen kostengünstigeren und stabileren Ablauf lohnt es sich die Prozesse, die oft nahezu identisch durchlaufen werden, zu automatisieren. Deshalb wird im operativen CRM auch oft von Marketing-, Sales- und Service-Automation gesprochen. Diese Begriffe sollen jedoch kritisch betrachtet werden, da selten eine vollständige Automation eines Prozesses erreicht werden kann. Es handelt sich vielmehr um umfassende IT-Unterstützung der Mitarbeiter dieser Unternehmensbereiche. Das operative CRM soll in allen drei Bereichen administrative, analytische und kontaktunterstützende Aufgaben abdecken (mehr dazu in Kapitel 2.3). Für die vorliegende Arbeit ist die Marketing-Automation, die später am Beispiel des Kampagnenmanagements genauer erläutert wird, von besonderem Interesse. Unter Marketing-Automation versteht Gawlik/Kellner/Seifert den Einsatz von IT Lösungen zur „...Steuerung und Unterstützung der kundenbezogenen Geschäftsprozesse im Marketing.“5 2.1.3 Kollaboratives/Kommunikatives CRM Hier wird der eigentliche Kundenkontakt, also beispielsweise das Gespräch mit einem Mitarbeiter des Call Center, eingegliedert. Dazu zählt die gesamte Steuerung und Unterstützung sowie Synchronisation aller Kommunikationskanäle, z.B. Aussendienst, Telefon, Internet, E-Mail etc., zum Kunden. Im Zentrum stehen hier die Integration und der zielgerichtete Einsatz unterschiedlicher Kontaktmedien. Die Möglichkeit zur Synchronisation von Aufgaben und Prozessen gewährleistet eine einheitliche und in sich konsistente Kundenansprache, auch „One Face to the Customer“ genannt. Natürlich lässt sich kollaboratives CRM auch wieder Unternehmensbereichen Marketing, Verkauf und Service finden. 5 Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 46. in allen drei Kapitel 2: Theoretische Grundlagen und Begriffe 8 2.2 Customer Buying Cycle Der Customer Buying Cycle (CBC) ist ein generisches Kommunikationsmodell, welches die Strukturierung und Analyse der Anbieter-Abnehmer-Beziehung darstellt. Der CBC widerspiegelt sämtliche Berührungspunkte zwischen Anbieter und Kunden, die im Zusammenhang mit dem Erwerb, Besitz und der Entsorgung einer Marketingleistung stehen.6 Die Kundenbeziehung lässt sich in vier Phasen aufteilen welche in Abbildung 2 zu sehen sind. Anregung After Sales Anbieter Kunde CBC Kauf Evaluation Abbildung 2: Der Customer Buying Cycle.7 Angefangen bei der kundenseitigen Bedürfniserkennung der Anregungsphase, dem Sammeln von Produkt- bzw. Preisinformationen der Evaluationsphase, der eigentlichen Kaufabwicklung der Kaufphase bis zur Verwendung der Ware oder Leistung der After-Sales-Phase. Diese systematische Betrachtung der Prozesse ermöglicht es, das Modell als Checkliste für die Kundenbeziehung zu sehen. Das Modell prüft für jede Phase der Anbieter-Kunden-Beziehung, ob Informationstechniken neue Lösungen mit tieferen Kosten oder mit mehr Nutzen ermöglichen. Die vier verschiedenen Phasen werden wie folgt unterschieden: 6 Vgl. dazu und zum Folgenden Muther (2000), S. 14 ff., Meyer/Schumacher (2004), S. 37 f., Schulze (2002), S. 146. 7 Vgl. Muther (2000), S. 15. Kapitel 2: Theoretische Grundlagen und Begriffe • 9 Anregungsphase: In dieser Phase muss das Kundeninteresse geschaffen werden bzw. das Kundenbedürfnis wird gebildet. Dies geschieht durch externe Einflüsse wie beispielsweise durch Werbung oder Public Relation. • Evaluationsphase: Der Kunde wird in dieser Phase seine Bedürfnisse konkretisieren, in dem er Angebote unterschiedlicher Anbieter prüft und vergleicht. • Kaufphase: Bei der Kaufphase hat sich der Kunde für eine Alternative entschieden. Sie beginnt bei der Durchführung der Bestellung und endet bei der Bezahlung bzw. bei der Lieferung der Leistung. • After-Sales-Phase: Diese Phase beinhaltet je nach Produkt unter anderem die Installation, Wartung und die Entsorgung des Produktes und zudem kann der Kunde Serviceleistungen sowie Kundenbetreuung in Anspruch nehmen. Der CBC hilft somit dem Unternehmen Kundenbedürfnisse zu erkennen und trägt dazu bei, dass ein besseres Verständnis über den eigentlichen Kundenprozess gegeben wird. Zudem wird ein Übergang aus der After-Sales-Phase in eine neue Anregungsphase angestrebt, um das Kundenverhältnis aufrechtzuerhalten. Nachfolgend wird genauer auf das Phasenmodell eingegangen, welches um weitere Ablaufalternativen ergänzt wird. 2.2.1 Phasenmodell des CRM Im Vergleich mit dem CBC wird der Konsumzyklus der Kunden auch im Phasenmodell in vier verschiedene Phasen eingeteilt. Das Verständnis der Kundenbeziehung wird im Phasenmodell zusätzlich erweitert und bietet die Möglichkeit einzelne Folgephasen zu überspringen und die gewonnenen Informationen in den Prozessabläufen laufend mit einzubeziehen.8 Die Abbildung 3 zeigt die verschiedenen Phasen des CRM. 8 Vgl. dazu und zum Folgenden Meyer/Schumacher (2004), S. 38 ff. Kapitel 2: Theoretische Grundlagen und Begriffe 10 Information Angebot Erwerb After Sales Abbildung 3: Phasenmodell des CRM.9 Das Phasenmodell unterscheidet die vier Phasen wie folgt: • Informationsphase: In dieser Phase findet vor allem ein Informationsaustausch zwischen Kunden und Unternehmen statt. Es handelt sich um Informationen über Produkte, Preise, Verfügbarkeit, Serviceleistungen, Lieferkonditionen oder andere Leistungen. Mit diesem Informationsstand sind die Kunden imstande für sich die richtigen Leistungen zu finden. Zudem sind die Unternehmen in der Lage Informationen zu gewinnen über Interessen, Erwartungen, Präferenzen und Bedürfnisse der Kunden. „Ziel der Informationsphase ist es, durch zielgerichtete Informationsversorgung ein möglichst starkes Kaufinteresse auf der Kundenseite aufzubauen.“10 • Angebotsphase: In dieser Phase liegt das Kaufinteresse der Kunden oder das Vertriebsziel des Unternehmens bereits vor. Die Kunden haben sich in dieser Phase auf wenige Unternehmen beschränkt. Somit liegt es am Unternehmen, die bereits gewonnen Informationen in der Informationsphase über den Kunden zu spezifizieren und ein individuelles Angebot dem Kunden zu präsentieren. „Ziel der Angebotsphase ist es, das Kaufinteresse eines potentiellen Kunden zu intensivieren und bis zum Erwerb des Produktes zu steigern.“11 9 Vgl. Meyer/Schumacher (2004), S. 39. 10 Meyer/Schumacher (2004), S. 40. 11 Meyer/Schumacher (2004), S. 40. Kapitel 2: Theoretische Grundlagen und Begriffe • 11 Erwerbsphase: In der Erwerbsphase ist es primär das Ziel einen gültigen Vertragsabschluss zu erreichen und die damit verbundenen Leistungen zu erbringen, sowie den Zahlungsverkehr abzuwickeln. • After-Sales-Phase: In der letzten Phase des Modells handelt es sich vor allem um die verschiedensten Aktivitäten der Kundenbetreuung. Zusätzlich ist zu beachten, dass eine individuelle Gestaltung der Kundenkontakte die Zufriedenheit der Kunden fördert und die damit verbundene Kundentreue steigert. Somit kann der Übergang in neue Konsumzyklen erleichtert werden. Das Phasenmodell des CRM stellt den Ablauf eines idealtypischen Konsumzyklus dar und ist somit die Grundlage für die folgende Betrachtung von Aufgaben des CRM.12 2.2.2 Aufgaben des CRM anhand des Phasenmodells Das CRM hat im Allgemeinen das Ziel, eine individuelle Gestaltung von Kundenbeziehungen zu erreichen. Dieses Ziel wird angestrebt durch bestmögliche Kombination und Anpassung einzelner CRM-Aktivitäten. Der CBC bezieht sich auf die Sicht des Unternehmens, doch ist die kundenseitige Sicht nicht zu vergessen.13 Der kundenseitige Teil bezieht sich auf das Phasenmodell, welches in Abschnitt 2.2.1 näher beschrieben ist. Abbildung 4 zeigt eine Interaktion dieser beiden Modelle, wobei die linke Seite der Abbildung den CBC zeigt und die rechte Seite das Phasenmodell. Die Ausprägungen einzelner Kundenkontakte lassen sich trotz ihrer Verschiedenheit anhand der Phasen des Konsumzyklus in Aktivitäten und Aufgaben einteilen. Die Informationsphase hat in erster Linie die Aufgabe Informationen zu sammeln, welche typischerweise für den Bereich der Meinungs- und Bedürfnisbildung der Kunden verwendet werden. Spezifische Marketingmethoden werden für diese Bedarfsanalysen verwendet, wie beispielsweise Werbung, Public Relation oder Kampagnen. All diese Aufgaben lassen sich primär der Anregungsphase zuordnen. In der Angebotsphase liegt die Aufgabe vor allem im Customizing von Produkten 12 Vgl. Meyer/Schumacher (2004), S. 39 ff. 13 Vgl. dazu und zum Folgenden Meyer/Schumacher (2004), S. 42 ff., Walser (2006), S. 44 ff. Kapitel 2: Theoretische Grundlagen und Begriffe 12 und der Erstellung von Angeboten. Die Evaluationsphase muss dafür sorgen, den Kunden neue Angebote zu unterbreiten und bei grossem Interesse definitive Offerten vorzuschlagen. Die Dritte Phase hat die Aufgabe der Auftragsverarbeitung, Abwicklung des Zahlungsverkehrs und der Lieferung des Produktes bzw. der Leistung. Die Aufgaben des After-Sales liegen im Service und Support der Kunden. Durch Schaffung von Kundenzufriedenheit und Kundentreue wird die Bindung des Kunden an das Unternehmen gesteigert. Unternehmensseite: CBC Kundenseite: Interaktionsprozesse Phasenmodell Kampagne Anregung Info-Sammlung Information Verkaufskontakte Angebotvergleich Evaluation Angebot Def. Offerten Offertenvergleich Lieferung Kauf Zahlung Erwerb Service, Support Fragen After Sales After Sales Kundendienst „Schliessen des Reissverschlusses = Marketingprozesse im CBC“ Abbildung 4: Vergleich des CBC und des Phasenmodells.14 Die Integration und Kombination verschiedener Phasen erleichtert den Übergang in eine neue Informationsphase und den Beginn eines neuen Konsumzyklus. Schlussendlich ist der Integrationssachverhalt des CBC eine Art Reissverschluss, der immer wieder neu zu schliessen ist. 14 In Anlehnung an Walser (2006), S. 45. Kapitel 2: Theoretische Grundlagen und Begriffe 13 2.3 Funktionalitäten der Marketingprozesse Wie in Kapitel 2.1 erwähnt, umfasst das operative CRM Lösungen zur Marketing-, Sales- und Service-Automation. Dieses Kapitel konzentriert sich auf die MarketingAutomation, die der informationstechnologischen Steuerung und Unterstützung der Marketingprozesse im Unternehmen dient. Wie Abbildung 5 zeigt, können die Funktionalitäten der Marketingprozesse in administrative, analytische und kontaktunterstützende Aufgaben unterteilt werden, die nun genauer betrachtet werden.15 Die Literatur ist sich hinsichtlich der Aufgaben der Funktionalitäten nicht einig und zudem sind die Übergänge oft fliessend. Es soll an dieser Stelle betont werden, dass es auch andere Möglichkeiten gibt die Marketingprozesse den Funktionalitäten zuzuteilen als im Folgenden beschrieben wird. In dieser Arbeit wird nur eine Sichtweise dargestellt. administrative und kontaktunterstützend analytische Aufgaben e Aufgaben Zusammentragen Marketingprozesse von Informationen Kunden- Marketing- segmentierung aktion über den Kunden Abbildung 5: Übersicht informationstechnologische Unterstützung der Marketingprozesse.16 2.3.1 Analytische Aufgaben Im Rahmen der Marketing-Automation geht es hier um die Unterstützung der ersten beiden Marketingprozesse (vgl. Abbildung 5) • dem Zusammentragen von Informationen über den Kunden und 15 Vgl. Hippner/Rentzmann/Wilde (2004), S. 22, Amberg (2004), S. 64. 16 In Anlehnung an Wehrmeister (2001), S. 131. Kapitel 2: Theoretische Grundlagen und Begriffe • 14 der Segmentierung und Bedürfnisanalyse von Kunden, wobei die Unterstützung des ersten Prozesses auch als administrative Aufgabe gesehen werden kann. Er wird jedoch hier im analytischen Aufgabenbereich eingegliedert, da die grosse Anzahl und Vielfältigkeit der Daten und Informationen über den Kunden mit Hilfe von analyseorientierten Datenspeichern wie z.B. OLAP und Data Mining verarbeitet werden. Jeder Informationsbeitrag über den Kunden ist wertvoll für das Unternehmen. Daher wird die Sammlung von Informationen über den Kunden als erster Marketingprozess betrachtet. Im Mittelpunkt steht aber die kontinuierliche Analyse der gesammelten Informationen um Kundencharakteristika und Kundenverhalten, bei ständigem Wachsen der Datenmenge, zu bestimmen.17 Je nach Art der Zielsetzung können die Analysefunktionalitäten verschieden sein. Sie ermöglichen primär die Untersuchung von Branchen-, Markt- oder Kundendaten bezüglich bestimmter Eigenschaften und erlauben die Bildung von Kundensegmenten und Kundengruppen.18 Data Mining sucht in den Daten nach Mustern, die es z.B. ermöglichen Kundensegmente zu bilden. Diese Muster lassen sich unter bestimmten Bedingungen auch auf Zielgruppen die noch nicht zur Kundschaft zählen übertragen. Die Segmentierung der heterogenen Kundschaft ist ein sehr wichtiger Aufgabenbereich des Marketings, damit eine zielgruppengerechte Kundenbearbeitung ermöglicht wird. Die Kaufwahrscheinlichkeit steigt in den stark eingegrenzten Kundensegmenten signifikant. Je nach Bedürfnisstruktur und Verhalten lassen sich die so erhaltenen Gruppen effektiver mit punktgenauen Marketingkampagnen ansprechen als im Massenmarketing und eine Konzentration auf die Erfolg versprechenden Marktsegmente wird ermöglicht. Letzteres ist möglich, da sich anhand der Segmentierung mit Kundenbewertungsmodellen (Kundenscoring) der Wert eines jeden Kunden für das Unternehmen ermitteln lässt. Ein Beispiel für eine punktgenaue Marketingkampagne wäre eine Kreditkartenfirma, die aufgrund des Produktes ‚Kreditkarte’, die Einkaufs- und Freizeitgewohnheiten ihrer Kunden ziemlich genau kennt. Diese Kenntnisse können in 17 Vgl. Wehrmeister (2001), S. 131 ff. 18 Vgl. dazu und zum Folgenden Hippner/Rentzmann/Wilde (2004), S. 26, Wehrmeister (2001), S. 36, S. 113. Kapitel 2: Theoretische Grundlagen und Begriffe 15 Marketingkampagnen eingesetzt werden und zu genau abgestimmten Produkten führen. 2.3.2 Administrative Aufgaben Die kundenbezogenen Geschäftsprozesse im Marketing werden durch die MarketingAutomation unterstützt und gesteuert. Sie trägt dazu bei, dass der Informationsaustausch im Unternehmen wie auch mit den Kunden sichergestellt ist. Bei den administrativen Aufgaben ist das Ziel, die Standard-Marketingaktionen, wie z.B. Werbemassnahmen, VIP-Systeme etc. zu identifizieren, um dann die einzelnen Aufgaben dieser Aktionen abhängig von Kundensegmenten den Kundenschnittstellen zuzuordnen.19 Zentraler Punkt ist dabei die ganzheitliche und logisch aufeinander aufbauende Gestaltung der Kundenkontakte, damit die Aktionen wunschgemäss ablaufen. Dem richtigen Kunden soll das richtige Informations- und Leistungsangebot, im richtigen Kommunikationsstil, über den richtigen Kommunikationskanal und zum richtigen Zeitpunkt vermittelt werden. Diese Aufgaben übernimmt das Kampagnenmanagement, das als Kern der MarketingAutomation bezeichnet werden kann und in Kapitel 3 genau beschrieben wird.20 2.3.3 Kontaktunterstützende Aufgaben Um an den Kundenschnittstellen den Kundenkontakt zu unterstützen und eine umfassende Bedienung zu gewährleisten, ist die Erstellung, Verwaltung und komfortable Bereitstellung von Marketingmaterialien und -informationen eine weitere Aufgabe der Marketing-Automation. Dabei werden alle verfügbaren Informationen über Produkte, Marktsituation und Marketingmaterialien (wie z.B. Werbematerial, Präsentationen, Broschüren, Trainingsunterlagen), als Dokument, Bilddaten oder Audio- und Videosequenz, an einem Ort abgelegt und an die entsprechenden Kommunikationskanäle verteilt. Diese Aufgabe wird von einem 19 Vgl. Wehrmeister (2001), S. 132, S. 205. 20 Vgl. Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 46 ff., Hippner/Rentzmann/Wilde (2004), S. 22 ff. Kapitel 2: Theoretische Grundlagen und Begriffe 16 Content Management-System (CMS) übernommen, das zugleich die Mitarbeiter bei der Erstellung der Marketing Inhalte unterstützt. Genutzt werden die CMS intern durch Mitarbeiter aber auch extern direkt durch den Kunden. Die Erstellung und regelmässige Aktualisierung der Marketingmaterialien ist Aufgabe des Marketings. Früher wurden für diese Aufgabe Marketing-Enzyklopädie-Systeme (MES) eingesetzt.21 21 Vgl. Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 51, Hippner/Rentzmann/Wilde (2004), S. 26. Kapitel 3: Marketing-Automation 17 3 Marketing-Automation – Kampagnenmanagement Das Beispiel Dieses Kapitel geht auf die Marketing-Automation ein, die der informationstechnologischen Unternehmen Steuerung dient. Wie und Unterstützung bereits in Kapitel der 2.3.2 Marketingprozesse erwähnt, kann im das Kampagnenmanagement als zentrale Aufgabe der Marketing-Automation betrachtet werden.22 „Eine Kampagne lässt sich verstehen als eine zielbezogene, zeitlich abgegrenzte, inhaltlich festgelegte und abgestimmte Kommunikationsmassnahme zur Ansprache einer vorher konkretisierten Zielgruppe.“23 Bei der Durchführung einer Kampagne kümmert sich das Kampagnenmanagement um die Planung, Durchführung und Auswertung aller Aktivitäten. Es konzentriert sich auf die Umsetzung integrierter Kontaktketten, denn es geht nicht mehr nur um eine einmalige, isolierte Marketingaktion mit einer Botschaft für den Kunden, sondern vielmehr um konkrete Marketing-Aktionsfolgen (Kampagnen). Diese Aktionsfolgen orientieren sich, basierend auf Kundenanalysen, an den Bedürfnissen des einzelnen Kunden. Dem richtigen Kunden sollen • das richtige Informations- und Leistungsangebot, • im richtigen Kommunikationsstil, • über den richtigen Kommunikationskanal, • zum richtigen Zeitpunkt vermittelt werden.24 Der Fokus des Kampagnenmanagements liegt also klar in der Organisation der Kommunikationsmassnahmen um den Dialog mit dem Kunden auszulösen und zu steuern.25 Es kann zu verschiedenen Kundenkontakten über diverse Kontaktkanäle kommen, die ganzheitlich und logisch aufeinander abgestimmt werden müssen (Multichannel Integration). Diese Synchronisation aller Kundenkontaktschnittstellen 22 Vgl. dazu und zum Folgenden Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 46 ff., Hippner/Rentzmann/Wilde (2004), S. 22 ff., Engelbrecht/Hippner/Wilde S. 342 ff. 23 Finsterwalder/Lutz/Packenius (2004), S. 374. 24 Vgl. Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 47, Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 339. 25 Vgl. Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 341. Kapitel 3: Marketing-Automation 18 ist von grosser Bedeutung, um eine einheitliche und in sich konsistente Kundenansprache (One Face to the Customer) zu gewährleisten.26 Wie Abbildung 6 zeigt, kann das Kampagnenmanagement als Regelkreis, gegliedert in die Phasen der Kampagnenplanung, Kampagnendurchführung und Kampagnenauswertung, dargestellt werden. Diese Phasen werden wiederum in Teilphasen gegliedert. Der Trigger um eine Kampagne auszulösen stammt aus der Umwelt des Unternehmens, so kann es sich z.B. um das Kundenverhalten oder das Verhalten der Konkurrenten handeln.27 Durch den Regelkreis wird ersichtlich, dass die Phase der Auswertung einen stetigen Prozess der Verbesserung und Effizienzsteigerung ermöglicht. Zieldefinition Budgetplanung Zeitplanung Kostenanalyse Zielgruppenselektion Wirkungsanalyse Kanalwahl Responsemessung Prozessdefinition Durchführung und Steuerung Kampagnenplanung Kampagnenwirkungsanalyse Trigger Kanalbefüllung Kampagnendurchführung Abbildung 6: Der Regelkreis des Kampagnenmanagements.28 Im Folgenden werden diese drei Phasen und die wichtigsten Teilphasen im Detail beschrieben. 26 Vgl. Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 47. 27 Vgl. Walser (2006), S. 86. 28 In Anlehnung an Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 343. Kapitel 3: Marketing-Automation 19 3.1 Kampagnenplanung Die Kampagnenplanung kann in 6 Teilphasen aufgegliedert werden (vgl. Abb. 6). Die vier wichtigsten Teilphasen aus Sicht der IT-Unterstützungspotenziale sind Zieldefinition, Zielgruppenselektion, Kanalwahl und Prozessdefinition.29 3.1.1 Zieldefinition Hier werden die verfolgten Ziele einer Kampagne und das Vorgehen bei der Umsetzung ihrer Inhalte näher definiert. Es kann sich um strategische oder operative Ziele handeln. Es muss beachtet werden, dass die Kampagne sich an den übergeordneten, beziehungen, allgemeinen Wachstum Unternehmenszielen etc.) orientieren. Die (z.B. Profitable strategischen Kunden- Ziele (z.B. Neukundengewinnung, Kundenrückgewinnung, Kündigungsprävention, Kundenbindung etc.) bauen somit auf diesen Unternehmenszielen auf. Bei den operativen Zielen geht es meistens um die Erhöhung der Responsequote oder um die Kostensenkung der Marketingaktionen. Diese Ziele werden in Kennzahlen, die der späteren Analyse der Zielerreichung dienen, festgehalten.30 3.1.2 Zielgruppenselektion Die Zielgruppenselektion ist von grosser Bedeutung bei der Kampagnenplanung, wobei Kunden nach bestimmten Kriterien ausgewählt werden. Zuerst werden die Potenzialkunden segmentiert, um anschliessend die Zielsegmente und Kontrollgruppen auswählen zu können. Es geht hauptsächlich darum, dass es nicht möglich ist den gesamten Markt effizient zu bearbeiten. Es ist sinnvoller nur die 29 Vgl. dazu und zum Folgenden Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 47, Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 344 ff., Schumacher/Meyer (2004), S. 87 ff. 30 Vgl. Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 47, Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 344, Schumacher/Meyer (2004), S. 87. Kapitel 3: Marketing-Automation 20 attraktivsten Marktsegmente zu berücksichtigen. Deshalb ist ein Schwerpunkt des Kampagnenmanagements die heterogene Kundschaft zu segmentieren. Dies ermöglicht eine effizientere Kundenbearbeitung, denn die homogenen Gruppen können aufgrund ihrer jeweiligen Bedürfnisstruktur zielgruppengerecht angesprochen werden.31 Marktsegmentierung Es gibt mehrere Möglichkeiten einen Markt zu segmentieren. Fünf grundsätzliche Segmentierungsansätze lassen sich unterscheiden.32 Die klassische Markt- segmentierung erfolgt aufgrund soziodemographischer Merkmale. Hier werden demographische (z.B. Alter, Geschlecht etc.) oder sozioökonomische Kriterien (z.B. Einkommen, Beruf, Ausbildung etc.) einzeln oder in Kombination angewendet. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Segmentierung aufgrund geographischer Merkmale (z.B. Region, Ortsgrösse etc.). Die eben genannten Kriterien alleine reichen aber aufgrund der steigenden Individualisierung im Kundenverhalten nicht mehr aus, um erfolgreich homogene Marktsegmente zu identifizieren. Dazu braucht es kundenindividuelle Kombinationen dieser Kriterien mit psychographischen, verhaltensorientierten oder nutzenorientierten Merkmalen. Es erfolgt selten eine eindimensionale Segmentierung. Eine optimale Homogenität wird erst durch die Kombination der verschiedenen Kriterien ermöglicht. Bei der Benutzung psychographischer Merkmale werden die Beziehungen persönlicher Eigenschaften eines Menschen (Lebensstil, Persönlichkeitsmerkmale, Einstellung etc.) mit seinem Kauf- und Verbrauchsverhalten analysiert. Es wird versucht aus gewonnen Erkenntnissen betreffend des Verhaltens eines Kunden über sein zukünftiges Verhalten zu urteilen (Learning Relationship). Im Rahmen der verhaltensorientierten Marktsegmentierung werden tatsächliche Verhaltensweisen (z.B. Einkaufsstättenwahl, Einkaufszeitpunkt, Produktwahl etc.) des Nachfragers als Kriterien herangezogen. Das Problem ist hier, dass diese 31 Vgl. Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 345 ff. 32 Vgl. dazu und zum Folgenden Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 345 ff., Homburg/Krohmer (2003), S. 314 ff. Kapitel 3: Marketing-Automation 21 Kriterien nicht die Ursache für Kaufentscheidungen sind, sondern beispielsweise von psychographischen oder soziodemographischen Merkmalen abhängen. Wird aufgrund von Nutzenkriterien (z.B. Preisnutzen, Imagenutzen etc.) segmentiert wird von nutzenorientierter Marktsegmentierung gesprochen. Segmentierungsverfahren Je nach Ziel der Kampagne werden die oben genannten Segmentierungsansätze durch Kampagnenmanagement-Tools, die eine methodengestützte Datenselektion verbunden mit einer manuellen Feinselektion ermöglichen, angewendet. Dabei wird für die Datenselektion auf operative Kundendatenbanken (bei kleineren Selektionen) oder im Idealfall auf einen Data Mart zurückgegriffen. Ein Data Mart ist speziell auf das Kampagnenmanagement zugeschnitten. Hier ist wichtig zu erwähnen, dass ein aktueller Datenbestand ohne Dubletten ein sehr aufwändiges wie auch erfolgskritisches Unterfangen für die Kampagne darstellt.33 Typische Selektionsverfahren sind die ABC-34 oder RFMR-Analysen. Daneben kommen Verfahren der multivariaten Statistik und des Data Mining vermehrt zum Einsatz.35 Durch die RFMR-Analyse werden Kaufwahrscheinlichkeiten anhand Informationen aus der Vergangenheit geschätzt. Die Informationen die hier interessieren sind Kaufdatum (Recency), Kauffrequenz (Frequency) und Umsatzhöhe (Monetary Ratio). Die Kunden werden dann in Rentabilitäts-Klassen eingeteilt. Je näher die kürzlich getätigte Transaktion liegt, je höher die Kauffrequenz und je grösser die Kaufmenge, umso höher ist die Rentabilität des jeweiligen Kunden. Beim Data Mining werden in grossen Datenmengen unbekannte Zusammenhänge identifiziert. Verschiedene Verfahren (z.B. Clusteranalyse, Neuronale Netze etc.) übernehmen die Suche nach den Variablen die wichtig für die Selektion der Zielgruppen sind und stellt eine Auswahl von Zielkunden zur Verfügung. 33 Vgl. Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 346. 34 Betriebswirtschaftliches Analyseverfahren das eine Menge von Objekten in die Klassen A, B und C aufteilt. Diese Klassen sind nach absteigender Bedeutung geordnet (z.B. Kunden die am stärksten (A) und diejenigen die am wenigsten (C) am Umsatz des Unternehmens beteiligt sind). 35 Vgl. dazu und zum Folgenden Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 347 ff. Kapitel 3: Marketing-Automation 22 Um in den einzelnen Segmenten die profitabelsten Kunden herauszufiltern, werden die Werte der einzelnen Kunden für das Unternehmen ermittelt (Kundenscoring). Hier kommt immer häufiger der Customer Lifetime Value (CLV) zum Einsatz.36 Leider genügt jedoch im Bereich des E-Mail-Marketings eine Selektion nach z.B. Kundenwerten nicht mehr um eine erfolgreiche Kampagne durchzuführen. Die Akzeptanz von uninteressanten, ungewünschten E-Mails (Spam) beim Kunden ist gesunken und es gilt die Restriktionen des Datenschutzes zu beachten. Es ist wichtig, dass nur diejenigen Kunden angesprochen werden, die ausdrücklich wünschen informiert zu werden (Permission Marketing). Der Kunde hat hier ganz klar die Macht über die Beziehung, doch diese Verlagerung zahlt sich auch für das Unternehmen aus. Die Responserate ist wesentlich höher und der Empfänger ist meist stärker an das Unternehmen gebunden, da es dem Unternehmen möglich ist durch spezifisches Wissen über den Kunden eine nachhaltige, lernende positive Beziehung aufzubauen. 3.1.3 Kanalwahl Bei der Kanalwahl wird entschieden welches Medium zur Übermittlung der Inhalte der Kampagne eingesetzt werden soll. Dabei wird auf die Präferenzen des Kunden aber auch auf die Kosten-Nutzen-Relation des Unternehmens geachtet. Es soll ein Kommunikations- und Absatzmix bereitgestellt werden der die beiden genannten Kriterien gleichzeitig erfüllt.37 Es ist zu beachten, dass aufgrund des differenzierten Informations- und Kaufverhalten des Kunden und neuer Vertriebswege (wie z.B. das World Wide Web) verschiedene Kanäle für die Übermittlung der Inhalte einer Kampagne genutzt werden. Wie bereits am Anfang des Kapitel 3 erwähnt, ist es sehr wichtig, dass die Informationsflüsse gesamthaft betrachtet und aufeinander abgestimmt gestaltet und gesteuert werden: Ziel ist „One Face to the Customer“. Es wir von einer 36 Der CLV bezieht sämtliche Aufwands- und Erlösströme bis zum Ende der Kundenbeziehung mit in die Berechnung ein, was zum Kapitalwert der Deckungsbeiträge eines Kunden führt. Das Problem des CLV liegt in der Unsicherheit der zukünftigen Entwicklung der Kundenbeziehung und deren Cashflows. Die Berechnung basiert auf Prognosen. 37 Vgl. dazu und zum Folgenden Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 348 ff. Kapitel 3: Marketing-Automation 23 Multichannel-Strategie gesprochen, die die Kommunikationskanäle optimal nutzt um den Kundenkontakt zu vereinfachen. Um einen besseren Überblick über die Determinanten der Kanalwahl zu erhalten, hilft die Betrachtung der Abbildung 7, die eine Zusammenfassung dieser Determinanten darstellt. Content- Zielgruppen- vorauswahl selektion Medium Kunde Zieldefinition Unternehmen Realisierbarkeit aus Realisierbarkeit aus Unternehmenssicht Kundensicht (Erreichbarkeit) ContentDevice-Eignung Kundenpräferenz (Empfänglichkeit) ResponseWirtschaftlichkeit wahrscheinlichkeit Kundenwert Durchführung Abbildung 7: Determinanten der Kanalwahl.38 Als Input-Informationen gehen die in früheren Teilphasen getroffenen Entscheide in die Kanalwahl mit ein: Die Zieldefinition (z.B. Cross Selling), die Contentvorauswahl (z.B. anschauliche Produktdarstellung) und die Zielgruppenselektion (z.B. langjährige, vermögende Kunden). Als erstes muss die Realisierbarkeit des gewünschten Mediums von Unternehmensund Kundensicht geprüft Nutzungsmöglichkeiten werden. Dabei müssen nicht nur technische (Erreichbarkeit) eines Mediums, sondern auch die Bereitschaft das Medium aktiv zu nutzen beachtet werden (Empfänglichkeit). Zum Beispiel muss beim Einsatz eines elektronischen Mailing in einem ersten Schritt 38 Vgl. Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 349. Kapitel 3: Marketing-Automation 24 berücksichtigt werden, ob eine E-Mail-Adresse des anzusprechenden Kunden vorhanden ist. Als nächstes muss geprüft werden, ob der Kunde tatsächlich zeitnah mit der gewünschten Botschaft erreicht werden kann. Dann geht es darum, unabhängig von Kundenpräferenzen, die Eignung eines Mediums für den gewünschten Content zu überprüfen. Wenn wir hier unser Beispiel der anschaulichen Produktdarstellung wieder aufnehmen ist sofort ersichtlich, dass sich ein klassisches Direct-Mail oder E-Mail besser eignet als eine SMS oder ein Telefonanruf. Diese Determinante und die Kundenpräferenz beeinflussen die Responsewahrscheinlichkeit in grossem Ausmasse (vgl. Abb. 7). Als nächstes wird die Responsewahrscheinlichkeit mit den Kontaktkosten des jeweiligen Mediums verrechnet um so die Kosten je positivem Kontakt zu erhalten. Diese Kosten je positivem Kontakt können dem erwarteten Ertrag bei positiver Response gegenübergestellt werden, was zu einer Kosten-Nutzen Analyse führt (Wirtschaftlichkeit). Diese Analyse führt aber zu einer zeitpunktbezogenen Betrachtung der Wirtschaftlichkeit. Es ist wichtig, dass die gesamte Kundenbeziehung als Kundenwert bei der Zuteilung der potenziellen Kanäle zu den Kunden miteinbezogen wird und nicht nur dieser einmalige Event. Der Wert der Kundenbeziehung kann durch verschiedene Kundenbewertungsverfahren (z.B. Customer Lifetime Value etc.) ermittelt werden. Ein hoher Kundenwert induziert, dass das Unternehmen die Beziehung nachhaltig optimieren soll um die Abwanderung eines profitablen Kunden zu verhindern. Es soll daher bei Betrachtung einer einzelnen Kampagne immer im Auge behalten werden, dass sich ein scheinbar zu teurer Kontakt bei zukünftiger Betrachtung lohnen könnte, da er evtl. einen hochprofitablen Kunden an das Unternehmen bindet. 3.1.4 Prozessdefinition In die Prozessdefinition fliessen alle Entscheidungen der fünf vorgelagerten Teilphasen Zieldefinition, Budgetplanung, Zeitplanung, Zielgruppenselektion und Kapitel 3: Marketing-Automation 25 Kanalwahl ein (vgl. Abb. 6).39 Alle Prozesse der Kampagne können mit Hilfe eines Kampagnenmanagementsystems visuell als Kampagnenbaum dargestellt werden. Die Planungsphase kann mit einem solchen Kampagnenbaum abgeschlossen werden. Ein grundlegender Entscheid für die Prozessdefinition ist die Wahl der zentralen oder dezentralen Kampagnen-Organisation. Die Kampagnenplanung übernimmt meist eine zentrale Einheit, doch die Durchführung und Auswertung kann anderen Filialen oder Aussendienststellen zugeteilt werden. So kann z.B. eine zentral vorbereitete Kampagne von einzelnen Filialmitarbeitern je nach Notwendigkeit angestossen werden und somit dezentral durchgeführt werden. Bei einer Kampagne kann es sich um eine einstufige- oder mehrstufige Kampagne handeln. Einstufige Kampagnen sprechen den Kunden/die Kundengruppen nur einmal an und es wird auch nur eine Kundenreaktion erwartet. Bei mehrstufigen Kampagnen hingegen werden abhängig von Kundenreaktionen weitere Aktionen ausgelöst. Dies wird durch das Aufstellen von Kommunikationsregeln ermöglicht (z.B. wenn der Kunde nicht auf ein Mailing reagiert wird telefonisch nachgefasst). Mehrstufige Kampagnen sind im CRM der Normalfall, da kontinuierliche Kundenreaktionen angestrebt werden.40 3.2 Kampagnendurchführung Die Kampagnendurchführung oder auch die Steuerung beginnt mit der Befüllung der einzelnen Kanäle mit Adressdaten und Inhalten. Der Grundgedanke der Kampagnendurchführung ist, dass jede einzelne Reaktion des Kunden in die Marketingdatenbank (Customer Data Warehouse) eingespeist und mit vordefinierten Werten für das Auslösen einer Folgereaktion abgeglichen wird. Eine richtige Reaktion auf ein bestimmtes Kundenverhalten erfolgt nur, falls vorher in der Kampagnenplanung gezielte Kommunikationsregeln aufgestellt wurden, beispielsweise falls ein Kunde nicht auf ein Mailing reagiert, sollte das Unternehmen telefonisch nachfassen.41 39 Vgl. dazu und zum Folgenden Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 351 ff. 40 Vgl. Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 47. 41 Vgl. Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 47. Kapitel 3: Marketing-Automation 26 Zwei Aspekte sind im Verlauf einer Kampagne von Bedeutung, einerseits die Steuerung der Prozesse innerhalb der Kampagne und andererseits die Abstimmung mehrerer Kampagnen untereinander. Bei der Steuerung einer Kampagne kann der Prozess verschiedenartig ablaufen, entweder manuell oder automatisiert. Eine Kernfunktionalität stellt jedoch in modernen Kampagnenmanagementsystemen die Automatisierung der Prozesse dar. Bei dieser Prozessautomation werden Marketingmassnahmen nach dem Eintreten bestimmter Ereignisse automatisch ausgelöst (getriggert), dem so genannten eventgetriggerten Marketing.42 Dieses regelgestützte Auslösen einer Kampagne, welches in der Prozessdefinition festgelegt werden muss, wird nun genauer erläutert. Eventgetriggertes Kampagnenmanagement Das Auslösen einer Kampagne kann sowohl vom Unternehmen als auch vom Kunden ausgehen. Die Abbildung 8 zeigt die verschieden Möglichkeiten. Auslöser einer Kampagne Unternehmen Messe Kunde Triggerdefinition Produkteinführung … Aktive Datenbanksysteme Prognosemodelle Prognoseverfahren explizit implizit Kauf-/ InformationsVerhalten Kontaktaufnahme mit Unternehmen Geburtstag Output vergangene Kampagne … Kündigungswahrscheinlichkeit …. Abbildung 8: Mögliche Auslöser einer Kampagne.43 42 Vgl. dazu und zum Folgenden Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 354 ff. 43 Vgl. Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 355. Kapitel 3: Marketing-Automation 27 Kampagnen die vom Unternehmen initiiert werden (Proaktive Kampagnen), streben eine gezielte Vermarktung eines bestimmten Produktes oder eine Verbesserung der Markenbekanntheit an. Diese Kampagnen können als aktionsbetrieben bezeichnet werden. Die Kampagnen werden vom Unternehmen zu einem festgesetzten Zeitpunkt ausgelöst.44 Kampagnen die hingegen vom Kunden ausgelöst werden (Reaktive Kampagnen), stellen den Kunden mit seinen Bedürfnissen in den Vordergrund. Demzufolge wird hier von kundengetriebener Planung der Kampagne gesprochen. Das spezifische Kundenverhalten stösst aufgrund früherer Käufe der Kunden gezielte Aktionen an, wie beispielsweise Cross- oder Up- Selling-Angebote. Wie schon oben kurz angedeutet werden Events durch verschiedene Marketingmassnahmen nach dem Eintreten bestimmter Ereignisse automatisch ausgelöst. Ein derartiger Event ist zum Beispiel eine Messe oder eine neue Produkteinführung. Bei der Analyse von Kundendaten können Events auch erst als solche erkannt werden; es handelt sich meist um sehr spezifische Daten, die sich nur auf einen oder wenige Kunden begrenzen. Ein Beispiel dafür sind Geburtstage der Kunden, die dann automatisch eine Geburtstagskarte zugeschickt bekommen. In komplexeren Regelstrukturen kann es vorkommen, dass ein bestimmtes Kauf- oder Informationsverhalten zum Auslösen einer Kampagne führt. Solche Prozessautomatisierungen können durch den Einsatz von so genannten Business Rules ermöglicht werden. Das zu erreichende Ziel bei diesen vordefinierten Regeln (Business Rules) ist, die Vorgänge zu automatisieren, zu beschleunigen und gleichzeitig die Komplexität der integrierten Prozesse zu bewältigen. 3.3 Kampagnenwirkungsanalyse Das Kampagnenmanagement (Direktwerbung) hat gegenüber den klassischen Werbeträgern (wie z.B. TV, Radio, Printmedien etc.) den Vorteil, dass es direkt den 44 Vgl. dazu und zum Folgenden Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 354 ff. Kapitel 3: Marketing-Automation 28 Aufwand und den Erfolg messen und so den einzelnen Aktionen besser zugeordnet werden kann.45 Die Kampagnenwirkungsanalyse ist ausschlaggebend für die Entwicklung einer Lernkurve im Regelkreis des Kampagnenmanagement. Die Aufgabe einer Wirkungsanalyse ist die Gewinnung von handlungsrelevanten Informationen für den weiteren Verlauf einer Kampagne bzw. für weitere Kampagnen. Dies wird erreicht, in dem die Reaktionen der Kunden auf die einzelnen Kampagnen bzw. auf einzelne Kampagnenstufen kontinuierlich dem Customer Data Warehouse zugeführt werden. Auch hier können im Rahmen der Erfolgsmessung Methoden des Data Mining ergänzende Informationen liefern. Beispielsweise: • Das Reaktionsverhalten (positiv/negativ) verschiedener Kunden oder auch Kundensegmente kann in Abhängigkeit von der jeweiligen Kauf- und Kontakthistorie analysiert und für nachfolgende Aktionen genutzt werden. • Die Höhe der Akzeptanz der Kunden bei der Wahl der Kommunikationskanäle. • Die Gewinnung der Triggerregeln zur Optimierung der Erkenntnisse. • Der ROI der ausgewählten Kampagne.46 Das Reaktionsverhalten der Kunden liefert bei Einführung eines neuen Produktes zudem wichtige Erkenntnisse über Bedarf, Interessen aber auch über bevorzugte Bestellwege.47 Die langfristigen Kosteneinsparungen, die durch den Einsatz von analytischen Verfahren (wie z.B. Dependenzanalyse und Interdependenzanalyse) erreicht werden, sind von signifikanter Bedeutung für das Kampagnenmanagement. Zusätzlich zur Kosteneinsparung kann der Nutzen einer Kampagne über die Zielerreichung der im Vorfeld definierten operativen Ziele gemessen werden. „Beispiele für die Zielerreichung der einzelnen Bereiche sind: • Management: Mit gleicher Mitarbeiterzahl kann eine vielfache Anzahl an Kampagnen betreut werden. 45 Vgl. dazu und zum Folgenden Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 358 ff., Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 48. 46 Vgl. Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 48. 47 Vgl. dazu und zum Folgenden Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 358 ff., Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 48. Kapitel 3: Marketing-Automation • 29 Prozessoptimierung: Das Time-to-Market in der Kampagnenumsetzung verkürzt sich um einen bestimmten Prozentsatz. • Segmentierung: Erreichung von einem Grossteil der potentiellen Kündiger durch die Ansprache von nur einem verhältnismässig kleinen Anteil an Kunden.“48 3.4 Fallbeispiel – Kampagnenmanagement bei der AUDI AG Die AUDI AG gehört im Bereich des Premiumsegments zu den drei grössten Automobilherstellern Deutschlands. Ihr Segment unterstreicht den Anspruch auf Leistung, Dynamik, Qualität und Hochwertigkeit. Im Audi Konzern arbeiten mehr als 50'000 Mitarbeiter und im Jahre 2002 lieferte das Unternehmen über 741'700 Audi Fahrzeuge an den Kunden aus. In der Vergangenheit fokussierte sich das Unternehmen vor allem auf den Aufbau eines funktionierenden CRM-Systems. Dies beinhaltete insbesondere die Schaffung von Datenbanken zur Verwaltung ihrer Kundendaten und den Aufbau eines Customer Care Center für die Abwicklung von Kundenanliegen und Beschwerden. Obwohl dies wichtige Punkte sind für eine gute Kundenbetreuung, ermöglichen sie nur ein reaktives Kundenmanagement durch die stark inbound-geprägte Ausrichtung. Für einen aktiven Dialog mit den Kunden hingegen braucht es einen Aufbau eines proaktiven Outbound-Managements. Das Kampagnenmanagement trägt zu dieser Outbound-Ausrichtung bei. Um die Kundenorientierung sowie den Kundendialog richtig umzusetzen, sind zielgerichtete Kampagnen ein wichtiger Punkt für die AUDI AG.49 Ausgangslage und Zielsetzung Um das Outbound-Management zu intensivieren, hat sich die AUDI AG im Rahmen eines Konzern-CRM-Pilotprojekts die Aufgabe gestellt, eine spezifische Kampagne für einen speziell dafür ausgesuchten Markt durchzuführen. Zu diesem Zeitpunkt ergab sich die Gelegenheit, eine Kampagne für das Nachfolgemodell des Audi A8 zu 48 Engelbrecht/Hippner/Wilde (2004), S. 360. 49 Vgl. Finsterwalder/Lutz/Packenius (2004), S. 376 f. Kapitel 3: Marketing-Automation 30 starten. Der italienische Markt bot sich vor allem über die Marktgegebenheiten aber auch hinsichtlich des zeitlichen Hintergrunds optimal an. Mit der Einführung des neuen Audi A8 konnte ausserdem die Aufmerksamkeit wie auch die Motivation aller am Projekt Beteiligten sichergestellt werden. Es handelt sich dabei speziell um die National Sales Company und um die 100%ige Konzerntochtergesellschaft in Italien, wie auch um die Autogerma S.p.A., die italienischen Händler, Europcar und Audi Credit.50 „Es galt, mit der Kampagne insbesondere • bestehende Audi A8-Fahrer (Kundenbindung durch Wiederverkauf bzw. UpSelling eines höherwertigen Nachfolgeproduktes) und • Fahrer von Fremdmarken (Kundenakquisition von Kunden der Konkurrenz) anzusprechen.“51 Konzeption und Durchführung Um die Zielsetzung der Kampagne zu erreichen, wurde nach Vorbereitung und Planung des Projekts Anfang 2002 eine dreistufige Dialog-Mailing-Kampagne entworfen und durchgeführt. Die Kunden die angesprochen worden sind, wurden von der Produktvorankündigung bis hin zur Probefahrt beim Handel begleitet. „Basis für die Mailing-Kampagne war eine zentrale Datenbank, die auf der Grundlage eines Zielgruppensollprofils der Marktverantwortlichen aus zielgruppenrelevanten internen Daten der Audi Händler, der Audi Neuwagendatenbank, der Audi Servicedatenbank und von Audi Credit sowie den externen Datenquellen von Europcar und Listbrokern (für Fremdfahreradressen) bestand.“52 Im Mai 2002 wurde dann der gesamte Datenbestand konsolidiert, damit verbunden war unter anderem die Prüfung aller Adressen. Als Datenbasis zählten in der ersten Kampagnenstufe rund 35'000 Adressen. Zusätzlich wurde eine Kontrollgruppe von 5'000 Adressen eingerichtet, die keine Mailings erhielten, um am Ende der Kampagne die Effektivität des Projekts beurteilen zu können.53 50 Vgl. Finsterwalder/Lutz/Packenius (2004), S. 377 f. 51 Finsterwalder/Lutz/Packenius (2004), S. 378. 52 Finsterwalder/Lutz/Packenius (2004), S. 378. 53 Vgl. Finsterwalder/Lutz/Packenius (2004), S. 378. Kapitel 3: Marketing-Automation 31 Kampagnenschritt 1: Im Juni 2002 wurden die 35'000 Dialog-Mailings verschickt. Sie sollten als Lockwerbung dienen, vor der eigentlichen Veröffentlichung der ersten Bilder und der Aufhebung der Geheimhaltung, um das Interesse zu wecken und die Nachfrage nach mehr Informationen zu steigern. Das Schreiben wurde kundenspezifisch und von Audi bzw. Europcar verschickt. Ausserdem wurde dem Schreiben ein Fragebogen beigelegt, der als Responseelement diente, um für die nachfolgenden Kampagnenschritte an kundenspezifische Informationen zu gelangen. Der Fragebogen beinhaltete Basisfragen, wie beispielsweise zur Demographie, Fragen zur Produktpräferenz, den eigentlichen Kaufgründen aber auch zur gefahrenen Marke und dem Angebot zum Dialog. Die Adressaten konnten den weiteren Verlauf der Kampagnenkommunikation selber bestimmen. Sie hatten die Wahl zwischen einer weiteren Kommunikation zum neuen Audi A8, Informationen zum neuen Audi A8, zu anderen Audi Modellen oder der Beendigung der Kommunikation. Um die Responsewahrscheinlichkeit zu erhöhen wurde im Abstand von etwa vier Wochen ein Reminder an alle Teilnehmer verschickt, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht geantwortet hatten.54 Kampagnenschritt 2: Im August und September 2002 folgte dann für alle interessierten Kunden die zweite Kampagnenstufe. Das zweite Mailing beinhaltete spezifische Informationen des neuen Audi A8, vor allem war ein interessantes Booklet mit den Produkt-Highlights beigefügt. Die versandten Mailings waren zudem, anhand der gewonnenen Informationen aus Mailing 1, individuell auf die Teilnehmer personalisiert worden. Das Mailing 2 informierte die Teilnehmer über das Produkt und stellte das umfangreiche Dienstleistungsangebot (Finanzdienstleistung, Versicherungen usw.) von Audi vor. Auch in dieser Stufe wurde das Mailing als Responseelement genutzt, um zu überprüfen ob die Kommunikation von Audi Dienstleistungen einen Einfluss auf den Kampagnenerfolg hat. Es wurde wieder ein Fragebogen beigefügt, der den Teilnehmern die Gelegenheit gab, weitere Informationen oder Präferenzen über sich preiszugeben. Im Mittelpunkt des Fragebogens stand allerdings die Identifikation des Bedarfs nach einem Händlerkontakt bzw. das Interesse an einer Probefahrt. Mit 54 Vgl. Finsterwalder/Lutz/Packenius (2004), S. 378 f. Kapitel 3: Marketing-Automation 32 dieser Massnahme konnte das Interessenprofil der Teilnehmer vervollständigt werden.55 Auch hier wurde ein Remider eingesetzt, doch diesmal wurden die Teilnehmer, die eine Telefonnummer angegeben hatten (75% der Teilnehmer), durch ein speziell ausgebildetes Competence Center des Call Center Dienstleister angerufen. Die Teilnehmer hatten somit die Möglichkeit den Fragebogen telefonisch zu beantworten. Die restlichen Teilnehmer ohne Telefonnummerangabe erhielten einen Reminderbrief. Kampagnenschritt 3: Der dritte Kampagnenschritt kündigte die offizielle Markteinführung des neuen Audi A8 an und sollte zudem die Motivation der Teilnehmer steigern eine Probefahrt zu machen. Das dritte Mailing wurde im Oktober 2002 versandt und enthielt wiederum ein Booklet, welches den Audi A8 in Szene setzte und damit die Spannung auf den Launch verstärkte. Ausserdem waren drei Fotos des Audi A8 beigefügt, die das Auto aus verschiedenen Perspektiven zeigten. Mit diesem Mailing wurde die Dialogreihe abgeschlossen. Das beigefügte Schreiben kündigte die Kontaktaufnahme eines Händlers an, jedoch nur falls die Teilnehmer in den vorangegangenen Mailings Interesse gezeigt hatten. Auch hier wurden die Mailings individuell verschickt, anhand der gewonnenen Interessensprofile aus dem zweiten Kampagnenschritt. Es resultierten aus diesen personalisierten Dialog-Maillings schliesslich 55 verschiedene Varianten.56 In einem Folgeschritt wurden alle gewonnenen Informationen der Teilnehmer aus den drei Kampagnenstufen dem Handel zur weiteren Betreuung übergeben. Ergebnisse Die Zielsetzung der Kampagne bestand vor allem in der Identifikation von relevanten Kaufinteressen unter den potenziellen Käufern für den neuen Audi A8. Im Hinblick auf das Ergebnis der Kampagne wurde eine Unterteilung vorgenommen in 55 Vgl. dazu und zum Folgenden Finsterwalder/Lutz/Packenius (2004), S. 379 f. 56 Vgl. Finsterwalder/Lutz/Packenius (2004), S. 380 f. Kapitel 3: Marketing-Automation 33 quantitative (eher verkaufsorientierte) und qualitative (eher imageorientierte) Ergebnisse.57 Aus Sicht des quantitativen Ergebnisses liess sich feststellen, dass eine Responserate von 11,97 Prozent erreicht werden konnte auf Mailing 1 bei ca. 35'000 versendeten Mailings. Die in Italien üblichen Raten von 1,5-3.0 Prozent zeigen auf, dass dieses Ergebnis als sehr positiv zu bewerten ist. Zusätzlich konnten am Ende der Kampagne ca. 1'000 Leads dem lokalem Handel überreicht werden, welche das Ziel von 300 Leads übertraf. Aus qualitativer Sicht konnte unter anderem ein signifikanter Anstieg der Markenbekanntheit und der Markensympathie ermittelt werden. Zusätzlich erhöhte sich die Kaufwahrscheinlichkeit eines Audi A8 deutlich nach Mailing 3 im Vergleich zu Mailing 1. Auch bei den Kampagnenteilnehmern wurde die Dialog-MailingKampagne positiv bewertet. Das Interesse an der Einführung von CRM wurde bei den italienischen Audihändlern durch die Kampagne gesteigert, d.h. vor allem durch die Abwicklung und deren Ergebnisse. In Abbildung 9 sind noch mal die Ergebnisse der Kampagne grafisch dargestellt. Projektergebnisse - quantitativ • Mailing-Response: 11,97% Responserate auf Mailing 1 bei ca. 35'000 Mailings ohne Incentivierung • Leads: Übermittlung von ca. 1'000 Leads an lokalen Handel (ursprüngliches Ziel: 300 Leads) - qualitativ • Marke/Kaufwahrscheinlichkeit: Signifikanter Anstieg von: - ungestützter Markenbekanntheit - Markensympathie - Wahrscheinlichkeit des Kaufes eines Audi A8 (deutlich höher nach Mailing 3 als nach Mailing 1) • Kampagnenteilnehmer: Positive Bewertung des personalisierten Dialogs durch (potenzielle) Kunden • Audi Händler: - Gesteigertes Interesse an Einführung von CRM in Italien - Äusseres positives Feedback auf Kampagne Abbildung 9: Ergebnisse des Projekts.58 57 Vgl. dazu und zum Folgenden Finsterwalder/Lutz/Packenius (2004), S. 381 ff. 58 Vgl. Finsterwalder/Lutz/Packenius (2004), S. 382. Kapitel 3: Marketing-Automation 34 Fazit In Italien hat das Pilotprojekt von AUDI AG die CRM-Initiative um einen grossen Schritt vorangebracht. Vor allem die hervorragenden Projektergebnisse und die Erfahrungswerte trugen dazu bei. Das Kampagnenmanagement ist eine bedeutende Massnahme für die Identifizierung und für die Ansprache bestehender und potentieller Kunden und somit ein wichtiger Aspekt für ein wirkungsvolles und erfolgreiches CRM.59 59 Vgl. Finsterwalder/Lutz/Packenius (2004), S. 383. Kapitel 4: Zusammenfassung und Ausblick 35 4 Zusammenfassung und Ausblick 4.1 Zusammenfassung Um Kundenbeziehungen persönlich zu gestalten und dauerhaft zu pflegen, muss die gesamte Unternehmensphilosophie den Kunden in den Mittelpunkt stellen. Die Unternehmensstrategie muss auf Customer Relationship Management ausgerichtet sein. CRM-Software und neue technologische Entwicklungen, wie z.B. das Internet, unterstützen diese Philosophie, indem sie einen besseren Zugang zum Kunden ermöglichen. „Dank leistungsfähiger Hard- und Software können Kundenbeziehungen besser den je verstanden, genutzt und gestaltet werden.“60 ITUnterstützung in den Unternehmensprozessen wird zu einem unumgänglichen Erfolgsfaktor. Diese Arbeit hebt hervor, dass das Kampagnenmanagement als Kern der informationstechnologischen Steuerung und Unterstützung der Marketingprozesse betrachtet werden kann. Marketingaktionen können mit Hilfe des Kampagnenmanagements punktgenauer auf Zielgruppen ausgerichtet werden Kommunikationsmassnahmen und gesteigert zudem kann die werden. Dank dem Effizienz der Einsatz von Kampagnenmanagement-Tools wird die Datenselektion auf einer erheblich umfangreicheren Datenbasis vorgenommen. Dies ermöglicht eine sehr detaillierte Segmentierung und das Herausfiltern von Kundensegmenten, die einen besonders hohen Nutzen und damit Umsatz versprechen. Kampagnenmanagement kann als bedeutende Massnahme für die Ansprache und Identifizierung bestehender und potenzieller Kunden gesehen werden. Der Fokus des Kampagnenmanagements liegt in der Organisation der Kommunikations- massnahmen um den Dialog mit dem Kunden auszulösen und zu steuern. Dabei werden die Bedürfnisse des Kunden in den Vordergrund gestellt. Eine sehr wichtige Aufgabe ist die Synchronisation der genutzten Kontaktkanäle, um dem Kunden stets ein einheitliches Bild zu vermitteln (One Face to the Customer). 60 Buck-Emden (2002), S. 30. Kapitel 4: Zusammenfassung und Ausblick 36 Wie die Fallstudie der AUDI AG gezeigt hat, ist Kampagnenmanagement nur einer von vielen wichtigen Aspekten für ein wirkungsvolles CRM. Andere CRMAktivitäten, wie z.B. die Schaffung von Datenbanksystemen zur Verwaltung der Kundendaten, müssen ebenfalls vorhanden sein. 4.2 Ausblick Das Marketing bewegt sich weg von der Massenkommunikation hin zum persönlichen Dialogmarketing, denn nur ein intensiver Dialog mit dem Kunden erlaubt es eine Beziehung zum Kunden aufzubauen. Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen den Unternehmen zeitnahes, interaktives Marketing zu betreiben, das den Kunden auf ihre individuellen Anforderungen zugeschnittene Angebote und Produkte kommuniziert. Jede Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden soll als Marketingchance genutzt werden. Um die jeweils optimale Marketinginteraktion zu identifizieren wird ein intelligentes Interaktionsmanagement benötigt, das die bestehenden Analysemodelle zeitnah und dynamisch nutzt.61 Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien wird das Marketing auch in Zukunft stark beeinflussen. 61 Vgl. Buck-Emden (2002), S. 237. Abbildungsverzeichnis 37 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Komponenten des CRM. ....................................................................... 5 Abbildung 2: Der Customer Buying Cycle.................................................................. 8 Abbildung 3: Phasenmodell des CRM....................................................................... 10 Abbildung 4: Vergleich des CBC und des Phasenmodells........................................ 12 Abbildung 5: Übersicht informationstechnologische Unterstützung der Marketingprozesse............................................................................... 13 Abbildung 6: Der Regelkreis des Kampagnenmanagements. ................................... 18 Abbildung 7: Determinanten der Kanalwahl. ............................................................ 23 Abbildung 8: Mögliche Auslöser einer Kampagne. .................................................. 26 Abbildung 9: Ergebnisse des Projekts. ...................................................................... 33 Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis ABC Klassen A, B und C CBC Customer Buying Cycle CLV Customer Lifetime Value CMS Content Management-System CRM Customer Relationship Management IT Informationstechnik MES Marketing-Enzyklopädie-Systeme OLAP Online-Analytical-Processing RFMR Recency, Frequency, Monetary Ratio ROI Return on Investment 38 Literaturverzeichnis 39 Literaturverzeichnis [Amberg 2004] Amberg, M., Basistechnologien von CRM-Systemen, in: Hippner, H., Wilde, K. 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[Walser 2006] Walser, K., Auswirkungen des CRM auf die IT-Integration, Dissertation, Institut für Wirtschaftsinformatik, Universität Bern, Lohmar: Josef Eul 2006. [Wehrmeister 2001] Wehrmeister, D., Customer Relationship Management: Kunden gewinnen und an das Unternehmen binden, Köln: Dt. Wirtschaftsdienst 2001. Selbständigkeitserklärung 41 Selbständigkeitserklärung „Wir erklären hiermit, dass wir diese Arbeit selbständig verfasst und keine andern als die angegebenen Quellen benutzt haben. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäss aus Quellen entnommen wurden, haben wir als solche kenntlich gemacht. Uns ist bekannt, dass andernfalls der Senat gemäss Gesetz über die Universität zum Entzug des aufgrund dieser Arbeit verliehenen Titels berechtigt ist.“ Freiburg, 8. Juni 2007 Ursula Reichmuth Hélène Piper