IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte

Werbung
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
LVA-Leiter: Martin Halla
Einheit 4 :
Das Verbraucherverhalten (Kapitel 3)
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
Einheit 4
-1-
Verbraucherverhalten
• Budgetbeschränkung: „Man kann nicht alles haben, was man sich wünscht!“
• Konsumentenpräferenzen: Güter stiften den Konsumentinnen Nutzen.
• Verbraucherwahl: Konsumentinnen maximieren ihren erzielbaren Nutzen!
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
-2-
Güterbündel (2 Güter)
Abbildung 1: Fünf verschiedene Güterbündel A,B,C,D und E.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
-3-
Die Budgetbeschränkung
• . . . repräsentiert alle Güterbündel, die sich die Konsumentin bei gegebenem Einkommen leisten kann.
– Gibt die Konsumentin ihr gesamtes Einkommen aus, so wählt sie ein Güterbündel
bei dem die Budgetbeschränkung mit Gleichheit erfüllt ist.
– Bei Güterbündeln unterhalb der Budgetbeschränkung bleibt ein Teil des Einkommens über.
• Die Steigung der Budgetbeschränkung entspricht dem relativen Preis der beiden
Güter (= Preisverhältnis, objektives Tauschverhältnis).
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
-4-
Die Budgetbeschränkung „rechnerisch“
2 Güter:
x1 . . . Menge des ersten Gutes
x2 . . . Menge des zweiten Gutes
p1 . . . Preis des ersten Gutes
p2 . . . Preis des zweiten Gutes
I . . . Einkommen
Budgetbeschränkung:
p1x1 + p2x2 = I
bzw.
x2 =
I
p2
− pp12 x1
→ graphische Darstellung (Budgetgerade = lineare Funktion)
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
-5-
Die Budgetbeschränkung graphisch
Abbildung 2: Die Budgetgerade.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
-6-
Einkommenssenkung
Abbildung 3: Einkommenssenkung: I 0 < I.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
-7-
Preiserhöhung
Abbildung 4: Preiserhöhung: p01 > p1.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
-8-
Konsumentenpräferenzen
• Vollständigkeit: Alle Güterbündel können miteinander verglichen werden.1 Für
zwei beliebige Bündel x und y gilt somit entweder x y oder y x oder beides.
Gilt beides, so ist die Konsumentin zwischen x und y indifferent. Dies wird auch
durch x ∼ y ausgedrückt.
• Transivität: Wenn x y und y z, so nimmt man an, dass x z gilt.
• Nichtsättigung: Konsumentinnen ziehen eine größere Menge eines Gutes – sofern
sie dieses grundsätzlich „mögen“– einer kleineren Menge vor.
• Abnehmende Grenzrate der Substitution: Indifferenzkurven sind konvex,
d.h. Konsumentinnen bevorzugen „ausgewogene Güterbündel“.
1
Eine schwache Bevorzugung wird durch und eine starke Bevorzugung durch ausgedrückt.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
-9-
Indifferenzkurve
Eine Indifferenzkurve umfasst die Menge aller Güterbündel zwischen denen ein
Konsument jeweils indifferent ist.
Die Steigung der Indifferenzkurve wird als Grenzrate der Substitution (Marginal
Rate of Substitution, MRS) bezeichnet. Sie entspricht dem Verhältnis, zu welchem
die Konsumentin bereit ist, ein Gut durch das andere zu substituieren („subjektives
Tauschverhältnis“).
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 10 -
Indifferenzkurve
Abbildung 5: Eine Indifferenzkurve stellt Güterbündel mit gleichem Nutzen dar.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 11 -
Indifferenzkurven
Abbildung 6: Höherliegende Indifferenzkurven werden bevorzugt.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 12 -
Die Annahme der Nichtsättigung.
Abbildung 7: Gegenüber A eindeutig bevorzugte Bündel liegen im grau-schraffierten
Bereich.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 13 -
Die Annahme der Transivität.
Abbildung 8: Indifferenzkurven können sich nicht schneiden!
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 14 -
Die Grenzrate der Substitution (GRS)
Abbildung 9: Die Steigung der Indifferenzkurve (=GRS) ist idR negativ!. Wieso? Interpretation d. GRS?
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 15 -
Die abnehmende Grenzrate der Substitution
Abbildung 10: Die abnehmende Grenzrate der Substitution.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 16 -
Perfekte Substitute
Abbildung 11: Indifferenzkurven für perfekte Substitute sind Geraden, d.h. die GRS ist
konstant.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 17 -
Perfekte Komplemente
Abbildung 12: Indifferenzkurven für perfekte Komplemente zeigen einen rechten Winkel,
die GRS ist unendlich.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 18 -
Ein „Ungut“
Abbildung 13: Y ist ein Gut, X jedoch ein „Ungut“. (Arbeit ←→ Freizeit)
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 19 -
Die Verbraucherentscheidung
• Das optimale Güterbündel wird durch die Kombination von Budgetbeschränkung und
Präferenzen ermittelt.
• Graphisch: Budgetgerade & Indifferenzkurven.
• Rechnerisch: Budgetbeschränkung & Nutzenfunktion.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 20 -
Die Verbraucherentscheidung (graphisch)
Abbildung 14: Die Verbraucherentscheidung (bzw. das Haushaltsoptimum) liegt im
Punkt ?
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 21 -
Die Verbraucherentscheidung (graphisch)
Abbildung 15: Im Punkt P berührt (tangiert) die Budgetgerade die höchste erreichbare
Indifferenzkurve.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 22 -
Die Nutzenfunktion
• Indifferenzkurven dienten (nur) der graphischen Darstellung.
• −→ Die Nutzenfunktion U (·) ordnet jedem Güterbündel ein bestimmtes Nutzenniveau (eine Zahl) zu.
• Güterbündel auf einer Indifferenzkurve weisen alle das selbe Nutzenniveau auf.
• Höher liegende Indifferenzkurven liefern einen höheren Nutzen.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 23 -
Die Nutzenfunktion - Ein Beispiel I
Die Nutzenfunktion U (·) ordnet jedem Güterbündel ein bestimmtes Nutzenniveau (eine
Zahl) zu; z. B. lautet die Nutzenfunktion U (x, y) für die Güter x und y:
U (x, y) = 3x + 5y
Wieviel Nutzen stiftet das Güterbündel (x, y) = (5, 3)?
Wieviel Nutzen stiftet das Güterbündel (x, y) = (10, 7)?
Einzelarbeit: 3 min.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 24 -
Die Nutzenfunktion - Ein Beispiel II
U (x, y) = 3x + 5y
Wieviel Nutzen stiftet das Güterbündel (x, y) = (5, 3)?
U (x, y) = 3 · 5 + 5 · 3 = 30
Wieviel Nutzen stiftet das Güterbündel (x, y) = (10, 7)?
U (x, y) = 3 · 10 + 5 · 7 = 65
Die Größe der Differenz zweier Nutzenniveaus hat hierbei jedoch keine Aussage. Die
Nutzenfunktion ist eine Methode zur Bestimmung der Rangordnung (ordinale Nutzenfunktion).
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 25 -
Die Nutzenfunktion - weiter Beispiele
• Nutzenfunktion für perfekte Substitute:
U (x, y) = ax + by
• Cobb-Douglas-Nutzenfunktion:
U (x, y) = xαy 1−α
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 26 -
Der Grenznutzen
Der Grenznutzen (MU) misst den zusätzlichen Nutzen, der aus dem Konsum einer
„zusätzlichen Einheit“ eines Gutes erwächst.2
MU von x ist gegeben durch
∂U (·)
(und ist idR > 0)
∂x
z. B.: U (x, y) = 3x + 5y
∂U (·)
=3
∂x
∂U (·)
=5
∂y
2
Zumeist nimmt man an, dass ein abnehmender Grenznutzen vorliegt, d.h.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
∂U (·)
<0
∂ 2x
c Martin Halla
Einheit 4
- 27 -
Zusammenhang zwischen Indifferenzkurven und
Nutzenfunktion
Die Indifferenzkurve ist eine Isonutzenkurve.
z. B. für U (x, y) = 3x + 5y
gilt bei U = 12 :
y=
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
12 3
− x
5
5
c Martin Halla
Einheit 4
- 28 -
Das Nutzengebirge
Abbildung 16: Das Nutzengebirge mit den Indifferenzkurven als „Höhenschichtlinien“.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 29 -
Die partielle Nutzenfunktion I
Abbildung 17: Ein vertikaler Schnitt (parallel zur x1-Achse) durch das Nutzengebirge
ergibt die partielle Nutzenfunktion für das Gut 1.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 30 -
Die partielle Nutzenfunktion II
Abbildung 18: Ein vertikaler Schnitt (parallel zur x2-Achse) durch das Nutzengebirge
ergibt die partielle Nutzenfunktion für das Gut 2.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 31 -
Die Indifferenzkurve
Abbildung 19: Ein horizontaler Schnitt durch das Nutzengebirge ergibt die Indifferenzkurve → „Höhenschichtlinien“.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 32 -
Die Verbraucherentscheidung (2 Güter, rechnerisch)
Im Tangentialpunkt der Budgetgerade und der höchsten erreichbaren Indifferenzkurve
ist die Steigung dieser beiden Funktion identisch.
∂U
MU von x1
∂x
= − ∂U1
Steigung d. Indifferenzkurve = GRS(x1, x2) = −
MU von x2
∂x
2
Steigung d. Budgetgeraden =
p1
p2
p1
Optimalitätsbedingung: GRS(x1, x2) = −
p2
Optimalitätsbedingung allgemein: Grenznutzen = Grenzkosten
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 33 -
Die Verbraucherentscheidung (2 Güter, rechnerisch)
z. B.: U (x, y) = 3xy 2, px = 2, py = 3, I = 10
→
x?y?
Welche Mengen von x bzw. y werden im Optimum konsumiert?
Einzelarbeit: 5 min.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 34 -
Die Verbraucherentscheidung (2 Güter, rechnerisch)
z. B.: U (x, y) = 3xy 2, px = 2, py = 3, I = 10
∂U (·)
∂x
= 3y 2,
∂U (·)
∂y
= 6xy, − ppxy =
Optimalitätsbedingung:
3y 2
6xy
=
2
3
→
x?y?
2
3
→
9y = 12x
→
y = 4/3x
Um x zu ermitteln, setzt man in die Budgetgerade ein:
px x + py y = I
→
2x + 3 · 43 x = 10
→
6x = 10
x = 5/3
y = (4/3) · (5/3) = 20/9
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Einheit 4
- 35 -
Die Verbraucherentscheidung - Zusammenfassung.
Im Optimum gilt:
• Graphsich: Güterbündel bei dem die Budgetgerade die höchste erreichbare Indifferenzkurve berührt (tangiert) .
• Rechnerisch: Güterbündel bei dem die Steigung der Indifferenzkurve (= Grenzrate
der Substitution, MRS) gleich der Steigung der Budgetgerade (=Preisverhältnis) ist.
• Interpretation: Güterbündel bei dem das subjektive Tauschverhältnis (die Grenzrate der Substitution, MRS) dem objektiven Tauschverhältnis (dem relativen Preis)
entspricht.
IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
c Martin Halla
Herunterladen