Kapitel 2

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IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
LVA-Leiter: Martin Halla
Einheit 3 :
Produzenten, Konsumenten & Wettbewerbsmärkte (Kapitel 2 - Teil II).
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Einheit 3
-1-
Elastizität
Die Elastizität E misst die Empfindlichkeit (Reagibilität) einer Variable (y) im Hinblick
auf eine marginale Veränderung einer anderen Variable (x).
4y/y
∂y/y
x ∂y
E = lim
=
= ·
4x→0 4x/x
∂x/x y ∂x
• |E| < 1 unelastischer Zusammenhang
• |E| = 1 isoelastischer Zusammenhang
• |E| > 1 elastischer Zusammenhang
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Einheit 3
-2-
Typen von Elastizitäten
„Erweiterte Nachfragefunktion“: QD = QD (P, I, Pother )1
• Preiselastizität der Nachfrage EPD =
P
QD
other )
· ∂QD (P,I,P
∂P
• Einkommenselastizität der Nachfrage EID =
I
QD
• Kreuzpreiselastizität der Nachfrage EPDother =
• Preiselastizität des Angebotes EPS =
1
P
QS
other )
· ∂QD (P,I,P
∂I
Pother
QD
(P,I,Pother )
· ∂QD∂P
other
S (P )
· ∂Q∂P
P . . . Preis des betrachteten Gutes; I . . . Einkommen und Pother Preis des/r anderen Gutes/Güter.
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Einheit 3
-3-
Preiselastizität der Nachfrage.
• Preiselastizität der Nachfrage: Wie reagiert die nachgefragte Menge eines
Gutes auf eine Preisänderung?
EPD =
P
QD
other )
· ∂QD (P,I,P
∂P
EPD < 0 −→ gewöhnliches Gut
EPD > 0 −→ Giffen Gut
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Einheit 3
-4-
Einkommenselastizität der Nachfrage.
• Einkommenselastizität der Nachfrage: Wie reagiert die nachgefragte Menge
eines Gutes auf eine Änderung des Einkommens?
EID =
I
QD
other )
· ∂QD (P,I,P
∂I
EID > 0 −→ normales Gut
EID < 0 −→ inferiores Gut
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Einheit 3
-5-
Kreuzpreiselastizität der Nachfrage.
• Kreuzpreiselastizität der Nachfrage: Wie reagiert die nachgefragte Menge
eines Gutes auf eine Änderung des Preises eines anderen Gutes?
EPDother =
Pother
QD
(P,I,Pother )
· ∂QD∂P
other
EPDother > 0 −→ Substitut
EPDother < 0 −→ Komplement
EPDother = 0 −→ abgegrenzte Märkte
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Einheit 3
-6-
Preiselastizität des Angebots.
• Preiselastizität des Angebots: Wie reagiert die angebotene Menge eines Gutes
auf eine Preisänderung?
EPS =
P
QS
S (P )
· ∂Q∂P
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Einheit 3
-7-
Berechnung der Preiselastizität der Nachfrage
EPD
P ∂QD (P )
=
·
QD
∂P
Bsp.:
QD (P ) = 8 − 4P
EPD =?
Einzelarbeit: 5 min
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Einheit 3
-8-
Berechnung der Preiselastizität der Nachfrage
EPD =
Bsp.: QD (P ) = 8 − 4P,
P ∂QD (P )
·
QD
∂P
QD ≡ Q
P
P
=
Q 8 − 4P
∂Q(P )
= Q0(P ) = −4
∂P
EPD
P
−P
P ∂Q(P )
= ·
=
· −4 =
Q
∂P
8 − 4P
2−P
bei z. B. P ∗ = 1 (siehe oben) beträgt EPD gleich − 1.
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Einheit 3
-9-
Berechnung der Preiselastizität des Angebotes
EPS
P ∂QS (P )
=
·
QS
∂P
Bsp.:
QS (P ) = 2 + 2P
EPS =?
Einzelarbeit: 5 min
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Einheit 3
- 10 -
Berechnung der Preiselastizität des Angebotes
EPS =
P ∂QS (P )
·
QS
∂P
QS ≡ Q
Bsp.: QS (P ) = 2 + 2P,
P
P
=
Q 2 + 2P
∂Q(P )
= Q0(P ) = 2
∂P
EPS
P ∂Q(P )
P
2P
= ·
=
·2=
Q
∂P
2 + 2P
2 + 2P
bei z. B. P ∗ = 1 (siehe oben) beträgt EPS gleich 1/2.
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Einheit 3
- 11 -
Berechnung der Einkommenselastizität der Nachfrage
EID
I ∂QD (P, I, Pother )
=
·
QD
∂I
Bsp.:
QD (P, I, Pother ) = 20 − 4P + 2I + Pother
P =3
I=5
Pother = 2
EID =?
Einzelarbeit: 5 min
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Einheit 3
- 12 -
Berechnung der Einkommenselastizität der Nachfrage
EID
I ∂QD (P, I, Pother )
=
·
QD
∂I
Bsp.: QD (P, I, Pother ) = 20 − 4P + 2I + Pother , P = 3, I = 5, Pother = 2,
QD ≡ Q
I
I
=
Q 20 − 4P + 2I + Pother
∂Q(·)
=2
∂I
EID
I
5
=
·2=
· 2 = 0, 5
20 − 4P + 2I + Pother
20 − 4 · 3 + 2 · 5 + 2
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Einheit 3
- 13 -
Berechnung der Kreuzpreiselastizität der Nachfrage
EPDother
Pother ∂QD (P, I, Pother )
=
·
QD
∂Pother
Bsp.:
QD (P, I) = 20 − 4P + 2I + Pother
P =3
I=5
Pother = 2
EPDother =?
Einzelarbeit: 5 min
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- 14 -
Berechnung der Kreuzpreiselastizität der Nachfrage
EPDother =
Pother ∂QD (P, I, Pother )
·
QD
∂Pother
Bsp.: QD (P, I) = 20 − 4P + 2I + Pother ,
P = 3, I = 5, Pother = 2, QD ≡ Q
Pother
Pother
=
Q
20 − 4P + 2I + Pother
∂Q(·)
=1
∂Pother
EPDother
Pother
2
=
·1=
· 1 = 0, 1
20 − 4P + 2I + Pother
20 − 4 · 3 + 2 · 5 + 2
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Einheit 3
- 15 -
Preiselastizität der Nachfrage (graphisch)
Abbildung 1: Preiselastizität der Nachfrage I
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- 16 -
Preiselastizität der Nachfrage (graphisch)
Abbildung 2: Preiselastizität der Nachfrage II
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Einheit 3
- 17 -
Preiselastizität der Nachfrage (graphisch)
Abbildung 3: Preiselastizität der Nachfrage III
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Einheit 3
- 18 -
Preiselastizitäten einer linearen Nachfragekurve
Abbildung 4: Preiselastizität entlang einer linearen Nachfragefunktion
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Einheit 3
- 19 -
Zeitliche Dimension der Elastizität
Wieviel Zeit vergeht zwischen der Änderung der betrachteten Variable und der Messung?
• Bei dauerhaften Konsumgütern (z. B.: PKW’s) ist die kurzfristige Elastizität der
Nachfrage dem Betrag nach größer als die langfristige.
• Bei kurzlebigen Konsumgütern (z. B.: Benzin) ist die kurzfristige Elastizität der
Nachfrage dem Betrag nach kleiner als die langfristige.
• Siehe Tabellen 2.1 & 2.2.
• Angebotselastizitäten sind idR kurzfristig kleiner als langfristig.
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Einheit 3
- 20 -
Staatliche Intervention.
• Auf dem freien Wettbewerbsmarkt bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis
sowie die abgesetzte Menge eines Gutes.
• Die Gesetze von Angebot und Nachfrage führen den freien Markt dabei ins Gleichgewicht, Angebots- oder Nachfrageüberschüsse treten nur temporär auf.
• Wie verändert jedoch staatliche Intervention (wirtschaftspolitische Maßnahmen) diese
Ergebnisse?
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Einheit 3
- 21 -
Staatliche Intervention: Preisvorschriften.
Der Staat hat z. .B. die Möglichkeit Preisvorschriften festzulegen:
• Höchstpreis (price ceiling ): Gesetzlich vorgeschriebener Maximalpreis für ein Gut.
• Mindestpreis (price floor ): Gesetzlich vorgeschriebener Minimalpreis für ein Gut.
Beispiele: Mietpreisbindung, Preisgarantien (z. B. für Milch), Mindestlöhne, . . .
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Einheit 3
- 22 -
Staatliche Intervention: Höchstpreis.
Abbildung 5: Preisregulierung durch Höchstpreis.
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Einheit 3
- 23 -
Staatliche Intervention: Mindestpreis.
Abbildung 6: Preisregulierung durch Mindestpreis.
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Einheit 3
- 24 -
Staatliche Intervention.
• Höchstpreis P H < P ∗ −→ Überschussnachfrage!
• Mindestpreis P M > P ∗ −→ Überschussangebot!
=⇒ . . . Gewinner & Verlierer; Summe ≶ 0?
• Höchstpreis P H > P ∗ −→ Gleichgewicht!
• Mindestpreis P M < P ∗ −→ Gleichgewicht!
=⇒ . . . kein Effekt.
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- 25 -
Mindestlöhne — ein Beispiel aus der Praxis.
Abbildung 7: Die Wirkung eines bindenden Mindestlohnsatzes.
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Einheit 3
- 26 -
Marktinterventionen mittels Steuern.
• Der Staat verfügt über ein weiteres wichtiges Instrument des Markteingriffes: Steuern.
• Steuern verändern ähnlich wie Preiskontrollen ebenfalls die freien Marktergebnisse,
wobei gilt:
Preis der Verkäufer 6= Preis der Käufer
• −→ KS & IK Economics IIb.
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