IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte

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LVA-Leiter: Martin Halla
Einheit 8 :
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot (Kapitel 8.)
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Einheit 8
-1-
Die Kosten der Produktion
• Kapitel 7: Kostenfunktion: Kostenkurve beschreibt die minimalen Kosten zu denen
eine Unternehmung unterschiedliche Gütermengen produzieren kann!
• Kapitel 8: Welche Menge soll nun produziert werden? −→ Gewinnmaximierung!
– Fokus auf vollkommenen Wettbewerbsmarkt.
– Kurze vs. lange Frist.
– Einzelnes Unternehmen vs. gesamte Branche.
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Einheit 8
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Der vollkommene Wettbewerbsmarkt.
• 3 Grundannahmen:
1.) Preisnehmerverhalten: Unternehmen sowie Konsumenten betrachten den
Marktpreis als gegeben.
2.) Produkthomogenität: Die gehandelten Produkte sind gegeneinander vollkommen substituierbar −→ es gibt einen einzigen Marktpreis.
3.) Freier Markteintritt und -austritt: Anbieter können in den Markt ohne
„besondere“ Kosten ein- und austreten. Käufer können ohne Kosten zu einem
anderen Anbieter wechseln.
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Einheit 8
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Der Erlös - Definitionen
• Erlös (Revenue, R): Preis mal abgesetzter Menge
R(Q) = P · Q
• Durchschnittserlös (Average Revenue, AR): Erlös für die durchschnittliche Produkteinheit
P ·Q
AR(Q) = R(Q)
=
Q
Q =P
• Grenzerlös (Marginal Revenue, MR): Änderung des Erlöses beim Verkauf einer
zusätzlichen Einheit
M R(Q) = ∂R(Q)
∂Q
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Einheit 8
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Die Gewinnmaximierung eines beliebigen Unternehmens.
• Gewinn π(Q) = Gesamterlös R(Q) - Gesamtkosten C(Q)
• Bei welcher Menge Q ist der Gewinn maximal?
• Maximierung der Gewinnfunktion π(Q) = R(Q) − C(Q)
– 1.) Ableiten:
∂π(Q)
∂Q
=
∂R(Q)
∂Q
− ∂C(Q)
∂Q
– 2.) Nullsetzen:
∂R(Q)
∂Q
− ∂C(Q)
∂Q = 0
– 3.) Umformen:
∂R(Q)
∂Q
=
∂C(Q)
∂Q
• Gewinnmaximierung: M R(Q) = M C(Q)
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Einheit 8
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Die Gewinnmaximierung (graphisch).
Abbildung 1: Der Gewinn (Differenz zwischen Erlös und Kosten) ist bei der Menge Q,
für die gilt M R(Q) = M C(Q) maximal.
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Preisnehmer am vollkommenen Wettbewerbsmarkt.
Abbildung 2: Nachfragefunktion aus der Sicht eines einzelnen Unternehmen: Horizontale
(vollkommen elastisch). Nachfragefunktion aus der Sicht Branche: Negativ geneigt.
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Gewinnmax. am vollkommenen Wettbewerbsmarkt.
• Gewinn π(Q) = Gesamterlös R(Q) - Gesamtkosten C(Q)
• Bei welcher Menge Q ist der Gewinn maximal?
• Maximierung der Gewinnfunktion π(Q) = R(Q) − C(Q)
– 1.) Ableiten:
∂π(Q)
∂Q
=
∂R(Q)
∂Q
− ∂C(Q)
∂Q
– 2 & 3.) Nullsetzen & Umformen:
∂R(Q)
∂Q
=
∂C(Q)
∂Q
– 4.) Da Unternehmen Preisnehmer sind gilt:
∂R(Q)
∂Q
= MR = P
• Gewinnmax. am voll. Wettbewerbsmarkt: M R = P = M C(Q)
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Die kurze Frist am vollkommenen Wettbewerbsmarkt.
−→ Mindestens ein Inputfaktor ist fixiert!
• Die Outputentscheidung:
– Outputregel: Unternehmen produziert, so soll es die Menge Q0 produzieren, für
∂C(Q0 )
die ∂Q0 = P gilt. (Gewinnmaximierung bzw. Verlustminimierung!)
– Schließungsregel: Unternehmen sollte schließen wenn P < AV C. (Annahme:
Versunkene Kosten vorhanden, siehe auch P & R, S.374 ff.)
• Die Angebotskurve eines Unternehmens: Entspricht dem Ast der M CKurve oberhalb der AV C-Kurve!
• Die Marktangebotskurve: Summe der Angebotskurven der Unternehmen.
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Kurzfristige Outputentscheidung (graphisch).
Abbildung 3: Gewinnmax. bei P = M C in A. Rechteck ABCD entspricht dem Gewinn.
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Kurzfr. Angebotskurve eines Unternehmens (graphisch).
Abbildung 4: Entspricht dem Ast der M C-Kurve oberhalb der AV C-Kurve.
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Die lange Frist am vollkommenen Wettbewerbsmarkt.
−→ Alle Inputfaktoren sind variabel!
• Die Outputentscheidung:
– Outputregel: Das Unternehmen produziert gewinnmaximierend bei der Menge
Q0 für die LM C(Q0) = P gilt.
– Schließungsregel: Unternehmen sollte schließen wenn P < AC gilt.
• Die langfristige Angebotskurve eines Unternehmens ist der ansteigende Ast
der langfristigen Grenzkostenkurve über den langfristigen Durchschnittskosten.
• Die Marktangebotskurve: −→ dynamischer Prozess, daher einfache Addition
nicht möglich . . .
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Langfr. Angebotskurve eines Unternehmens (graphisch).
Abbildung 5: Entspricht dem Ast der M C-Kurve oberhalb der AC-Kurve.
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Das langfristige Wettbewerbsgleichgewicht
• Kurzfristig kann es positive Gewinne geben. Diese führen jedoch zu Markteintritten
(Verschiebung der Angebotskurve nach aussen) und folglich einem Preisrückgang.
• Im langfristigen Gleichgewicht kommt es dann genau zur Kostendeckung. Das heisst
der Preis ist soweit gesunken, bis dieser den Durchschnittskosten entspricht und jedes
Unternehmen einen ökonomischen Nullgewinn erzielt. In dieser Situation besteht für
kein Unternehmen mehr ein Anreiz, in den Markt ein- oder auszutreten.
• Dies ist nur bei einem einzigen Preis möglich: dort wo die MC-Kurve die AC-Kurve
schneidet, also im Betriebsoptimum (Null-Gewinn-Bedingung).
−→ Die langfristige Marktangebotskurve verläuft horizontal (zu diesem Preis
wird jede Menge angeboten).
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Null-Gewinn-Bedingung (graphisch)
Abbildung 6: Wenn Grenzkosten und Durchschnittskosten gleich sind, erzielt die Unternehmung keinen (ökonomischen) Gewinn
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Die Dynamik der Null-Gewinn-Bedingung
Abbildung 7: Markteintritte (und Preissenkung) enden, wenn P = ACL(Q) gilt
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Kurz- und langfristige Anpassung
Abbildung 8: Der Markt befindet sich im langfristigen Gleichgewicht (Punkt A)
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Kurz- und langfristige Anpassung
Abbildung 9: Die Nachfrage steigt an und der Markt befindet sich im neuen kurzfristigen
Gleichgewicht (Punkt B)
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Kurz- und langfristige Anpassung
Abbildung 10: Langfristig stellt sich dann ein neues Gleichgewicht auf der langfristigen
Marktangebotskurve ein (Punkt C)
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Steigung der langfristigen Marktangebotskurve
Die langfristige Marktangebotskurve kann auch steigend verlaufen, wenn . . .
• . . . die eingesetzten Faktoren nur in beschränktem Maß zur Verfügung stehen. Bei
einem Anstieg der Produktion (Expansion des Marktes) erhöhen sich die Erzeugungskosten, was einen Preisanstieg erfordert, um die Null-Gewinn-Bedingung weiterhin zu
erfüllen.
Die langfristige Marktangebotskurve kann auch fallend verlaufen, wenn . . .
• . . . bei einer Expansion des Marktes Größenvorteile genutzt werden können. In
diesem Fall sinken die Erzeugungskosten, was einen Preisrückgang erfordert, um die
Null-Gewinn-Bedingung weiterhin zu erfüllen.
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Die Produzentenrente (P S).
• Definition: Summe der Differenzen zwischen dem Marktpreis P eines Gutes und
den Grenzkosten der Produktion über alle von einem Unternhemen (bzw. Markt)
produzierten Einheiten Q.
• Graphisch: Entspricht der Fläche oberhalb der (Markt)Angebotskurve und unterhalb des Marktpreis P , begrenzt durch die gehandelte Menge Q.
• Rechnerisch:1 P S(Q) = R(Q) − V C(Q)
• Produzentenrente 6= Gewinn, da πs(Q) = P S(Q) − F C.
• Produzentenrente = Deckungsbeitrag
1
Die Fläche unterhalb der M C -Kurve entspricht den V C . Berechnung mittels Integralrechnung: P Ss (Q, P ) =
RQ
P Q − 0 M C(Q)dQ.
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Die Produzentenrente eines Unternehmens.
Abbildung 11: Entspricht der Fläche oberhalb der M C-Kurve und unterhalb des Preises;
bzw. P S(Q) = R(Q) − V C(Q).
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Die Produzentenrente eines Marktes.
Abbildung 12: Entspricht der Fläche oberhalb der Marktangebotskurve und unterhalb
des Preises.
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