iv/oral Dalacin C® Dalacin ® Wirkung / Wirkmechanismus: breite antibakterielle Wirkung gegen grampositive Aerobier (z.B. Strepto-, Staphylokokken, Legionellen), gramnegative Aerobier (z.B. Neisseria gonorrhoeae, Haemophilus influenzae), Anaerobier u.a. Mikroorganismen (z.B. Chlamydien, Mykoplasmen) Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese Anwendungsgebiete: hospitalisierungspflichtige, ambulant erworbene Pneumonie WIRKSTOFF:Azithromycin Vorteile: sichere Abdeckung auch atypischer Erreger Erfolgsraten in klinischen Studien: Gesamtheilungsraten von 84-100% bei Legionellen-Infektion patienten- und personalfreundliche Dosierung: 1x tägliche intravenöse Gabe einfacher Switch auf orale Folgetherapie (mg-äquivalent) sehr gute Verträglichkeit, wenig Wechselwirkungen Anwendung: 1mg/ml über 3h oder 2mg/ml über 1h Handelsformen / Kassenstatus: 500mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung, 10ml-Durchstichflasche 1 Stk. (*) * Chefarztpflichtig Dosierung: 1x täglich 500mg für mind. 2 Tage (orale Folgetherapie: 1x täglich 500mg), gesamte Therapiedauer: 7-10 Tage 1 FACHINFORMATION (Zusammenfassung der Produkteigenschaften) 1. BEZEICHNUNG Zithromax® i.v. 500 mg – Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 2. ZUSAMMENSETZUNG (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge) 1 Durchstichflasche enthält 500 mg Azithromycin (als Dihydrat) zur Herstellung einer Lösung von 100 mg/ml. Hilfsstoffe siehe 6.1 3. DARREICHUNGSFORM Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Behandlung von hospitalisierungspflichtiger, ambulant erworbener Pneumonie, verursacht durch Azithromycin-empfindliche Erreger einschließlich Legionella pneumophila, bei Patienten, die initial eine intravenöse Therapie benötigen (siehe Abschnitt 4.2). Pneumonien, verursacht durch gramnegative Erreger mit Ausnahme von Haemophilus und Moraxella catarrhalis, waren in den klinischen Studien ausgeschlossen. Dieses Präparat sollte nur von Spezialisten angewendet werden. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Dosierung Die empfohlene Tagesdosis zur Behandlung von hospitalisierungspflichtiger, ambulant erworbener Pneumonie bei Erwachsenen beträgt 500 mg täglich als intravenöse Einzeldosis für mindestens 2 Tage. Der Zeitpunkt der Umstellung von einer intravenösen auf eine orale Therapie mit Zithromax 500 mg ist vom behandelnden Arzt in Abhängigkeit vom klinischen Ansprechen zu bestimmen. Die Gesamttherapiedauer ist vom behandelnden Arzt in Abhängigkeit vom klinischen Ansprechen zu bestimmen und sollte 7-10 Tage betragen. Art der Anwendung Zithromax i.v. ist zur intravenösen Infusion nach Auflösen des Pulvers und Verdünnung bestimmt. Zithromax i.v. sollte nicht als Bolus oder als intramuskuläre Injektion verabreicht werden. Die Infusion soll entweder mit einer Konzentration von 1 mg/ml über 3 Stunden oder von 2 mg/ml über 1 Stunde erfolgen. Zubereitung der Infusionslösung: Auflösen des Pulvers: Zur Vorbereitung der Infusionslösung einer 500 mg Durchstichflasche 4,8 ml steriles Wasser für Injektionszwecke zusetzen (mit einer Standard 5 ml-Spritze, um die Wassermenge von 4,8 ml genau bemessen zu können) und Flasche schütteln, bis das Pulver vollständig aufgelöst ist. Jeder ml der so zubereiteten Lösung enthält 100 mg Azithromycin. Falls sich bei der Sichtkontrolle der zubereiteten Lösung Partikel feststellen lassen, sollte die Lösung nicht verwendet werden. Vor der Verabreichung ist die Lösung wie unten beschrieben zu verdünnen. 2 Verdünnung der Infusionslösung Um eine Konzentration von 1,0 mg/ml zu erhalten, sind 5 ml der 100 mg/ml Lösung mit einem der unten angeführten Lösungsmittel ad 500 ml zu verdünnen. Um eine Konzentration von 2,0 mg/ml zu erhalten, sind 5 ml der 100 mg/ml Lösung mit einem der unten angeführten Lösungsmittel ad 250 ml zu verdünnen. Lösungsmittel für Verdünnung: Physiologische Kochsalzlösung (0.9% NaCl) Kochsalzlösung (0,45% NaCl) 5% Glukoselösung in Wasser Ringer-Laktat-Lösung 5% Glukoselösung in 0,45% NaCl mit 20 mÄq KCl 5% Glukoselösung in Ringer-Laktat-Lösung 5% Glukoselösung in 0,3% NaCl 5% Glukoselösung in 0,45% NaCl Die wie oben beschrieben zubereitete Dosis von 500 mg Azithromycin i.v. sollte über eine Infusionsdauer von mindestens 60 Minuten verabreicht werden. Ältere Patienten Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion Bei Patienten mit leichter Nierenfunktionseinschränkung (Kreatinin-Clearance >40 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Für Patienten mit stärker eingeschränkter Nierenfunktion liegen keine Daten vor (siehe Abschnitt 4.3 „Gegenanzeigen“). Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktionseinschränkung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionseinschränkung ist die Anwendung von Zithromax i.v. nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.3 „Gegenanzeigen“). Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion wird die Anwendung von Azithromycin i.v. nicht empfohlen, da keine entsprechenden Daten vorliegen. Dialysepatienten Bei Dialysepatienten wird die Anwendung von Azithromycin i.v. nicht empfohlen, da keine entsprechenden Daten vorliegen. Anwendung bei Kindern Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Zithromax i.v. bei der Behandlung von Infektionen bei Kindern ist nicht untersucht worden. 4.3 Gegenanzeigen Zithromax i.v. ist kontraindiziert bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Azithromycin, einem anderen Bestandteil des Präparates oder anderen Makrolid-Antibiotika wie z.B. Erythromycin. Da Azithromycin primär über die Leber ausgeschieden wird, ist die Anwendung bei Patienten mit schwer eingeschränkter Leberfunktion nicht zu empfehlen. Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 40 ml/min) ist aufgrund fehlender Daten bei der Verordnung von Azithromycin Vorsicht geboten. 3 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Auf eine bestehende Kreuzresistenz mit Erythromycin-resistenten grampositiven Stämmen und den meisten Stämmen Methicillin-resistenter Staphylokokken ist zu achten. Bei Patienten, die Ergotamin-Derivate erhielten, wurde unter der gleichzeitigen Anwendung von einigen Makrolid-Antibiotika Ergotismus beobachtet. Über die Möglichkeit von Wechselwirkungen zwischen Ergotamin und Azithromycin liegen keine Daten vor. Aufgrund der theoretischen Möglichkeit eines Ergotismus sollten aber Azithromycin und Ergotamin-Derivate nicht gleichzeitig angewendet werden. Längerdauernde Antibiotika-Anwendung kann gelegentlich ein Überwuchern resistenter Keime oder Pilze nach sich ziehen. Der Patient ist diesbezüglich ständig zu überwachen. Bei Resistenzentwicklung oder Keimselektion ist das Antibiotikum zu wechseln. In Tierversuchen mit sehr hohen Dosierungen kam es zu reversiblen Phospholipidosen. Es ergaben sich keinerlei Hinweise, dass dies Auswirkungen auf den üblichen Gebrauch beim Menschen haben könnte. Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Colitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. Daher ist das Präparat sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie (z.B. mit Vancomycin oral 4 x 250 mg täglich) einzuleiten. Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert. Azithromycin i.v. sollte wie in Abschnitt 4.2 beschrieben gelöst und verdünnt werden und nur als intravenöse Infusion mit einer Infusionsdauer von mindestens 60 Minuten verabreicht werden. Bei allen freiwilligen Probanden, die Zithromax i.v. in einer Konzentration von mehr als 2 mg/ml infundiert erhielten, wurden lokale Reaktionen an der Infusionsstelle beobachtet. Eine Verabreichung in Konzentrationen über 2 mg/ml sollte daher vermieden werden. Eine Verlängerung der kardialen Repolarisation und des QT-Intervalls, die mit dem Risiko für kardiale Arrhythmien und Torsade de Pointes verbunden ist, wurde unter der Behandlung mit anderen Makroliden beobachtet. Es kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass Azithromycin bei Patienten mit erhöhtem Risiko für eine Verlängerung der kardialen Repolarisation eine ähnliche Wirkung hat (siehe auch Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen). 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln Die folgenden Angaben über Arzneimittelwechselwirkungen beziehen sich auf oral verabreichtes Azithromycin: Antacida bzw. Magensäuresekretionshemmer: Mineralische Antacida sollten nicht zusammen mit Azithromycin gegeben werden, da in einer Studie die Serumspitzenkonzentrationen um bis zu 30% erniedrigt waren. Sie sollten daher nur in einem zeitlichen Abstand von 2 - 3 Stunden eingenommen werden, es zeigte sich jedoch kein Einfluss auf die Bioverfügbarkeit. Es ist daher nicht zu erwarten, dass die orale Verabreichung von Antacida die Verfügbarkeit von intravenös verabreichtem Azithromycin beeinträchtigt. Cimetidin: In einer pharmakokinetischen Studie, in der die Wirkungen einer Einzeldosis Cimetidin, eingenommen zwei Stunden vor Azithromycin auf die Pharmakokinetik von Azithromycin untersucht wurden, konnten keine Veränderungen der Pharmakokinetik von Azithromycin festgestellt werden. Mutterkornalkaloide: Obwohl bisher keine entsprechenden Beobachtungen gemacht wurden, kann bei gleichzeitiger Anwendung von Azithromycin mit Dihydroergotamin oder nichthydrierten Mutterkornalkaloiden eine gefäßverengende Wirkung mit Durchblutungsstörungen besonders an 4 Fingern und Zehen nicht ausgeschlossen werden. Sicherheitshalber sollte deshalb auf eine gleichzeitige Gabe verzichtet werden. Theophyllin: Bei gesunden Versuchspersonen, die gleichzeitig Azithromycin und Theophyllin erhielten, ergaben sich keine Hinweise auf klinisch signifikante pharmakokinetische Interaktionen. Antikoagulantien: In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie ergab sich kein Hinweis auf eine Beeinflussung der gerinnungshemmenden Wirkung einer einmaligen 15-mg-Dosis von Warfarin durch Azithromycin bei gesunden Probanden. Es liegen aber seit der Markteinführung von Azithromycin Berichte über erhöhte Antikoagulation nach der gleichzeitigen Anwendung von Azithromycin und oralen Antikoagulantien vom Coumarin-Typ vor. Daher sollte bei gleichzeitiger Gabe die Prothrombinzeit verstärkt kontrolliert werden. Cyclosporin: Da zu möglichen Wechselwirkungen zwischen Azithromycin und Cyclosporin keine ausreichenden Daten vorliegen, ist bei gleichzeitiger Verabreichung der beiden Arzneimittel Vorsicht geboten. Falls die gleichzeitige Gabe indiziert ist, sollten die Cyclosporinspiegel kontrolliert und gegebenenfalls die Dosis angepasst werden. Digoxin: Von einigen Makrolid-Antibiotika ist bekannt, dass sie den Metabolismus von Digoxin beeinflussen können. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Azithromycin und Digoxin sollte daher auf die Möglichkeit erhöhter Digoxinspiegel geachtet werden. Terfenadin: In pharmakokinetischen Studien ergaben sich keine Hinweise auf Interaktionen zwischen Azithromycin und Terfenadin. Selten wurde über Fälle berichtet, bei denen die Möglichkeit einer Wechselwirkung nicht ganz ausgeschlossen werden konnte. Es gab aber keinen Beweis einer derartigen Interaktion. Zidovudin: Plasma-Pharmakokinetik und Exkretion über den Urin von Zidovudin und dessen glukuronierten Metaboliten wurden durch einzelne Gaben von 1000 mg und mehrfache Gaben von 1200 mg und 600 mg Azithromycin nicht beeinflusst. Die Gabe von Azithromycin erhöhte aber die Konzentration phosphorylierten Zidovudins (des klinisch aktiven Metaboliten) in peripheren mononuklearen Blutzellen. Die klinische Bedeutung dieser Tatsache ist unsicher, sie kann aber von Nutzen für den Patienten sein. Didanosin: Die gleichzeitige Gabe täglicher Azithromycin-Dosen von 1200 mg und Didanosin an 6 Personen beeinflusste im Vergleich zu Plazebo nicht die Pharmakokinetik von Didanosin. Efavirenz: Die gleichzeitige Gabe von 600 mg Azithromycin und 400 mg Efavirenz täglich über 7 Tage führte zu keinen klinisch signifikanten pharmakokinetischen Wechselwirkungen. Bei gleichzeitiger Gabe von Azithromycin mit Efavirenz ist daher keine Dosisanpassung erforderlich. Fluconazol: Die gleichzeitige Gabe einer Einzeldosis von 1200 mg Azithromycin hatte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik einer Einzeldosis von 800 mg Fluconazol. Die AUC und die Halbwertzeit von Azithromycin blieben unverändert, es wurde jedoch eine klinisch nicht relevante Verringerung der Maximalkonzentration (18%) von Azithromycin festgestellt. Bei gleichzeitiger Gabe von Azithromycin und Fluconazol ist keine Dosisanpassung erforderlich. Indinavir: Die gleichzeitige Gabe einer Einzeldosis von 1200 mg Azithromycin hatte keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Indinavir 800 mg dreimal täglich für 5 Tage. Bei gleichzeitiger Gabe von Indinavir ist keine Anpassung der Azithromycin-Dosis erforderlich. Nelfinavir: Die gleichzeitige Gabe von 1200 mg Azithromycin und Nelfinavir im Steady-State (750 mg dreimal täglich) führte zu einer Senkung der mittleren AUC (0-8 Std.) von Nelfinavir und seines M8 Metaboliten um etwa 16%, zu einer Erhöhung der AUC (0-∞) von Azithromycin um etwa 113% und zu einer Erhöhung der Maximalkonzentration um 136%. Eine Dosisanpassung ist 5 nicht erforderlich. Bei gleichzeitiger Gabe mit Nelfinavir sollte aber eine sorgfältige Überwachung auf die bekannten Nebenwirkungen von Azithromycin in Erwägung gezogen werden. Rifabutin: Die gleichzeitige Anwendung von Azithromycin und Rifabutin beeinflusste nicht Serumkonzentrationen der beiden Substanzen. Unter der gleichzeitigen Behandlung Azithromycin und Rifabutin wurde Neutropenie beobachtet. Neutropenie wurde mit Anwendung von Rifabutin in Zusammenhang gebracht, ein kausaler Zusammenhang mit Kombinationsbehandlung konnte aber nicht bewiesen werden. die mit der der Co-trimoxazol (Trimethoprim/Sulfamethoxazol): Die Gabe von 1200 mg Azithromycin am siebenten Tag einer 7-tägigen Verabreichung von Trimethoprim/Sulfamethoxazol (160 mg/800 mg pro Tag) hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Maximalkonzentration, die AUC und die Harnausscheidung von Trimethoprim und Sulfamethoxazol. Die Serumkonzentrationen von Azithromycin waren dabei ähnlich wie bei anderen Untersuchungen. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich. Andere Arzneimittel: Von anderen Makrolid-Antibiotika sind Wechselwirkungen mit Triazolam bekannt. Zu Azithromycin liegen diesbezüglich keine ausreichenden Erkenntnisse vor, doch sollte man an die Möglichkeit von Interaktionen denken. In entsprechenden Untersuchungen an Gesunden hatte die gleichzeitige Anwendung von Azithromycin keinen signifikanten Einfluss auf den Carbamazepin-Serumspiegel, und auch dessen aktiver Metabolit blieb unbeeinflusst. Auch bei Methylprednisolon zeigte sich keine signifikante gegenseitige Beeinflussung durch Azithromycin. Andere Antibiotika: Auf eine mögliche Kreuzresistenz zwischen Azithromycin und Makrolid-Antibiotika (wie z.B. Erythromycin) sowie Lincomycin und Clindamycin ist zu achten. Eine gleichzeitige Gabe von mehreren Präparaten aus dieser Substanzgruppe ist deshalb nicht empfehlenswert. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Azithromycin passiert zwar die Plazenta, aber Reproduktionsstudien an Tieren haben keine keimoder fruchtschädigenden Wirkungen ergeben. Da beim Menschen keine Daten zur sicheren Anwendung während der Schwangerschaft vorliegen, sollte Azithromycin nicht eingesetzt werden. Gleiches gilt auch für die Stillperiode, da unbekannt ist, inwieweit Azithromycin mit der Muttermilch ausgeschieden wird. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es liegen keine Hinweise darauf vor, dass Azithromycin die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit der Patienten zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen kann. 4.8 Nebenwirkungen Die häufigsten Nebenwirkungen, die für intravenöses und orales Azithromycin bei der Anwendung zur Behandlung von ambulant erworbener Pneumonie berichtet wurden, waren Diarrhoe/weicher Stuhl, Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen. Lokale Entzündungs-/Schmerzreaktionen an der Infusionsstelle wurden für die intravenöse Verabreichung ebenfalls beschrieben. Die Häufigkeit und der Schweregrad dieser Reaktionen waren bei Gabe von 500 mg Azithromycin über 1 Stunde (2 mg/ml als 250 ml Infusion) oder 3 Stunden (1 mg/ml als 500 ml Infusion) gleich. Die folgenden Nebenwirkungen wurden bisher im klinischen Einsatz von Azithromycin beobachtet: 6 Magen-Darm-Trakt: Gelegentlich können Störungen in Form von Anorexie, Dyspepsie, weichen Stühlen, abdominellen Beschwerden (Schmerzen, Krämpfe), Übelkeit, Erbrechen/Diarrhoe (in seltenen Fällen bis zur Dehydratation), Verstopfung und Flatulenz auftreten. In Einzelfällen wurde pseudomembranöse Colitis, Pankreatitis und Zungenverfärbung beobachtet. Leber- und Gallenwege: Fälle von Leberfunktionsstörungen einschließlich Hepatitis und cholestatischem Ikterus wurden berichtet, ebenso Einzelfälle von hepatischer Nekrose und Leberversagen, die manchmal sogar bis zum Tod führten. Ein ursächlicher Zusammenhang konnte aber nicht festgestellt werden. Nieren: interstitielle Nephritis und akutes Nierenversagen. Blutbild: In seltenen Fällen sind Blutbildveränderungen (wie z.B. Neutropenien) beobachtet worden; ein kausaler Zusammenhang mit der Azithromycin-Therapie ist jedoch nicht gesichert. Thrombozytopenie wurde beobachtet. Überempfindlichkeitserscheinungen: Unter der Behandlung mit Azithromycin traten selten Überempfindlichkeitserscheinungen wie Haut- und Schleimhautreaktionen, z. B. Rötungen mit und ohne Juckreiz, Photosensibilität, Arthralgie, Ödeme und Urtikaria auf. Selten können, wie von anderen Makrolidantibiotika bekannt, schwere allergische Reaktionen (Angioödem bis hin zur - in einigen Fällen letalen - Anaphylaxie) auftreten. In manchen Fällen traten die Symptome wiederholt auf und erforderten eine längerfristige Überwachung bzw. Behandlung. Herz/Kreislauf: Herzklopfen, Brustschmerzen und Arrhythmien, einschließlich ventrikulärer Tachykardien (wie auch bei anderen Makroliden beobachtet) wurden berichtet. In seltenen Fällen kam es zu QT-Verlängerung und Torsade de Pointes (siehe auch Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung). Ein kausaler Zusammenhang mit Azithromycin ist nicht gesichert. Hypotonie wurde beobachtet. Haut: selten traten schwere Hautreaktionen, einschließlich Erythema multiforme, Stevens-JohnsonSyndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse, auf. Lokale Schmerz- und Entzündungsreaktionen an der Infusionsstelle. ZNS: Benommenheit, Schwindel, Synkope, Konvulsionen (wie auch bei anderen Makroliden), Kopfschmerzen, Schläfrigkeit und Hyperaktivität wurden beobachtet, ebenso aggressives Verhalten, Nervosität, Agitation und Beklemmungsgefühle. Sonstige: Vaginitis, Nephritis und Candidamykosen traten selten auf. Asthenie und Parästhesie wurden berichtet, ein kausaler Zusammenhang ist jedoch nicht gesichert. Unter Makrolid-Antibiotika wurden Hörstörungen beobachtet. Bei einigen Patienten, die Azithromycin erhielten, wurde über Hörstörungen einschließlich Gehörsverlust, Taubheit und/oder Tinnitus berichtet. Viele dieser Berichte standen im Zusammenhang mit Langzeitanwendungen hoher Dosen im Rahmen klinischer Studien. In den Fällen, in denen Verlaufsinformationen verfügbar waren, waren diese Erscheinungen in der Regel reversibel. In seltenen Fällen wurde über Geruchs- und Geschmacksstörungen berichtet. 4.9 Überdosierung Das Nebenwirkungsprofil bei Einnahme höherer als der empfohlenen Dosierungen entsprach dem, das bei normalen Dosierungen beobachtet wurde. Bei Überdosierungen sind allgemeine symptomatische und unterstützende Maßnahmen entsprechend dem Zustand des Patienten angezeigt. 7 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Antibakterielle Wirkstoffe: Makrolide; ATC-Code: J 01F A 10 Azithromycin ist ein Azalid-Antibiotikum (Untergruppe der Makrolide). Die antimikrobielle Wirkung beruht auf der Hemmung der Proteinsynthese in Bakterien; die Wirkungsweise ist bakterizid. Azithromycin ist in vitro gegen eine Reihe klinisch relevanter Mikroorganismen wirksam: Grampositive aerobe Bakterien: Staphylococcus aureus, Streptococcus pyogenes, Streptococcus pneumoniae und andere Streptokokkenspezies, Corynebacterium diphtheriae. Azithromycin zeigt eine Kreuzresistenz bei Erythromycin-resistenten grampositiven Keimen, wie Streptococcus faecalis (Enterokokken) und den meisten Methicillin-resistenten Staphylokokken. Gramnegative aerobe Bakterien: Neisseria gonorrhoeae, Haemophilus influenzae, Haemophilus parainfluenzae, Haemophilus ducreyi, Moraxella catarrhalis, Acinetobacter spp., Yersinia spp., Legionella pneumophila, Bordetella pertussis, Bordetella parapertussis, Shigella spp., Pasteurella spp., Vibrio cholerae und parahaemolyticus, Plesiomonas shigelloides. Anaerobe Bakterien: Bacteroides fragilis und andere Bacteroides spp., Clostridium perfringens, Peptococcus spp. bzw. Peptostreptococcus spp., Fusobacterium necrophorum und Propionibacterium acnes. Andere Mikroorganismen: Chlamydia trachomatis, Chlamydia pneumoniae (TWAR), Borrelia burgdorferi, Toxoplasma gondii, Mycoplasma pneumoniae, Mycoplasma hominis, Ureaplasma urealyticum, Pneumocystis carinii, Mycobacterium avium, Campylobacter spp., Listeria monocytogenes und Treponema pallidum. Die Aktivität gegen E. coli, Salmonella enteritidis, Salmonella typhi, Enterobacter spp., Aeromonas hydrophila und Klebsiella spp. ist unterschiedlich; Empfindlichkeitstests sind daher empfehlenswert. Proteus spp., Serratia spp., Morganella spp. und Pseudomonas aeruginosa sind im Allgemeinen resistent. Klinisch-pharmakologische Daten In einer offenen, nicht-vergleichenden Studie bei ambulant erworbener Pneumonie erhielten die Patienten initial Azithromycin als intravenöse Infusion (für 2 bis 5 Tage) und anschließend orales Azithromycin (Gesamttherapiedauer 7 bis 10 Tage). Die klinischen Erfolgsraten (Heilung/Besserung) für die auswertbaren Patienten betrugen 10-14 Tage nach der Therapie 88% (74/84) und 4-6 Wochen nach der Therapie 86% (73/85). In einer offenen, randomisierten Vergleichsstudie mit Azithromycin (i.v. mit anschließender oraler Therapie) versus Cefuroxim (i.v. mit anschließender oraler Therapie plus Erythromycin nach Bedarf) bei der Behandlung von ambulant erworbener Pneumonie wurden keine statistischen Unterschiede zwischen den beiden Therapien festgestellt. Diese beiden Studien erbrachten eine Gesamtheilungsrate von 84% (16/19) bei Patienten mit serologischem Nachweis von Legionella pneumophila. Zusätzlich wurden in einer offenen nichtvergleichenden Studie Patienten mit positivem Nachweis von Legionella pneumophila (Serogruppe 1) (mittels eines spezifischen Antigentests im Harn) mit Azithromycin i.v. und nachfolgender oraler Therapie behandelt. Nach 10-14 Tagen wurde bei 16 von 17 auswertbaren Patienten und nach 4-6 Wochen bei 20 von 20 auswertbaren Patienten eine klinische Heilung festgestellt. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Azithromycin wird nach oraler Gabe rasch resorbiert. Maximale Blutspiegel werden nach 2 - 3 Stunden erreicht. Die Verteilung im Körper ist sehr gut, wobei im Gewebe bis zu 50fach höhere Konzentrationen als im Plasma erreicht werden. Dieses für Antibiotika allgemein ungewöhnliche Verteilungsverhalten beruht auf einer sehr hohen Anreicherung von Azithromycin in Lysosomen. In Untersuchungen an Tieren konnte gezeigt werden, dass Phagozyten Azithromycin in großen Mengen aufnehmen, sodass am Ort der Infektion besonders hohe Antibiotikakonzentrationen 8 erreicht werden. Pharmakokinetische Studien, bei denen im Gewebe deutlich höhere Konzentrationen (bis zum 50fachen der maximalen Plasmakonzentration) erzielt wurden als im Plasma, zeigten, dass Azithromycin stark in den Geweben gebunden wird. Die Konzentrationen in Zielgeweben wie Lunge, Tonsillen und Prostata lagen nach einer Einzeldosis von 500 mg über den MHK90-Werten für die wahrscheinlichen Pathogene. Hohe Gewebekonzentrationen wurden 96 Stunden nach Verabreichung einer oralen 500 mg Einzeldosis in gynäkologischen Geweben festgestellt. Sehr hohe Antibiotika-Konzentrationen wurden auch in der Galle erreicht. Azithromycin wird stark metabolisiert, ohne dabei Zwischenprodukte mit wesentlicher antimikrobieller Aktivität zu bilden. Nur etwa 12% einer i.v. verabreichten Dosis werden unverändert über die Niere ausgeschieden. Die Halbwertzeit der Ausscheidung beträgt 2 - 4 Tage. Bei hospitalisierten Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie lag die mittlere Cmax + Standardabweichung nach Gabe einer täglichen einstündigen Infusion von 500 mg Azithromycin in einer Konzentration von 2 mg/ml für 2 bis 5 Tage bei 3,63 + 1,60 µg/ml, die Minimalkonzentration nach 24 Stunden betrug 0,20 + 0,15 µg/ml und die AUC24 Std. 9,60 + 4,80 µg⋅Std/ml. Bei gesunden Freiwilligen, die eine 3-stündige Infusion von 500 mg Azithromycin in einer Konzentration von 1 mg/ml verabreicht erhielten, betrugen mittlere Cmax , Minimalkonzentration nach 24 Stunden und AUC24 Std. 1,14 + 0,14 µg/ml, 0,18 + 0,02 µg/ml bzw. 8,03 + 0,86 µg⋅Std/ml. In einer Studie mit multipler Dosis an 12 Probanden mit einer täglichen dreistündigen Infusion von 500 mg (1 mg/ml) Azithromycin für 5 Tage, wurden nach der ersten Dosis etwa 11% und nach der fünften Dosis etwa 14% der verabreichten Dosis innerhalb von 24 Stunden im Harn ausgeschieden. Diese Werte lagen etwa 6% höher als nach einer oralen Gabe. Pharmakokinetik in besonderen klinischen Situationen: Pharmakokinetische Untersuchungen an älteren Personen (> 65 Jahre) zeigen, dass die AUC-Werte um durchschnittlich 29%, die Tmax-Werte um durchschnittlich 37,5% höher liegen als bei jüngeren Personen (< 40 Jahre). Da diese Unterschiede klinisch bedeutungslos sind, ist eine Dosisanpassung nicht nötig. Leberinsuffizienz: Bei einer leichten bis mittelschweren Leberfunktionsstörung unterschied sich die Serum-Pharmakokinetik von Azithromycin nach einer Einzeldosis nicht wesentlich von derjenigen bei normaler Leberfunktion. Untersuchungen nach Mehrfachanwendung fehlen. Es scheint, dass bei diesen Patienten die renale Azithromycin-Ausscheidung gesteigert ist, möglicherweise um die verminderte hepatische Ausscheidung zu kompensieren. Da die Leber jedoch den wichtigsten Ausscheidungsweg für Azithromycin darstellt, ist Azithromycin bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen nicht zu empfehlen. Niereninsuffizienz: Bei Patienten mit leichter Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance >40 ml/min) gibt es keine Hinweise auf einen signifikanten Unterschied in der Serumpharmakokinetik von Azithromycin im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion. Pharmakokinetische Untersuchungen bei Patienten mit schwereren Formen der Niereninsuffizienz liegen derzeit nicht vor. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit In Tierstudien, bei denen das Vierzigfache der zu erwartenden klinischen Dosen verabreicht wurde, konnte festgestellt werden, dass Azithromycin reversible Phospholipidose, im Allgemeinen ohne nennenswerte toxikologische Konsequenzen, verursacht. Es liegt kein Hinweis darauf vor, dass dies für die normale Anwendung am Menschen von Bedeutung ist. 9 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Zitronensäure, Natriumhydroxid 6.2 Inkompatibilitäten Nach Auflösung des Pulvers kann Zithromax i.v. gemäß den Anleitungen in Abschnitt 4.2 mit den angeführten Lösungsmitteln verdünnt werden. Andere intravenös verabreichte Substanzen, Zusätze oder Medikamente sollten der Infusionslösung weder zugesetzt noch gleichzeitig mit dieser über die gleiche Infusionsleitung verabreicht werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung: 36 Monate Die chemische und physikalische Haltbarkeit des Präparates nach Rekonstitution konnte für 24 Stunden bei 30°C nachgewiesen werden. Bei Verdünnung laut Anleitung ist die verdünnte Lösung bei einer Temperatur bis 30°C 24 Stunden und bei Kühllagerung (5°C) 7 Tage haltbar. Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Präparat jedoch sofort verwendet werden. Bei nicht sofortiger Verwendung liegt die Verantwortung für die Aufbewahrungszeit und die Lagerbedingungen beim Anwender, diese sollten aber nicht 24 Stunden bei 2 bis 8°C überschreiten, es sei denn die Rekonstitution erfolgte unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Für das Pulver zur Herstellung Lagerungshinweise. einer Infusionslösung bestehen keine besonderen 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses 10 ml Durchstichflasche, Glasart 1, Flintglas. Die Durchstichflasche ist mit grauem Butylgummistopfen und Aluminium-Kappe verschlossen. 6.6 Hinweise für die Handhabung Falls sich bei der Sichtkontrolle der zubereiteten Lösung Partikel feststellen lassen, sollte die Lösung nicht verwendet werden. Die wie unter 4.2. zubereitete Dosis von 500 mg Azithromycin i.v. sollte über eine Infusionsdauer von mindestens 60 Minuten verabreicht werden. Zithromax i.v. sollte nicht als Bolus oder als intramuskuläre Injektion verabreicht werden. 7. NAME ODER FIRMA UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien 8. ZULASSUNGSNUMMER 1-24636 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 19.08.2002 10. STAND DER INFORMATION Mai 2005 11. VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT NR, apothekenpflichtig