Angst-Wiki PDF erstellt mit Hilfe des OpenSource-Werkzeugs „mwlib“. Für weitere Informationen siehe http://code.pediapress.com/ PDF generated at: Tue, 08 Jun 2010 18:37:42 UTC Inhalt Artikel Angst 1 Angststörung 5 Prüfungsangst 15 Flugangst 17 Agoraphobie 19 Klaustrophobie 22 Fight-or-flight 23 Panikattacke 24 Der Begriff Angst 25 Erlernte Hilflosigkeit 28 Referenzen Quellen und Bearbeiter der Artikel 31 Quellen, Lizenzen und Autoren der Bilder 32 Artikellizenzen Lizenz 33 Angst 1 Angst Angst ist ein menschliches Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein. Begrifflich wird dabei die objektunbestimmte Angst von der objektbezogenen Furcht unterschieden. Weiterhin lässt sich die aktuelle Emotion Angst unterscheiden von der Persönlichkeitseigenschaft Ängstlichkeit, also häufiger und intensiver Angst zu fühlen als andere Menschen. Evolutionsgeschichtlich hat die Angst eine wichtige Funktion als ein die Sinne schärfender Schutzmechanismus, der in tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Gefahrensituationen ein angemessenes Verhalten (etwa Flucht) einleitet. Da der Energieaufwand für eine Flucht gering ist (wenige hundert kcal), übersehene Bedrohungen aber äußerst folgenschwere Auswirkungen nach sich ziehen können (Tod), ist die „Alarmanlage“ Angst sehr empfindlich eingestellt, was in vielen Fehlalarmen resultiert.[1] Angst kann sowohl bewusst als auch unbewusst wirken. Entstehen durch Angst andauernde Kontrollverluste oder Lähmungen, wird von einer Angststörung gesprochen.[2] [3] [4] Begriffsgeschichte Der Begriff Angst hat sich seit dem 8. Jahrhundert von indogermanisch *anghu-, „beengend“ über althochdeutsch angust entwickelt. Er ist verwandt mit lateinisch angustus bzw. angustia, die „Enge“, „Beengung“, „Bedrängnis“ und angor, „das Würgen“.[5] Das Wort „Angst“ gibt es als Wortexport auch im Englischen. Es bedeutet so viel wie Existenzangst. Man spricht von „angst-ridden“ (von Angst geritten, im Sinne von beherrscht). Vermutlich wurde das Wort 1849 von George Eliot eingeführt.[6] Philosophie Die antike Stoa sah wie die Epikureer Angst als künstliche Emotion an, der mit Gelassenheit (Ataraxie) zu begegnen sei. Die Epikureer strebten einen angstfreien Zustand an, indem sie zu zeigen versuchten, dass der Tod im Grunde den Menschen nichts angehe, weil er kein Ereignis des Lebens sei. Die Angst vor den Göttern sollte dadurch entmachtet werden, dass man für die Auffassung argumentierte, dass die Götter in einer abgetrennten Sphäre existierten und sich für die Sterblichen nicht interessierten. Für Augustinus war die Angst das Gefühl, welches durch das Getrenntsein von Gott entsteht und sich nur durch den Glauben wieder aufheben lässt. Nach Georg Wilhelm Friedrich Hegel gehörte Angst zum notwendigen Übergang auf dem Weg des Bewusstseins zum Selbstbewusstsein. Die Überwindung der Angst wird durch Arbeit vollzogen. Søren Kierkegaard unterschied erstmals die ungerichtete Angst von der auf einen Gegenstand bezogenen Furcht. Für ihn war Angst die Angst vor dem Nichts und mithin der Ausdruck der menschlichen Wahlfreiheit und Selbstverantwortlichkeit. Die Existenzangst ist eine allgemeine Erfahrung des Menschen, der sich im Laufe seiner Phylogenese weitgehend aus der Verbundenheit mit der Natur gelöst hat. Aus dem damit einhergehenden Verlust an Geborgenheit und den vielen Freiheitsmöglichkeiten („Schwindel der Freiheit“ nach Kierkegaard[7] ) resultiert diese Angst.[8] Martin Heidegger bestimmte Angst als eine Grundbefindlichkeit des Menschen, welche diesem die Unabgeschlossenheit des eigenen Verständnishorizontes zum Gewahrsein bringt und ihn zur Entschlossenheit befähigt.[9] [10] „Die Angst vor dem Tode ist die Angst „vor“ dem eigensten, unbezüglichen und unüberholbaren Seinkönnen. Das Wovor dieser Angst ist das In-der-Welt-sein selbst. Das Worum dieser Angst ist das Sein-können des Daseins schlechthin.“ – Martin Heidegger: Sein und Zeit (1927)[11] Angst 2 Bekannte Beispiele von Ängsten • Prüfungsangst: entweder Angst vor dem eigentlichen Schreiben einer Klausur oder die Angst, die Klausur nicht zu bestehen; • Flugangst: Angst von Personen (tritt sowohl bei Passagieren als auch bei Piloten auf), dass das Flugzeug unerwartet oder auch bei Problemen (bsp. Turbulenzen) abstürzen kann. Sonderfall der Phobien; • Platzangst (Agoraphobie): Angst vor weiten Plätzen, in großen Warenhäusern und Shopping Centern, besonders in Megamalls und auf ihren Parkflächen;[12] • Einschlussangst (Klaustrophobie): in Aufzügen von Wohn- und Bürohochhäusern sowie Warenhäusern und stark frequentierten innerstädtischen Einkaufsstraßen und -passagen aufkommendes Gefühl der Beklemmung. Körperliche Reaktionen Die körperlichen Symptome der Angst sind normale (also nicht krankhafte) physiologische Reaktionen, die bei (einer realen oder phantasierten) Gefahr die körperliche oder seelische Unversehrtheit, im Extremfall also das Überleben sichern sollen. Sie sollen ein Lebewesen auf eine „Kampf- oder Flucht-Situation“ (fight or flight) vorbereiten: • Erhöhte Aufmerksamkeit, Pupillen weiten sich, Seh- und Hörnerven werden empfindlicher • • • • • • • • Erhöhte Muskelanspannung, erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit Erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck Flachere und schnellere Atmung Energiebereitstellung in Muskeln Körperliche Reaktionen wie zum Beispiel Schwitzen, Zittern und Schwindelgefühl Blasen-, Darm- und Magentätigkeit werden während des Zustands der Angst gehemmt. Übelkeit und Atemnot treten in manchen Fällen ebenfalls auf. Absonderung von Molekülen im Schweiß, die andere Menschen Angst riechen lassen und bei diesen unterbewusst Alarmbereitschaft auslösen.[13] Neben diesen individuellen Reaktionen hat das Zeigen von Angst (etwa durch den charakteristischen Gesichtsausdruck oder durch Sprache) gegenüber Anderen den sozialen Sinn, um Schutz zu bitten. Die körperlichen Ausdrucksformen der Angst sind die gleichen, unabhängig davon, ob es sich um eine reale Bedrohung oder um eine Panikattacke aus heiterem Himmel handelt. Jeder vierte Patient mit Angststörung klagt über chronische Schmerzen.[14] [15] Hirnforschung Das Wechseln zwischen dem Entstehen von Angst bei Verteidigungs- und dem Erlöschen der Angst bei Explorationsverhalten ist für das Überleben von vielen Tieren lebensnotwendig, aber wie dieser Übergang durch spezifische neuronale Schaltungen erreicht wird, ist noch nicht hinreichend erforscht. Neurophysiologen nehmen an, dass bidirektionale Übergänge zwischen Zuständen hoher und niedriger Angst kontextabhängig durch sehr schnelle Veränderungen im Gleichgewicht der Tätigkeiten von zwei verschiedenen Gemeinschaften basaler Amygdala-Neuronen ausgelöst werden.[16] Ausgehend von der Amygdala werden folgende Regionen erregt: periaquäduktales Grau, Locus coeruleus, Nucleus parabrachialis, das vegetative Nervensystem über den Hypothalamus und die so genannte Stressachse (Ausschüttung von Cortisol aus der Nebennierenrinde und Adrenalin, sowie Noradrenalin aus dem Nebennierenmark), ebenfalls gesteuert über den Hypothalamus. Angst Psychoanalytische Sicht Sigmund Freud unterschied drei Ursachen der Angst: • Die Realangst: Diese stellt sich bei äußerer Bedrohung in Gefahrensituationen ein, entspricht also der Furcht. Sie soll Gefahren signalisieren und als Antwort darauf angepasste Reaktionen auslösen. Die natürlichen Reaktionen sind Flucht, Ausweichen vor der Situation, Panik, Wut und Aggression. Dazu gehört auch die Vitalangst, welche bei lebensbedrohlichen Erkrankungen und Situationen wie z. B. Angina pectoris oder Asthma bronchiale auftritt.[17] Das Ausmaß der Realangst ist auch von Faktoren wie der psychovegetativen Verfassung (Erschöpfung oder Auszehrung), der Persönlichkeit und Reaktionsbereitschaft, der Widerstandskraft und frühkindlichen Angsterfahrungen abhängig.[8] Angst erhöht die Anpassungsfähigkeit, indem sie das Erlernen neuer Reaktionen zur Bewältigung von Gefahr motiviert. Sie kann aber auch bei zu großer Intensität zu in Bezug auf die Gefahrenbewältigung unangepassten Reaktionen und selbstschädigendem Verhalten führen.[18] • Die Binnenangst bzw. neurotische Angst: Sie stellt sich ein, wenn das Ich von übermäßigen Triebansprüchen des Es überwältigt zu werden droht. • Die moralische Angst: Sie tritt auf, wenn das Über-Ich mit Strafe wegen Verletzungen von Regeln und Tabus droht, und äußert sich in Scham oder Schuldgefühlen. Zur Verteidigung gegen diese Ängste stehen dem Ich mehrere Abwehrmechanismen zur Verfügung, die Anna Freud in ihrem Buch Das Ich und die Abwehrmechanismen (1936) dargestellt hat. Der Psychiater und Psychoanalytiker Stavros Mentzos hält die Angst aufgrund der sie „begleitenden vegetativen Erscheinungen sowie analoger Erscheinungen bei Tieren“ für ein „angeborenes und biologisch verankertes Reaktionsmuster“[19] und vergleicht sie mit der Schmerzreaktion. Im Anschluss an die Verhaltenstherapie fragt er sich, „ob nicht die Angst ein regelrechter Instinkt ist“.[20] Angst in verschiedenen Religionen Theologisch gesprochen sollte die Angst vom Glauben überwunden werden. In allen Religionen geht es um die Entmachtung der Angst, auch dort, wo die Götter selbst als furchteinflößend erscheinen, womit eher Ehrfurcht als Furcht erzielt werden soll. Durch Rituale und Opfer versuchte der Mensch von Urzeit an, ihm unheimliche Mächte zu beeinflussen und gnädig zu stimmen. Im Buddhismus besteht die „Erleuchtung“ darin, das Ich und sein vielfältiges Begehren als unheilvolle und Leid verursachende Illusion aufzudecken. Der Erleuchtete müsse nicht mehr aus der Angst um sich selbst leben, weil er erkannt habe, dass sein individuelles Selbst nur eine Täuschung sei: Er sei vom Ich befreit. Der christliche Glaube versteht sich ursprünglich als die Gemeinschaft des Menschen mit Gott, der in Jesus von Nazaret Mensch geworden ist, um dem Menschen seine wahre Wirklichkeit, nämlich sein unbedingtes Geborgensein in der Liebe Gottes im mitmenschlichen Wort zu offenbaren. Wer Anteil habe am Verhältnis Jesu zu Gott, ist nach der christlichen Botschaft nicht mehr unter der Macht der Angst um sich selbst, sondern werde eben durch den Glauben davon befreit, irgendetwas in der Welt zu vergöttern oder an der Welt zu verzweifeln, wenn ihm das fälschlich Vergötterte genommen wird: Darin bestehe die Erlösung des Menschen. Denn die Liebe Gottes sei stärker als alle Angst um sich selbst und stärker sogar als der Tod. Im frühchristlichen Sonntagsgottesdienst war es darum ausdrücklich verboten zu knien, um auszudrücken, dass der Christ Gott angstfrei auf Augenhöhe begegnen kann. Das Christentum förderte mit der Angst vor der Verdammnis und Hölle allerdings neue Ängste. Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein sahen in Deutschland Katecheten beider Konfessionen die Drohung mit der Hölle als adäquates erzieherisches Mittel an. Insofern war die Frage Martin Luthers nach dem „gnädigen Gott“ existentiell. Auch der Hexenwahn kann als Ausdruck von kollektiven Ängsten betrachtet werden. Ekklesiogene Neurosen und psychotische Wahnvorstellungen hängen oft mit angstbesetzten religiösen Vorstellungen zusammen. 3 Angst 4 Literatur Fachbücher • Heinz W. Krohne: Angst und Angstbewältigung. Kohlhammer 1996. ISBN 3-17-013039-0 • Gerda Lazarus-Mainka, Stefanie Siebeneick: Angst und Ängstlichkeit. Hogrefe 1999. ISBN 3-8017-0969-8 • Stavros Mentzos: Neurotische Konfliktverarbeitung, Einführung in die psychoanalytische Neurosenlehre unter Berücksichtigung neuer Perspektiven, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-596-42239-6 • Theo R. Payk: Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie. 131 Tabellen. (= Checklisten der aktuellen Medizin). 3. Auflage. Thieme, Stuttgart u. a. 1998, ISBN 3-13-710203-0 • Harald Pühl: Angst in Gruppen und Institutionen. Leutner-Verlag, Berlin 2008 (4. Aufl.) ISBN 3-934391-25-7 (3. Auflage) • Fritz Riemann: Grundformen der Angst. Eine tiefenpsychologische Studie. 39. Auflage. Reinhardt, München 2009, ISBN 3-497-00749-8 • Maren Sörensen: Einführung in die Angstpsychologie. Dt. Studien-Verl., Weinheim 1993, ISBN 3-89271-374-X • Søren Kierkegaard: Der Begriff Angst. Deutsch unter anderem bei Reclam, Stuttgart 1992, ISBN 3-15-008792-9 Siehe auch • • • • • • • • • • • • • • Phobie, Liste von Phobien Sorge Angstwerbung defensiver Pessimismus Panik, Fight-or-flight Angststarre Erlernte Hilflosigkeit Anxiolytikum Angstsensitivität Schulangst German Angst Feigheit Freiheit statt Angst Angstraum Weblinks • Teufelskreis der Angst [21] - Erinnerungen werden intensiver gespeichert, wenn eine schreckliche Erfahrung erwartet wird Telepolis • Online-Studie der Philipps-Universität Marburg (FB Psychologie) zum Thema "Umgang mit zwischenmenschlichen Ängsten und Befürchtungen" [22] Referenzen [1] [2] [3] [4] [5] [6] R. M. Nesse: The smoke detector principle. Annals of the New York Academy of Sciences 935, 2001, S. 75-85 vgl. Klaus Dörner, Ursula Plog: Irren ist menschlich: Lehrbuch der Psychiatrie/Psychotherapie. Bonn 1996, S. 41f ISBN 3-88414-183-X vgl. Anton Hügli, Poul Lübcke (Hrsg.): Philosophie-Lexikon, Reinbek bei Hamburg 1998, S. 39f ISBN 3-499-55453-4 vgl. http:/ / arbeitsblaetter. stangl-taller. at/ EMOTION/ Angst. shtml 25-07-2008 Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin 1999 ISBN 3-11-016392-6 http:/ / www. etymonline. com 25-07-2008 [7] Søren Kierkegaard: Der Begriff Angst, 1844, Reclam, Ditzingen, 1992, S. 57 [8] Rainer Tölle: Psychiatrie, 7. Aufl, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, Tokyo, 1985, S. 72 [9] Anton Hügli, Poul Lübcke (Hrsg.): Philosophie-Lexikon, Reinbek bei Hamburg 1998, S. 39f ISBN 3-499-55453-4 Angst 5 [10] BROCKHAUS Philosophie, Mannheim 2004, S. 21 ISBN 3-7653-0571-5 [11] Martin Heidegger: Sein und Zeit, Tübingen 1993, S. 251 ISBN 3-484-70122-6 [12] Hans-Otto Schenk: Psychologie im Handel, 2. Aufl., München-Wien 2007, S. 112, ISBN 978-3-486-58379-3. [13] Mujica-Parodi et al., Chemosensory Cues to Conspecific Emotional Stress Activate Amygdala in Humans (http:/ / www. pubmedcentral. nih. gov/ articlerender. fcgi?artid=2713432), PLoS One. 2009; 4(7): e6415. [14] „Angststörung kann Schmerzen bereiten“, Ärzte-Zeitung, 18. Januar 2007, S. 11 [15] Analyse der Einweisungsdiagnose in einer universitären Schmerzambulanz unter dem besonderen Aspekt des Anteils therapiebedürftiger psychischer Störungen (u. a. Angst) bei Patienten mit (chr. Schmerzen) (http:/ / www. angelfire. com/ sc/ naturheilverfahren/ DissertationWettig. pdf), Dissertation, 2002, PDF, etwa 2,5 MB [16] http:/ / www. nature. com/ nature/ journal/ vaop/ ncurrent/ full/ nature07166. html 25-07-2008 [17] Prof. Dr. Peter Ziese: Leben ohne Angst. Wie Sie Ängste und Neurosen überwinden können, Pabel-Moewig Verlag, 1999, S. 47 [18] Philip. G. Zimbardo: Psychologie, 4. Aufl., Springer Verlag, Berlin - Heidelberg - New York - Tokyo, 1983, S. 376 [19] Stavros Mentzos, Neurotische Konfliktverarbeitung, Einführung in die psychoanalytische Neurosenlehre unter Berücksichtigung neuer Perspektiven, Frankfurt am Main 1984, S. 30 [20] Stavros Mentzos: Neurotische Konfliktverarbeitung, Einführung in die psychoanalytische Neurosenlehre unter Berücksichtigung neuer Perspektiven, Frankfurt am Main 1984, S. 30 [21] http:/ / www. heise. de/ tp/ r4/ artikel/ 23/ 23515/ 1. html [22] http:/ / www. online. uni-marburg. de/ ode/ surveys/ view/ 1?wp Angststörung Klassifikation nach ICD-10 F40.0 Agoraphobie F40.1 Soziale Phobien F40.2 Spezifische (isolierte) Phobien F40.8 Sonstige phobische Störungen F40.9 Phobische Störung, nicht näher bezeichnet F41.0 Panikstörung (episodisch paroxysmale Angst) F41.1 Generalisierte Angststörung F41.2 Angst und depressive Störung, gemischt ICD-10 online (WHO-Version 2006) [1] Angststörungen sind psychische Störungen, bei denen die Furcht vor einem Objekt oder einer Situation oder unspezifische Ängste im Vordergrund stehen. Wenn es ein solches gefürchtetes Objekt oder eine Situation gibt, spricht man von einer Phobie. Den Phobien ist gemeinsam, dass die Betroffenen Ängste haben vor Dingen, vor denen Menschen ohne Angststörungen normalerweise keine Angst haben, die also normalerweise nicht als gefährlich gelten. Dabei erkennen die betroffenen Personen zeitweise, dass ihre Angst übermäßig oder unbegründet ist. Definition Angst ist zunächst ein notwendiger und normaler Affekt. Die Definition dessen, was unter „Angst“ zu verstehen ist, ist in trefflicher Weise von Karl Jaspers gegeben worden[2] . Die Definition dessen, was als „Angststörung“ zu verstehen ist, ist schwieriger zu geben. Die Kennzeichnung von Ängsten als „Störung“ stützt sich auf Kriterien, die der Orientierung dienen können, letztlich aber unscharf bleiben. Wir geben hier mehrere „Definitionen“ wieder, da jeder Autor andere „Kriterien“ als besonders wichtig für die Hineinnahme in seine Definition empfindet und durch die vergleichende Darstellung ein Höchstmaß an Einblick in die Komplexität der Störung entsteht. Klarer und Angststörung einfacher ist dagegen die definitorische Kennzeichnung der „Phobie“ sowie die Abgrenzung der Phobien untereinander. Definition pathologischer Angst Volker Faust (1995) grenzt „pathologische Ängste“ (im Sinne einer Störung) gegen die „vielfältigen“ angemessenen „Ängste“ folgendermaßen ab: Als orientierende Merkmale zur Diagnose einer pathologischen Angst lassen sich zwei Kriterien nennen: 1. die „Unangemessenheit“ der Angstreaktion gegenüber den Bedrohungsquellen 2. die Symptomausprägung, wie Angstintensität, Angstpersistenz, abnorme Angstbewältigung und subjektiver und körperlicher Beeinträchtigungsgrad. Angst kann vor allem dann den Stellenwert einer Krankheitsbeeinträchtigung gewinnen, wenn 1. mögliche oder tatsächliche Bedrohung in ihrer Gefährlichkeit überschätzt werden (z. B. bei Herzphobie und Agoraphobie) 2. Angst ohne konkrete Gefahr und Bedrohungswahrnehmung auftritt (z. B. bei Panikattacken). Diagnose Im Mittelpunkt der Diagnostik steht das ärztliche oder psychotherapeutische Gespräch. Anhand der geschilderten Symptome kann der Psychiater oder psychologische Psychotherapeut eine erste Verdachtsdiagnose stellen. Um körperliche Beschwerden der Angst, wie zum Beispiel Atemnot und Herzrasen, von einer organischen Erkrankung unterscheiden zu können, muss zunächst eine ausführliche medizinische Untersuchung zum Ausschluss einer körperlichen Ursache erfolgen. Dazu sind meist auch laborchemische und technische Untersuchungen erforderlich (Blutuntersuchung, EKG und ähnliche). Erst nach Ausschluss einer körperlichen Erkrankung soll eine seelische Störung diagnostiziert und die Behandlung geplant werden. Klassifikation Obwohl Angst ein „Affekt“ ist, werden Angststörungen, Panikattacken und auch phobische Störungen in der ICD-10, einem modernen Klassifikationssystem, nicht in der Rubrik F3 (Affektive Störungen), sondern im Kapitel F4 (Neurotische-, Belastungs- und somatoforme Störungen) kodiert. Menschen mit Angststörungen empfinden selber oft gar nicht die Angst als das hervorstechende Symptom. Stattdessen werden häufig körperliche Symptome, wie etwa Schwindel, Herzrasen, Zittern, verminderte Belastbarkeit oder auch Magen-Darm-Beschwerden zuerst genannt. Die Unterteilung in der ICD-10 ist wie folgt: Phobische Störungen • Agoraphobie (ICD-10 F40.0): Furcht vor oder Vermeidung von Menschenmengen, öffentlichen Plätzen, Reisen allein oder Reisen von Zuhause weg. • Soziale Phobie (ICD-10 F40.1): Furcht vor oder Vermeidung von sozialen Situationen, bei denen die Gefahr besteht, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, Furcht, sich peinlich oder beschämend zu verhalten, zum Beispiel Paruresis. • Spezifische Phobien (ICD-10 F40.2). Diese können nach bestimmten Objekten oder Situationen unterschieden werden: • Tierphobien: zum Beispiel Angst vor Spinnen (Arachnophobie), Insekten, Hunden, Mäusen. • Situative Phobien: Flugangst, Höhenangst, Tunnel, Aufzüge, Dunkelheit • Natur-Phobien: zum Beispiel Donner, Wasser, Wald, Naturgewalten. • Anblick von Blut, Spritzen, Verletzungen. • Sonstige phobische Störungen (ICD-10 F40.8) 6 Angststörung • Phobische Störung, nicht näher bezeichnet (ICD-10 F40.9) Andere Angststörungen • Panikstörungen (ICD-10 F41.0): Spontan auftretende Angstattacken, die nicht auf ein spezifisches Objekt oder eine spezifische Situation bezogen sind. Sie beginnen abrupt, erreichen innerhalb weniger Minuten einen Höhepunkt und dauern mindestens einige Minuten an. • Generalisierte Angststörung (ICD-10 F41.1): Eine diffuse Angst mit Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen über alltägliche Ereignisse und Probleme über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten, begleitet von weiteren psychischen und körperlichen Symptomen. • Angst und depressive Störung, gemischt (ICD-10 F41.2): Angst und Depression sind gleichzeitig vorhanden, eher leicht ausgeprägt ohne Überwiegen des einen oder anderen. Symptome Allgemeine Angstsymptome Herzklopfen, Pulsbeschleunigung, Schwindel, Schweißausbruch, Zittern, Beben, Mundtrockenheit, Hitzewallungen, Sprachschwierigkeiten. Dazu Atembeschwerden, Beklemmungsgefühl, Brustschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall. Auch Bewusstseinsstörungen, zum Beispiel das Gefühl, verrückt zu werden, das Gefühl, dass Dinge unwirklich sind oder man selbst „nicht richtig da“ ist, dass man nicht mehr die Kontrolle über die eigenen Gedanken hat, Benommenheit, Schwindel, Angst zu sterben, allg. Vernichtungsgefühl. Jeder vierte Patient mit Angststörung klagt über chronische Schmerzen. [3] Spezifische Phobien In Bezug auf ein spezifisches Objekt oder eine Situation oder einen Ort bildet sich die Angstsymptomatik. Es besteht eine deutliche emotionale Belastung durch die Angstsymptome. Die angstauslösenden Objekte beziehungsweise Situationen werden vermieden. Gleichzeitig besteht die Einsicht, dass die Ängste übertrieben oder unvernünftig sind. Beim Anblick des angstauslösenden Objekts beziehungsweise der Situationen kommt es zu den oben beschriebenen Symptomen. Die bekannteste ist die Platzangst: die Angst vor offenen Plätzen, Angst, das eigene Haus zu verlassen, Geschäfte zu betreten, sich in eine Menschenmenge oder auf öffentliche Plätze zu begeben oder allein in Zügen, Bussen oder Flugzeugen zu reisen. Häufig muss in solchen Situationen sofort ein möglicher Fluchtweg gesucht werden. Es gibt eine Unzahl von möglichen Phobien, phobische Reaktionen können sich auf alles und jedes richten. Im Folgenden sind einige bekanntere spezifische Phobien aufgelistet: • • • • • • • • • • Angst vor Katzen (Ailurophobie) Angst vor Vögeln (Ornithophobie) Angst vor Spinnen (Arachnophobie) Ängste vor engen Räumen (Klaustrophobie) Ängste vor Blut (Hematophobie) Ängste vor großen Höhen (Bathophobie) Angst vor dem Fliegen (Flugangst, Aviophobie) Angst vor Krankheiten (z. B. Krebs) Angst vor großen Menschenmengen (Demophobie, Ochlophobie) Angst vor großen Räumen, z. B. auch Angst in großen Kaufhäusern (Agoraphobie) • Angst vor dem Sprechen (Glossophobie) • Angst, in der Öffentlichkeit das Wort zu ergreifen (Homilophobie) • Angst vor dem Auftreten der Angst („Angst vor der Angst“, Phobophobie) 7 Angststörung Soziale Phobie Bei der sozialen Phobie bezieht sich die angstbesetzte Situation auf Situationen, die Kontakte mit anderen Menschen erfordern. Daher kann schon die Interaktion mit einem anderen Menschen eine Überforderung darstellen. Symptome: • starke Ängste, sich in bestimmten sozialen Kontexten zu zeigen • extreme Angst, in dieser Angst erkannt und öffentlich beschämt zu werden • vor und in angstbesetzten Situationen starke körperliche Reaktionen (Herzrasen, Schwitzen, Übelkeit, Atemnot, Stimmversagen u. a.) • starkes Vermeidungsverhalten, dadurch oft ausgeprägtere Defizite beim „normalen“ Reifungsprozess und Defizite bei der Wahrnehmung sozialer Verantwortung • häufig in der Folge sehr schlechtes Selbstbewusstsein, Versagensgefühle, Unterlegenheitsgefühle, Furcht vor Kritik • Erröten, Zittern der Hände, Vermeidung von Blickkontakt, Übelkeit, auch Harndrang Panikstörungen Die Panikstörungen zeichnen sich dadurch aus, dass wiederholt schwere impulsive Angst- oder Panikzustände auftreten, die sich nicht auf spezifische Situationen beschränken und deshalb nicht vorhersehbar sind. Panikattacken gehen besonders häufig einher mit plötzlichem Herzklopfen, Herzrasen oder unregelmäßigem Herzschlag. Es können ebenfalls Brustschmerzen, Erstickungsgefühle, Zittern, Schwitzen, Schwindel und das Gefühl der Entfremdung auftreten. Die Betroffenen haben Todesangst, befürchten zum Beispiel einen Herzstillstand oder Herzinfarkt. Immer wieder treten auch Gefühle von Derealisation auf und die Angst, verrückt zu werden. Dazu kommen die übrigen beschriebenen Symptome. Diese Anfälle dauern in der Regel nur wenige Minuten, manchmal etwas länger. Da diese Situationen plötzlich und unberechenbar auftreten, entsteht schließlich eine Angst vor der Angst. Spezifisch für die Panikstörung ist es, dass die Betroffenen oft den Zusammenhang zwischen den körperlichen Symptomen und ihrer Angst nicht erkennen und die Symptome fehlinterpretieren. Generalisierte Angststörung Unter die generalisierten Angststörungen werden anhaltende Symptome von Angst zusammengefasst, die sich ebenfalls nicht auf bestimmte Situationen beschränken. Dabei treten folgende Symptome auf: Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Schwitzen, Benommenheit, Herzklopfen, Hyperventilation, Schluckbeschwerden, Schwindelgefühle, Oberbauchbeschwerden, Ruhelosigkeit, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit und Einschlafstörungen auf Grund der ständigen Besorgnis und Angst. Die Betroffenen können oft nicht angeben, wovor sie Angst haben, sie werden von der Furcht gequält, dass sie oder ihre Angehörigen erkranken oder Unfälle erleiden könnten. Angst und depressive Störung, gemischt Zu den Symptomen der Angst kommen die der Depression. Man hat festgestellt, dass es durch die Angstsymptome, die häufig anfangs nicht als diese erkannt werden, auch noch zu Depressionen kommen kann. Man fühlt sich schlecht, weil anfangs kein Arzt helfen kann und eben keine körperlichen Symptome gefunden werden (Blut, Nerven etc.). Es kann daher vorkommen, dass man sich irgendwelche schweren körperlichen Erkrankungen einredet (Tumor etc.) und somit noch mehr darunter leidet. Dies kann sich mit der Zeit bis zur Depression aufschaukeln. Auch die Feststellung, durch die Angst in der eigenen Leistungs- und Belastungsfähigkeit eingeschränkt zu sein, führt häufig dazu, dass sich die Betroffenen minderwertig oder schwach fühlen. Hinzu kommt die Scham über die sichtbaren Symptome, oder darüber, nicht "voll zu funktionieren". 8 Angststörung Häufigkeit Angsterkrankungen sind in der Praxis häufig anzutreffen. Nach einer Studie der WHO 1996 litten etwa 8,5 % der Patienten in deutschen Allgemeinarztpraxen an einer generalisierten Angststörung und 2,5 % an einer Panikstörung. Frauen erkranken circa zweimal häufiger als Männer. Menschen mit Panikstörungen leiden in der Hälfte der Fälle zusätzlich an einer Agoraphobie. Fast 20 % der Patienten, die sich in einem allgemeinmedizinischen Krankenhaus (in den USA) vorstellten, litten an einer Angsterkrankung, 41 % davon unbehandelt. [4] Ursachen Wie bei den meisten psychischen Störungen gibt es auch bei der generalisierten Angststörung, bei sozialen Ängsten, Panikattacken und Phobien nicht die eine bekannte Ursache. Stattdessen geht man auch hier von einer Vielzahl verursachender oder auslösender Faktoren aus, die erst im Zusammen- und Wechselwirken den tatsächlichen Ausbruch der Störung bewirken. Je nach psychiatrischer oder psychotherapeutischer Schule werden naturgemäß andere „Ursachen“ fokussiert und günstigenfalls auch weiter erforscht. So tragen alle in der Fachwelt anerkannten theoretischen Ausrichtungen aus ihrem speziellen Blickwinkel zur Erforschung von Ursache und Entstehung (Entwicklung) dieser Störungen bei. Ein sehr guter Überblick findet sich bei H.-P. Kapfhammer (2000), der hier im Folgenden stichpunktartig und in Auszügen wiedergegeben wird: Schilddrüsenfehlfunktionen Sowohl eine Überfunktion (Ursache: meist Morbus Basedow oder Schilddrüsenautonomie) als auch eine Unterfunktion (Ursache: meist Hashimoto-Thyreoiditis) der Schilddrüse können zu Angst und Panikattacken führen. Dies kann bei Hashimoto auch im Anfangsstadium vorkommen, wenn die Laborwerte noch unauffällig sind. Psychologische Modelle Psychologische Erklärungsmodelle der Angst unterscheiden zunächst zwischen • Angst als Zustand und • Angst als Persönlichkeitseigenschaft Es gibt bereits einige Versuche, Angst oder Ängstlichkeit als Persönlichkeitseigenschaft aufzufassen. Hierbei hat sich ein dimensionaler Ansatz im Gegensatz zu einer Kategorisierung bewährt. Persönlichkeitsmodelle der Psychologie, die dimensional konzipiert sind, zeigen im Wesentlichen eine Übereinstimmung in der Annahme, dass es eine Art genetischer Disposition zur „Ängstlichkeit“ gibt, die bei starker Ausprägung (Dimensionierung) eine Schwachstelle (vulnerabler Bereich) in der psychischen Konstitution darstellt und dann in der späteren Entwicklung zum Kristallisationspunkt einer Angststörung werden kann. Kognitive Schemata und soziale Kompetenz Eigentlich unumstritten ist die Ansicht, dass Menschen, die unter vermehrten Ängsten leiden, die Welt anders und teilweise verzerrt wahrnehmen. Auf Dauer gesehen wird aus dieser verzerrten Wahrnehmung dann eine falsche „Bewertung“ der äußeren Welt. Man spricht in der kognitiven Therapie von der Entwicklung und Einnistung sogenannter „maladaptiver kognitiver Schemata“, also einer Art verinnerlichter „Vorurteile“ oder zumindest „Fehlurteile“ über die Gefährlichkeit der Welt. In einem weiteren Schritt kommt es dann zu einem unangemessen starken „Vermeidungsverhalten“, um diesen vermeintlich drohenden Gefahren auszuweichen. Dieses „Vermeidungsverhalten“ wiederum führt zu einer mehr oder weniger starken, oft fortschreitenden Einengung des Aktionsradius und der Aktivitäten überhaupt, im weiteren Schritt oft zu Rückzug und Isolation. Der Betreffende bleibt in der Regel mehr oder weniger weit hinter seiner eigentlichen gesellschaftlichen Leistungsfähigkeit zurück. Der Erwerb einer verlässlichen sozialen Kompetenz wird dadurch erschwert oder verhindert. 9 Angststörung Entwicklungsmodelle Aus der Entwicklungspsychologie und aus der täglichen Erfahrung mit Kindern ist bekannt, dass es gewisse „typische“ und „altersgebundene“ Ängste gibt. Kapfhammer (2000) nennt das „Fremdeln“, die „Trennungsangst“, die „Schulangst“, „Tierängste“. Er weist darauf hin, dass Zusammenhänge bestehen zwischen • dem späteren Auftreten von Panikstörung oder Agoraphobie einerseits und frühkindlichen Trennungsängsten (Bolwby, 1976) bzw. Trennungsängsten und Schulphobie (Gittleman u. Klein, 1984) andererseits • dem späteren Auftreten einer generalisierten Angststörung einerseits und frühen familiären Traumatisierungen „(Konflikte zwischen den Eltern, Konflikte mit den Eltern, sexuelle Traumatisierungen, mangelhafte Aufmerksamkeit, niedriges Prestige der Familie, stärkere körperliche Züchtigungen)“ (Angst und Vollrath, 1991) resp. Aufwachsen in einer Alkoholikerfamilie (Mathew et al. 1993; Tweed et al., 1989) andererseits • dem späteren Auftreten von Phobien einerseits und kindlicher Angst vor Beschämung bei hohen elterlichen Ansprüchen (Parker, 1979), sozialphobischem Vorbildverhalten der Mütter (Bruch et al., 1989) oder übertriebener Besorgnis der Eltern vor Kritik durch Außenstehende (Bruch und Heimberg, 1994) andererseits. Lerntheoretische Modelle Der von Orval Hobart Mowrer entwickelte Ansatz geht davon aus, dass Ängste durch (klassische und operante) „Konditionierung“ entstehen im Sinne von pathologischen (=krankhaften, unangemessenen) Angstreaktionen auf ursprünglich neutrale Stimuli, die durch zeitliche und/oder räumliche Kontingenz zu einer realen angstauslösenden Situation im Rahmen von Lernerfahrungen zu einem konditionierten Angststimulus werden. Durch Vermeiden dieser Situation wird der Stimulus vermieden und damit auch die Angst reduziert. Das führt zu einer negativen Verstärkung des Vermeidungsverhaltens, d. h. der Betreffende „lernt“, dass das Vermeiden gut für ihn ist, indem es ihn vor aufkommenden Ängsten schützt. Wie bei den kognitiven Schemata auch (s.o.) handelt es sich um ein fehladaptiertes, d. h. nicht wirklichkeitsgerechtes Lernen, bei dem zwischen der eigentlichen Angstquelle und dem symbolischen Stimulus nicht mehr unterschieden werden kann. Aufgrund der anhaltenden Vermeidung bleibt eine korrigierende Lernerfahrung aus, sodass sich pathologische Angstreaktion „etabliert“. Bei der Panikstörung spielt eine positive Rückkopplung „zwischen körperlichen Sensationen (z. B. wahrgenommene Veränderung der Herzrate) und kognitiven Bewertungsvorgängen als Gefahr (z. B. „drohender Herzinfarkt“) mit einer hieraus resultierenden eskalierenden Angstreaktion“ eine große Rolle. Eine wichtige Bedeutung insbesondere bei der Entstehung einer generalisierten Angststörung (Blazer, 1987), aber auch einer Panikstörung (Finlay-Jones u. Brown, 1981; Goldstein u. Chambless, 1978; Faravelli u. Pallanti, 1989) kommen schwerwiegenden, negativen (und traumatisierenden) Lebensereignissen zu (sogenannte „life events“). Psychodynamische Modelle Einen Versuch, das psychodynamische Verständnis von Angststörungen in heutiger Sicht zusammenfassend darzustellen, unternimmt Huber (1999): „Die unmotivierte, nicht objektgebundene Angst kann als existentielle Angst (Untergrundangst) im normalen und nichtneurotischen Seelenleben als allgemeine Grunderfahrung des Menschen vorkommen (…). Sie kann aber bei der Angstneurose auch Leitsymptom einer neurotischen Entwicklung sein; doch muss hier stets vorrangig eine endogene, schizophrene oder zyklothyme Erkrankung ausgeschlossen werden. Bei der Angstneurose (FREUD, 1895) tritt die Angst bei den hilflos-anklammernd erscheinenden Patienten als mit vegetativen Symptomen einhergehender Angstanfall (der phänomenologisch der „neurotischen Herzphobie“, …, und den „dysästhetischen Krisen“ bei endogenen Psychosen entsprechen kann) oder als nicht auf ein bestimmtes Objekt bezogenes, frei flottierendes, intensives, länger anhaltendes Angstsyndrom auf. FREUD nahm ursprünglich als Ursache einen aktuellen Konflikt in Form sexueller Frustration mit Umsetzung verdrängter Libido in einen Angstaffekt an (…), z. B. bei Coitus interruptus oder Aufgabe von Ipsation 10 Angststörung (Onanie). Später und bis heute denkt man mehr an Trennungsängste (Verlassenwerden und dadurch bedingte Hilflosigkeit) bei Menschen, die in der Biographie Züge von Trennungsempfindlichkeit (angstneurotische Familienkonstellation) zeigen und stark von Schutzfiguren abhängig sind; ähnlich wie bei der Herzphobie (…) kann die Anwesenheit von Schutzfiguren, z. B. eines Arztes, das Symptom beheben. Angstneurotische Symptome kommen für sich allein oder kombiniert mit anderen neurotischen Erscheinungen, z. B. auch mit – lokalisierten – Phobien vor. Übereinstimmung besteht darin, dass Angstneurosen wie Phobien Ausdruck ungelöster Konflikte sind, wobei besonders die unbewusste Angst, Zuwendung zu verlieren, alleingelassen zu werden, Aggressionshemmung und Verkehrung ins Gegenteil eine Rolle spielen.“ – Huber, Psychiatrie (1999) S. 460 S. Freud kannte das Phänomen Angst in zwei Zusammenhängen: • als Ausdruck bzw. als Folge eines innerpsychischen Konfliktes, etwa zwischen einem verbotenen triebhaften Impuls und einem strengen Gewissen. Angst resultiert hiernach durch die unvollständige Unterdrückung einer Wunschregung, z. B. eines sexuellen Verlangens und der Angst vor Bestrafung, sie ist Ergebnis eines Abwehrvorganges (Freud, 1895). • als Signalangst. In dieser Funktion signalisiert die Angst dem Ich das Vorhandensein einer inneren Bedrohung, z. B. durch ähnliche Konflikte wie oben genannt. Sie steht dann am Beginn einer Schutzmaßnahme durch das Ich und ist somit Initiator eines Abwehrvorganges (Freud, 1926). Die Phobie aus psychoanalytischer Sicht Nach psychoanalytischem Verständnis handelt es sich bei der Ausbildung einer Phobie in allererster Linie um eine aktive psychische Leistung und zwar im Besonderen um das Ergebnis einer intrapsychischen Abwehr: angsterregende Bewusstseinsinhalte werden verdrängt, wobei an die Stelle der ursprünglichen Inhalte (es kann sich um Vorstellungen oder Gefühle handeln) belanglose äußere Situationen gesetzt werden. Die Angst wird also an einen anderen „harmlosen“ Ort verschoben, dem der „eigentliche (verbotene und deshalb angstbesetzte und verdrängte) Inhalt“ nicht mehr angesehen und zugeordnet werden kann. Die Verschiebung ist selbst für den Betreffenden selber nicht mehr bewusst, auch er staunt, wo die Angst herkommt. Es ist zu beachten, dass die Phobie mehr als einfache Verdrängung ist. Diese würde zu einer akzeptablen Lösung nicht ausreichten. Durch die Verdrängung des spezifischen Vorstellungsinhaltes erfährt nämlich die vorher gebundene und gerichtete Furcht eine Regression zu einer ungebundenen entdifferenzierten diffusen Angst, die wegen des freien Flottierens äußerst schlecht zu ertragen ist. In einer zweiten Phase muss daher der Hauptabwehrmechanismus des phobischen Modus, nämlich die Verschiebung, zum Einsatz kommen, wodurch „künstlich“ die Bindung an einen neuen Inhalt erreicht wird. Greenson formulierte dies einmal so: „Eine Form der Angst wird als Abwehr gegen eine andere Angst benutzt.“ Der Vorteil des Verschiebungsmechanismus liegt darin, dass aus der ursprünglichen inneren Gefahr eine äußere konstruiert wird: eine äußere Gefahr hat den „Vorteil“, dass sie leichter vermieden werden kann als eine innere. Wie bei allen neurotischen Lösungsversuchen handelt es sich auch bei der Phobie um einen Kompromiss, der darin besteht, dass auf der einen Seite die verbotenen Wünsche und Strebungen unbewusst bleiben können und nicht wirksam werden, auf eine verzerrte Weise, nämlich als phobische Reaktion, aber dennoch partiell ausgelebt werden können. 11 Angststörung Neurobiologische Modelle Das neuroanatomische Modell Bei der Angstregulation sind vor allem • der Hirnstamm (Locus coeruleus, Raphe-Kerne, Nucleus paragigantocellularis) → Regelung des Niveaus des Arousals • das sogenannte „limbische System“ (Amygdala (Angstentstehung), Hippocampus, Nuclei septi, Hypothalamus) → Induktion und Modifikation von Angst • der präfrontale Cortex → Integration von Informationen aus verschiedenen Hirnarealen, Bewertung, Planung beteiligt. Das Neurotransmitter-/Rezeptormodell In der Pathophysiologie von Ängsten wird die Rolle verschiedenster Neurotransmittersysteme (chemische Botenstoff-Systeme) diskutiert. Es handelt sich dabei um • das GABA-System • das serotonerge System • das noradrenerge System • sogenannte "exzitatorische (=Rezeptor-anregende) Aminosäuren • andere Neurotransmitter Die inhibitorische (hemmende) Gamma-Amino-Buttersäure (GABA) ist der am meisten mit Angststörungen und deren medikamentöser Behandlung in Verbindung gebrachte Transmitter. Die Substanzgruppe der „Benzodiazepine“ setzt mehrheitlich am sogenannten GABA-A-Rezeptorkomplex an, bewirkt dort über die Freisetzung von Chloridionen eine Hyperpolarisation der Rezeptormembran, was zu einer Verstärkung der gaba-ergen Hemmung der Ansprechbarkeit des Rezeptors gegenüber erregenden Impulsen führt. Dieser indirekte Effekt der Verstärkung einer gaba-ergen Hemmung durch Benzodiazepine führt klinisch zur Reduktion der Angstsymptomatik. Verschiedene Serotonin-Rezeptoren (5-HT1A-Rezeptor sowie 5-HT2- und 5-HT1C) des serotonergen Systems sind ebenfalls an der Angstmodulation beteiligt. Deshalb wirken folgende Substanzen angstlösend (anxiolytisch) • Buspiron • Imipramin, MAO-Hemmer, Trazodon • SSRI, MAO-Hemmer Das noradrenerge System ist wesentlich für die körperlichen Begleitsymptome bei Angstzuständen verantwortlich und wird über postsynaptische ß1-Rezeptoren vermittelt. Behandlungsmöglichkeiten Zur Therapie von Angststörungen (generalisierte Angststörung, Panikstörung, Panikattacken) und Phobien kommen verschiedene Behandlungsverfahren zum Einsatz. Entspannungsverfahren Ängste sind in aller Regel von körperlichen Symptomen, v.a. auch von Verspannungen begleitet, die wiederum negativ auf die Angstsymptomatik und die körperlichen Symptome zurückwirken und diese verstärken oder zumindest aufrechterhalten. Deshalb ist ein wichtiger Ansatz bei der Angsttherapie die Beseitigung von Spannungen durch Entspannungsverfahren. Zum Einsatz kommen • Autogenes Training • Progressive Muskelentspannung nach Jacobson 12 Angststörung • Biofeedback-Methoden Psychotherapie Psychoanalytische und tiefenpsychologische Behandlungsmethoden basieren auf den theoretischen Grundannahmen der Psychoanalyse, denen zufolge die Angstsymptomatik Ausdruck eines unbewussten Konfliktes mit misslungener Kompromisslösung ist. Die Aufdeckung dieses Konfliktes und das „Durcharbeiten“ unter Reaktivierung der ursprünglichen Affekte soll den Angstaffekt dann überflüssig machen und wieder zum Verschwinden bringen. Bei der Verhaltenstherapie der Phobien, Angst- und Panikstörungen geht es v.a. darum, sich den Ängsten und angstbesetzten Situationen gezielt und in zunehmender Dosis auszusetzen, bis alle zuvor gemiedenen Situationen wieder in Besitz genommen und in das normale Leben integriert werden können. Man bedient sich hierzu der Reizkonfrontation, die in zwei Formen ablaufen kann. • Reizüberflutung („flooding“): Es erfolgt unter paralleler therapeutischer Begleitung eine Konfrontation mit einer maximal angstauslösenden Situation, die solange ausgehalten werden muss, bis eine physiologische Gewöhnung eintritt und der Patient lernt, dass die gefürchteten katastrophalen Folgen ausbleiben. Auf dieses Verfahren wird im deutschsprachigen Raum inzwischen wegen ethischen Bedenken weitgehend verzichtet. • Abgestufte Reizexposition: systematische Desensibilisierung durch stufenweise gesteigerte Reizexposition, bis alle Hierarchiestufen bis zum Maximum durchlaufen wurde Bei der Kognitiven Therapie, die häufig mit klassischen verhaltenstherapeutischen Verfahren kombiniert wird, soll der Patient seinen Denk- und Bewertungsstil ändern. Theoretische Grundlage ist die Annahme, dass vor allem eine „Fehlbewertung“ der angstauslösenden Situation die heftige Angst und Vermeidungsreaktion hervorruft und immer weiter verstärkt. Dabei kann die Frage nach der Finalität der Angst sehr hilfreich sein: Was möchte der Patient mit seiner Angst (unbewusst) erreichen. Medikamente Zum Einsatz kommen: • Antidepressiva • SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) • SNRI (Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer) • trizyklische Antidepressiva, z. B. Imipramin oder Clomipramin • reversibler MAO-Hemmer Moclobemid • irreversibler MAO-Hemmer Phenelzin • Buspiron • kurzzeitig: Benzodiazepine, z. B. Alprazolam, Clonazepam und Lorazepam Um das Risiko einer Abhängigkeit auf ein Minimum zu reduzieren, sollten Benzodiazepine nur nach sorgfältiger Prüfung der Indikation verschrieben und über möglichst kurze Dauer eingenommen werden. Ob eine Weiterführung der Behandlung notwendig ist, muss regelmäßig überprüft werden.[5] • Pregabalin 13 Angststörung Sport Mit körperlichem Training lassen sich Angstsymptome eindämmen. Bei der Betrachtung der Sportdauer schnitten Übungszeiten von mindestens 30 Minuten am besten ab. Diese nicht-pharmakologische Behandlung eignet sich auch besonders für Patienten, die Medikamente ablehnen. [6] Verlauf Angststörungen neigen zu einer Chronifizierung, das heißt, zu einer dauernden Anwesenheit, wenn sie nicht behandelt werden. Bei der Panikstörung beispielsweise kommt es nur bei 10 bis 30 % der Betroffenen spontan (d. h. ohne Behandlung bzw. nicht als Folge einer Behandlung) zu einer vollständigen Gesundung. Psychotherapie und Medikamenteneinnahme verbessern die Prognose wesentlich. Die isolierten Phobien sind sehr gut zu behandeln. Grundsätzlich gilt: Je früher eine Behandlung begonnen wird, desto günstiger ist der Verlauf. Komorbidität Angststörungen weisen eine hohe Komorbidität sowohl untereinander, als auch zu Depressionen, somatoformen Störungen und Substanzstörungen (intrapersonal gesteuerter Gebrauch von psychotropen Stoffen) auf. Die Wahrscheinlichkeit, eine komorbide Störung zu entwickeln, ist bei Panikstörungen und Agoraphobie am höchsten. Sekundäre Depressionen sind am häufigsten bei Panikstörungen, gefolgt von der Generalisierten Angststörung und der Agoraphobie. Substanzstörungen als Folge einer Angststörung werden als Versuch der Selbstmedikation betrachtet. Siehe auch • • • • • • • Emotionale Störungen des Kindesalters Angst Phobie Depression Panikattacke Panikstörung Taijin Kyōfushō Quellen [1] [2] [3] [4] [5] [6] http:/ / www. dimdi. de/ dynamic/ de/ klassi/ diagnosen/ icd10/ htmlamtl2006/ fr-icd. htm Gefühle und Gemütszustände in: Allgemeinen Psychopathologie (9. Aufl. 1973) „Angststörung kann Schmerzen bereiten“, Ärzte-Zeitung, 18. Januar 2007, S. 11 Zitiert nach „Angststörungen bleiben oftmals unbehandelt“, Ärztliche Praxis, 15. Mai 2007, S. 14 Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Xanax, Stand: Dezember 2004 Matthew P Herring et al., Arch Int Med 2010; 170: 321-31, zitiert nach Medical Tribune, 12. März 2010, S. 6 • Bandelow, B., J. Zohar, E. Hollander, S. Kasper and H. J. Möller (2005): Leitlinien der World Federation of Societies of Biological Psychiatry (WFSBP) für die medikamentöse Behandlung von Angst-, Zwangs- und posttraumatischen Belastungsstörungen. Stuttgart, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. • Kapfhammer, H.-P. (2000): Angststörungen. In: H.-J. Möller, G. Laux, H.-P. Kapfhammer (Hrsg.): Psychiatrie und Psychotherapie, S. 1185ff. Springer-Verlag • Flöttmann, H.B.: Angst-Ursprung und Überwindung. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2005, 5. Aufl., ISBN 3-17-018754-6 14 Angststörung 15 • Hoffmann, S.O.; Bassler, M. (1992): Psychodynamik und Psychotherapie von Angsterkrankungen. Nervenheilkunde 11:8–11 • Huber, G. (1999): Psychiatrie. Lehrbuch für Studium und Weiterbildung. Schattauer-Verlag • Müller, H.-J.; Laux, G.; Deister, A. (2001): Psychiatrie und Psychotherapie. 2. Aufl. Thieme-Verlag, Stuttgart • Perkonigg, A.; Wittchen, H.U. (1995): Epidemiologie von Angststörungen. In: Kasper, S.; Möller H.-J. (Hrsg.): Angst- und Panikerkrankungen. Fischer, Jena Stuttgart, S. 137–156 Prüfungsangst Die Prüfungsangst (engl. test anxiety)[1] ist eine Angst vor der Bewertung der persönlichen Leistungsfähigkeit, die den Betroffenen daran hindern kann, sein Wissen bei einer Prüfung unter Beweis zu stellen. Grundsätzlich kann sie aber auch zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit führen. Als Krankheit ist sie nur in Sonderfällen einzustufen. Ihrer Zuordnung nach ist sie eine Sonderform der sozialen Bewertungsangst (sozialen Phobie). Prüfungsangst tritt bei Personen mit Lernbehinderungen oder Verhaltensauffälligkeiten in einem größeren Ausmaß auf als bei Personen ohne solche Probleme.[2] Entstehung und Auswirkung Die Prüfungsangst entsteht, wie ihr Name auch ausdrückt, daraus, dass eine Person Angst (bzw. deren Symptome) vor oder während einer Prüfung verspürt. Sie beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der Betroffenen, wird von den Prüflingen und ihnen nahestehenden Personen aber auch gerne herangezogen, um unbefriedigende Leistungen oder "Denkblockaden" zu entschuldigen oder zu erklären.[3] [4] Gelegentlich können auch Prüfer der Prüfungsangst ähnlichen (allerdings weniger manifesten und nicht durch Sanktionen bedrohten) Spannungen ausgesetzt sein, etwa aus Prüfungsunerfahrenheit oder in Kollegialprüfungen. Wie den Prüflingen stehen auch den Prüfern (nach Schenk) spezifische Methoden zum "autogenen" und "heterogenen" Spannungsabbau zur Verfügung.[5] Zusammenhang von Angst und Leistung Während der kognitiven Entwicklung kann sich Prüfungsangst erstmals im Alter von 8- 11 Jahren entwickeln. Als ursächlich werden schlechte schulische oder sportliche Leistungen gesehen, die das Selbstwertgefühl der Betroffenen, das auf sportlicher und geistiger Leistungsfähigkeit beruht, kompromittieren.[6] Ein gewisses Maß an Prüfungsangst kann für eine Prüfung durchaus leistungssteigernd wirken, da das dadurch erhöhte Erregungsniveau zu einer Steigerung von Konzentration, Aufmerksamkeit und Energie führt.[7] Krankheitswert Prüfungsangst 16 Klassifikation nach ICD-10 F40 Phobische Störung F41 Sonstige Angststörung ICD-10 online (WHO-Version 2006) [1] Die Prüfungsangst wird dann als krankhaft betrachtet, wenn sie eine erhebliche Beeinträchtigung des Patienten darstellt, Probleme im sozialen Umfeld auslöst und - besonders im Kindesalter - die normale Entwicklung der Person verhindert.[6] Sie bildet sich im ICD- Code nicht exakt ab,[4] diese Klassifikation muss jedoch auch hier Anwendung finden.[8] In den USA wird diese Phobie, sofern die Einschränkung nachgewiesen und dokumentiert wird, über den Americans with Disabilities Act als Behinderung anerkannt und es werden besondere Prüfungsabläufe angeboten, sofern der entsprechende Antrag mindestens 30 Tage vor Prüfungsbeginn eingereicht wird. [9] [10] Allerdings wird Prüfungsangst für gewöhnlich nicht von vornherein als entsprechende Behinderung im Sinne des Gesetzes anerkannt.[11] Therapie In Fällen, in denen die Prüfungsangst Krankheitscharakter hat, ist eine gezielte Therapie sinnvoll. Diese kann in diesem Falle darin bestehen, "positives Denken" (für entsprechende Situation Gedanken wie "... ich werde es schaffen ...") einzuüben, effektive Vorgehensweisen für das Lernen und die Prüfung selbst zu entwickeln, die Transparenz der Prüfung zu verbessern und in Prüfungssituationen für kurzfristige Entspannung zu sorgen.[12] Ansonsten können die gleichen psychiatrischen Therapieformen wie bei anderen Formen von Angststörungen eingesetzt werden. Insbesondere bei medikamentösen Behandlungen verdienen die möglichen Nebenwirkungen Beachtung. (→ Hauptartikel Angststörung) Literatur Helga Knigge-Illner: Prüfungsangst besiegen: Wie Sie Herausforderungen souverän meistern (campus concret) Campus-Verlag 1. Auflage 2010, 978-3593391755 Referenzen [1] Strian F.: Angst und Angstkrankheiten, C.H.Beck, 1996, S.55, ISBN 3406390072, hier online (http:/ / books. google. de/ books?pg=PA55& dq=Prüfungsangst& lr=& id=UYmcB6YM-E8C& num=50& as_brr=3& as_pt=ALLTYPES& output=html) [2] Sue Swanson, Carol Howell: Test anxiety in adolescents with learning disabilities and behavior disorders.. In: Exceptional Children. 62, 1996. (Zusammenfassung (engl.) (http:/ / www. questia. com/ googleScholar. qst;jsessionid=JW1hKdXDB3by9CP7BPzs7J1lvZDB4psXQvkj0k2ycPz9XwnYXbhv!523017387?docId=5000333811) [3] Preiser S.: Pädagogische Psychologie, Juventa, 2003, S.221, ISBN 3779915227, hier online (http:/ / books. google. de/ books?pg=PA221& dq=Prüfungsangst& lr=& id=R6hMGJiquocC& num=50& as_brr=3& as_pt=ALLTYPES& output=html) [4] Schneider S.: Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen, Springer, 2004, S.88, ISBN 3540429174, hier online (http:/ / books. google. de/ books?pg=PA88& dq=Prüfungsangst& lr=& id=gsqO-xQx8pEC& num=50& as_brr=3& as_pt=ALLTYPES& output=html) [5] Vgl. hierzu Hans-Otto Schenk: Die Examensarbeit, Göttingen 2005, UTB 2657, S. 100-108, ISBN 3-8252-2657-3 [6] Hoyer J.: Angstdiagnostik, Springer, 2003, S.12ff., ISBN 3540434828, hier online (http:/ / books. google. de/ books?id=8jeLmkBBqn0C& pg=PA12& lpg=PA12& dq=Prüfungsangst+ Phobie+ ICD& lr=& num=50& as_brr=3& as_pt=ALLTYPES& output=html) [7] Lohaus A., e.a.: Stressbewältigung für Kinder und Jugendliche , Springer, 2007, S.203ff., ISBN 3540739424, hier online (http:/ / books. google. de/ books?id=6XcbtxYNIlEC& pg=PA203& lpg=PA204& dq=Prüfungsangst& lr=& num=50& as_brr=3& as_pt=ALLTYPES& output=html) [8] Frauenknecht S., e.a.: Intensivkurs Psychiatrie und Psychotherapie, Urban&FischerVerlag, S.234ff., ISBN 3437421328, hier online (http:/ / books. google. de/ books?pg=PA234& dq=Prüfungsangst+ Phobie+ ICD& lr=& id=bOo1lSUVQmUC& num=50& as_brr=3& Prüfungsangst 17 as_pt=ALLTYPES& output=html) [9] Zuriff GE. Accommodations for test anxiety under ADA? J Am Acad Psychiatry Law. 1997;25(2):197-206.PMID: 9213292 [10] William A. Kaplin, Barbara A. Lee: The Law of Higher Education. Wiley, 2007, ISBN 0787970956, S. 447 ( hier online (http:/ / books. google. at/ books?id=0pjru3veKjMC& pg=PA447& lpg=PA447& dq="test+ anxiety"+ "Supreme+ Court"+ McGuinness& source=bl& ots=sRBfFEnq-8& sig=pyzR7_kXeUYSFue3DTZseZjemcg& hl=de& sa=X& oi=book_result& resnum=8& ct=result)). [11] www.d.umn.edu: Disability Resources der University of Minnesota Duluth, hier online (http:/ / www. d. umn. edu/ access/ gen_disold. html#test_anxiety), zuletzt eingesehen am 18. Jan. 2009 [12] Lohaus A., e.a.: Stressbewältigung für Kinder und Jugendliche, Springer, 2007, S.204 - 10, ISBN 3540739424, hier online (http:/ / books. google. de/ books?id=6XcbtxYNIlEC& pg=PA204& lpg=PA204& dq=Prüfungsangst& lr=& num=50& as_brr=3& as_pt=ALLTYPES& output=html) Flugangst Klassifikation nach ICD-10 F40.2 Spezifische (isolierte) Phobien ICD-10 online (WHO-Version 2006) [1] Aviophobie oder Flugangst genannt, beschreibt die krankhafte Angst respektive Phobie vor dem Fliegen. Die Symptome der Aviophobie können mehrere Tage vor einer Flugreise auftreten, aber auch kurz vor dem Flug z. B. am Gate oder im Flugzeug und umfassen schweißnasse Hände, Herzrasen, flache Atmung, Magen- und Darmkrämpfe, Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit; generell tritt bei Betroffenen eine allgemeine Panik auf, die den ganzen Körper zu lähmen scheint. Ursachen und Hintergründe Die Untersuchung von Gründen der Flugangst zeigte: 37 % hatten Angst vor dem Kontrollverlust, 34 % Angst vor einem möglichen Flugzeugabsturz und 13 % Angst vor der Höhe bzw. auch dem „unsichtbaren Medium Luft“. Bei dieser Untersuchung waren 38 Menschen mit Flugangst im Rahmen einer virtuellen Exposition befragt und beobachtet worden. Die Flugangst wird als eine spezifische Phobie nach DSM IV, situationsbezogen und als eine nicht „klassische Phobie“ bezeichnet, da diese sich immer aus verschiedenen bezugnehmenden Ängsten zusammensetzt [1] . Laut der Flugangst-Studie von 2007[2] gibt es drei Gruppen Betroffener, die sich wie folgt aufgliedern: 68,3 % sind mindestens einmal im Leben geflogen, und die Flugangst trat plötzlich und unerwartet auf. 22,9 % der Menschen mit Flugangst nennen als Auslöser ihrer Flugangst eine subjektiv negative Erfahrung (heftige Turbulenzen, Notlandung, usw.) während eines Fluges. 8,8 % Betroffener sind hingegen noch nie geflogen und haben Angst vor dem ersten Mal. Auf den vorderen Plätzen der Ursachen für Flugangst geben die Befragten die Angst vor dem Ausgeliefertsein (61,2 % Nennungen), vor dem Absturz (54,6 % Nennungen) sowie vor Turbulenzen (44,1 % Nennungen) an. Die Angst vor Terror ist innerhalb eines Jahres (DFAZ-Studie 2006: 1,9 %) um acht Prozentpunkte gestiegen und wird als Grund von nunmehr 9,7 % der Menschen mit Flugangst angegeben. Nach einer aktuellen Befragung von 2008 [3] kommen neben der Flugangst bei 33,4 % der Betroffenen weitere Stressfaktoren im privaten und beruflichen Bereich hinzu. Die meisten Flugangstgeplagten sind bereits mehrmals geflogen (61,5 %). Während die meisten Frauen (44,3 %) mit der Flugangst nach dem ersten Flug konfrontiert wurden, tritt bei den meisten Männern (27,1 %) die Flugangst nach mehreren angstfreien Flügen auf. Die Stärke der Flugangst beurteilten die meisten zwischen mittel bis stark. Viele wissen, dass ihre Flugangst übertrieben und unangebracht ist (78,9 %). Flugangst Die Aviophobie gehört zu den spezifischen Phobien und ist verwandt mit der Klaustrophobie. Literatur • Psychologie, Zimbardo, Gerrig, Springer-Verlag, ISBN 3-540-64633-7 • Psychotherapie der Angsterkrankungen, Markus Bassler, Stefan Leidig, Thieme-Verlag, ISBN 3-13-141231-3 Siehe auch • Zentrale Fluggastberatung mit Flugangst-Ambulanz Weblinks • Telepolis am 22. Dezember 2002: Krystian Woznicki, Ausnahmezustand in der Luft [4]. • Telepolis am 30. Mai 2004: Andrea Naica-Loebell, Angst vorm Fliegen... [5]. • Spiegel online am 30. Januar 2008: Flugangst des Kopiloten zwingt Jet zur Landung, [6]. • Links zum Thema Flugangst [7] im Open Directory Project Referenzen [1] wissenschaftlicher Beitrag von Eisenberg Beratung & Kommunikation, nach Möller – University of Psychology, Stellenbosch, South Africa; 1998 [2] Deutsches Flugangst-Zentrum, DFAZ, 2007, 230 Befragte [3] Treffpunkt Flugangst, 2008, 1.058 Befragte [4] http:/ / www. heise. de/ tp/ deutsch/ inhalt/ co/ 13784/ 1. html [5] http:/ / www. heise. de/ tp/ deutsch/ inhalt/ co/ 17241/ 1. html [6] http:/ / www. spiegel. de/ reise/ aktuell/ 0,1518,532151,00. html [7] http:/ / www. dmoz. org/ World/ Deutsch/ Gesundheit/ Krankheiten_und_Beschwerden/ Psyche/ Neurosen/ Phobien/ Flugangst/ 18 Agoraphobie 19 Agoraphobie Vergleichende Klassifikation nach ICD-10 F40.0 DSM-IV Agoraphobie ICD-10 online 300.21 Panikstörung mit Agoraphobie 300.22 Agoraphobie ohne Panikstörung in der Vorgeschichte [1] DSM IV online [1] Als Agoraphobie (griechisch αγοραφοβία, agoraphobía, von ἀγορά, agorá „Markt(-platz)“ und φόβος, phóbos, „Furcht“) bezeichnet man eine Angst bzw. ein starkes Unwohlsein an bestimmten Orten, die aus diesem Grunde gemieden werden. In schweren Fällen kann die eigene Wohnung nicht mehr verlassen werden. Eine Agoraphobie liegt auch dann vor, wenn Menschen weite Plätze (z. B. Marktplätze) oder weite Reisen allein vermeiden. Allen diesen Situationen ist gemeinsam, dass die Betroffenen in ihnen im Falle des Auftretens von Panik oder potentiell bedrohlichen Körperzuständen nicht schnell genug flüchten könnten, Hilfe nicht schnell genug verfügbar wäre oder sie in peinliche Situationen geraten könnten. Umgangssprachlich wird die Agoraphobie auch synonym mit dem Begriff Platzangst (unscharf verwendet, eigentlich Angst vor weiten Plätzen) verwendet. Die Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen) andererseits bezeichnet eine spezifische (isolierte) Phobie gemäß ICD-10 F40.2. In der überwiegenden Zahl der Fälle tritt die Agoraphobie gemeinsam mit einer Panikstörung auf, wobei die Angst vor dem Auftreten von Panikattacken in der Folge zur Vermeidung bestimmter Orte führt. Geschichte des Krankheitsbildes Zum ersten Mal wurde das Krankheitsbild 1871 von Carl Friedrich Otto Westphal bei einem männlichen Patienten beschrieben.[2] Sigmund Freud verstand diese Angst als eine Phobie, die nahe mit der Angst vor Versuchungen verbunden war. Sobald der Agoraphobiker alleine auf die Straße geht, erleidet er einen Angstanfall. Die meisten Phobien deutete Freud auf eine Angst des Ichs vor den Ansprüchen der Libido. Er schilderte dies anhand der Angst vor der Begegnung mit Prostituierten in unbekannten Gegenden einer Stadt. Symptome Hauptmerkmal ist die Angst, einer möglichen Gefahrensituation nicht entkommen oder sich nur unter peinlichen Umständen in Sicherheit bringen zu können. Die Betroffenen zeigen starkes Vermeidungsverhalten, da in unterschiedlichem Ausmaß Panikattacken auftreten können. Die Angst kann sich darauf beschränken, öffentliche Plätze oder Geschäfte zu betreten, wobei oft speziell Menschenansammlungen vermieden werden. In ausgeprägten Fällen tritt die Angst schon innerhalb der Wohnung auf, sodass diese nicht mehr verlassen wird. Agoraphobie Diagnose Früher wurde der Begriff ausschließlich für die Angst vor öffentlichen großen Plätzen verwendet. Inzwischen umfasst er auch die Angst vor anderen Situationen, sodass laut ICD-10 mindestens zwei als Angstauslöser nachweisbar sein müssen: 1. 2. 3. 4. Menschenmengen öffentliche Plätze Reisen mit weiter Entfernung von Zuhause Reisen alleine Der letzte international gültige ICD-10 2006 unterscheidet nicht nach Vorhandensein oder Fehlen von Panikattacken. Im nur in Deutschland gültigen ICD-10 2010 GM (German Modification) wird das Auftreten oder Fehlen von Panikattacken innerhalb der Diagnose Agoraphobie (F40.0) spezifiziert. Die Agoraphobie wird als übergeordnet angenommen und kann ohne Angabe einer Panikstörung (F40.00) bzw. mit Panikstörung (F40.01) klassifiziert. Demgegenüber ist die Agoraphobie im DSM-IV der Panikstörung untergeordnet. Die Panikstörung ist primär und kann mit oder ohne Agoraphobie spezifiziert werden. Die Diagnose Agoraphobie ohne Panikstörung in der Vorgeschichte besteht separat. Prävalenz, Studien Nach einer Untersuchung von McCabe et al. (2006) wurde bei 0,61 % einer Studienpopulation von 12.792 (55-jährig oder älter) eine Agoraphobie nachgewiesen. Damit war die Häufigkeit der Störung hier geringer als sonst berichtet wird. Anhand der „National Comorbidity Survey Replication“-Erhebung in den USA wurden ebenfalls 2006 Zahlen zur Beziehung zwischen Agoraphobie, Panikattacken und einer Panikstörung (nach der Definition des DSM-IV) veröffentlicht. Demnach betrug die Lebenszeitprävalenz bei 9282 Untersuchten, die mindestens 18 Jahre alt waren, in den möglichen Kombinationen: 1. 2. 3. 4. 22,7 % für isolierte Panikattacken 0,8 % für Panikattacken in Kombination mit Agoraphobie 3,7 % für Panikstörung ohne Agoraphobie 1,1 % für Panikstörung mit Agoraphobie Es konnte gezeigt werden, dass es von der 1. bis zur 4. Gruppe zu einem durchgehenden Ansteigen der einzelnen untersuchten Merkmale wie Anhalten der Beschwerden, Anzahl der Attacken, Anzahl der Krankheitsjahre, Schweregrad der einzelnen Episoden und Begleitkrankheiten kam. Kituchi et al. von der Kanazawa Universität in Japan untersuchten 2005 233 ambulante Patienten mit Panikstörung (99 Männer, 134 Frauen), davon 63 ohne und 170 mit Agoraphobie. Letztere Gruppe wies dabei im Schnitt eine länger bestehende Panikstörung und eine höhere Prävalenz einer generalisierten Angststörung auf. Keine Unterschiede gab es bzgl. ausgeprägter depressiver Episoden, Schweregrad der einzelnen Panikattacken oder Verteilung der Geschlechter. Weiter zeigte sich, dass bei knapp über 40 % derjenigen Studienteilnehmer, die eine Panikstörung entwickelt hatten, innerhalb von 24 Wochen auch eine Agoraphobie auftrat und sich auch diese Gruppe nicht bzgl. Alter oder Geschlecht unterschied. Als mögliche Ursache muss immer auch eine eventuelle Traumatisierung in Betracht gezogen werden. Die Agoraphobie wird zu den möglichen psychischen Störungen gezählt, die sich zusätzlich zu den klassischen Symptomen der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und auch zu den Symptomen der Komplexen PTBS entwickeln können (Komorbidität).[3] 20 Agoraphobie Therapie der Agoraphobie Die nachweislich wirksamste Behandlung der Agoraphobie ist die Expositionstherapie bzw. Konfrontationstherapie, die im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie durchgeführt wird. Dabei begeben sich der Betroffene und sein Therapeut an den jeweiligen Ort, der Angst auslöst und daher vermieden wird. Mit Hilfe des Therapeuten stellt sich der Betroffene seinen Ängsten und lässt sie in voller Stärke zu, um erleben zu können, dass die Angst ungefährlich ist und mit der Zeit ganz von allein nachlässt. Beide bleiben so lange in der Situation, bis bei dem Patienten die Angst vollständig abgeklungen ist. Das kann bei den individuellen Patienten unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Der Therapeut unterstützt den Patienten darin, die Situation aufzusuchen, in der Situation zu bleiben und keine Vermeidungsstrategien anzuwenden. Vermeidungsverhalten (z. B. sich ablenken, Musik hören, die Situation verlassen) kann die Angst zwar kurzfristig lindern, führt jedoch langfristig zur Aufrechterhaltung der Angst. Die Exposition ist im Vergleich zu „reinen Gesprächen“ eine vergleichsweise aufwändige, aber dafür sehr wirksame Therapie. Literatur • Sigmund Freud: Hemmung, Symptom und Angst. In: Freud: Studienausgabe Bd. 6 Hysterie und Angst, Frankfurt a. M., 1970, S. 253, S. 284. • G. Lazarus-Mainka, S. Siebeneick: Angst und Ängstlichkeit. Hogrefe 2000. ISBN 3-8017-0969-8 • Kathleen A. Brehony: Women and agoraphobia. In: The stereotyping of women, New York, 1983 Weblinks • Videoinformationen zu den Ursachen, den Symptomen und der Behandlung von Agoraphobie [4] • Spezialambulanz der Charite Berlin für Angsterkrankungen Diagnostik und Behandlung von Angsterkrankungen, spez. Agoraphobie [5] Referenzen [1] http:/ / counsellingresource. com/ distress/ dsm-codes/ index. html [2] Carl Friedrich Otto Westphal: Die Agoraphobie, eine neuropathische Erscheinung, in: Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, Berlin, 1871–72; 3: 138–161. [3] Butollo, W. u. a.: Kreativität und Destruktion posttraumatischer Bewältigung. Forschungsergebnisse und Thesen zum Leben nach dem Trauma. 2. erw. Auflage. Stuttgart, 2003, hier S. 61 [4] http:/ / www. psychic. de/ agoraphobie-video. php [5] http:/ / www. angstambulanz-charite. de 21 Klaustrophobie 22 Klaustrophobie Klassifikation nach ICD-10 F40.2 Spezifische (isolierte) Phobien F40.2 Klaustrophobie ICD-10 online (WHO-Version 2006) [1] Klaustrophobie (lat. claustrum „Käfig“, gr. φόβος phóbos „Furcht“, „Phobie“) oder auch Raumangst, ist eine spezifische (isolierte) Phobie und somit eine Unterform der Angststörungen. Sie äußert sich als Angst vor geschlossenen oder engen Räumen, die in der Konsequenz gemieden werden. In Extremfällen kann dabei schon eine geschlossene Tür zur Panikattacke führen. Sinnvoll ist es, die Klaustrophobie in zwei verwandte Ängste zu unterteilen: die Angst vor dem Ersticken und die Angst vor Einengung. In entsprechenden Situationen kommt es bei Betroffenen zu Hyperventilation und Schweißausbrüchen. Umgangssprachlich wird Klaustrophobie meist fälschlicherweise als Platzangst bezeichnet. Damit wird ausgedrückt, dass man in der gegebenen Situation zu wenig Platz hat. Als Fachbegriff wird mit Platzangst allerdings die Agoraphobie als „Angst vor öffentlichen Plätzen“ bezeichnet, die als häufige und relativ gut definierte Gruppe von Phobien in der ICD-10 mit F40.0 unter den phobischen Störungen gesondert erwähnt wird. Vorkommen Klaustrophobe Ängste sind im Alltag weit verbreitet. Sie treten in Aufzügen, Bussen und Bahnen, aber auch in Kaufhäusern, Kinos und generell bei Menschenansammlungen auf. Auch ist das Symptom in Büros bekannt, welche mehrere Arbeitsplätze anbieten. Praktische Bedeutung erlangt die Klaustrophobie v.a. bei MRT-Untersuchungen, da der Patient dabei bis zu 30 Minuten in einer Röhre liegen und sich ruhig verhalten muss, damit eine ausreichende Bildqualität gewährleistet wird. Mit „offenen MRT-Systemen“ wird dieser Tatsache inzwischen an einzelnen Untersuchungszentren entgegengewirkt. In einer Studie von Murphy und Brunberg benötigten während einer willkürlich gewählten siebenwöchigen Untersuchungsperiode von 939 Patienten, die 18 Jahre oder älter waren, 134 Personen (14,3 %) aufgrund ausgesprochener Angstreaktionen irgendeine Form der medikamentösen Sedierung (bis hin zur Allgemeinanästhesie), damit die MRT-Untersuchung durchgeführt werden konnte. Psychodynamischer Hintergrund Der psychodynamische Hintergrund klaustrophober Ängste liegt oft in der Hemmung expansiver und defensiver Verhaltensmuster bei den Betroffenen. So grenzen sie sich in zwischenmenschlichen Beziehungen zu wenig ab, und die resultierende Angst vor Vereinnahmung, Beengtwerden und Ersticken wird auf symbolische Situationen verschoben. Therapie Bei klaustrophoben Ängsten, die sich bis zur Panikattacke steigern, ist ein Therapieversuch mit Antidepressiva gerechtfertigt. Zu nennen sind SSRI oder Trizyklika. Erfolgversprechender sind allerdings psychotherapeutische Ansätze wie Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Psychoanalyse. Dabei spielen in der Verhaltenstherapie Konfrontation sowie die Aufdeckung interpersoneller Verhaltensmuster eine große Rolle, in Klaustrophobie tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapien und Psychoanalysen die Aufdeckung verborgener noch nicht verstandener, d.h. unbewusster Motive, das Symptom wird hier als kompromissbildender Lösungsversuch verstanden. Darüber hinaus wird in jüngster Zeit auch mit Virtual-Reality-Techniken experimentiert. Dabei handelt es sich um eine Expositionstherapie, bei der computer-basierte Programme zum Einsatz kommen. Literatur • J. Margraf: Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Springer Verlag, ISBN 3-540-66439-4. • C. Botella, R.M. Baños, C. Perpiña, H. Villa, M. Alcaniz, A. Rey: Virtual reality treatment of Claustrophobia: a case report. Behaviour Research and Therapy 1998, 36, S. 239–246. • Donald Meltzer: Das Claustrum. Eine Untersuchung klaustrophober Erscheinungen. Brandes & Apsel, 2005. Fight-or-flight Fight-or-flight ist ein von dem amerikanischen Physiologen Walter Cannon (1915) geprägter Begriff (englisch; fight or flight = Kampf oder Flucht). Der Begriff ist auch im deutschen Sprachraum unter der englischen Version in Fachkreisen geläufig, da Cannon neben Hans Selye zu den Pionieren der Stressforschung gehört. Die Fight-or-flight-Reaktion beschreibt die rasche körperliche und seelische Anpassung von Lebewesen in Gefahrensituationen als Stressreaktion. Die zugehörigen neurobiologischen Abläufe beforschte Cannon an der Reaktion von Tieren auf Bedrohung. Ausgang seiner wissenschaftlichen Arbeit war sein Interesse an den Hintergründen der häufig auftretenden Posttraumatischen Belastungsstörung bei Soldaten während des Ersten Weltkrieges.[1] Während der Fight-or-flight Reaktion veranlasst das Gehirn die schlagartige Freisetzung von Adrenalin, das Herzschlag, Körperkraft (Muskeltonus) und Atmungsfrequenz erhöht. Diese bereitgestellte Kraftreserve liefert die Energie für überlebenssicherndes Verhalten, das der Stresssituation angemessen ist: Kampf oder Flucht. Bei einer Dauerbelastung werden zusätzlich stoffwechselanregende Hormone, wie Cortisol von der Nebennierenrinde gebildet, da das Adrenalin zwar sofort, aber nur kurz wirksam ist. Zu lang andauernder Stress kann zu Schäden oder Zusammenbruch des Organismus führen. (siehe auch Allgemeines Anpassungssyndrom) Selbsterhaltungssystem kontra Bindungsverhalten Fight-or-flight entspricht dem Selbsterhaltungssystem, das in Gefahrensituationen übergeordnet ist. Neuere Forschungen stellen einen Unterschied der Stressreaktion bei Mann und Frau heraus. Die Fight-or-flight-Reaktion trifft auf beide zu, ist bei der Frau jedoch schwächer ausgeprägt, sie schließt sich in Gefahrensituationen beispielsweise eher schutzbietenden Gruppen an (Cohen & Wills 1985).[2] Sie ist in Stresssituationen eher als der Mann geneigt Bindungsverhalten/(Arterhaltungsverhalten) zu zeigen, als das Selbsterhaltungssystem/(Fight-or-flight-Reaktion) zu aktivieren. In diesem Kontext prägte Shelley Taylor (psychology professor, University of California, Los Angeles) in den späten 1990ern den Begriff „Tend-and-befriend“ als eine mögliche Antwort der Frau auf Stress: Freundschaft anbieten.[3] [4] [5] • siehe auch:Neurobiologie der Bindung 23 Fight-or-flight 24 Weblink • harvardsquarelibrary Walter Cannon [6] • Goldstein DS, Kopin IJ. 2007 Evolution of concepts of stress. Clinical Neurocardiology Section, National Institute of Neurological Disorders and Stroke, Bethesda, MD 20892-1620, USA. [email protected] (Stress. 2007 Jun;10(2):109-20.) Pubmed [7] Referenzen [1] Walter B. Cannon Wut, Hunger, Angst und Schmerz : eine Physiologie der Emotionen / aus d. Engl. übers. von Helmut Junker. Hrsg. von Thure von Uexküll, Verfasser: Cannon, Walter B., Verleger: München, Berlin, Wien: Urban und Schwarzenberg 1975, Erste engl. Ausgabe 1915 [2] Cohen, S., & Wills, T. A. (1985). Stress, social support, and the buffering hypothesis. Psychological Bulletin, 98, 310-357. [3] psychologytoday: Tend-and-befriend (http:/ / psychologytoday. com/ articles/ pto-20000901-000021. html) [4] Taylor, S.E., Klein, L.C., Lewis, B.P., Gruenewald, T.L., Gurung, R.A.R., & Updegraff, J.A. (2000). Biobehavioral responses to stress in females: Tend-and-befriend, not fight-or-flight. Psychological Review, 107, 411-429. [5] en.wikipedia (http:/ / en. wikipedia. org/ wiki/ Tend-and-befriend) [6] http:/ / www. harvardsquarelibrary. org/ unitarians/ cannon_walter. html [7] http:/ / www. ncbi. nlm. nih. gov/ pubmed/ 17514579?ordinalpos=4& itool=EntrezSystem2. PEntrez. Pubmed. Pubmed_ResultsPanel. Pubmed_RVDocSum Panikattacke Klassifikation nach ICD-10 F41.0 Panikstörung (episodisch paroxysmale Angst) ICD-10 online (WHO-Version 2006) [1] Als Panikattacke wird das einzelne plötzliche und in der Regel nur einige Minuten anhaltende Auftreten einer körperlichen und psychischen Alarmreaktion (fight or flight) ohne objektiven äußeren Anlass bezeichnet. Oft ist den Betroffenen nicht klar, dass ihre Symptome Ausdruck einer Panikreaktion darstellen. Die ursprünglich der Energiebereitstellung (und damit dem Überleben) dienenden vegetativen Reaktionen im Körper werden dadurch als (lebens-) bedrohlich erlebt, was die Panik weiter antreibt. Bei einigen Personen können die Panikattacken sich auch über einen längeren Zeitraum (bis zu mehreren Stunden) mit abgeschwächten Symptomen erstrecken. Weiterhin stehen bei einigen Personen die psychischen Symptome (Angstgedanken, Derealisation und Depersonalisation) im Vordergrund, während die physischen kaum ausgeprägt sind. Beiden Gruppen gemeinsam ist, dass die Symptome oft nicht als Auswirkung einer Panik erkannt werden. Typische Symptome einer Panikattacke sind: • Atemnot, Engegefühl in Brust und Kehle • Hyperventilation (als Folge Kribbelgefühle in Gesicht und Händen, Muskelkrämpfe) • • • • Herzrasen Schweißausbrüche Zittern, Schwindel Angstgedanken ("Das ist ein Herzinfarkt", "Jetzt sterbe ich gleich", "Ich werde verrückt" ...) • Depersonalisationsgefühle ("Neben sich stehen", "Nicht mehr ich selber sein") Teufelskreis Panikattacken Panikattacke • Derealisationsgefühle ("Umgebung wird als fremd, unwirklich wahrgenommen") • Angst davor Haus oder Wohnung zu verlassen, da etwas passieren könnte Ausgelöst - und aufrechterhalten - werden die Panikattacken oft von automatisierten emotionalen und gedanklichen Fehlinterpretationen körperlicher Wahrnehmungen, was auch unter dem Begriff Panik-Teufelskreis beschrieben wird. Man achtet auch vermehrt auf die Symptome und wartet regelrecht, dass sie wieder auftreten. Auch durch regelmäßigen oder auch einmaligen Gebrauch von Rauschmitteln (Cannabis, LSD, Kampfer etc.) können Panikzustände ausgelöst werden, die möglicherweise auch noch nach dem Abklingen der Wirkung als chronisches Syndrom erhalten bleiben. Panikattacken treten oft in Zusammenhang mit psychischen Störungen wie Agoraphobien, Panikstörungen, der posttraumatischen Belastungsstörung, Burnout-Syndrom oder Krankheitsphobien auf und lassen sich in der Regel im Rahmen einer Psychotherapie gut behandeln.[1] Literatur • Doris Wolf: Ängste verstehen und überwinden. Wie Sie sich von Angst, Panik und Phobien befreien. Pal Verlag 2009, 978-3923614325. Referenzen [1] Zitat: Jeder Mensch kann lernen, seine Ängste zu überwinden. Angst und Panikattacken entstehen durch ängstliche Gedanken und ängstliche Vorstellungen. Diese gilt es, in den Griff zu bekommen. (http:/ / www. palverlag. de/ panikattacken-angst. html) Der Begriff Angst alles unterhalb des Inhaltsverzeichnis müsste entschwurbelt, formatiert und optisch aufbereitet werden. Zudem fehlen noch Kats. Christian Bier 04:11, 3. Feb. 2009 (CET) Der Begriff Angst (Originaltitel: Begrebet Angest) ist eine 1844 pseudonym (Vigilius Haufniensis=der Hüter Kopenhagens) verfasste Schrift des dänischen Philosophen Søren Kierkegaard, die sich zur Aufgabe macht, den Begriff "Angst" psychologisch zu analysieren. Angst wird dabei nicht rein auf einen psychischen Zustand begrenzt, vielmehr besitzt sie eine Bandbreite unterschiedlicher Aspekte. Der Text ist an die Kopenhagener Leserschaft gerichtet, was man an vielen Anspielungen sieht. Solche für den heutigen Leser nicht direkt nachvollziehbaren Seitenbemerkungen und die teilweise geraffte Form der Darstellung seiner Gedanken erschweren den Zugang zum Text. Inhalt Aufbau Die Kapitel lassen sich (bei Beibehaltung der Originaltitel) in geraffter Form wie folgt beschreiben: 1. Einleitung: Beobachtungen zur Analyse des Begriffes → Entscheidung eines psychologischen Zuganges; Kritik am Systematiker Hegel (der am konkreten Menschen vorbeidenkt) 2. Erstes Kapitel. Angst als Voraussetzung der Erbsünde und als das die Erbsünde nach rückwärts auf ihren Ursprung Erklärende: Adam und die Erbsünde, Adam als Prototyp 3. Zweites Kapitel. Angst als die Erbsünde im Fortschreiten: die Bedeutung der Erbsünde für die folgenden Generationen 4. Drittes Kapitel. Angst als Folge derjenigen Sünde, welche das Ausbleiben des Sündenbewusstseins ist: Was ist wenn ein Sündenbewusstsein fehlt oder ausbleibt? 25 Der Begriff Angst 5. Viertes Kapitel. Die Angst der Sünde oder Angst als Folge der Sünde in dem Einzelnen: Analyse der Angst vor dem Bösen (erneuten Sünde) und vor dem Guten (als Neurose) 6. Fünftes Kapitel. Angst als das kraft des Glaubens Erlösende: Angst als Erzieherin, die mithilfe des Glaubens die Erlösung ermöglicht Interpretation Kierkegaard beschreibt, dass sich jede Wissenschaft im Rahmen ihrer (je eigenen) Aufgabe bewegen muss, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Der Sünde entspricht keine Wissenschaft, am ehesten noch die Ethik (weil die ihr entsprechende Stimmung der Ernst ist). In der psychologischen Analyse werden daher nur Erscheinungen analysiert (die reale Möglichkeit von Sünde), es kann aber nicht erklärt werden, dass die Sünde in die Welt kommt (ideelle Möglichkeit der Sünde). Vor dem Sündenfall besteht Unwissenheit, diese muss nicht (wie im hegelschen Denken) zwangsläufig aufgehoben werden. Adam hatte also die Möglichkeit nicht zu sündigen. [Kierkegaard legt großen Wert darauf Adam als Teil der Menschheit zu beschreiben. Also mit denselben Voraussetzungen wie wir (als Prototyp).] Angst bestand vor dem Fall bereits und zwar als Angst vor dem Nichts. Adam konnte nicht wissen, was er wählte, weil er gut und böse nicht kannte, noch die Bedeutung von Sterblichkeit. Insofern bestand keine Anziehungskraft des von Gott Versprochenen für ihn. Die Sünde kam durch Adam in die Welt (Ursünde). Für die nachfolgenden Generationen besteht dieselbe Situation wie für Adam. Sie können auch nicht sündigen. Wie die Sünde schließlich in die Welt kommt versteht allerdings nur jeder selbst. Denn sie kommt immer wieder durch den einzelnen in die Welt. Der Unterschied zu Adam ist nicht ein qualitativer (unsere Sünden nur als Folge seiner Sünde; vgl. Seuche), sondern ein quantitativer. Kierkegaard nennt den individuellen Sündenfall einen „qualitativen Sprung“. Er meint damit, dass es plötzlich geschieht und man nicht wieder in den ursprünglichen Zustand zurückkehren kann. In diesem Zusammenhang beschreibt Kierkegaard den Menschen als eine Synthese. Es ist hilfreich sich einige Implikationen davon klar zu machen. Der Mensch ist für ihn eine Synthese von Körper und Seele, die durch den Geist gehalten wird. Im Moment der Sünde tritt der Geist zu Seele und Körper hinzu und schafft die Synthese. Es ist wichtig wahrzunehmen, dass Kierkegaard den Menschen als eine dynamische Einheit verschiedener Teile beschreibt. Dies zeigt die Zerbrechlichkeit menschlicher Existenz an, ist das Verhältnis gestört, ist der Mensch verstört. Es verdeutlicht aber auch unsere Aufgabe, dass wir selbst werden müssen (eine Einheit schaffen). Kommen wir noch einmal auf die Situation vor dem Fall zurück. Kierkegaard beschreibt die Situation mit dem Bild des Schwindels als Atmosphäre, in der die Sünde geschieht: Wir schauen in einen Abgrund und ängstigen uns. Warum? Für ihn liegt es zum einen am Abgrund (ohne ihn hätten wir uns nicht geängstigt) und es liegt an unserem Hineinsehen. Der Mensch blickt in die Möglichkeit seiner Freiheit, gerät ins taumeln und ergreift taumelnd das Falsche. Nolens volens ist die Sünde geschehen und der Mensch blickt zurück und kann es nicht mehr ändern. Mit der Sündigkeit ist auch die Sinnlichkeit gesetzt. Hier scheinen einige Anklänge an die Pubertät zu passieren, sobald die Sinnlichkeit da ist beginnt die Geschichte des Menschen. Er wird mit der Setzung des Geistes zum Individuum. Dies geschieht im Augenblick, denn der Mensch ist eine doppelte Synthese, zweitens auch eine Synthese von Zeitlichkeit und Ewigkeit. Dieses Synthese wird auch durch den Geist gesetzt und zwar im Augenblick. Das „religiöse Genie“ zeichnet sich schließlich dadurch aus, dass es durch sich selbst, für sich selbst in der Tiefe des Sündenbewusstseins versinkt. (BA 112; vgl. Luther „totus peccatus“) Wohingegen das Heidentum mit dem Schicksal und das Judentum mit der Schuld dieses unmöglich machen. Nach dem der Einzelne gesündigt hat gibt es zwei Arten von Angst. Die Angst vor dem Bösen, sie ist die Angst vor dem erneuten Sündigen, und die Angst vor dem Guten. Die Angst vor dem Guten (das Dämonische) ist eine Art von Störung/Neurose (denn das Gute bezeichnet die Errettung/Erlösung). Kierkegaard beschreibt seelische/körperliche und geistige Formen der Angst vor dem Guten: Übersensibilität, Hysterie etc. Die Angst vor dem Guten ist ein 26 Der Begriff Angst Zustand, sie ist Ausdruck einer gestörten Synthesis von Körper, Seele und Geist. Welche Aspekte besitzt die Angst? "Angst ist bei Kierkegaard kein isoliertes Thema, sondern es erschließt was es bedeutet Mensch zu sein" (Grön 10). Zuallererst ist festzuhalten, dass sich Angst nicht nur auf einen psychischen Zustand bezieht, Kierkegaards Analyse ist komplexer. Betrachten wir zuerst drei zentrale Aussagen über die Angst: 1. Angst macht unfrei 2.Angst als Möglichkeit der Freiheit 3. man muss lernen sich zu ängstigen, dann hat man das Höchste gelernt. Angst kann uns unfrei machen, weil sie Macht über uns erlangt und uns unfähig macht zu handeln. Weil wir uns ängstigen Handeln wir nicht selbst. Angst ist eine Möglichkeit der Freiheit, weil sie das Endliche als Endliches entlarven kann. Sie führt zu einem radikalen Sündenbewusstsein, weil sie die Reue als unzureichend entlarvt. Angst ist im Gegensatz zur Furcht unbestimmter. Sie ist in Kierkegaards Analyse auch zweideutig. Zum einen kann sie dazu führen, dass wir sie als Last und Bedrohung empfinden (Veränderung), zum anderen ist sie Herausforderung und Möglichkeit, dass wir wir selbst werden. Angst erweckt daher sympathetische Antipathie und antipathetische Sympathie: d.h. sie ist gleichzeitig anziehend und abstoßend. Vergleichbar mit der Flasche Alkohol für einen Alkoholiker. Wenn wir aber lernen uns richtig zu Ängstigen, d.h. die Angst entlarvt das Endliche als Endlich sperrt und daher den Weg zum Möglichen auf, dann muss der Glaube (im Sinne Hegels) als „innere Gewissheit, welche die Unendlichkeit vorwegnimmt“ (BA 163) hinzukommen, damit wir für die Erlösung bereit sind. Kierkegaard deutet hier nochmal die Gebrechlichkeit des Lebens an, indem er darauf verweist, dass eine falsche Erziehung durch die Angst zum Selbstmord führt. Unterschiedliche Lesarten von "Der Begriff Angst" A) biografisch als verborgenes Gespräch mit Regine und darin auch mit sich selbst Bis zu „Stadien auf des Lebens Weg“ lassen sich die Schriften nach 41 als verborgenes Gespräch mit Regine lesen: mit seiner Schwermut und seiner Schuld. Im Begriff Angst kann man den Schwindel der Freiheit so interpretieren. B) psychologisch-dogmatisch als Neuformulierung der christlichen Sündenlehre Neuansatz bewusst pseudonym als Kritik der Sündenlehre des hegelianisch geprägten Martensen. K. geht es um die Wahrnehmung der Sünde und ihrer Auswirkungen. C) existentiell-dichterisch als Analyse der menschlichen Existenz vor Gott Verständnis als Sokrates von Kopenhagen, der die Menschen – und dabei sich selbst – befragt, wie es um ihre Seele bestellt ist (Geistlosigkeit?). Kierkegaard will seinen Leser existentiell packen (der Umgang mit Angst gibt Auskunft über das Christsein). Angst kann ganz positiv die Endlichkeit der Welt entlarven. Wer zu seiner Schuld dennoch stehen kann und die Sünde in ihrer Abgründigkeit glauben kann, ist für K. ein wahrhaft freier und verantwortlicher Mensch, weil er das nur im Glauben kann, mit dem er in der Vorsehung ruht. (Energie des Gottesverhältnis und Tiefe des Sündenbewusstseins) Verweise beziehen sich auf: Hirsch, Emanuel (Hrsg.), Gesammelte Werke 11/12, 3. Auflage, Gütersloh 1991. Grøn, Arne, Angst bei Søren Kierkegaard, eine Einführung in sein Denken, Stuttgart 1999. 27 Erlernte Hilflosigkeit Erlernte Hilflosigkeit Erlernte Hilflosigkeit bezeichnet das Phänomen, dass Menschen und Tiere infolge von Erfahrungen der Hilf- oder Machtlosigkeit ihr Verhaltensrepertoire dahingehend einengen, dass sie negative Zustände nicht mehr abstellen, obwohl sie es (von außen betrachtet) könnten. Der Begriff wurde 1967 von den US-amerikanischen Psychologen Martin E. P. Seligman und Steven F. Maier geprägt, die auch Versuche mit Hunden durchführten. Erlernte Hilflosigkeit bei Menschen Erlernte Hilflosigkeit bietet ein Modell, um menschliche Depressionen zu erklären, die eine Folge sein können, wenn Lebensumstände eine Person dazu verleiten, persönliche Entscheidungen als irrelevant wahrzunehmen: Umgebungen, in denen Personen Ereignisse erleben, bei denen sie sich hilflos fühlen oder tatsächlich hilflos sind: Wiederholtes Versagen, Behinderung, miterlebte Todesfälle, Gefängnis, Krieg, Obdachlosigkeit, Hungersnot und Dürre können erlernte Hilflosigkeit herbeiführen. Weitere Beispiele sind Gefangene von Konzentrationslagern oder Arbeitslagern. Häftlinge in Lagern wie Auschwitz, die völliger Apathie verfallen waren, wurden als "Muselmänner" oder "lebende Tote" bekannt. Moderne Beispiele sind u.a. psychiatrische Anstalten und Pflegeheime, in denen die Patienten lange handlungsunfähig waren. Nicht alle Individuen reagieren mit Depression auf eine Situation der Hilflosigkeit; laut Seligman kennzeichnet ein bestimmter Attributionsstil Personen im Zustand der erlernten Hilflosigkeit, sie betrachten Probleme als: • persönlich: Sie sehen (in) sich selbst als das Problem und nicht äußere Umstände • generell: Sie sehen das Problem als allgegenwärtig und nicht auf bestimmte Situationen begrenzt • permanent: Sie sehen das Problem als unveränderlich und nicht als vorübergehend. Das Learned-Helplessness-Experiment Den Versuchsaufbau bezeichnet man auch als triadisches Design, da die Versuchstiere in drei Gruppen eingeteilt werden. Das Learned-Helplessness-Experiment läuft in zwei Phasen ab. • Phase 1: Während dieser Phase wird eine Gruppe von Hunden kurzen elektrischen Schocks ausgesetzt, welche sie durch eine bestimmte Reaktion verhindern können. Diese Reaktion ist in der Regel die Betätigung eines kleinen Hebels oder das Drehen eines Rades. Mit der Zeit lernen die Hunde, sofort nach Einsatz des Schocks die terminierende Reaktion zu zeigen – sie demonstrieren also Fluchtverhalten. Eine zweite Gruppe von Hunden befindet sich in einer sogenannten Yoked-Bedingung. Sie befinden sich zur gleichen Zeit wie die erste Gruppe in einer ähnlichen Umgebung und werden ebenfalls den Schocks ausgesetzt. Jedoch kann diese Gruppe nichts gegen die aversiven Reize unternehmen – ihr Verhalten hat keinerlei Einfluss auf die Schocks. Yoked bedeutet, dass diese Gruppe an die erste Gruppe „angebunden“ ist: Sie erhalten jedes mal, wenn die erste Gruppe geschockt wird, ebenfalls einen Schock. Somit wird sichergestellt, dass beide Gruppen die gleiche Anzahl von Schocks erfahren. Eine dritte Gruppe von Hunden wird als Kontrollgruppe eingesetzt. Während der ersten Phase befindet sie sich in einem ähnlichen Apparat wie die beiden anderen Gruppen, sie erfährt jedoch keinerlei Schocks. • Phase 2: Während dieser Phase werden alle drei Gruppen in einer Shuttle-Box trainiert. Eine Shuttle-Box besteht aus zwei identischen Boxen (compartments), welche über einen Durchgang miteinander verbunden sind. Das Versuchstier wird in eine der beiden Boxen gesetzt und einem Schock ausgesetzt. Es kann diesem Schock nun einfach entgehen, indem es in die andere Box wechselt. Bei One-Way-Shuttle-Experimenten wird das Tier in jedem Durchgang in eine bestimmte Box gesetzt. Bei Two-Way-Shuttle-Experimenten wechselt das Tier stets von einer in die andere Box und die Schocks werden auf abwechselnden Seiten dargeboten. 28 Erlernte Hilflosigkeit Im Learned-Helplessness-Design werden alle drei Versuchsgruppen dem Two-Way-Shuttle-Training unterzogen. • Ergebnis: Die erste Gruppe, welche in Phase 1 den Schock mit ihrem Verhalten beenden konnte, lernt sehr schnell, dem Schock im Shuttle-Box-Training zu entgehen. Mit der Zeit lernen die Tiere nicht nur, den Schock durch einen Wechsel in die andere Box zu terminieren, sondern diesen durch einen vorzeitigen Wechsel gänzlich zu vermeiden (Vermeidungslernen). Auch die Kontrollgruppe, die die erste Phase ohne Schocks erfuhr, demonstriert Vermeidungslernen und unterscheidet sich darin nur in der langsameren Lerngeschwindigkeit von der ersten Gruppe. Die zweite Gruppe jedoch, welche in Phase 1 Schocks unabhängig von ihrem Verhalten erfahren hatte, lernt (wenn überhaupt) nur sehr langsames Flucht-Vermeidungsverhalten. Die Hunde bleiben oft lethargisch in einer Box liegen und lassen die Schocks über sich ergehen. Kritiker geben allerdings zu bedenken, dass Experimente solcher Art ethisch fragwürdig seien, außerdem sei deren Übertragbarkeit auf den Menschen nicht eindeutig belegbar. Hypothesen zur Erklärung Zu den gefundenen Ergebnissen gibt es drei vorherrschende Hypothesen. Learned-Helplessness-Hypothese Diese Hypothese wurde von Seligman selbst aufgestellt. Es ist sehr wichtig, zwischen dem oben beschriebenen Learned-Helplessness-Experiment und der danach aufgestellten Learned-Helplessness-Hypothese zu unterscheiden. Das Experiment demonstriert ein bestimmtes Phänomen. Die Hypothese unterstellt indessen einen Versuch einer Erklärung für dieses Phänomen. Seligman nahm an, dass die Hunde, die in der ersten Phase den unkontrollierbaren Schocks ausgesetzt worden waren, gelernt hatten, hilflos zu sein. Sie hatten gelernt, dass ihr Verhalten keinerlei Einfluss auf bzw. keinerlei Konsequenzen in der Umwelt hatten. Deshalb konnten sie in der zweiten Phase nur sehr schwer die Assoziation zwischen ihrer Reaktion und der Konsequenz der Schockvermeidung lernen. Seligman (und andere) übertrugen diese Erkenntnisse auf menschliche Verhaltensweisen und bauten so einen Zusammenhang auf zwischen Hilflosigkeit, Angst, Depression und Apathie. Inaktivitätshypothese Eine zweite Hypothese unterstellt, dass die Hunde der zweiten Gruppe deshalb das Vermeidungsverhalten nicht lernten, da sie sich inaktiv verhielten. In der ersten Phase hatten sie möglicherweise verschiedene Verhaltensweisen ausprobiert – keine konnte den Schock jedoch beenden. Somit lernten sie, inaktiv zu sein, da ihnen die biologischen Kosten, eine bestimmte Reaktion zu zeigen, vergebliche Mühe zu sein schienen. Unaufmerksamkeitshypothese Eine dritte Theorie schreibt das Lerndefizit der Hunde deren Unaufmerksamkeit zu. Während der ersten Phase waren die Hunde noch aufmerksam und versuchten, die Konsequenzen verschiedener Verhaltensweisen auf die Umwelt zu erfassen. Jedoch führte keine Reaktion zu den angestrebten Folgen. Somit wurden die Hunde unaufmerksam. Ihr Lerndefizit während der zweiten Phase hängt demnach nur damit zusammen, dass sie ihrem Verhalten und dessen Konsequenzen in der Umwelt keine Aufmerksamkeit widmen. 29 Erlernte Hilflosigkeit Literatur • Martin E. P. Seligman (1975). Helplessness. On Depression, Development and Death. San Francisco: Freeman and Comp. ISBN 0-7167-0751-9 • Martin E. P. Seligman (1979). Erlernte Hilflosigkeit. München, Wien, Baltimore: Urban und Schwarzenberg. ISBN 3-541-08931-8; ISBN 3407220162 • L. Y. Abramson, M. E. P. Seligman, J. D. Teasdale: Learned Helplessness in Humans: Critique and Reformulation. in: Journal of Abnormal Psychology, 1978, Vol. 87, No. 1, 49 - 74. • Heinz Scheurer: Zur Psychotherapie der erlernten Hilflosigkeit: Ein Erkenntnis- und Behandlungsansatz der Verzweiflung. In: Kick, Hermes Andreas und Günter Dietz (Hrsg.): Verzweiflung als kreative Verausforderung. Münster: Lit-Verlag 2008, S. 41 - 57 Siehe auch • Erlernte Hilflosigkeit entspricht einem der sogenannten „maladaptiven Schemata“ in der Schematherapie • Liste der klassischen Experimente in der Psychologie • Doppelbindungstheorie 30 Quellen und Bearbeiter der Artikel Quellen und Bearbeiter der Artikel Angst Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=74761883 Bearbeiter: --=Titanus=--, 007nico, 24-online, 4tilden, AHZ, APPER, Aka, Akmf, AlterVista, Anaxo, Andante, AndreasPraefcke, Aragorn05, Armin P., Arno Matthias, Avoided, BJ Axel, BRotondi, BWesten, Balver, Batani, Baumeister, Bdk, Beate Muschalla, Bernhard Wallisch, Bertonymus, Björn Bornhöft, BlankeVla, Blunt., Bubo bubo, Candid Dauth, Carlo Cravallo, Carol.Christiansen, Celph titled, Cestoda, Chaddy, Chatter, Chbegga, ChrisHamburg, Chrisfrenzel, Christian Günther, Christian2003, Church of emacs, Ciciban, Complex, Crazy-Chemist, Cymothoa exigua, D, DerHexer, Diaphanos, Dinah, Don Magnifico, Dr. Rolf Merkle, Drahreg01, ElRaki, Emi, Emkaer, Emsig, Entlinkt, Euphoriceyes, Eynre, F2hg.amsterdam, FatmanDan, Feba, Fireman1985, Flann, Frank C. Müller, Franz Kappes, Fuenfundachtzig, FutureCrash, GattoVerde, GenJack, Geof, Geraldstiehler, Gerbil, Gerpos, Gesundfuchs, Gnut, Gonfaloniere della Giustizia, Gravitophoton, Greifensee, Grey Geezer, HaSee, HaeB, Hanno der Niedersachse, Hansele, HaukeZuehl, Hermannthomas, Herrick, Hofres, Howwi, Hubertl, Hunding, Icehunter, Icek, Igge, Ilja Lorek, JARU, JCS, Jennybrix, Jergen, Jivee Blau, Job Killer, Johnny Controletti, Jonathan Hornung, Josef limpert, Juesch, Jumbo1435, Karl-Henner, Kaugummimann, Kh80, Kopernikaner2014, Krawi, Kuebi, LKD, LarynX, Lentando, Leon, Leonore, Luckyfreddy, Ludger Lampen, Mapsblue, Marilyn.hanson, Markosch, Markus Mueller, MarkusHagenlocher, Martin-vogel, Maus-78, Mbdortmund, Megan, Meriko, Michael Striebel, MichaelDiederich, MichaelFrey, Mikue, Mnh, Mnimfuehr, Mo4jolo, Monika E., Moros, Muesli, Muxmax, Mvb, My name, Nachtagent, Nerd, Netnet, Nicor, Nina, Nogo, Nordstern, Omikron23, OriginOfSpecies, Otto Normalverbraucher, Parakletes, Pat gemini, Paterok, Patte865, Pavl90, Peter200, Pferdefanatiker, Philipendula, Pia6472, Psychoanalyse, Psychologe, Raubsaurier, Rdb, Redlinux, Regi51, Robert Huber, Roo1812, Rr2000, STBR, Schenkdu, Sepia, Sinn, Sirdon, Skluesener, Slllu, Spuk968, StYxXx, Stefan Kühn, StephanPsy, Stern, Summer2005, Synapse, Sypholux, T.M.L.-KuTV, Tafkas, Thanatos, The Hawk, Ticketautomat, Tinz, Tobias1983, TobiasKlaus, Tobla, Togo, Tyche, Tönjes, Ute Erb, Uwe Gille, VerwaisterArtikel, Webscout, Weissmann, Westerms, Westiandi, Wettig, WikiCare, WikipediaMaster, Wolff-BI, Wolfgang K, Wolfgang1018, Wst, Wwwfernerat, Xxx xxy, YMS, YourEyesOnly, Zaibatsu, Zaphiro, Zehntwerder, Zornfrucht, Zykure, 373 anonyme Bearbeitungen Angststörung Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=74738642 Bearbeiter: 007nico, Aka, Alexander Timm, AlterVista, Andante, Andreas 06, Andreas Werle, Anneke Wolf, Aristeas, Baldhur, Ben Ben, Blaubahn, Brisbard, Bücherhexe, CGarbers, Carbenium, Christof.wagner, Crazy-Chemist, Cspan64, Cyrus Grisham, Cú Faoil, Dachris, Daniel 1992, Das nette Maedchen, David Ludwig, DerHexer, Don Magnifico, Drahreg01, ElRaki, EnduroLM, Fab, Felix Stember, Gabbahead., Gerbil, Getüm, Guandalug, H005, HaeB, Happygolucky, He3nry, Hirt des Seyns, Howwi, Hydro, Ilja Lorek, JHeuser, Jergen, Jkbw, Joeby, Jumbo1435, Kristina Walter, LKD, Leuchtenwurm-II, Lueggu, MBq, Marion Andrea Weber, Marion Weber, Markbenecke, Markus Mueller, Matalegro, Medizin-im-text, Meriko, Michael1001, Moros, Muck31, NEUROtiker, Nanouk, OriginOfSpecies, P UdK, Paterok, PeeCee, Peter200, Philipendula, Pia6472, Regi51, Reinhard Kraasch, Robodoc, Sebastianreinecke, Sinn, Snevern, Spuk968, Summer2005, THWZ, The Invisible, ThoR, Transparent, Urkman, Uwe Gille, Valinor, Video2005, WIKImaniac, Wettig, Wgd, Widescreen, Wildtierreservat, WortUmBruch, Wwwfernerat, Zaphiro, Zlois, ¡0-8-15!, 147 anonyme Bearbeitungen Prüfungsangst Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=75315001 Bearbeiter: 3ecken1elfer, Andante, Andreas Werle, Aragorn05, Björn Bornhöft, BrianG, Brigitte Meyer, BwVerlag, Calchedon, Carolin, ChristophDemmer, Dr. Doris Wolf, Drahreg01, Entlinkt, Ephraim33, Folkfriends, Gerbil, Gerol, Guandalug, Guffi, Hhdw, Howwi, Jennybrix, Kam Solusar, Keigauna, Koerpertraining, MBq, Magnummandel, Markosch, Netspy, Neun-x, Nina, Nolispanmo, Qniemiec, Redlinux, Robodoc, Schenkdu, Sigipel, Thorbjoern, TobiWanKenobi, Tobias1983, Tobnu, WAH, Wiegels, Wolff-BI, Århus, 47 anonyme Bearbeitungen Flugangst Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=75118818 Bearbeiter: 24-online, Andreas 06, Andreas Garger, Arntantin, Artikelautor, Björn Bornhöft, Chrisi224, Crazy-Chemist, Crux, Cyper, César, D, DasBee, Dendrolo, Der Bischof mit der E-Gitarre, Don Magnifico, Dr. Helmar Dießner, Drahreg01, Duden-Dödel, ElRaki, Engie, Englandfan, Feba, Filosel, Fkoch, Frank.eisenberg, GNB, HaSee, Hewa, Jacek79, John Doe, Jonathan Hornung, JuergenL, Kasselklaus, LKD, LennartBolks, Libelle63, MBq, Macfly, My name, Neg, Noddy93, PeeCee, Philipendula, S.Didam, Sallynase, Schwallex, Serial mom, Sinn, Skyliner fe, Stargamer, Starköl, Stefan Kühn, Strikerman, T.G., Template namespace initialisation script, TheFlyingDutchman, Thorbjoern, Tobi58, Wessmann.clp, Wok lok, Xehpuk, Zaibatsu, Zaphiro, Zwoenitzer, 110 anonyme Bearbeitungen Agoraphobie Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=71540389 Bearbeiter: AStroehle, Ariser, Arno Matthias, Bierdimpfl, Christof.wagner, Cohan, Crazy-Chemist, Crux, D, Dan-yell, Definitoritis, Dem Zwickelbert sei Frau, Denis Barthel, DerHexer, Die.keimzelle, Dinah, Don Magnifico, Dr. Rolf Merkle, Drahreg01, Euku, Fristu, GNosis, Gandalf, Grenzdebiler, Gutt, H005, HRoestTypo, Herrick, JCS, JanKG, Johann Gambolputty, Krig23, Lefcant, MBq, Marcoscramer, Marilyn.hanson, Martin-vogel, Michael-D, Mycroft Holmes, Nini-el, Parang, Paterok, PatriceNeff, Philipendula, Phu, Robodoc, Schinzo, Sebmol, Sinn, Srbauer, Summer2005, Thorbjoern, Tobias1983, Tönjes, Ulrich.fuchs, Unmerklich, WIKImaniac, Wiegels, Woppi, Zaungast, ZitrusPresse, Zwoenitzer, 84 anonyme Bearbeitungen Klaustrophobie Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=73636427 Bearbeiter: 24-online, Astrid23, Bierdimpfl, Bugert, BurghardRichter, Chrisfrenzel, Cohan, Crazy-Chemist, Crux, Dem Zwickelbert sei Frau, Denis Barthel, DerHexer, Don Magnifico, Dr. Doris Wolf, Drahreg01, Dundak, Gohnarch, HS.Mueller, HaeB, Havelbaude, He3nry, Hecki, J-PG, JCS, Kam Solusar, Karl-Henner, Kdwnv, Korinth, Krawi, Louis Bafrance, MBq, Marcoscramer, Marcus., Meister-Lampe, Michael-D, Mo4jolo, Muck31, Mutunus.tutunus, Onee, Paramecium, Penma, Pittimann, Pocci, Robodoc, Seewolf, Sinn, Splayn, Spuk968, Timmelbimmel, Trofobi, UW, Ulrich.fuchs, Unmerklich, WikiNick, Wilske, Wolfgang1018, Zwoenitzer, 68 anonyme Bearbeitungen Fight- or- flight Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=75143095 Bearbeiter: Ankipanki, Arno Matthias, Baumfreund-FFM, Erschaffung, Fabomat, Harro von Wuff, Hystrix, Joergens.mi, Karsten11, Korinth, Kristina Walter, Kursch, Placebo111, SNAFU, Uwe Gille, 8 anonyme Bearbeitungen Panikattacke Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=75176021 Bearbeiter: AVRS, Amtiss, ChristophDemmer, Crazy-Chemist, D, DasBee, DerHexer, Don Magnifico, Dr. Nicolas Gumpert, Drahreg01, Erik Streb, Geraldstiehler, HaeB, HaukeZuehl, Heinte, Himuralibima, Ian2, JCS, JHeuser, Juesch, Kookaburra sits on the old gum tree, LKD, Luckyfreddy, MichaelDiederich, Netnet, Neun-x, Nicolas17, Omikron23, Paterok, Peter200, Pferdefanatiker, Philipendula, Pia6472, Pill, Seewolf, Semperor, Septembermorgen, Silentmajority, Stern, THWZ, Willkeinennick, YourEyesOnly, Zornfrucht, Zykure, 81 anonyme Bearbeitungen Der Begriff Angst Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=70652599 Bearbeiter: BuSchu, ChristianBier, Demonax, Esszimmer, Fedahalter, Friedrichheinz, Grenzgänger, Jutta234, QualiStattQuanti, Stanley Overlook, Wolf32at, 3 anonyme Bearbeitungen Erlernte Hilflosigkeit Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=74338430 Bearbeiter: A.bit, Amano1, Amtiss, Arno Matthias, ChristophDemmer, Colin Marquardt, Darkone, Dolos, Fasten, Fluffythekitten, H.-P.Haack, Hans Urian, Hpkeck, Kai-Hendrik, Karl-Henner, Kristina Walter, Lipedia, Luckyfreddy, MAK, Markosch, Markus Mueller, Martin-vogel, Meriko, Omikron23, Psychoanalyse, Rita2008, Robin Stocker, S.Didam, Saesch, Schoschie, Stern, Thomas Schmidt - cesimbra, Togo, Wiscore, Wolli-j, Zaphiro, Zinnmann, 35 anonyme Bearbeitungen 31 Quellen, Lizenzen und Autoren der Bilder Quellen, Lizenzen und Autoren der Bilder Bild:Zusammenhang von Angst und Leistung.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Zusammenhang_von_Angst_und_Leistung.svg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.5 Bearbeiter: Aragorn05, Cflm001, Ma-Lik, Mdd, Qualc1, Timeshifter Datei:Panikteufelskreis.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Panikteufelskreis.png Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Geraldstiehler 32 Lizenz 33 Lizenz Wichtiger Hinweis zu den Lizenzen Die nachfolgenden Lizenzen bezieht sich auf den Artikeltext. Im Artikel gezeigte Bilder und Grafiken können unter einer anderen Lizenz stehen sowie von Autoren erstellt worden sein, die nicht in der Autorenliste erscheinen. Durch eine noch vorhandene technische Einschränkung werden die Lizenzinformationen für Bilder und Grafiken daher nicht angezeigt. An der Behebung dieser Einschränkung wird gearbeitet. Das PDF ist daher nur für den privaten Gebrauch bestimmt. Eine Weiterverbreitung kann eine Urheberrechtsverletzung bedeuten. Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported - Deed Diese "Commons Deed" ist lediglich eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages (http:/ / de. wikipedia. org/ wiki/ Wikipedia:Lizenzbestimmungen_Commons_Attribution-ShareAlike_3. 0_Unported) in allgemeinverständlicher Sprache. Sie dürfen: • das Werk bzw. den Inhalt vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen • Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes bzw. Inhaltes anfertigen Zu den folgenden Bedingungen: • • Namensnennung — Sie müssen den Namen des Autors/Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen. Weitergabe unter gleichen Bedingungen — Wenn Sie das lizenzierte Werk bzw. den lizenzierten Inhalt bearbeiten, abwandeln oder in anderer Weise erkennbar als Grundlage für eigenes Schaffen verwenden, dürfen Sie die daraufhin neu entstandenen Werke bzw. Inhalte nur unter Verwendung von Lizenzbedingungen weitergeben, die mit denen dieses Lizenzvertrages identisch, vergleichbar oder kompatibel sind. Wobei gilt: • • Verzichtserklärung — Jede der vorgenannten Bedingungen kann aufgehoben werden, sofern Sie die ausdrückliche Einwilligung des Rechteinhabers dazu erhalten. Sonstige Rechte — Die Lizenz hat keinerlei Einfluss auf die folgenden Rechte: • • • • Die gesetzlichen Schranken des Urheberrechts und sonstigen Befugnisse zur privaten Nutzung; Das Urheberpersönlichkeitsrecht des Rechteinhabers; Rechte anderer Personen, entweder am Lizenzgegenstand selber oder bezüglich seiner Verwendung, zum Beispiel Persönlichkeitsrechte abgebildeter Personen. Hinweis — Im Falle einer Verbreitung müssen Sie anderen alle Lizenzbedingungen mitteilen, die für dieses Werk gelten. Am einfachsten ist es, an entsprechender Stelle einen Link auf http:/ / creativecommons. org/ licenses/ by-sa/ 3. 0/ deed. de einzubinden. Haftungsbeschränkung Die „Commons Deed“ ist kein Lizenzvertrag. Sie ist lediglich ein Referenztext, der den zugrundeliegenden Lizenzvertrag übersichtlich und in allgemeinverständlicher Sprache aber auch stark vereinfacht wiedergibt. Die Deed selbst entfaltet keine juristische Wirkung und erscheint im eigentlichen Lizenzvertrag nicht. GNU Free Documentation License Version 1.2, November 2002 Copyright (C) 2000,2001,2002 Free Software Foundation, Inc. 51 Franklin St, Fifth Floor, Boston, MA 02110-1301 USA Everyone is permitted to copy and distribute verbatim copies of this license document, but changing it is not allowed. 0. PREAMBLE The purpose of this License is to make a manual, textbook, or other functional and useful document "free" in the sense of freedom: to assure everyone the effective freedom to copy and redistribute it, with or without modifying it, either commercially or noncommercially. Secondarily, this License preserves for the author and publisher a way to get credit for their work, while not being considered responsible for modifications made by others. This License is a kind of "copyleft", which means that derivative works of the document must themselves be free in the same sense. It complements the GNU General Public License, which is a copyleft license designed for free software. We have designed this License in order to use it for manuals for free software, because free software needs free documentation: a free program should come with manuals providing the same freedoms that the software does. But this License is not limited to software manuals; it can be used for any textual work, regardless of subject matter or whether it is published as a printed book. We recommend this License principally for works whose purpose is instruction or reference. 1. APPLICABILITY AND DEFINITIONS This License applies to any manual or other work, in any medium, that contains a notice placed by the copyright holder saying it can be distributed under the terms of this License. Such a notice grants a world-wide, royalty-free license, unlimited in duration, to use that work under the conditions stated herein. The "Document", below, refers to any such manual or work. Any member of the public is a licensee, and is addressed as "you". You accept the license if you copy, modify or distribute the work in a way requiring permission under copyright law. A "Modified Version" of the Document means any work containing the Document or a portion of it, either copied verbatim, or with modifications and/or translated into another language. A "Secondary Section" is a named appendix or a front-matter section of the Document that deals exclusively with the relationship of the publishers or authors of the Document to the Document's overall subject (or to related matters) and contains nothing that could fall directly within that overall subject. (Thus, if the Document is in part a textbook of mathematics, a Secondary Section may not explain any mathematics.) The relationship could be a matter of historical connection with the subject or with related matters, or of legal, commercial, philosophical, ethical or political position regarding them. The "Invariant Sections" are certain Secondary Sections whose titles are designated, as being those of Invariant Sections, in the notice that says that the Document is released under this License. If a section does not fit the above definition of Secondary then it is not allowed to be designated as Invariant. The Document may contain zero Invariant Sections. If the Document does not identify any Invariant Sections then there are none. The "Cover Texts" are certain short passages of text that are listed, as Front-Cover Texts or Back-Cover Texts, in the notice that says that the Document is released under this License. A Front-Cover Text may be at most 5 words, and a Back-Cover Text may be at most 25 words. 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Examples of suitable formats for Transparent copies include plain ASCII without markup, Texinfo input format, LaTeX input format, SGML or XML using a publicly available DTD, and standard-conforming simple HTML, PostScript or PDF designed for human modification. Examples of transparent image formats include PNG, XCF and JPG. Opaque formats include proprietary formats that can be read and edited only by proprietary word processors, SGML or XML for which the DTD and/or processing tools are not generally available, and the machine-generated HTML, PostScript or PDF produced by some word processors for output purposes only. The "Title Page" means, for a printed book, the title page itself, plus such following pages as are needed to hold, legibly, the material this License requires to appear in the title page. For works in formats which do not have any title page as such, "Title Page" means the text near the most prominent appearance of the work's title, preceding the beginning of the body of the text. A section "Entitled XYZ" means a named subunit of the Document whose title either is precisely XYZ or contains XYZ in parentheses following text that translates XYZ in another language. (Here XYZ stands for a specific section name mentioned below, such as "Acknowledgements", "Dedications", "Endorsements", or "History".) To "Preserve the Title" of such a section when you modify the Document means that it remains a section "Entitled XYZ" according to this definition. The Document may include Warranty Disclaimers next to the notice which states that this License applies to the Document. These Warranty Disclaimers are considered to be included by reference in this License, but only as regards disclaiming warranties: any other implication that these Warranty Disclaimers may have is void and has no effect on the meaning of this License. 2. VERBATIM COPYING You may copy and distribute the Document in any medium, either commercially or noncommercially, provided that this License, the copyright notices, and the license notice saying this License applies to the Document are reproduced in all copies, and that you add no other conditions whatsoever to those of this License. You may not use technical measures to obstruct or control the reading or further copying of the copies you make or distribute. However, you may accept compensation in exchange for copies. If you distribute a large enough number of copies you must also follow the conditions in section 3. You may also lend copies, under the same conditions stated above, and you may publicly display copies. 3. COPYING IN QUANTITY If you publish printed copies (or copies in media that commonly have printed covers) of the Document, numbering more than 100, and the Document's license notice requires Cover Texts, you must enclose the copies in covers that carry, clearly and legibly, all these Cover Texts: Front-Cover Texts on the front cover, and Back-Cover Texts on the back cover. Both covers must also clearly and legibly identify you as the publisher of these copies. The front cover must present the full title with all words of the title equally prominent and visible. You may add other material on the covers in addition. Copying with changes limited to the covers, as long as they preserve the title of the Document and satisfy these conditions, can be treated as verbatim copying in other respects. If the required texts for either cover are too voluminous to fit legibly, you should put the first ones listed (as many as fit reasonably) on the actual cover, and continue the rest onto adjacent pages. If you publish or distribute Opaque copies of the Document numbering more than 100, you must either include a machine-readable Transparent copy along with each Opaque copy, or state in or with each Opaque copy a computer-network location from which the general network-using public has access to download using public-standard network protocols a complete Transparent copy of the Document, free of added material. If you use the latter option, you must take reasonably prudent steps, when you begin distribution of Opaque copies in quantity, to ensure that this Transparent copy will remain thus accessible at the stated location until at least one year after the last time you distribute an Opaque copy (directly or through your agents or retailers) of that edition to the public. It is requested, but not required, that you contact the authors of the Document well before redistributing any large number of copies, to give them a chance to provide you with an updated version of the Document. 4. MODIFICATIONS You may copy and distribute a Modified Version of the Document under the conditions of sections 2 and 3 above, provided that you release the Modified Version under precisely this License, with the Modified Version filling the role of the Document, thus licensing distribution and modification of the Modified Version to whoever possesses a copy of it. In addition, you must do these things in the Modified Version: • A. Use in the Title Page (and on the covers, if any) a title distinct from that of the Document, and from those of previous versions (which should, if there were any, be listed in the History section of the Document). You may use the same title as a previous version if the original publisher of that version gives permission. B. 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To do this, add their titles to the list of Invariant Sections in the Modified Version's license notice. These titles must be distinct from any other section titles. You may add a section Entitled "Endorsements", provided it contains nothing but endorsements of your Modified Version by various parties--for example, statements of peer review or that the text has been approved by an organization as the authoritative definition of a standard. You may add a passage of up to five words as a Front-Cover Text, and a passage of up to 25 words as a Back-Cover Text, to the end of the list of Cover Texts in the Modified Version. Only one passage of Front-Cover Text and one of Back-Cover Text may be added by (or through arrangements made by) any one entity. If the Document already includes a cover text for the same cover, previously added by you or by arrangement made by the same entity you are acting on behalf of, you may not add another; but you may replace the old one, on explicit permission from the previous publisher that added the old one. The author(s) and publisher(s) of the Document do not by this License give permission to use their names for publicity for or to assert or imply endorsement of any Modified Version. • 5. COMBINING DOCUMENTS You may combine the Document with other documents released under this License, under the terms defined in section 4 above for modified versions, provided that you include in the combination all of the Invariant Sections of all of the original documents, unmodified, and list them all as Invariant Sections of your combined work in its license notice, and that you preserve all their Warranty Disclaimers. The combined work need only contain one copy of this License, and multiple identical Invariant Sections may be replaced with a single copy. If there are multiple Invariant Sections with the same name but different contents, make the title of each such section unique by adding at the end of it, in parentheses, the name of the original author or publisher of that section if known, or else a unique number. Make the same adjustment to the section titles in the list of Invariant Sections in the license notice of the combined work. Lizenz 34 In the combination, you must combine any sections Entitled "History" in the various original documents, forming one section Entitled "History"; likewise combine any sections Entitled "Acknowledgements", and any sections Entitled "Dedications". You must delete all sections Entitled "Endorsements". 6. COLLECTIONS OF DOCUMENTS You may make a collection consisting of the Document and other documents released under this License, and replace the individual copies of this License in the various documents with a single copy that is included in the collection, provided that you follow the rules of this License for verbatim copying of each of the documents in all other respects. You may extract a single document from such a collection, and distribute it individually under this License, provided you insert a copy of this License into the extracted document, and follow this License in all other respects regarding verbatim copying of that document. 7. AGGREGATION WITH INDEPENDENT WORKS A compilation of the Document or its derivatives with other separate and independent documents or works, in or on a volume of a storage or distribution medium, is called an "aggregate" if the copyright resulting from the compilation is not used to limit the legal rights of the compilation's users beyond what the individual works permit. When the Document is included in an aggregate, this License does not apply to the other works in the aggregate which are not themselves derivative works of the Document. If the Cover Text requirement of section 3 is applicable to these copies of the Document, then if the Document is less than one half of the entire aggregate, the Document's Cover Texts may be placed on covers that bracket the Document within the aggregate, or the electronic equivalent of covers if the Document is in electronic form. Otherwise they must appear on printed covers that bracket the whole aggregate. 8. TRANSLATION Translation is considered a kind of modification, so you may distribute translations of the Document under the terms of section 4. Replacing Invariant Sections with translations requires special permission from their copyright holders, but you may include translations of some or all Invariant Sections in addition to the original versions of these Invariant Sections. You may include a translation of this License, and all the license notices in the Document, and any Warranty Disclaimers, provided that you also include the original English version of this License and the original versions of those notices and disclaimers. In case of a disagreement between the translation and the original version of this License or a notice or disclaimer, the original version will prevail. If a section in the Document is Entitled "Acknowledgements", "Dedications", or "History", the requirement (section 4) to Preserve its Title (section 1) will typically require changing the actual title. 9. TERMINATION You may not copy, modify, sublicense, or distribute the Document except as expressly provided for under this License. Any other attempt to copy, modify, sublicense or distribute the Document is void, and will automatically terminate your rights under this License. However, parties who have received copies, or rights, from you under this License will not have their licenses terminated so long as such parties remain in full compliance. 10. FUTURE REVISIONS OF THIS LICENSE The Free Software Foundation may publish new, revised versions of the GNU Free Documentation License from time to time. Such new versions will be similar in spirit to the present version, but may differ in detail to address new problems or concerns. See http:/ / www. gnu. org/ copyleft/ . Each version of the License is given a distinguishing version number. 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