TITELTHEMA: EINBLICKE IN DEN KÖRPER TITELTHEMA: EINBLICKE IN DEN KÖRPER Alle genannten Verfahren bilden zunächst nur die Struktur des Körpers ab, dessen Anatomie. Mit Hilfe von Kontrastmitteln lassen sich aber auch Funktionen wie beispielsweise Durchblutungsstörungen darstellen. Kontrastmittel für die CT enthalten Elemente, die die Strahlung abfangen und damit beispielsweise Gefäße sichtbar machen. Kontrastmittel für die MRT enthalten so genannte paramagnetische Substanzen, die beispielsweise Krebsgeschwülste im Körper lokalisieren. In den vergangenen Jahrzehnten bereicherte die Molekulare Medizin das Verständnis über die Körpervorgänge durch eine neue Dimension: Moderne Behandlungskonzepte berücksichtigen vorrangig krankhafte Veränderungen auf der molekularen Ebene. Deshalb möchten Ärzte und Wissenschaftler heute auch ein getreues Abbild der molekularen Vorgänge im Körperinneren geliefert bekommen. Solche Bilder liefert die Nuklearmedizin. Seit den achtziger Jahren gibt es die Möglichkeit, scheibchenweise das Körperinnere nach der Verteilung von schwach radioaktiven Spürsubstanzen (Radiotracer) zu durchforsten. Mittlerweise steht eine Vielzahl solcher molekularer Spürsubstanzen zur Verfügung. Je nachdem, welche Radionuklide verwendet werden, heißen die bildgebenden Verfahren SPECT (Single-Pho- Zeittafel 1895 Entdeckung der Röntgenstrahlen Anfang 20. Jahrhundert Röntgenaufnahmen und Durchleuchtung in der Medizin Fünfziger Jahre Einführung der Szintigraphie Anfang der siebziger Jahre zweidimensionale Ultraschalldiagnostik; Einführung der Röntgen-Computer-Tomographie (CT) Anfang der achtziger Jahre Einführung der Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT); Erste klinisch wissenschaftliche Anwendungen der Positronen-Emissions-Tomographie (PET), Einführung der Single-Photonen-Emissions-Tomographie (SPECT) Neunziger Jahre Ganzkörper-PET Nach 2000 PET/CT und SPECT/CT (bimodale Kombinationsgeräte) tonen- Emissions-Tomographie) oder PET (Positronen-Emissions-Tomographie). Mit diesen Verfahren rückt die Möglichkeit in greifbare Nähe, den „molekularen Fingerabdruck“ einer Krankheit im Körperinneren sichtbar zu machen. Da die individuelle Charakteristik des Organismus auf molekularer Ebene als „Proteom“ bezeichnet wird, heißt die aktuelle Herausforderung: „Blick ins Proteom“. Für die Diagnostik und die Therapieplanung ergänzen sich die verschiedenen dia- gnostischen Methoden, unter denen das Innere des Körpers gesehen wird. Die molekulare Information muss durch eine exakte räumliche Information ergänzt werden. Häufig ist auch eine umgekehrte Ergänzung notwendig. Deshalb gibt es in der MHH Geräte, die beide Abbildungsprinzipien miteinander kombinieren: PET/CT und SPECT/CT. Wolfram H. Knapp Geschäftsführender Vorsitzender des MHH-Zentrums Radiologie Diagnostik mit Strahlen und Wellen Der Blick ins Körperinnere An zahlreichen Geräten führen MHHMitarbeiter Untersuchungen am Patienten durch, um mit Hilfe von Röntgenstrahlen, magnetischen Feldern, Radiooder Schallwellen Krankheiten zu diagnostizieren – zum Beispiel im Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie. Unter der Leitung von Professor Dr. Heinrich Lanfermann diagnostizieren Von wegweisenden Erkenntnissen im 16. Jahrhundert bis zur Entwicklung diagnostischer Methoden von heute war es ein weiter Weg H eute ist es für Mediziner eine Selbstverständlichkeit, das Körperinnere des Menschen mit Hilfe diagnostischer Methoden zu sehen und zu verstehen. Doch bis zur Entwicklung beispielsweise der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) war es ein weiter Weg. Erst an der Schwelle zur Neuzeit begannen Wissenschaftler und Gelehrte, sich mit dem Körperinneren zu beschäftigen: Als Ursache-Wirkungs-Prinzipien Einzug in die Naturwissenschaft gehalten haben, entbrannte das Interesse am Innenleben des menschlichen Organismus. Wegweisende Erkenntnisse des Körperinneren gewann beispielsweise der Mediziner Andreas Vesalius im 6 16. Jahrhundert, indem er systematisch Leichen sezierte und seine Entdeckungen in einem umfassenden Anatomiewerk über den Bau des menschlichen Körpers veröffentlichte. Im 17. Jahrhundert entdeckte dann der englische Arzt und Anatom William Harvey den Blutkreislauf. Wilhelm Conrad Röntgen öffnete im Jahr 1895 das Fenster ins Körperinnere des lebenden Menschen. Erstmalig konnten Mediziner das in mehreren Jahrhunderten angehäufte mechanistische Wissen für die Diagnostik nutzbar machen. Am lebenden Menschen zu erkennen, ob beispielsweise ein Tumor in den Lungen vorliegt, war bis vor 100 Jahren nicht möglich. Die nächste neue Ära wurde Anfang der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts eingeläutet. Damals wurden mit der Computertomographie (CT) und dem Ultraschall zwei Verfahren eingeführt, die es erlauben, den Körper scheibchenweise darzustellen. Die zweidimensionale Ultraschalldiagnostik hat sich mittlerweile zu dem am häufigsten angewandten bildgebenden Verfahren entwickelt. Zu Beginn der achtziger Jahre gelang mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) ein bis dahin nicht gekannter Weichteilkontrast. Die MRT kommt – wie die Ultraschalldiagnostik – ohne ionisierende Strahlung aus. info und therapieren sie Patienten mit Erkrankungen und Veränderungen des Nervensystems, zum Beispiel des Gehirns und des Rückenmarks sowie des Schädels und der Wirbelsäule. Auch die Beschäftigten des Instituts für Radiologie arbeiten unter Leitung von Professor Dr. Michael Galanski mit verschiedenen Verfahren – etwa bei der Tumorsuche. Die Klinik für Nuklear- medizin leitet Professor Dr. Wolfram H. Knapp. Die dortigen Beschäftigten führen zum Beispiel die Schilddrüsendiagnostik durch. Am Institut für Strahlentherapie und Spezielle Onkologie, Leitung Professor Dr. Johann H. Karstens, werden bildgebende Verfahren zur Vorbereitung einer Strahlentherapie eingesetzt – unter anderem in Form einer Planungs-CT. bb TITELTHEMA: EINBLICKE IN DEN KÖRPER TITELTHEMA: EINBLICKE IN DEN KÖRPER Diagnostik: Dreifach hält besser Schicht für Schicht ins Körperinnere Mit der Computertomographie von der Oberfläche in die Tiefe Wie sich die bildgebenden Verfahren untereinander ergänzen Abbildung 1: Röntgen D Abbildung 1 Abbildung 2 Abbildung 3 Abbildung 4 M realistische 3D-Ansichten wie aus dem Anatomieatlas zu erzeugen. So können komplexe Brüche oder Blutgefäße dreidimensional abgebildet werden. Allerdings können sie die klassische zweidimensionale Ansicht der CT-Daten nur ergänzen und nicht ersetzen, da die Originaldaten bei 3D-Darstellung bis zu einem gewissen Grad verfälscht werden. In der Bilderserie (Abbildungen 1 bis 4) werden mit Hilfe der VRT aus einer CT-Untersuchung eines Patienten völlig unterschiedliche Bilder generiert. Durch Erhöhung der Transparenz wandelt sich die 3D-Ansicht von einer Oberflächendarstellung der Kleidung (Abbildung 1) über die Darstellung von Weichteil- und Muskelgewebe (Abbildung 2 ) bis zur Darstellung der Blutgefäße und Knochen (Abbildung 3 und 4). Es sind keine krankhaften Veränderungen zu erkennen. Christian von Falck Mitarbeiter des Instituts für Radiologie it der modernen Computertomographie (CT) werden routinemäßig qualitativ hochwertige Bilddaten generiert, die sich sehr gut für die computergestützte Bildnachverarbeitung eignen. Ein typisches Beispiel ist die so genannte Volume-Rendering-Technik (VRT), die es erlaubt, aus den Datensätzen >ÛiÀiivi` ? äx ££É xÎ äÈ Èä rei Bilder für ein Knie – warum ist das notwendig? Am Beispiel des verletzen Kniegelenks (Abbildung 1, rechts) lässt sich zeigen, dass die verschiedenen radiologischen Verfahren nicht untereinander konkurrieren, sondern sich vielmehr ergänzen. Bei Verdacht auf eine Verletzung wird in aller Regel zunächst eine klassische Röntgenaufnahme angefertigt. Das Verfahren ist wenig belastend und kann in vielen Fällen schon die notwendigen diagnostischen Informationen liefern. Bei komplizierten Brüchen kann eine ergänzende Computertomographie (CT) notwendig sein, die eine genauere Darstellung des Verletzungsausmaßes ermöglicht und den Chirurgen die Operationsplanung erleichtert. Abbildung 2 zeigt beispielhaft die Defektzone in der Gelenkfläche. Wenn der Verdacht besteht, dass neben Knochen- auch Weichteilstrukturen wie Sehnen, Bänder oder Menisken verletzt sind, kann noch eine ergänzende Magnetresonanztomographie (MRT. Abbildung 3) notwendig sein. Christian von Falck Mitarbeiter des Instituts für Radiologie Abbildung 2: Computertomographie (CT) Abbildung 3: Magnetresonanztomographie (MRT) -iÀÛVi vØÀ >i >Ài] â°\ 0 H G L] LQ LV F K H V. R P S H WH Q ] ] H Q WUX P ) D F K N OLQ LNI U3 K \ V LN D OLV F K H0 H G L] LQ < 6iÀÌÀ>}à B`iÀ Õ` -iÀÛVi«>ÀÌiÀ -/>ÃÌii iÀV ÕÃiÃÌÀ>~i £{] ÎäÈÓx >ÛiÀ À}ià LÀ}i o o âÕ iiÀ>Li` Üi`iÀ >L i À -iÀÛVi«>ÀÌiÀ `iÀ B i `iÀ i`âÃV i V ÃV Õi ÜÜÜ°ÕÌ >ÕÃÕV >°`i 8 Q V H UH) D F K D E WH LOX Q J H Q 2 UWK R S l G LH 1 H X UR OR J LH 3 V \ F K R V R P D WLN1 H X UR S V \ F K LD WULH * H ULD WULH$ N X WX Q G5 H K D ,Q WH UQ LV WLV F K Q H S K UR OR J LV F K H3 UD [ LV P LW' LD O\ V H LQ V WLWX W 6 LHP | F K WH Q ' LH' LD Q D. OLQ LNE LH WH W G LH) R OJ H QH LQ H UV F K Z H UH Q( UN UD Q N X Q J V RV F K Q H OOZ LHP | J OLF K E H UV WH K H Q ,K U = LH OLV WH V LQ Q H UK D OEN X U] H U= H LWZ LH G H U P LW) UH X G HX Q GR K Q H( LQ V F K Ul Q N X Q J H Q ,K UH Q$ OOWD JE H Z l OWLJ H Q] XN | Q Q H Q ,K Q H QD OV) D F K N OLQ LNI U3 K \ V LN D OLV F K H 0 H G L] LQX Q G5 H K D E LOLWD WLR QG D VJ H V D P WH6 S H N WUX P P R G H UQ V WH U7 K H UD S LHX Q G ' LD J Q R V WLNI UH LQ+ H LOY H UID K UH QR G H U H LQ H$ Q V F K OX V V K H LOE H K D Q G OX Q J ' LD Q D. OLQ LNX Q G5 H K D = H Q WUX P ' D K OH Q E X UJ H U6 WUD % D G% H Y H Q V H Q 7 H O ) D [ LQ IR # G LD Q D N OLQ LN G H Z Z Z G LD Q D N OLQ LN G H TITELTHEMA: EINBLICKE IN DEN KÖRPER TITELTHEMA: EINBLICKE IN DEN KÖRPER Neueste Technologien! Dynamische Dimensionen Ihre freundlichen Sanitätshäuser in Hannover und Umgebung Im Gespräch mit Professor Dr. Michael Galanski, Leiter des Instituts für Radiologie, über die Bedeutung von CT, MRT & Co. Herr Professor Galanski, warum ist moderne Diagnostik wichtig? Die moderne bildgebende Diagnostik ist heute unverzichtbarer Bestandteil der Medizin. Sie dient dazu, den Krankheitsprozess zu lokalisieren und zu charakterisieren und nimmt dadurch direkten Einfluss auf die Therapie. Am deutlichsten wird dies am Beispiel operativer Eingriffe. Wird bei unklaren Beschwerden im Bauchraum beispielsweise ein Tumor entdeckt, geben die Bilder dem Chirurgen die notwendigen Informationen für die Planung des Eingriffs – unter anderem auch darüber, welches Vorgehen für den Patienten am schonendsten ist. Auch bei der Nachsorge hilft die moderne Diagnostik, indem sie überprüft, ob der Eingriff erfolgreich war. Bei den so genannten minimal-invasiven Therapieverfahren spielt die moderne Bildgebung eine entscheidende Rolle. Dreidimensionale Bilddatensätze helfen, den Eingriff von außen zu steuern, ohne den Krankheitsherd direkt sehen zu können. Wie viele Patienten werden im Institut für Radiologie untersucht? Wir haben rund 100.000 Patientenkontakte pro Jahr. Auf einen Patienten rechnen wir circa zwei Untersuchungen. Die überwiegende Zahl der Untersuchungen, mehr als 90 Prozent, erfolgt auf Zuweisung von Ärzten aus dem Haus. Nur ein geringer Teil stammt direkt von externen Zuweisern. Dies liegt daran, dass wir nur eine sehr begrenzte Ermächtigung zur Teilnahme an der ambulanten kassenärztlichen Versorgung haben. Was ist der MHH die bildgebende Diagnostik wert? Die apparative Ausstattung der Radiologie, meines Institutes und des Institutes für Neuroradiologie von Professor Dr. Heinrich Lanfermann umfasst sowohl die gängigen projektionsradiografischen Verfahren, die zweidimensionale Abbildungen erzeugen, als auch die Schnittbildverfahren wie CT, MRT 10 finden. So wäre die apparative Ausstattung der Institute immer auf dem neuesten Stand. Wartung und Instandhaltung fielen bei einem derartigen Modell in die Zuständigkeit der Industrie, die medizinische Leistung wäre primäre Aufgabe der MHH-Radiologie. Die Kosten könnten besser kalkuliert werden. Gibt es für eine solche Zusammenarbeit auch einen Fachbegriff? Ja, das Ganze läuft unter dem Stichwort Strategische Partnerschaft für ein Imaging Center. Der Begriff Partnerschaft soll ausdrücken, dass es bei der Kooperation nicht allein um ökonomische Fragen geht, sondern auch um qualitativ-inhaltliche. Die Tatsache, dass jeder der beiden Partner das Know-how aus seiner Kernkompetenz in die Verbindung einbringt, kann und wird, wie ich hoffe, gewinnbringend sein. Ziel ist es außerdem, die Abläufe innerhalb des Zentrums Radiologie zu optimieren und zu beschleunigen. Einen wesentlichen Beitrag dazu hat in den vergangenen Jahren bereits die Einführung des digitalen Bildarchivs Picture Archiving and Communication System (PACS) geleistet. Damit können Ärzte innerhalb der Hochschule und auch die behandelnden Ärzte außerhalb der Hochschule jederzeit auf die digital gespeicherten Patientenbilddaten zugreifen. Das PACS ist der erste Schritt zur elektronischen Patientenakte. und Sonographie, die eine dreidimensionale Bildgebung ermöglichen. Derzeit verfügen die Radiologie und die Neuroradiologie über drei MRT-, drei CT- und Ultraschallgeräte sowie zwei Hochleistungs-Angiographieanlagen für interventionelle Eingriffe. Der Anschaffungswert der Geräte liegt in der Größenordnung von zehn bis 15 Millionen Euro. technischen Innovationszyklen immer stärker verkürzen und dass die Geräte kontinuierlich nachgerüstet werden müssen. Software-Nachrüstungen sind praktisch jährlich erforderlich, die Hardware müssen wir je nach Gerät nach drei bis sechs Jahren austauschen. Besonders rasch geht die Entwicklung beim MRT, CT und Ultraschall vonstatten. Geht der Trend zur organbezogenen Bildgebung? Ja, die Anforderungen in fachlicher Hinsicht werden immer höher, so dass sich in zunehmendem Maße Subspezialitäten etablieren, die sich auf bestimmte Organsysteme fokussieren. Umso notwendiger und wichtiger wird eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit, damit bei einem Krankheitsbild auch alle Facetten berücksichtigt werden. Deswegen stimmen wir uns beispielsweise täglich mit den Kollegen aus der Nuklearmedizin ab – um für die Patienten die individuell beste Untersuchungstechnik festzulegen. Auch interdisziplinäre Konferenzen mit der Unfallchirurgie, der Pneumologie, der Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, der Viszeral- und Transplantationschirurgie, oder der Gastroenterologie und Hepatologie, um nur einige zu nennen, gehören zum Alltag. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist auch wichtig, um die Behandlungsabläufe zu straffen und zu optimieren und die Verweildauer der Patienten in der MHH zu verkürzen. Es muss also viel Geld investiert werden, um die Arbeit gut erledigen zu können? Dies ist richtig. Wir müssen dabei aber zwischen den Investitionskosten einerseits und den Unterhaltskosten andererseits unterscheiden. Die Investitionskosten trägt das Land Niedersachsen Die laufenden Kosten für Betrieb, Instandhaltung und technische Aktualisierung trägt die Hochschule. Diese Kosten sind in den Fallkostenpauschalen (DRGs) abgebildet und werden über die interne Leistungsverrechnung umgelegt. Der Service, den die Radiologie bietet, gehört zu den Kernkompetenzen der Hochschule. Bei allem ist zu berücksichtigen, dass sich die Gibt es Möglichkeiten, diese Investitionskosten kalkulierbarer zu machen? Da die Investitionskosten bei der rasanten technischen Entwicklung steigen, besteht die Überlegung, einen Partner aus der Industrie zu gewinnen, welcher die Investitionen übernimmt und sich verpflichtet, in entsprechenden Zyklen die alte Technik gegen neue auszutauschen. Im Gegenzug müsste die Hochschule für die vereinbarte Vertragslaufzeit eine jährliche Nutzungspauschale an die kooperierende Firma bezahlen. Derzeit läuft dazu ein Ausschreibungsverfahren. Wir hoffen, noch in diesem Jahr einen Kooperationspartner zu Wie sieht die bildgebende Diagnostik der Zukunft aus? Die Entwicklung geht zur multimodalen und mehrdimensionalen Bildgebung, bei der eine Untersuchung neben rein morphologischen Informationen auch funktionelle, metabolische oder sogar biologische Informationen liefert. Die Detaildarstellung wird dabei immer genauer, die diagnostische Aussage immer spezifischer. Wir sind mittlerweile an dem Punkt angekommen, die zelluläre Ebene erforschen zu können. Beispielsweise wird man in Zukunft mit Hilfe verschiedener Marker Funktionsabweichungen von Zellen erkennen können – im Sinne einer molekularen Diagnostik. Dadurch hat die moderne bildgebende Diagnostik über ihren traditionellen Einsatzbereich in der klinischen Medizin und klinischen Forschung auch Eingang in die präklinische biomedizinische Grundlagenforschung gefunden. Das Interview führte Kristina Weidelhofer Professor Dr. Michael Galanski im Gespräch mit MHH-Info-Redakteurin Kristina Weidelhofer. info info Prothesen-Versorgungen Finger-/Arm- und Beinprothesen Silikon-Haftschaftprothesen Vorfuß- und Mittelfußversorgungen C-Leg-Kompetenz-Centrum Zertifizierter Otto-Bock-Partner ® für C-Leg -Systeme jahrelange Erfahrung in der C-Leg®-Versorgung Lauf-Analyse-Centrum Aufnahme/Analyse Ihrer Bewegungsdaten (Lamellenlaufband, zwei hoch auflösende CCD-Kameras, Analysesoftware) Prothesenoptimierung individuelle physiotherapeutische Beratung Hannover-Südstadt Hildesheimer Straße 97 I 30173 Hannover Telefon 0511 - 980 680 www.brandes-diesing.de TITELTHEMA: EINBLICKE IN DEN KÖRPER TITELTHEMA: EINBLICKE IN DEN KÖRPER Blick auf das Baby im Bauch Beim Ultraschall in der MHH-Frauenklinik erfahren werdende Mütter, wie sich der Fötus entwickelt Alles ok: Daniela Marie Gruber (oberes Bild, rechts) untersucht Sonja Schnehage. 3D-Ultraschall: Damit bekommen werdende Eltern detailgenaue Eindrücke des Fötus – der „Spaß“ kostet 100 Euro, wenn die Aufnahmen gelingen. diagnostik der MHH-Frauenklinik circa 2.000 Ultraschalluntersuchungen vorgenommen. Außerdem verfügt die MHH-Frauenklinik seit mehreren Jahren über ein 3D-Ultraschall-Gerät, mit dem das Baby im Bauch plastisch zu erkennen ist. Auf Wunsch können werdende Mütter einen Termin unter Telefon (0511) 532-9581 ver- einbaren. Die Grundgebühr beträgt 50 Euro. Falls das Kind ruhig liegt und gute Bilder entstehen, zahlen die werdenden Eltern weitere 50 Euro für eine DVD mit den besten Aufnahmen ihres Kindes sowie für Printabzüge. „Das ist eine reine Spaßgeschichte für die Familien, die sich schon mal ein Bild vom Säugling machen wollen“, sagt Daniela Marie Gruber. ina "«Ì\ /" -*,-\ «iÌÌLÀi ° -i ÌiÃÌ Î 8 ØLiÀ {ä ÛiÀÃV i`ii Àiv>ÃÃÕ}i ÛÀÀBÌ} 12 Die Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie spürt mit MR-Spektroskopie Tumore auf D D er Bauch ist rund und steckt voller Überraschungen – so empfinden es jedenfalls viele schwangere Frauen. „Ist das Kind ein Junge oder Mädchen, wird es gesund sein, wem wird es ähnlich sehen?“, solche Fragen gehören zur Zeit bis zur Geburt dazu. Daniela Marie Gruber, Leiterin der Pränataldiagnostik in der MHHFrauenklinik, hilft werdenden Müttern dabei, etwas „Licht ins Dunkel der Schwangerschaft“ zu bringen. Beispielweisweise bei Sonja Schnehage. Sie ist mit einem schweren kombinierten Herzfehler auf die Welt gekommen, nun ist die 34-Jährige in der 21. Woche. Sie erwartet ihr zweites Kind. Bei der sogenannten organdiagnostischen Untersuchung prüft Daniela Marie Gruber per Ultraschall, ob sämtliche Organe des Kindes richtig angelegt sind. Für diese Untersuchung wurde Sonja Schnehage von ihrem Gynäkologen an die MHH überwiesen. Nach 30 Minuten weiß Sonja Schnehage, dass bei ihrem Kind keine auffälligen Fehlbildungen zu erkennen sind, und ist erleichtert: „Meine erste Tochter ist mit einem kleinen Loch im Herzen zur Welt gekommen“, erzählt sie. Sie erfährt, dass sie wieder ein Mädchen erwartet: „Die Fußsohle ihrer Tochter ist schon fast vier Zentimeter lang“, verrät die junge Ärztin. „8 von 1.200 Neugeborenen kommen mit einem Herzfehler zur Welt“, weiß Daniela Marie Gruber. Damit die Ärzte gleich nach der Geburt lebensrettende Maßnahmen einleiten können, sei es gut, vorher zu wissen, ob eine so genannte Anomalie vorliege. Dies sei kein Selektionsmechanismus, unterstreicht die Medizinerin: „Wir arbeiten eng mit der Ethik Kommission der MHH zusammen. Wenn wir beispielsweise feststellen, dass ein Baby mit Down-Syndrom zur Welt kommen wird, ist das für uns nicht automatisch ein Abtreibungsgrund.“ Pro Jahr werden in der Pränatal- Mehr als bunte Bilder Ài] Ì>ÌÃi iÃÌiÀÜiÀÃÌ>ÌÌ ÀiâÕLi À ­Ø ÀiÀÃV i®-i ÌiÃÌ Ì\ Ì>ÀLiÌi *>ÃÃL`iÀ i`iÀ} È ± ÎäÈÓx >ÛiÀ /i°\ ­äx ££® ÎÇ {x nÎä ± >Ý\ ­äx ££® ÎÇ {x nÓ ° À°\ £n 1 À ± ->°\ £Î 1 À ie konventionelle Schnittbilddiagnostik mittels Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) erlaubt eine sehr genaue Lokalisation von Veränderungen des Hirngewebes. Deren exakte Einordnung ist jedoch gelegentlich aufgrund sich gleichender Bildmuster schwierig. So können nicht nur Tumore des Gehirns oder Metastasen nach Gabe von Kontrastmitteln eine ringförmige Anreicherung zeigen, sondern auch zum Beispiel Entzündungen – also Erkrankungen, deren Prognose und Therapie sehr unterschiedlich zu bewerten sind. Durch den Einsatz der MR-Spektroskopie lässt sich dieses Problem in zahlreichen Fällen lösen. Mit Hilfe der Spektroskopie können beispielsweise einzelne chemische Substanzen (Metabolite) anhand ihrer unterschiedlichen Molekülstruktur und ihrer unterschiedlichen magnetischen Eigenschaften erkannt werden. Diese Methode ist nützlich bei der Diagnostik von Erkran- Bild 1: Zu sehen sind Veränderungen, die für einen Tumor sprechen (links). Bild 2: Verbindungsleitungen der Nervenzellen. kungen des Gehirns. Beispielsweise gibt es verschiedene Muster der Metabolitänderungen, die für einen Tumor des Gehirns oder eine Metastase sprechen. Bild 1 zeigt auf vier Verteilungskarten ein Muster für Metastasen: eine hohe Konzentrationen von Lipiden (LIP, oben rechts) bei relativ geringen Markern für Energie (CR, oben links), intakte Nervenzellen (NAA, unten rechts) und Zellmembranumsatz (CHO, unten links) an. Darüber hinaus gelingt mit der MRT die Darstellung von Verbindungsleitungen zwischen Nervenzellen im Gehirn (Bild 2), die den Neurochirurgen bei ihrer OP-Planung und dem Bestreben helfen, so wenig Schäden wie möglich im Rahmen einer Operation zu verursachen. Peter Raab Oberarzt im Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie TITELTHEMA: EINBLICKE IN DEN KÖRPER TITELTHEMA: EINBLICKE IN DEN KÖRPER Gefährliche Strahlen? Löwenanteil: CT-Aufnahmen Im Unterschied zu den Mitarbeitern müssen Patienten den Röntgenstrahlen bei der Diagnostik direkt ausgesetzt werden. „In der Diagnostik liegt die Strahlenexposition aber nur im Bereich von Milli-Sievert. Das ist in der Therapie oft nicht der Fall: „Bei der Therapie mit ionisierender Strahlung sollen Zellen erkrankter Organe gezielt zerstört werden. Daher ist hier die Strahlenexposition vielfach höher“, sagt Dr. Harke. Die Bevölkerung in Deutschland ist radioaktiven Stoffen und ionisierender Strahlung in der diagnostischen Medizin mit durchschnittlich 2 mSv pro Jahr ausgesetzt – Tendenz steigend. Die sehr aussagekräftigen CT-Aufnahmen bilden dabei den Löwenanteil. Sie machen zwar nur etwa sieben Prozent aller Röntgenuntersuchungen aus, sind aber für mehr als 50 Prozent der Dosis verantwortlich. Der Grund: die Strahlenexposition im CT ist bis zu 100 Mal höher als bei einer normalen Röntgenaufnahme des gleichen Körperbereichs. Im CT entstehen bei einer Herzuntersuchung bis zu 2.000 Bilder. Bei einer Leber- oder Nierenuntersuchung beträgt die Strahlendosis für den Patienten zirka 10 mSv. Das entspricht vier Jahren an natürlicher Strahlenexposition, die etwa 2,5 mSv pro Jahr beträgt und zu der etwa die kosmische Strahlung gehört. „Da Röntgen- und Gammastrahlen schädlich wirken können, sollten nur so wenige Untersuchungen gemacht werden wie nötig. Die Ärzte müssen Nutzen und Risiko gegeneinander abwiegen“, sagt Dr. Stamm. Seiner Meinung nach könnten MHH-Ärzte die Zahl der Aufnahmen noch weiter senken beziehungsweise durch alternative Untersuchungsverfahren wie Kernspintomographie oder Ultraschall ersetzen, ohne dabei das Risiko einer falschen Diagnostik einzugehen. In jedem Fall aber müssen sie immer eine rechtfertigende Indikation haben – das be- Krankheiten mit Röntgenstrahlen und Radionukliden zu untersuchen ist gang und gäbe und birgt – bei zurückhaltender Anwendung – keine Krebsgefahr, meinen MHH-Experten I ch hab’ ja keine Wahl“, sagt Ursula Schöne, als sie am 26. Februar 2008 bereits zum rund zwanzigsten Mal in den Computertomographen (CT) geschoben wird. Nachdem sie vor zehn Jahren von ihrer Krebserkrankung erfuhr, musste sie sich bereits dreimal operieren lassen. Die CT-Bilder gaben zwischendurch immer wieder Aufschluss darüber, ob ein weiterer Eingriff nötig beziehungsweise möglich ist. „Natürlich bekomme ich von den Röntgenröhren des CTs ionisierende Strahlung ab, aber anders können die Ärzte nicht urteilen. Meine Angst vor den Strahlen ist sehr gering im Vergleich zur Angst vor der Diagnose“, erklärt sie. „Angst, dass in der medizinischen Diagnostik ionisierende Strahlung – zu der Röntgenstrahlung der Radiologie und Gammastrahlung der Nuklearmedizin gehört – Krebs verursacht, muss niemand haben“, sagt Dr. Georg Stamm, Experte für Medizinphysik des MHH-Instituts für Radiologie. Den Nutzen der Röntgendiagnostik schätzt er bis zu 2000-fach höher ein als das Risiko, deswegen an Krebs zu erkranken. Auch Dr. Heinrich Harke, Leiter des zentralen Strahlenschutzes der MHH, meint, dass die Gefahr, dass ionisierende Strahlen Krebs bewirken, vernachlässigbar klein ist: „Es ist eines der vielen Risiken im Leben. Ich schätze es sehr viel kleiner ein, als das Risiko, auf dem Arbeitsweg mit dem Auto tödlich zu verunglücken.“ Niemand weiß, was passiert Wirklich bewerten kann diese Gefahr jedoch niemand. Klar ist nur, dass ein Zuviel schadet. Effekte, zum Beispiel Hautrötung, sind erst ab einer Dosis von 250 mSv Strahlenexposition sichtbar, das entspricht etwa 2.500 Röntgenaufnahmen des Thorax. Sv steht dabei für die Maßeinheit der Strahlenexposition namens Sievert. Was genau unterhalb dieses Wertes passiert, weiß die Forschung noch nicht. „Deswegen sollte in 14 Dr. Stamm zeigt, wo er die Sonde positioniert, die die Röntgenstrahlung des Computertomographen im Institut für Radiologie misst. der Diagnostik die Strahlenexposition für Patienten und Personal möglichst gering sein“, sagt Dr. Harke. Bei den rund 800 davon betroffenen MHH-Beschäftigten liegt die Grenze der beruflichen Strahlenexposition bei 20 mSv pro Jahr. Es sind Medizinisch-Technische Radiologieassistentinnen und -assistenten (MTARs), Radiologen, Neuroradiologen, Strahlentherapeuten und Nuklearmediziner, aber beispielsweise auch Chirurgen, Gastroenterologen, Zahnmediziner, Kardiologen und Mitarbeiter in Forschungslaboratorien. „Diese obere Dosisgrenze erreichen unsere MTARs aber nie“, sagt Frank Wienberg, Leiter der MTARs des Instituts für Radiologie. Sie bekommen nur bis zu 0,2 mSv pro Jahr ab. Das zeigt ihr Dosimeter an – ein Strahlenmessgerät, das am Körper getragen und monatlich ausgewertet wird. Umsichtiges Verhalten, Bleiwesten, Abschirmungen, Bleiwände und -türen der Untersuchungsräume schützen sie. „Der Beruf der MTAR ist kein Risikoberuf“, sagt auch Margitta Luszick, Leiterin der MTAR-Schule der MHH. Mirja Kobbe, MTAR im Institut für Radiologie, stimmt dem zu: „Ich habe keine Angst vor den Strahlen, weil ich ihnen nur sehr wenig bis gar nicht ausgesetzt bin.“ Bei Schwangeren werde das Dosimeter sogar wöchentlich ausgewertet, und sie arbeiten nur dort, wo kein Gerät strahlt. In der Nuklearmedizin, wo die Patienten zur Vorbereitung auf die bildgebenden Verfahren SPECT (Single-Photonen-EmissionsTomographie) oder PET (Positronen-Emissions-Tomographie) schwach radioaktive Spürsubstanzen, so genannte Radionuklide, gespritzt bekommen, rät Dr. Harke Mitarbeitern, ihre Tätigkeiten nicht unnötig in die Länge zu ziehen und sie in möglichst großem Abstand durchzuführen. Keinesfalls sollten unnötige Aufenthaltszeiten direkt am Patienten erfolgen. Dazu gehöre auch eine optimale Arbeitsvorbereitung und Ausbildung. info Was macht Röntgenstrahlung gefährlich? Röntgenstrahlen sind imstande, die Erbsubstanz DNA zu verletzen. Nahezu sämtliche dieser Verletzungen kann der Körper wieder reparieren, doch nicht alle. So können Schäden der Eizellen und Spermien zu vererbbaren Erkrankungen führen, Schäden der Körperzellen zu Krebs. Jedoch reagieren nicht alle Körperzellen gleich empfindlich auf Röntgenstrahlen. Sehr empfindlich sind etwa das blutbildende Knochenmark, der Dickdarm, die weibliche Brust, der Magen und die Lunge. Weniger strahlenempfindlich sind beispielsweise Haut, Knochenoberfläche und Muskulatur. So hängt die Belastung durch Röntgenstrahlen sowohl von der Höhe der Strahlendosis als auch vom Ort der Bestrahlung ab. bb deutet, dass Röntgen nur dann erlaubt ist, wenn das Unterlassen dieser Untersuchung ein höheres Risiko beinhaltet als die Untersuchung selbst. PACS und Pass helfen Damit nicht mehr Aufnahmen entstehen, als unbedingt benötigt werden, gibt es PACS, das digitale Bildarchiv. „Damit sind Wiederholungsaufnahmen, die früher dann entstanden, wenn eine bereits angefertigte Röntgenaufnahme im Archiv nicht mehr auffindbar war, nicht mehr nötig“, sagt Dr. Stamm. Zudem bekommen MHH-Patienten Röntgenaufnahmen bei der Entlassung auf CD mit einem passenden Programm mit, wenn dies für eine weiterführende Behandlung nötig ist. Auch Patienten selbst können helfen, Doppelaufnahmen zu vermeiden, indem sie sich in einen Röntgenpass alle Untersuchungen und die dazu gehörende Strahlenexposition eintragen lassen. „So weiß der Patient, wann bei ihm welche Aufnahme gemacht worden ist – und der Arzt kann erkennen, ob eine Aufnahme besteht, die gegebenenfalls zur Aufklärung reicht“, sagt Dr. Stamm. Er hofft, dass der Trend, sich einen Pass zuzulegen, anhält. Mit Sorge betrachtet er jedoch eine Mode, die in den USA bereits gang und gäbe ist – Ganzkörper-CT-Aufnahmen zur Dr. Heinrich Harke allgemeinen Vorsorge: „Auf jeden Fall muss solchen Untersuchungen, bei der keine rechtfertigende Indikation für die Anwendung von Strahlung vorliegt, ein Riegel vorgeschoben werden“, sagt er. bb Weitere Informationen finden Sie im Internet – beispielsweise eine Studie, an der die MHH beteiligt war. Sie ergab, dass in Deutschland Kinder seltener im CT untersucht werden als im weltweiten Mittelwert – und auch im Vergleich zur USA. Eine weitere Arbeit hat überprüft, wie in Deutschland mit Geräten gearbeitet wird und wie die Industrie dazu beigetragen hat, die Strahlendosis der Geräte zu verringern. Die Studien stehen im Internet unter: www.mh-hannover.de/7965.html TITELTHEMA: EINBLICKE IN DEN KÖRPER TITELTHEMA: EINBLICKE IN DEN KÖRPER GLOSSAR: BEGRIFFE DER RADIOLOGIE UND NUKLEARMEDIZIN R adiologen diagnostizieren mit Strahlen, die Verfahren heißen Röntgen, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) und Angiographie. Nuklearmediziner arbeiten mit radioaktiven Substanzen und folgenden Methoden: Szintigraphie, Single-Photonen-Emissions-Tomographie (SPECT) und Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Mit Schallwellen funktioniert Ultraschall. Das Glossar erklärt die Begriffe: RÖNTGEN Beim Röntgen werden Röntgenstrahlen durch einen Körper geschickt. Es entstehen zweidimensionale Abbildungen („Schattenbilder“) des Körperinneren – auf Filmmaterial, Phosphorplatten oder mittels elektronischer Sensoren. Letzteres heißt digitales Röntgen. Mit Röntgenbildern können Knochen dargestellt werden – und bei Verwendung von bestimmten Medikamenten, so genannten Kontrastmitteln, – auch Weichteile, etwa Magen, Darm oder Blutgefäße. Um die Gewebe des Körpers durchdringen zu können, werden unterschiedliche „Strahlenqualitäten“ benötigt. Man spricht von weicher und harter Strahlung. COMPUTERTOMOGRAPHIE Bei der Computertomographie (CT) umkreist eine Röntgenröhre den Patienten und schickt Strahlen durch seinen Körper. Die Strahlung zeichnen mehrere Detektoren gleichzeitig auf. Der Vergleich zwischen ausgesandter und gemessener Strahlungsintensität zeigt, wie das zu untersuchende Gewebe die Strahlung geschwächt hat. Dies wird anschließend in eine Darstellung des Gewebes umgerechnet. Ein Computer wertet die Daten aus, und es entstehen pro Untersuchung bis zu 2.000 einzelne Schnittbilder, die dreidimensional dargestellt werden können. CT-Untersuchungen wenden Mediziner beispiels- 16 weise bei Verdacht auf Tumore in Lunge oder Bauchraum an, bei der Untersuchung der Herzkranzgefäße und bei komplizierten Brüchen. Die Strahlungsexposition ist zwar bis zu 100-fach höher als die einer konventionellen Röntgenaufnahme, jedoch ist auch der Informationsgewinn und damit die Diagnosesicherheit entsprechend höher. Eine CT-Aufnahme des kompletten Brustkorbs dauert heute etwa nur noch fünf Sekunden. An der MHH werden zurzeit etwa 21.000 CT-Untersuchungen pro Jahr durchgeführt. MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE Die Magnetresonanztomographie (MR, MRT), auch Kernspintomographie genannt, ist ein Untersuchungsverfahren, bei dem die Gewebestrukturen im Körperinneren mit Hilfe magnetischer Felder und elektromagnetischer Wellen dargestellt werden – ohne Röntgenstrahlen. Das Gerät ist röhrenförmig. Die Grundlage für den Bildkontrast ist, dass die untersuchten Gewebe diese Radiowellen unterschiedlich stark absorbieren. Manche Organe werden erst durch die MRT-Untersuchung darstellbar, zum Beispiel Nervenund Hirngewebe. Nachteile sind zum einen die hohen Investitionskosten für MRT-Geräte – sie kosten ein bis zwei Millionen Euro – und zum anderen die relativ langen Untersuchungszeiten. Sie sind unter anderem bedingt durch die rechenintensive Verarbeitung der Radioimpulse. So dauert zum Beispiel eine Untersuchung des Kopfs zehn bis 30 Minuten. Metall am oder im Körper kann Nebenwirkungen und Bildstörungen verursachen, und elektrische Geräte, etwa Herzschrittmacher, können im MRT beschädigt werden. Die starken magnetischen Kräfte verursachen während der Aufnahme laute Klopfgeräusche. Zudem kann es durch den geringen Durchmesser der etwa ein bis 1,5 Meter langen Röhre, in der der Patient liegt, zu Beklemmungs- und Angstgefühlen kommen. An der MHH werden zurzeit etwa 8.300 MRT-Untersuchungen pro Jahr durchgeführt. ANGIOGRAPHIE Stoffwechselabläufe. Sie zeigen, wie sich ein Radiopharmakon – ein Radionuklid, das der Patient vor der Untersuchung in eine Armvene injiziert bekommt – in seinem Leib verteilt. Dazu erfassen ein oder mehrere Detektorköpfe, die um den Körper rotieren, die vom Radiopharmakon ausgehende Strahlung. Häufige Anwendung findet das SPECT in der Untersuchung des Blutflusses, zur Lokalisation bei Entzündungsvorgängen und des Stoffwechsels des Herzens und des Gehirns. Das SPECT/CT ist ein Gerät, das die SPECT mit der morphologisch hoch auflösenden Computertomographie (CT) in einem Gerät kombiniert. So erhält man in einer einzigen Untersuchung Aussagen über Funktionsstörungen, zum Beispiel Tumoren, und erfährt, wo genau sie sich im Körper befinden. Im Vergleich zur PositronenEmissions-Tomographie (PET) ist SPECT weniger aufwendig und kostengünstiger. Aber bei der SPECT gibt es eine im Vergleich zur PET geringere räumliche Auflösung. Das bedeutet, dass die Strukturen weniger genau dargestellt werden können. An der MHH werden derzeit etwa 1.200 SPECT-Untersuchungen jährlich durchgeführt, davon etwa 580 SPECT/CT-Untersuchungen. Als Angiographie bezeichnet man die Darstellung von Blutgefäßen mit radiologischen Verfahren. Das klassische Verfahren ist die digitale Subtraktionsangiographie (das), bei der über einen Katheter das Röntgenkontrastmittel direkt in das Blutgefäß injiziert wird. Es bietet die beste Bildqualität, ist für den Patienten jedoch auch relativ belastend: Es wird eine Arterienpunktion unter lokaler Betäubung durchgeführt. Alternativ haben sich für bestimme Fragen als deutlich weniger belastende Verfahren die CT-Angiographie (CTA) und die MRAngiographie (MRA) etabliert. SZINTIGRAPHIE Die Szintigraphie ist ein bildgebendes Verfahren der nuklearmedizinischen Diagnostik. Die Bilder heißen Szintigramme. Bei der Methode erhält der Patient radioaktiv markierte Stoffe, die sich in seinem Körper im zu untersuchenden Zielorgan anreichern. Anschließend macht eine spezielle Kamera die abgegebene Strahlung sichtbar und verdeutlich so Funktionsstörungen des menschlichen Körpers. Man unterscheidet zwischen statischen und dynamischen Aufnahmen: Beispielsweise zeigen statische Bilder die Durchblutung des Herzmuskels. Dynamische Aufnahmen bedeuten, dass viele Bilder von beispielsweise einer Niere gemacht werden, um deren Aufnahmeund Abgaberate und somit deren Funktion darzustellen. Zudem ermöglicht die Szintigraphie, Entzündungen im Skelett oder Tumore zu diagnostizieren. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit der verwendeten Radionuklide ist die Strahlenexposition des Patienten gering, vergleichbar etwa mit der natürlichen Strahlenexposition. PET Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein nuklearmedizisches Verfahren, das die Verteilung einer radioaktiv markierten Substanz, eines Radiopharmakons, im Organismus sichtbar macht. So zeigt es biochemische und physiologische Vor- )FMGFO 'ÚSEFSO 6OUFSTUàU[FO SPECT Single-Photonen-Emissions-Tomographie (SPECT) ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, um dreidimensionale Bilder des Körperinneren erzeugen zu können. Die Aufnahmen geben vor allem Aufschluss über info gänge – ebenso wie die SPECT. Im Unterschied zur SPECT werden Radionuklide mit sehr kurzer Halbwertszeit, so genannte Positronenstrahler, verwendet. Zudem erlaubt die PET, Stoffwechselvorgänge nicht nur sichtbar zu machen, sondern auch Aussagen über die Mengen der untersuchten Substanzen machen zu können. Diese Methode ist allerdings personal- und kostenintensiv, so dass sie in Deutschland bisher nicht flächendeckend zur Verfügung steht. Häufige Anwendung findet die PET bei stoffwechselbedingten Fragestellungen, zum Beispiel in der Kardiologie und in der Onkologie. Das PET-Gerät enthält viele, ringförmig um den Patienten angeordnete Detektoren, durch die auf die räumliche Verteilung des Radiopharmakons im Körperinneren geschlossen werden kann. Es gibt auch Geräte, die die PET mit der CT kombinieren: PET/CTs. Sie verknüpfen die detailreiche Anatomiedarstellung des Computertomographen (CT) mit den hochsensitiven Stoffwechselinformationen aus der PET. Die Strahlenexposition einer reinen PET-Untersuchung liegt in der Größenordnung einer Computertomographie des Thorax. PET gehört nicht nur zu den effektivsten, sondern auch zu den teuersten bildgebenden Verfahren in der modernen Medizin. Die Kosten liegen je nach Untersuchung bei rund 1.200 Euro. An der MHH werden derzeit etwa 1.200 PET-Untersuchungen jährlich durchgeführt, davon etwa 1.150 PET/CT-Untersuchungen. ULTRASCHALL „Ultraschall“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Sonographie, die auch Echographie genannt wird. Sie ist das am häufigsten genutzte bildgebende Verfahren der Medizin. Es entstehen Bilder des organischen Gewebes, wobei die eingesetzten Schallwellen unschädlich sind. Ultraschall findet beispielsweise Verwendung bei der pränatalen Diagnostik, beim Nachweis von Gallensteinen oder bei der Beurteilung von Gefäßen und deren Durchlässigkeit – vor allem an den Beinen. Weiterhin wird Sonographie standardmäßig zur Untersuchung der Schilddrüse, des Herzens, der Nieren, der Harnwege und der Blase benutzt. Durch den Einsatz von Echokontrastverstärkern – Kontrastmitteln – kann die Diagnostik verbessert werden. Mit Ultraschall können krebsverdächtige Herde erkannt und erste Hinweise auf ihre Bösartigkeit gewonnen werden. Darüber hinaus sind ultraschallgesteuerte Biopsien und Zytologien – Entnahmen von Gewebeproben oder freier Flüssigkeit – durchführbar. Die Anschaffungs- und Betriebskosten sind im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren gering. Die Herstellung und Interpretation sonographischer Bilder setzt jedoch viele Fertigkeiten und viel Erfahrung voraus. Das Verfahren weist eine geringere Raumauflösung auf als die CT und MRT, besonders in tiefer liegenden Geweben: Die dortigen Strukturen können weniger genau dargestellt werden. bb "VG EFS NFEJ[JOJTDIFO 'PSTDIVOH SVIFO EJF )PGGOVOHFO WJFMFS 1BUJFOUFO %JF (FTFMM TDIBGU EFS 'SFVOEF EFS .FEJ[JOJTDIFO )PDITDIVMF )BOOPWFS F 7 GÚSEFSU TFJU NFIS BMT +BISFO BO EFS .FEJ[JOJTDIFO )PDITDIVMF EJF #FSFJDIF 8JTTFOTDIBGU 'PSTDIVOH VOE -FISF 8JS TJOE JNNFS EBOO [VS 4UFMMF XFOO TDIOFMMF VOE VOLPOWFOUJPOFMMF 6OUFSTUàU[VOH JOTCFTPOEFSF CFJ KVOHFO 8JTTFOTDIBGUMFSO OPUXFOEJH JTU "VDI 4JF LÚOOFO EB[V CFJUSBHFO EFO IPIFO -FJTUVOHTTUBOE EFS .FEJ[JOJTDIFO )PDITDIVMF )BOOPWFS [V TJDIFSO 8FSEFO 4JF .JUHMJFE JO EFS 'SFVOEFHFTFMMTDIBGU %FS .JUHMJFETCFJUSBH MJFHU JO *ISFN &SNFTTFO &S TPMMUF KÊISMJDI NJOEFTUFOT &630 GàS OBUàSMJDIF 1FSTPOFO &630 GàS 4UVEJFSFOEF"VT[VCJMEFOEF &630 GàS 'JSNFO VOE KVSJTUJTDIF 1FSTPOFO CFUSBHFO 'àS XFJUFSF *OGPSNBUJPOFO TUFIFO XJS *IOFO HFSO [VS 7FSGàHVOH 4DISFJCFO 4JF VOT CJUUF PEFS SVGFO 4JF VOT BO (FTFMMTDIBGU EFS 'SFVOEF EFS .FEJ[JOJTDIFO )PDITDIVMF )BOOPWFS F 7 $BSM/FVCFSH4USBF )BOOPWFS 5FM o 7PSTUBOE o (FTDIÊGUTTUFMMF KFXFJMT %JFOTUBH VOE %POOFSTUBH WPO CJT 6IS &.BJM GSFVOEFEFSNII!NIIBOOPWFSEF TITELTHEMA: EINBLICKE IN DEN KÖRPER !!! Die Physik der Banane Schüler schrieben Facharbeit im Institut für Radiologie F ür Otto Normalverbraucher haben eine Banane und ein Magnetresonanztomograph (MRT) nichts miteinander zu tun – für Konrad Hartung und Thomas Stryj schon. Die beiden Gymnasiasten der St.-Ursula-Schule stellten die Frucht in den Mittelpunkt ihres Interesses, indem sie sie ins MRT legten. „Wir wollten die Eigenschaften des MRT verstehen und herausfinden, wie es gelingt, dass das Gerät Gewebe darstellen kann“, sagt Konrad Hartung. Auf die Idee für die Arbeit kam er während eines Praktikums im MHH-Institut für Radiologie. Für die Facharbeit konnte er seinen Mitschüler Thomas Stryj begeistern. Sie untersuchten die Banane, weil sie ein organisches Gewebe ist, das sowohl Wasser als auch ein wenig Fett enthält, und weil sie eine im MRT-Bild erkennbare Struktur hat, aber trotzdem relativ homogen ist. Es gibt bei ihr keine Phasengrenzen, wie es bei der Tomate der Fall wäre. Zudem untersuchten die Schüler Öl und Wasser. „Das Wasser hat ähnliche Eigenschaften wie Hirnflüssigkeit, und es spielt bei der MRTBildgebung eine wesentliche Rolle. Öl nahmen wir analog zum menschlichen Fettgewebe“, erklärt Thomas Stryj. Oberarzt Privatdozent (PD) Dr. Joachim Lotz und der Physiker Dr. Rolf Döker betreuten sie. Da im Magnetresonanztomographen ein starkes Magnetfeld herrscht, richten sich darin die Atomkerne des menschlichen Körpers oder eines Gegenstandes entlang des Magnetfeldes aus – der Körper wird für die Dauer der Untersuchung magnetisiert. Um Gewebe im MRT untersuchen zu können, wird ein Hochfrequenzimpuls gegeben – in Form von Radiowellen – der diese Ausrichtung stört. „Während des Impulses dreht 0") ( ( 0 ( " " --) /" #" /")%() 3 / (- '' ()3") .& % 1( - 44 (--( " 3") +44& '4 ! 4 # - 3'' $ " *. # /3- Mit Bananen und Wasser am MRT: Thomas Stryj und Konrad Hartung. sich die Magnetisierung in eine Richtung quer zum Magnetfeld. Die so erhaltene Quermagnetisierung verschwindet nach einer Weile und der Ruhezustand mit der längs ausgerichteten Magnetisierung stellt sich wieder ein“, erklärt Dr. Döker. Gemessen werde die für die Rückkehr in den Ruhezustand benötigte Zeit – die sogenannte Relaxationszeit. Deswegen lautet der Titel der Schülerarbeit „Magnetresonanztomographie – Untersuchung der T1- und T2-Relaxationszeiten von alltäglichen Stoffen in Abhängigkeit von der Temperatur.“ Die Schüler maßen die Relaxationszeiten von Wasser, Öl und Banane bei der Raumtemperatur von 23 Grad Celsius und bei 0 Grad Celsius. Sie stellten fest, dass die Atome bei Raumtemperatur langsamer wieder in den Ruhezustand gelangen als bei Temperaturen am Gefrierpunkt. „Uns machte die Arbeit viel Spaß, wir haben gelernt, was es ‚ansatzweise’ bedeutet, eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen sowie welche Vorbereitungen dafür nötig sind“, erklärten die Schüler. Derzeit sind die mittlerweile 19-Jährigen schon in der 13. Klasse, Mediziner möchten sie nicht werden – Konrad denkt über ein Studium der Ingenieurswissenschaften nach, Thomas ist noch unentschlossen. PD Dr. Lotz und Dr. Döker freuten sich, dass sich die Gymnasiasten für die physikalischen Grundlagen der Geräte interessierten: „Wir unterstützen solche Projekte sehr gerne, weil wir es für wichtig halten, dass schon Schüler Einblicke in wissenschaftliches Arbeiten bekommen. Zudem können Sie sehen, wie lebendig die Physik in der modernen Diagnostik der Medizin ist“. bb #FJUSJUUTFSLMÊSVOH "/" - !-' - ! %())"(1-(-' )JFSNJU FSLMÊSF JDI EFS (FTFMMTDIBGU EFS 'SFVOEF EFS .FEJ[JOJTDIFO )PDITDIVMF )BOOPWFS F 7 CFJ[VUSFUFO 0")- ")" 2 /3-"' ( (-/"' *DI CJO CFSFJU KÊISMJDI FJOFO GSFJXJMMJHFO .JUHMJFETCFJUSBH JO )ÚIF WPO @@@@@@@@@@ &VSP BVG EBT ,POUP EFS (FTFMMTDIBGU [V àCFSXFJTFO CFJ EFS $PNNFS[CBOL "( )BOOPWFS ,POUP/VNNFS #-; @@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@ (FTFMMTDIBGU EFS 'SFVOEF EFS .FEJ[JOJTDIFO )PDITDIVMF )BOOPWFS F 7 $BSM/FVCFSH4USBF )BOOPWFS /BNF 7PSOBNF %()) ""#1( @@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@ 4USBF @@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@ 0SU @@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@ 5FMFGPO .PCJMUFMFGPO &NBJM @@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@ %BUVN 6OUFSTDISJGU ' ', 0' '! '/ , %'((!'1,', '0! ( ' 0!( " !/ # "'! /''"/!! "' '! '/ 2!& ! #!!! ( (,! " !/ "' '/, / 1"! %'1,& '! ', ! 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