Neuronale und biochemische Ursachen neuronaler Erkrankungen I – Bildgebende Verfahren Gliederung • Einleitung • Röntgen • Computertomografie (CT) • Magnetresonanztomografie (MRT) • Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (dwMRT) • Funktionelles Magnetresonanzimaging (fMRI) • Positronen-Emissions-Tomografie (PET) • Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) • Zusammenfassung Einleitung Allgemeines • Apparative diagnostische Verfahren, die einen Befund visuell darstellen • Darstellung von Funktionen bzw. Aktivitäten des Körpers sowie krankhafter Veränderungen • Neurologie: Darstellung von Struktur und Funktion des lebenden Gehirns • Pioniere: Wilhelm Conrad Röntgen: Entdeckt 1895 zufällig X-Strahlen und legt so die Grundlage für die Radiologie Sir Godfried Hounsfield: Idee Röntgenstrahlen auf vielen Achsen per Computer auszuwerten -> überlagerungsfreie Schichtaufnahmen (Grundlage für die CT) Paul Christian Lauterbur: Theorie ist Basis für die Magnet-ResonanzTomographie (MRT) Einleitung Beispiele • Röntgen: • Thermografie: Von Objekten ausgehende Wärmestrahlung • Sonografie: Darstellung zweidimensionaler Schnittbilder mit Hilfe von Reflexion, Absorption und Schwächung der Schallwellen • Szintigrafie: Verfolgung von Verstoffwechselung kurzlebiger Radionuclide bzw. Radiopharmaka zur Funktionsdiagnostik von Organen • Tomografie: Darstellung und Kombination beliebiger Schnittebenen Darstellung von Strukturen mit ausreichender Materiedichte basierend auf verschiedenen physikalischen Typen • Hybridmethoden wie SPECT oder PET-CT Gliederung • Einleitung • Röntgen • Computertomografie (CT) • Magnetresonanztomografie (MRT) • Funktionelles Magnetresonanzimaging (fMRI) • Positronen-Emissions-Tomografie (PET) • Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) Röntgen Verfahren • Energiereiche Elektronen + Hochspannung → in elektrischen Feld beschleunigt und durch Hindernis abgebremst (kin. Energie → electromagnet. Strahlungsenergie) • Jede Geschwindigkeits- und Richtungsänderung → Aussenden von Röntgenstrahlung verbunden Röntgen Verfahren • Erzeugt: Röntgenstrahlung, Wärme (99%), Bremsstrahlung • Röntgenstrahlung besteht aus bestimmten Wellenlängen • Zusammenstoß Kathodenelektron und Anodenatom → Anodenelektron wird herausgeschleudert, Platz wird von anderem Elektron eingenommen → Entstehung von Eigenstrahlen • Attenuation: Teil der Strahlungsenergie wird vom Gewebe absorbiert Röntgen Verfahren • Absorption/ Blockierung des Gewebes je nach Dichte und Energie der Strahlung • Zwei Mechanismen: Photoeffekt und Compton-Effekt Photoeffekt: Röntgenphoton stößt ein Elektron aus dem Atom → Photon wird vernichtet und Elektron entfernt sich mit hoher Energie Ist das Photon nach dem Stoß noch vorhanden, spricht man vom Compton-Effekt → Photon verliert nur an Energie • Detektor/ Film fängt Strahlen auf der anderen Seite auf → Bremsstrahlung: Ablenkung der Kathodeelektronen durch Atomkerne der Anode Röntgen Anwendungsgebiete • Nativ oder mit Kontrastmitteln • Häufigste: Röntgen-Thorax • Verletzungen und Krankheiten der Knochen • Mammografie • Angiografie (Darstellung der Blutgefäße) • CT Gliederung • Einleitung • Röntgen • Computertomografie (CT) • Magnetresonanztomografie (MRT) • Funktionelles Magnetresonanzimaging (fMRI) • Positronen-Emissions-Tomografie (PET) • Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) Computertomografie (CT) Verfahren • Durchstrahlung: schichtweise aus allen Richtungen durch drehende Röntgenröhre • Erzeugte Strahlung durch Blenden zu einem vereint → Strahl wird auf dem Weg durch den Körper → Strahl trifft auf Detektor → Intensität des Strahls wird in elektrisches Signal umgewandelt • Röntgenröhre und Detektor werden senkrecht zum Strahl verschoben → Drehung → neue Durchstrahlung bis Körper einmal umkreist wurde → Querschnitt von PC rekonstruiert Computertomografie (CT) Anwendungsgebiete • bei Untersuchungen am Kopf (z.B. Blutungen, Basisfrakturen, Tumore), Knochen, Lunge, Leber, Lymphknoten, Magen, Darm und Gefäße (akute Blutungen, Aneurysmen) • Weichgewebe besser darstellbar → räumliche Zuordnung krankhaften Gewebe • Vorteil: sind innerhalb von Sekunden fertig; dreidimensional • Nachteil: hohe Strahlenbelastung Gliederung • Einleitung • Röntgen • Computertomografie (CT) • Magnetresonanztomografie (MRT) • Funktionelles Magnetresonanzimaging (fMRI) • Positronen-Emissions-Tomografie (PET) • Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) Magnetresonanztomografie (MRT) Verfahren • Kombination von Magnetfeld und HF-Impuls zur Anregung von Wasserstoffprotonen → spiegelt Protonendichte im Gewebe wieder (nicht allgem. Gewebedichte wie beim Röntgen) • Atomkerne mit ungerader Protonen- oder Neutronenzahl verfügen über einen Eigendrehimpuls (=Spin) • 1) Magnetfeld: - Im Normalzustand sind Spins ungeordnet - bei starkem Magnetfeld richten sich Atomkerne wie Kompassnadel parallel oder antiparallel zur Feldrichtung aus Magnetresonanztomografie (MRT) Verfahren • 2) Hochfrequenzimpuls: - Senkrecht zur Richtung des Magnetfelds wird kurzer Hochfrequenzimpuls eingestrahlt (Lamorfrequenz) - längs des äußeren Magnetfelds ausgerichtete Kernspins werden kurz zum "Schlingern" gebracht und "umgeklappt„ - Kreiselbewegung (Präzession) aller Atomkerne wird kurzzeitig synchronisiert (= Phasenkohärenz) → senkrecht zu den Feldlinien des äußeren Magnetfelds verlaufende Transversalmagnetisierung • 3) T1-Relaxation: - Nach Impuls → Ausrichtung des Kernspins nach äußerem Magnetfeld und Wärmeabgabe (= Wiederausrichtung/ Wiederaufbaus der Längsmagnetisierung) - hängt von der Wärmeleitfähigkeit des Gewebes ab (Gewebe mit schnellem Wärmetransfer (z.B. Fettgewebe) → hell - Gewebe mit langsamem Wärmetransfer→ dunkel (z.B. Liquor) Magnetresonanztomografie (MRT) Verfahren • 4) T2-Relaxation - Ausschalten des Hochfrequenzimpulses → Atomkerne verlieren ihre phasensynchrone Kreiselbewegung → Rückgang der Transversalmagnetisierung - Aufrechterhalten von Transversalmagnetisierung → hell (z.B. Wasser) • konkrete elektromagnetische Pulssequenz → MRT-Sequenz • Durch Veränderung der Geräteparameter (MRTSystemparameter), z.B. der Pulswiderholzeit (TR) oder der Echozeit (TE) kann man am MRT unterschiedliche Wichtungen einstellen (T1-, T2-, Protonendichte-gewichtete Bilder) Magnetresonanztomografie (MRT) Anwendungsgebiete • Vorteil: Hohes Auflösungsvermögen → Schon kleine Tumoren oder Entzündungsherde können entdeckt werden • Strukturen, die einen geringen Wassergehalt haben (z.B. Knochen) oder luftreiche Regionen (Lunge) stellen sich nicht so gut dar • Nachteil: Untersuchungen dauern verhältnismäßig lang (15-30 Minuten), Enge und laute Klopfgeräusche für den Patienten oft unangenehm, sehr teuer, kontraindiziert bei Implantaten/ Schrittmachern Gliederung • Einleitung • Röntgen • Computertomografie (CT) • Magnetresonanztomografie (MRT) • Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (dwMRT) • Funktionelles Magnetresonanzimaging (fMRI) • Positronen-Emissions-Tomografie (PET) • Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) • Zusammenfassung Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (dw-MRT) Verfahren - Misst Diffusionsbewegung von Wassermolekülen - Pulse elektromagnetischer Wellen treffen auf Wasserteilchen → je nach Diffusionsgeschwindigkeit anderes “Echo” (SpinEcho) - Faserstrukturen, in denen sich Wasser bewegt erkennbar → Einteilung der Messbereiche in Voxel - Darstellung als Tensor: → gleichmäßige Bewegung = Kugelförmig; → gerichtete Bewegung = Stäbchenförmig Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (dw-MRT) Anwendung - Ermöglicht den Verlauf von Axonen (Nervenfasern) nachzuvollziehen → Zusammenhängende Hirnstrukturen erkennbar - Zur frühen Erkennung von Schlaganfällen genutzt - Aufklärung über Nervenbahnen vor Operationen Gliederung • Einleitung • Röntgen • Computertomografie (CT) • Magnetresonanztomografie (MRT) • Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (dwMRT) • Funktionelles Magnetresonanzimaging (fMRI) • Positronen-Emissions-Tomografie (PET) • Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) • Zusammenfassung funktionelle Magnetresonanztomopraphie (fMRT) Verfahren - Darstellung aktiver Hirnareale (basierend auf Blutoxygenierung) - Bold – Effekt - oxygeniertes Hämoglobin nicht magnetisch (kein unpaares Elektonenpaar) → desoxygeniertes Hämoglobin magnetisch; beeinflusst umgebendes Magnetfeld - Mehr desoxyg. Hämoglobin in aktiven Hirnarealen → Stärkeres Signal der T2*-Gewichtung - Schnittbilder erzeugen 3D-Bild funktionelle Magnetresonanztomopraphie (fMRT) Anwendung - Darstellung aktiver Hirnareale bei verschiedenen Reizen → z.B. Visueller Eindruck erzeugt Aktivität im visuellen Cortex - Medizinische Hauptanwendung zur Erkennung von Sprachzentren - Unmittelbare Erzeugung von Bildern - Nachteil: - Blutoxygenierung beschreibt Hirnaktivität indirekt - Benötigt Vergleich mit unerregtem Zustand Gliederung • Einleitung • Röntgen • Computertomografie (CT) • Magnetresonanztomografie (MRT) • Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (dwMRT) • Funktionelles Magnetresonanzimaging (fMRI) • Positronen-Emissions-Tomografie (PET) • Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) • Zusammenfassung Positronen-Emissions-Tomographie (PET) Verfahren - Verabreichung eines radioaktiven Tracers → wird verstoffwechselt - Basierend auf ß+-Zerfalls (Proton im Kern → Neutron + Positron + Elektron-Neutrino) eines Radionuclids - Positron + Elektron → Annihilation + Gammastrahlung - Gammastrahlung entsteht in zwei Richtungen → 90° Winkel - Detektoren messen eintreffende Gammastrahlung Positronen-Emissions-Tomographie (PET) Anwendung - Basierend auf Tracer unterschiedlicher Zerfall - Onkologie: Krebszellen verbrauchen mehr Glucose (Tracer:FDG) → größerer Zerfall - Entzündungen können ähnlichen Effekt auslösen - Nachteil: Keine klare Darstellung von Geweben etc. Gliederung • Einleitung • Röntgen • Computertomografie (CT) • Magnetresonanztomografie (MRT) • Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (dwMRT) • Funktionelles Magnetresonanzimaging (fMRI) • Positronen-Emissions-Tomografie (PET) • Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) • Zusammenfassung Single-Photon-Emissions-Tomographie (SPECT) Verfahren - Verabreichen eines radioaktiven Tracers → stetige Gammastrahlung - Beweglicher Detektor fährt um Patienten herum (dynamische SPECT) → Dreidimensionales Bild - Verfahren der PET sehr ähnlich Single-Photon-Emissions-Tomographie (SPECT) Anwendung - Ähnlich wie PET, jedoch günstiger → schnellerer Zerfall der Nuclide; weniger aufwändige Messgeräte - geringere Auflösung → Richtung der Strahlung wird mittels “Filtern” (Kollimatoren) bestimmt → nahezu sämtliche Strahlung wird gefiltert - Heute oft in Kombination mit anderen Verfahren Hybridverfahren - Kombination von bildgebenden Verfahren → morphologisch & funktionell - z.B. PET/CT → Bei PET keine räumliche Darstellung des Zerfalls; zeitgleiche CT - Verknüpfen Informationen einzelner Verfahren - Schwerpunkt der heutigen Entwicklung bildgebender Verfahren Gliederung • Einleitung • Röntgen • Computertomografie (CT) • Magnetresonanztomografie (MRT) • Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (dwMRT) • Funktionelles Magnetresonanzimaging (fMRI) • Positronen-Emissions-Tomografie (PET) • Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) • Zusammenfassung Zusammenfassung - Entweder funktionelle oder morphologische Verfahren - Verfahren lassen sich systematisch einteilen, basierend auf → Röntgenstrahlen → Radionucliden → Kernspinresonanz - Neben den vorgestellten Verfahren existieren noch: → Ultraschall → Infrarot → Impendanz (Wechselstromwiderstand) → sichtbares Licht Quellen • https://ec.europa.eu/research/rtdinfo/de/28/images/dossier3a.jpg • http://online-media.uni-marburg.de/radiologie/lehre/bilder/roe_roehre.gif • http://www.onmeda.de/behandlung/roentgen.html • http://www.medizinischestrahlung.de/verfahren-der-medizinischenbildgebung/bildgebende-verfahren-mit-rontgenstrahlung/radiografiekonventionelles-rontgen/ • http://www.fz-juelich.de/inm/inm-4/DE/Home/home_node.html • http://flexikon.doccheck.com/de/R%C3%B6ntgendiagnostik • http://www.umm.uniheidelberg.de/inst/cbtm/ckm/lehre/physikalischegrundlagenderroentgen/physkl_g rundl_roentgen_2.pdf • http://flexikon.doccheck.com/de/Bildgebendes_Verfahren • http://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/bildgebende-verfahren/1476 • http://www.vis.uni-stuttgart.de/plain/vdl/vdl_upload/148_18_Vortrag-ChristianDemler.pdf Quellen • http://flexikon.doccheck.com/de/Computertomographie • http://www.uni-koblenz.de/~lb/lehre/ws2006/sem/ct.pdf • http://www.betaklinik.de/wpcontent/uploads/2014/09/ct_computertomographie.jpg • http://www.medizinischestrahlung.de/verfahren-der-medizinischenbildgebung/bildgebende-verfahren-mit-rontgenstrahlung/computertomografie-ct/ • http://www.ukgm.de/ugm_2/deu/umr_rdi/Teaser/Grundlagen_der_Magnetresonan ztomographie_MRT_2013.pdf • http://flexikon.doccheck.com/de/Kernspintomographie • http://www.dr-von-essen.de/files/mrt_bild_1.jpg • http://www.diagnostikum-berlin.de/sites/default/files/MRT%20Kopf.jpg • http://www.onmeda.de/behandlung/mrt-anwendungsgebiete-2975-3.html • http://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Bilder/INM/INM-4/DE/MRPhysik/TeamFmri/KeyVisual.png?__blob=poster - https://www.hzdr.de/FWS/FWSF/messtechnik/pet/petschema_en.gif - http://www.nature.com/jcbfm/journal/v20/n11/images/9591014f9.jpg http://www.baltic-imaging-center.de/images/3_37_popup_show.php.png