Paare s-freier Zahlen Diplomarbeit von Julia Brandes aus Göttingen Institut für Algebra und Zahlentheorie Universität Stuttgart 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Ein Sieb für 3 Anwendung auf Paare von 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 1 s-te Potenzen 2 s-freien Vorbetrachtungen . . . . . . . . . Anwendung von Satz 2 . . . . . . Auswertung des Siebprozesses . . Exkurs über Exponentialsummen Fortsetzung der Auswertung . . . Abschluss des Beweises . . . . . . Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 . 5 . 7 . 9 . 13 . 15 . 17 1 Einleitung Sei x > 0. Wie viele Zahlen n ≤ x kann es geben, die durch keine s-te Potenz teilbar sind? Im Fall s = 2 ist die quadrierte Möbiusfunktion µ2 (n) auf natürliche Weise als Indikatorfunktion gegeben und man kommt relativ leicht auf die Abschätzung X µ2 (n) = n≤x √ 6x + O( x). 2 π Das Resultat lässt sich auf gröÿere s verallgemeinern und gibt dann # {n ≤ x : n ist s-frei} = x + O(x1/s ), ζ(s) wobei ζ(s) die Riemannsche Zetafunktion bezeichnet. Es ist allerdings nicht möglich, wesentliche Verbesserungen im Fehlerterm zu erhalten, ohne die Riemannsche ypothese vorauszusetzen. Eine Übersicht über diese und andere Ergebnisse bezüglich s-freier Zahlen ndet sich in einem Aufsatz von Pappalardi [6]. Betrachtet man die s-freien Zahlen nicht isoliert, sondern zählt Paare mit gewissen Abständen a, so erweist es sich als möglich, Fortschritte zu erzielen, auch ohne dafür die Gültigkeit der Riemannschen Vermutung annehmen zu müssen. Sei also Es (n) die Indikatorfunktion auf den s-freien Zahlen, dann gilt es, eine Abschätzung für X Es (n)Es (n + a) n≤x zu nden. Im nächstliegenden Fall mit a = 1 besagt ein elementares Resultat, dass X 2 Es (n)Es (n + 1) = Cs x + O x s+1 + (1) n≤x gilt, wobei die Konstante Cs im Hauptterm durch das Eulerprodukt Y 2 Cs = 1− s p p gegeben ist (siehe z.B. Carlitz [2]). 1 (2) Roger Heath-Brown [5] ist es in einer Arbeit von 1984 mit einem 7 Sieb für Quadrate gelungen, den Fehlerterm für den Fall s = 2 auf O x 11 (log x)7 zu verbessern. Mit ähnlichen Methoden werden wir für allgemeines s ≥ 2 folgenden Satz zeigen: Theorem 1. Cs Seien Es (n) der in (2) gegebene Ausdruck. Dann gilt für jedes X s-freien >0 die Indikatorfunktion auf den Zahlen und 14 Es (n)Es (n + 1) = Cs x + O x 7s+8 + . n≤x Der Exponent ist hier um O(1/s2 ) besser als im Resultat von Carlitz, wobei das die Logarithmuspotenzen zusammenfasst; mit sorgfältigerer Rechnung könnte man diese auch explizit angeben und zu minimieren versuchen, allerdings erschien es in diesem Kontext nicht wesentlich, da die Ersparnis zum gröÿten Teil bei den Potenzen von x eintritt. Mein Dank gilt Herrn Prof. Dr. Jörg Brüdern, der mir dieses Thema vorgeschlagen hat. 2 Ein Sieb für s-te Potenzen Heath-Brown [5] verwendet im quadratischen Fall ein Sieb, das mit Jacobisymbolen arbeitet. Um seine Methode auf höhere Potenzen zu verallgemeinern, ist es nötig, eine geeignete Funktion einzuführen, die in ähnlicher Weise auf den n-ten Potenzen modulo p operiert. Zu p mit (s; p − 1) 6= 1 sei np ein vom Hauptcharakter verschiedener Cha s s rakter modulo p mit np = χ0 (n). Ein solcher existiert, denn da die Anzahl s der Charaktere χ (mod p), die χs = χ0 genügen, durch (p − 1; s) ≥ 2 gegeben ist, kann man immer einen Nicht-Hauptcharakter mit der gewünschten Eigenschaft nden. Sei nun P w eine nichtnegative Gewichtsfunktion auf den ganzen Zahlen, so dass n w(n) beschränkt ist; A bezeichne die Folge (w(n)). Wir denieren S(A) = ∞ X n=1 Mit diesen Bezeichnungen gilt: 2 w(ns ). Theorem 2. Sei s≥2 P eine Menge von Prim(s; p − 1) = 6 1 für jedes p ∈ P . Die Kardinalität P . Weiterhin gelte w(n) = 0 für n = 0 und n ≥ eP . Dann eine natürliche Zahl und zahlen mit der Eigenschaft dieser Menge sei ist S(A) P −1 ∞ X w(n) + P −2 p6=q∈P n=1 n=1 Proof. Es sei ∞ X X n n w(n) . p s q s X n 2 Σ= w(n) . p s n=1 ∞ X p∈P Ist n eine s-te Potenz, etwa n = m , dann nimmt der Charakter für jede zu m teilerfremde Primzahl p den Wert 1 an, und es gilt s X n p p∈P = s X 1≥P− X p∈P p-m 1. p|m Teilt man die letzte Summe bei log m, so erhält man X 1= p|m X X 1+ p|m p≤log m 1. p|m p>log m Die erste Summe ist logloglogmm nach dem Primzahlsatz. Setzt man die Anzahl der in der zweiten Summe gezählten Primteiler gleich r, so liefert eine grobe Abschätzung Y (log m)r ≤ p < m, p<log m p|m also r < log m log log m . Insgesamt hat man damit X 1 p|m Für P < m < eP ist dies X p|m P log log P 1≤ X log m . log log m . Für die restlichen m ≤ P ist 1≤ p≤m X p≤P 3 1 P log P mit dem Primzahlsatz. Damit ergibt sich X n p p∈P ≥P +O s P log log P P, für den gesamten Ausdruck folgt also Σ P 2 S(A). Andererseits erhält man durch Ausmultiplizieren der Potenz ∞ X X n n Σ = w(n) p s q s p,q∈P n=1 ∞ XX p∈P P ∞ X X n n w(n) + w(n) p s q s n=1 p6=q∈P n=1 p-n ∞ X n=1 ∞ X X n n w(n) w(n) + . p s q s p6=q∈P n=1 Die Kombination der beiden Abschätzungen führt jetzt auf die Aussage von Satz 2. (a). Auf die Nebenbedingung w(n) = 0 für n ≥ eP kann nicht verzichtet werden. Sei etwa zu einer endlichen Menge P das Produkt der in P enthaltenen Primzahlen durch m gegeben, und die Gewichtsfunktion w sei deniert durch w(n0 ) = 1 für n0 = ms , aber w(n) = 0 für alle anderen n 6= n0 . In diesem Fall gibt das Sieb S(A) P −1 , während trivial S(A) = 1 gilt. Bemerkungen. (b). Satz 2 ist für beliebige Charaktere und auch für in geeigneter Weise normierte Charaktersummen richtig, sofern sie auf s-ten Potenzen den Wert 1 annehmen. Wählt man allerdings den Hauptcharakter oder eine Charaktersumme, in der dieser vorkommt, so ergibt sich unabhängig von der Wahl von P und der verwendeten Gewichtsfunktion die Abschätzung S(A) P −1 ∞ X w(n) + P −2 n=1 ∞ X X p6=q∈P n=1 w(n) ∞ X w(n). n=1 s Wegen S(A) = ∞ n=1 w(n ) ist diese Aussage trivial und liefert keinerlei neue Information. P (c). Auch für Nicht-Hauptcharaktere ist Satz 2 in der Regel nicht scharf. Sei zum Beispiel w(n) = 1 für 1 ≤ n ≤ x und w(n) = 0 sonst, und P sei 4 die Menge der Primzahlen p unterhalb einer Gröÿe xα , für die s|p − 1 gilt, wobei wir α zunächst unbestimmt lassen. Damit ist nach dem Satz von Siegel-Walsz P xα (log x)−1 (siehe z.B. Brüdern [1], Satz 3.3.3) und man erhält für die Anzahl der s-ten Potenzen unterhalb von x die Abschätzung X X n n 1 + P −2 S(A) P −1 p q s s n≤x p6=q∈P n≤x X x1−α log x + P −2 xα log x X p6=q∈P x 1−α α log x + x log x. Die mittlere Zeile folgt dabei mit der Pólya-Vinogradov-Ungleichung (Brüdern [1], Satz 2.3.2) weil das Produkt von Charakteren wieder ein Charakter zum Produktmodul ist. Satz 2 gibt also für die Anzahl der s-ten Potenzen unterhalb von x unabhängig von s bestenfalls die Schranke O(x1/2 log x), während oensichtlich S(A) = x1/s + O(1) gilt. 3 3.1 Anwendung auf Paare von s-freien Zahlen Vorbetrachtungen Um nun Satz 2 auf das Problem der Paare von s-freien Zahlen anwenden zu können, schreiben wir mit der bekannten Identität über die Summe der Möbiusfunktion X Es (n) = µ(j). j s |n Damit ist X n≤x Es (n)Es (n + 1) = X µ(j)µ(k)N (x, j, k), j,k wobei die Zählfunktion N (x, j, k) durch die Anzahl der Lösungen N (x, j, k) = # {n ≤ x; j s |n, k s |n + 1} gegeben ist. Man beobachtet, dass N (x, j, k) = xj −s k−s + O(1) gilt, falls (j; k) = 1 ist; da jeder gemeinsame Teiler von j und k sowohl in n als auch in n + 1 vorkommen müsste, ist für nicht teilerfremde j und k die Bedingung leer. Der Beitrag der Terme mit jk ≤ y , wobei y noch zu bestimmen ist, 5 beträgt also X x µ(j)µ(k)(jk)−s + O X 1 . jk≤y (j;k)=1 (3) jk≤y Nun ergänzt man die erste Summe bis ins Unendliche. Fasst man dann die jk zu n zusammen, so entsteht wegen der verschiedenen Zerlegungen von n ein Faktor d(n). Damit ist obiger Ausdruck = x X µ(jk)(jk)−s + O X X µ(n)d(n) ns n n>y n≤y (j;k)=1 = x X d(n) + O x d(n)n−s + O(y log y) + O(xy 1−s+ ) mit der trivialen Abschätzung d(n) n für die Teilerfunktion. Die im Hauptterm entstehende Summe lässt sich als Eulerprodukt schreiben und ergibt X µ(n)d(n) n ns = ∞ YX µ(pi )d(pi ) p i=0 pis = Y 1+ p −1 · 2 ps , also genau den in (2) gegebenen Ausdruck für die Konstante Cs . Insgesamt ist (3) also = Cs x + O (y log y) + O xy 1−s+ . Die Menge der verbleibenden j und k zerfällt in Intervalle J < j ≤ 2J und K < k ≤ 2K , wobei JK y und J, K x1/s gilt. Die Anzahl dieser Intervalle ist O ((log x)2 ). Man ndet nun geeignete J und K , so dass X µ(j)µ(k)N (x, j, k) N (log x)2 jk>y gilt, wobei N = # {(j, k, u, v); j s u + 1 = k s v ≤ x, J < j ≤ 2J, K < k ≤ 2K} ist. Der noch zu bestimmende Parameter y wird im Bereich x1/s ≤ y ≤ x liegen. Als Abschätzung erhält man also X Es (n)Es (n + 1) = Cs x + O(y 1+ ) + O N (log x)2 . n≤x 6 (4) Wir können nun ohne Beschränkung der Allgemeinheit annehmen, dass J ≥ K ist, wobei sich das Vorzeichen der 1 im Ausdruck für N gegebenenfalls ändert. Denn ist J < K , so tauscht man die Rollen von j und k sowie von u und v . Mit dieser Umbenennung geht der Ausdruck j s u + 1 = k s v in j s u − 1 = k s v über und es gilt J ≥ K wie gewünscht. Um jetzt eine Schranke für N zu nden, sortiert man P die von N gezählten Quadrupel nach dem Wert von u und erhält N = Nu mit Nu = # {(j, k, v); j s u ± 1 = k s v ≤ x, J < j ≤ 2J, K < k ≤ 2K} . Die Menge der u zerfällt in O(log x) Intervalle U < u ≤ 2U mit (5) U xJ −s . Durch Auösen der Gleichung j s u ± 1 = ks v und den jeweiligen Bedingungen an j und k kann man Nu ≤ # {(j, k, v); j s u ± 1 = k s v, K < k ≤ 2K, L ≤ v ≤ M } (6) schreiben, wobei die Schranken an v durch L = max(2−s K −s (J s U ± 1), 1), M = K −s (2s+1 J s U ± 1) gegeben sind. Setzt man weiter X N (U ) = Nu , U <u≤2U so ergibt sich als Abschätzung an N der Ausdruck N (log x) max−s N (U ). U xJ 3.2 (7) Anwendung von Satz 2 Mit (6) haben wir eine Darstellung von Nu erhalten, in der nur die Variablen k und v auf der rechten Seite der Gleichung unabhängig voneinander Gröÿenbedingungen erfüllen, so dass alle Parameter auf der linken Seite entweder xiert sind oder aber durch die Gleichung eindeutig bestimmt werden. Dies ermöglicht es uns, eine geeignete Gewichtsfunktion w zu nden, die die in (6) kodierten Informationen in die Sprache von Satz 2 überträgt und uns so Auskunft über die Gröÿe der Nu gibt. Es sei also w(n) = 0, falls n kein Vielfaches von us−1 ist, und w(mus−1 ) = # {(k, v); u|k s v ∓ 1, m = k s v ∓ 1, K < k ≤ 2K, L ≤ v ≤ M } 7 im anderen Fall. Mit dieser Wahl gilt: Wird w(n) 6= 0 von A gezählt, d.h. ist n = mus−1 eine s-te Potenz, so lässt m sich als m = j s u schreiben. Da nach Konstruktion aber auch m = ks v ∓ 1 gilt, übersetzt diese Darstellung Paare von durch s-te Potenzen teilbaren Zahlen in s-te Potenzen, so dass das im vorigen Kapitel denierte Sieb greift. Zudem gilt nach Konstruktion Nu ≤ S(A). Jetzt sei P die Menge aller Primzahlen p in Q < p ≤ 2Q mit p - u und s|p−1. Dabei liegt Q im Intervall (8) (log x)2 ≤ Q ≤ x und wird später optimal gewählt. Mit dem Satz von Siegel-Walsz gilt für die Menge dieser Zahlen P Q(log Q)−1 und folglich log n ≤ log x ≤ p Q≤P für genügend groÿe Q und alle mit positivem Gewicht gezählten n. Die Zahlen n, die von w gezählt werden, sind also wie gefordert durch eP nach oben beschränkt; die Bedingung w(0) = 0 ist nach Konstruktion trivial erfüllt. Wir können also Satz 2 anwenden und erhalten Nu X X us−1 (k s v ∓ 1) us−1 (k s v ∓ 1) P −1 w(n) + P −2 p q s s n p6=q∈P k,v X X k s v ∓ 1 k s v ∓ 1 log x X −2 w(n) + P , (9) Q p q s s n p6=q∈P k,v X wobei (8) und die Multiplikativität der Charaktere benutzt wurden. Die Bedingungen an k und v in der inneren Summe sind jeweils durch K < k ≤ 2K, L ≤ v ≤ M, u|k s v ∓ 1 (10) gegeben. Diesen Ausdruck gilt es nun auszuwerten, um eine Schranke an N und damit an X Es (n)Es (n + 1) − Cs x n≤x zu nden. Die Behandlung des ersten Terms auf der rechten Seite der Ungleichung in (9) bereitet keine Schwierigkeiten. Der Hauptaufwand wird darin liegen, eine Abschätzung an den zweiten Term zu nden. Dabei werden wir sehen, dass sich die inneren Summe derart modizieren lässt, dass sie einzelne voneinander unabhängige Faktoren zerfällt, deren Behandlung leichter ist. Hier wird sich auch herausstellen, dass die angestrebte Ersparnis dadurch möglich wird, dass die s-ten Potenzen modulo Primzahlen in gewissem Sinne günstig verteilt sind. 8 3.3 Auswertung des Siebprozesses Der Beitrag des ersten Termes aus (9) zu N (U ) ist insgesamt log x Q X X log x Q 1 k,v u|ks v∓1 X X K<k≤2K n≡∓1 log x Q −1 Q K K 1−s X d(n). n≤x (mod ks ) n n≤x 1−s 1+ x (11) , wobei die Standardabschätzung an die Teilerfunktion benutzt wurde. Um jetzt eine Aussage über das Verhalten von S := X ksv ∓ 1 ksv ∓ 1 k,v p s q s unter den Bedingungen (10) zu gewinnen, transformiert man den Ausdruck mit dem Ziel, die Summen zu separieren und alle weiteren Bedingungen als Exponentialsummen zu schreiben. Auf diese Weise werden wir eine Abschätzung erhalten, die sich analytisch leichter handhaben lässt. Da zudem P −2 X 1 = O(1) p6=q∈P gilt, wird die Schranke an |S| die endgültige Abschätzung für den zweiten Term in (9) darstellen. Indem man die Argumente der Charaktere modulo upq reduziert und die Bedingungen an k und v in Exponentialsummen kodiert, erhält man S = s s upq X α β ∓ 1 X α β∓1 1 p q s s K<k≤2K α,β=1 u|αs β∓1 = k≡α (upq) X 1 L≤v≤M v≡β (upq) s ( ) s upq upq X α β∓1 1 X X γ(α − k) α β∓1 e p q upq γ=1 K<k≤2K upq s s α,β=1 u|αs β∓1 ( × ) upq 1 X X δ(β − v) e . upq δ=1 L≤v≤M upq 9 Jetzt ist es möglich, die jeweiligen Summen über α und β , über k und über v zu separieren. Mit den Bezeichnungen S(u, pq; γ, δ) = s upq s X γα + δβ α β∓1 α β∓1 e p q upq s s α,β=1 (12) u|αs β∓1 ! γ −1 −γk (13) = min K, e upq upq K<k≤2K −1 ! X −δv δ = e min J s K −s U, (14) upq upq L≤v≤M X ϑγ ϕδ bekommt man S = (upq)−2 upq X (15) S(u, pq; γ, δ)ϑγ ϕδ . γ,δ=1 Da nach Denition von P keines der p ∈ P in u aufgeht, zerfällt die Summe S(u, pq; γ, δ) in Faktoren, wie im folgenden Lemma beschrieben: Lemma 1. Sei u= Q rf die Primfaktorzerlegung von u und p s X cα + dβ α β∓1 e S1 (p; c, d) = p p s α,β=1 f r X f S2 (r ; c, d) = e α,β=1 rf |αs β∓1 Die Primzahlen cα + dβ rf . p und q seien zu u teilerfremd. Dann lautet die Faktorisierung des in (12) gegebenen Ausdrucks S(u, pq; γ, δ) = S1 (p; c, d)S1 (q; −c, −d) Y Q wobei c und d (δ; upq) gilt. Proof. ganze Zahlen sind, so dass (16) S2 (rf ; c, d), rf =u (c; upq) = (γ; upq) und (d; upq) = Zunächst gilt für teilerfremde p, q die Gleichung X XX pq p q X X b aq + pb c a e = e = e e p q pq pq a c=1 a=1 b=1 b 10 mit Substitution c = aq + bp, wobei c wegen des Chinesischen Restsatzes alle Werte zwischen 1 und pq genau einmal annimmt. Folglich lässt sich das Produkt über die S2 zusammenfassen und schreiben als Y Q u X f S2 (r ; γ, δ) = S2 (u; γ, δ) = rf =u e α,β=1 u|αs β∓1 cα + dβ u . Dies wird durch die Kongruenzbedingung an α und β nicht beeinträchtigt. Weiter hat man s q X α β∓1 −(γα + δβ) S1 (q; −γ, −δ) = e p q s α,β=1 s q X α β∓1 γα + δβ = e . p q s α,β=1 Um nun S(u, pq; γ, δ) zu berechnen, setzt man α = quα1 + puα2 + pqα3 β = quβ1 + puβ2 + pqβ3 mit 1 ≤ α1 , β1 ≤ p 1 ≤ α2 , β2 ≤ q 1 ≤ α3 , β3 ≤ u. Diese Darstellung ist eindeutig modulo der jeweiligen Restklassensysteme und man hat s s upq X α β±1 α β±1 γα + δβ e p q upq s s α,β=1 u|αs β∓1 p = X q X α1 ,β1 =1 α2 ,β2 =1 s s u X α β±1 α β±1 p q s s α ,β =1 3 3 u|αs3 β3 ∓1 = (γα1 + δβ1 )qu + (γα2 + δβ2 )pu + (γα3 + δβ3 )pq ×e pqu s p q u s X X X α β±1 α β±1 α1 ,β1 =1 α2 ,β2 =1 α3 ,β3 =1 u|αs3 β3 ∓1 ×e γα1 + δβ1 p p s q s γα2 + δβ2 γα3 + δβ3 e e . q u 11 Weil p, q und u paarweise teilerfremd sind, gilt für die Charaktere wegen der p-Periodizität αs β ± 1 p s (quα1 + puα2 + pqα3 )s (quβ1 + puβ2 + pqβ3 ) ± 1 = p s (quα1 ) (quβ1 ) ± 1 . = p s s Insgesamt ergibt dies für den zu berechnenden Ausdruck p X (quα1 )s (quβ1 ) ± 1 γα1 + δβ1 = e p p s α1 ,β1 =1 X q u X (puα2 )s (puβ2 ) ± 1 γα2 + δβ2 γα3 + δβ3 × e e q q u s α ,β =1 α ,β =1 2 2 3 3 u|αs3 β3 ∓1 p X qu(cα1 + δβ1 ) (quα1 )s (quβ1 ) ± 1 e = p p s α1 ,β1 =1 q X (puα2 )s (puβ2 ) ± 1 pu(cα2 + dβ2 ) × e q q s α2 ,β2 =1 u X pq(cα3 + dβ3 ) e , × u α ,β =1 3 3 u|αs3 β3 ∓1 wobei c und d durch die Kongruenzen γ ≡ quc (mod p); γ ≡ puc (mod q); γ ≡ pqc (mod u) δ ≡ qud (mod p); δ ≡ pud (mod q); γ ≡ pqc (mod u). eindeutig modulo pqu gegeben sind. Mit Verschiebung der Summationsindizes α1 nach quα1 und entsprechend erhält man nun s X s p q X α 1 β1 ± 1 cα1 + dβ1 α2 β2 ± 1 cα2 + dβ2 = e e p p q q s s α1 ,β1 =1 α2 ,β2 =1 u X cα3 + dβ3 × e , u α ,β =1 3 3 u|αs3 β3 ∓1 also genau den gesuchten Ausdruck S1 (p; c, d)S2 (q; −c, −d)S2 (u; c, d). Da p, q und r relativ prim sind, sind schlieÿlich die ggT-Bedingungen (c; upq) = (γ; upq) und (d; upq) = (δ; upq) eine direkte Konsequenz aus den Bestimmungsgleichungen für c und d. Damit ist das Lemma bewiesen. 12 3.4 Exkurs über Exponentialsummen Um die hier auftretenden Exponentialsummen zu behandeln, nutzen wir folgendes Lemma: Lemma 2. Für die Exponentialsummen S1 und S2 gelten folgende Abschät- zungen: (i). (ii). |S1 (p; c, d)| p, |S2 (p; c, d)| ≤ s(s + 1) p1/2 (p; c; d)1/2 + (s + 1)2 . Zunächst betrachten wir S1 . Für α 6= p sei ᾱ das multiplikativ Inverse zu α modulo p. Verschiebt man den Summationsindex von β nach ᾱs ± β , so ergibt sich Proof. p X αs β ∓ 1 cα + dβ e |S1 (p; c, d)| = p p s α,β=1 p−1 p X X β cα + dᾱs ± dβ ≤ e + O(p) α=1 p s p β=1 p−1 p X s X cα + dᾱ ±dβ β e = e + O(p) α=1 p p s p β=1 = |S2 (p; c, d)| p 1/2 + O(p); die Aussage in (i) ist also unter Benutzung der bekannten Schranke an Gauÿsche Summen eine direkte Konsequenz von (ii). Um jetzt S2 abzuschätzen, unterscheiden wir mehrere Fälle: Die Aussage ist trivial, falls p|(c; d). Sei p nun ein Teiler von c, aber nicht von d. Dann folgt p X dβ S2 (p; c, d) = e p β=1 p X 1. α=1 αs β≡±1 (mod p) Für β 6= p hat die Kongruenz in der letzten Summationsbedingung genau (s; p − 1) Lösungen, falls ±β̄ eine s-te Potenz ist; andernfalls ist sie unlösbar. Wählt man X χ mod p χs =χ0 χ(n) = # {χ mod p : χs = χ0 } = (s, p − 1) n ist s-te Potenz 0 sonst 13 als Indikatorfunktion auf den k-ten Potenzen, so ergibt sich weiter unter Vertauschung der Summationsreihenfolge und Ergänzen der Summe über β auf eine volle Periode X p−1 X dβ |S2 (p; c, d)| = e χ(∓β̄) p χ mod p β=1 χs =χ0 p X X dβ χ(∓β̄)e = − 1 p χ mod p β=1 χs =χ0 X ≤ p1/2 + 1 ≤ (s; p − 1) p1/2 + 1, χ mod p χs =χ0 wobei im vorletzten Schritt wieder die Abschätzung an Gauÿsche Summen eingegangen ist. Wegen (s; p − 1) < s(s + 1) folgt die Behauptung. Im umgekehrten Fall, dass p zwar d, nicht aber c teilt, hat man p−1 X cα S2 (p; c, d) = e = −1, p α=1 so dass auch in diesem Fall die Aussage erfüllt ist. Ist schlieÿlich weder c noch d ein Vielfaches von p, so nutzt man ein Resultat aus der algebraischen Geometrie, das auf Bombieri zurückgeht (siehe Chalk/Smith [3]): Theorem 3. d2 . Seien ψ und f Polynome in Fp [X, Y ] mit deg ψ = d1 , deg f = Unter der Bedingung f (X, Y ) 6≡ a (mod ψ1 (X, Y )) in Fp für alle a ∈ Fp und für alle absolut irreduziblen ψ1 |ψ in Fp gilt X f (x, y) e ≤ (d21 − 3d1 + 2d1 d2 )p1/2 + d21 . p x,y∈F p ψ(x,y)=0 Setzt man nun ψ(α, β) = αs β ∓ 1 und f (α, β) = cα + dβ , also d1 = s + 1, d2 = 1, so ist die Bedingung erfüllt und der Satz gibt |S2 (p; c, d)| ≤ (s + 1)2 − 3(s + 1) + 2(s + 1) · 1 p1/2 + (s + 1)2 ≤ s(s + 1) p1/2 + (s + 1)2 ≤ s(s + 1) p1/2 + (s + 1)2 und damit das gewünschte Ergebnis. 14 3.5 Fortsetzung der Auswertung Nachdem wir nun Schranken an S1 und S2 gefunden haben, können wir mit der Auswertung von (16) fortfahren. Es bezeichne w das Produkt all jener Primfaktoren r|u, die genau einmal in der Primfaktorzerlegung von u vorkommen. Die Anwendung von Lemma 2(ii) produziert für jede Primzahl, die in w vorkommt, einen Faktor s(s + 1); im Produkt ergibt sich also (s(s + 1))ν(w) = ds(s+1) (w) w , wobei dk (n) wie üblich die verallgemeinerte Teilerfunktion bezeichnet. Im Folgenden werden wir keine Sorgfalt bei den walten lassen, sondern alle beliebig kleinen Exponenten mit demselben Symbol bezeichnen. Mit Lemma 2 und der trivialen Abschätzung |S2 (pf ; c, d)| ≤ pf für f ≥ 2 folgt, dass das Produkt der S2 durch Y S2 (rf ; c, d) ≤ U w−1 w1/2+ (w; γ, δ)1/2 + (s + 1)2 U w−1/2+ (w; γ; δ)1/2 beschränkt ist. Zusammengefasst erhält man also |S(u, pq; γ, δ)| Q2 U w−1/2+ (w; γ; δ)1/2 und damit |S| Q−2 U −1 w−1/2+ X ϑγ ϕδ (w; γ; δ)1/2 . (17) γ,δ Mit den Schranken (13) und (14) und unter Betrachtung der Symmetrie der Abstandsfunktion erhält man für die Summe weiter X ϑγ ϕδ (w; γ; δ)1/2 γ,δ X J s K 1−s U w1/2 + J s K −s Q2 U 2 γ −1 (w; γ)1/2 1≤γ≤ 21 upq + KQ2 U X δ −1 (w; δ)1/2 + Q4 U 2 1≤δ≤ 21 upq X (γδ)−1 (w; γ; δ)1/2 , 1≤γ,δ≤ 21 upq wobei sich der erste Term im Fall γ ≡ δ ≡ 0 (mod upq) ergibt, der zweite und dritte jeweils dann entstehen, wenn genau eine der beiden Variablen 15 den Wert 0 annimmt, und der letzte schlieÿlich im generischen Fall auftritt, wenn weder γ noch δ verschwindet. Um die so entstandenen Summen nun auszuwerten, betrachten wir als Muster etwa die erste über γ ; mit derselben Vorgehensweise lassen sich auch die anderen beiden behandeln. Es gilt X X (w; γ)1/2 γ −1 ≤ 1≤γ≤upq X γ −1 1≤γ≤upq d|γ d|w X d1/2 X X d1/2 e 1≤de≤upq d|w 1 de d−1/2 log x d(w) log x w log x. d|w Setzt man diese Resultate in die Ungleichung (17) ein, so ergibt sich |S| J s K 1−s Q−2 w + J s K −s U + K + Q2 U w−1/2+ (log x)2 . Der Beitrag von S zu N (U ) berechnet sich nun mittels Summation über u. Zunächst gilt X X 1+ w U <u≤2U u U . U <u≤2U Sodann zerfällt u eindeutig in u = wt, wobei jeder Primfaktor in t mindestens zweimal vorkommt. Die Anzahl solcher quadratvoller t ≤ z lässt sich leicht berechnen: Ist t quadratvoll, so lässt es sich schreiben als t = a2 b3 mit (nicht notwendig teilerfremden) natürlichen Zahlen a und b. Damit erhält man X a2 b3 ≤z 1= r X z b≤z 1/3 b3 X ≤ z 1/2 b−3/2 b≤z 1/3 und die Summe im letzten Term ist O(1). Für uns ergibt sich daraus X w−1/2+ ≤ U <u≤2U X w−1/2+ w≤2U X X 1 U <wt≤2U w−1/2+ (U/w)1/2 w≤2U U 1/2 X w−1+ U 1/2+ . w≤2U Insgesamt leistet der zweite Term in (9) unter Berücksichtigung von (5) einen Beitrag von 3 1 3 K 1−s J s Q−2 U 1+ + J s K −s U 2 + + KU 2 + + U 2 + Q2 3 s 1 s 3 3 x1+ K 1−s Q−2 + x 2 + J − 2 K −s + x 2 + J − 2 K + x 2 + J − 2 s Q2 . 16 (18) 3.6 Abschluss des Beweises Jetzt können wir die Ergebnisse aus (11) und (18) zusammenzusetzen, um dann durch geeignete Wahl der noch unbestimmten Parameter y und Q schlieÿlich die gesuchte Schranke an X Es (n)Es (n + 1) − Cs x n≤x zu nden. Zunächst einmal stellt man fest, dass N (U ) insgesamt durch 3 s 1 s K 1−s Q−1 x1+ + x1+ K 1−s Q−2 + x 2 + J − 2 K −s + x 2 + J − 2 K 3 3 + x 2 + J − 2 s Q2 3 s 1 s 3 3 x 2 + J − 2 s Q2 + x 2 + J − 2 K −s + x1+ K 1−s Q−1 + x 2 + J − 2 K beschränkt ist. Durch Vergleich des ersten mit dem dritten Term kommt man für Q auf die optimale Wahl 1 s Q = x− 6 + J 2 K − s−1 3 + (log x)2 ; wegen J ≤ x1/s genügt dies der Bedingung (8). Mit J ≥ K und JK y gilt nun weiter 3 3 3 7 s s N (U ) x 2 + J − 2 s (log x)2 + x 2 + J − 2 K −s + x 6 + J − 2 K − 2(s−1) 3 s 1 + x 2 + J − 2 K 7s−4 3 7 3 3 s x 2 + (JK)− 4 s + x 2 + J − 2 K −s + x 6 + (JK)− 12 3 3 3 7 s x 2 + y − 4 s + x 2 + J − 2 K −s + x 6 + y − 7s−4 12 ; hieraus folgt wegen (4) und (7) für die gesuchte Schranke X Es (n)Es (n + 1) − Cs x n≤x 3 3 3 s 7 y 1+ + x 2 + y − 4 s + x 2 + J − 2 K −s + x 6 + y − 7s−4 12 . Mit y = x 7s+8 sind der erste und der vierte Term in etwa gleich groÿ, damit ist obiger Ausdruck 14 14 3 s x 7s+8 + + x 2 + J − 2 K −s . (19) Im ersten Term ist also schon der gesuchte Fehler entstanden. Um nun den Term x 3 + J − 2 K −s abzuschätzen, benutzen wir noch eine elementare Hilfsschranke für N : 2 s 17 Lemma 3. Für N = # {(j, k, u, v); J < j ≤ 2J, K < k ≤ 2K, j s u ± 1 = k s v ≤ x} gilt folgende Abschätzung: N x(J −s K + (JK)1−s )(log x)s−1 . Proof. Es gilt N = X X X K<k≤2K u≤xJ −s 1 J<j≤2J j s u≡∓1 (mod ks ) Die Kongruenz j s u ≡ ∓1 (mod ks ) lässt sich auswerten, indem man den Modul in seine Primpotenzen zerlegt und dann einen Satz über Kongruenzen modulo Primzahlpotenzen benutzt. Die Lösungsanzahl modulo ks ergibt sich dann als das Produkt der Lösungsanzahlen modulo der einzelnen Primzahlpotenzen. Sei nun also ξ eine Lösung von j s u ± 1 ≡ 0 (mod pt−1 ) für eine Primzahl p und t ≥ 2. Ist dann d s s−1 (j u ± 1) = sξ u 6≡ 0 dj j=ξ (mod p), so lässt sich der Lösung ξ von j s u ± 1 ≡ 0 (mod pt−1 ) bijektiv eine Lösung ξ 0 von j s u ± 1 ≡ 0 (mod pt ) zuordnen (siehe Hardy/Wright [4], Satz 123). Dies ist aber der Fall, denn da ξ die Gleichung j s u ± 1 ≡ 0 (mod p) löst, gilt u ≡ ∓ξ −s (mod p). Weil nun nach Denition keines der p ∈ P durch u (und damit durch ξ ) oder durch s teilbar ist, erhält man sξ s−1 u ≡ ∓sξ s−1 ξ −s ≡ ∓sξ −1 6≡ 0 (mod p). Die Äquivalenzen j s u ± 1 ≡ 0 (mod pt ) und j s u ± 1 ≡ 0 (mod p) haben also dieselbe Lösungsanzahl, die nach einem Satz von Lagrange nach oben durch den Grad s des Polynoms beschränkt ist. Damit besitzt die Kongruenz j s u ≡ ∓1 (mod k s ) höchstens sν(k) ds (k) Lösungen. Insgesamt erhält man also N X X min ds (k), JK −s K<k≤2K u≤xJ −s xJ −s (1 + JK −s ) x(J −s K + (JK) 18 X K<k≤2K 1−s ds (k) )(log x)s−1 . Da jetzt N sowohl durch (19) als auch durch den in Lemma 3 gegebenen Ausdruck beschränkt wird, gilt es nun, nachzuweisen, dass alle dort auftretenden 14 Terme in J und K durch den schon gefundenen Term x 7s+8 + dominiert werden. Oensichtlich ist 3 s 3 s min(xKJ −s , x 2 J − 2 K −s ) ≤ (xKJ −s )λ (x 2 J − 2 K −s )1−λ für jedes λ ∈ [0, 1]. Wählt man nun λ = s 2+3s , so ergibt sich s 3 s s s = x 2+3s + 2 (1− 2+3s )+ (JK) 2+3s −s(1− 2+3s ) 3 s s s s x 2+3s + 2 (1− 2+3s )+ y 2+3s −s(1− 2+3s ) s 3 s 14 s s x 2+3s + 2 (1− 2+3s )+( 7s+8 )( 2+3s −s(1− 2+3s ))+ 39s+24 + x 21s2 +38s+16 , wobei wieder J ≥ K und JK y benutzt wurden. Weil nun für alle natürli14 chen Zahlen s der hier auftretende Exponent 21s39s+24 2 +38s+16 < 7s+8 ist, folgt die Aussage des Satzes. Schon die Hilfsschranke in Lemma 3 präzisiert den Fehlerterm in (1) von Carlitz [2]: Mit nur wenig mehr Mühe ndet man (4) mit O(y log x) statt y 1+ im Fehler. Wählt man nun J ≥ K und JK y im Lemma, 2 1−s s−1 s+1 so kommt man auf N xy 2 (log mit der Wahl y = x x)2 , woraus Satz 1 mit einem Fehlerterm von O x s+1 (log x)3 folgt. Unsere Verbesserung rührt in erster Linie daher, dass wir in Lemma 2(ii) gegenüber der trivialen Abschätzung eine Gröÿenordnung p1/2 einsparen konnten, wobei allerdings pro Primteiler eine Konstante h(s) dazukommt. Dies rechnet sich in den Faktor dh(s) (w)w−1/2 um, was in der Summation über u letztlich auf eine Ersparnis von U 1/2 unter Verlust einiger Logarithmuspotenzen führt. Die 1 jeweiligen Wahlen von Q und y geben dann die Verbesserung um O x s2 gegenüber dem alten Resultat. Bemerkung. 19 Literatur [1] Brüdern, J.: Einführung in die analytische Zahlentheorie. Berlin, 1995. [2] Carlitz, L.: On a problem in additive Oxford Ser. 3 (1932), S. 273-290. arithmetic (II). [3] Chalk, J.H.H., Smith, R.A.: On Bombieri's estimate sums. Acta arithm. XVIII (1971), S. 191-212. Quart. J. Math. for exponential [4] Hardy, G. H., Wright, E.M.: Einführung in die Zahlentheorie. München, 1958. [5] Heath-Brown, R.: The Square Sieve and Consecutive Square-Free Numbers. Math. Ann. 266 (1984), S. 251-259. [6] Pappalardi, F.: A survey on k-freeness. Proceeding of the Conference in Analytic Number Theory in Honor of Prof. Subbarao at I.M.Sc. Chennai, Januar 2003. Im Internet unter: http://www.mat.uniroma3.it/users/pappa/papers/allahabad2003.pdf