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Medieninformation: Pressegespräch
im MDR Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt
Am 9. Oktober 2014
Mit der Bitte um Veröffentlichung und Belegexemplar
23. Kurt Weill Fest: Vom Lied zum Song
Das 23. Kurt Weill Fest ist eine Hommage an die humanste und schönste aller
vernehmbar geäußerten Formen der Kommunikation sowie an zwei der
bedeutendsten Söhne der Stadt Dessau: an den Dichter Johann Ludwig Wilhelm
Müller und den Komponisten Kurt Julian Weill. Mit dem neuen Motto „Vom Lied
zum Song“ begibt sich das Festival auf eine spannende Zeit- und Klangreise mit
einer Vielzahl national und international gefeierter Künstler. Artist-in-Residence
ist die große deutsche Schauspielerin Cornelia Froboess. Auch sie verbindet eine
besondere Liebe zu den Texten bedeutender Dichter, und so wird sie sich als
Artist-in-Residence auf eine von Musik getragene Zeit- und Literaturreise der
letzten 200 Jahre begeben; ihre Partner sind herausragende Jazz-Musiker, die der
Verbindung zwischen Text und Musik nachspüren.
Vom 27. Februar bis 15. März 2014 werden fast 60
Konzerte und ein ausführliches Rahmenprogramm an 20
verschiedenen Spielstätten zu erleben sein. Zum ersten
Mal in der Geschichte des Kurt Weill Fest werden die
Angebote in Dessau, Wörlitz und Wittenberg von
Veranstaltungen in der Hauptstadt des Landes SachsenAnhalt auf ganz besondere Weise ergänzt. Das Kurt Weill
Fest wird ein Wochenende lang in Magdeburg präsent
sein und präsentiert dabei drei Veranstaltungen:
Den Auftakt bildet ein Konzert mit der Artist-in-Residence
Cornelia Froboess mit dem Julia Hülsmann Quintett im MDR Landesfunkhaus am
Freitag, dem 6. März 2015, wenn die legendäre Rundfunkfigur der „Frau
Wernicke“, von dem deutschen Dienst der BBC in den Jahren 1940–1944 gegen
das Nazi-Regime eingesetzt, ihre pointierten Geschichten erzählt. Elke Lüdecke,
Direktorin des MDR Landesfunkhaus freut es, „dass das Kurt Weill Fest 2015 mit
seinen Spielstätten eine Brücke nach Magdeburg geschlagen hat. Es ist dem MDR
eine besondere Ehre, dass im Foyer des MDR Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt
Cornelia Froboess Texte aus „Frau Wernicke - Kommentare einer Volksjenossin“
liest. Diese satirische Sendereihe wurde vom Deutschen Dienst der BBC im 2.
Weltkrieg ausgestrahlt. Der Radiobezug des Gastspiels ist besonders interessant
für die Berichterstattung des MDR Sachsen-Anhalt.“
Kurt Weill Zentrum
Ebertallee 63
D-06846 Dessau-Roßlau
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Fax: +49 – 340 – 61 19 07
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Ausgewählter Ort 2006
Das Kurt Weill Zentrum
Dessau wird im Blaubuch der
Bundesregierung als „Kultureller
Gedächtnisort“ mit besonderer
nationaler Bedeutung gewürdigt.
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Eine Koproduktion mit dem Theater Magdeburg ermöglicht, dass neben Dessau
ein weiterer Festspiel-Auftritt von Ute Lemper am Samstag, 7. März 2015 im
Theater Magdburg stattfinden kann; ein eigens für das Festival produziertes
Galakonzert mit der Magdeburgischen Philharmonie und Gesangsolisten des
Theater Magdeburg beschließt am Sonntag, 8. März 2015 das MagdeburgWochenende des Kurt Weill Fest. Für die musikalische Leitung zu diesem Konzert
hat Karen Stone, Intendantin des Theater Magdeburg, James Holmes verpflichtet
und damit eine besondere Brücke nach Dessau geschlagen, ist der Dirigent,
Arrangeur und Pianist doch dem Kurt Weill Fest seit vielen Jahren in ganz
besonderer Weise verbunden.
„Ich habe mich sehr über die Anfrage vom Kurt Weill Fest gefreut“, so Karen
Stone. „Die Zusammenarbeit bereichert das kulturelle Angebot der Stadt und
spricht für die hier gebotene musikalische Qualität. Mit Cornelia Froboess und
Ute Lemper führt das Kurt Weill Fest ausgezeichnete Künstlerinnen nach
Magdeburg. Für das Theater Magdeburg ist die Kooperation ein fruchtbarer
künstlerischer Impuls. Die Magdeburgische Philharmonie und Solisten des
Ensembles präsentieren in einem Konzert das breite musikalische Spektrum des
Dessauer Komponisten. Es würde mich freuen, wenn wir die Magdeburger durch
das Weill-Wochenende neugierig auf das vielfältige Programm des Kurt Weill Fest
machen und sie dadurch bewegen, die kulturelle Vielfalt des Landes zu
erkunden.“
Festivalintendant Prof. Michael Kaufmann fühlt sich Willkommen bei den neuen
Partnern: „Der Enthusiasmus und die produktive Zusammenarbeit mit der
Magdeburger Intendantin Karen Stone und dem ganzen Theater Magdeburg freut
uns alle sehr, und auch die Zusammenarbeit mit dem MDR Landesfunkhaus war
von Beginn an von einer sehr freundschaftlichen Haltung geprägt. Die Direktorin
Elke Lüdecke und ihr Team haben uns mit offenen Armen empfangen. So wird aus
unserem Magdeburg-Wochenende ein integraler Bestandteil der Festival-Planung
insgesamt, kann das Kurt Weill Fest auch als Marke noch deutlicher für das Land
Sachsen-Anhalt transportiert und erkannt werden.“
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Artist-in-Residence Cornelia Froboess als „Frau Wernicke“
Das Unverstehbare und das Menschenverachtende bewältigbar zu machen, das ist
nicht selten der Satire und dem Zynismus als Aufgabe übertragen. Das galt auch für
die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs, als eine aus den Fugen
der Zivilisation geratene Deutsche Nation sowohl ihre eigenen Kinder wie auch die
Kinder anderer Völker und Nationen mit einem Feuer der Zerstörung verfolgte. Sich
ein Massenmedium zu Nutze machend, erreichte die British Broadcasting
Corporation, kurz BBC, über nationale
Grenzen und militärische Fronten
hinweg mit Sendungen wie der
satirischen Serie „Frau Wernicke“ im
„Ätherkrieg“ gegen das Hitler-Regime
ein Millionenpublikum. Im Sommer 1940
startete die Serie aus vier- bis
siebenminütigen
Monologen
im
Frauenrundfunk
des
Deutschen
Dienstes der BBC und wurde regelmäßig
bis Ende Januar 1944 ausgestrahlt.
Die kleinbürgerliche Gertrud Wernicke aus der Großen Frankfurter Allee in Berlin mit
ihrem losen Mundwerk ist Fiktion. Erfunden von dem, vor den Nazis über Prag nach
London geflohenen, Karlsbader Historiker, Verleger und Bauhaus-Experten Bruno
Adler, glaubwürdig verkörpert von der ebenfalls nach London emigrierten Berliner
Kabarettistin Annemarie Hase. Eben „typisch weiblich“ klatscht und tratscht Frau
Wernicke über Versorgungsengpässe, macht sich über bekannte Nazi-Größen lustig,
kommentiert mit reichlich Seitenhieben den Kriegsalltag im Nazideutschland und
fordert in ihrer scharfzüngigen, schnoddrigen Berliner Art die Volksgenossen dazu
auf, selbst Hinzusehen und Hinzuhören. Immer direkter und offensiver wird Frau
Wernicke im Laufe der Kriegsjahre, fordert zu Widerstand und Sabotage auf. Ein
gelungener Mix aus subversivem Humor und Jazz erwartet die Festspielbesucher,
wenn Artist-in-Residence Cornelia Foboess
in die Rolle der Frau Wernicke schlüpft.
Begleitet wird sie von der international
gefeierten Jazz-Pianistin, Arrangeurin und
Komponistin Julia Hülsmann, die sich
dafür ein feines fünfköpfiges Ensemble
zusammengestellt hat.
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Die „Lyrikerin des Deutschen Jazz“ wie Julia Hülsmann einst von der ZEIT genannt
wurde, vertonte eine ganze Reihe Gedichte. Mit der norwegischen Sängerin
Rebekka Bakken vertonte sie 2003 für „Scattering Poems” Gedichte von E.E.
Cummings, mit der Italienerin Anna Lauvergnac ein Jahr später für „Come Closer”
Stücke des Songwriters Randy Newman und mit Deutschlands populärstem
Jazzsänger Roger Cicero 2006 für „Good Morning, Midnight” Texte von Emily
Dickinson. Beim Kurt Weill Fest 2015 wird Sie noch einen Schritt weiter gehen und
mit ihrem Quintett die Texte von „Frau Wernicke“ begleiten.
V24 Frau Wernicke – Kommentare einer Volksjenossin I Fr, 06.03.2015, 19.30 Uhr I MDRLandesstudio Sachsen-Anhalt Magdeburg
V37 Frau Wernicke – Kommentare einer Volksjenossin I So, 08.03.2015, 16.00 Uhr I Bauhaus
Dessau
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UTE LEMPER
Bereits als kleines Mädchen in Münster begeisterte sich „The German Cabaret
Legend“ für Gesang und Tanz. Ihre Klavier-, Tanz- und Theaterausbildung absolvierte
sie in Köln, am Max Reinhardt Seminar in Wien, in Salzburg und in Berlin. Als junges
Ensemblemitglied des Schauspiels Stuttgart erarbeitete sie zu Beginn ihrer Karriere
mit dem langjährigen Pianisten des Scheibenwischers ein Kurt Weill Programm,
Premiere war bei den Ludwigsburger Festspielen. Kurz darauf war die junge Frau ein
Star am Musical-Himmel. Und ist es bis heute geblieben! Zahlreiche Musical-Rollen in
London, New York, Las Vegas, Berlin und Wien brachten ihr Auszeichnungen, als
wegweisende Interpretin erwies sie sich mit ihren Kurt Weill-, Edith Piaf- und Marlene
Dietrich-Aufnahmen, Maurice Bejart kreierte eigens für Ute Lemper das Ballet „La
Mort Subite“. Rund um den Globus tourte Ute Lemper und war im Verlauf ihrer
Karriere an der Scala in Mailand, dem Sydney Opera House, dem Barbican, der Royal
Festival Hall, dem Almeida Theatre in Nordlondon, dem Lincoln Center in New York
und an vielen anderen Häusern zu hören.
Zum Kurt Weill Fest 2014 ist sie – begleitet von
Bandoneon und Klavier – mit ihrer Show „Letzter
Tango in Berlin“ zu erleben. Darin widmet sie sich den
Chansons von Bertolt Brecht und Kurt Weill, Edith
Piaf, Marlene Dietrich und Jacques Brel.
Traumwandlerisch bewegt sie sich vom Kudamm zum
Champs-Elysées und dem Broadway. Und weiter noch
bis nach Buenos Aires, der Geburtsstadt des Tango,
führt die Reise. Schönheit, die aus spröder Kraft und
Unmittelbarkeit
resultiert,
Melancholie
und
Sehnsucht,
rhythmische
Härte,
harmonischer
Reichtum und warme Melodien – all dies sind nur
wenige Eigenschaften der Tangos, die, gesungen von
Weltstar Ute Lemper, die Herzen höher schlagen lassen. Nicht zuletzt gibt sie eine
Kostprobe aus ihrem zuletzt entstandenen Liederzyklus mit Vertonungen der von ihr
präferierten Liebes-Gedichte des chilenischen Literaturnobelpreisträgers Pablo
Neruda. En passant bietet sie dem Zuhörer auf diese Weise einen kleinen Einblick in
das Repertoire ihres Lebens sowie in die Herzen der Städte, die in ihrer bewegten
Karriere eine wichtige und inspirierende Rolle spielten.
V31 Letzter Tango in Berlin I Sa, 07.03.2015, 19.30 Uhr I Theater Magdeburg
V39 Letzter Tango in Berlin I So, 08.03.2015, 19.00 Uhr I Anhaltisches Theater Dessau
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Galakonzert: Berlin – Paris – New York
Unter der musikalischen Leitung des ausgewiesenen Weill-Spezialisten James Holmes
beteiligt sich das Theater Magdeburg erstmals 2015 mit einem Galakonzert am Kurt
Weill Fest. Denn Magdeburg und sein Theater können durchaus auf eine langjährige
Weill-Tradition zurückblicken, fand hier doch 1933 – gemeinsam mit Theatern in
Leipzig und Erfurt – die Ko-Uraufführung seines Bühnenspiels „Der Silbersee“ statt.
Und bereits fünf Jahre zuvor stand kurz nach der Leipziger Uraufführung Weills
Komische Oper „Der Zar lässt sich fotografieren“ auf dem Spielplan.
Angeregt davon hat James Holmes ein abwechslungsreiches Galaprogramm für
Solisten des Opern- und Schauspielensembles zusammengestellt, in dem er die
Vielfalt des Weill’schen Musiktheaterœuvres lebendig werden lässt.
Jam es Holm es war 2013 Artist-inResidence beim Kurt Weill Fest und
gilt
mit
zahlreichen
Erstaufführungen und Einspielungen
als einer der versiertesten WeillInterpreten
weltweit.
Darüber
hinaus
ist
er
regelmäßiges
Jurymitglied beim renommierten
Lotte-Lenya-Wettbewerb und seit
2012 Mitglied des Stiftungsrates der
Kurt Weill Foundation New York.
Seine Beschäftigung mit Weills Werk gründet in einer ausgesprochen reichen
Musiktheaterpraxis, die er u. a. an Opernhäusern wie der English National Opera,
Glyndbourne und der Metropolitan Opera New York sowie bei den Festivals in
Salzburg und Aix-en-Provence sammeln konnte. Gleichzeitig erarbeitete er sich eine
Reputation als Kenner und Förderer des amerikanischen Musicals und leitete
bedeutende Produktionen der Werke von Sondheim, Gershwin sowie Rodgers und
Hammerstein.
Die M agdeburgische Philharm onie, beheimatet in der Geburtsstadt Georg
Philipp Telemanns, ist das Opern- und Konzertorchester des Viersparten-Theaters der
Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Im Laufe seiner Geschichte hat das Orchester
mit zahlreichen renommierten Dirigenten zusammengearbeitet, unter ihnen Richard
Strauss, Hermann Abendroth, Bruno Walter und Hans Pfitzner. Bis heute nehmen die
Wagner- und die Strauss-Pflege einen breiten Raum im Repertoire des Klangkörpers
ein. Generalmusikdirektor Kimbo Ishii führt die Entwicklung des künstlerischen
Profils, das bereits durch seine Vorgänger geprägt wurde, fort. Das Orchester nahm
in den letzten Jahren ein breites Spektrum von Werken auf CD auf, unter anderem
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Werke von Alexander Zemlinsky, Béla Bartók, Jaan Rääts, Gustav Mahler und Dmitri
Schostakowitsch sowie als deutsche Erstaufführung das Kinderstück „Giuseppes
Zirkus“. Die Ersteinspielung aller drei Violinkonzerte von Hans Werner Henze wurde
2005 mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.
Neben rund 10 Musiktheaterpremieren (Oper, Operette, Musical und Ballett), 6
Wiederaufnahmen und diversen Gastspielen im In- und Ausland ist die
Magdeburgische Philharmonie pro Spielzeit in 10 Sinfonie-, 2 Familien- und 6
Sonderkonzerten in Magdeburg zu erleben. Außerdem präsentieren sich die Musiker
des Orchesters jährlich in zwei Kammerkonzerten.
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V38 Berlin – Paris – New York I So, 08.03.2015, 18.00 Uhr I Theater Magdeburg, Opernhaus I Bühne
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dank
Die Kurt Weill Fest Dessau GmbH, Veranstalter des Kurt Weill Fest, dankt allen
Partnern, Förderern, Sponsoren, Institutionen und Vereinigungen, insbesondere dem
Land Sachsen-Anhalt und der Kurt Weill Foundation for Music, Inc., 7 East 20th Street,
New York, NY 10003, sowie allen ehrenamtlichen Helfern.
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