anhang i zusammenfassung der merkmale des arzneimittels

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ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
AVONEX
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
AVONEX (Interferon beta-1a) ist ein weißes bis weißliches Lyophilisat, das pro
Durchstechflasche eine Dosis von 30 µg (6 Mio IE) Interferon beta-1a enthält.
Bei Verwendung des World Health Organisation (WHO) Standards für natürliches Interferon
beta, den zweiten internationalen Standard für humanes Fibroblasten-Interferon (Gb-23-902531), enthalten 30 µg AVONEX eine antivirale Aktivität von 6 Mio IE. Mit anderen Standards
gemessene Aktivitäten sind nicht bekannt.
3.
DARREICHUNGSFORM
AVONEX (Interferon beta-1a) ist ein Pulver und ein Lösungsmittel zum Auflösen zur
intramuskulär zu verabreichenden Injektion nach Rekonstitution.
4.
4.1
KLINISCHE ANGABEN
Anwendungsgebiete
AVONEX (Interferon beta -1a) ist zur Behandlung gehfähiger Patienten mit schubförmiger
multipler Sklerose (MS) indiziert, die durch mindestens 2 wiederkehrende Attacken
neurologischer Funktionsstörungen (Schübe) während der letzten 3 Jahre gekennzeichnet war
und bei der zwischen den Schüben keine Anzeichen eines kontinuierlichen Fortschreitens der
Erkrankung erkennbar waren. Über einen Zeitraum von 2 Jahren verlangsamt AVONEX das
Fortschreiten der Behinderung und verringert auch die Häufigkeit klinischer Schübe.
AVONEX wurde bei Patienten mit progredienter multipler Sklerose noch nicht klinisch geprüft.
AVONEX sollte bei Patienten, bei welchen sich eine progrediente Form der multiplen Sklerose
entwickelt, abgesetzt werden.
Nicht alle Patienten sprechen auf eine Therapie mit AVONEX an. Es wurden noch keine
klinischen Kriterien identifiziert, die das Ansprechen auf die Behandlung voraussagen würden.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zur Behandlung schubförmiger Verlaufsformen der MS wird die intramuskuläre Injektion von
30 µg (1 mL Lösung) AVONEX (Interferon beta -1a) einmal wöchentlich empfohlen (siehe 6.6
Hinweise für Handhabung und Entsorgung). Die Behandlung sollte unter Aufsicht eines in der
Behandlung dieser Erkrankung erfahrenen Arztes begonnen werden.
Die Verträglichkeit und Wirksamkeit von anderen Dosen als 30 µg, die einmal wöchentlich
intramuskulär gegeben werden, sind bei Patienten mit MS nicht geprüft worden. Deshalb
konnte die optimale Dosis von Interferon-beta-1a bei multipler Sklerose noch nicht bestimmt
werden.
Die intramuskuläre Injektionsstelle sollte jede Woche geändert werden (siehe 5.3 Vorklinische
Verträglichkeitsdaten).
Vor jeder Injektion und über weitere 24 Stunden nach jeder Injektion wird die Einnahme eines
fiebersenkenden und schmerzlindernden Medikamentes empfohlen, um die mit der AVONEXGabe verknüpften grippeähnlichen Symptome abzumildern. Diese Symptome treten gewöhnlich
während der ersten Behandlungsmonate auf.
Bei 16jährigen oder jüngeren Patienten gibt es noch keine Erfahrungen mit AVONEX. Deshalb
sollte AVONEX bei Kindern nicht eingesetzt werden.
Zur Zeit ist noch nicht bekannt, wie lange die Patienten behandelt werden sollten. Es gibt
gegenwärtig auch noch keine über 2 Therapiejahre hinausgehenden klinischen Erfahrungen mit
AVONEX. Die Patienten sollten nach 2jähriger Therapie klinisch beurteilt werden, und der
behandelnde Arzt sollte individuell über eine längerfristige Fortführung der Therapie
entscheiden. Bei Entwicklung einer chronisch progredienten multiplen Sklerose sollte die
Therapie abgesetzt werden.
4.3
Gegenanzeigen
AVONEX (Interferon beta-1a) ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter
Überempfindlichkeit
gegen
natürliches
oder
rekombinantes
Interferon
beta,
Humanserumalbumin oder andere Bestandteile des Präparats.
AVONEX ist kontraindiziert bei schwangeren Patienten (siehe auch 4.6 Schwangerschaft und
Stillen), Patienten mit schweren Depressionen und/oder Suizidgefährdung sowie bei Patienten
mit Epilepsie, deren Anfälle therapeutisch nicht ausreichend kontrollierbar sind.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Es gibt nur begrenzte Erfahrungen zur Langzeitverträglichkeit von AVONEX (Interferon beta1a). Bislang wurde eine begrenzte Zahl von Patienten bis zu 2 Jahre lang beobachtet.
Die Patienten sind über die häufigsten Nebenwirkungen aufzuklären, die bei der Gabe von
Interferon auftreten, einschließlich grippeähnlicher Symptome (siehe 4.8 Nebenwirkungen). Diese
Symptome treten vorwiegend zu Beginn der Behandlung auf und nehmen mit fortgesetzter
Behandlung an Häufigkeit und Schwere ab.
Bei Patienten, die unter Depressionen leiden, ist AVONEX mit Vorsicht anzuwenden. Es ist
bekannt, daß Depressionen und Suizidgedanken in Zusammenhang mit der Interferon-Therapie
und bei Patienten mit MS vermehrt vorkommen. Patienten, die mit AVONEX behandelt
werden, sollten daher angehalten werden, Depressionssymptome oder Suizidgedanken
unverzüglich dem behandelnden Arzt mitzuteilen. Patienten, die Anzeichen von Depression
zeigen, sind während der Therapie mit AVONEX sorgfältig zu überwachen und entsprechend zu
behandeln. Ein Abbruch der Therapie ist zu erwägen.
Vorsicht ist geboten bei Verabreichung von AVONEX an Patienten mit vorbestehenden
Krampfleiden. Bei Patienten ohne vorbestehendes Krampfleiden, bei welchen unter AVONEXTherapie Krampfanfälle erstmals auftreten, sollte die Ätiologie ermittelt und vor
Wiederaufnahme der AVONEX-Behandlung eine geeignete antikonvulsive Therapie eingeleitet
werden.
Vorsicht ist geboten und eine enge Kontrolle sollte erwogen werden bei Gabe von AVONEX bei
Patienten mit schweren Nieren- und Leberfunktionsstörungen bzw. mit schwerer
Myelosuppression.
Patienten mit Herzerkrankungen wie Angina Pectoris, dekompensierter Herzinsuffizienz oder
Arrhythmie sind zu Beginn der Behandlung mit AVONEX sorgfältig auf eine mögliche
Verschlechterung ihres klinischen Zustands hin zu überwachen. Grippeähnliche Symptome, die
bei der Behandlung mit AVONEX beobachtet werden, können für Patienten mit schweren
Herzerkrankungen eine zusätzliche Belastung darstellen.
Die Patienten sind über eine mögliche abortive Wirkung von Interferon beta aufzuklären (siehe
4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit und 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit).
Bei Verabreichung von Interferonen werden abnorme Laborwerte beobachtet. Neben den
Laborparametern, deren Bestimmung bei Patienten mit multipler Sklerose normalerweise
erforderlich ist, wird deshalb während der Behandlung mit AVONEX eine Überwachung des
Blutbilds mit Differentialblutbild, der Thrombozytenzahl und der chemischen Blutwerte
(einschließlich Leberfunktionstests) empfohlen. Bei Patienten mit Myelosuppression kann eine
häufigere Überprüfung des Blutbilds mit Differentialblutbild sowie der Thrombozytenwerte
erforderlich sein.
Es können sich neutralisierende Antikörper gegen AVONEX im Serum entwickeln. Die genaue
Inzidenzrate der Antikörperbildung läßt sich zur Zeit nicht sicher angeben. Erste Daten deuten
darauf hin, daß sich nach 12monatiger Behandlung ca. 15% der Patienten (95%iges
Konfidenzintervall, 6-30%) Serumantikörper gegen AVONEX bilden. Es wird angenommen,
daß dieser Wert ein Inzidenzplateau der Antikörperbildung kennzeichnet. Weitere Daten deuten
darauf hin, daß Serumantikörper bei einigen Patienten mit einer verminderten Wirksamkeit
einhergehen.
Da verschiedenartige Testverfahren zur Bestimmung von Serumantikörpern gegen Interferone
verwendet werden, ist ein Vergleich der Antigenität unterschiedlicher Präparate nur begrenzt
möglich.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechslwirkungen
Bislang wurden noch keine gesonderten Studien zur Medikamentenwechselwirkung mit
AVONEX (Interferon beta-1a) beim Menschen durchgeführt.
Die Wechselwirkung zwischen AVONEX und Kortikosteroiden oder ACTH wurde nicht
systematisch untersucht. Die klinischen Studien deuten darauf hin, daß Patienten mit multipler
Sklerose AVONEX und Kortikosteroide oder ACTH während eines Schubes gleichzeitig
erhalten dürfen.
Es wurde berichtet, daß Interferone die Aktivität von Zytochrom-P450-abhängigen
Leberenzymen bei Menschen und Tieren verringern. Die Wirkung von hochdosiertem
AVONEX auf den P450-abhängigen Stoffwechsel wurde beim Affen untersucht, und dabei fand
man keine Beeinträchtigung des Leberstoffwechsels. Vorsicht ist angebracht bei Gabe von
AVONEX in Kombination mit Medikamenten mit geringer therapeutischer Breite, deren
Ausscheidung weitgehend vom Zytochrom-P450-System der Leber abhängt wie z.B.
Antiepileptika und einige Antidepressiva-Substanzgruppen.
4.6
Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
Wegen der möglichen Gefahren für den Fötus ist AVONEX (Interferon beta-1a) bei
Schwangerschaft kontraindiziert. Es gibt keine Studien mit Interferon beta-1a bei schwangeren
Frauen. Bei Gabe hoher Dosen wurden bei Rhesus-Affen abortive Wirkungen beobachtet. Es
kann daher nicht ausgeschlossen werden, daß solche Wirkungen auch beim Menschen zu
beobachten sein werden.
Empfängnisfähige Frauen sollten unter AVONEX-Therapie geeignete kontrazeptive
Maßnahmen ergreifen. Eine Schwangerschaft planende bzw. schwanger werdende Patientinnen
sollten über mögliche Gefahren aufgeklärt und AVONEX abgesetzt werden.
Stillzeit
Bisher ist nicht bekannt, ob AVONEX in die Muttermilch ausgeschieden wird. Aufgrund der
möglicherweise ernsthaften Nebenwirkungen beim Säugling sollte entweder abgestillt oder die
AVONEX-Behandlung ausgesetzt werden.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Gewisse seltener berichtete unerwünschte Wirkungen auf das zentrale Nervensystem (siehe
Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen) können die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zur Bedienung von
Maschinen bei empfindlichen Patienten beeinträchtigen.
4.8
Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen der Interferon-Therapie sind grippeähnliche Symptome. Zu
den am häufigsten berichteten grippeähnlichen Symptomen zählen Muskel-schmerzen, Fieber,
Schüttelfrost, Asthenie, Kopfschmerzen und Übelkeit. Die grippeähnlichen Symptome treten
vorwiegend zu Beginn der Therapie auf und nehmen im Laufe der Behandlung an Häufigkeit
ab.
Zu den weniger häufigen Nebenwirkungen gehören: Durchfall, Appetitlosigkeit, Erbrechen,
Gelenkschmerzen, Schlaflosigkeit, Schwindel, Angstzustände, Hautausschlag, Reaktionen an der
Injektionsstelle, Gefäßerweiterung und Herzklopfen.
Überempfindlichkeitsreaktionen können auftreten, und es sollte dann eine geeignete Behandlung
eingeleitet werden.
Krampfanfälle und Arrhythmien können in seltenen Fällen während der Behandlung mit
AVONEX (Interferon beta-1a) auftreten (siehe 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung).
Fälle von Depression und Suizid wurden berichtet; bei Patienten, die unter Depression leiden, ist
AVONEX daher mit Vorsicht anzuwenden (siehe 4.4. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für
die Anwendung).
Während der Behandlung mit AVONEX können bestimmte, wenngleich in der Regel nicht
behandlungsbedürftige Veränderungen der Laborwerte auftreten. Es kann es zur
Verminderung der Zahl von Lymphozyten, Leukozyten, Thrombozyten und Neutrophilen im
peripheren Blut sowie zur Verringerung des Hämatokrits kommen.
Im allgemeinen können bei der Interferon-Therapie vorübergehende Erhöhungen der Werte
von Kreatinin, Kalium, Harnstoffstickstoff, Alanintransaminase und Aspartattransaminase
auftreten. Auch vorübergehende geringfügige Erhöhungen von Kalzium im Harn können
vorkommen.
4.9
Überdosierung
Berichte über eine Überdosierung liegen nicht vor. Bei einer Überdosierung sollten die Patienten
jedoch zur Beobachtung ins Krankenhaus eingewiesen und eine geeignete unterstützende
Behandlung eingeleitet werden.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Zytokine, ACT-Code: AL03 AA.
Interferone sind eine Gruppe natürlich vorkommender Proteine, die von eukaryotischen Zellen
im Rahmen der Immunantwort auf virale Infektionen und andere biologische Stimuli gebildet
werden. Interferone sind Zytokine, die antiviral, antiproliferativ und immunmodulierend
wirken. Sie werden in drei Hauptgruppen eingeteilt:
Interferon alpha, Interferon beta und Interferon gamma. Interferon alpha und Interferon beta
bilden zusammen die Interferon-Klasse I und Interferon gamma gehört zur Interferon-Klasse II.
Die verschiedenen Interferone besitzen sich überschneidende, aber klar voneinander
abgrenzbare biologische Wirkungen und können sich auch in bezug auf den zellulären Ort ihrer
Synthese unterscheiden.
Interferon beta wird von verschiedenen Zelltypen, u.a. den Fibroblasten und Makrophagen,
produziert. Natürliches Interferon beta und AVONEX (Interferon beta-1a) sind glykosyliert und
haben eine an ein Stickstoffatom geknüpfte komplexe Kohlenhydratkomponente. Von der
Glykosylierung anderer Proteine ist bekannt, daß diese deren Stabilität, Aktivität,
Gewebeverteilung und Halbwertszeit im Blut beeinflußt. Die Wirkungen von Interferon beta ,
die von der Glykolisierung abhängen, sind noch nicht vollständig erforscht.
AVONEX entwickelt seine biologische Wirkung durch Bindung an spezifische Rezeptoren auf
der Oberfläche der menschlichen Zellen. Diese Bindung leitet eine komplexe Kaskade
intrazellulärer Reaktionen ein, die zur Exprimierung zahlreicher Interferon-induzierter
Genprodukte und Marker führt. Dazu gehören MHC-Klasse I-Antigene, Mx-Protein, 2’,5’Oligoadenylat-Synthetase, ß2-Mikroglobulin und Neopterin. Einige dieser Substanzen wurden
im Serum und in den Zellfraktionen aus Blutproben von Patienten gemessen, die mit AVONEX
behandelt wurden. Nach einer einzelnen intramuskulären Gabe von AVONEX bleibt der
Serumspiegel dieser Substanzen 4 Tage bis eine Woche lang erhöht.
Ob der Wirkungsmechanismus von AVONEX bei multipler Sklerose durch denselben
Reaktionsweg vermittelt wird wie die oben beschriebenen biologischen Wirkungen ist
unbekannt, weil die Pathophysiologie der multiplen Sklerose nicht ausreichend erforscht ist.
Die Wirkungen der AVONEX-Behandlung wurde in einer placebokontrollierten Studie an 301
Patienten (AVONEX, n = 158; Placebo, n = 143) mit schubförmiger MS gezeigt. Dem
Studienplan entsprechend wurden die Patienten für eine unterschiedliche Zeitdauer in die
Studie eingeschlossen. 150 Patienten waren mindestens 1 Jahr und 85 Patienten volle 2 Jahre
mit AVONEX in der Studie behandelt worden. Der kumulative Prozentsatz von Patienten, die in
der Studie nach 2 Jahren (gemäß Kaplan-Meier Life-table-Analyse) ein Fortschreiten der
Behinderung zeigten, betrug 35% bei Placebo-Patienten und 22% bei Patienten, die mit
AVONEX behandelte waren.
Das Fortschreiten der Behinderung wurde anhand der Expanded Disability Status Scale (EDSS)
gemessen, wobei eine Zunahme des Punktwertes um 1,0 mindestens 6 Monate andauern mußte.
Weiterhin wurde in der Studie eine Verringerung der jährlichen Schubrate um ein Drittel
nachgewiesen. Die letztere klinische Wirkung wurde nach mehr als einjähriger Behandlung
beobachtet.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Das pharmakokinetische Profil von AVONEX (Interferon beta-1a) wurde indirekt mit Hilfe
eines Testverfahrens bestimmt, das die antivirale Interferon-Aktivität mißt. Dieser Test ist
begrenzt aussagefähig, da er für alle Interferone empfindlich ist; er besitzt also keine Spezifität
für Interferon beta. Alternative Testverfahren sind nicht empfindlich genug.
Die antivirale Aktivität im Serum erreicht normalerweise 5 bis 15 Stunden achintramuskulärer
Gabe von AVONEX ihren Höhepunkt und sinkt dann allmählich mit einer Halbwertszeit von
ca. 10 Stunden. Bei angemessener Korrektur für die Absorptionsrate am Injektionsort beträgt
die berechnete Bioverfügbarkeit etwa 40%. Die berechnete Bioverfügbarkeit ist größer ohne
eine solche Korrektur. Die intramuskuläre Bioverfügbarkeit ist 3mal höher als die subkutane
Bioverfügbarkeit. Die intramuskuläre Gabe kann nicht durch eine subkutane Applikation
ersetzt werden.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Karzinogenität: Für Interferon beta-1a liegen keine Daten zur Karzinogenität bei Menschen
oder Tieren vor.
Chronische Toxizität: Für Interferon beta-1a liegen keine Daten zur chronischen Toxizität bei
Tieren vor.
Lokale Verträglichkeit: Die intramuskuläre Verträglichkeit nach wiederholten Injektionen an
derselben Stelle wurde noch nicht bei Tieren untersucht.
Mutagenität: Begrenzte aber relevante Mutagenitätstests wurden durchgeführt. Die Ergebnisse
waren negativ.
Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit: Mit einer vergleichbaren Form des Interferon beta-1a
wurden Fertilitäts- und Entwicklungsstudien bei Rhesusaffen durchgeführt. Bei sehr hohen
Dosen wurden anovulatorische und abortive Wirkungen bei Testtieren beobachtet. Ähnliche
dosisabhängige reproduktive Wirkungen wurden auch mit anderen Formen von Interferon
alpha oder beta beobachtet.
Es wurden keine teratogenen Effekte oder Wirkungen auf die fetale Entwicklung beobachtet,
aber die verfügbare Information über die Wirkungen von Interferon beta-1a in der peri- und
postnatalen Zeit ist begrenzt.
Es gibt keine Informationen über die Wirkungen von Interferon beta-1a auf die Fruchtbarkeit
bei Männern.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Humanserumalbin, Natriumdihydrogenphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat,
Natriumchlorid.
6.2
Inkompatibilitäten
Sind nicht bekannt.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
AVONEX (Interferon beta-1a) ist 18 Monate haltbar.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
AVONEX (Interferon beta-1a) kann bei Temperaturen < 25°C aufbewahrt werden.
Das gefriergetrocknete oder rekonstituierte Präparat NICHT EINFRIEREN!
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
AVONEX ist verfügbar als Packung mit vier Einzeldosispackungen: AVONEX (Interferon beta1a) in einer 3 ml großen, klaren Glas-Durchstechflasche mit einem 13 mm-BromobutylGummistopfen und einem Aluminiumverschluß. Es wird geliefert mit einer Glas-Fertigspritze,
die 1 ml Lösungsmittel zur Rekonstitution enthält, und 2 Kanülen (Nadeln).
6.6
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung (wenn erforderlich)
AVONEX sollte nach der Rekonstitution eingesetzt werden. Die rekonstituierte Lösung kann
jedoch vor der Injektion bei 2-8°C bis zu 6 Stunden lang aufbewahrt werden.
Zur Rekonstitution von AVONEX vor der Injektion wird die mit Lösungsmittel gefüllte
Fertigspritze mitgeliefert. Kein anderes Lösungsmittel verwenden! Der Spritzeninhalt wird mit
Hilfe der grünen Rekonstitutionskanüle in die AVONEX Durchstechflasche gegeben. Den Inhalt
der Durchstechflasche vorsichtig mischen, bis sich alle festen Bestandteile gelöst haben; NICHT
SCHÜTTELN! Falls die Lösung bei der Inspektion Partikel oder Verfärbungen - mit Ausnahme
einer leichten Gelbfärbung - aufweist, darf die Durchstechflasche nicht mehr verwendet werden.
Nach Rekonstitution wird 1ml der Lösung (Markierung auf der Fertigspritze) auf die Spritze
aufgezogen zur Verabreichung von 30 µg AVONEX. Die Nadel zur intramuskulären Injektion
(blau) liegt bei. Das Präparat enthält kein Konservierungsmittel. Jede Durchstechflasche
AVONEX enthält nur eine Einzeldosis. Der restliche Inhalt der Durchstechflasche ist zu
verwerfen.
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
BIOGEN FRANCE S.A.
“Le Capitole”
55, Avenue des Champs Pierreux
92012 Nanterre Cedex - France
8.
NUMMER(N) IM ARNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFT
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
10.
STAND DER INFORMATION
ANHANG II
DER INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE EINFUHR UND FÜR DIE
CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST, SOWIE DIE BEDINGUNGEN ODER
EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH UND SPEZIFISCHE
AUFLAGEN, DIE VOM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN
ZU ERFÜLLEN SIND
A.
INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS
Hersteller, der für die Einfuhr und die Chargenfreigabe im Europäischen Wirtschaftsraum
verantwortlich ist
Solvay Duphar B.V. Medical Devices, Veerweg 12, 8121 AA Olst, Niederlande
Die Herstellungserlaubnis wurde erteilt am 28. Oktober 1991 vom Ministerie van Welzijn,
Volksgezondheid en Cultuur, Staatstoezicht op de Volksgezondheid, Hoofdinspectie voor de
Geneesmiddelen, Postbus 5406, 2280 HK Rijkswijk, Niederlande.
B.
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN
GEBRAUCH
Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung, deren Abgabe nicht wiederholt
werden kann.
C.
SPEZIFISCHE AUFLAGEN
Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen hat entsprechend den Zeitvorgaben
die folgenden Studien durchzuführen; anhand der Ergebnisse dieser Studien wird alljährlich ein
neuer Bewertungsbericht über das Nutzen/Risiko-Verhältnis erstellt.
Klinische Aspekte
a)
Studie C94-801: Eine offene 4-Jahres-Studie an Patienten mit Multipler Sklerose (MS).
Dreihundertachtzig (380) Patienten wurden in diese Studie einbezogen. Über einen
Zeitraum von bis zu 4 Jahren wird regelmäßig eine Dosis von 30 µg intramuskulär
verabreicht. Die Patienten werden unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit und der
Bildung von Antikörpern beobachtet. Die Sicherheits- und Antikörper-Daten werden
kontinuierlich beobachtet, aber auch alljährlich in einem vorläufigen Sicherheitsbericht
formal analysiert und erörtert. Eine Analyse der Auswirkungen von neutralisierenden
Antikörpern auf die pharmakodynamische Reaktion auf AVONEX wird mit dem
nächsten Sicherheitsbericht im September 1997 vorgelegt. Ein Abschlußbericht über die
Studie wird im Dezember 2000 verfügbar sein.
b)
Studie C94-805: Eine 3jährige randomisierte, geblindete Dosisvergleichstudie an Patienten
mit schubförmiger MS. Primärer klinischer Endpunkt: Invalidität.
Die vorgeschlagene 30 µg-Dosis wird mit einer einmal wöchentlich intramuskulär
verabreichten 60 µg-Dosis verglichen. Der primäre Endpunkt dieser Studie ist das
Fortschreiten der Behinderung. Zusätzlich zum Vergleich der Sicherheit und Wirksamkeit
der Dosierungen werden die Auswirkungen von neutralisierenden Antikörpern auf
klinische und MRT6-Resultate bestimmt, indem innerhalb jeder Dosierungsgruppe die
Ergebnisse bei Patienten mit Antikörperbildung und Patienten ohne Antikörperbildung
verglichen werden. Es wird erwartet, daß durch diese Studie endgültige Daten über
Grenzwerte für neutralisierende Antikörper gewonnen werden, die es erlauben, den
Verlust des klinischen Nutzens vorherzusagen.
6
Magnet-Resonanz-Tomographie
Im Protokoll wird die Forderung nach einer Zwischenanalyse der Wirksamkeit ein oder
zwei Jahre nach Einbeziehung aller Patienten in die Studie gestellt. Da die Einbeziehung
von Patienten Anfang 1997 abgeschlossen sein wird, werden diese Zwischenanalysen im
September 1998 bzw. 1999 durchgeführt werden. Der Abschlußbericht der Studie über
Sicherheit und primäre und sekundäre Wirksamkeitsendpunkte ist für März 2001
vorgesehen.
c)
Studie C95-812: Eine placebokontrollierte 3-Jahres-Studie an Patienten mit einem ersten
Auftreten von Demyelinisierung und 2 oder mehreren durch MRT nachweisbaren
Hirnläsionen als Folge von MS.
Endpunkte dieser Studie sind der Zeitraum bis zum Eintreten einer klinisch bestätigten
MS und multiple MRT-Parameter. Diese Studie wird den bestätigenden Nachweis für die
Wirksamkeit von AVONEX in Form einer Verlangsamung des Krankheitsprozesses bei
MS erbringen. Protokollgemäß wird 2 Jahre nach Einbeziehung des letzten Patienten eine
Zwischenanalyse der Wirksamkeit durchgeführt werden. Es wird davon ausgegangen, daß
diese Analyse im Dezember 1999 durchgeführt wird. Diese Studie wird mit der
Zwischenanalyse beendet, wenn der p-Wert für den primären Endpunkt, der Zeitraum bis
zum Eintreten der klinisch bestätigten MS, weniger als 0,029 beträgt. Andernfalls ist der
Abschlußbericht für September 2001 vorgesehen
(Siehe Tabelle)
KLINISCHE STUDIEN
Studie
Offene Studie
von MS
(C94-801)
Dosierungsvergleich 30 µg und
60 µg bei
Patienten mit
schubweiser MS
(C94-805)
Placebokontrollierte Studie an
Patienten mit
einem ersten
Auftreten von
Demyelinisierun
g und ≥2 mit
Primärer
Endpunkt
Sicherheit
Zeitraum bis zu
einer Zunahme
um 1,5 Punkte
oder Erreichen
von 6,0 Punkten
auf der EDSSSkala
Zeitraum bis zur
Entwicklung
einer klinisch
bestätigten MS
Anzahl der
Patienten
380
Bis zu 808
Bis zu 380
Hauptziele
-Sicherheit
-Antigenizität
-Auswirkung der
neutralisierende
n Antikörper auf
die Pharmakodynamik
-Wirksamkeit
einer höheren
Dosis
-Sicherheit
-Auswirkung der
neutralisierende
n Antikörper auf
die klinische
Wirksamkeit/MRT
-Wirksamkeit im
Frühstadium von
MS
-Auswirkung der
neutralisierende
n Antikörper auf
die klinische
Wirksamkeit
Zeitplan
Sicherheitsanalysen:
Sept. 1997
Sept. 1998
Sept. 1999
Abschlußbericht
:
Dez. 2000
Zwischenanalyse
n der
Wirksamkeit
gem. Protokoll:
Sept. 1998
Sept. 1999
Abschlußbericht
:
März 2001
Zwischenanalyse
n der
Wirksamkeit
gem. Protokoll:
Sept. 1999
Abschlußbericht
:
MRT
nachweisbaren
Hirnläsionen
(C95-812)
Sept. 2001
Alle sechs Monate werden, wie vorgeschrieben, aktualisierte Daten zur Sicherheit vorgelegt. Die
erste Aktualisierung ist für September 1997 zu demselben Zeitpunkt wie der Schlußtermin für
Quartalsberichte an andere Behörden vorgesehen. Gegebenenfalls wird die Zusammenfassung
der Merkmale des Arzneimittel revidiert werden.
Die aus allen Studien resultierenden Daten werden kombiniert und analysiert, um die klinische
Relevanz der neutralisierenden Antikörper zu bestimmen. Wenn ein klinisch relevanter Titer
für neutralisierende Antikörper nachgewiesen wird, wird Biogen dafür sorgen, daß ein
Testverfahren für die Anwendung in der routinemäßigen klinischen Praxis zur Verfügung steht.
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
A. ETIKETTIERUNG
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DER
PRIMÄRVERPACKUNG
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
AVONEX (Interferon beta-1a)
2.
ARZNEILICH WIRKSAME BESTANDTEILE
Jede Durchstechflasche enthält 30 µg (6 Mio IE) Interferon beta-1a
3.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
Pulver und Lösungsmittel zur Injektion der Lösung - Packungen mit vier Dosen in Form
von: Arzneimittel, Fertigspritze mit Lösungsmittel zur Rekonstitution, 2 Kanülen
(Nadeln): eine zur Rekonstitution (BD-Kanüle 21 G, 1 1/2 ) und eine zur intramuskulären
Injektion (BD-Kanüle 23 G, 1 1/4).
4.
HILFSSTOFFE
Humanserumalbumin, Natriumchlorid, Natriumdihydrogenphosphat,
Dinatriumhydrogenphosphat.
5.
ART DER ANWENDUNG
Zur intramuskulären (i.m.) Injektion nach Rekonstitution mit dem Lösungsmittel.
Zur Anleitung siehe Packungsbeilage (beigefügt).
6.
KINDERWARNHINWEIS: ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNZUGÄNGLICH
AUFBEWAHREN!
Von Kindern fernhalten.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE
Nicht erforderlich.
8.
VERFALLDATUM MIT DEM HINWEIS
Monat/Jahr
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Bei Temperaturen von 25°C oder weniger aufbewahren - NICHT EINFRIEREN!
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
Nicht erforderlich.
11.
NAME/FIRMA UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN
BIOGEN FRANCE S.A.
“Le Capitole”
55, Avenue des Champs Pierreux
92012 Nanterre Cedex - France
DAVON
UNTERNEHMERS
12.
.
NUMMER IM ARNEIMITTELREGISTER DER PÄISCHEN GEMEINSCHAFT
.............................
13.
CHARGENBEZEICHNUNG (CH.-B).
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT7
Verschreibungspflichtig
7
Punkt wurde auf Wunsch der Europäischen Kommission hinzugefügt.
MINDESTANGABEN AUF BLISTERVERPACKUNGEN
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE, FALLS ERFORDERLICH, STÄRKE
UND/ODER ART(EN) DER ANWENDUNG
AVONEX (Interferon beta-1a) 30 µg (6 Mio IE)
zur intramuskulären (i.m.) Injektion.
2.
NAME/FIRMA DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
BIOGEN FRANCE S.A.
3.
VERFALLDATUM MIT DEM HINWEIS:
Monat/Jahr
4.
5.
CHARGENBEZEICHNUNG (CH.-B).
WEITERE INFORMATIONEN
Gebrauchsanleitung: siehe Packungsbeilage.
Bei 25°C oder weniger aufbewahren - NICHT EINFRIEREN!
MINDESTANGABEN AUF KLEINEN PRIMÄRVERPACKUNGEN
Arzneimittel (3 mL Durchstechflasche)
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE, FALLS ERFORDERLICH, STÄRKE
UND/ODER ART(EN) DER ANWENDUNG
AVONEX
zur intramuskulären (i.m.) Injektion.
2.
ART DER ANWENDUNG8
Siehe Packungsbeilage.
3.
VERFALLDATUM MIT DEM HINWEIS:
Monat/Jahr
4.
CHARGENBEZEICHNUNG (CH.-B).
5.
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
30 µg Interferon beta-1a
Lösungsmittel zur Rekonstitution
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE FALLS ERFORDERLICH STÄRKE
UND/ODER ART DER ANWENDUNG
Wasser für Injektionszwecke (EP)
1 mL
2.
ART DER ANWENDUNG9
Nicht erforderlich.
8
Wenn ausführliche Angaben nicht auf kleinen Behältnissen gemacht werden können, sind zusätzliche Angaben zur Art der
Anwendung in der Packungsbeilage aufzuführen.
9
Wenn ausführliche Angaben nicht auf kleinen Behältnissen gemacht werden können, sind zusätzliche Angaben zur Art der
Anwendung in der Packungsbeilage aufzuführen.
3.
4.
5.
VERFALLDATUM MIT DEM HINWEIS:
Monat/Jahr
CHARGENBEZEICHNUNG (CH.-B).
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
1 mL
B. PACKUNGSBEILAGE
PACKUNGSBEILAGE
Bitte lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie mit der AVONEX-Behandlung
beginnen. Sie informiert über die wichtigsten Eigenschaften dieses Arzneimittels. Diese
Information wird regelmäßig auf den neusten Stand gebracht. Deshalb sollten Sie diese
Information bei jedem Behandlungsbeginn lesen. Für weitere Informationen oder Ratschläge
wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
AVONEX (Interferon beta-1a), 30 µg (6 Mio IE)
2.
VOLLSTÄNDIGE ZUSAMMENSETZUNG - ARZNEILICH WIRKSAME(R)
BESTANDTEIL(E) UND HILFSSTOFFE
Der wirksame Bestandteil ist AVONEX Interferon beta-1a (6 Mio IE) und befindet sich in der
Arzneimittelflasche.
Weitere Bestandteile in der Durchstechflasche sind: Humanserumalbumin, Natriumchlorid,
Dinatriumhydrogenphosphat, Natriumdihydrogenphosphat.
3.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
AVONEX gibt es als Packung mit vier Einzeldosispackungen. Eine Einzeldosispackung besteht
aus gefriergetrocknetem Pulver zur Injektion (in einer Durchstechflasche), einer Fertigspritze
mit Lösungsmittel zur Rekonstitution und zwei Kanülen (Nadeln) (einer grünen zur
Rekonstitution der Lösung und einer blauen zur intramuskulären Injektion).
4.
PHARMAKOTHERAPEUTISCHE GRUPPE
Interferon beta-1a gehört zu einer Gruppe von Substanzen, die an der Regulation des
menschlichen Immunsystems beteiligt sind.
5.
NAME/FIRMA UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS UND
DES HERSTELLERS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABEi VERANTWORTLICH
Pharmazeutischer Unternehmer
BIOGEN FRANCE
“Le Capitole”
55, Avenue des Champs Pierreux
92012 Nanterre Cedex - France
Hersteller
SOLVAY-DUPHAR B.V.
Veerweg 12
8121 AA Olst
The Netherlands
6.
ANWENDUNGSGEBIETE
Das Arzneimittel sollte nur unter strikter Aufsicht eines Arztes angewendet werden.
AVONEX (Interferon beta-1a) wird zur Behandlung schubförmiger multipler Sklerose (MS)
angewendet. Es hat sich als wirksam erwiesen zur Verlangsamung des Fortschreitens der
Erkrankung und zur Verringerung der Häufigkeit von Krankheitsschüben.
7.
ANGABEN, DIE VOR DER EINNAHME DES ARZNELMITTEL BEACHTET WERDEN
MÜSSEN
-Gegenanzeigen
AVONEX (Interferon beta-1a) nicht anwenden, wenn für Sie eine der folgenden Bedingungen
zutrifft:
• wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Interferon beta, Humanserumalbuminoder
andere Bestandteile des Präparats sind
• wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen
• wenn Sie stillen
• wenn Sie epileptische Anfälle haben, die nicht ausreichend behandelt werden können
-Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Jede AVONEX-Durchstechflasche enthält nur eine Dosis. Der Rest sollte weggeworfen werden.
Denken Sie daran, dem medizinischen Personal bzw. Arzt zu sagen, daß Sie AVONEX
bekommen, wenn Sie das Krankenhaus oder den Hausarzt aufsuchen müssen wegen irgendeiner
Behandlung oder zur Blutuntersuchung. AVONEX kann die Untersuchungsergebnisse
beeinflussen.
AVONEX wird nicht zum Einsatz bei Patienten unter 16 Jahren empfohlen.
Informieren Sie Ihren Arzt sofort über Depressionen oder Selbstmordgedanken.
Informieren Sie Ihren Arzt über vorbestehende epileptische Anfälle oder eine Herzerkrankung,
so daß er jede Verschlechterung dieser Leiden engmaschig kontrollieren kann.
-Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Arten von Wechselwirkungen
Bis jetzt traten keine Wechselwirkungen zwischen AVONEX (Interferon beta-1a) und anderen
Arzneimitteln auf. Sie sollten Ihrem Arzt jedoch mitteilen, ob Sie zur Zeit oder kürzlich
irgendwelche Medikamente zur Behandlung der gegenwärtigen Symptome anwenden.
AVONEX sollte allein verabreicht werden; nicht mit anderen Injektionsflüssigkeiten mischen.
-Warnhinweise
AVONEX sollte bei Schwangerschaft und während der Stillzeit nicht verabreicht werden.
Von Kindern fernhalten.
8.
HINWEISE FÜR EINE ORDNUNGSGEMÄSSE ANWENDUNG
-Dosierungsanleitung
Nehmen Sie Ihr Arzneimittel nach den Anweisungen Ihres Arztes. Die übliche Dosis beträgt 30
µg (6 Mio IE) (1 mL der rekonstituierten Lösung in der Durchstechflasche), die einmal pro
Woche injiziert wird. Das Präparat sollte, wenn möglich, am selben Tage und zur selben Zeit
jeder Woche verabreicht werden.
-Art der Anwendung
AVONEX muß in den Muskel injiziert werden. Die Injektionsstelle sollte jede Woche gewechselt
werden.
-Anleitung zur Rekonstitution und Injektion
AVONEX sollte unter Anleitung und Aufsicht eines Arztes angewendet werden. Patienten
können eine Selbstinjektion vornehmen, wenn der Arzt es empfiehlt und nachdem die Technik
der intramuskulären Injektion eingeübt worden ist. Die folgende Anleitung ist für die Person
bestimmt, die AVONEX injiziert.
Vorbereitung
Jede Einzelpackung enthält eine Durchstechflasche mit AVONEX, eine mit Lösungsmittel
gefüllte Fertigspritze, eine Kanüle (Nadel) zur Rekonstitution (grün) und eine Kanüle (Nadel)
zur Injektion (blau). Es ist empfehlenswert, Alkoholtupfer und Pflaster bereit zu legen.
Nach dem Händewaschen die Einzelpackung auf eine saubere Fläche legen, die Verschlußlasche
der Einzelpackung vorsichtig mit Hilfe der Greiflöcher entfernen.
Den Inhalt der Einzelpackung auslegen.
Rekonstitution mit Lösungsmittel
Kappe von der Unterseite der Fertigspritze ziehen. Vorsicht: Anschlußöffnung nicht berühren.
Den Spritzenkolben nicht verschieben.
Die Verpackung der Rekonstitutionsnadel (grün) auf der Seite, auf der sich die Anschlußöffnung
befindet, öffnen. Schutzhülle auf der Nadel belassen und die Nadel mit einer halben Umdrehung
an der Spritze befestigen.
Kappe von der AVONEX-Durchstechflasche entfernen.
Oberseite der AVONEX-Flasche mit einem Alkoholtupfer abwischen.
Plastikhülle von der Nadel abziehen. Nicht drehen. Die Hülle für späteren Gebrauch
aufbewahren. Die Nadel durch den Gummistopfen der AVONEX-Flasche stechen. Die Nadel auf
die Innenwand der Flasche richten und das Lösungsmittel (den gesamten Inhalt der Spritze)
langsam in die Flasche injizieren.
Kanüle mit Spritze in der Flasche belassen und Flascheninhalt behutsam mischen, bis sich das
Pulver ganz aufgelöst hat. Flasche nicht kräftig schütteln, um Schaumbildung zu vermeiden.
Falls die Lösung trüb oder verfärbt ist oder Partikel erkennbar sind, darf sie nicht mehr
verwendet werden.
Vor Aufziehen der rekonstituierten Lösung den Spritzenkolben bis zum Anschlag in die Spritze
schieben, um die Luft zu entfernen. Danach die Flasche gegenüber der Arbeitsfläche leicht
anwinkeln.
Dabei die volle Kanülenlänge in die Flasche stecken, so daß sich die Nadelspitze immer unter der
Oberfläche der Lösung befindet.
Die Lösung langsam bis zur 1 ml-Marke der Spritze aufziehen. Spritze und Nadel aus der
Flasche herausziehen. Die Schutzhülle wieder auf die grüne Rekonstitutionsnadel setzen. Die
grüne Nadel von der Spritze abdrehen und entfernen. Vorsicht: Das Ende der Spritze nicht
berühren.
Eine zweite Nadel (blau) steht für die Injektion von AVONEX zur Verfügung. Es ist eine
Standardnadel für intramuskuläre Injektionen. Die blaue Injektionsnadel wie oben beschrieben
auf die Spritze aufdrehen. Die Plastikhülle von der Nadel abziehen und in der Nähe
aufbewahren. Um Luft zu entfernen, die Spritze mit der Nadel nach oben halten und leicht mit
dem Finger anschnippen, damit die Blasen zur Oberfläche steigen. Spritzenkolben langsam nach
oben drücken, um die Luft zu entfernen, ohne mehr als einen kleinen Tropfen Flüssigkeit
herausdrücken. Die Plastikhülle wieder auf die Nadel setzen und die Spritze beiseite legen,
solange die Injektionsstelle vorbereitet wird.
Injektion
Die gewählte Injektionsstelle vor der Injektion mit einem frischen Alkoholtupfer reinigen.
Plastikhülle von der Nadel abziehen und die Nadel durch die Haut in den Muskel hineinstechen.
Langsam injizieren und die Spritze dann herausziehen. Dann, falls erforderlich, ein Pflaster auf
die Injektionsstelle kleben.
Entsorgung
Nadeln, Spritzen und Flaschen in einen Sonderbehälter für scharfkantige Objekte geben.
Papierreste und benutzte Tupfer können zum normalen Abfall gegeben werden.
-Maßnahmen bei Überdosierung
Wegen der Art der Verabreichung und der Darreichungsform ist das Vorkommen einer
Überdosierung unwahrscheinlich. Dennoch sollte eine Überdosierung wie bei allen Arzneimitteln
vermieden werden. Wenn Sie besorgt sind wegen einer Überdosierung, wenden Sie sich an Ihren
Arzt oder Apotheker.
9.
BESCHREIBUNG
ANWENDUNG
DER
NEBENWIRKUNGEN
BEI
ORDNUNGSGEMÄSSER
Wie andere Arzneimittel kann AVONEX (Interferon beta-1a) unerwünschte Nebenwirkungen
hervorrufen:
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen grippeartige Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber,
Schüttelfrost, Muskel- und Gliederschmerzen, Schwächegefühl und Müdigkeit. Diese Symptome
können vorwiegend zu Beginn der Behandlung auftreten und nehmen bei andauernder
Anwendung ab. Zur Linderung dieser Symptome rät Ihnen Ihr Arzt möglicherweise, vor der
Injektion von AVONEX und danach 24 Stunden lang alle sechs Stunden ein fiebersenkendes
und schmerzlinderndes Medikament einzunehmen. Fragen Sie jedoch, bevor Sie irgendetwas
zusammen mit AVONEX nehmen, immer Ihren Arzt um Rat. Falls Ihr Arzt die Einnahme eines
fiebersenkenden und schmerzlindernden Medikaments empfiehlt, befolgen Sie genau dessen
Anweisungen. Nehmen Sie nicht mehr als die empfohlene Dosis des fiebersenkenden und
schmerzlindernden Mittels ein.
Andere, seltenere Nebenwirkungen sind:
•
•
•
•
•
•
Herzklopfen
Rückenschmerzen
Hitzewallungen
Übelkeit, Erbrechen
Durchfall
Rötung oder Schmerzen an der Injektionsstelle
•
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•
•
Appetitlosigkeit
Gelenkschmerzen
Schlafstörungen
Nervosität
Hautausschlag
Teilen Sie dem Arzt oder Pflegepersonal bitte sofort mit, falls während der Behandlung mit
AVONEX eine der oben genannten Nebenwirkungen auftritt oder Sie irgendwelche anderen
ungewöhnlichen Symptome beobachten.
10.
ANGABEN ZUR HALTBARKEIT DES ARZNEIMITTELS
AVONEX (Interferon beta-1a) ist 18 Monate haltbar. Nach Ablauf des Verfalldatums auf dem
Etikett sollten Sie das Präparat nicht mehr verwenden. Die ersten beiden Ziffern bezeichnen den
Monat, nachdem das Arzneimittel nicht mehr angewendet werden darf, und die letzten beiden
Ziffern bezeichnen das Jahr des Verfalldatums.
-Lagerung von AVONEX
AVONEX ungeöffnet bei Temperaturen von 25°C oder weniger aufbewahren. Nicht im
Gefrierfach aufbewahren. AVONEX sollte nicht eingefroren werden oder hohen Temperaturen
ausgesetzt werden.
Die rekonstituierte Lösung (die sich einmal aufgelöst in der Spritze befindet) kann vor der
Injektion bis zu 6 Stunden lang bei 2-8°C aufbewahrt werden. Die rekonstituierte Lösung sollte
nicht eingefroren oder hohen Temperaturen ausgesetzt werden.
AVONEX (Interferon beta-1a) NICHT ANWENDEN:
• wenn die Dichtung der Durchstechflasche beschädigt ist
• wenn die nach Rekonstitution erhaltene Lösung gefärbt ist oder darin schwimmende Partikel
zu sehen sind
11.
STAND DER INFORMATION
12.
WEITERE ANGABEN10
Falls weitere Informationen über das Erzeugnis gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem
örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
Belgique/Belgie/Luxembourg/Nederland
Biogen B.V.
Dutch Business Centre
Stawinskylaan 305
1077 ZX Amsterdam
Niederlande
Tel.: (31) 20 57 11 866
Sverige/Suomi
Astra Läkemedel AB
151 85 Södertälje
Schweden
Tel.: (46) 8 553 260 00
Danmark
Astra Danmark A/S
Roskildevej 22
2620 Albertslund
Dänemark
Tel.: (43) 66 64 62
Deutschland und Österreich
Biogen GmbH
Karl Wiechert Allee 74
30625 Hannover
Deutschland
Tel.: (49) 511 540 570
España
Km. 36, Ctra. Nacional I
28750 San Augustin de Quadalix - Madrid
Spanien
Tel.: (34) 91 841 82 50
United Kingdom
Biogen Limited
Ocean House, The Ring
Bracknell, Berkshire RG12 1AX
Großbritannien
Tel.: (44) 1 344 867 033
Italia
Dompé Biotec S.p.A.
Via Santa Lucia, 4
20122 Milan
Italien
Tel.: (39) 2 583 834 10
10
Die Angabe der örtlichen Vertreter ist keine Pflichtangabe, wenn jedoch Angaben gemacht werden, müssen Sie für aller
Mitgliedstaaten gemacht werden. Dabei kann derselbe Vertreter für mehr als einen Mitgliedstaaten benannt werden.
i
Der Antragsteller/Pharmazeutische Unternehmer ist darauf aufmerksam zu machen, daß jeweils nur der zur Zeit
gültige Hersteller, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist, in der "gedruckten" Packungsbeilage aufgeführt
wird.
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