Pharma-News Journal für Neurologie Neurochirurgie und Psychiatrie 2007; 8 (2), 50-66 Homepage: www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche Member of the www.kup.at/JNeurolNeurochirPsychiatr Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/Elsevier BIOBASE Krause & Pachernegg GmbH . VERLAG für MEDIZIN und WIRTSCHAFT . A-3003 Gablitz P. b . b . 02Z031117M, Verlagspostamt: 3002 Purkersdorf, Erscheinungsort: 3003 Gablitz; Preis: EUR 10,– Anne Maria Möller-Leimkühler Vom Dauerstress zur Depression Wie Männer mit psychischen Belastungen umgehen und sie besser bewältigen können Gebunden mit Schutzumschlag, 282 Seiten 22,99 € / 23,60 € (A) 978-3-903072-33-6 Das Buch wendet sich an Männer als potentielle Leser, schließt aber Frauen ausdrücklich mit ein, da sie oft die „Gesundheitshüter“ ihrer Ehemänner/Partner seien. Im Zentrum der Darstellung steht die „Psychologie der Männer“, u.a. Aspekte der Männlichkeit und der Stressbewältigung bei Männern und insbesondere die Depression bei Männern bzw. der Prototyp der „männlichen Depression“ und der Weg, häufig über eine chronische Stressbelastung, dorthin. Die Autorin sieht insbesondere im gesellschaftlich angesehenen „Männlichkeits“-Ideal ein Grundproblem für diese Entwicklung. Dieses Ideal prägt verschiedene Verhaltensweisen des Mannes wie die Tendenz, sich in der Arbeitswelt und sonstigen Situationen zu überfordern, ein Übermaß von Stress in allen möglichen Lebensbereichen zu ertragen, stressbedingte körperliche und psychische Symptome nicht zu erkennen bzw. nicht wahrhaben zu wollen u.a. Auch die Tendenz, Gefühle für sich zu behalten, über Beschwerden nicht zu klagen, der Gesundheit keine nennenswerte Bedeutung im Alltagsleben einzuräumen, keine Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen und möglichst wenig in ärztliche Behandlung zu gehen, gehören zu diesem „Männlichkeits“-Ideal. Irgendwann überwältigt die Depression dann den Mann, die aber selbst von Fachleuten oft nicht erkannt wird, da bestimmte Symptomkonstellationen, wie die Neigung zu Aggressivität, Alkoholabusus und externalisierendem Verhalten, vom Arzt nicht als Depressionssymptome (Prototyp der männlichen Depression!) erkannt werden. Die Autorin stellt die interessante Hypothese auf, dass die im Vergleich zu Frauen deut- lich niedrigere Depressionsrate bei Männern weitgehend verschwinden würde, wenn die „männliche Depression“ erkannt würde und hat dazu einen eigenen Fragebogen als Screening-Instrument entwickelt. Auch das Geschlechter-Paradox – Männer haben viel seltener Depressionen, begehen aber viel häufiger Suizid als Frauen – würde sich dann auflösen. All dies wird sehr detailliert (279 Seiten) und sachkundig dargestellt, u.a. unter Einbeziehung mehrerer eindrucksvoller Kasuistiken, und mit ausgewogenen Hinweisen zu den jeweiligen psychotherapeutischen, psychopharmakologischen und sonstigen neurobiologischen Behandlungsmöglichkeiten. Ein primär für Laien geschriebenes, durchaus aber wissenschaftlich argumentierendes Buch, das auch von Fachleuten aus dem medizinischen und psychologischen Bereich mit Gewinn gelesen werden kann, da es viele Informationen vermittelt, die selbst in entsprechenden Lehrbüchern für Ärzte oder Psychologen nicht enthalten sind. Die Autorin findet einen auch für Laien gut verständlichen Stil, ohne dabei wichtige theoretische Konzepte zu vernachlässigen und schreibt so spannend, dass man das Buch fast wie einen Kriminalroman liest. Obwohl sie Professorin für Sozialwissenschaft ist (Psychiatrische Klinik der Ludwig Maximilians Universität München), fokussiert sie nicht nur auf sozialpsychologische Konzepte, sondern bezieht gut balanciert auch neurobiologische Modelle zur Beschreibung und Erklärung von Stress und Depression mit ein. PHARMA-NEWS PHARMA-NEWS Frühzeitige Therapie kann Progression der Erkrankung verzögern MULTIPLE SKLEROSE – THERAPIEKONZEPTE AUS EINER HAND Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste chronische neurologische Langzeiterkrankung bei jüngeren Erwachsenen mit einer Inzidenz von etwa 100 Fällen pro 100.000 Einwohnern in Österreich. Prof. Dr. Thomas Berger, Neurologische Klinik Innsbruck, faßte im Rahmen des Biogen Idec-Satellitensymposiums „Multiple Sklerose: Therapiekonzepte aus einer Hand“ am 27.04.2007 im Rahmen der gemeinsamen Jahrestagung von ÖAG, ÖGN und ÖGPP in Salzburg zusammen: „Diese entzündlichdemyelinisierende Erkrankung des Zentralnervensystems verläuft in vier Stadien: Entzündung, Entmarkung, axonaler Verlust und Narbenbildung.“ Als Basistherapie werden heute schon im Frühstadium immunmodulatorische Substanzen wie u. a. Interferon beta-1a 1× wöchentlich, i.m. (Avonex®) verordnet, um möglichst früh die Entzündungsreaktion zu hemmen. Avonex® Dr. Norman Putzki, MS-Center der Universitätsklinik Essen, Deutschland, berichtete, daß die Entwicklung von Substanzen wie Avonex® dazu geführt hat, daß Patienten heute spezifischere Therapien zur Verfügung stehen. Bereits die Zulassungsstudie von Avonex® ergab, daß nach zwei Jahren Therapie im Vergleich zu Placebo die Schubrate um 32 % und die Behinderungsprogression um 37 % reduziert wurde [1]. Die CHAMPS-Studie [2] befaßte sich mit der Sinnhaftigkeit eines Behandlungsbeginns nach dem ersten MSSchub zur Verzögerung der Manifestation einer klinisch definierten MS. „Die erste diesbezügliche Langzeitstudie konnte eindeutig zeigen, daß eine Behandlung mit Avonex® bereits 50 nach dem ersten klinischen Ereignis die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Schub im Vergleich zu Placebo um 51 % verringern kann“ (Abb. 1). Abbildung 1: Reduktion des Risikos für klinisch sichere MS (CDMS) (nach [2]) Die Fortsetzungsstudie CHAMPIONS [3] widmete sich der Frage, ob die frühzeitige Therapie mit Avonex® auch nach fünf Jahren noch einen Langzeitbenefit zeigt: „Jene Patienten aus der CHAMPS-Studie, die von Anfang an mit Avonex® behandelt wurden, hatten ein um 43 % niedrigeres Risiko, nach fünf Jahren an einer klinisch manifesten MS zu erkranken.“ Insbesondere für Hochrisikopatienten (≥ 9 T2-Läsionen und ≥ 1 Gd+-Läsion) sei eine möglichst frühzeitige Avonex®-Therapie sehr zu empfehlen. Avonex® innerhalb der Substanzklasse am niedrigsten ist. Dr. Putzki begründete dies u. a. mit Unterschieden im Herstellungsverfahren, Abhängigkeiten von der Dosierung und der Applikationsstelle: „Die Haut ist viel immunogener als der Muskel und insofern ist es schlüssig, daß unter Avonex® am seltensten neutralisierende Antikörper zu finden sind“. Tysabri® Die Verträglichkeit von Avonex®, das als einziges Präparat einmal wöchentlich intramuskulär injiziert wird, ist verglichen mit anderen Interferon beta-Präparaten sehr gut [4]: In der QUASIMS-Studie mit fast 5000 Patienten wurden alle Interferonpräparate verglichen. Es gab „… unter Avonex® die geringste Zahl von Patienten, die auf ein anderes Präparat umgestellt werden mußten.“ Vor allem unerwünschte Reaktionen an der Einstichstelle und die Zahl der Therapieabbrüche wegen zentralnervöser Nebenwirkungen, in erster Linie Depressionen, waren sehr gering. Natalizumab (Tysabri®, 1x alle 4 Wochen, i.v.) ist seit etwa einem Jahr in der EU zugelassen. Der erste rekombinante humanisierte monoklonale Antikörper in der MS-Therapie „… kann, vereinfacht ausgedrückt, die Migration von mononukleären Leukozyten durch die Bluthirnschranke ins ZNS verhindern“, so Univ.-Prof. Dr. Karl Vass, Präsident der Wiener MS-Gesellschaft und Oberarzt an der Neurologischen Universitätsklinik der Medizinischen Universität Wien. Damit wird der wesentliche initiale Prozeß der immunpathogenetischen Kaskade bei MS blockiert. Neutralisierende Antikörper können bei jeder Interferon beta-Therapie auftreten und die Wirksamkeit entsprechend beeinflussen. Einige Studien, darunter eine aktuelle Querschnittsanalyse von Deisenhammer et al. (Interferon beta-Antikörper-Projekt), haben gezeigt, daß die Inzidenz für neutralisierende Antikörper unter Die klinische Wirksamkeit der Substanz konnte in großen Studien dargestellt werden, u. a. in AFFIRM [5]: Die Schubrate von knapp 1000 MSPatienten mit schubförmig remittierendem Verlauf wurde im Vergleich zu Placebo über zwei Jahre um 68 % reduziert (Abb. 2). „Die Wirkung war in allen Subgruppen, auch bei Pati- J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007 For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH. PHARMA-NEWS Univ.-Prof. Dr. Franz Fazekas, MS-Experte an der Neurologischen Universitätsklinik Graz, präzisierte den Einsatz des neuen Medikaments als Monotherapie zur Prävention von Schüben und Verlangsamung der Behinderungsprogression bei schubförmiger MS „für Patienten, die auf eine volle und ausreichende Behandlung – ein Zeitraum von mindestens einem Jahr wird empfohlen – mit Interferon beta oder Glatiramerazetat nicht angesprochen haben. Diese PatientInnen sollten im vergangenen Jahr unter Therapie zumindest einen Schub gehabt haben, und sollten in der kranialen MRT mindestens neun T2- oder eine Gd-anreichernde Läsion aufweisen.“ Abbildung 2: Jährliche Schubraten (nach [5]) enten mit schweren Verlaufsformen, hoch, und vor allem deutlich ausgeprägter als unter bisher verfügbaren Therapien zu erwarten wäre.“ Die Behinderungsprogression konnte über 2 Jahre um 54 % (anhaltend über 24 Wochen) verringert werden. Nach Kombination der wesentlichen Meßpunkte war 1/3 der Tysabri®-Patienten über zwei Jahre ohne jegliche Krankheitsaktivität, verglichen mit 6 % in der Placebogruppe. Zudem sank die Zahl der steroidbehandelten Schübe und Spitalsaufenthalte unter Tysabri® deutlich, die Lebensqualität konnte signifikant verbessert werden. Heute gilt Tysabri® aufgrund der großen Erfahrung als prinzipiell sicher: „Die Verträglichkeit ist gut, manche Patienten berichten über Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit. Wir konnten keine Häufung von malignen Erkrankungen oder Depressionen beobachten, auch die Infektionsrate lag im Bereich von Placebo.“ Da in seltenen Fällen eine (ambulant therapierbare) Unverträglichkeitsreaktion auftreten kann, müssen die Patienten noch eine Stunde nach der Infusion beobachtet werden. Während der Zulassungsstudien traten drei Fälle von progressiver multifokaler Leukoenzephalopathie (PML) auf, mittlerweile wurden aber trotz gestiegener Patientenzahlen keine weiteren Fälle gemeldet oder publiziert. 52 Er ergänzte: „Tysabri® ist auch indiziert für PatientInnen mit innerhalb eines Jahres rasch fortschreitender schubförmiger MS, definiert durch zwei oder mehr schwere behindernde Schübe, und mit einer oder mehr Gd-anreichernden Läsionen in der MRT des Gehirns oder mit einer signifikanten Erhöhung der T2-Läsionen im Vergleich zu einer kurzfristig zurückliegenden MRT-Voruntersuchung.“ Wie alle anderen MS-Präparate wird Tysabri® an MS-Zentren verordnet. In einem einfach aufgebauten „Tysabri®Register der ÖGN“ werden alle Patientendaten gesammelt, sodaß auch in Österreich direkte Informationen zur Wirksamkeit und Sicherheit im klinischen Alltag verfügbar sind. Literatur: 1. Jacobs LD, Cookfair DL, Rudick RA, Herndon RM, Richert JR, Salazar AM, Fischer JS, Goodkin DE, Granger CV, Simon JH, Alam JJ, Bartoszak DM, Bourdette DN, Braiman J, J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007 Brownscheidle CM, Coats ME, Cohan SL, Dougherty DS, Kinkel RP, Mass MK, Munschauer FE 3rd, Priore RL, Pullicino PM, Scherokman BJ, Whitham RH, et al. Intramuscular interferon beta-1a for disease progression in relapsing multiple sclerosis. The Multiple Sclerosis Collaborative Research Group (MSCRG). Ann Neurol 1996; 39: 285–94. Erratum in: Ann Neurol 1996; 40: 480. 2. Jacobs LD, Beck RW, Simon JH, Kinkel RP, Brownscheidle CM, Murray TJ, Simonian NA, Slasor PJ, Sandrock AW. Intramuscular interferon beta-1a therapy initiated during a first demyelinating event in multiple sclerosis. CHAMPS Study Group. N Engl J Med 2000; 343: 898–904. 3. Kinkel RP, Kollman C, O’Connor P, Murray TJ, Simon J, Arnold D, Bakshi R, WeinstockGutman B, Brod S, Cooper J, Duquette P, Eggenberger E, Felton W, Fox R, Freedman M, Galetta S, Goodman A, Guarnaccia J, Hashimoto S, Horowitz S, Javerbaum J, Kasper L, Kaufman M, Kerson L, Mass M, Rammohan K, Reiss M, Rolak L, Rose J, Scott T, Selhorst J, Shin R, Smith C, Stuart W, Thurston S, Wall M; CHAMPIONS Study Group. IM interferon beta-1a delays definite multiple sclerosis 5 years after a first demyelinating event. Neurology 2006; 66: 678–84. 4. Limmroth V, Malessa R, Zettl UK, Koehler J, Japp G, Haller P, Elias W, Obhof W, Viehover A, Meier U, Brosig A, Hasford J, Putzki N, Kalski G, Wernsdorfer C; for the QUASIMS Study Group. Quality Assessment in Multiple Sclerosis Therapy (QUASIMS): a comparison of interferon beta therapies for relapsing-remitting multiple sclerosis. J Neurol 2007; [Epub ahead of print]. 5. Polman CH, O’Connor PW, Havrdova E, Hutchinson M, Kappos L, Miller DH, Phillips JT, Lublin FD, Giovannoni G, Wajgt A, Toal M, Lynn F, Panzara MA, Sandrock AW; AFFIRM Investigators. A randomized, placebo-controlled trial of natalizumab for relapsing multiple sclerosis. N Engl J Med 2006; 354: 899–910. Weitere Informationen: Biogen Idec Austria GmbH A-1230 Wien Lemböckgasse 63/2 Tel. 01/4844613-0 Fax 01/4844613-11 www.biogenidec.at PHARMA-NEWS Ergebnisse der neuen VISTA-Studie wiederholt unkontrolliert ein Wort oder einen Satz (Perseveration). GALANTAMIN REDUZIERT STÄNDIGES WIEDERHOLEN VON FRAGEN UND ERZÄHLUNGEN BEI ALZHEIMERPATIENTEN Das Wiederholen verbaler Äußerungen stellt einen der Hauptgründe für die Entscheidung von Betreuungspersonen dar, einen Angehörigen in ein Pflegeheim zu geben. Eine Reduktion dieses belastenden Verhaltens ist daher ein generelles Behandlungsziel bei Alzheimerpatienten. Eine vor kurzem in Neurology publizierte Studie zeigt, daß Galantamin (in Österreich Reminyl® retard) im Vergleich zu Placebo eine signifikante Reduktion von verbalen Wiederholungen (58 vs. 24 %) bei Alzheimerpatienten bewirkt. In der VISTA-Studie an 130 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimerdemenz wurde die klinische Wirkung einer 32wöchigen Behandlung mit Galantamin (16–24 mg/Tag) auf verschiedene Verhaltensparameter untersucht. Der Behandlungserfolg wurde vom Patienten bzw. Betreuer sowie vom Arzt beurteilt. Alle Beurteilungsgespräche wurden auf Video aufgezeichnet, um den Behandlungserfolg besser bewerten zu können. VISTA (Video-Imaging Synthesis of Treating Alzheimer’s disease) ist die erste placebokontrollierte Studie dieser Art. Repetitive Verhaltensweisen sind eine der häufigsten Verhaltensstörungen bei Alzheimerpatienten. Besonders anstrengend für Betreuungspersonen sind repetitive verbale Äußerungen: Der Patient stellt immer wieder die gleiche Frage, erzählt immer wieder die gleiche Geschichte oder „Verbale Wiederholungen sind ein häufiges Symptom der Alzheimererkrankung und stellen eine Herausforderung sowohl für die Patienten als auch für die Betreuer dar“, erläutert Studienleiter Prof. Dr. Kenneth Rockwood von der Universität Halifax: „Die VISTA-Analyse bestätigt, daß dieses frustrierende Symptom durch die Behandlung mit Galantamin reduziert werden kann.“ Quelle: Rockwood K, Fay S, Jarrett P, Asp E. Effect of galantamine on verbal repetition in AD: a secondary analysis of the VISTA trial. Neurol 2007; 68: 1116–21. Weitere Informationen: Dr. Kurt Höller Janssen-Cilag Pharma GmbH A-1232 Wien, Pfarrgasse 75 Tel. 01/61030-0 E-Mail: [email protected] Fachkurzinformation zum Inserat auf der gegenüberliegenden Seite REMINYL™ 4 mg, 8 mg und 12 mg Filmtabletten; REMINYL™ 4 mg/ml orale Lösung; REMINYL™ RETARD 8 mg, 16 mg und 24 mg Kapseln. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 Reminyl™ Filmtablette enthält 4 mg, 8 mg bzw. 12 mg Galantamin (als Hydrobromid). 1 ml Reminyl™ Lösung zum Einnehmen enthält 4 mg Galantamin (als Hydrobromid). Jede Reminyl™ retard 8 mg Kapsel enthält Galantamin Hydrobromid, entsprechend 8 mg Galantamin, jede Reminyl™ retard 16 mg Kapsel enthält Galantamin Hydrobromid, entsprechend 16 mg Galantamin, jede Reminyl™ retard 24 mg Kapsel enthält Galantamin Hydrobromid, entsprechend 24 mg Galantamin. Anwendungsgebiete: Zur symptomatischen Behandlung der leichten bis mittelschweren Demenz vom Alzheimer Typ. Gegenanzeigen: Galantamin darf nicht bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Galantaminhydrobromid oder einem der sonstigen Bestandteile angewendet werden. Nachdem keine Daten über die Anwendung von Galantamin bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen (Child-PughScore > 9) und schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 9 ml/min) vorliegen, ist Galantamin bei diesen Personen kontraindiziert. Bei Patienten, bei denen sowohl signifikante Nieren- als auch Leberfunktionsstörungen vorliegen, ist Galantamin kontraindiziert. Pharmakotherapeutische Gruppe: Arzneimittel gegen Demenz; ATC-Code: N06DA04. Sonstige Bestandteile: Reminyl™ Filmtabletten: Kern: Hochdisperses Siliziumdioxid, Crospovidon, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, mikrokristalline Zellulose. Überzug: Hypromellose, Propylenglykol, Talk, Titandioxid (E171). Zusätzlich: 4 mg Filmtabletten: gelbes Eisenoxid (E172); 8 mg Filmtabletten: rotes Eisenoxid (E172); 12 mg Filmtabletten: rotes Eisenoxid (E172), Gelborange-S-Aluminiumlack (E110). Reminyl™ orale Lösung: p-Hydroxybenzoesäuremethylester, p-Hydroxybenzeosäurepropylester, Saccharin-Natrium, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser. Reminyl™ retard: Pellets, retardiert: Diethylphthalat, Ethylcellulose, Hypromellose, Macrogol, Maisstärke, Saccharose. Kapseln: Gelantine, Titandioxid (E171). Zusätzlich: 16 mg Kapseln: rotes Eisenoxid (E172); 24 mg Kapseln: rotes Eisenoxid (E172), gelbes Eisenoxid (E172). Drucktinte: Benzoesäure (E210), schwarzes Eisenoxid (E172) Dimethylsiloxane, Glyceride, Lecithin (Soja, E322), Methylcellulose, Polyethylenglycol, Polyethylenglycolstearat, Schellak, Sorbinsäure, Xanthangummi. Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers: JANSSEN-CILAG Pharma GmbH., 1232 Wien. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rp, apothekenpflichtig. Die Informationen zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sowie sonstigen Wechselwirkungen und Nebenwirkungen (sowie Gewöhnungseffekten) entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Stand: 07.11.2006 54 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007 PHARMA-NEWS NEUESTES UND AKTUELLES ZUM IMPFEN Über den Zusammenhang zwischen Multipler Sklerose und Impfungen wird immer wieder debattiert. Dr. Steven Schwid vom Department of Neurology, University of Rochester, New York, nahm dazu bei einem Vortrag im Rahmen eines Satellitensymposiums in Barcelona Stellung. Er sprach dabei zu drei relevanten Fragen: Erstens, ob Impfungen selbst die Entwicklung von MS begünstigen können. „Die meisten Studien haben keine Evidenz für ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung einer MS nach Vakzination gefunden“, bringt es Schwid auf den Punkt. Widersprüchlich diskutiert wurde allerdings ein möglicher Zusammenhang zwischen Hepatitis B-Impfung und MS. Eine Studie an 3 Millionen Versicherungsnehmern, allerdings nur über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren, zeigte ein dreifach erhöhtes Risiko einer MS-Erkrankung nach einer Hepatitis B-Impfung. Die Untersuchung an 240.000 US-amerikanischen Krankenschwestern (Nurses Health Study) hingegen ergab ein Auftreten einer MS-Erkrankung in der bereits niedrigen Relation von 0,8 pro 1000 Personen. Hepatitis Bgeimpfte Personen, die bei den Krankenschwestern einen hohen Prozentsatz ausweisen, schienen eher geringer von MS betroffen zu sein als die anderen. Definitiv Entwarnung kann 56 für die Tetanusimpfung gegeben werden, für die explizit kein Zusammenhang mit MS besteht. Die zweite Frage ist, ob eine Impfung zu einer Verschlechterung des Verlaufs führen kann. Hier gab Schwid eindeutige Antworten: „Studien haben gezeigt, daß die Aktivität der Gadolinum aufnehmenden Läsionen nach einer Influenzaimpfung abnimmt.“ Weiters hat eine randomisierte Studie, die Influenzaimpfung mit Placebo verglich, gezeigt, daß die Verschlechterung bei Patienten mit MS ähnlich ist. „Diese Studien zeigen, daß Impfungen keine Verschlechterung von MS begünstigen.“ 60 von 180 Patienten mit einer schubförmigen MS erlitten innerhalb von 6 Wochen nach der Erkrankung einen Schub (33 %), demgegenüber 9 von 180 Patienten nach einer Influenzaimpfung (5 %). Dementsprechend kann man einer Grippeimpfung, im Vergleich mit einer durchgemachten Erkrankung, sogar ein schubprotektives Potential zubilligen. Die dritte Frage ist, ob eine MS-Therapie mit der immunologischen Antwort der Vakzination interferiert. Hier verwies Schwid auf eigene Untersuchungen. Bei 163 MS-Patienten wurde die Immunantwort auf eine Grippeimpfung prospektiv über vier Wochen in einer offenen Studie untersucht. Eine Gruppe von 86 Patienten erhielt vor Applikation des Grippeimpfstoffes Interferon beta-1a s.c. dreimal wöchentlich über minde- J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007 stens sechs Monate und führte diese Therapie nach der Impfung weiter fort. Die Kontrollgruppe von 77 Patienten erhielt in den sechs Monaten vor Studienaufnahme und während der Studie keine Interferonbehandlung. Beide Patientengruppen bekamen den gleichen Grippeimpfstoff als Einmaldosis. Über 90 % der Patienten aus beiden Gruppen waren in der Lage, eine Immunisierung aufzubauen. Resümee: „Unsere Studie zeigte gleiche Antikörpertiter nach Influenza-Vakzination bei MS-Patienten unter Interferon beta-1a-Therapie im Vergleich zu Patienten ohne Interferon.“ Die Behandlung mit Interferon beta-1a verändert die Immunantwort auf eine Grippeimpfung bei MS-Patienten demnach nicht. Andere MS-Therapien wurden auf diese Weise noch nicht getestet. Weiterführende Literatur: Schwid SR, Decker MD, Lopez-Bresnahan M; Rebif-Influenza Vaccine Study Investigators. Immune response to influenza vaccine is maintained in patients with multiple sclerosis receiving interferon beta-1a. Neurology 2005; 65: 1964–6. Weitere Informationen: MerckSerono Austria GmbH Mag. Astrid Wagner A-1210 Wien Floridsdorfer Hauptstraße 1 Tel. 01/604 76 90 Fax 01/604 04 30 E-Mail: [email protected] PHARMA-NEWS Die kürzlich publizierte Analyse demonstriert auch einen negativen Effekt von neutralisierenden Antikörpern auf Kosten und Ergebnisse der Interferon-Beta-Therapien bei RRMS HOHE KOSTENEFFEKTIVITÄT VON COPAXONE® IN PHARMAKOÖKONOMISCHER ANALYSE MIT LANGZEITDATEN ZUR BEHANDLUNG DER SCHUBFÖRMIG VERLAUFENDEN MULTIPLEN SKLEROSE (RRMS) AUFGEZEIGT Eine vergleichende Analyse von ökonomischen Langzeitergebnissen von vier immunmodulatorischen Medikamenten in Kombination mit Symptommanagement versus Symptommanagement allein zeigte, daß Copaxone® (Glatiramerazetat-Injektionen) die kosteneffektivste Behandlungsstrategie für die schubförmig verlaufende Multiple Sklerose (RRMS) war. Die Studie stellt die erste pharmakoökonomische Evaluierung der Kosteneffektivität von Therapien für Multiple Sklerose dar, die die Ergebnisse der Langzeitbehandlung und Kosten mit dem Ausfall von Arbeitstagen assoziiert. In der Studie wurde auch die Auswirkung der Entwicklung von neutralisierenden Antikörpern (NAK) auf pharmakoökonomische Parameter in Patienten untersucht, die mit Interferon-beta-Medikamenten behandelt wurden. Die Ergebnisse der Studie wurden in der April-Ausgabe des „Journal of Managed Care Pharmacy“ [1] veröffentlicht. „Die vorliegenden Daten zu Langzeitbehandlungsergebnissen der immunmodulatorischen MS-Therapien erlauben uns, die Kosteneffektivität der verschiedenen RRMS-Behandlungen zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, daß von den vier Therapien, die zum Management der MS eingesetzt werden und im Ver- 58 gleich mit Symptommanagement allein, der Einsatz von Copaxone® die beste Strategie war, gemessen an Behandlungsergebnissen und Kosten“, sagte Kenneth Johnson, M.D., Professor für Neurologie und Direktor des Maryland Center for Multiple Sclerosis, Universität von Maryland. Kosten-Effektivitäts- und Kosten-Nutzen-Analysen sind nützliche Methoden zur Evaluierung von Zusatzkosten und potentiellem Nutzen (z. B. klinische Verbesserung) von Therapien. Frühere ökonomische Modelle machten Annahmen zum Impact des IFN-β-Behandlungseffekts (z. B. konstanter Behandlungseffekt über die Zeit) aufgrund von Limitationen in den zur Verfügung stehenden Daten. Das gestaltete auch die Untersuchung der Auswirkung von NAKs, die die Effektivität von IFN-βTherapien hemmen können, auf die Kosteneffektivität schwierig. Das Modell, das in der vorliegenden Analyse verwendet wurde, geht davon aus, daß NAKs nach dem zweiten Jahr einer kontinuierlichen IFN-βTherapie Effekte auf die Wahrscheinlichkeit von Krankheitsschüben haben und deshalb auch potentiell negative Effekte auf Behandlungskosten und Behandlungserfolge. „Es konnte gezeigt werden – sowohl mit MRI-Parametern als auch klinisch anhand der Schubraten und der Krankheitsprogression, daß die Entwicklung von NAKs die klinische Effektivität von IFN-β-Therapien negativ beeinflußt, sodaß davon auch Kosten und Nutzen dieser Therapien betroffen sind“, sagte Johnson. Die Studie Es wurde ein auf der Literatur basierendes Markov-Modell entwickelt, um die ökonomischen Ergebnisse von fünf Behandlungsstrategien bei Patienten mit RRMS zu untersuchen: (1) Symptommanagement (z. B. physikalische Therapie/Übungen und pharmakologische Therapien) allein und (2–5) Symptommanagement kombiniert mit Copaxone® (Glatiramerazetat-Injektion) oder IM-IFNβ1-a (Avonex®) oder SC-IFNβ1-a (Rebif®) oder SC-IFNβ1-b (Betaseron®). Es handelt sich um das erste ökonomische Modell bei MS, das Langzeitdaten zu Behandlungseffekten inkorporiert, Unterschiede im Design der klinischen Studien berücksichtigt und die Ergebnisse in bezug zu KostenNutzen und Kosten-Effektivität präsentiert. Das Modelldesign berücksichtigt Therapiekosten der immunmodulatorischen Therapien, spezifische MS-bezogene medizinische Kosten und die Kosten ausgefallener Arbeitsproduktivität. Die Analyse erbrachte, daß die totalen Kosten pro Patient im Zeithorizont der Lebenszeit des Patienten für Copaxone® um 34,7 %, 16,8 % und 14,5 % geringer waren als für Rebif®, Betaseron® und Avonex®. Literatur: 1. Bell C, Graham J, Earnshaw S, Oleen Burkey M, Castelli-Haley J, Johnson K. Cost-effectiveness of four immunomodulatory therapies for relapsing-remitting multiple sclerosis: a Markov model based on long-term clinical data. J Manag Care Pharm 2007; 13: 245–6. Weitere Informationen: „Wenn auch die Ergebnisse dieser Studie relevante Daten zur Evaluierung der Kosteneffektivität von immunmodulierenden Therapien im Management der RRMS liefern, ist es doch wichtig, diese Ergebnisse im Kontext damit zu sehen, daß direkte randomisierte Vergleichsstudien nötig sind, um die Projektionen dieser pharmakoökonomischen Analysen zu validieren. J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007 sanofi-aventis GmbH Österreich Mag. Dr. Alfred Greimel A-1220 Wien, Leonard-Bernstein-Str. 10 Tel. 01/80185-1410 Fax 01/80185-8400 E-Mail: [email protected] PHARMA-NEWS MIGRÄNE – BAGATELLISIERTE VOLKSKRANKHEIT? Viele Migränepatienten nehmen ihr Leiden schicksalhaft hin – dabei gibt es eine wirksame medikamentöse Therapie: Der Goldstandard-Wirkstoff Sumatriptan hilft rasch und zuverlässig und ist seit 1. März erstmalig als Generikum frei verschreibbar („Grüne Box“). Sumatriptan Sandoz® ermöglicht einen Kostenvorteil von bis zu 77,9 %. „Da kann man nichts machen, man legt sich ins Bett, stellt den Kübel daneben, läßt die Jalousie herunter und wartet, bis alles vorbei ist.“ So und ähnlich geht es den meisten von Migräne Betroffenen. „Viele Patienten nehmen Migräne schicksalhaft hin. Sie büßen damit ein nicht unerhebliches Maß an Lebensqualität ein“, sagt der bekannte Wiener Neurologe und Migräne-Spezialist Dr. Albert Wuschitz. Einseitig, pochend und anhaltend Migräne, das sind anfallartige, oft pulsierende Kopfschmerzen, die wiederholt und meist einseitig auftreten. Die Attacken können stunden- oder auch tagelang andauern und gehen einher mit weiteren Begleiterscheinungen wie Abgeschlagenheit, Übelkeit, Brechreiz/Erbrechen, Lichtempfindlichkeit und/oder dem Bedürfnis nach Ruhe. „Treten diese Faktoren auf, dann kann man mit ziemlicher Sicherheit von Migräne sprechen“, so Wuschitz. Wichtig ist aber die richtige Diagnose, darum rät der Facharzt: Jeder Kopfschmerzpatient sollte im Sinne seiner eigenen Sicherheit zumindest einmal im Leben beim Neurologen gewesen sein. Revolution in der Migränebehandlung: der Wirkstoff Sumatriptan Steht die Diagnose fest, läßt sich die Migräne gut behandeln. Ein thera- 60 peutischer Meilenstein ist der Wirkstoff Sumatriptan aus der Substanzklasse der Triptane, dessen Einführung im Jahr 1992 einer kleinen Revolution gleich kam. „Plötzlich hat sich in der Migränebehandlung ein nachhaltiger Therapieerfolg eingestellt und die Lebensqualität der Patienten schlagartig verbessert“, so Wuschitz. Von den meisten Migränikern wird Sumatriptan seiner Ansicht nach sehr gut vertragen, anfängliche Nebenwirkungen wie ein zunehmendes Druckgefühl in Brust und Hals werden bei fortschreitendem Gebrauch kaum mehr wahrgenommen. Für den Neurologen ist Sumatriptan somit auch Mittel der Wahl. Zwar gibt es bei Sumatriptan – wie bei anderen hochwirksamen Medikamenten auch – Kontraindikationen und Nebenwirkungen, doch ist das Verhältnis Wirksamkeit zu Nebenwirkungen hier so günstig, daß die Patientenzufriedenheit wesentlich höher als bei anderen Schmerzmitteln ist. Die meisten Patienten setzen die Therapie deshalb gerne fort. Erstmals generisch in Österreich: Sumatriptan Sandoz® Seit 1. März 2006 brachte Sandoz das erste generische Sumatriptan Österreichs auf den Markt. Sumatriptan Sandoz® ist patientenfreundlich in den Wirkstärken 50 mg (2/6 Stk.) und 100 mg (2/6 Stk.) erhältlich und frei verschreibbar (Grüne Box). Mit einem Preisunterschied von bis zu 68,4 %1 gegenüber dem Erstanbieter ist es das billigste, frei verschreibbare Triptan am Markt. Dazu Dr. Wuschitz: „Der Kostenvorteil ist ein absolutes Argument; wir stehen alle unter dem Eindruck einer Kostenexplosion und man fragt sich, wie das Gesundheitssystem weiter finanziert werden soll. 1 gem. KVP Stand WVZ 05/2007, KVP Sumatriptan Sandoz Stand 03/2006 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007 Da sind mögliche Einsparungen von knapp 78 % natürlich ein enormer Vorteil.“ Kopfschmerztagebuch führen! Jeder Migränepatient sollte einen so genannten „Kopfschmerzkalender“ führen, den er beim Besuch des Facharztes bekommt. Darin werden Anzahl der Anfälle sowie die Medikamenteneinnahme verzeichnet. „Diesen Kalender sollte sich jeder Arzt zeigen lassen, bevor er Sumatriptan verschreibt“, appelliert Wuschitz. So bekommt man nicht nur Aufschluß über Häufigkeit und mögliche Auslöser der Anfälle, auch Medikamentenmißbrauch könne so vorgebeugt werden. Der Wirkstoff Sumatriptan hat zudem das Ansehen der „Krankheit Migräne“ verändert: „Mehr Menschen wissen über Ihren Kopfschmerz Bescheid, mehr Patienten suchen und finden auch Hilfe“, zeigt sich der Neurologe erleichtert. Weitere Informationen: Sandoz GmbH Mag. Eva Holzer A-1235 Wien Brunner Straße 59 E-Mail: [email protected] PHARMA-NEWS NEURONTIN®: DAS ORIGINAL AB 1. APRIL 2007 AUF GENERIKA-PREISNIVEAU UND MIT ERWEITERTER VERSCHREIBBARKEIT IN DER GRÜNEN BOX (300-mg-KAPSELN UND 600-mg-TABLETTEN) Mit 1. April 2007 ist das Original Neurontin® auch bei neuropathischem Schmerz unter Einhaltung der IND-Regel in der „Grünen Box“ verschreibbar. Die bisher bestehende Verordnungsregel für Epilepsie bleibt unverändert. Dies gilt für die Darreichungsformen 300-mg-Kapseln und 600-mg-Filmtabletten. Mit diesen Stärken können sowohl die empfohlene WHO-Tagesdosis von 1800 mg als auch die üblichen Tagesdosierungen von 900–1200 mg leicht erreicht werden. In diesem Zusammenhang wurde mit 1. April 2007 Neurontin® 300 mg um 5,5 % und Neurontin® 600 mg um 37,7 % preisgesenkt1. Damit ist das Original Neurontin® gleichpreisig mit dem günstigsten GabapentinGenerikum und auch verschreibbar für neuropathischen Schmerz. Die IND-Regel für Neurontin mit 1. April 2007 in der Grünen Box lautet: Behandlung von Epilepsien, die durch andere Antiepileptika ungenü- 1 Warenverzeichnis, Stand 1. April 2007, verglichen mit März 2007, Basis FAP. IND-Regel2 in der „Gelben Box“ verschreibbar ist. gend kontrolliert sind und Behandlung des neuropathischen Schmerzes, wenn mit kostengünstigeren Therapiealternativen (ATC N02A, NO3AF01, NO6A) nachweislich nicht das Auslangen gefunden werden kann. Mit Neurontin® steht Ihnen daher ein bewährtes Mittel mit bestem Evidenzgrad, gleichzeitig aber auch ein sehr ökonomisches Therapeutikum zur Verfügung. Mit 1. April 2007 gelten folgende Preise (Warenverzeichnis, Stand 1.4.2007): Neurontin 300-mg-Kps. (100 Stk.) – Abgabepreis ab Fabrik ( ) 31,54 – Kassenpreis ( ) 44,60 Neurontin 600-mg-Filmtab. (100 Stk.) – Abgabepreis ab Fabrik ( ) 38,03 – Kassenpreis ( ) 53,80 Sollte die Therapie mit Neurontin® (insbesondere in höherer Dosierung) nicht ausreichen, empfiehlt sich ein Umstieg auf Lyrica®, welches seit 1. März 2007 unter Einhaltung der IND-Regel Lyrica: Neuropathischer Schmerz: Wenn mit einer Therapiealternative aus dem grünen Bereich und mit Gabapentin nicht das Auslangen gefunden werden kann. Das Nichtauslangen von Therapiealternativen aus dem grünen Bereich muß von einem Facharzt für Neurologie/Psychiatrie aufgrund der Anamnese und Befunde festgestellt und dokumentiert sein. Die Therapie mit Lyrica® muß von einem Facharzt für Neurologie/Psychiatrie initiiert werden. Das therapeutische Ansprechen muß in Intervallen von 6 Monaten überprüft werden. Die Weiterverordnung darf nur bei neurologisch fachärztlich festgestelltem therapeutischem Ansprechen erfolgen. Lyrica® eignet sich für eine chef(kontroll-) ärztliche Langzeitgenehmigung für 6 Monate (L6). Epilepsie: Zusatztherapie von partiellen Anfällen mit und ohne sekundäre Generalisierung im Erwachsenenalter, die durch andere Antiepileptika ungenügend kontrolliert sind. 2 Weitere Informationen: Pfizer Corporation Austria GmbH Mag. Peter Wimmer A-1210 Wien Floridsdorfer Hauptstraße 1 Tel. 01/52115-426 E-Mail: [email protected] J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007 63 PHARMA-NEWS Abbildung 1: Reduktion der Schmerzintensität unter Pregabalinbehandlung © Pfizer LYRICA® (PREGABALIN): NEU IN DER GELBEN BOX! Lyrica® ist mit 1. März 2007 in den gelben Bereich des Erstattungskodex (RE-1) mit folgender Verordnungsregel aufgenommen: 1. Neuropathischer Schmerz: Wenn mit einer Therapiealternative aus dem Grünen Bereich und mit Gabapentin nicht das Auslangen gefunden werden kann. Das Nichtauslangen von Therapiealternativen aus dem Grünen Bereich muß von einem Facharzt für Neurologie/Psychiatrie aufgrund der Anamnese und Befunde festgestellt und dokumentiert sein. Die Therapie mit Lyrica® muß von einem Facharzt für Neurologie/Psychiatrie initiiert werden. Die Weiterverordnung darf nur bei neurologisch fachärztlich festgestelltem therapeutischem Ansprechen erfolgen. Lyrica eignet sich für eine chef- (kontroll-) ärztliche Langzeitgenehmigung für 6 Monate (L6). 2. Epilepsie: Zusatztherapie von partiellen Anfällen mit und ohne sekundärer Generalisierung im Erwachsenenalter, die durch andere Antiepileptika ungenügend kontrolliert sind. Die Meta-Analyse von Finnerup [1] sowie zahlreiche Leitlinien (DGN [2], EFNS [3], Mayo Clinic Proceedings [4]) empfehlen Lyrica® bei neuropathischem Schmerz. Gerade bei neuropathischen Schmerzpatien- ten mit erfolgloser Vortherapie (unter anderem mit Gabapentin und trizyklischen Antidepressiva) bietet Lyrica® einen zusätzlichen therapeutischen Vorteil, wie die Publikation von Siffert et al. [5] belegt. Die Behandlung mit Lyrica® führte konsistent reproduzierbar immer zu einer signifikanten Schmerzlinderung, während bei allen 4 Auslaßversuchen die Schmerzintensität wieder auf das Ausgangsniveau anstieg. 3. Attal N, Cruccu G, Haanpaa M, Hansson P, Jensen TS, Nurmikko T, Sampaio C, Sindrup S, Wiffen P; EFNS Task Force. EFNS guidelines on pharmacological treatment of neuropathic pain. Eur J Neurol 2006; 13: 1153–69. 4. Argoff CE, Backonja MM, Belgrade MJ, Bennett GJ, Clark MR, Cole BE, Fishbain DA, Irving GA, McCarberg BH, McLean MJ. Consensus guidelines: treatment planning and options. Diabetic peripheral neuropathic pain. Mayo Clin Proc 2006; 81 (4 Suppl): S12–S25. Erratum: Mayo Clin Proc 2006; 81: 854. 5. Siffert J, Dworkin RH, Sharma U, Stacey B, Chambers R. Long-term treatment of neuropathic pain and fibromyalgia syndrome with pregabalin in treatment-refractory patients. American Academy of Neurology 57th Annual Meeting, April 9–16, 2005, Miami Beach, FL; Abstract P02.156. Weitere Informationen: Literatur: 1. Finnerup NB, Otto M, McQuay HJ, Jensen TS, Sindrup SH. Algorithm for neuropathic pain treatment: an evidence based proposal. Pain 2005; 118: 289–305. 2. Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Diagnostik und Therapie neuropathischer Schmerzen. http://www.dgn.org/ fileadmin/leitl05/66neuropathischerSchmerz_ mitTB.pdf Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H. Mag. Peter Wimmer A-1210 Wien Floridsdorfer Hauptstraße 1 Tel. 01/52115-426 E-Mail: [email protected] Fachkurzinformation zum Inserat auf der gegenüberliegenden Seite LYRICA 25 mg/50 mg/75 mg/100 mg/150 mg/200 mg/300 mg Hartkapseln. Zusammensetzung: 1 Hartkapsel enthält 25 mg/50 mg/75 mg/100 mg/150 mg/200 mg/300 mg Pregabalin. Sonstige Bestandteile: Kapselinhalt: Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Talkum. Kapselhüllen: 25 mg, 50 mg und 150 mg: Gelatine, Titandioxid (E 171), Natriumdodecylsulfat, Hochdisperses Siliciumdioxid, Gereinigtes Wasser; 75 mg, 100 mg, 200 mg und 300 mg: Gelatine, Titandioxid (E 171), Natriumdodecylsulfat, Hochdisperses Siliciumdioxid, Eisen(III)-oxid (E 172), Gereinigtes Wasser. Drucktinte: Schellack, Eisen(II,III)-oxid (E 172), Propylenglycol, Kaliumhydroxid. Anwendungsgebiete: Neuropathische Schmerzen: Lyrica wird angewendet zur Behandlung von peripheren und zentralen neuropathischen Schmerzen im Erwachsenenalter. Epilepsie: Lyrica wird angewendet zur Zusatztherapie von partiellen Anfällen mit und ohne sekundäre Generalisierung im Erwachsenenalter. Generalisierte Angststörungen: Lyrica wird angewendet zur Behandlung von generalisierten Angststörungen bei Erwachsenen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den arzneilich wirksamen Bestandteil oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, ATC-Code: N03AX16. Pharmazeutischer Unternehmer: Pfizer Limited, Ramsgate Road, Sandwich, Kent CT13 9NJ, Vereinigtes Königreich. Stand der Information: Jänner 2007. Verschreibungspflicht/ Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Informationen zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen sind der Austria-Codex-Fachinformation zu entnehmen. 64 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007 PHARMA-NEWS U • 1 ml der oralen Suspension (Flasche zu 60 ml) enthält 10 mg Ziprasidon • Bei Schizophrenie und Bipolarer Manie • Gleiche Dosierung wie Zeldox®Kapseln • Einfache Dosierung mittels Applikationsspritze • Für Patienten mit Schluckbeschwerden • Bei älteren Patienten keine Dosisanpassung nötig (außer klinische Umstände erfordern es) • Einnahme gemeinsam mit etwas Nahrung, ohne die Suspension mit anderen Flüssigkeiten zu mischen • Für eine bessere Compliance • Mit Kirschgeschmack • Keine Kühlung notwendig E Pfizer Österreich gibt bekannt, daß die neue Darreichungsform Zeldox® 10 mg/ml Suspension zum Einnehmen ab sofort verfügbar ist. Gleiche erwiesene Wirksamkeit, Verträglichkeit und Dosierung wie Zeldox®-Kapseln. N JETZT NEU: ZELDOX® (ZIPRASIDON) ORALE SUSPENSION Der Fabriksabgabepreis beträgt per 1.2.2007 € 31,35 (ohne MWSt.) Weitere Informationen: Pfizer Corporation Austria GmbH Mag. Viktoria Sabathiel A-1210 Wien Floridsdorfer Hauptstraße 1 E-Mail: [email protected] Fachkurzinformation ZELDOX® 10 mg/ml Suspension zum Einnehmen. Zusammensetzung: 1 ml enthält Ziprasidon Hydrochloridmonohydrat entsprechend 10 mg Ziprasidon. Sonstige Bestandteile: 1 ml enthält 1,36 mg Methylparahydroxybenzoat und 0,17 mg Propylparahydroxybenzoat. Hilfsstoffe: Gereinigtes Wasse, Xylitol (E 967), Natriumchlorid, hochdisperses Siliciumdioxid, Kirscharoma, Xanthangummi (E 415), Methylparahydroxybenzoat (E 218), Natriumcitra (E 331), Citronensäure wasserfrei (E 330), Polysorbat 80 (E 433), Propylparahydroxybenzoat (E 216). Anwendungsgebiete: Ziprasidon ist indiziert zur Behandlung von Schizophrenie. Ziprasidon ist indiziert zur Behandlung von manischen oder gemischten Episoden mittleren Schweregrades im Rahmen von bipolaren Störungen (die Prävention von Episoden bipolarer Störungen wurde nicht nachgewiesen – siehe Abschnitt 5.1). Der verschreibende Arzt muß die Möglichkeit einer QT-Verlängerung unter Ziprasidon in Betracht ziehen (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4). Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen Ziprasidon oder einen der sonstigen Bestandteile. Bekannte QT-Intervall-Verlängerung. Angeborenes QT-Syndrom. Kürzlich vorangegangener akuter Myokardinfarkt. Dekompensierte Herzinsuffizienz. Herzrhythmusstörungen, die mit Antiarrhythmika der Klassen IA oder III behandelt werden. Gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern, wie Antiarrhythmika der Klasse IA und III, Arsentrioxid, Halofantrin, Levomethadylacetat, Mesoridazin, Thioridazin, Pimozid, Sparfloxazin, Gatifloxazin, Moxifloxazin, Dolasetronmesylat, Mefloquin, Sertindol oder Cisaprid. (Siehe Abschnitt 4.4 und 4.5 ). Zulassungsinhaber: Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien. Abgabe: NR, Rezept- und apothekenpflichtig. Stand der Information: Jänner 2006. Weitere Angaben zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und den besonderen Warnhinweisen zur sicheren Anwendung entnehmen Sie bitte der Austria-Codex-Fachinformation. 66 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007 Haftungsausschluss Die in unseren Webseiten publizierten Informationen richten sich ausschließlich an geprüfte und autorisierte medizinische Berufsgruppen und entbinden nicht von der ärztlichen Sorgfaltspflicht sowie von einer ausführlichen Patientenaufklärung über therapeutische Optionen und deren Wirkungen bzw. Nebenwirkungen. Die entsprechenden Angaben werden von den Autoren mit der größten Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt. Die angegebenen Dosierungen sind im Einzelfall anhand der Fachinformationen zu überprüfen. Weder die Autoren, noch die tragenden Gesellschaften noch der Verlag übernehmen irgendwelche Haftungsansprüche. 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