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Pharma-News
Journal für Neurologie
Neurochirurgie und Psychiatrie
2007; 8 (2), 50-66
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Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/Elsevier BIOBASE
Krause & Pachernegg GmbH . VERLAG für MEDIZIN und WIRTSCHAFT . A-3003 Gablitz
P. b . b .
02Z031117M,
Verlagspostamt:
3002
Purkersdorf,
Erscheinungsort:
3003
Gablitz;
Preis:
EUR
10,–
Anne Maria Möller-Leimkühler
Vom Dauerstress zur Depression
Wie Männer mit psychischen Belastungen umgehen
und sie besser bewältigen können
Gebunden mit Schutzumschlag, 282 Seiten
22,99 € / 23,60 € (A)
978-3-903072-33-6
Das Buch wendet sich an Männer als potentielle Leser,
schließt aber Frauen ausdrücklich mit ein, da sie oft die „Gesundheitshüter“ ihrer Ehemänner/Partner seien.
Im Zentrum der Darstellung steht die „Psychologie der Männer“, u.a. Aspekte der Männlichkeit und der Stressbewältigung bei Männern und insbesondere die Depression bei Männern bzw. der Prototyp der „männlichen Depression“ und der
Weg, häufig über eine chronische Stressbelastung, dorthin.
Die Autorin sieht insbesondere im gesellschaftlich angesehenen „Männlichkeits“-Ideal ein Grundproblem für diese Entwicklung. Dieses Ideal prägt verschiedene Verhaltensweisen
des Mannes wie die Tendenz, sich in der Arbeitswelt und sonstigen Situationen zu überfordern, ein Übermaß von Stress in
allen möglichen Lebensbereichen zu ertragen, stressbedingte
körperliche und psychische Symptome nicht zu erkennen bzw.
nicht wahrhaben zu wollen u.a. Auch die Tendenz, Gefühle
für sich zu behalten, über Beschwerden nicht zu klagen, der
Gesundheit keine nennenswerte Bedeutung im Alltagsleben
einzuräumen, keine Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu
lassen und möglichst wenig in ärztliche Behandlung zu gehen,
gehören zu diesem „Männlichkeits“-Ideal.
Irgendwann überwältigt die Depression dann den Mann, die
aber selbst von Fachleuten oft nicht erkannt wird, da bestimmte Symptomkonstellationen, wie die Neigung zu Aggressivität, Alkoholabusus und externalisierendem Verhalten, vom
Arzt nicht als Depressionssymptome (Prototyp der männlichen Depression!) erkannt werden. Die Autorin stellt die interessante Hypothese auf, dass die im Vergleich zu Frauen deut-
lich niedrigere Depressionsrate bei Männern weitgehend verschwinden würde, wenn die „männliche Depression“ erkannt
würde und hat dazu einen eigenen Fragebogen als Screening-Instrument entwickelt. Auch das Geschlechter-Paradox –
Männer haben viel seltener Depressionen, begehen aber viel
häufiger Suizid als Frauen – würde sich dann auflösen.
All dies wird sehr detailliert (279 Seiten) und sachkundig
dargestellt, u.a. unter Einbeziehung mehrerer eindrucksvoller Kasuistiken, und mit ausgewogenen Hinweisen zu den jeweiligen psychotherapeutischen, psychopharmakologischen
und sonstigen neurobiologischen Behandlungsmöglichkeiten.
Ein primär für Laien geschriebenes, durchaus aber wissenschaftlich argumentierendes Buch, das auch von Fachleuten
aus dem medizinischen und psychologischen Bereich mit Gewinn gelesen werden kann, da es viele Informationen vermittelt, die selbst in entsprechenden Lehrbüchern für Ärzte oder
Psychologen nicht enthalten sind.
Die Autorin findet einen auch für Laien gut verständlichen
Stil, ohne dabei wichtige theoretische Konzepte zu vernachlässigen und schreibt so spannend, dass man das Buch fast wie
einen Kriminalroman liest. Obwohl sie Professorin für Sozialwissenschaft ist (Psychiatrische Klinik der Ludwig Maximilians Universität München), fokussiert sie nicht nur auf sozialpsychologische Konzepte, sondern bezieht gut balanciert
auch neurobiologische Modelle zur Beschreibung und Erklärung von Stress und Depression mit ein.
PHARMA-NEWS
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Frühzeitige Therapie kann Progression
der Erkrankung verzögern
MULTIPLE SKLEROSE – THERAPIEKONZEPTE AUS EINER HAND
Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste chronische neurologische Langzeiterkrankung bei jüngeren Erwachsenen mit einer Inzidenz von etwa
100 Fällen pro 100.000 Einwohnern
in Österreich. Prof. Dr. Thomas
Berger, Neurologische Klinik Innsbruck, faßte im Rahmen des Biogen
Idec-Satellitensymposiums „Multiple
Sklerose: Therapiekonzepte aus einer
Hand“ am 27.04.2007 im Rahmen
der gemeinsamen Jahrestagung von
ÖAG, ÖGN und ÖGPP in Salzburg
zusammen: „Diese entzündlichdemyelinisierende Erkrankung des
Zentralnervensystems verläuft in vier
Stadien: Entzündung, Entmarkung,
axonaler Verlust und Narbenbildung.“
Als Basistherapie werden heute schon
im Frühstadium immunmodulatorische
Substanzen wie u. a. Interferon beta-1a
1× wöchentlich, i.m. (Avonex®) verordnet, um möglichst früh die Entzündungsreaktion zu hemmen.
Avonex®
Dr. Norman Putzki, MS-Center der
Universitätsklinik Essen, Deutschland,
berichtete, daß die Entwicklung von
Substanzen wie Avonex® dazu geführt hat, daß Patienten heute spezifischere Therapien zur Verfügung stehen. Bereits die Zulassungsstudie von
Avonex® ergab, daß nach zwei Jahren
Therapie im Vergleich zu Placebo die
Schubrate um 32 % und die Behinderungsprogression um 37 % reduziert wurde [1].
Die CHAMPS-Studie [2] befaßte sich
mit der Sinnhaftigkeit eines Behandlungsbeginns nach dem ersten MSSchub zur Verzögerung der Manifestation einer klinisch definierten MS.
„Die erste diesbezügliche Langzeitstudie konnte eindeutig zeigen, daß
eine Behandlung mit Avonex® bereits
50
nach dem ersten
klinischen Ereignis die Wahrscheinlichkeit für
einen weiteren
Schub im Vergleich zu Placebo um 51 % verringern kann“
(Abb. 1).
Abbildung 1: Reduktion des Risikos für klinisch sichere
MS (CDMS) (nach [2])
Die Fortsetzungsstudie CHAMPIONS [3] widmete
sich der Frage, ob
die frühzeitige
Therapie mit
Avonex® auch nach fünf Jahren noch
einen Langzeitbenefit zeigt: „Jene
Patienten aus der CHAMPS-Studie,
die von Anfang an mit Avonex® behandelt wurden, hatten ein um 43 %
niedrigeres Risiko, nach fünf Jahren
an einer klinisch manifesten MS zu
erkranken.“ Insbesondere für Hochrisikopatienten (≥ 9 T2-Läsionen und
≥ 1 Gd+-Läsion) sei eine möglichst
frühzeitige Avonex®-Therapie sehr zu
empfehlen.
Avonex® innerhalb der Substanzklasse am niedrigsten ist. Dr. Putzki
begründete dies u. a. mit Unterschieden im Herstellungsverfahren, Abhängigkeiten von der Dosierung und
der Applikationsstelle: „Die Haut ist
viel immunogener als der Muskel und
insofern ist es schlüssig, daß unter
Avonex® am seltensten neutralisierende Antikörper zu finden sind“.
Tysabri®
Die Verträglichkeit von Avonex®, das
als einziges Präparat einmal wöchentlich intramuskulär injiziert wird, ist
verglichen mit anderen Interferon
beta-Präparaten sehr gut [4]: In der
QUASIMS-Studie mit fast 5000 Patienten wurden alle Interferonpräparate verglichen. Es gab „… unter
Avonex® die geringste Zahl von Patienten, die auf ein anderes Präparat
umgestellt werden mußten.“ Vor
allem unerwünschte Reaktionen an
der Einstichstelle und die Zahl der
Therapieabbrüche wegen zentralnervöser Nebenwirkungen, in erster Linie
Depressionen, waren sehr gering.
Natalizumab (Tysabri®, 1x alle 4 Wochen, i.v.) ist seit etwa einem Jahr in
der EU zugelassen. Der erste rekombinante humanisierte monoklonale
Antikörper in der MS-Therapie
„… kann, vereinfacht ausgedrückt,
die Migration von mononukleären
Leukozyten durch die Bluthirnschranke ins ZNS verhindern“, so Univ.-Prof.
Dr. Karl Vass, Präsident der Wiener
MS-Gesellschaft und Oberarzt an der
Neurologischen Universitätsklinik
der Medizinischen Universität Wien.
Damit wird der wesentliche initiale
Prozeß der immunpathogenetischen
Kaskade bei MS blockiert.
Neutralisierende Antikörper können
bei jeder Interferon beta-Therapie auftreten und die Wirksamkeit entsprechend beeinflussen. Einige Studien,
darunter eine aktuelle Querschnittsanalyse von Deisenhammer et al.
(Interferon beta-Antikörper-Projekt),
haben gezeigt, daß die Inzidenz für
neutralisierende Antikörper unter
Die klinische Wirksamkeit der Substanz konnte in großen Studien dargestellt werden, u. a. in AFFIRM [5]:
Die Schubrate von knapp 1000 MSPatienten mit schubförmig remittierendem Verlauf wurde im Vergleich
zu Placebo über zwei Jahre um 68 %
reduziert (Abb. 2). „Die Wirkung war
in allen Subgruppen, auch bei Pati-
J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007
For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.
PHARMA-NEWS
Univ.-Prof. Dr.
Franz Fazekas,
MS-Experte an
der Neurologischen Universitätsklinik Graz,
präzisierte den
Einsatz des neuen Medikaments
als Monotherapie
zur Prävention
von Schüben und
Verlangsamung
der Behinderungsprogression bei
schubförmiger
MS „für Patienten,
die auf eine volle und ausreichende
Behandlung – ein Zeitraum von mindestens einem Jahr wird empfohlen –
mit Interferon beta oder Glatiramerazetat nicht angesprochen haben.
Diese PatientInnen sollten im vergangenen Jahr unter Therapie zumindest
einen Schub gehabt haben, und sollten in der kranialen MRT mindestens
neun T2- oder eine Gd-anreichernde
Läsion aufweisen.“
Abbildung 2: Jährliche Schubraten (nach [5])
enten mit schweren Verlaufsformen,
hoch, und vor allem deutlich ausgeprägter als unter bisher verfügbaren
Therapien zu erwarten wäre.“ Die
Behinderungsprogression konnte
über 2 Jahre um 54 % (anhaltend
über 24 Wochen) verringert werden.
Nach Kombination der wesentlichen
Meßpunkte war 1/3 der Tysabri®-Patienten über zwei Jahre ohne jegliche
Krankheitsaktivität, verglichen mit
6 % in der Placebogruppe. Zudem
sank die Zahl der steroidbehandelten
Schübe und Spitalsaufenthalte unter
Tysabri® deutlich, die Lebensqualität
konnte signifikant verbessert werden.
Heute gilt Tysabri® aufgrund der großen Erfahrung als prinzipiell sicher:
„Die Verträglichkeit ist gut, manche
Patienten berichten über Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit. Wir
konnten keine Häufung von malignen Erkrankungen oder Depressionen beobachten, auch die Infektionsrate lag im Bereich von Placebo.“
Da in seltenen Fällen eine (ambulant
therapierbare) Unverträglichkeitsreaktion auftreten kann, müssen die
Patienten noch eine Stunde nach der
Infusion beobachtet werden. Während der Zulassungsstudien traten
drei Fälle von progressiver multifokaler Leukoenzephalopathie (PML) auf,
mittlerweile wurden aber trotz gestiegener Patientenzahlen keine weiteren Fälle gemeldet oder publiziert.
52
Er ergänzte: „Tysabri® ist auch indiziert für PatientInnen mit innerhalb
eines Jahres rasch fortschreitender
schubförmiger MS, definiert durch
zwei oder mehr schwere behindernde
Schübe, und mit einer oder mehr
Gd-anreichernden Läsionen in der
MRT des Gehirns oder mit einer signifikanten Erhöhung der T2-Läsionen im
Vergleich zu einer kurzfristig zurückliegenden MRT-Voruntersuchung.“
Wie alle anderen MS-Präparate wird
Tysabri® an MS-Zentren verordnet. In
einem einfach aufgebauten „Tysabri®Register der ÖGN“ werden alle Patientendaten gesammelt, sodaß auch
in Österreich direkte Informationen
zur Wirksamkeit und Sicherheit im
klinischen Alltag verfügbar sind.
Literatur:
1. Jacobs LD, Cookfair DL, Rudick RA,
Herndon RM, Richert JR, Salazar AM, Fischer
JS, Goodkin DE, Granger CV, Simon JH, Alam
JJ, Bartoszak DM, Bourdette DN, Braiman J,
J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007
Brownscheidle CM, Coats ME, Cohan SL,
Dougherty DS, Kinkel RP, Mass MK,
Munschauer FE 3rd, Priore RL, Pullicino PM,
Scherokman BJ, Whitham RH, et al. Intramuscular interferon beta-1a for disease progression in relapsing multiple sclerosis. The Multiple Sclerosis Collaborative Research Group
(MSCRG). Ann Neurol 1996; 39: 285–94.
Erratum in: Ann Neurol 1996; 40: 480.
2. Jacobs LD, Beck RW, Simon JH, Kinkel RP,
Brownscheidle CM, Murray TJ, Simonian NA,
Slasor PJ, Sandrock AW. Intramuscular interferon beta-1a therapy initiated during a first
demyelinating event in multiple sclerosis.
CHAMPS Study Group. N Engl J Med 2000;
343: 898–904.
3. Kinkel RP, Kollman C, O’Connor P, Murray
TJ, Simon J, Arnold D, Bakshi R, WeinstockGutman B, Brod S, Cooper J, Duquette P,
Eggenberger E, Felton W, Fox R, Freedman M,
Galetta S, Goodman A, Guarnaccia J,
Hashimoto S, Horowitz S, Javerbaum J,
Kasper L, Kaufman M, Kerson L, Mass M,
Rammohan K, Reiss M, Rolak L, Rose J, Scott
T, Selhorst J, Shin R, Smith C, Stuart W,
Thurston S, Wall M; CHAMPIONS Study
Group. IM interferon beta-1a delays definite
multiple sclerosis 5 years after a first demyelinating event. Neurology 2006; 66: 678–84.
4. Limmroth V, Malessa R, Zettl UK, Koehler J,
Japp G, Haller P, Elias W, Obhof W, Viehover
A, Meier U, Brosig A, Hasford J, Putzki N,
Kalski G, Wernsdorfer C; for the QUASIMS
Study Group. Quality Assessment in Multiple
Sclerosis Therapy (QUASIMS): a comparison
of interferon beta therapies for relapsing-remitting multiple sclerosis. J Neurol 2007;
[Epub ahead of print].
5. Polman CH, O’Connor PW, Havrdova E,
Hutchinson M, Kappos L, Miller DH, Phillips
JT, Lublin FD, Giovannoni G, Wajgt A, Toal M,
Lynn F, Panzara MA, Sandrock AW; AFFIRM
Investigators. A randomized, placebo-controlled trial of natalizumab for relapsing multiple
sclerosis. N Engl J Med 2006; 354: 899–910.
Weitere Informationen:
Biogen Idec Austria GmbH
A-1230 Wien
Lemböckgasse 63/2
Tel. 01/4844613-0
Fax 01/4844613-11
www.biogenidec.at
PHARMA-NEWS
Ergebnisse der neuen VISTA-Studie
wiederholt unkontrolliert ein Wort
oder einen Satz (Perseveration).
GALANTAMIN REDUZIERT
STÄNDIGES WIEDERHOLEN VON
FRAGEN UND ERZÄHLUNGEN
BEI ALZHEIMERPATIENTEN
Das Wiederholen verbaler Äußerungen stellt einen der Hauptgründe für
die Entscheidung von Betreuungspersonen dar, einen Angehörigen in
ein Pflegeheim zu geben. Eine Reduktion dieses belastenden Verhaltens ist daher ein generelles Behandlungsziel bei Alzheimerpatienten.
Eine vor kurzem in Neurology publizierte Studie zeigt, daß Galantamin
(in Österreich Reminyl® retard) im
Vergleich zu Placebo eine signifikante Reduktion von verbalen Wiederholungen (58 vs. 24 %) bei Alzheimerpatienten bewirkt.
In der VISTA-Studie an 130 Patienten
mit leichter bis mittelschwerer Alzheimerdemenz wurde die klinische
Wirkung einer 32wöchigen Behandlung mit Galantamin (16–24 mg/Tag)
auf verschiedene Verhaltensparameter untersucht. Der Behandlungserfolg wurde vom Patienten bzw.
Betreuer sowie vom Arzt beurteilt.
Alle Beurteilungsgespräche wurden
auf Video aufgezeichnet, um den
Behandlungserfolg besser bewerten
zu können. VISTA (Video-Imaging
Synthesis of Treating Alzheimer’s
disease) ist die erste placebokontrollierte Studie dieser Art.
Repetitive Verhaltensweisen sind
eine der häufigsten Verhaltensstörungen bei Alzheimerpatienten. Besonders anstrengend für Betreuungspersonen sind repetitive verbale Äußerungen: Der Patient stellt immer wieder die gleiche Frage, erzählt immer
wieder die gleiche Geschichte oder
„Verbale Wiederholungen sind ein
häufiges Symptom der Alzheimererkrankung und stellen eine Herausforderung sowohl für die Patienten
als auch für die Betreuer dar“, erläutert Studienleiter Prof. Dr. Kenneth
Rockwood von der Universität Halifax: „Die VISTA-Analyse bestätigt,
daß dieses frustrierende Symptom
durch die Behandlung mit Galantamin reduziert werden kann.“
Quelle:
Rockwood K, Fay S, Jarrett P, Asp E. Effect of
galantamine on verbal repetition in AD: a secondary analysis of the VISTA trial. Neurol
2007; 68: 1116–21.
Weitere Informationen:
Dr. Kurt Höller
Janssen-Cilag Pharma GmbH
A-1232 Wien, Pfarrgasse 75
Tel. 01/61030-0
E-Mail: [email protected]
Fachkurzinformation zum Inserat auf der gegenüberliegenden Seite
REMINYL™ 4 mg, 8 mg und 12 mg Filmtabletten; REMINYL™ 4 mg/ml orale Lösung; REMINYL™ RETARD 8 mg, 16 mg und 24 mg Kapseln. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 Reminyl™ Filmtablette enthält 4 mg, 8 mg bzw. 12 mg Galantamin (als Hydrobromid). 1 ml Reminyl™ Lösung zum Einnehmen enthält 4 mg Galantamin (als Hydrobromid). Jede
Reminyl™ retard 8 mg Kapsel enthält Galantamin Hydrobromid, entsprechend 8 mg Galantamin, jede Reminyl™ retard 16 mg Kapsel enthält Galantamin Hydrobromid, entsprechend 16 mg
Galantamin, jede Reminyl™ retard 24 mg Kapsel enthält Galantamin Hydrobromid, entsprechend 24 mg Galantamin. Anwendungsgebiete: Zur symptomatischen Behandlung der leichten
bis mittelschweren Demenz vom Alzheimer Typ. Gegenanzeigen: Galantamin darf nicht bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Galantaminhydrobromid
oder einem der sonstigen Bestandteile angewendet werden. Nachdem keine Daten über die Anwendung von Galantamin bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen (Child-PughScore > 9) und schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 9 ml/min) vorliegen, ist Galantamin bei diesen Personen kontraindiziert. Bei Patienten, bei denen sowohl signifikante Nieren- als auch Leberfunktionsstörungen vorliegen, ist Galantamin kontraindiziert. Pharmakotherapeutische Gruppe: Arzneimittel gegen Demenz; ATC-Code: N06DA04. Sonstige
Bestandteile: Reminyl™ Filmtabletten: Kern: Hochdisperses Siliziumdioxid, Crospovidon, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, mikrokristalline Zellulose. Überzug: Hypromellose, Propylenglykol, Talk, Titandioxid (E171). Zusätzlich: 4 mg Filmtabletten: gelbes Eisenoxid (E172); 8 mg Filmtabletten: rotes Eisenoxid (E172); 12 mg Filmtabletten: rotes Eisenoxid (E172), Gelborange-S-Aluminiumlack (E110). Reminyl™ orale Lösung: p-Hydroxybenzoesäuremethylester, p-Hydroxybenzeosäurepropylester, Saccharin-Natrium, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser.
Reminyl™ retard: Pellets, retardiert: Diethylphthalat, Ethylcellulose, Hypromellose, Macrogol, Maisstärke, Saccharose. Kapseln: Gelantine, Titandioxid (E171). Zusätzlich: 16 mg Kapseln: rotes
Eisenoxid (E172); 24 mg Kapseln: rotes Eisenoxid (E172), gelbes Eisenoxid (E172). Drucktinte: Benzoesäure (E210), schwarzes Eisenoxid (E172) Dimethylsiloxane, Glyceride, Lecithin (Soja,
E322), Methylcellulose, Polyethylenglycol, Polyethylenglycolstearat, Schellak, Sorbinsäure, Xanthangummi. Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers: JANSSEN-CILAG
Pharma GmbH., 1232 Wien. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rp, apothekenpflichtig. Die Informationen zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung,
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sowie sonstigen Wechselwirkungen und Nebenwirkungen (sowie Gewöhnungseffekten) entnehmen Sie bitte der veröffentlichten
Fachinformation. Stand: 07.11.2006
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J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007
PHARMA-NEWS
NEUESTES UND AKTUELLES
ZUM IMPFEN
Über den Zusammenhang zwischen
Multipler Sklerose und Impfungen
wird immer wieder debattiert.
Dr. Steven Schwid vom Department
of Neurology, University of Rochester,
New York, nahm dazu bei einem
Vortrag im Rahmen eines Satellitensymposiums in Barcelona Stellung.
Er sprach dabei zu drei relevanten
Fragen: Erstens, ob Impfungen selbst
die Entwicklung von MS begünstigen
können. „Die meisten Studien haben
keine Evidenz für ein erhöhtes Risiko
zur Entwicklung einer MS nach Vakzination gefunden“, bringt es Schwid
auf den Punkt. Widersprüchlich diskutiert wurde allerdings ein möglicher Zusammenhang zwischen
Hepatitis B-Impfung und MS.
Eine Studie an 3 Millionen Versicherungsnehmern, allerdings nur über
einen Zeitraum von drei bis fünf
Jahren, zeigte ein dreifach erhöhtes
Risiko einer MS-Erkrankung nach
einer Hepatitis B-Impfung. Die Untersuchung an 240.000 US-amerikanischen Krankenschwestern (Nurses
Health Study) hingegen ergab ein
Auftreten einer MS-Erkrankung in
der bereits niedrigen Relation von
0,8 pro 1000 Personen. Hepatitis Bgeimpfte Personen, die bei den Krankenschwestern einen hohen Prozentsatz ausweisen, schienen eher geringer von MS betroffen zu sein als die
anderen. Definitiv Entwarnung kann
56
für die Tetanusimpfung gegeben werden, für die explizit kein Zusammenhang mit MS besteht.
Die zweite Frage ist, ob eine Impfung
zu einer Verschlechterung des Verlaufs führen kann. Hier gab Schwid
eindeutige Antworten: „Studien haben
gezeigt, daß die Aktivität der Gadolinum aufnehmenden Läsionen nach
einer Influenzaimpfung abnimmt.“
Weiters hat eine randomisierte Studie, die Influenzaimpfung mit Placebo verglich, gezeigt, daß die Verschlechterung bei Patienten mit MS
ähnlich ist. „Diese Studien zeigen,
daß Impfungen keine Verschlechterung von MS begünstigen.“
60 von 180 Patienten mit einer
schubförmigen MS erlitten innerhalb
von 6 Wochen nach der Erkrankung
einen Schub (33 %), demgegenüber
9 von 180 Patienten nach einer
Influenzaimpfung (5 %). Dementsprechend kann man einer Grippeimpfung, im Vergleich mit einer
durchgemachten Erkrankung, sogar
ein schubprotektives Potential zubilligen.
Die dritte Frage ist, ob eine MS-Therapie mit der immunologischen Antwort der Vakzination interferiert.
Hier verwies Schwid auf eigene Untersuchungen. Bei 163 MS-Patienten
wurde die Immunantwort auf eine
Grippeimpfung prospektiv über vier
Wochen in einer offenen Studie untersucht. Eine Gruppe von 86 Patienten erhielt vor Applikation des Grippeimpfstoffes Interferon beta-1a s.c.
dreimal wöchentlich über minde-
J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007
stens sechs Monate und führte diese
Therapie nach der Impfung weiter
fort. Die Kontrollgruppe von 77 Patienten erhielt in den sechs Monaten
vor Studienaufnahme und während
der Studie keine Interferonbehandlung.
Beide Patientengruppen bekamen
den gleichen Grippeimpfstoff als
Einmaldosis. Über 90 % der Patienten aus beiden Gruppen waren in
der Lage, eine Immunisierung aufzubauen. Resümee: „Unsere Studie
zeigte gleiche Antikörpertiter nach
Influenza-Vakzination bei MS-Patienten unter Interferon beta-1a-Therapie
im Vergleich zu Patienten ohne Interferon.“ Die Behandlung mit Interferon beta-1a verändert die Immunantwort auf eine Grippeimpfung bei
MS-Patienten demnach nicht. Andere
MS-Therapien wurden auf diese Weise noch nicht getestet.
Weiterführende Literatur:
Schwid SR, Decker MD, Lopez-Bresnahan M;
Rebif-Influenza Vaccine Study Investigators.
Immune response to influenza vaccine is
maintained in patients with multiple sclerosis
receiving interferon beta-1a. Neurology 2005;
65: 1964–6.
Weitere Informationen:
MerckSerono Austria GmbH
Mag. Astrid Wagner
A-1210 Wien
Floridsdorfer Hauptstraße 1
Tel. 01/604 76 90
Fax 01/604 04 30
E-Mail:
[email protected]
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Die kürzlich publizierte Analyse demonstriert auch einen negativen Effekt von neutralisierenden Antikörpern auf Kosten und Ergebnisse der
Interferon-Beta-Therapien bei RRMS
HOHE KOSTENEFFEKTIVITÄT VON
COPAXONE® IN PHARMAKOÖKONOMISCHER ANALYSE MIT
LANGZEITDATEN ZUR BEHANDLUNG DER SCHUBFÖRMIG VERLAUFENDEN MULTIPLEN SKLEROSE (RRMS) AUFGEZEIGT
Eine vergleichende Analyse von ökonomischen Langzeitergebnissen von
vier immunmodulatorischen Medikamenten in Kombination mit Symptommanagement versus Symptommanagement allein zeigte, daß Copaxone®
(Glatiramerazetat-Injektionen) die
kosteneffektivste Behandlungsstrategie für die schubförmig verlaufende
Multiple Sklerose (RRMS) war. Die
Studie stellt die erste pharmakoökonomische Evaluierung der Kosteneffektivität von Therapien für Multiple
Sklerose dar, die die Ergebnisse der
Langzeitbehandlung und Kosten mit
dem Ausfall von Arbeitstagen assoziiert. In der Studie wurde auch die
Auswirkung der Entwicklung von
neutralisierenden Antikörpern (NAK)
auf pharmakoökonomische Parameter in Patienten untersucht, die mit
Interferon-beta-Medikamenten behandelt wurden. Die Ergebnisse der
Studie wurden in der April-Ausgabe
des „Journal of Managed Care Pharmacy“ [1] veröffentlicht.
„Die vorliegenden Daten zu Langzeitbehandlungsergebnissen der immunmodulatorischen MS-Therapien erlauben uns, die Kosteneffektivität der
verschiedenen RRMS-Behandlungen
zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, daß von den vier
Therapien, die zum Management der
MS eingesetzt werden und im Ver-
58
gleich mit Symptommanagement
allein, der Einsatz von Copaxone®
die beste Strategie war, gemessen an
Behandlungsergebnissen und Kosten“,
sagte Kenneth Johnson, M.D., Professor für Neurologie und Direktor des
Maryland Center for Multiple Sclerosis, Universität von Maryland.
Kosten-Effektivitäts- und Kosten-Nutzen-Analysen sind nützliche Methoden zur Evaluierung von Zusatzkosten und potentiellem Nutzen
(z. B. klinische Verbesserung) von
Therapien. Frühere ökonomische
Modelle machten Annahmen zum
Impact des IFN-β-Behandlungseffekts
(z. B. konstanter Behandlungseffekt
über die Zeit) aufgrund von Limitationen in den zur Verfügung stehenden Daten. Das gestaltete auch die
Untersuchung der Auswirkung von
NAKs, die die Effektivität von IFN-βTherapien hemmen können, auf die
Kosteneffektivität schwierig. Das
Modell, das in der vorliegenden Analyse verwendet wurde, geht davon
aus, daß NAKs nach dem zweiten
Jahr einer kontinuierlichen IFN-βTherapie Effekte auf die Wahrscheinlichkeit von Krankheitsschüben
haben und deshalb auch potentiell
negative Effekte auf Behandlungskosten und Behandlungserfolge.
„Es konnte gezeigt werden – sowohl
mit MRI-Parametern als auch klinisch
anhand der Schubraten und der Krankheitsprogression, daß die Entwicklung
von NAKs die klinische Effektivität
von IFN-β-Therapien negativ beeinflußt, sodaß davon auch Kosten und
Nutzen dieser Therapien betroffen
sind“, sagte Johnson.
Die Studie
Es wurde ein auf der Literatur basierendes Markov-Modell entwickelt,
um die ökonomischen Ergebnisse
von fünf Behandlungsstrategien bei
Patienten mit RRMS zu untersuchen:
(1) Symptommanagement (z. B. physikalische Therapie/Übungen und
pharmakologische Therapien) allein
und (2–5) Symptommanagement
kombiniert mit Copaxone® (Glatiramerazetat-Injektion) oder IM-IFNβ1-a
(Avonex®) oder SC-IFNβ1-a (Rebif®)
oder SC-IFNβ1-b (Betaseron®). Es
handelt sich um das erste ökonomische Modell bei MS, das Langzeitdaten zu Behandlungseffekten inkorporiert, Unterschiede im Design der
klinischen Studien berücksichtigt und
die Ergebnisse in bezug zu KostenNutzen und Kosten-Effektivität präsentiert. Das Modelldesign berücksichtigt Therapiekosten der immunmodulatorischen Therapien, spezifische MS-bezogene medizinische
Kosten und die Kosten ausgefallener
Arbeitsproduktivität.
Die Analyse erbrachte, daß die totalen Kosten pro Patient im Zeithorizont der Lebenszeit des Patienten für
Copaxone® um 34,7 %, 16,8 % und
14,5 % geringer waren als für Rebif®,
Betaseron® und Avonex®.
Literatur:
1. Bell C, Graham J, Earnshaw S, Oleen Burkey
M, Castelli-Haley J, Johnson K. Cost-effectiveness of four immunomodulatory therapies for
relapsing-remitting multiple sclerosis: a
Markov model based on long-term clinical
data. J Manag Care Pharm 2007; 13: 245–6.
Weitere Informationen:
„Wenn auch die Ergebnisse dieser
Studie relevante Daten zur Evaluierung der Kosteneffektivität von immunmodulierenden Therapien im
Management der RRMS liefern, ist
es doch wichtig, diese Ergebnisse
im Kontext damit zu sehen, daß
direkte randomisierte Vergleichsstudien nötig sind, um die Projektionen dieser pharmakoökonomischen
Analysen zu validieren.
J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007
sanofi-aventis GmbH Österreich
Mag. Dr. Alfred Greimel
A-1220 Wien, Leonard-Bernstein-Str. 10
Tel. 01/80185-1410
Fax 01/80185-8400
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PHARMA-NEWS
MIGRÄNE – BAGATELLISIERTE
VOLKSKRANKHEIT?
Viele Migränepatienten nehmen ihr
Leiden schicksalhaft hin – dabei gibt
es eine wirksame medikamentöse
Therapie: Der Goldstandard-Wirkstoff Sumatriptan hilft rasch und zuverlässig und ist seit 1. März erstmalig als Generikum frei verschreibbar
(„Grüne Box“). Sumatriptan Sandoz®
ermöglicht einen Kostenvorteil von
bis zu 77,9 %.
„Da kann man nichts machen, man
legt sich ins Bett, stellt den Kübel
daneben, läßt die Jalousie herunter
und wartet, bis alles vorbei ist.“ So
und ähnlich geht es den meisten von
Migräne Betroffenen. „Viele Patienten nehmen Migräne schicksalhaft
hin. Sie büßen damit ein nicht unerhebliches Maß an Lebensqualität
ein“, sagt der bekannte Wiener
Neurologe und Migräne-Spezialist
Dr. Albert Wuschitz.
Einseitig, pochend und anhaltend
Migräne, das sind anfallartige, oft
pulsierende Kopfschmerzen, die wiederholt und meist einseitig auftreten.
Die Attacken können stunden- oder
auch tagelang andauern und gehen
einher mit weiteren Begleiterscheinungen wie Abgeschlagenheit, Übelkeit, Brechreiz/Erbrechen, Lichtempfindlichkeit und/oder dem Bedürfnis
nach Ruhe. „Treten diese Faktoren
auf, dann kann man mit ziemlicher
Sicherheit von Migräne sprechen“, so
Wuschitz. Wichtig ist aber die richtige Diagnose, darum rät der Facharzt:
Jeder Kopfschmerzpatient sollte im
Sinne seiner eigenen Sicherheit zumindest einmal im Leben beim Neurologen gewesen sein.
Revolution in der Migränebehandlung:
der Wirkstoff Sumatriptan
Steht die Diagnose fest, läßt sich die
Migräne gut behandeln. Ein thera-
60
peutischer Meilenstein ist der
Wirkstoff Sumatriptan aus der
Substanzklasse der Triptane,
dessen Einführung im Jahr
1992 einer kleinen Revolution gleich kam. „Plötzlich hat
sich in der Migränebehandlung ein nachhaltiger Therapieerfolg eingestellt und die
Lebensqualität der Patienten
schlagartig verbessert“, so
Wuschitz. Von den meisten
Migränikern wird Sumatriptan
seiner Ansicht nach sehr gut
vertragen, anfängliche Nebenwirkungen wie ein zunehmendes Druckgefühl in Brust
und Hals werden bei fortschreitendem Gebrauch kaum
mehr wahrgenommen. Für den Neurologen ist Sumatriptan somit auch
Mittel der Wahl. Zwar gibt es bei
Sumatriptan – wie bei anderen hochwirksamen Medikamenten auch –
Kontraindikationen und Nebenwirkungen, doch ist das Verhältnis Wirksamkeit zu Nebenwirkungen hier so
günstig, daß die Patientenzufriedenheit wesentlich höher als bei anderen Schmerzmitteln ist. Die meisten
Patienten setzen die Therapie deshalb
gerne fort.
Erstmals generisch in Österreich:
Sumatriptan Sandoz®
Seit 1. März 2006 brachte Sandoz das
erste generische Sumatriptan Österreichs auf den Markt. Sumatriptan
Sandoz® ist patientenfreundlich in
den Wirkstärken 50 mg (2/6 Stk.) und
100 mg (2/6 Stk.) erhältlich und frei
verschreibbar (Grüne Box). Mit einem
Preisunterschied von bis zu 68,4 %1
gegenüber dem Erstanbieter ist es das
billigste, frei verschreibbare Triptan
am Markt. Dazu Dr. Wuschitz: „Der
Kostenvorteil ist ein absolutes Argument; wir stehen alle unter dem Eindruck einer Kostenexplosion und
man fragt sich, wie das Gesundheitssystem weiter finanziert werden soll.
1 gem.
KVP Stand WVZ 05/2007, KVP
Sumatriptan Sandoz Stand 03/2006
J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007
Da sind mögliche Einsparungen von
knapp 78 % natürlich ein enormer
Vorteil.“
Kopfschmerztagebuch führen!
Jeder Migränepatient sollte einen so
genannten „Kopfschmerzkalender“
führen, den er beim Besuch des
Facharztes bekommt. Darin werden
Anzahl der Anfälle sowie die Medikamenteneinnahme verzeichnet.
„Diesen Kalender sollte sich jeder
Arzt zeigen lassen, bevor er Sumatriptan verschreibt“, appelliert
Wuschitz. So bekommt man nicht
nur Aufschluß über Häufigkeit und
mögliche Auslöser der Anfälle, auch
Medikamentenmißbrauch könne so
vorgebeugt werden. Der Wirkstoff
Sumatriptan hat zudem das Ansehen
der „Krankheit Migräne“ verändert:
„Mehr Menschen wissen über Ihren
Kopfschmerz Bescheid, mehr Patienten suchen und finden auch Hilfe“,
zeigt sich der Neurologe erleichtert.
Weitere Informationen:
Sandoz GmbH
Mag. Eva Holzer
A-1235 Wien
Brunner Straße 59
E-Mail: [email protected]
PHARMA-NEWS
NEURONTIN®: DAS ORIGINAL
AB 1. APRIL 2007 AUF
GENERIKA-PREISNIVEAU UND
MIT ERWEITERTER VERSCHREIBBARKEIT IN DER GRÜNEN BOX
(300-mg-KAPSELN UND
600-mg-TABLETTEN)
Mit 1. April 2007 ist das Original
Neurontin® auch bei neuropathischem Schmerz unter Einhaltung
der IND-Regel in der „Grünen Box“
verschreibbar. Die bisher bestehende
Verordnungsregel für Epilepsie bleibt
unverändert. Dies gilt für die Darreichungsformen 300-mg-Kapseln und
600-mg-Filmtabletten. Mit diesen
Stärken können sowohl die empfohlene WHO-Tagesdosis von 1800 mg
als auch die üblichen Tagesdosierungen von 900–1200 mg leicht erreicht
werden.
In diesem Zusammenhang wurde
mit 1. April 2007 Neurontin® 300 mg
um 5,5 % und Neurontin® 600 mg
um 37,7 % preisgesenkt1. Damit ist
das Original Neurontin® gleichpreisig mit dem günstigsten GabapentinGenerikum und auch verschreibbar
für neuropathischen Schmerz.
Die IND-Regel für Neurontin mit
1. April 2007 in der Grünen Box
lautet:
Behandlung von Epilepsien, die
durch andere Antiepileptika ungenü-
1
Warenverzeichnis, Stand 1. April 2007, verglichen mit März 2007, Basis FAP.
IND-Regel2 in der „Gelben Box“
verschreibbar ist.
gend kontrolliert sind und Behandlung des neuropathischen Schmerzes,
wenn mit kostengünstigeren Therapiealternativen (ATC N02A, NO3AF01,
NO6A) nachweislich nicht das Auslangen gefunden werden kann.
Mit Neurontin® steht Ihnen daher ein
bewährtes Mittel mit bestem Evidenzgrad, gleichzeitig aber auch ein sehr
ökonomisches Therapeutikum zur
Verfügung.
Mit 1. April 2007 gelten folgende
Preise (Warenverzeichnis, Stand
1.4.2007):
Neurontin 300-mg-Kps. (100 Stk.)
– Abgabepreis ab Fabrik ( ) 31,54
– Kassenpreis ( )
44,60
Neurontin 600-mg-Filmtab. (100 Stk.)
– Abgabepreis ab Fabrik ( ) 38,03
– Kassenpreis ( )
53,80
Sollte die Therapie mit Neurontin®
(insbesondere in höherer Dosierung)
nicht ausreichen, empfiehlt sich ein
Umstieg auf Lyrica®, welches seit
1. März 2007 unter Einhaltung der
IND-Regel Lyrica:
Neuropathischer Schmerz: Wenn mit einer
Therapiealternative aus dem grünen Bereich
und mit Gabapentin nicht das Auslangen gefunden werden kann. Das Nichtauslangen von
Therapiealternativen aus dem grünen Bereich
muß von einem Facharzt für Neurologie/Psychiatrie aufgrund der Anamnese und Befunde
festgestellt und dokumentiert sein. Die Therapie mit Lyrica® muß von einem Facharzt für
Neurologie/Psychiatrie initiiert werden. Das
therapeutische Ansprechen muß in Intervallen
von 6 Monaten überprüft werden. Die Weiterverordnung darf nur bei neurologisch fachärztlich festgestelltem therapeutischem Ansprechen erfolgen. Lyrica® eignet sich für eine chef(kontroll-) ärztliche Langzeitgenehmigung für
6 Monate (L6).
Epilepsie: Zusatztherapie von partiellen Anfällen mit und ohne sekundäre Generalisierung
im Erwachsenenalter, die durch andere Antiepileptika ungenügend kontrolliert sind.
2
Weitere Informationen:
Pfizer Corporation Austria GmbH
Mag. Peter Wimmer
A-1210 Wien
Floridsdorfer Hauptstraße 1
Tel. 01/52115-426
E-Mail: [email protected]
J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007
63
PHARMA-NEWS
Abbildung 1: Reduktion der Schmerzintensität unter Pregabalinbehandlung
© Pfizer
LYRICA® (PREGABALIN):
NEU IN DER GELBEN BOX!
Lyrica® ist mit 1. März 2007 in den
gelben Bereich des Erstattungskodex
(RE-1) mit folgender Verordnungsregel aufgenommen:
1. Neuropathischer Schmerz:
Wenn mit einer Therapiealternative aus dem Grünen Bereich
und mit Gabapentin nicht das
Auslangen gefunden werden
kann. Das Nichtauslangen von
Therapiealternativen aus dem
Grünen Bereich muß von einem
Facharzt für Neurologie/Psychiatrie aufgrund der Anamnese
und Befunde festgestellt und
dokumentiert sein. Die Therapie
mit Lyrica® muß von einem
Facharzt für Neurologie/Psychiatrie initiiert werden. Die
Weiterverordnung darf nur bei
neurologisch fachärztlich festgestelltem therapeutischem
Ansprechen erfolgen. Lyrica
eignet sich für eine chef- (kontroll-) ärztliche Langzeitgenehmigung für 6 Monate (L6).
2. Epilepsie: Zusatztherapie von
partiellen Anfällen mit und
ohne sekundärer Generalisierung im Erwachsenenalter, die
durch andere Antiepileptika
ungenügend kontrolliert sind.
Die Meta-Analyse von Finnerup [1]
sowie zahlreiche Leitlinien (DGN
[2], EFNS [3], Mayo Clinic Proceedings [4]) empfehlen Lyrica® bei
neuropathischem Schmerz. Gerade
bei neuropathischen Schmerzpatien-
ten mit erfolgloser Vortherapie
(unter anderem mit Gabapentin und
trizyklischen Antidepressiva) bietet
Lyrica® einen zusätzlichen therapeutischen Vorteil, wie die Publikation
von Siffert et al. [5] belegt. Die Behandlung mit Lyrica® führte konsistent reproduzierbar immer zu
einer signifikanten Schmerzlinderung,
während bei allen 4 Auslaßversuchen die Schmerzintensität wieder
auf das Ausgangsniveau anstieg.
3. Attal N, Cruccu G, Haanpaa M, Hansson P,
Jensen TS, Nurmikko T, Sampaio C, Sindrup S,
Wiffen P; EFNS Task Force. EFNS guidelines on
pharmacological treatment of neuropathic
pain. Eur J Neurol 2006; 13: 1153–69.
4. Argoff CE, Backonja MM, Belgrade MJ,
Bennett GJ, Clark MR, Cole BE, Fishbain DA,
Irving GA, McCarberg BH, McLean MJ. Consensus guidelines: treatment planning and options. Diabetic peripheral neuropathic pain.
Mayo Clin Proc 2006; 81 (4 Suppl): S12–S25.
Erratum: Mayo Clin Proc 2006; 81: 854.
5. Siffert J, Dworkin RH, Sharma U, Stacey B,
Chambers R. Long-term treatment of neuropathic pain and fibromyalgia syndrome with
pregabalin in treatment-refractory patients.
American Academy of Neurology 57th Annual
Meeting, April 9–16, 2005, Miami Beach, FL;
Abstract P02.156.
Weitere Informationen:
Literatur:
1. Finnerup NB, Otto M, McQuay HJ, Jensen
TS, Sindrup SH. Algorithm for neuropathic pain
treatment: an evidence based proposal. Pain
2005; 118: 289–305.
2. Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für
Neurologie. Diagnostik und Therapie neuropathischer Schmerzen. http://www.dgn.org/
fileadmin/leitl05/66neuropathischerSchmerz_
mitTB.pdf
Pfizer Corporation Austria
Ges.m.b.H.
Mag. Peter Wimmer
A-1210 Wien
Floridsdorfer Hauptstraße 1
Tel. 01/52115-426
E-Mail: [email protected]
Fachkurzinformation zum Inserat auf der gegenüberliegenden Seite
LYRICA 25 mg/50 mg/75 mg/100 mg/150 mg/200 mg/300 mg Hartkapseln. Zusammensetzung: 1 Hartkapsel enthält 25 mg/50 mg/75 mg/100 mg/150 mg/200 mg/300 mg Pregabalin.
Sonstige Bestandteile: Kapselinhalt: Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Talkum. Kapselhüllen: 25 mg, 50 mg und 150 mg: Gelatine, Titandioxid (E 171), Natriumdodecylsulfat, Hochdisperses
Siliciumdioxid, Gereinigtes Wasser; 75 mg, 100 mg, 200 mg und 300 mg: Gelatine, Titandioxid (E 171), Natriumdodecylsulfat, Hochdisperses Siliciumdioxid, Eisen(III)-oxid (E 172), Gereinigtes
Wasser. Drucktinte: Schellack, Eisen(II,III)-oxid (E 172), Propylenglycol, Kaliumhydroxid. Anwendungsgebiete: Neuropathische Schmerzen: Lyrica wird angewendet zur Behandlung von
peripheren und zentralen neuropathischen Schmerzen im Erwachsenenalter. Epilepsie: Lyrica wird angewendet zur Zusatztherapie von partiellen Anfällen mit und ohne sekundäre Generalisierung im Erwachsenenalter. Generalisierte Angststörungen: Lyrica wird angewendet zur Behandlung von generalisierten Angststörungen bei Erwachsenen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den arzneilich wirksamen Bestandteil oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, ATC-Code: N03AX16. Pharmazeutischer
Unternehmer: Pfizer Limited, Ramsgate Road, Sandwich, Kent CT13 9NJ, Vereinigtes Königreich. Stand der Information: Jänner 2007. Verschreibungspflicht/ Apothekenpflicht: Rezept- und
apothekenpflichtig. Informationen zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, Schwangerschaft und Stillzeit und
Nebenwirkungen sind der Austria-Codex-Fachinformation zu entnehmen.
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J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007
PHARMA-NEWS
U
• 1 ml der oralen Suspension
(Flasche zu 60 ml) enthält
10 mg Ziprasidon
• Bei Schizophrenie und Bipolarer
Manie
• Gleiche Dosierung wie Zeldox®Kapseln
• Einfache Dosierung mittels
Applikationsspritze
• Für Patienten mit Schluckbeschwerden
• Bei älteren Patienten keine
Dosisanpassung nötig (außer
klinische Umstände erfordern es)
• Einnahme gemeinsam mit etwas
Nahrung, ohne die Suspension
mit anderen Flüssigkeiten zu
mischen
• Für eine bessere Compliance
• Mit Kirschgeschmack
• Keine Kühlung notwendig
E
Pfizer Österreich gibt bekannt,
daß die neue Darreichungsform
Zeldox® 10 mg/ml Suspension zum
Einnehmen ab sofort verfügbar ist.
Gleiche erwiesene Wirksamkeit,
Verträglichkeit und Dosierung wie
Zeldox®-Kapseln.
N
JETZT NEU:
ZELDOX® (ZIPRASIDON)
ORALE SUSPENSION
Der Fabriksabgabepreis beträgt
per 1.2.2007 € 31,35 (ohne MWSt.)
Weitere Informationen:
Pfizer Corporation Austria GmbH
Mag. Viktoria Sabathiel
A-1210 Wien
Floridsdorfer Hauptstraße 1
E-Mail: [email protected]
Fachkurzinformation
ZELDOX® 10 mg/ml Suspension zum Einnehmen.
Zusammensetzung: 1 ml enthält Ziprasidon Hydrochloridmonohydrat entsprechend 10 mg Ziprasidon. Sonstige Bestandteile: 1 ml enthält 1,36 mg Methylparahydroxybenzoat und 0,17 mg
Propylparahydroxybenzoat. Hilfsstoffe: Gereinigtes Wasse, Xylitol (E 967), Natriumchlorid, hochdisperses Siliciumdioxid, Kirscharoma, Xanthangummi (E 415), Methylparahydroxybenzoat
(E 218), Natriumcitra (E 331), Citronensäure wasserfrei (E 330), Polysorbat 80 (E 433), Propylparahydroxybenzoat (E 216). Anwendungsgebiete: Ziprasidon ist indiziert zur Behandlung von
Schizophrenie. Ziprasidon ist indiziert zur Behandlung von manischen oder gemischten Episoden mittleren Schweregrades im Rahmen von bipolaren Störungen (die Prävention von Episoden
bipolarer Störungen wurde nicht nachgewiesen – siehe Abschnitt 5.1). Der verschreibende Arzt muß die Möglichkeit einer QT-Verlängerung unter Ziprasidon in Betracht ziehen (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4). Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen Ziprasidon oder einen der sonstigen Bestandteile. Bekannte QT-Intervall-Verlängerung. Angeborenes QT-Syndrom.
Kürzlich vorangegangener akuter Myokardinfarkt. Dekompensierte Herzinsuffizienz. Herzrhythmusstörungen, die mit Antiarrhythmika der Klassen IA oder III behandelt werden. Gleichzeitige
Behandlung mit Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern, wie Antiarrhythmika der Klasse IA und III, Arsentrioxid, Halofantrin, Levomethadylacetat, Mesoridazin, Thioridazin, Pimozid,
Sparfloxazin, Gatifloxazin, Moxifloxazin, Dolasetronmesylat, Mefloquin, Sertindol oder Cisaprid. (Siehe Abschnitt 4.4 und 4.5 ). Zulassungsinhaber: Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H.,
Wien. Abgabe: NR, Rezept- und apothekenpflichtig. Stand der Information: Jänner 2006. Weitere Angaben zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und den besonderen Warnhinweisen zur sicheren Anwendung entnehmen Sie bitte der Austria-Codex-Fachinformation.
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J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 2/2007
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