Bakterien (Einführung in die Bakteriologie)

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DAS LABOR
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Bakterien (Einführung in die Bakteriologie)
Bakterien sind kleine Mikroorganismen bei dehnen das Erbgut (Die DNA) frei im
Cytoplasma liegt. Die DNA liegt in einem engen Raum, dem Nucleoid.
Bakterien kommen in unterschiedlichen Formen vor. Kokken sind runde Bakterien,
man unterscheidet Kokken (einzeln vorliegende runde Bakterien), Diplokokken
(paarweise vorkommende runde Bakterien), Pneumokokken
(paarweise
vorkommende runde Bakterien, die sich aber in einer Kapsel befinden),
Staphylokokken (runde Bakterien die Haufenweise vorliegen), Streptokokken (runde
Bakterien die an einander gereiht sind) sowie Tetraden und Sarcinen.
Stäbchenförmige Bakterien sind Bazillen, auch bei ihnen unterscheidet man
unterschiedliche Arten. Zudem gibt es noch weitere Formen (siehe Abbildung).
Bakterien haben meist einen Durchmesser von 0,6 µm bis 1,0 µm. Mykoplasmen
sind nur 0,3 µm groß. Bakterien können vom menschlichen Auge nicht gesehen
werden, da es maximal 50 µm sehen kann. Mit dem Durchmesser von 300 µm bis
700 µm ist das Schwefelbakterium Thiomargarita namibiensis das größte bekannte
Bakterium. Es kann mit dem bloßen Auge gesehen werden. Bakterien haben eine
Länge von durchschnittlich 1 µm bis 5 µm. Das Volumen der meisten Bakterien
beträgt 1 µm³.
Aufbau
Diem meisten Bakterien haben eine Zellwand, alle besitzen Cytoplasma mit
Cytoplasmamembran und Ribosomen. Die DNA ist ein geschlossenes Molekül und
liegt als Bakterienchromosom frei in der Zelle. Bakterien besitzen eine RNAPolymerase mit 5 Untereinheiten
© DAS LABOR.
Bakterienchromosom
Cytoplasma
Im Bakterienchromosom liegt der meiste Teil
der Erbinformation (DNA) verdichtet vor. Das
Chromosom ist geschlossen und die DNA
liegt in einer endlosen Schleife vor. Das
Chromosom liegt einzeln oder in mehreren
Kopien vor. Es liegt frei im Cytoplasma, aber
nimmt nur einen kleinen Bereich der
Bakterien Zelle ein. Neben dem Chromosom
liegen noch einzelne Teilstücke der DNA frei
in der Zelle, die so genannten Plasmide.
Cytoplasma füllt die Zelle aus und besteht
aus flüssigem Cytosol. Cytosol ist ein
Gemisch aus Wasser, gelösten Ionen und
Proteinen. Genau besteht das Cytoplasma
aus:
•
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•
•
•
•
•
•
Wasser 80,5 – 85 %
Proteine 10 – 15 %
Lipide 2 – 4 %
Polysaccharide 0,1 – 1,5 %
DNA 0,4 %
RNA 0,7 %
kleine organische Moleküle 0,4 %
anorganische Moleküle und Ionen
1,5 %
Cytoplasmamembran
Zellwand
Geisel (auch Flagellum genannt)
Pilus
Ribosomen
Plasmid
Innerhalb des Cytoplasmas laufen viele
wichtige Stoffwechselprozesse der Zelle ab.
Zudem hilft das Cytoplasma beim Wachstum
und bau der Zelle und transportiert wichtige
Moleküle.
Die
Cytoplasmamembran
ist
eine
Lipiddoppelschicht von 6 nm bis 10 nm,
deren Aufgabe es ist die Zelle zu Schützen
und das innere Milieu aufrecht zu erhalten.
Sie hat die Aufgabe die Zellgeometrie
aufrecht zu erhalten und schützt vor äußeren
Umwelteinflüssen.
Man unterscheidet gram-positive und gramnegative Bakterien, die sich durch ihre
Zellwand unterscheiden. (unter mehr dazu)
Mit der Geißel kann dich das Bakterium fort
bewegen. Es ist ein Protein Faden.
Der Pili ist typisch für viele gram-negative
Bakterien. Mit ihm können sie Nährstoffe aus
der
Umgebung
(z.B.
Nährlösung)
entnehmen. Es gibt darüber hinaus noch
den so genannten F-Pilus, mit dem können
Bakterien Gen Informationen austauschen
(Gentransfer). Einer der Ursachen warum
manchen Bakterien Stämme sehr schnell
Resistenzen
gegenüber
Antibiotika
entwickeln ist, dass sie eine neu erworbene
Resistenz
schnell
untereinander
austauschen, bevor sie sich vermehren.
An ihnen werden Proteine hergestellt,
entsprechend der Basensequenz der DNA.
Siehe Bakterienchromosom
Lebensweise
Der Stoffwechsel der Bakterien ist sehr unterschiedlich. Bakterien produzieren selbst
Proteine und Energie, dafür brauchen sie bestimmte Nährstoffe wie Zucker,
anorganische Salze, organische Material (z.B. Pepton, Trypton). Einige brauchen
Sauerstoff zum Leben, die so genannten aerobe Bakterien. Andere brauchen kein
Sauerstoff bzw. der Sauerstoff ist giftig für sie, die so genannten anaerobe Bakterien.
Cyanobakterien (auch Blaualgen genannt) betreiben Photosynthese.
Manche Bakterien, wie z.B. Bacillus, kapseln sich in Sporen ein. Ihr Stoffwechsel
kommt zum erliegen und so können sie in der Sporenform mehrere Tausendjahre
überdauern bis sie wieder aktiv werden. Die Extremophilen Bakterien können unter
lebensfeindlichen Bedingungen leben, z.B. in heißen Quellen, Vulkanen oder in der
Antarktis.
Fortpflanzung
Bakterien vermehren sich durch Zellteilung (Querteilung). Das Darmbakterium
Escherichia coli teilt sich z.B. alle 20 Minuten, andere brauchen für eine Teilung
mehrere Stunden. Jedes neue Bakterium teilt sich wieder. Alle neuen Bakterien sind
Klone der ersten Bakterie.
Gram-Färbung
Der dänische Biologe Hans Christian Gram, entwickelte eine Methode um Bakterien
zu färben. Die Methode erlaubt es die Bakterien in 2 große Gruppen zu unterteilen, in
gram-positive und gram-negative. Allerdings gibt es auch unbestimmte, die gramvariable und gram-unbestimmte Gruppen.
Die Gram -Färbung ist eine wichtige diagnostische Methode in der allgemeinen und
medizinischen Mikrobiologie.
Allgemeine Baueinheit des Mureins © Wikipedia.
Teichonsäure von Mikrococcus Arten © Wikipedia.
Gram-positive Bakterien besitzen eine
dicke mehrschichtige Mureinhülle
(Murein auch Peptidoglycane ist ein
aus
Zucker
und
Aminosäuren
aufgebautes Makromolekül welches
in der Zellwand von Bakterien
vorkommt.) Dies kann bis zu 50%
Hüllentrockenmasse
ausmachen,
dazu enthält das Bakterium 20% bis
40%
Teichonsäuren
(polymere
Bausteine der Zellwand von grampositiven Bakterien). Bei der Färbung
sammelt sich die Lugolsche Lösung in
den Zwischenräumen der Mureinhülle
an.
Hier
wirkt
der
Alkohol
dehydratisierend und verringert den
Abstand zwischen den Molekülen, so
dass die Farbstoff-Komplexe nicht
vom Alkohol ausgewaschen werden
können. Somit bleibt die dunkelblaue
Färbung erhalten.
Gram-negative Bakterien besitzen nur eine einschichtige Mureinhülle die 10% der
Trockenmasse ausmacht. Zudem besitzen gram-negative Bakterien keine
Teichonsäuren. Die Hülle ist so dünn das die Farbstoffkomplexe wieder
ausgewaschen werden und so keine Färbung unterem Mikroskop zu sehen ist.
Alternativ zur Gram-Färbung kann der KOH-Test oder der Aminopeptidasentest
durchgeführt werden.
Bedeutung von Bakterien
Bakterien sind, wie Pilze, ökologisch unverzichtbar. Sie bauen altes Material ab, z.B.
abgestorbene Pflanzen setzen sie zu Humus um, oder lassen tote Tiere verwesen.
Ohne Bakterien würde die Natur in ihrem eignenden Abfall ersticken.
Im menschlichen Körper bauen sie Nährstoffe und Schadstoffe ab und sind ein
unverzichtbarer Bestandteil der Darmflora. Auf der Haut bilden sie einen natürlichen
Säureschutzschild der uns vor anderen fremden und krankheitserregenden Keimen
schützt.
Wir nutzen Bakterien in der Nahrungsmittelproduktion, ohne sie wäre die Herstellung
von Käse, Jogurt oder Essig nicht möglich.
Manche Bakterien produzieren niedermolekulare Verbindungen mit dehnen sie sich
selber vor fremden Bakterien schützen, die so genannten Antibiotika.
Die Wissenschaft forscht daran wie man durch Bakterien Chemikalien oder Energie
gewinnen kann, oder sie als Träger für Genmaterial zu verwenden. (Mehr dazu im
Artikel zur Biotechnologie.)
Allerdings gibt es auch Bakterien, die Krankheiten auslösen können. Sie haben den
menschlichen oder tierischen Körper als perfekte Brutstätte für sich erkannt. Durch
die Vermehrung oder die Toxine die sie ausstoßen werden wir Krank. Viele
übertragen sich durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion. Sie können
Lungenendzündungen, Blutvergiftungen (Sepsis) oder andere Erkrankungen
auslösen. Zudem stellt die Resistenz gegenüber vielen Antibiotika eine immer höhere
Gefahr da (Mehr dazu im Artikel zum Antibiotikum). Daher ist Hygiene in
medizinischen Einrichtungen (Krankhäuser, Arztpraxen oder Rettungswagen
unerlässlich). Zuhause sollte allerdings sparsam mit Desinfektionsmittel umgegangen
werden. Die Keime zuhause sind meist ungefährlich und stimulieren unser
Immunsystem. Hier gilt wirklich das Motto „Ein bisschen Dreck hat noch niemanden
geschadet.“. Auch sind die Bakterien von der Straße relativ ungefährlich für uns, und
ein perfektes Training für das Immunsystem.
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