2. Mendelregel (Abb. 4)

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waren stabile Linien, aus gelben Erbsen wurden immer wieder gelbe, ebenso war es bei
den grünen. Mendel beobachtete, dass die
erste Tochtergeneration immer nur aus gelben Erbsen bestand. Dadurch stellte er das
Phänomen der Dominanz und der Rezessivität fest. Schließlich konnte die Uniformitätsregel formuliert werden:
„Kreuzt man die Individuen einer Art, die sich
nur in einem Merkmal reinerbig unterscheiden,
ist die erste Tochtergeneration immer einheitlich (uniform). Diese Einheitlichkeit bezieht sich
nicht nur auf den Phänotyp. Auch im Genotyp
herrscht Einheitlichkeit: Alle Individuen der
Tochtergeneration sind heterozygot.“
2. Mendelregel (Abb. 4)
des Merkmal Uniformitäts- und Spaltungsregel. Die einzelnen Allele können bei der Meiose und der Befruchtung unabhängig voneinander neu kombiniert werden.“
Die Rückkreuzung hilft, den Genotyp
festzustellen
Um vom Phänotyp auf den nicht bekannten
Genotyp schließen zu können, bedient man
sich der Methode der Rückkreuzung. Dabei
kreuzt man das zu untersuchende Individuum mit dem rezessiven Organismus der Parentalgeneration. Ist die F1 uniform, so war
das fragliche Lebewesen homozygot. Ergibt
sich ein 1 : 1-Verhältnis bei den Phänotypen,
so war es heterozygot. Die Methode der
Rückkreuzung war eine bereits bekannte
züchterische Methode. Auch Mendel bediente sich ihrer, um zu beweisen, dass es vier
verschiedene Keimzellen bei einer dihybriden
Kreuzung geben muss.
Im Folgeversuch kreuzte er die heterozygote
F1-Generation untereinander. Obwohl hier die
Erbsen phänotypisch einheitlich gelb waren,
traten in der F2-Generation plötzlich wieder
grüne Erbsen auf. Dies veranlasste
Mendel, feste Erbfaktoren zu vermuten (siehe Arbeitsaufgabe 1), die
nicht mischbar sind und heute als
Gene bezeichnet werden. Die zweite Erkenntnis war, dass rezessive
Merkmale, die nicht immer „sichtbar“
sind, plötzlich wieder auftreten können. Sie überspringen im Phänotyp
Gameten
GR
manchmal eine Generation, im GeP
notyp sind sie immer vorhanden.
Weil eine „gelbe Generation“ in der
Samen gelb/rund
nächsten wieder gelbe und grüne
GG RR
Erbsen erzeugt, spricht man von der
Spaltungsregel:
GR
Aufgrund des Ergebnisses (vgl. Arbeitsaufgabe 3 und Abb. 5) konnte
Mendel einen weiteren Zusammenhang formulieren, der später Unabhängigkeitsregel oder 3. Mendelregel genannt wurde.
„Kreuzt man Individuen einer Art, die
sich in mehreren Merkmalen reinerbig unterscheiden, so gelten für je-
Aufgabe,
Experiment
Bestäubung
G r
Aufgabe 3
g r
Jedes Merkmal folgt genau
den bisher bekannten Regeln (Abb. 5). Ausgehend
von einer reinerbigen Parentalgeneration (Gelb-Rund
und grün-runzelig), erhielt
Mendel in der F2 folgende
Phänotypen: Gelb-Rund
und grün-runzelig wie die
Großeltern, aber auch Gelbrunzelig und grün-Rund.
Jedes Farbmerkmal konnte
sich also mit jedem Gestaltmerkmal kombinieren.
Daraus konnte die 3. Mendelregel, die Unabhängigkeitsregel, formuliert werden.
Samen grün/kantig
gg rr
gR
GR
gR
g r
Bestäubung G r
g r
F1
Gg Rr
F2
Gg Rr
315 : 108 : 101 : 32
Mendels Anzahlverhältnisse
F2
Leiten Sie aus dem Ergebnis
der Kreuzung (Abb. 5) in der
2. Filialgeneration ein allgemeines Zahlenverhältnis ab.
Gameten (Spermienzellen)
GR
Gr
gR
gr
G GRR
GGR r
Gg RR
Gg R r
GGR r
GG r r
GgR r
Gg r r
GgRR
GgR r
ggRR
ggR r
GgR r
Gg r r
ggR r
gg r r
GR
Gr
gR
g r
Erbsensamen (Phänotyp),
Körperzellen (Genotyp)
Abb. 5 Dihybrider Erbgang bei der Erbsenpflanze
Körperzellen (Genotyp)
In einem weiteren Schritt versuchte
Mendel, den Erbgang zweier Merkmale zu verfolgen. Er wählte das Gen
„Erbsenfarbe“ mit den Allelen „Gelb“
(dominant) und „grün“ (rezessiv) und
das Gen „Erbsenform“ mit den Allelen „Rund“ (dominant) und „runzelig“ (rezessiv).
Bestäubung
Erbsensamen (Phänotyp),
3. Mendelregel (Unabhängigkeitsregel)
Entfernung der
Staubblätter
Gameten
Gameten (Eizellen)
„Kreuzt man die Individuen der F1Generation untereinander, ist die
zweite Tochtergeneration nicht einheitlich, sondern spaltet in bestimmte Zahlenverhältnisse auf. Bei einem
dominanten Erbgang 3 : 1, bei einem
intermediären 1 : 2 : 1, ein Verhältnis,
das dem der Genotypen entspricht.“
Gen
Allel
Polymorphismus
Chromosom
haploid
diploid
homozygot
heterozygot
dominant
rezessiv
intermediär
monohybrid
dihybrid
Uniformitätsregel
Spaltungsregel
Unabhängigkeitsregel
Rückkreuzung
Das Mendel-Museum in
Brünn können Sie unter
http://www.mendelmuseum.org besuchen.
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Über die Natur kompakt für HLW
© 2010 Verlag E. DORNER GmbH, Wien
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