Zusammenfassung Makroökonomik

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ZUSAMMENFASSUNG MAKROÖKONOMIE
VARIABLENDEFINITION:
C = Konsum
Ss = Ersparnis Staat
c0 = Autonome Ausgaben
T = Steuern (abzgl. Transferleistungen)
c1 = Steigung der Konsumfunktion
Tr = Transferleistung (z.B. Kindergeld, Bafög,
Ex = Export
Hartz IV)
G = Staatskonsum
U = Arbeitslosen
I = Investition
u = Arbeitslosigkeit
Im = Import
un = natürliche Arbeitslosigkeit
L = Erwerbsbevölkerung
W = Nominallohn
M = Geldmenge
Y = Einkommen (Produktion)
Md = Geldnachfrage
Yd = Güternachfrage
Ms = Geldangebot
Ys = Güterangebot (Produktion)
N = Erwerbstätige/Beschäftigte
Yv = verfügbares Einkommen
e
Z = Subventionen
P = erwartetes Preisniveau
S = Ersparnis HH
KREISLAUFMODELL
Einkommen Inland: Y = C + I + G + Ex – Im
Einkommen HH: Y = C + S Sparen: S = Y – C
Einkommen U: Y = C + I
Verfügbares Einkommen: Yv ≡ Y – T
-1-
Stationäre Volkswirtschaft: ohne Bank alles was produziert wird, wird sofort konsumiert
Kreislaufaxiom: Summe der in einen Pol hinein fließende Ströme = Summe der aus diesem Pol
heraus fließenden Ströme
VOLKSWIRTSCHAFTLICHE GESAMTRECHNUNG
Entstehungsrechnung
Anteil der verschiedenen Sektoren an der Entstehung des BIP´s (z.B. Landwirtschaft,
Dienstleister, Handel & Verkehr, Finanzierung & Vermietung, Baugewerbe, prod. Gewerbe)
Feststellung über mehrere Jahre: Änderung der Produktionsstruktur eines Landes; welche
Branchen wachsen oder schrumpfen
Verwendungsrechnung
Verwendung d. produzierten Produkte (Konsum HH + Staat, Investitionen, Export – Import)
Verteilungsrechnung
Verteilung des BIP auf die Einkommensarten
Unterscheidung der Einkommensarten nach Arbeitnehmerentgelt und Unternehmens- und
Vermögenseinkommen Volkseinkommen
BEGRIFFSDEFINITIONEN
Preisbereinigt:
in manchen Monaten Preissteigerungen/Preissenkungen gleiche Verteilung aufs Jahr
Saisonbereinigt:
im Sommer weniger Produktion (Urlaubszeit) gleiche Verteilung aufs Jahr
Kalenderbereinigt:
in manchen Monaten weniger Arbeitstage (Feiertage) gleiche Verteilung aufs Jahr
Stagflation:
stagnierende Produktion und trotzdem Inflation (normalerweise Inflation bei stark steigender
Produktion)
Deflation:
Geldaufwertung, d.h. man bekommt mehr für sein Geld Kauf von mehreren Gütern möglich zurückgehendes Preisniveau
Exogen:
unabhängige Variable in einem Modell (z.B. Staatsausgaben) d.h. sie sind frei wählbar und
veränderbar beeinflusst endogene Variable
Endogen:
abhängige Variable in einem Modell (z.B. Einkommen), d.h. Wert = Ergebnis aus Modellstruktur +
exogene Variable
-2-
Verhaltensgleichung:
Trifft Aussage darüber, wie bestimmte Zusammenhände zu sehen sind (z.B. Konsum hängt vom
Einkommen ab)
Identitäten:
Gleichungen die immer gelten (z.B. BIP hängt immer von bestimmten Faktoren ab)
Gleichgewichtsbedingung:
Angebot = Nachfrage
Abschreibung:
Nettoinvestition + Ersatzinvestition (Afa) = Bruttoinvestition
Crowding out:
Verdrängung private Nachfrage durch erhöhte Staatsausgaben
Fiskalpolitik:
Festlegung der Staatseinnahmen und –ausgaben durch Regierung
Expansive Fiskalpolitik:
Erhöhung Staatsausgaben oder Verringerung Staatseinnahmen
Expansive Geldpolitik:
Ausdehnung Geldmenge/Geldangebot einer Zentralbank
Politik-Mix:
Kombination von geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen
Strukturelle Arbeitslosigkeit: (mittelfristige Betrachtung)
Regional und branchenbedingte Arbeitslosigkeit
Bestimmung durch Bedingungen auf dem Arbeits- und Gütermarkt. Je vollkommender der Markt,
desto niedriger die strukturelle (natürliche) Arbeitslosigkeit. Beeinflussung durch
Wettbewerbsbedingungen und Flexibilität der Märkte
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit:
Abhängig von der wirtschaftlichen Lage
Wird durch den Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage hervorgerufen. Bekämpfung
durch folgende Maßnahmen Senkung Leitzinsen und expansive Fiskalpolitik
Reservationslohn:
Lohn für Arbeit, zu dem ein Arbeitnehmer gerade noch bereit ist, seine Arbeitskraft anzubieten
Arbeitslosenquote:
Arbeitslose / Zahl der Erwerbspersonen
Erwerbsbevölkerung:
Beschäftige + Arbeitslose, die Arbeit suchen
Natürliche Arbeitslosigkeit:
diese Arbeitslosigkeit existiert immer, da es nie eine Vollbeschäftigung geben kann
-3-
KURZFRISTIGE BETRACHTUNG
1. GÜTERMARKT
Güternachfrage (Yd)
Güter die im Inland nachgefragt werden Absorption
Yd ≡ C + I + G + Ex – Im (Identität – keine Gleichung)
Geschlossene Volkswirtschaft: Yd ≡ C + I + G
Konsum (C)
C = C(Yv) Konsum ist abhängig vom verfügbaren Einkommen wenn Einkommen steigt wird
mehr konsumiert aber nicht alles was an zusätzlichen Einkommen hinzukommt fließt in den
Konsum
Die marginale Konsumneigung gibt an, um wie viel der Konsum steigt, wenn das verfügbare
Einkommen um eine Einheit zunimmt (c1)
Konsumfunktion: C = c0 + c1*Yv < 1 und > 0
C0: autonome Ausgaben; c1: Steigung der Funktion
Yv ≡ Y – T neue Konsumfunktion: C = c0 + c1*(Y – T)
Gleichgewicht auf dem Gütermarkt
1. Ansatz
Yd = Ys (Güternachfrage = Güterangebot)
Y=C+I+G Y = c0 + c1*(Y – T) + I + G
1
Y=
( c0 + I + G – c1 * T)
1 – c1
Multiplikator; Teil in Klammern ist
autonom, d.h. unabhängig vom
Produktionsniveau
Grafische Darstellung des Gleichgewichts auf dem Gütermarkt:
-4-
Beispiel wenn Konsum steigt: (Wirkung eines Konjunkturprogramms – Fiskalpolitik)
Verbraucher erhöhen ihren Konsum (c0 steigt) bei gleichem Einkommensniveau Produktion
steigt Einkommen steigt (zusätzliche Produktion erzeugt zusätzliches Einkommen) Nachfrage steigt noch mal wiederholt sich so oft, bis neues GG erreicht wird =
Anpassungsprozess
2. Ansatz
I = Sges (Investition = Ersparnis) IS-Gleichung
Nach gleichsetzen und Auflösung entsteht: I = S + (T – G)
S: Ersparnis des HH und (T – G): Ersparnis Staat (Ss)
T > G Budgetüberschuss S ist positiv
T < G Budgetdefizit S ist negativ Staat muss Kredite aufnehmen
2. GELDMARKT
Vermögen aufteilen in Geld und Wertpapiere
2 Anbieter von Geld: Sichtguthaben (Geschäftsbanken) und Bargeld (Zentralbank)
Geldnachfrage (Md) (Nachfrage nach Liquidität)
Summe aus den Geldnachfragen der einzelnen Wirtschaftssubjekte Abhängig von:
Anzahl getätigter Transaktionen in der Volkswirtschaft (Transaktionsvolumen)
Höhe des Zinssatzes (je höher der Zins, desto mehr Wertpapiere)
d
M = P*Y*L(i)
M
= Y * L(i)
P
= reale Geldnachfrage
P*Y: Nominaleinkommen Geldnachfrage steigt proportional zum Nominaleinkommen
P: Preisindex und Y: Realeinkommen
-5-
L(i): Funktion des Zinssatzes i Geldnachfrage hängt negativ vom Zinssatz ab
Zusammenhang zwischen Geldnachfrage, Nominaleinkommen und Zinssatz:
Je niedriger Zins, desto mehr Geld wird nachgefragt
Anstieg Nominaleinkommen verschiebt sich Geldnachfrage nach rechts, d.h. GN steigt
Geldangebot (Ms)
Geldangebot ist unabhängig vom Zinssatz
-6-
Gleichgewicht auf Geldmarkt
1. Ansatz: Bargeld - Zentralbank
Ms = P*Y*L(i) LM-Funktion
Auswirkungen einer Erhöhung der Geldnachfrage (Nominaleinkommen) auf den Zinssatz
Anstieg Nominaleinkommen Geldnachfrage steigt Zinssteigerung notwendig, um GG
wieder herzustellen (Kredite sind bei hohem Zins unattraktiver, wodurch Geldnachfrage
wieder sinkt)
Auswirkungen einer Ausweitung des Geldangebots auf den Zinssatz
Anstieg Geldangebot Zinssatzsenkung notwendig, um GG wieder herzustellen (Kredite
sind bei niedrigen Zins attraktiver, wodurch Geldnachfrage wieder steigt)
-7-
Geldpolitik und Offenmarktgeschäfte der Zentralbank
Zentralbank beeinflusst Geldangebot, indem sie WP (Vermögen der ZB) kauft und verkauft:
Erhöhung Geldmenge Kauf von WP (Bezahlung durch neugeschöpftes Geld) Anstieg
WP-Kurs und Reduktion Zinssatz
= expansive Geldpolitik (verschiebt LM-Kurve nach unten)
Reduzierung Geldmenge Verkauf von WP (erhaltenes Geld wird dem
Wirtschaftskreislauf entzogen) Sinken der WP-Kurse und Erhöhung Zinssatz
= kontraktive Geldpolitik (verschiebt LM-Kurve nach oben)
Offenmarktgeschäfte, da sie am offenen Markt für WP durchgeführt werden
Zentralbankbilanz
Aktiva
Passiva
Wertpapiere
Geldmenge (Bargeld)
Kredit an GB
Reservehaltung der GB
Hauptrefinanzierungsgeschäfte (LZ: 1 Woche)
Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (LZ: 3 Monate)
Expansive Offenmarktgeschäfte: Ausweitung der Geldmenge
Effektivverzinsung eines WP (=Rendite) (Zusammenhang zwischen Zinssatz und Kurs)
100 (1 + i)
PB = Kurs des WP zum heutigen Zeitpunkt
iB = Zins des WP
iB =
PB =
(1 + i)
100 (1 + i) - PB
PB
i = aktueller Zins
Verzinsung von 2 Papieren im Gleichgewicht muss gelten: iB = i
Zins WP > aktuelles Zinsniveau Kurs WP steigt, d.h. Rendite sinkt
Zins WP = aktuelles Zinsniveau Kurs WP 100%
Zins WP < aktuelles Zinsniveau Kurs WP sinkt, d.h. Rendite steigt
Je höher aktueller Zins, desto niedriger Kurs von WP
-8-
2. Ansatz: Sichteinlagen – Geschäftsbanken
Bilanz der Geschäftsbanken
Aktiva
Passiva
Reservehaltung
Sichteinlagen
Kredite
WP
Reservehaltung: GB müssen einen bestimmten Teil bei der ZB hinterlegen = Mindestreserve
Angebot und Nachfrage nach Zentralbankgeld
Nachfrage nach ZB-Geld: Nachfrage nach Bargeld + Nachfrage nach Reserven durch GB
Angebot nach ZB-Geld: Steuerung durch Zentralbank
Angebot = Nachfrage, wenn gleichgewichtiger Zinssatz
Bestimmungsfaktoren von Nachfrage und Angebot an Zentralbankgeld:
Geldnachfrage
Md = PYL(i)
Nachfrage nach
Sichteinlagen
Dd = (1-c) Md
Nachfrage nach
Reservehaltung
(von GB)
Rd = Θ (1-c) Md
Nachfrage nach
Zentralbankgeld
Hd = CUd + Rd =
[c + Θ (1-c)] Md =
[c + Θ (1-c)] PYL(i)
Nachfrage nach Bargeld
CUd = c Md
Gleichgewicht auf dem Markt für Zentralbankgeld:
-9-
=
Angebot an
Zentralbankgeld
H
Durch einen höheren Zinssatz verringert sich Nachfrage nach ZB-Geld auf folgenden
Gründen:
Nachfrage Bargeld + Sichteinlagen sinkt sinkt Nachfrage nach Reserven durch GB
Erhöhung des Angebots an ZB-Geld führt zu einer Verschiebung der Angebotsgeraden
nach rechts Zinssatz sinkt
IS-LM-MODELL
IS-Kurve (bezieht sich auf Gütermarkt)
Y = C (Y – T) + I (Y,i) + G
Ableitung IS-Kurve
- 10 -
Gütermarkt: Zinsanstieg Investitionen sinken Einkommensrückgang Rückgang
Investition/Konsum
Geldmarkt: Je höher Zins, desto niedriger das Gleichgewichtseinkommen
IS-Kurve: Ist der geometrische Ort aller Zins/Einkommenskombinationen, die zu einem
Gleichgewicht auf den Gütermarkt führen Anstieg Zins führt zu Rückgang des Einkommens,
welches die IS-Kurve darstellt
1. Verschiebung nach rechts:
Steigerung des Einkommens
z.B. durch Steuersenkung, Erhöhung Staatsausgaben (expansive Fiskalpolitik), Zuwachs
an Konsumentenvertrauen, Subventionen (staatl. Zulagen), Konjunkturpakete
2. Verschiebung nach links:
Rückgang des Einkommens
z.B. durch Steuererhöhung, Rückgang Staatsausgaben (kontraktive Fiskalpolitik), Verlust
an Konsumentenvertrauen, Rückgang Investitionen
IS-Kurve steil: Rezession (Abschwung) kein Crowding out
IS-Kurve flach: im Aufschwung hohes Crowding out
LM-Kurve (bezieht sich auf Geldmarkt)
M
= YL(i)
P
Ableitung LM-Kurve
Je höher Einkommen, desto höher der Gleichgewichtszins
- 11 -
LM-Kurve: Ist der geometrische Ort aller Zins/Einkommenskombinationen, die zu einem
Gleichgewicht auf den Geldmarkt führen
1. Verschiebung nach unten (rechts):
Erhöhung Geldangebot
z.B. Bankensicherungsfonds, Bürgschaften, Leitzinsen senken
2. Verschiebung nach oben (links):
Reduktion Geldangebot
LM-Kurve steil: Hochkonjunktur
Zusammenspiel von IS- und LM-Gleichung
Vorgehensweise:
Welche Kurve ist betroffen?
Wie wird die Kurve verschoben?
Was passiert? (verbale Beschreibung)
IS-Kurve
LM-Kurve
Einkommen
Zins
T steigt
nach links
---
sinkt
sinkt
T sinkt
nach rechts
---
steigt
steigt
G steigt
nach rechts
---
steigt
steigt
G sinkt
nach links
---
sinkt
sinkt
M steigt (exp.)
---
nach unten (r.)
steigt
sinkt
M sinkt (konstr.)
---
nach oben (l.)
sinkt
steigt
Expansive Geldpolitik: GM steigt → Zins sinkt → Produktion steigt → Konsum + Investitionen
steigen
- 12 -
Expansive Fiskalpolitik: Staatsausgaben G steigen → Produktion steigt → Zins steigt → Konsum
steigt
Aber: Ein Anstieg von G führt zu einem Anstieg in Y = Einkommen (der Investitionen anregt), aber
auch zu steigenden Zinsen (die Investitionen hemmen)
MITTELFRISTIGE BETRACHTUNG
ARBEITSMARKT
Lohnabhängigkeiten:
Angebot nach Arbeit, Nachfrage nach Arbeit
Güternachfrage
Wirtschaftliche Lage, Politik
Qualifikationen
Preisniveauveränderungen (Zinsen, Inflation)
Region
Tarifbindung
Lohnsetzungsgleichung
W = Pe * F(u,z)
Nominallohn (W) ist abhängig von:
W ist umso größer, je höher das erwartete Preisniveau (Pe) ist
W ist umso niedriger, je höher Arbeitslosenquote (u) ist
W ist umso größer, je höher der Wert der Sammelvariable (z) ist (z erfasst alle anderen
Variablen, die das Ergebnis der Lohnfestsetzung beeinflussen könnten)
W hängen negativ von u und positiv vom Pe ab
Entscheidende Größe für Arbeiternehmer + Unternehmen: Reallohn W/Pe
Lohnsetzungsgleichung stellt negativen Zusammenhang zw. Arbeitslosenquote und Reallohn dar
je höher Arbeitslosenquote, desto niedriger Reallohn
- 13 -
Produktionsfunktion
Y = A*N
Y: Produktion
N: Beschäftigung
A: Arbeitsproduktivität
Werden Veränderungen der Arbeitsproduktivität ausgeschlossen, ist A konstant d.h. ein
Beschäftigter produziert genau 1 Einheit A = 1 Y = N
Preissetzungsgleichung
Preisfestlegung der Unternehmen:
P = (1 + µ) * W
µ hoch: wenig Wettbewerb
µ niedrig: viel Wettbewerb
daraus entsteht nach Umformung:
1
W =
P
1+µ
Festlegung der Preise durch Unternehmen wirkt sich auf Reallohn aus höherer
Gewinnaufschlag (1 + µ) besagt: Unternehmen erhöhen Preise bei gegebenen
Nominallohn Rückgang des Reallohns
Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt
Reallohn der Lohnfestsetzung = Reallohn der Preissetzungsgleichung
Gleichgewichtige Arbeitslosenquote = natürliche Arbeitslosenquote
P = Pe es gibt nur die natürliche Arbeitslosigkeit
Beispiel: Erhöhung Arbeitslosengeld (Auswirkung auf Lohnsetzung)
- 14 -
Erhöhung Arbeitslosengeld Erhöhung Reallohn AN haben weniger Angst vor
Arbeitslosigkeit Motivation sinkt MA werden schneller arbeitslos Anstieg der
natürlichen Arbeitslosenquote
Beispiel: weniger strengere Gesetzgebung gegen Wettbewerbsbeschränkungen (Auswirkung auf
Preissetzung)
Unternehmen können leichter Preisabsprachen treffen Erhöhung Gewinnaufschlag Sinken Reallohn Preissetzungsgleichung verschiebt sich nach unten Erhöhung der
natürlichen Arbeitslosenquote
AS-AD-MODELL
- 15 -
Aggregiertes Angebot – AS-Funktion
Änderungen der Produktion auf Preisniveau entscheidend: Anpassung von Löhnen und Preisen
im Zeitverlauf
AS-Funktion:
Y
P = Pe (1 + µ) * F (1 - L , z)
Preisniveau hängt positiv von Pe und Y (= Produktionsniveau) ab
Zunahme Produktion führt zum Anstieg des Preisniveaus:
Anstieg Produktion Beschäftigung steigt Arbeitslosigkeit sinkt Verbesserung der
Verhandlungsposition der AN Nominallohn steigt Produktion wird teurer Unternehmen erhöhen Preise Preisniveau steigt
Erwartetes Preisniveau > tatsächliches Preisniveau Anpassung erfolgt:
Erwartung eines höheren Preisniveaus Anpassung Nominallohn Kosten steigen Preise steigen Preisniveau steigt
AS-Kurve: Zusammenhang zw. Preisniveau und Produktion bei gegebenen Preiserwartungen
positive Steigung Zunahme Produktion führt zu Anstieg Preisniveau
liegt Produktion über natürlichen Niveau P > Pe
liegt Produktion unter natürlichem Niveau P < Pe
Verschiebung AS-Kurve bei gestiegenen Preiserwartungen
- 16 -
P > Pe Anpassung an Preisniveau, d.h. Preiserwartung steigt Preise steigen ASKurve verschiebt sich nach oben
P < Pe Preiserwartung sinkt AS-Kurve verschiebt sich nach unten
AS-Kurve verschiebt sich nicht, wenn LM sich verschiebt nur bei Verschiebung IS-Kurve
AS-Kurve verschiebt sich immer nach rechts, wenn die Produktion unterm natürlichen
Niveau liegt
Aggregierte Nachfrage – AD-Funktion
Negativer Zusammenhang zw. Produktion und Preisniveau
AD-Funktion:
Y=Y(
M
, G, T)
P
Produktion Y hängt positiv von realer Geldmenge (M/P) und Staatsausgaben (G) ab
Produktion Y hängt negativ von Steuern (T) ab
Produktion geht mit steigenden Preisniveau zurück
AD-Kurve verschiebt sich wenn IS-Kurve sich verschiebt und wenn LM-Kurve sich nur
aufgrund von Geldmenge verschiebt
bei Veränderung des Preisniveaus: Verschiebung entlang AD-Kurve (Punkt auf AD-Kurve)
Wenn IS sich verschiebt, verschiebt sich automatisch immer die AD-Kurve
- 17 -
Gleichgewicht auf dem Gütermarkt
Vom kurzfristigen zum mittelfristigem Gleichgewicht
Anpassung der Produktion im Zeitverlauf:
- 18 -
Solange Produktion über natürlichem Niveau liegt (Yn), übersteigt tatsächliches Preisniveau
das Erwartete korrigieren der Preiserwartungen nach oben Preisniveau steigt Rückgang der realen Geldmenge Zinssatz steigt Rückgang Produktion
Anpassungsprozess ist erst abgeschlossen, wenn das natürliche Produktionsniveau
erreicht wurde P = Pe
in der mittelfristigen Betrachtung, also nach Anpassung aller Preise und Preiserwartungen,
kehrt die Produktion somit immer zu ihrem natürlichen Niveau zurück
Expansive Geldpolitik (Erhöhung der Geldmenge LM nach rechts)
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Geldmenge erhöht sich LM-Kurve nach rechts kurzfristig steigt Produktion und Zins
sinkt
AD verschiebt sich ebenfalls nach rechts kurzfristig steigt Produktion und Preisniveau Arbeitslosenquote sinkt Löhne und Preise steigen
durch Anstieg der Preise sinkt reale Geldmenge LM verschiebt sich entlang der IS-Kurve
immer weiter nach oben bis ursprüngliche Lage wieder erreicht wird Zins steigt stetig
wieder an Investitionsnachfrage und Produktion gehen entsprechend zurück
da LM sich verschiebt, verschiebt sich AS ebenfalls entlang der AD-Kurve solange bis
natürliche Produktion wieder erreicht wird Anpassungsprozess (P > Pe)
Erhöhung der nominalen Geldmenge wird exakt durch einen proportionalen Anstieg des
Preisniveaus ausgeglichen
- 20 -
Restriktive (kontraktiv) Geldpolitik (Reduzierung Staatsausgaben/Steuererhöhung IS nach links)
Senkung Staatsausgaben Einkommen steigt Verschiebung IS nach links kurzfristig
steigt Einkommen und Zins
AD verschiebt sich ebenfalls nach links kurzfristig sinken Preisniveau und Produktion
da Preisniveau sinkt steigt reale Geldmenge immer weiter an Erhöhung der
Geldmenge LM-Kurve verschiebt sich nach rechts
P < Pe Anpassung des Preisniveaus AS verschiebt sich solange entlang AD-Kurve
nach unten, bis natürliche Produktion wieder erreicht wird
LM-Kurve verschiebt sich ebenfalls solange entlang der IS-Kurve nach unten, bis natürliche
Produktion wieder erreicht wird.
durch Reduzierung der Staatsausgaben sinkt der Zins
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Übersicht kurz- und mittelfristige Effekte
INFLATION
Geldentwertung, d.h. Anstieg des Preisniveaus für Güter, Lohn bleibt gleich → Geld ist weniger
Wert
Ursachen der Inflation
Geldmengeninduzierte Inflation
M*v=P*y
wenn y und v konstant M steigt und mittelfristig steigt P
Erhöhung der Geldmenge Quantitätstheorie
Nachfrageinduzierte Inflation
gesamtwirtschaftliche Nachfragesteigerung bei konstantem gesamtwirtschaftlichem Angebot, d.h.
die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen steigt ohne eine entsprechende Ausweitung des
Angebots. Dadurch entsteht ein Nachfrageüberhang und die Preise werden nach oben gezogen.
Beispiele
Konsuminflation = erhöhte Nachfrage der privaten Haushalte nach Konsumgütern
Investitionsinflation = erhöhte Nachfrage der Unternehmen nach Investitionsgütern
Staatsinflation = erhöhte Staatsausgaben
ist immer eine konjunkturelle Erscheinung (nur in Hochkonjunktur)
Auswirkung im AS-AD-Modell
AD nach rechts, AS nach links
Yd = C + I + G + Ex – Im
C + I + G = Hausgemachte Inflation (passieren im Inland)
Ex = importierte Inflation (Impuls kommt aus dem Ausland)
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Angebotsinduzierte Inflation
Preissteigerungen von Anbietern, um beispielsweise ihre Kostensituation zu verbessern oder ihre
Gewinne zu erhöhen.
Beispiele
Kosteninflation (Cost-Push Inflation) = Preissteigerungen durch erhöhte Produktionskosten
Lohn-Preis-Spirale = Preissteigerungen durch erhöhte Lohnstückkosten
Gewinninflation = Preissteigerungen für Gewinnerhöhungen
auch in Rezession
Auswirkung im AS-AD-Modell
Erhöhung des Gewinnaufschlages führt zur Verschiebung der AS-Kurve nach links
Arten:
(1) Gewinndruckinflation (= Verteilungskampf)
Unternehmen versuchen Gewinne zu erhöhen, indem sie nur die Preise erhöhen
funktioniert nur bei unvollkommenden Wettbewerb
(2) Lohndruckinflation
Gewerkschaften versuchen höhere Löhne durchzusetzen
(3) Kostensteuerinflation
Staat erhöht Steuer Unternehmen übertragen es auf die Preise höhere Kosten für
Produktion höhere Preise für Güter
(4) Importierte Inflation
Preise für Importgüter steigen z.B. Rohstoffe, Öl
Wirkung der Inflation
(1) Fehlallokationen
Ressourcen werden nicht mehr optimal eingesetzt
Informationsfunktion der Preise wird eingeschränkt
Wachstumseinbußen
(2) Unkontrollierbare Umverteilungseffekte
Umverteilung von Gläubiger zu Schuldner (Schuldner gewinnt; Gläubiger verliert)
Lohnlag: Umverteilung von Arbeitseinkommen zu Gewinneinkommen
Transfereinkommenslag: Umverteilung von Einkommensempfängern an Staat
Geldschöpfungsgewinne (Seigniorage): Umverteilung von Geldbesitzern zur
Geldschöpfungsstelle
(3) Kosten von Preisänderungen
Je höher Inflation, desto öfter müssen neue Preislisten etc. gedruckt werden Kosten
steigen z.B. Speisekartenkosten
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(4) Schuhsolenkosten
Informationskosten, da man ständig schauen muss, wo die Preise am günstigsten sind
Gewinner und Verlierer der Inflation
Gewinner
Schuldner haben „gutes Geld“ erhalten und zahlen „schlechtes Geld“ zurück
Staat Entwertung der Staatsschulden und erhöhte Staatseinnahmen
Verlierer
Bezieher fester Einkommen Preissteigerungen ohne Einkommenssteigerungen
Gläubiger, Sparer, Geldanleger Zinserträge fallen
Grundsätzlich kann man sagen, dass eine Inflation die gesamtwirtschaftliche
Produktivitätsentwicklung eines Landes beeinträchtigt, somit das Wachstum dämpft und den
Wohlstand senkt. Dadurch wird auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit gefährdet.
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