BF II BE 2015 – 1.3.1.1 + 1.3.1.2

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1.3.1.1 Begriff Markt, Marktarten und Markttypen / 1.3.1.2 Marktformen
VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE
Klasse: __________
© SEI
Datum: ___________
Thema: Markt, Marktarten und Marktformen
Markt
Mitte links: Carnaby Street in Londondas
Diese vier Fotos zeigen
Märkte in unterschiedlichen Regionen und Ländern dieser Welt.
Unten: Rheinisch-Westfälische Börse
So unterschiedlich diese Märkte sind, haben sie doch Gemeinsamkeiten.
Oben: Nordafrikanischer
Wochenmarkt
Unterschiede
Mitte rechts: Deutscher
Wochenmarkt
Auf dem nordafrikanischen Wochenmarkt
Ä kann der Käufer um den Preis verhandeln (feilschen),
Ä sind Käufer und Verkäufer am Preisbildungsprozess unmittelbar beteiligt,
Ä ist der Akt des Kaufens stark von
menschlicher Kommunikation geprägt
und
Ä richtet sich das Warenangebot nach
der Saison.
Auf dem deutschen Wochenmarkt
Ä sind die Preise festgelegt,
Ä kann der Käufer sich nicht unbedingt direkt am Preisbildungsprozess beteiligen und
Ä spielt das Saisonangebot keine große Rolle.
In der Carnaby Street, London,
Ä gibt es Werbung und Leuchtreklame und
Ä sieht man keinen Markt mehr im traditionellen Sinne.
Auf der Rheinisch-Westfälischen Börse, Düsseldorf,
Ä sind nur bestimmte Käufer und Verkäufer zugelassen.
Gemeinsamkeiten
Ä Auf allen Märkten treffen auf die eine oder andere Art Käufer und Verkäufer zusammen, also
Anbieter und Nachfrager oder Konsumenten und Produzenten.
Ä Durch das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage wird der Preis gebildet.
Definition des Begriffes Markt
Ä Markt = Ort des Zusammentreffens von Angebot und Nachfrage
Ä Auf dem Markt bilden sich die Preise.
Ä Bezogen auf den Preis handelt der Anbieter nach dem Maximalprinzip und der Nachfrager
nach dem Minimalprinzip.
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1.3.1.1 Begriff Markt, Marktarten und Markttypen / 1.3.1.2 Marktformen
Marktarten
1. Einteilung der Märkte nach der Art der Güter und Leistungen
WOLL beschreibt in seinem Lehrbuch „Allgemeine Volkswirtschaftslehre“ eine Möglichkeit, Märkte zu
systematisieren.
„Neben den Konsumgütermärkten als Teil der Produktmärkte gibt es
als zweite Gruppe die Märkte für Produktionsfaktoren, die aufgeteilt
werden können in Märkte für Arbeit, Boden und Kapital.“
Folgendes Schema ist nach dieser Beschreibung von WOLL zu ergänzen:
Märkte
Produktmärkte
Konsumgütermärkte
Investitions- oder Produktionsgütermärkte
Faktormärkte
Arbeitsmarkt
Immobilienmarkt
Kapitalmarkt
Geldmarkt
Am Kapitalmarkt werden Kredite und Beteiligungen gehandelt.
Am Geldmarkt werden Tages-, Monats- und Dreimonatsgelder gehandelt.
Einteilung der Märkte nach
Märkte, bei denen jedermann als Anbieter oder
offene Märkte
2. nach dem Umfang
Nachfrager auftreten kann
der Marktzutrittsgeschlossene MärkMärkte, zu denen nicht jedermann Zutritt hat
schranken
te
3. nach dem Umfang
freie Märkte
Märkte ohne jegliche Staatseingriffe
staatlicher
Marktbeeinflusregulierte (gelenkte) Märkte, auf denen der Staat eingreift, wenn er seine
Märkte
politischen Ziele gefährdet sieht
sung
Märkte, auf denen das gesamte Angebot und die
zentralisierte
Märkte
gesamte Nachfrage an einem bestimmten Ort aufei4. nach
räumlichnander treffen
zeitlichen
GeMärkte, auf denen Angebot und Nachfrage weder
dezentralisierte
sichtspunkten
am gleichen Ort noch zur gleichen Zeit aufeinander
Märkte
treffen
Die Anbieter befinden sich aufgrund starker NachVerkäufermarkt
frage (Nachfrageüberhang) in einer starken Position
5. nach der Gewichund können den Preis diktieren.
tung der MachtDie Nachfrager können aufgrund ihrer Verhandposition
Käufermarkt
lungsstärke durch ein reichhaltiges Angebot (Angebotsüberschuss) Einfluss auf den Preis nehmen.
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1.3.1.1 Begriff Markt, Marktarten und Markttypen / 1.3.1.2 Marktformen
Marktformen (Marktformenschema)
Anbieter
viele
wenige
einer
Polypol (=vollständige
Konkurrenz)
(Angebots-) Oligopol
(Angebots-) Monopol
Nachfrageoligopol
bilaterales (zweiseitiges) Oligopol
beschränktes Angebotsmonopol (Angebotsmonopol mit oligopolistischer Nachfrage)
Nachfragemonopol
(Monopson)
beschränktes Nachfragemonopol (Nachfragemonopol mit oligopolistischem Angebot)
(beschränktes Monopson)
bilaterales (zweiseitiges) Monopol
Nachfrager
viele
wenige
einer
Beispiele
Polypol
§
§
Wochenmarkt (mit Einschränkungen)
Lebensmittelhändler Û Lebensmittelnachfrager in Ballungsgebieten
Zweiseitiges Oligopol
§
§
§
Kranhersteller Û Nachfrager nach Kränen
Schienenhersteller Û Nachfrager nach Schienen
Werften Û Reedereien (Schiffe)
Zweiseitiges Monopol
§
Tarifpartner (Gewerkschaft Û Arbeitgeberverband)
§
(Angebots-) Monopol §
§
§
Nachfragemonopol
§
§
§
(Angebots-) Oligopol
§
§
§
Nachfrageoligopol
§
Briefpost
Deutscher Fußballbund Û Fernsehanstalten / Zuschauer
Elektrizitätswerke Û Nachfrager nach Strom
Bauunternehmung Û Staat, der Kasernen, Straßen usw. nachfragt
Rüstungsindustrie Û Staat, der Rüstungsgüter nachfragt
Mineralölgesellschaften Û Autofahrer
Waschmittelhersteller Û Waschmittelverbraucher
Autoindustrie Û Nachfrager nach Autos
Zigarettenindustrie Û Raucher
Landwirte Û Molkereien
Weinbauern Û Winzergenossenschaften
§
beschränktes Ange§
botsmonopol
§
beschränktes Nach§
fragemonopol
Hersteller eines medizinischen Spezialgerätes Û Krankenhäuser
Diamantenanbieter Û Nachfrager nach Diamanten
OPEC Û Nachfrager nach Erdöl
Autobahn-Bauunternehmer Û Staat
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1.3.1.1 Begriff Markt, Marktarten und Markttypen / 1.3.1.2 Marktformen
Erläuterungen zum Marktformenschema
·
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·
·
·
Es gibt zwei Marktseiten: die Angebotsseite und die Nachfrageseite.
Beim Marktformenschema unterscheidet man nach der Anzahl der Teilnehmer auf jeder Marktseite.
Diejenige Marktseite mit der geringeren Teilnehmerzahl bestimmt den Namen der Marktform. Man
bezeichnet diese Marktseite als die schwächere Marktseite.
Gibt es auf beiden Marktseiten wenige oder nur einen Teilnehmer, so ist keine Marktseite schwächer; daher spricht man vom zweiseitigen (bilateralen) Oligopol und vom zweiseitigen (bilateralen) Monopol.
Gibt es auf einer Marktseite wenige und auf der anderen nur einen Teilnehmer, so ist das Monopol von der anderen Seite her beschränkt. So gibt es das beschränkte Angebotsmonopol (Angebotsmonopol mit oligopolistischer Nachfrage) und das beschränkte Nachfragemonopol
(Nachfragemonopol mit oligopolistischem Angebot).
Gibt es auf beiden Seiten viele Teilnehmer, so spricht man vom Polypol (poly = viele)oder von
vollständiger Konkurrenz.
Ein Nachfragemonopol wird auch Monopson genannt, das beschränkte Nachfragemonopol daher
entsprechend auch beschränktes Monopson.
Übung zum Marktformenschema
Anbieter
Nachfrager
Bezeichnung
schwächere Marktseite:
____________________________________________
Wenige
Viele
Anzahl der Teilnehmer:
____________________________________________
Bezeichnung:
____________________________________________
schwächere Marktseite:
____________________________________________
Einer
Viele
Anzahl der Teilnehmer:
____________________________________________
Bezeichnung:
____________________________________________
schwächere Marktseite:
____________________________________________
Viele
Einer
Anzahl der Teilnehmer:
____________________________________________
Bezeichnung:
____________________________________________
schwächere Marktseite:
____________________________________________
Einer
Wenige
Anzahl der Teilnehmer:
____________________________________________
Bezeichnung:
____________________________________________
schwächere Marktseite:
____________________________________________
Wenige
Einer
Anzahl der Teilnehmer:
____________________________________________
Bezeichnung:
____________________________________________
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