"Radiogenomics".

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DEUTSCHE RÖNTGENGESELLSCHAFT
INTERVIEW MIT DRG-PRÄSIDENT
„Nur Mut!“
"Radiogenomics" lautet der Titel einer Session beim diesjährigen RöKo-Forschungsfreitags. Prof. Dr.
Norbert Hosten (Greifswald), Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft 2013-2015 und Chair
dieser Session, erläutert, warum diese Session zum Pflichtprogramm von wissenschaftlich
interessierten Radiologen gehört.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff "Radiogenomics“?
Radiogenomics bezeichnet die gemeinsame wissenschaftliche Auswertung von individuellen
radiologischen Untersuchungen und Informationen zum Genom bei Individuen. Anhand von MRUntersuchungen beispielsweise können sogenannte MR-Phänotypen festgelegt werden.
Ein solcher MR-Phänotyp wäre z.B. eine Einteilung von individuellen Probanden anhand der
arteriellen Leberversorgung, wie sie sich jeweils in der MR-Angiographie darstellt. Man kann dann
möglicherweise feststellen, welche Mutationen den einen oder anderen MR-Phänotyp hervorgebracht
haben.
Wie wird die Session zu diesem Thema ablaufen?
Wer heute Studenten unterrichtet, hört immer wieder, dass Frontalunterricht in Vorlesungsformen
keinen guten Lernerfolg zeigt. Es ist deshalb erstaunlich, dass auf Kongressen genau diese
Lehrformate auch heute dominieren. In der Sitzung beschränken wir uns daher auf kurze Vorträge. Ein
Drittel der Zeit wird für Interviews reserviert, die die Moderatoren, Experten auf ihrem Gebiet, mit den
Vortragenden durchführen. Das letzte Drittel der Zeit wird dann – hoffentlich intensiv – diskutiert.
Welche Chancen bietet Radiogenomics dem wissenschaftlichen Nachwuchs?
Ganz allgemein bieten Kohorten-Studien wie SHIP in Greifswald oder die Nationale Kohorte für
Nachwuchswissenschaftler auf Grund der Fülle von Daten große Chancen. Neben dem Genom
können dies auch klinische Informationen sein. Die Daten liegen im Grunde fertig vor, man kommt
heute immer mehr zu der Einsicht dass das, was die Allgemeinheit finanziert hat, auch für die
Allgemeinheit von allen interessierten Wissenschaftlern bearbeitet werden sollte und
Nachwuchswissenschaftler brauchen nur noch pfiffige Fragestellungen. Also: Nur Mut! In dieser
Sitzung lernt man, wie es gemacht wird.
Vielen Dank für das Gespräch!
Programmhinweis:
"Radiogenomics"
Freitag, 15. Mai 2015 | 16:45-18:15 Uhr | Saal Krause
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