Preisbildung auf Märkten in unterschiedlichen Konfigurationen

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mikroökonomische
Theorie
Marktmodelle
Vorrat der
Ökonomie an
Marktmodellen
Ausschnitte aus der
Realität
z.B. Brennholzhandel
Herr Professor, mit
welchem Modell kann ich
den Brennholzmarkt in
der Eifel am besten
beschreiben?
Preisbildung auf Märkten in unterschiedlichen Konfigurationen
Marktform
bzw. -modell
Anbieter
Nachfrager
Beispiele
Polypol
viele
viele
nationaler Brennholzmarkt
Monopol
einer
viele kleine
regionale Holzmärkte,
ggf. nationale Märkte für manche
Holzprodukte, z.B. spezielle Platten
Teil-Monopol
ein großer,
(viele)
kleine
viele
regionaler Holzmarkt, z.B.
Brennholzmarkt, mit Staatswald und
einigen Bauern als Anbieter
Monopson
viele
ein großer
nationaler Markt für BuchenEisenbahnschwellen
Teil-Monopson
viele
ein großer,
(viele) kleinen
regionaler Faserholzmarkt
bilaterales Monopol
einer
einer
regionaler Markt mit Staatswald als
einzigem Anbieter und einem Papierwerk
als einzigem Nachfrager
Oligopol
wenige
viele
Markt für Druckpapiere
Oligopson
viele
wenige
nationaler Faserholzmarkt
Literatur
Lehrbücher der Mikroökonomie bzw. der Industrieökonomik
Wied-Nebbeling, Susanne: Preistheorie und Industrieökonomik, 4. Auflage, Springer,
2004, frühere Fassungen des Buches: Markt- und Preistheorie
Bester, Helmut: Theorie der Industrieökonomik, Springer, 6. Auflage, 2012
Schumann, Jochen u.a.: Grundzüge der mikroökonomischen Theorie. 9. Auflage,
Springer, 2011
Knieps, Günter: Wettbewerbsökonomie, 2. Auflage, Springer, 2005
Bühler, Stefan und Jaeger, Franz: Einführung in die Industrieökonomik, Springer 2002
Woeckener, Bernd: Strategischer Wettbewerb, 2. Auflage, Springer, 2011
Olten, Rainer: Wettbewerbstheorie und Wettbewerbspolitik, Oldenbourg, 1998
und viele andere
eher kartell- und wettbewerbsrechtlich orientierte Literatur
Schulz, Norbert: Wettbewerbspolitik, Mohr-Siebeck, 2003
Schmidt, Ingo: Wettbewerbspolitik und Kartellrecht, Gustav Fischer, 1993
Stöhr, Holger Christian: Die Zukunft der Wettbewerbspolitik. Diss. Universität
Würzburg, im Internet verfügbar.
Wie ist ein Markt empirisch abzugrenzen?
Produkte
Rundholz
Kfz
Mittelklasse
Laubholz
Buchenholz
obere
Mittelklasse
BMW 5er
Bu-Brennholz
BMW 520
Raum
München – Bayern Deutschland – Europa - Welt
Modelle für
Märkte und
Preisbildung
Polypol
Monopole
monopolistische
Konkurrenz
Bei den Entscheidungen wird grundsätzlich
Unabhängigkeit von Entscheidungen anderer
unterstellt. Es gibt also keine direkte
Interdependenz der Marktpartner.
bilaterales
Monopol
Oligopole
Für die Entscheidungen sind
Annahmen über die
Reaktionen der Marktpartner
wichtig. Es herrscht also
direkte Interdependenz
zwischen den Marktpartnern.
Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen
Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen
statische
Konsumentenrente
und Produzentenrente
Produktionseffizienz
Minimalkostenkombination
dynamische
Allokation der
Produktionsfaktoren
mindestoptimale
Größe
Betriebsoptimum
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 19 ff.
Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen
Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen
statische
Konsumentenrente
und Produzentenrente
dynamische
Allokation der
Produktionsfaktoren
Produktionseffizienz
Minimalkostenkombination
P
mindestoptimale
Größe
Betriebsoptimum
P
N
Po
GK
KR
GK
Xo
Po
X
PR
Xo
X
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 19 ff.
Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen
Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen
statische
Konsumentenrente
und Produzentenrente
Produktionseffizienz
Minimalkostenkombination
dynamische
Allokation der
Produktionsfaktoren
mindestoptimale
Größe
Betriebsoptimum
Um effizient zu produzieren, muß der Produzent die Minimalkostenkombination realisieren.
Dann findet keine Verschwendung von Produktionsfaktoren statt.
Es muß auch im Minimum der Durchschnittskostenkurve produziert werden.
Hier ist der Aufbau bzw. die Auslastung von Produktionskapazitäten relevant.
Bei der Wahl der Kapazitätsgröße müssen sich die Produzenten an der langfristigen
Durchschnittskostenkurve orientieren. So erreichen sie die mindestoptimale Größe.
Geht man von bestehenden Kapazitäten aus, müssen sich die Produzenten an der
kurzfristigen DKV orientieren. In deren Minimum liegt das Betriebsoptimum.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 21
Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen
Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen
statische
Konsumentenrente
und Produzentenrente
Produktionseffizienz
Minimalkostenkombination
dynamische
Allokation der
Produktionsfaktoren
mindestoptimale
Größe
Betriebsoptimum
Wenn sich in einer Volkswirtschaft durch Verschiebung von Produktionsfaktoren von einer
Produktion in eine andere die Wohlfahrt erhöhen läßt, war die Ausgangssituation nicht
effizient.
Dieses Kriterium wird dann verletzt, wenn in einem Produktionssektor relativ zu den
anderen zu wenig Produktionsfaktoren eingesetzt werden. Beispielsweise, weil ein
Monopolist zugunsten eines hohen Preises die Produktion gering hält.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 21
Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen
Kriterien zur Beurteilung von Marktergebnissen
statische
Konsumentenrente
und Produzentenrente
Produktionseffizienz
Minimalkostenkombination
dynamische
Allokation der
Produktionsfaktoren
mindestoptimale
Größe
Betriebsoptimum
Liegt das Ziel in einer Steigerung der Wohlfahrt, ist dynamische Effizienz zu fordern.
Z.B. durch Prozessinnovationen sollen mit derselben Faktormenge mehr Güter hergestellt
werden. Auch neue Produkte (Produktinnovationen) können die Wohlfahrt steigern.
Zur Beurteilung sollen Modelle herangezogen werden, mit denen man die optimalen
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung und die optimale Anzahl von
Produktvarianten bestimmt.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 21
Monopol (1)
Umsatz
Kosten
Gewinn
Unser Monopolist will
seinen Gewinn
maximieren
Wo ist die Gewinnlinse
am höchsten?
Kosten
Warum ist die Umsatzfunktion
des Monopolisten eine Parabel?
Erlös
Gewinnlinse
Kann der Monopolist
sich überhaupt als
Mengenanpasser verhalten?
Gewinn
Er kann entweder den
Preis setzen oder die Menge.
Menge
vgl. Henrichsmeyer u.a. 1979, S. 183
Monopol (2)
Der Gewinnkalkül des Monopolisten
Preis, Erlös,
Grenzerlös,
Grenzkosten
Grenzkosten (steigend)
Erlös
C bezeichnet den
Cournot´schen Punkt
C
PM
Preis-AbsatzFunktion
0
Menge
XM
Grenzerlös
vgl. Linde, 1992, S. 166
Monopol (3)
Der Gewinnkalkül des Monopolisten mit konstanten Grenzkosten
Preis, Erlös,
Grenzerlös,
Grenzkosten
Erlös
C
Der Monopolpreis
liegt bei dieser
PM
Konstellation immer
genau auf der Hälfte
zw. den GK und dem
Höchstpreis
(Ordinatenabschnitt
der PAF).
0
C bezeichnet den
Cournot´schen Punkt
Während ein Anbieter auf einem Konkurrenzmarkt, der mit
einer linear-limitationalen Produktionsfunktion produziert,
zur Gewinnmaximierung die Kapazitäten immer voll
auslasten muß, gilt für den Monopolisten unabhängig von
den Grenzkosten die Gewinnmaximierungsbedingung
„Grenzerlös = Grenzkosten“.
Der Monopolist wird allerdings seine Kapazitäten
mittelfristig so anpassen, daß er die Monopolmenge ohne
Leerkosten produzieren kann.
Grenzkosten (konstant)
Preis-AbsatzFunktion
Menge
XM
Grenzerlös
Entsprechen die Produktionsverhältnisse in der Holzindustrie eher einer Produktionsfunktion
nach dem Ertragsgesetz oder eher einer linear-limitationalen Produktionsfunktion?
vgl. Linde, 1992, S. 166
Monopol (3)
Ineffizienzen durch Monopole
Ineffizienzen
Gütermarkt
Faktormarkt
3 Kriterien
Wird (bei mehr als einem Produktionsfaktor) die
Minimalkostenkombination realisiert?
Hat der Betrieb die mindestoptimale Größe und
produziert er im Betriebsoptimum?
Erhöht ein Transfer von Produktionsfaktoren zwischen
den Sektoren die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt?
Monopol (4)
Wohlfahrtsminderung durch Monopol – dead-weight loss – Verlust an Konsumentenrente
Preis, Erlös,
Grenzerlös,
Grenzkosten
Grenzkosten
Erlös
PM
PP
Preis-AbsatzFunktion
0
Menge
XM
XP
Grenzerlös
vgl. Linde, 1992, S. 166
Monopol (5)
Monopol – zusätzlicher Gewinn (Produzentenrente) des Monopolisten
Preis, Erlös,
Grenzerlös,
Grenzkosten
Grenzkosten
Erlös
PM
PP
Preis-AbsatzFunktion
0
Menge
XM
XP
Grenzerlös
Monopol (6)
Wohlfahrtsminderungen durch Ineffizienzen auf den Faktormärkten
genaue Modellbetrachtungen bei Wied-Nebbeling (2004, S. 65 ff.) . Hier die Ergebnisse:
Kriterium
Wird (bei mehr als einem Produktionsfaktor) die
Minimalkostenkombination realisiert?
Wird Gewinnmaximierung angestrebt ja, also werden
die Produktionsfaktoren nicht verschwendet.
Hat der Betrieb die mindestoptimale Größe und
produziert er im Betriebsoptimum?
Das hängt von der Produktionstechnik ab. Es gibt
Gründe,
zu große Kapazitäten vorzuhalten. Eher
3 Kriterien
schwer zu beurteilen, vor allem bei nicht konstanter
Nachfrage.
Erhöht ein Transfer von Produktionsfaktoren zwischen
den Sektoren die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt?
Im Falle von Gütermärkten mit unterschiedlicher
Monopolisierung tritt eine Wohlfahrtsminderung ein.
In den Branchen mit Monopolisierung werden zu
wenige Produktionsfaktoren eingesetzt.
Neben den Fragen der Effizienz gibt es noch einige Fragen der Verteilung.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Monopol (7)
Warum könnte der Wohlfahrtsverlust auch als geringer eingeschätzt werden?
Monopol (8)
Der Monopolgrad – Lernersche Monopolgrad
𝑃𝑀 − 𝐺𝐾
πœ‡=
𝑃𝑀
Die Differenz zwischen dem Monopolpreis und den Grenzkosten wird (prozentual) auf
den Monopolpreis bezogen.
Wenn diese Differenz gleich Null ist, also der Monopolpreis den Grenzkosten
entspricht, ist der Monopolgrad gleich Null. Dann liegt ja der Preis des
Konkurrenzmarktes vor. Dann gibt es keine Ineffizienz.
Bei Grenzkosten von Null müßte das Gut im Konkurrenzmarkt zum Nullpreis
angeboten werden. Dann wäre der Monopolgrad gleich 100%. Die gesamte
Preisdifferenz zu Null wäre dem Monopol zuzurechen.
Der Monopolgrad liegt also zwischen 0 und 1 bzw. 0% und 100%.
Der Monopolgrad ist nicht nur im Monopol, sondern in allen Märkten mit
unvollständiger Konkurrenz eine Kennzahl zur Messung der Ineffizienz.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Monopol (9)
Der Lerner´sche Monopolgrad – grafische Darstellung
Preis, Erlös,
Grenzerlös,
Grenzkosten
𝑃𝑀 − 𝐺𝐾
πœ‡=
𝑃𝑀
Grenzkosten
C
PM
Erlös
PM - GK
Preis-AbsatzFunktion
PM
0
Menge
XM
Grenzerlös
vgl. Linde, 1992, S. 166
Monopol (10)
Der Monopolgrad – Lernersche Monopolgrad
πœ‡=
𝑃𝑀 − 𝐺𝐾
𝑃𝑀
Der Monopolgrad ist bei positiven Grenzkosten von der Preiselastizität der Nachfrage
abhängig. Wied-Nebbeling (2004, S. 29) zeigt, daß er sich auch wie folgt schreiben läßt:
πœ‡=
1
πœ€π‘₯,𝑝
Der Monopolgrad ist umso höher, je unelastischer die Nachfrage (im Cournot´schen Punkt).
Bei unelastischer Nachfrage können die Monopolisten eine hohe Preisdifferenz in Relation
zum Konkurrenzpreis durchsetzen.
In Märkten mit unelastischer Nachfrage haben Monopolisten also viel Marktmacht.
Den Lernerschen Monopolgrad kann man für empirische Untersuchungen nutzen.
Der dead-weight loss ist aber aussagefähiger, da er die Wohlfahrtsminderung mißt.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Teil-Monopol (1)
Als Teilmonopol wir ein Markt bezeichnet, in dem ein Unternehmen einen sehr hohen
Marktanteil besitzt, während andere konkurrierende Anbieter nur sehr geringe
Marktanteile erreichen.
Wie lange eine solche Situation stabil ist, hängt von den Marktzugangsbedingungen,
der Preispolitik des Unternehmens und auch vom unternehmerischen Geschick ab.
In Holzmärkten ist die Stabilität ggf. durch die Eigentumsverhältnisse an den
Waldflächen gegeben, die sich kaum verändern.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Teil-Monopol (2)
Wie muß sich der große Anbieter verhalten, um seinen Gewinn (kurzfristig) zu
maximieren?
Was kann der große Anbieter über das Angebotsverhalten der kleinen Anbieter
annehmen?
Er wird unterstellen, daß die kleinen Anbieter, da sie keine Marktmacht besitzen, sich
als Mengenanpasser verhalten. Sie werden also die Menge so verändern, daß die
Grenzkosten gleich dem Preis sind (Gewinnmaximierungsbedingung des
Mengenanpassers).
Der große Anbieter wird versuchen, die Angebotsfunktion (= Grenzkostenfunktion)
der kleinen Anbieter zu schätzen. Dann weiß er, bei welchem Preis die kleinen
Anbieter welche Menge auf den Markt bringen.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Teil-Monopol (3)
Der große Anbieter ermittelt die auf ihn entfallende Nachfrage.
Er kennt das Angebot der kleinen bei jedem Preis. Er kennt die Gesamtnachfrage.
Preis
GKkl
Nachfrage
Menge
In Nairobi fehlt ein Obi!
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Teil-Monopol (4)
Der große Anbieter ermittelt die auf ihn entfallende Nachfrage.
Er kennt das Angebot der kleinen bei jedem Preis. Er kennt die Gesamtnachfrage.
Wied-Nebbeling verwendet ein Zahlenbeispiel mit einer auf 1 normierten
Nachfragefunktion. Also sowohl der Prohibitivpreis als auch die Sättigungsmenge sind
jeweils gleich 1.
Preis
1
GKkl
N
Nachfragefunktion gesamt
x=1-p
(1)
aggregierte GK der kleinen
Anbieter
GKkl = 3 x
(2)
Gewinnmaximierungsbedingung
der kleinen Anbieter
GKkl = p
folglich
p=3x
(3)
damit lautet die Angebotsfunktion xkl = 1/3 p
der kleinen Anbieter
(4)
Menge
1
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Teil-Monopol (5)
Der große Anbieter ermittelt die auf ihn entfallende Nachfrage.
Preis
1
N
GKkl
Nachfragefunktion gesamt
π‘₯ =1−𝑝
(1)
aggregierte GK der kleinen Anbieter
πΊπΎπ‘˜π‘™ = 3π‘₯
(2)
Gewinnmaximierungsbedingung der
kleinen Anbieter
πΊπΎπ‘˜π‘™ = 𝑝
(3)
durch Einsetzen von (3) in (2)
𝑝 = 3π‘₯
(4)
damit lautet die Angebotsfunktion der
kleinen Anbieter
π‘₯π‘˜π‘™ =
1
𝑝
3
(5)
jetzt muß die Angebotsfunktion der
kleinen Anbieter (4) von der Nachfrage
(1) abgezogen werden, um die auf den
großen Anbieter entfallende
Nachfrage zu ermitteln
1
π‘₯𝑅𝑒𝑠𝑑 = 1 − 𝑝 − 𝑝
3
4
=1− 𝑝
3
(6)
um die Preis-Absatzfunktion des großen
Anbieters zu ermitteln, müssen
wir nach p auflösen:
3 3
= − π‘₯
4 4
(7)
𝑝𝑇𝑀
Menge
1
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Teil-Monopol (6)
1
GKkl = 3x
¾
Grenzkosten der kleinen Anbieter
N p = 1 – p gesamte Nachfrage
pTM ½
GKTM = 1/4
¼
GETM
¼
1/3
xTM
NRest
½
xgesamt
xkl =1/6
1
Teil-Monopol (7)
Der große Anbieter kann nun die für ihn gewinnmaximale Menge bestimmen.
Für ihn gilt die Gewinnmaximierungsbedingung Grenzkosten = Grenzerlös (GK = GE)
die Grenzkosten des TM seien als konstant
angenommen
der Erlös des TM ergibt sich aus der auf den TM
entfallenden Restmenge (6) multipliziert mit dem
Preis
der Grenzerlös des TM ist
Der vom Preis abhängige Gewinn des TM ergibt
sich als
Preis
1
𝐺𝐾𝑇𝑀 =
1
4
𝐸𝑇𝑀 = 1 −
aus der Bedingung GETM = GKTM folgt
GKkl
nach x aufgelöst ergibt sich die gewinnmaximale
Angebotsmenge des TM
4
∗𝑝 ∗𝑝
3
3 6
− π‘₯
4 4
= 𝑝 − 𝑐 ∗ π‘₯𝑅𝑒𝑠𝑑
𝐺𝐸𝑇𝑀 =
𝐺𝑇𝑀
= 𝑝 −
N
(8)
=c
(9)
(10)
(11)
1
4
∗ (1 − 𝑝)
4
3
3
6
1
− π‘₯=
4
4
4
1
π‘₯𝑇𝑀 =
3
(11)
(12)
Menge
1
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Teil-Monopol (8)
Der große Anbieter kann nun die für ihn gewinnmaximale Menge bestimmen.
Für ihn gilt die Gewinnmaximierungsbedingung Grenzkosten = Grenzerlös (GK = GE)
Für die Ermittlung der gewinnmaximalen Menge könnte man aber auch die Gewinnfunktion
ableiten und die erste Ableitung nullsetzen.
Die Zielfunktion des TM setzt sich aus dem Produkt von Netto-Erlös (Preis minus Grenzkosten)
und Restnachfrage (6) zusammen
𝐺𝑇𝑀 𝑝 = 𝑝 − 𝑐 ∗ π‘₯𝑅𝑒𝑠𝑑
3
𝐺𝑇𝑀 𝑝 = 𝑝 − 𝑐 ∗ (1 − 𝑝)
4
Nach der Gewinnmaximierungsbedingung erster Ordnung ist die erste Ableitung am
Gewinnmaximum gleich Null
𝑑𝐺𝑇𝑀 (𝑝)
3
1
=1 − 𝑝+ =0
𝑑𝑝
8
3
daraus folgt, wenn man nach p auflöst:
4 3
= 𝑝
3 8
𝑝𝑇𝑀 =
1
2
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Teil-Monopol (9)
Jetzt läßt sich der für den TM gewinnmaximale Preis berechnen.
Für diesen Preis kann man dann die Angebotsmenge der kleinen Anbieter berechnen.
Aus den beiden gewinnmaximalen Mengen ergibt sich die auf dem markt insgesamt
angebotene Menge.
setzt man in die Preisabsatzfunktion ein, erhält
man den für TM gewinnmaximalen Preis
3 3
− π‘₯=
4 4
𝑝𝑇𝑀 =
3
4
3
4
1
3
= − ∗ =
bei diesem Preis bieten die kleinen Anbieter
gemäß ihrer Angebotsfunktion die Menge
Preis
1
insgesamt wird also auf dem Markt die folgende
Menge angeboten
N
π‘₯π‘˜π‘™ =
1
𝑝
3 𝑇𝑀
3
4
(12)
− =
1
4
1
2
1
3
1
2
1
6
(13)
1 1 1
+ =
3 6 2
(14)
= ∗ =
π‘₯ = π‘₯𝑇𝑀 + π‘₯π‘˜π‘™ =
GKkl
Menge
1
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Teil-Monopol (10)
1
GKkl = 3x
N p=1-p
Vergleich Teilmonopol – Polypol - Monopol
GKTM =
¾
GKgesamt =
pM
pTM
pPolypol ½
¼
GETM
¼ xTM xM
xkl =1/6
GEM
½
xPolypol
NRest
1
Preisdifferenzierung (1)
Preisdifferenzierung
Ein Gut wird zu unterschiedlichen Preisen an
unterschiedliche Kunden verkauft.
Eine Preisdifferenzierung muß scheitern,
wenn die Kunden, die einen relativ niedrigen
Preis bezahlen (können), das Gut an andere
Kunden verkaufen können, die einen höheren
Preis bezahlen sollen.
Preistafel
Erwachsene
Kinder
Rentner
Mitglieder des Fördervereins
Gruppen
Änderungen vorbehalten
Bei Dienstleistungen sind solche
Arbitragegeschäfte oft nicht möglich.
Ein typisches Beispiel für Arbitragegeschäfte
sind Re-Importe, z.B. von Autos oder
Medikamenten.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Preisdifferenzierung (2)
Grad der
Preisdifferenzierung
1.
vollständige Preisdifferenzierung:
jedem Kaufwilligen wird sein Reservationspreis
abverlangt
2.
die Kunden werden in Gruppen eingeteilt
3.
das Unternehmen ist mit mehreren Teilmärkten
konfrontiert, z.B. regionalen Märkten, ggf. auch
saisonalen Märkten
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Preisdifferenzierung (3)
Preisdifferenzierung ersten Grades oder vollständige Preisdifferenzierung
P
Unter Konkurrenzmarktbedingungen ist die
schraffierte Fläche die Konsumentenrente.
N =PAF
Bei vollständiger Preisdifferenzierung kann es
dem Anbieter gelingen, jedem Nachfrager den
jeweiligen Reservationspreis abzuverlangen.
So kann es dem Anbieter gelingen, sich quasi die
Konsumentenrente vollständig anzueignen.
GK
XM
X
Das Monopol verursacht bei vollständiger
Preisdiskriminierung zwar keinen
Wohlfahrtsverlust, aber der Monopolist eignet sich
den gesamten sozialen Überschuß an!
Nachfrager, deren Zahlungsbereitschaft geringer
ist als die Grenzkosten des Anbieters, werden
nicht beliefert.
Die Monopolmenge bei vollständiger
Preisdifferenzierung wird also durch die
Grenzkosten und die Nachfragekurve bestimmt.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Preisdifferenzierung (4)
Preisdifferenzierung zweiten Grades
Von Preisdifferenzierung zweiten Grades wird gesprochen, wenn es dem Anbieter nicht gelingt,
jedem Nachfrager den Reservationspreis abzufordern, sondern wenn er die Nachfrager nur in
Gruppen einteilen kann, und den Gruppenmitgliedern jeweils einen gruppenspezifisch
bestimmten Preis abfordern kann.
p
p
GE
PAF
PAF
p1
p1
p2
p2
GK
p3=pGK
x1
x2
x3=xGK
GK
p3=pGK
x
x1
x2
x3=xGK
x
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Preisdifferenzierung (5)
Preisdifferenzierung zweiten Grades
p
p
GE
PAF
PAF
p1
p1
p2
p2
GK
p3=pGK
x1
x2
x3=xGK
GK
p3=pGK
x
x1
x2
x3=xGK
x
Wie die Gruppen eingeteilt werden, wird eher selten thematisiert.
Der Anbieter kann von allen Gruppenmitgliedern jeweils den Reservationspreis des
Gruppenmitglieds mit der geringsten Zahlungsbereitschaft fordern. Außer diesem Mitglied mit der
geringsten Zahlungsbereitschaft bleibt allen anderen noch eine Konsumentenrente.
Die angebotene Menge wird durch die Grenzkosten und die Nachfragefunktion bestimmt.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.
Preisdifferenzierung (6)
Preisdifferenzierung dritten Grades
Bei der Preisdifferenzierung dritten Grades existieren durch die Randbedingungen oder durch das
Unternehmen geschaffene Teilmärkte (regionale Märkte, Linien- und Charterflüge, im Holzmarkt
z.B. Verkauf von Holz mit und ohne ein Zertifikat für Nachhaltigkeit zu verschiedenen Preisen).
Im Ergebnis kann der Monopolist in dem Teilmarkt, in dem die Nachfrager weniger sensibel auf
eine Preiserhöhung reagieren (geringere Preiselastizität), einen höherer Preis verlangen.
p
pb
pa
pm
p mb
p
maxa* + mbxb*
m
a
GK
GK
Na
maxa*
m
a
GK
GE
GEb
GEa
x
Ngesamt
mbxb*
Nb
x
x
m
b
x
x
m
x
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.,
Bester, S. 71
Preisdifferenzierung (7)
Preisdifferenzierung dritten Grades - Wohlfahrtswirkungen
Preisdifferenzierung dritten Grades muß nicht zwangsläufig mit Wohlfahrtsverlusten einhergehen.
Das Beispiel (Bester, 2012, S. 71 ff.) zeigt, daß der Monopolist bei Verbot von Preisdiskriminierung
den Teilmarkt ganz links (niedrigerer Höchstpreis) gar nicht beliefern würde. Läßt man
Preisdiskriminierung zu, liefert er auch an die Nachfrager in diesem Markt, ohne daß sich die
Situation für die Nachfrager in dem anderen Markt verändert.
p
pb
pa
pm
pbm
p
maxa* + mbxb*
m
a
GK
GK
mbxb*
GK
GE
maxa*
GEb
GEa
x
m
a
x
x
m
b
x
x
m
x
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 65 ff.,
Bester, S. 71
Monopson (1)
Die Lage beim Monopson ist quasi spiegelverkehrt die beim Monopol.
Die Modellierung kann daher analog zum Monopolfall erfolgen.
Meist wird (stillschweigend) unterstellt, daß sich der Monopsonist auf dem
Endproduktmarkt betätigt. Das muß jedoch nicht sein. Es können auch Faktorleistungen
angeboten werden.
Auf Faktormärkten kann auch die Monopson-Situation auftreten.
Damit das folgende Modell einfach bleibt, treffen wir die Annahme, daß der
Monopsonist nur einen Produktionsfaktor für seine Produktion benötigt.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (2)
Faktormarkt
Absatzmarkt
P
P
Nachfrage des
Monopsonisten
Nachfrage auf dem
Absatzmarkt
V
Angebot des
Monopsonisten
X
vom Rohstoff zum Endprodukt
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (3)
Wir betrachten einen Faktormarkt mit einem einziegen Nachfrager, aber vielen
Anbietern.
Das Angebot der kleinen Anbieter auf dem Faktormarkt bildet sich analog zum Angebot
kleiner Mengenanpasser auf dem Produktmarkt.
Sie passen ihre Mengen entlang ihrer Grenzkostenkurven an den jeweils vom
Monopsonisten gesetzten Preis an.
Folglich muß der Monopsonist die Wirkung des von ihm gesetzten Preises auf die
Angebotsmenge berücksichtigen.
Zahlt er einen hohen Preis, ist das Angebot hoch. Zahlt er einen niedrigen Preis, ist die
Angebotsmenge niedrig.
Damit der Monopsonist seinen Gewinn maximieren kann, muß er die Angebotsfunktion
der kleinen Anbieter kennen.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (4)
Gewinnmaximierung des Monopsonisten
Der Gewinnkalkül ist prinzipiell von der Marktform unabhängig. Es gilt die Differenz
zwischen Erlös und Kosten zu maximieren.
Auf dem Absatzmarkt muß der Monopsonist sich an den Preis anpassen.
Sein Erlös wird bestimmt von dem Preis auf dem Absatzmarkt und der Menge, die er
anbietet.
Da er einen sehr geringen Marktanteil und keinen Einfluß auf den Preis hat, kann er zu
dem jeweils herrschenden Preis auch jede gewünschte Menge absetzen.
Bestimmen kann der Monopsonist jedoch den Preis auf dem Faktormarkt – und damit
auch die Menge an Produktionsfaktor.
Der Gewinn des Monopsonisten ist daher stark von seinem Preissetzungsverhalten auf
dem Faktormarkt abhängig.
Denken Sie an einen Monopsonisten auf einem nationalen oder regionalen
Faktormarkt (Holzmarkt), der seine Produkte auf dem Weltmarkt verkauft.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (5)
der Gewinn ist die Differenz zwischen Erlös und Kosten,
jeweils in Abhängigkeit von der Menge v des
eingesetzten Produktionsfaktors
Zur besseren Unterscheidung kann der Erlös auch als
Wert der Produktion bezeichnet werden
Diese Größe W(v) gibt an, wieviel die von der
Faktormenge v abhängige Produktionsmenge x auf
dem Absatzmarkt wert ist
E(v) – K(v) = G(v)
E(v) = W(v)
W(v) = p · x(v)
Die Faktorkosten K(v) entstehen auf dem
Beschaffungsmarkt, ohne Berücksichtigung von
Fixkosten entsprechen sie den Ausgaben für den
einzigen Faktor A(v)
K(v) = A(v)
Die Ausgaben sind abhängig von Faktorpreis und
Faktormenge
A(v) = pv(v) v
Die Gewinnfunktion des Monopsonisten ist also
G(v) = W(v) – A(v)
G(v) = p · x(v) – pv(v) v
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (6)
Die Gewinnfunktion des Monopsonisten ist also
Wiederholung von der vorherigen Seite
Das Gewinnmaximum wird erreicht, wenn der
Grenzgewinn Null beträgt.
Also ist die Ableitung der Gewinnfunktion nach der
Faktormenge Null zu setzen.
wir bezeichnen als Grenzwertprodukt
wir bezeichnen als Grenzausgaben
Die zusätzlichen Ausgaben betreffen die gesamte
Faktormenge!
damit wirklich ein Gewinnmaximum vorliegt, muß die
Bedingung zweiter Ordnung erfüllt sein.
Die Steigung der Kurve des Grenzwertprodukts muß
kleiner sein als die Steigung der Grenzausgabefunktion
G(v) = W(v) – A(v)
G(v) = p · x(v) – pv(v) v
dx(v)
dG(v)
dp (v)
=p·
– pv(v) + v · v
dv
dv
dv
(
p·
pv(v) + v ·
)= 0
dx(v)
dv
dpv(v)
dv
G´´(v) = W´´(v) – A´´(v) < 0
bzw.
W´´(v) < A´´(v)
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (7)
Die zusätzlichen Kosten = Grenzausgaben für die Beschaffung einer Mengeneinheit
des Faktors sind von der Angebotselastizität (Preiselastizität der Faktor-Anbieter)
abhängig.
Je unelastischer das Angebot, desto höher sind die zusätzlichen Kosten.
Der Monopsonist muß ja nicht nur für die zusätzliche Menge mehr bezahlen, sondern
für die gesamte Menge muß er den höheren Preis bezahlen.
Die Grenzausgaben sind unten durch die zusätzlichen Flächen dargestellt.
preiselastisches Angebot
preisunelastisches Angebot
Pv
Pv
V
völlig elastisches Angebot
Pv
V
V
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (8)
grafische Darstellung der Preisbildung im Monopson
Pv
Grenzausgaben GA
Preisbeschaffungsfunktion PBF = Angebotskurve der Faktoranbieter
Preis im Monopson
C
Grenzwertprodukt GWP
V
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (9)
Vergleich mit der Situation eines Polypols auf dem Faktormarkt – suboptimale
Faktorallokation
In der Polypol-Situation entspräche die
Kurve des Grenzwertproduktes der
Nachfragekurve nach dem Faktor.
Pv
Grenzausgaben GA
Die Preisbeschaffungskurve ist die
Angebotskurve.
Also ist der Preis c.p. im Monopson
Preisbeschaffungsfunktion PBF niedriger und die nachgefragte Menge ist
geringer als in einem Polypol.
C
Grenzwertprodukt GWP
V
Das gilt aber natürlich nur bei gleicher Lage
der Kurve des GWP.
Wären die Nachfrager weniger produktiv
als der Monopsonist, läge die GWP-Kurve
niedriger, der Effekt wäre geringer.
In welchen Flächen kommt der
Wohlfahrtsverlust zum Ausdruck?
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (10)
Vergleich mit der Situation eines Polypols auf dem Gütermarkt – suboptimale
Faktorallokation
Pv
Grenzausgaben GA
Preisbeschaffungsfunktion PBF
Auch der Faktoreinsatz ist durch das
Monopson auf dem Faktormarkt geringer
als er ohne die Marktmacht des
Nachfragers wäre.
Folglich werden geringere Faktormengen
nachgefragt und damit auch geringere
Gütermengen produziert.
C
Grenzwertprodukt GWP
Durch die Wirkung auf den Faktorpreis
werden ggf. zur Produktion anderer Güter
zu große Faktormengen eingesetzt.
V
Differenz der
Faktormengen
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (11)
Die Differenz zwischen Monopsonpreis und Monopolpreis ist von der Preiselastizität
des Faktorangebotes abhängig.
Die Preiselastizität des Faktorangebotes ist die prozentuale Veränderung der
πœ‚π‘£,𝑝𝑣
Faktormenge bei einer prozentualen Veränderung des Faktorpreises.
Grenzausgaben GA unelastisch
Pv
Preisdifferenz
im Fall des unelastischen
Faktorangebotes
Preisdifferenz
im Fall des elastischen
Faktorangebotes
PBF unelastisch = Angebotskurve der Faktoranbieter
Grenzausgaben GA elastisch
C
PBF elastisch = Angebotskurve der Faktoranbieter
C
Grenzwertprodukt GWP
V
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (12)
Die Marktmacht des Monopsonisten läßt sich durch den Monopsongrad messen.
Er ist in Analogie zum Monopolgrad definiert als:
πœ‡π‘€π‘†
𝐺𝐴 𝑣 − 𝑝𝑣
1
=
=
𝑝𝑣
πœ‚π‘£,𝑝𝑣
Der Monopsongrad liegt zwischen nahe Null und unendlich.
Bei hoher Preiselastizität des Faktorangebotes ist der Monopsongrad gering.
Ist die Preiselastizität des Faktorangebotes hoch, kann der Monopsonist den Preis nicht
stark drücken. Sein Versuch, den Preis zu drücken, führt zu einer starken
Mengenreaktion. Der Rückgang der Menge geht stark zu Lasten seiner
Produktionsmenge.
Ist die Preiselastizität des Faktorangebotes gering, ist der Monopsongrad hoch. Dann
kann es dem Monopsonisten gelingen, den Faktorpreis zu drücken.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (13)
Monopsongrad
πœ‡π‘€π‘†
ohne Marktmacht
𝐺𝐴 𝑣 − 𝑝𝑣
1
=
=
𝑝𝑣
πœ‚π‘£,𝑝𝑣
mit Marktmacht
Pv
Grenzausgaben GA
Preisbeschaffungsfunktion PBF
𝐺𝐴 𝑣 − 𝑝𝑣
𝐺𝐴 𝑣
C
𝑝𝑣
Grenzwertprodukt GWP
V
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (14)
Zusammenstellung der Funktionen
Bezeichnung
aus Sicht des Monopsonisten
aus Sicht der Anbieter
GWP
Grenzwertprodukt = Grenzerlös auf dem
Produktmarkt = Nachfragefunktion bei
Mengenanpasserverhalten
Preis-Absatzfunktion
= Durchschnittserlös des Anbieters
auf dem Faktormarkt
GE(v)
-
Grenzerlös auf dem Faktormarkt
Grenzkosten des Faktoranbieters
= Angebotsfunktion bei
Mengenanpasserverhalten
PBF
Preis-Beschaffungsfunktion
Durchschnittsausgaben
GA(v)
Grenzausgaben
DK(v)
Ausbeutungskurve
Durchschnittskosten zur Herstellung
des Faktors
DWP
Durchschnittswertprodukt
= Durchschnittserlös auf dem Absatzmarkt
Ausbeutungskurve
-
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 96
Monopson (15)
Der Monopsonist kann versuchen eine Preisdifferenzierung durchzusetzen.
ersten Grades
jedem Anbieter des
Produktionsfaktors wird nur ein Preis
in Höhe dessen individueller
Grenzkosten geboten
Die Produzentenrenten der Anbieter
des Produktionsfaktors wird völlig auf
den Monopsonisten umverteilt
zweiten Grades
es gelingt, die Anbieter des
Produktionsfaktors in Gruppen zu
teilen. Den Mitgliedern der Gruppen
wird ein Preis in Höhe der GK des
Gruppenmitglieds mit den höchsten
GK geboten.
Die Produzenten, die nicht die mit den
höchsten GK der jeweiligen Gruppe
sind, erzielen kleine
Produzentenrenten.
dritten Grades
es werden Teilmärkte genutzt, um
unterschiedlich hohe Preise zu
zahlen.
in den Märkten, in denen das Angebot
weniger preissensibel ist, setzt der
Nachfrager niedrigere Preise für den
Produktionsfaktor durch.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (16)
Das numerische Beispiel von Wied-Nebbeling:
Damit die Bestimmung des Faktorpreises im Monopson anschaulicher wird, wählen wir ein numerisches Beispiel.
Dabei verwenden wir allerdings keine ertragsgesetzliche Produktionsfunktion, sondern eine lineare, weil sich damit
erstens leichter rechnen lässt und zweitens auch die Analogie zum Monopol mit konstanten Grenzkosten klarer wird.
π‘ž 𝑣 = 2𝑣 + 4
Wir gehen von der folgenden inversen Angebotsfunktion (≡ PBF) aus:
Damit ergibt sich als Ausgabenfunktion
𝐴 𝑣 = π‘ž 𝑣 βˆ™ 𝑣 = 2𝑣 2 + 4v
und als Grenzausgabenfunktion
GA = 𝑑𝐴/𝑑𝑣 = 4𝑣 + 4
Die Produktionsfunktion lautet
x = 4v
Der als Datum angesehenen Produktpreis betrage
𝑝=3
Damit erhalten wir für den Erlös (= Wert der Produktion)
W = 𝑝 βˆ™ x = 3 βˆ™ 4v = 12v
und für das Grenzwertprodukt
GWP = 12
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (17)
Das numerische Beispiel von Wied-Nebbeling:
Das Grenzwertprodukt ist also konstant, weil die Grenzproduktivität des
Faktors konstant ist
(dx/dv = 4)
Die Gewinnfunktion jedes Monopsonisten lautet
𝐺 𝑣 =π‘Š 𝑣 −𝐴 𝑣
= 12𝑣 − 2𝑣 2 − 4𝑣 = 8𝑣 − 2𝑣 2
Aus der Gewinnmaximierungsbedingung erster Ordnung folgt
𝑑𝐺(𝑣)/𝑑𝑣 = 8 − 4𝑣 = 0
𝑉 𝑀𝑆 = 2
π‘₯ = 4𝑣 = 8
Der Monopsonist fragt also 2 Mengeneinheiten des Faktors nach. Wie
viele Mengeneinheiten des Gutes er damit produziert, lässt sich an der
Produktionsfunktion ablesen:
Der Faktorpreis lässt sich aus der Preis-Beschaffungsfunktion ermitteln
q = 2v + 4
π‘ž 𝑀𝑆 = 2 · 2 + 4 = 8
Beachten Sie, dass der Faktorpreis genau der Hälfte der Summe aus (konstantem)
Grenzwertprodukt und dem Mindestpreis des Faktors (als Ordinatenabschnitt der PreisBeschaffungsfunktion) entspricht; genauso, wie im Monopol der gewinnmaximale Preis bei
konstanten Grenzkosten und linearer Preis-Absatzfunktion die Hälfte der Summe aus
Grenzkosten und Prohibitivpreis (als Ordinatenabschnitt der Preis-Absatzfunktion) ausmacht.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson (18)
Das numerische Beispiel von Wied-Nebbeling:
Der Gewinn ergibt sich aus der Gewinnfunktion
als
Preis
GA
PBF
GWP
GMS = W – A
=8*2–2*4=8
Beachten Sie, dass der Faktorpreis genau der
Hälfte der Summe aus (konstantem)
Grenzwertprodukt und dem Mindestpreis des
Faktors (als Ordinatenabschnitt der PreisBeschaffungsfunktion) entspricht; genauso,
wie im Monopol der gewinnmaximale Preis
bei konstanten Grenzkosten und linearer
Preis-Absatzfunktion die Hälfte der Summe
aus Grenzkosten und Prohibitivpreis (als
Ordinatenabschnitt der Preis-Absatzfunktion)
ausmacht.
Menge
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopol und Monopson (1)
Es kann die Konstellation auftreten, in der ein Unternehmen auf seinem
Beschaffungsmarkt Monopsonist ist und auf seinem Absatzmarkt Monopolist.
Faktormarkt
Absatzmarkt
P
P
Nachfrage des
Monopsonisten
V
X
vom Rohstoff zum Endprodukt
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson auf dem Faktormarkt und Monopol auf dem Gütermarkt (2)
In dieser Kombination erfolgt eine Ausbeutung des Produktionsfaktors von zwei Seiten.
Wied-Nebbeling zeigt dies analytisch (2004, S. 83 f.) und an einem Rechenbeispiel.
Auf Holzmärkten könnte diese Konstellation durchaus vorkommen.
Man denke sich einen Papierhersteller, der ein nationales Monopol besitzt und
gleichzeitig einziger Nachfrager für das Papierholz als Produktionsfaktor ist.
Das wäre, wie hier gezeigt wird, ein großer Nachteil für die Holzproduzenten.
Man darf diese Situation nicht mit der Kombination von Monopolen verwechseln,
bei der Monopolist als Lieferant ein Vorprodukt an einen Verarbeiter verkauft, der auf
seinem Absatzmarkt Monopolist ist. In dieser Situation erfolgt auf jeder Stufe ein
monopolistischer Preisaufschlag. Außerdem sind die Mengen deutlich geringer als sie in
Konkurrenzmarktsituationen wären.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Monopson auf dem Faktormarkt und Monopol auf dem Gütermarkt (3)
𝐺 𝑣 = 𝑝 π‘₯ ∗ π‘₯ 𝑣 − π‘ž(𝑣) ∗ 𝑣
Die Gewinnfunktion in dieser Situation:
Umsatz
Die Ableitung ist etwas kompliziert:
𝑑𝐺(𝑣)
𝑑𝑣
= 𝑝 π‘₯ +π‘₯ ∗
𝑑𝑝(π‘₯)
𝑑π‘₯
∗
Grenzerlös auf dem
Produktmarkt
𝑑π‘₯
𝑑𝑣
-
− π‘ž 𝑣 +𝑣 ∗
Kosten
𝑑𝑝(𝑣)
𝑑𝑣
=0
Grenzausgaben
Dies läßt sich so umformen, daß die beiden Ausdrücke die Elastizitäten enthalten:
p 1+
1
πœ€π‘₯,𝑝
βˆ™
𝑑π‘₯
𝑑𝑣
=q 1+
1
η𝑣,π‘ž
Monopson auf dem Faktormarkt und Monopol auf dem Gütermarkt (4)
Setzt man die beiden Ausdrücke zueinander ins Verhältnis, erhält man eine Größe,
die als „Realentlohnung“ des Faktors bezeichnet werden kann.
Sie ist zur Quantifizierung der Wohlfahrtsminderung durch diese Marktkonstellation
geeignet.
π‘ž
𝑝
1+
=
1
πœ€π‘₯,𝑝
1
1+
η𝑣,π‘ž
∗
𝑑π‘₯
𝑑𝑣
Wegen der negativen Werte der Preiselastizität der Nachfrage ist der Zähler kleiner als 1.
Wegen der positiven Werte der Elastizität des Angebotes ist der Nenner größer als 1.
Wied-Nebbelling (2004, S. 84 f.) zeigt, daß diese „Realentlohnung“ durch die
Kombination von Monopson und Monopol noch ungünstiger ist als bei einem Monopol
auf dem Produktmarkt und Konkurrenz auf dem Faktormarkt.
Was unter „Realentlohnung“ zu verstehen ist, findet man bei Wied-Nebbelling, 2004, S.
60: Im Konkurrenzfall wird der Faktor mit dem Grenzwertprodukt entlohnt. Im
Monopolfall bleibt die Faktorentlohnung aber umso stärker hinter der
Grenzproduktivität zurück, je unelastischer die Nachfrage nach dem Gut ist. Dadurch
erfolgt eine Ausbeutung der Faktoranbieter.
Monopson auf dem Faktormarkt und Monopol auf dem Gütermarkt (5)
Eine zu dem bisherigen Beispiel
passende Preis-Absatz-Funktion wäre:
𝑝=9− x
Da über die Produktionsfunktion
x=4v der Zusammenhang zw. x und v
bekannt ist, erhält man für den Erlös
E = p x(v)
𝐸 𝑣 = 9π‘₯ − π‘₯ 2 = 36v− 16𝑣 2 = 36v – 2 𝑣 2
1
8
1
8
Für die Gewinnfunktion ergibt sich:
für die gewinnmaximale Menge folgt:
1
8
𝐺 𝑣 = 36𝑣 − 2𝑣 2 – 2𝑣 2 + 4𝑣
= 32𝑣 − 4𝑣 2
𝑑𝐺(𝑣) ⁄ 𝑑𝑣 = 32– 8𝑣 = 0
𝑣∗ = 4
Das bilaterale Monopol (1)
Es gibt nur einen einzigen Anbieter und einen einzigen Nachfrager.
Aushandlung von Tariflöhnen
Das wichtigste Charakteristikum des bilateralen Monopols ist, daß die Preisbildung
indeterminiert ist.
Eine Einigung über den Preis ist zwischen den gleichstarken, aber an einem
Vertragsabschluß prinzipiell interessierten Partnern nur durch Verhandlungen zu
erreichen.
Wichtige Einflußgrößen sind:
• Verhandlungsgeschick
• Informationsstand
• Macht durch finanzielle Reserven
Denken Sie an einen Forstbetrieb und
eine Papierfabrik auf einer Insel oder
an eine Papierfabrik und eine
Druckerei, die in ihrer Region jeweils
Monopolisten sind.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 85 ff.
Das bilaterale Monopol (2)
Im bilateralen Monopol sind drei grundsätzliche Verhaltensweisen denkbar, die zu
verschiedenen Marktergebnissen führen:
1) Anbieter und Nachfrager verhalten sich wie Mengenanpasser
2) Ein Kontrahent verhält sich als Preissetzer (Monopolist bzw. Monopsonist), der andere
als Mengenanpasser
3) Ein Marktpartner verhält sich als Optionsfixierer, der andere als Optionsempfänger.
1
beide
Mengenanpasser
ist eher unwahrscheinlich, es müßte
einen Auktionator geben, der den
Preis festsetzt
würde ggf. zur Konkurrenzlösung
(Polypol) führen
2
Preissetzer und
Mengenanpasser
der Preissetzer muß von seiner Stärke
und der Mengenanpasser von seiner
Schwäche überzeugt sein
führt zur Monopollösung bzw.
Monopsonlösung
3
Optionsfixierer und
Optionsempfänger
der Optionsfixierer muß von seiner
Stärke überzeugt sein, der Partner
muß klein beigeben
Ausbeutung
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 85 ff.
Das bilaterale Monopol (3)
grafische Darstellung der drei Lösungen im bilateralen Monopol
Preis
des
Faktors
PvM
Grenzausgabenkurve
CM
Preisbeschaffungskurve
Pv
PvMS
CMS
Grenzwertproduktkurve
Grenzerlöskurve
Menge
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 89
Das bilaterale Monopol (4)
Fall des Optionsfixierers und des Optionsempfängers
Wenn der Nachfrager dem Anbieter einen Preis bietet, für den der Anbieter das Gut nicht
herstellen kann, wird es nicht zu einer Transaktion kommen.
Deshalb wird sich der Nachfrager überlegen müssen, wo die Preisuntergrenze des
Anbieters liegt.
Die kurzfristige Preisuntergrenze liegt bei den variablen Stückkosten (genaugenommen
etwas darüber).
Die Ausbeutungskurve des Monopsonisten stimmt deshalb mit der Kurve der variablen
Stückkosten des Lieferanten überein.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 85 ff.
Das bilaterale Monopol (5)
Fall des Optionsfixierers und des Optionsempfängers
Nun steht die Stückkostenkurve in einer bestimmten Beziehung zur
Preisbeschaffungsfunktion, die wiederum der Grenzkostenkurve entspricht.
Durch Integration der Grenzkostenkurve erhält man die Gesamtkostenkurve und die
Division durch die jeweilige Menge ergibt die Stückkostenkurve..
Bei linearen Grenzkosten und ohne Fixkosten weist die Stückkostenkurve die halbe
Steigung der Grenzkostenkurve auf.
Die Grenzkostenkurve besitzt wiederum die halbe Steigung der Grenzausgabenfunktion.
Grenzausgabenkurve
Preisbeschaffungsfunktion = Grenzkostenkurve
Durchschnittskostenkurve = Ausbeutungskurve des Monopsonisten
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 91
Das bilaterale Monopol (6)
Fall des Optionsfixierers und des Optionsempfängers
Für die Angebotsseite läßt sich die analoge Überlegung durchführen.
Die Nachfragekurve eines Produzenten, der als einziger den Produktionsfaktor einsetzt,
entspricht der Grenzwertproduktkurve dieses Produktionsfaktors. Dies ist nichts anderes
als sein Grenzerlös auf dem Absatzmarkt bei Einsatz einer zusätzlichen Faktoreinheit.
Analog zur Angebotsseite können wir annehmen, daß der Nachfrager nur solange an der
Transaktion interessiert ist, solange er bei Einsatz einer zusätzlichen Faktoreinheit noch
den durchschnittlichen Erlös bekommt, das heißt das Durchschnittswertprodukt.
Daher ist die Kurve des Durchschnittswertproduktes die Ausbeutungskurve des Anbieters.
DWP = Durchschnittswertprodukt = Ausbeutungskurve des Monopolisten
GWP = Grenzwertprodukt
GE(v) = Grenzerlöskurve
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 91
Das bilaterale Monopol (7)
Fall des Optionsfixierers und des Optionsempfängers
Die Kurve des Durchschnittswertproduktes besitzt die halbe Steigung der Kurve des
Grenzwertproduktes.
Die Kurve des Grenzwertproduktes besitzt die halbe Steigung der Kurve des Grenzerlöses.
DWP = Durchschnittswertprodukt = Ausbeutungskurve des Monopolisten
GWP = Grenzwertprodukt
GE(v) = Grenzerlöskurve
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 91
Das bilaterale Monopol (8)
Fall des Optionsfixierers und des Optionsempfängers
Wo liegen die Ausbeutungspunkte?
Wie groß ist der Verhandlungsspielraum?
Der Ausbeutungspunkt des Monopsonisten liegt auf der Durchschnittskostenkurve des
Faktoranbieters.
Der Ausbeutungspunkt des monopolistischen Faktoranbieters liegt auf der
Durchschnittswertproduktkurve des Faktornachfragers
GA = Grenzausgabenkurve
PBF = Preisbeschaffungsfunktion = Angebotskurve im Konkurrenzmarkt
DK = Durchschnittskostenkurve = Ausbeutungskurve des Monopsonisten
DWP = Durchschnittswertprodukt = Ausbeutungskurve des Monopolisten
GWP = Grenzwertprodukt = Nachfragekurve im Konkurrenzmarkt
GE(v) = Grenzerlöskurve
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 85 ff.
Das bilaterale Monopol (9)
Fall des Optionsfixierers und des Optionsempfängers
Wo liegen die Ausbeutungspunkte? Wie groß ist der Verhandlungsspielraum?
Wir erkennen, daß die beiden Punkte auf einer Linie über der Konkurrenzmenge liegen.
Man nennt die senkrechte Linie zwischen den beiden Kurven Kontraktkurve.
Von gut informierten Marktteilnehmern kann man erwarten, daß sie nicht die oben
behandelten Verhaltensweisen zeigen werden, sondern die Konkurrenzmenge anstreben
und um den Preis feilschen werden.
GA = Grenzausgabenkurve
Lösungen, die nicht auf der Kontraktkurve liegen,
sind nicht pareto-optimal.
PBF = Preisbeschaffungsfunktion = Angebotskurve im Konkurrenzmarkt
DK = Durchschnittskostenkurve = Ausbeutungskurve des Monopsonisten
DWP = Durchschnittswertprodukt = Ausbeutungskurve des Monopolisten
GWP = Grenzwertprodukt = Nachfragekurve im Konkurrenzmarkt
GE(v) = Grenzerlöskurve
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 85 ff.
Das bilaterale Monopol (10)
Pv
Grenzausgabenkurve GA(v)
Preisbeschaffungsfunktion PBF = GK
= Angebotskurve im Konkurrenzmarkt
PvM,A
PvM
CM
Pv
PvMS
PvMS,A
Durchschnittskostenkurve DK(v)
= Ausbeutungskurve des Monopsonisten
Kontraktkurve
Durchschnittswertprodukt DWP
= Ausbeutungskurve des Monopolisten
die DWP-Kurve hat die halbe Steigung
der GWP-Kurve
CMS
Grenzwertprodukt GWP
= Nachfragekurve im Konkurrenzmarkt
Grenzerlöskurve GE(v)
sie hat die doppelte Steigung
der GWP-Kurve
V
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 92
Das bilaterale Monopol (11)
Wirkungen des bilateralen Monopols auf die Wohlfahrt
Die Monopol-Lösung und ebenso die Monopson-Lösung führen jeweils zu geringeren
Mengen als im Falle eines Konkurrenzmarktes.
Beide sind folglich mit Wohlfahrtseinbußen verbunden, weil nicht die gesamte am Markt
realisierbare Rente erzielt wird.
Das bilaterale Monopol (12)
Eine spieltheoretische Lösung
Man kann das bilaterale Monopol als eine nichtkooperative Spielsituation in einem
Nullsummenspiel interpretieren.
Nichtkooperativ ist das Spiel, weil beide entgegengesetzte Interessen haben.
Ein Nullsummenspiel ist es, weil der dem einen entgehende Gewinn dem anderen
zufließt.
Prinzipiell ist eine Vielzahl von Lösungen möglich.
Ein Modell von Rubinstein (1982) führt zu einem eindeutigen Gleichgewicht. Der
entscheidende Punkt in diesem Modell ist, daß die Angebote sequentiell mit zeitlichem
Abstand erfolgen und die Partner (gleiche oder unterschiedliche) Wartekosten haben.
Die Wartekosten führen dazu, daß ein Spieler ein Angebot eher akzeptiert, denn jeder
Betrag ist bei der nächsten Gelegenheit wegen der Wartekosten geringer.
Bei gleichen und sehr geringen Wartekosten (Diskontsatz) läuft das Spiel auf eine
hälftige Teilung hinaus. Anderenfalls gibt es einen first-mover advantage.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 85 ff.
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol (L)
Die Berechnungsweise der genannten Lösungen und die Verhandlungsmöglichkeiten
lassen sich anhand des folgenden Zahlenbeispiels verdeutlichen. Damit nicht noch
die Produktionsfunktion des Nachfragers und sein auf dem Absatzmarkt erzielbarer
Preis explizit einbezogen werden müssen, knüpfen die Berechnungen nicht an den
Gewinnfunktionen selbst, sondern an den daraus abgeleiteten
Gewinnmaximierungsbedingungen an.
vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling
Die relevanten Funktionen lauten:
1
Preis-Beschaffungsfunktion (=GK)
π‘ž 𝑣
= 2𝑣 + 4
(1)
2
Kosten des Alleinanbieters
(für Gewinnermittlung)
𝐾(𝑣) = 𝑣 2 + 4 𝑣
(2)
3
Durchschnittskosten
K/𝑣
4
Grenzausgaben
𝐺𝐴 𝑣
5
Grenzwertprodukt (=PAF)
6
Wertprodukt = Erlösfunktion des
Alleinnachfragers (für
Gewinnermittlung)
7
Durchschnittswertprodukt
π·π‘Šπ‘ƒ 𝑣 = −𝑣 + 16
(7)
8
Grenzerlös des Alleinanbieters
𝐺𝐸 𝑣
(8)
π‘ž 𝑣
π‘Š 𝑣
= 𝑣+ 4
(3)
= 4𝑣 + 4
(4)
= − 2𝑣 + 16
(5)
= −𝑣 2 + 16𝑣
(6)
= −4𝑣 + 16
vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling
Die möglichen Varianten sind:
1
Der Monopolist verhält sich als Preissetzer, der Monopsonist als
Mengenanpasser
2
Der Monopsonist verhält sich als Preissetzer, der Monopolist als
Mengenanpasser
3
beide verhalten sich als Mengenanpasser
4a
der Monopolist beutet den Nachfrager aus
4b
der Monopsonist beutet den Anbieter aus
Wir berechnen die Lösungen und vergleichen dann die Gewinne
vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling
1
Der Monopolist verhält sich als Preissetzer, der Monopsonist als
Mengenanpasser
Die Gewinnmaximierungsbedingung des Monopolisten verlangt, daß Grenzerlöse und
Grenzkosten gleich sind, also GE(v) = GK(v).
π‘ž 𝑣
1
Preis-Beschaffungsfunktion (=GK)
5
Grenzwertprodukt (=PAF)
8
Grenzerlös des Alleinanbieters (=GE)
−4𝑣 + 16
=
2𝑣 + 4
-6v
=
-12
vM
=
2
= 2𝑣 + 4
(1)
π‘ž 𝑣
= − 2𝑣 + 16
(5)
𝐺𝐸 𝑣
= −4𝑣 + 16
(8)
Der Monopolist muß also 2 Einheiten produzieren.
Er kann seinen Preis ermitteln, indem er den
Ordinatenwert der PAF für die Menge 2 ermittelt. Also:
q
=
−2 ∗ 2 + 16
qM
=
12
vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling
2
Der Monopsonist verhält sich als Preissetzer, der Monopolist als
Mengenanpasser
Die Gewinnmaximierungsbedingung des Monopsonisten verlangt, daß GWP und GA
gleich sind, also GWP(v) = GA(v).
1
Preis-Beschaffungsfunktion (=GK = PBF)
π‘ž 𝑣
= 2𝑣 + 4
(1)
4
Grenzausgaben (=GA)
𝐺𝐴 𝑣
= 4𝑣 + 4
(4)
5
Grenzwertprodukt (=PAF)
= − 2𝑣 + 16
(5)
π‘ž 𝑣
− 2𝑣 + 16
=
4𝑣 + 4
−2 − 4 𝑣 = −6𝑣
=
+4 − 16 = −12
𝑀𝑆
=
2
𝑣
Nur zufällig ist das Ergebnis gleich dem der
gewinnmaximalen Monopolmenge!
Den zu setzenden Preis bestimmt der Monopsonist nun über den Ordinatenwert der PBF:
π‘ž
=
2𝑣 + 4 = 2 ∗ 2 + 4
𝑀𝑆
=
8
π‘ž
Der zu setzende Preis ist also 8 GE
vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling
3
beide verhalten sich als Mengenanpasser
Die Preisbeschaffungsfunktion als Grenzkosten bzw. Angebotskurve muß gleich sein der
Nachfrage, die hier durch das GWP dargestellt wird.
1
Preis-Beschaffungsfunktion (=GK)
π‘ž 𝑣
= 2𝑣 + 4
(1)
4
Grenzausgaben
𝐺𝐴 𝑣
= 4𝑣 + 4
(4)
5
Grenzwertprodukt (=PAF)
= − 2𝑣 + 16
(5)
π‘ž 𝑣
2𝑣 + 4
=
−2𝑣 + 16
2𝑣 + 2𝑣 = 4𝑣
=
+16 − 4 = 12
=
3
𝑣k
Den zugehörigen Preis kann man nun durch Einsetzen der Konkurrenzmenge vk in die eine
oder die andere Funktion finden. Wir setzen in PBF ein:
π‘ž
=
−2𝑣 + 4 = −2 ∗ 3 + 4
π‘žπ‘˜
=
10
vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling
4a
der Monopolist beutet den Nachfrager aus
Wir gehen von der gehandelten Menge 3 aus. Der Anbieter kann einen Preis bis zur
Höhe des Durchschnittswertprodukts verlangen.
7
Durchschnittswertprodukt
π·π‘Šπ‘ƒ 𝑣 = −𝑣 + 16
(7)
π‘žπ΄π‘€ = −3 + 16 = 13
4b
der Monopsonist beutet den Anbieter aus
Der Monopsonist drückt den Anbieter bis auf dessen Durchschnittskosten
3
Durchschnittskosten
K/𝑣
= 𝑣+ 4
(3)
π‘žπ΄π‘€π‘† = −3 + 4 = 7
vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling
Gewinnvergleich
4a
der Monopolist beutet den Nachfrager aus
Menge
Preis
v=3
π‘žπ΄π‘€ = 13
2
Kosten des Alleinanbieters
(für Gewinnermittlung)
3
Durchschnittskosten
= 𝑣2 + 4 𝑣
𝐾(𝑣)
K/𝑣
(2)
= 𝑣+ 4
Umsatz
3 ∗ 13 = 39
Kosten
𝑣 2 + 4𝑣 = 3 ∗ 3 + 4 ∗ 3 = 9 + 12 = 21
Gewinn
39 – 21 = 18
(3)
vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling
Gewinnvergleich
4b
6
der Nachfrager beutet den Anbieter aus
Menge
Einkaufs-Preis
v=3
π‘žπ΄π‘€π‘† = 7
Wertprodukt = Erlösfunktion des
Alleinnachfragers (für
Gewinnermittlung)
Umsatz
π‘Š 𝑣
= −𝑣 2 + 16𝑣
(6)
−𝑣 2 + 16𝑣 = −9 + 16 ∗ 3 = − 9 + 48 = 39
Kosten d. Einkaufs
3 ∗ 7 = 21
Gewinn
39 – 21 = 18
vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling
Gewinnvergleich
3
beide verhalten sich wie Mengenanpasser
𝐾(𝑣) = 𝑣 2 + 4 𝑣
2
Kosten des Alleinanbieters
(für Gewinnermittlung)
6
Wertprodukt = Erlösfunktion des
Alleinnachfragers (für
Gewinnermittlung)
Menge
π‘Š 𝑣
(6)
Einkaufs-Preis
π‘ž π‘˜ = 10
vk = 3
Anbieter
= −𝑣 2 + 16𝑣
(2)
Nachfrager
Umsatz
3 ∗ 10 = 30
π‘Š 𝑣 = −𝑣 2 + 16𝑣 = −9 + 48 = 39
Kosten
𝐾(𝑣) = 𝑣 2 + 4 𝑣 = 9 + 12 = 21
3 ∗ 10 = 30
Gewinn
30 – 21 = 9
39 – 30 = 9
vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling
Gewinnvergleich
2
Nachfrager verhält sich als Monopsonist, Anbieter als Mengenanpasser
𝐾(𝑣) = 𝑣 2 + 4 𝑣
2
Kosten des Alleinanbieters
(für Gewinnermittlung)
6
Wertprodukt = Erlösfunktion des
Alleinnachfragers (für
Gewinnermittlung)
Menge
π‘Š 𝑣
(6)
Einkaufs-Preis
π‘ž 𝑀𝑆 = 8
vMS = 2
Anbieter
= −𝑣 2 + 16𝑣
(2)
Nachfrager
Umsatz
2 ∗ 8 = 16
π‘Š 𝑣 = −𝑣 2 + 16𝑣 = −4 + 32 = 28
Kosten
𝐾(𝑣) = 𝑣 2 + 4 𝑣 = 4 + 8 = 12
2 ∗ 8 = 16
Gewinn
16 – 12 = 4
28 – 16 = 12
vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling
Gewinnvergleich
1
Anbieter verhält sich als Monopolist, Nachfrager als Mengenanpasser
𝐾(𝑣) = 𝑣 2 + 4 𝑣
2
Kosten des Alleinanbieters
(für Gewinnermittlung)
6
Wertprodukt = Erlösfunktion des
Alleinnachfragers (für
Gewinnermittlung)
Menge
π‘Š 𝑣
(6)
Einkaufs-Preis
π‘ž 𝑀 = 12
vM = 2
Anbieter
= −𝑣 2 + 16𝑣
(2)
Nachfrager
Umsatz
2 ∗ 12 = 24
π‘Š 𝑣 = −𝑣 2 + 16𝑣 = −4 + 32 = 28
Kosten
𝐾(𝑣) = 𝑣 2 + 4 𝑣 = 4 + 8 = 12
2 ∗ 12 = 24
Gewinn
24 – 12 = 12
28 – 24 = 4
vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 96 ff.
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling
Preis
Menge
Wied-Nebbeling 2004, S. 98
Zahlenbeispiel zum bilateralen Monopol von Wied-Nebbeling
Gewinne
Gewinnvergleich
Anbieter
Nachfrager
zusammen
1
Der Monopolist verhält sich als Preissetzer,
der Monopsonist als Mengenanpasser
12
4
16
2
Der Monopsonist verhält sich als Preissetzer,
der Monopolist als Mengenanpasser
4
12
16
3
beide verhalten sich als Mengenanpasser
9
9
18
4a
der Monopolist beutet den Nachfrager aus
18
0
18
4b
der Monopsonist beutet den Anbieter aus
0
18
18
Bei beiderseitiger Mengenanpassung und bei Optionsfixierung wird also die maximale Gewinnsumme ausgeschöpft, nicht aber bei der
Monopol- oder Monopsonlösung. Daher bietet es sich hier an, in Verhandlungen einzutreten, um die eigene Position zu verbessern. Das
ist möglich, ohne diejenige des anderen zu verschlechtern. Beispielsweise könnte der Nachfrager den preissetzenden Monopolisten um
3 ME zum Preis von 10 Geldeinheiten bitten (dies entspräche dem Ergebnis bei beiderseitiger Mengenanpassung). Bei q = 10 und v = 3
beträgt der Gewinn des Monopsonisten statt 4 nun 9. Dagegen sinkt der Gewinn des Monopolisten von 12 auf 9. Das Geschäft wird für
ihn aber akzeptabel, wenn der Monopsonist ihm eine volle Kompensation des Gewinnrückgangs anbietet. Er transferiert also von
seinem zusätzlichen Gewinn 3 Geldeinheiten an den Monopolisten. Die Schlussrechnung sieht dann folgendermaßen aus:
𝐺𝑀 =
𝐺 𝑀𝑆 =
9 + 3 = 12
9 − 3 = 6.
Zusammen ergibt das 18 GE, d.h. der gesamte mögliche Gewinn wird ausgeschöpft.
vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 98
monopolistische Konkurrenz (1)
Konkurrenzmärkte
vollkommene
Monopolistische Konkurrenz könnte zur
Beschreibung von Holzmärkten geeignet sein,
auf denen entweder persönliche Präferenzen
eine Rolle spielen oder das Holz qualitativ
nicht homogen ist.
Oft werden Bäumen aus bestimmten
Regionen bestimmte Eigenschaften
nachgesagt, z.B. Feinringigkeit, Feinästigkeit
etc.
Phänomene auf Arbeitsmärkten kann man
versuchen durch monopolistische Konkurrenz
zu erklären.
unvollkommene
Es gibt zwar viele Anbieter und viele Nachfrager,
aber die Bedingungen eines vollkommenen
Marktes herrschen nicht.
Das Gut ist nicht ganz homogen.
Die Nachfrager besitzen Präferenzen.
Man spricht auch vom heterogenen Polypol.
Die Preise der Anbieter können sich etwas
unterscheiden. Preispolitik ist möglich.
Jeder Anbieter sieht sich mit einer Preisabsatzfunktion konfrontiert, nicht mit einer
unerschöpflichen Nachfrage.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 100 ff.
monopolistische Konkurrenz (2)
Das Modell Chamberlins (1933)
Annahmen
1
alle Anbieter streben nach Gewinnmaximierung
2
einziger Aktionsparameter ist der Preis
3
der Marktzutritt ist frei
4
alle Anbieter gleichen sich in jeder Hinsicht
(Symmetrieannahme Chamberlins)
vor allem in jeder Hinsicht gleiche Kosten
Die sogen. Symmetrieannahme ist wichtig, da sie erlaubt, die Situation eines
einzigen Unternehmens zu analysieren. Dieses Unternehmen ist repräsentativ für
alle Anbieter.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 102 ff.
monopolistische Konkurrenz (3)
Das Modell Chamberlins (1933)
Der Anbieter kann eine eigenständige Preispolitik betreiben. Die Preise der anderen
Anbieter wird er als konstant unterstellen.
Preis
Marktpreis bzw. Durchschnittspreis
der übrigen Unternehmen
PAF des Unternehmens i
als ddi bezeichnet
Je ausgeprägter die Substituierbarkeit
der Güter der verschiedenen Anbieter,
desto flacher verläuft die dd-Kurve.
Nachfragekurve
für den gesamten Markt
Anteil des Unternehmens i
an der Nachfrage
als DDi-Funktion oder auch
Teilnachfragefunktion bezeichnet
Menge
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 105
monopolistische Konkurrenz (4)
Das Modell Chamberlins (1933)
Nun betrachten wir den Ausschnitt für den Anbieter i mit seiner DD- und seiner ddFunktion, sowie der zu dd gehörenden Grenzerlös-Funktion und der
Grenzkostenfunktion.
In dieser Konstellation kann das einzelne Unternehmen i
den Monopol-Gewinnkalkül für sich anwenden und den
Gewinn maximierenden Preis bestimmen.
Preis
Es ergibt sich ein etwas höherer Preis bei einer etwas
geringeren Menge.
DDi-Funktion
Pi*
GKdd
Marktpreis bzw. Durchschnittspreis
der übrigen Unternehmen
PAF des Unternehmens i
als ddi bezeichnet
GEdd
Menge
Da im Modell Chamberlins alle
Unternehmen gleich sind und gleich
handeln, tun das alle simultan. So
kommt es im Gesamtmarkt zu dem
gegenüber dem Polypol etwas
höheren Preis und der etwas
geringeren Menge. Das ist
gleichbedeutend mit etwas
Wohlfahrtsverlust. Man kann aber
argumentieren, daß in der Produktdifferenzierung ein Vorteil für die
Nachfrager liegt.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 100 ff.
monopolistische Konkurrenz (5)
Als isoliertes Modell für die Situation eines Unternehmens ist dieser Kalkül recht überzeugend.
Die Entwicklung zu einem konsistenten Marktmodell erfordert restriktive Annahmen und für die
Beschreibung ganzer Märkte ist es wohl weniger gut geeignet.
Wenn alle Anbieter in jeder Hinsicht gleich sind, ergibt sich auch für alle derselbe Preis. Dann gibt
es gerade keine Preisunterschiede. Der Preis muß sich dann für alle Anbieter in Höhe des
Schnittpunktes der DD- und der dd-Kurve einstellen.
Die möglichen Aussagen über das Marktergebnis und die Schlußfolgerungen zur Wohlfahrt
stehen auf eher schwachen Füßen.
Preis
Marktpreis bzw. Durchschnittspreis
der übrigen Unternehmen
PAF des Unternehmens i
als ddi bezeichnet
Nachfragekurve
für den gesamten Markt
Anteil des Unternehmens i
an der Nachfrage
als DDi-Funktion oder auch
Teilnachfragefunktion bezeichnet
Das Modell wird dann auch für die
Diskussion von Markteintritten
genutzt. Dies erscheint aber im
Hinblick auf die Symmetrieannahme
als sehr unrealistisch.
Menge
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 100 ff.
monopolistische Konkurrenz (6)
Das Modell von Gutenberg
Auf Märkten mit nicht-homogenen Gütern beobachtet man Preislagen,
die mit unterschiedlichen Qualitäten verbunden sind.
Die Preisdifferenzen sind umso größer, je heterogener die Güter sind.
Preis
Preis-Absatzfunktion
Menge
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 114 ff.
monopolistische Konkurrenz (7)
Das Modell von Gutenberg
Den Unternehmen gelingt es, Stammkunden an sich zu binden. Dadurch kommt es zu
dem dargestellten Verlauf der Preisabsatzfunktionen.
Im Bereich des steilen Verlaufs können die Unternehmen die Preise ändern, ohne daß es
erhebliche Auswirkungen auf die Absatzmengen hat.
Um den Absatz erheblich auszudehnen, muß der Preis deutlich gesenkt werden.
Bei einer deutlichen Preiserhöhung droht ein erheblicher Absatzeinbruch – Verlust von
Stammkunden.
Preis
Preis-Absatzfunktion
Menge
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 116
monopolistische Konkurrenz (8)
non price competition
Das Gewinnen der (Stamm-)Kunden erfolgt mit absatzpolitischen Instrumenten.
Dazu gehören die Werbung und die Produktdifferenzierung.
Allerdings verursacht die Verwendung des absatzwirtschaftlichen Instrumentariums
regelmäßig Kosten.
Einerseits gelingt es ggf. die PAF zu beeinflussen, andererseits entstehen Kosten, so daß
simultan die Kostenfunktionen beeinflußt werden können.
Preis
Preis-Absatzfunktion
Menge
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 116
monopolistische Konkurrenz (9)
Das Modell von Gutenberg
Wegen der klareren grafischen Analyse wird die Preis-Absatzfunktion oft doppelt
geknickt dargestellt.
Preis
oberer Grenzpreis
Bereich monopolistischer
Preissetzung
Preis-Absatzfunktion
unterer Grenzpreis
Menge
Für den Gewinnmaximierungskalkül benötigt man die Grenzerlös-Funktionen.
Durch die Knicke der PAF besitzen die GE-Funktionen Sprungstellen.
Die GE sind ebenfalls linear und haben jeweils die doppelte Steigung der Abschnitte
der PAF.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 117
monopolistische Konkurrenz (10)
Preis, Grenzerlös
Preisobergrenze
Preisuntergrenze
PAF
GE
Menge
Der Gewinnkalkül erfordert noch
die Grenzkostenfunktion, die wir der
Einfachheit halber konstant annehmen.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 118
monopolistische Konkurrenz (11)
Preis, Grenzerlös
Grenzkosten
Preisobergrenze
Offenbar ist X1 die
gewinnmaximale
Menge.
C1
P1
Preisuntergrenze
C2
P2
PAF
GK
GE
Menge
X1
X2
Da es mehrere Schnittpunkte der GK mit
der Grenzerlöskurve gibt, gibt es mehrere
Gewinnmaxima. Wir müssen das absolute
Gewinnmaximum durch Vergleich suchen.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 119
monopolistische Konkurrenz (12)
Preis, Grenzerlös
Grenzkosten
KR1
Preisobergrenze
P1
Preisuntergrenze
P2
PR1
PAF
GK
GE
Kosten1
Menge
X1
X2
Kosten, Produzentenrente und Rente der
Konsumenten, die bei dem Anbieter kaufen,
für den linken Schnittpunkt.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 119
monopolistische Konkurrenz (13)
Preis, Grenzerlös
Grenzkosten
Preisobergrenze
P1
KR2
Preisuntergrenze
P2
PAF
Gewinn2
GK
GE
Kosten2
Menge
X1
X2
Kosten, Produzentenrente und Rente der
Konsumenten, die bei dem Anbieter kaufen,
für den rechten Schnittpunkt.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 119
Preis, Grenzerlös
monopolistische Konkurrenz (14)
Preisobergrenze
P1
Offenbar ist X1 die
gewinnmaximale
Menge.
Preisuntergrenze
P2
PAF
GK
GE
Menge
X1
X2
Die zusätzlichen Gewinne (und ggf. Verluste) werden durch die Flächen zwischen GK und GE dargestellt.
Hier ergibt sich die größte Fläche zwischen 0 und X1. Das Dreieck rechts von X1 stellt einen
Verlust dar. Das Dreieck links von X2 ist eine offensichtlich kleinere Gewinnfläche.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 119
Preis, Grenzerlös
GE
monopolistische Konkurrenz (15)
PAF
Preisobergrenze
P1
GK4
Preisuntergrenze
An der Grafik läßt sich
demonstrieren, welche
Konsequenzen eine
Änderung der GK hat.
P2
GK3
GK2
GK1
Menge
X1
X2
Verschiebt man die GK-Kurve nach oben, bestimmt ab der Position GK2 die Preisobergrenze des
monopolistischen Preissetzungsspielraums die gewinnmaximale Menge. Ab der Position GK3 gibt es
rechts keinen Schnittpunkt mehr.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 114 ff.
Preis, Grenzerlös
monopolistische Konkurrenz (16)
C
Preisobergrenze
C1
P1
GK5
GK4
PAF
Preisuntergrenze
An der Grafik läßt sich
demonstrieren, welche
Konsequenzen eine
Änderung der GK hat.
P2
GK3
GK2
GK1
GE
X1
Menge
X2
Für einen relativ
Zischen GK2 und GK4 ändert sich die gewinnmaximale Menge nicht.
Ab GK4 rutscht C auf dem schwach geneigten Stücke der PAF nach links.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 114 ff.
monopolistische Konkurrenz (17)
Das Modell von Gutenberg ist eine recht realitätsnahe einzelwirtschaftliche Analyse.
Ein Gruppengleichgewicht läßt sich jedoch nur mit Mühe ableiten, weil wirklich
heterogene Konkurrenz angenommen wird. Es sind also weder die Kostenverhältnisse
noch die Nachfragekurven der auf dem markt aktiven Unternehmen gleich.
Daher können auch keine Aussagen über das Marktergebnis und die Wohlfahrt getroffen
werden.
Preis
Preis-Absatzfunktion
Menge
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 114 ff.
monopsonistische Konkurrenz (1)
monopolistische Konkurrenz der Nachfrage
Analog zur monopolistischen Konkurrenz von Anbietern kann es auch monopolistische
Konkurrenz von Nachfragern grundsätzlich geben.
Voraussetzung dafür ist, daß die Anbieter Präferenzen für bestimmte Nachfrager
besitzen. Das würde bedeuten, daß die Angebotskurve einen Bereich geringerer
Preisreagibilität besitzt. Für einen monopsonistischen Nachfrager ist das dann die
Preisbeschaffungsfunktion. Kann der Nachfrager in der Marktsituation die Initiative
entwickeln, kann er den Anbieter ggf. drücken und sich einen Vorteil (Rente) sichern.
doppelt geknickte Preisbeschaffungsfunktion
Preis
Preis
Menge
doppelt geknickte Preisbeschaffungsfunktion
im mittleren Bereich geringere
Preisreagibilität
Menge
vgl. Schumann u.a., 1980 , S. 273
monopsonistische Konkurrenz (1)
Die Angebotsfunktionen von Rohholzanbietern könnten solche Formen aufweisen. Es
wären Präferenzen für bestimmte Nachfrager denkbar. Dann läge eher die rechts
dargestellte Situation vor. Die Ausbeutungsmöglichkeit wäre aber strukturell gering, weil
die Preisreagibilität im mittleren Bereich eher gering wäre. Bei größeren Mengen wäre
dies relevanter.
Eine erst flachere und dann steilere Angebotskurve (links) könnte durch HiebssatzRestriktionen etc. entstehen. In dieser Situation wären im mittleren Bereich
Ausbeutungsmöglichkeiten gegeben.
doppelt geknickte Preisbeschaffungsfunktion
Preis
Preis
doppelt geknickte Preisbeschaffungsfunktion
im mittleren Bereich geringere
Preisreagibilität
Bei einer Präferenz für einen
Stammkunden kann man sich vorstellen,
daß eine zusätzliche Menge mit einem
geringen Preisaufschlag verkauft wird.
Der Nachfrager muß nicht für die ganze
Menge den Zuschlag bezahlen.
Menge
Menge
vgl. Schumann u.a., 1980 , S. 273
monopsonistische Konkurrenz (1)
grafische Darstellung der Preisbildung im Monopson
Pv
Grenzausgaben GA
Preisbeschaffungsfunktion PBF = Angebotskurve der Faktoranbieter
Preis im Monopson
C
Grenzwertprodukt GWP
V
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
monopsonistische Konkurrenz (1)
grafische Darstellung der Preisbildung im Monopson bei geknickter PBF
Grenzausgaben GA
Die GA-Funktion ist unstetig
Pv
Preisbeschaffungsfunktion PBF = Angebotskurve der Faktoranbieter
Preis im Monopson
C
Grenzwertprodukt GWP = Nachfragekurve
V
es ist zu diskutieren, was bei
sinkendem GWP passiert
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 73 ff.
Beispielsdaten für monopsonistische Konkurrenz
X-Achse
Ausgaben
PBF
Grenzausgaben für 1
0
0
0
0
0,05
0,1
0,15
0,2
0,25
0,3
0,35
0,0013 0,0050 0,0113 0,0200 0,0313 0,0450 0,0613
0,0225 0,048 0,0725 0,098 0,1225 0,1475 0,1725
0,045 0,095 0,145 0,195 0,245 0,295 0,345
0,39
0,4
0,45
0,5 0,55
0,6
0,65
0,7
0,75
0,79
0,8
0,85
0,9
0,95
0,0761 0,0800 0,1125 0,1500 0,1925 0,2400 0,2925 0,3500 0,4125 0,4661 0,4800 0,5313 0,5850 0,6413 0,7000
0,1925
0,39
0,49
0,59 0,69
0,79
0,89
0,99
1,09
1,17 0,6975 0,723 0,7475 0,7725 0,7975
0,385
0,59
0,69
0,79 0,89
0,99
1,09
1,19
1,29
1,37 0,995 1,045 1,095 1,145 1,195
erster Abschnit der PBF bis 0,4 p=0,5x
zweiter Abschnitt von 0,4 bis o,8 p = x – 0,2
dritter Abschnitt ab o,8
p= 0,5x +o,2
oligopolistische Konkurrenz (1)
Oligopole
Der entscheidende Unterschied zum Polypol und zu Märkten mit monopolistischer
Konkurrenz ist, daß die Oligopolisten jeweils hohe Marktanteile besitzen und Aktionen
eines Marktteilnehmers Wirkungen auf die Konkurrenten zeitigen, die von diesen
wahrgenommen werden und auf die sie auch ggf. mit eigenen Aktionen reagieren.
homogenes Produkt
bzw. keine Präferenzen der
Nachfrager
differenzierte Produkte
Präferenzen der Nachfrager
homogenes Oligopol
heterogenes Oligopol
Beispiel:
Markt für Rohspanplatten
Beispiel:
Aktionsparameter
Menge
Preis
Mengenwettbewerb
Preiswettbewerb
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.
oligopolistische Konkurrenz (2)
Oligopole
Preise
einheitlicher
Preis
im homogenen Oligopol
bei vollständiger Information
Preisdifferenzen
im heterogenen Oligopol und/oder
bei unvollständiger Information
Ein einheitlicher Preis im Oligopol muß nicht durch Absprachen zustandekommen
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.
oligopolistische Konkurrenz (3)
oligopolistische Interdependenz
Wenn wir den Preis um
10% senken, was
werden dann
Konkurrent 1 und
Konkurrent 2 tun?
Huber hat seinen Preis
um 10% gesenkt. Was
wird Huber tun, wenn
wir den Preis sogar um
15% senken?
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.
oligopolistische Konkurrenz (4)
Oligopole
In den meisten Modellen beschränkt man sich auf die Betrachtung von zwei
Konkurrenten.
Ein Dyopol ist ein Markt mit zwei Konkurrenten.
Dyopol
beide gleich
groß
Konkurrenten
ungleich groß
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.
oligopolistische Konkurrenz (5)
Oligopole: Gewinnmaximierung im Dyopol bei Mengenkonkurrenz
Der Gewinn von Anbieter 1 hängt sowohl von
der eigenen Angebotsmenge als auch von der
des Konkurrenten ab.
G1 = G1(x1, x2)
πœ•πΊ1
πœ•π‘₯1
Es ergibt sich mit Hilfe des totalen Differentials
folgende Gewinnmaximierungsbedingung
𝑑𝐺1 =
und somit
𝑑𝐺1
𝑑π‘₯1
=
𝑑π‘₯2
𝑑π‘₯1
=0
𝑑𝐺1
𝑑π‘₯1
Grenzgewinn
bezogen auf die
eigene Menge
=
πœ•πΊ1
πœ•π‘₯1
Grenzgewinn
bezogen auf die
Menge des
Konkurrenten
+
πœ•πΊ1
πœ•π‘₯2
∗
πœ•πΊ1
πœ•π‘₯1
𝑑π‘₯1 +
+
πœ•πΊ1
πœ•π‘₯2
∗
πœ•πΊ1
𝑑π‘₯2
πœ•π‘₯2
𝑑π‘₯2
𝑑π‘₯1
=0
=0
Reaktionskoeffizient:
Mengenänderung des
Konkurrenten, wenn der Anbieter
seine Menge verändert.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.
oligopolistische Konkurrenz (6)
Wie hoch wird wohl der Reaktionskoeffizient sein?
Im Reaktionskoeffizienten schlägt sich das strategische Verhalten des Konkurrenten
nieder.
Deshalb hat sich die Spieltheorie zur Analyse von Oligopolen durchgesetzt.
Marktergebnis im Oligopol
Produkt
homogen
Aktionsparameter
heterogen
Menge
Verhalten
kooperativ
Preis
andere
Länge des Spiels
nicht kooperativ
mehrere Perioden
Ende offen
eine Periode
Ende bekannt
Reaktionshypothesen
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 126
oligopolistische Konkurrenz (7)
Oligopole
Modelle für homogene Oligopole
Cournot – Mengenwettbewerb simultane Entscheidungen
von Stackelberg –Mengenwettbewerb sequentielle Entscheidungen
Bertrand – Preiswettbewerb bei homogenen Produkten
Krelle
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.
oligopolistische Konkurrenz (8)
Oligopole
Wie läßt sich eine Reaktionsfunktion herleiten?
Preis
Der Anbieter 1 hätte als Monopolist eine
Preis-Absatzfunktion.
Wir zeichnen diese in das Preis-Mengendiagramm
(schwarze Linie).
Im Dyopol ist sein Absatz aber gleichzeitig von der Menge
das anderen Anbieters abhängig.
Mit zunehmender Menge des Konkurrenten wird die PAF von
Anbieter 1 parallel zum Ursprungspunkt verschoben (braune
Linien). Wenn die braune Linie durch den Ursprung geht,
ist Anbieter 1 vom Markt verdrängt.
Absatzmenge Anbieter 1
vgl. Schumann u.a., 2011, S. 339 ff.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.
oligopolistische Konkurrenz (9)
Oligopole
Wie läßt sich die gewinnmaximale Menge von Anbieter 1 ermitteln?
Der Gewinnkalkül entspricht dem des Monopolisten.
Wir brauchen also erstens die Grenzerlöskurve und zweitens
die Grenzkostenkurve.
Die GE-Kurve schneidet die Preisachse am Höchstpreis und
halbiert den Achsenabschnitt auf der Mengenachse.
Für die Grenzkosten wollen wir einen linearen Verlauf
annehmen.
Preis
GE
Wenn wir vom Schnittpunkt GE mit GK ein Lot fällen, erhalten
wir die gewinnmaximale Menge.
GK
PAF
x1
Tun wir das für die ganze Schar der Preisabsatzfunktionen,
erhalten wir die gewinnmaximalen Mengen bei jeweils
gegebener Absatzmenge des Konkurrenten.
Damit wissen wir nun, für welche Menge Anbieter 1 sich bei
gegebener Menge von Anbieter 2 entscheidet.
Absatzmenge Anbieter 1
vgl. Schumann u.a., 2011, S. 339 ff.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.
oligopolistische Konkurrenz (10)
Oligopole
Wie läßt sich eine Reaktionsfunktion herleiten?
Absatzmenge Anbieter 1
Übertragen wir die für Anbieter 1 im letzten Diagramm
ermittelten Daten in ein Diagramm, das diese Mengen über
den gegebenen Absatzmengen des Anbieters 2 zeigt, dann
haben wir die grafische Repräsentation der Reaktionsfunktion.
Reaktionsfunktion
Iso-Gewinnlinien
Die Linie zeigt die Menge von Anbieter 1 in Abhängigkeit der
Menge von Anbieter 2.
Wenn wir nun noch Iso-Gewinnlinien für unterschiedliche
Preise einzeichnen, dann haben die im Schnittpunkt mit der
Reaktionsfunktion jeweils ihr Maximum.
Damit geben Sie an, welche Menge Anbieter 1 bei welchem
Preis wählen muß, wenn er seinen Gewinn maximieren will.
Absatzmenge Anbieter 2
vgl. Schumann u.a., 2011, S. 339 ff.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.
oligopolistische Konkurrenz (11)
Oligopole – Modell von Cournot
Nun stellt sich die Frage, wie die beiden Konkurrenten im Dyopol zusammen agieren.
Gibt es ein Marktgleichgewicht?
Wenn im einfachsten Fall Anbieter 2 genau in der gleichen
Situation ist wie Anbieter 1, also gleiche Kosten, gleiches
Produkt (hier nicht thematisiert gleiche Kapazität), dann ist
seine Reaktionsfunktion genau das Spiegelbild der von
Anbieter 1.
Absatzmenge Anbieter 2
Reaktionsfunktion Anbieter 2
Bei dieser
Mengenkombination
realisieren beide
Anbieter ihr
Gewinnmaximum
In diesem Fall kommt es zu einem Gleichgewicht auf dem
Markt – mit gleichen Marktanteilen.
Die spieltheoretischen Gesichtspunkte sollen hier nicht
vertieft werden.
Der Preis auf dem Markt liegt höher als bei einem Polypol,
die Mengen sind entsprechend geringer. Es gibt
Wohlfahrtsverluste.
Reaktionsfunktion Anbieter 1
Absatzmenge Anbieter 1
vgl. Schumann u.a., 2011, S. 339 ff.
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.
oligopolistische Konkurrenz (12)
Oligopole
Modelle für homogene Oligopole
vgl. Wied-Nebbeling, 2004, S. 125 ff.
Wettbewerb und Recht
Gesetze zur Gewährleistung von Wettbewerb
Gesetz gegen
Wettbewerbsbeschränkungen
GWG
Soll Beschränkungen des Wettbewerbs
verhindern .
Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb
UWG
Soll sittenwidriges Verhalten verhindern
Das Bundeskartellamt ist in erster Linie
zuständig.
Die Arbeit wird begleitet von der
Monopolkommission.
Alle zwei Jahre erstellt sie ein Gutachten.
vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.
Wettbewerb und Recht
Ziele des GWB
Verhinderung von Kartellen –
Wettbewerb aufrechterhalten
Kartellverbot
Mißbrauchskontrolle – Behinderung von
Wettbewerbern durch Unternehmen mit
Marktmacht verhindern
Zusammenschlußkontrolle
vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.
Wettbewerb und Recht
Definition des Kartells
Vereinbarungen zwischen miteinander im Wettbewerb stehenden Unternehmen,
Beschlüsse von Unternehmensvereinigungen und aufeinander abgestimmte
Verhaltensweisen, die eine Verhinderung, Einschränkung oder Verfälschung des
Wettbewerbs bezwecken oder bewirken.
Es muß nur bezweckt sein, nicht bewirkt.
Es muß nur bewirkt sein, nicht bezweckt.
vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.
Wettbewerb und Recht
Kartelle
Vereinbarungen
Beschlüsse von
Unternehmensvereinigungen
abgestimmte
Verhaltensweisen
vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.
Wettbewerb und Recht
Ausnahmen vom Kartellverbot
Normen- und
Typenkartelle
Spezialisierungskartelle
Strukturkrisenkartelle
Diese wurden in früheren Fassungen des GWG genannt.
In der aktuellen Fassung wird auf das Gemeinschaftsrecht verwiesen.
Mittelstandskartelle
Bis 2005 gab es ein Anmelde und
Genehmigungsverfahren für
Kartelle.
Jetzt müssen die Unternehmen
Abschätzen, ob sie legal handeln.
vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.
Zusammenschlüsse
Erwerb des Vermögens eines anderen Unternehmens ganz oder zu
wesentlichen Teilen
bei Erwerb der unmittelbaren oder mittelbaren Kontrolle durch ein oder
mehrere Unternehmen über die Gesamtheit oder Teile eines oder mehrerer
anderer Unternehmen
Dabei muß die Kontrolle nicht durch Rechte oder Verträge begründet sein,
sondern kann auch auf „anderen Mitteln“ beruhen – beispielsweise auf
Identität der Personen in Leitungsgremien.
bei Erwerb von mindestens 25 Prozent der Anteile eines Unternehmens
bei Vorliegen irgendeiner sonstigen Verbindung, die einen „wettbewerblich
erheblichen Einfluß“ auf ein anderes Unternehmen ermöglicht
vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.
Untersagung von Zusammenschlüssen
Zusammenschlüsse sind nicht grundsätzlich verboten, müssen aber in der
Planungsphase beim Bundeskartellamt bei der Überschreitung von Umsatzgrenzen
angezeigt werden.
die Unternehmen haben zusammen weltweit im letzten Geschäftsjahr mehr als 500
Mio. Euro Umsatz erzielt
mindestens eines der Unternehmen hat im Inland im letzten Geschäftsjahr mehr als 25
Mio. Euro Umsatz erzielt
Ist mind. eines dieser Kriterien erfüllt, ist der Zusammenschluß zu untersagen, wenn
durch ihn eine marktbeherrschende Stellung entsteht oder verstärkt wird.
Die Unternehmen können den Nachweis erbringen, daß Verbesserungen im
Wettbewerb eintreten, die den Nachteil der Marktbeherrschung überkompensieren.
Untersagungen sind selten.
Im Falle der Untersagung durch das Bundeskartellamt gibt es noch die
Ministererlaubnis.
vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.
die marktbeherrschende Stellung
• ein Unternehmen ist auf dem relevanten Markt ohne
Wettbewerber oder zumindest keinem wesentlichen Wettbewerb
ausgesetzt.
• das Unternehmen hat auf dem relevanten Markt eine „überragende
Marktstellung“. Indikatoren dafür sind neben dem Marktanteil
(Anteil am Umsatz) insbesondere die Finanzkraft und die vertikale
Verflechtung in benachbarte Märkte.
vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.
sogen. Aufgreiftatbestände für eine marktbeherrschende Stellung
• ein Unternehmen hat einen Marktanteil von mehr als
einem Drittel
• ein, zwei oder drei Unternehmen haben mehr als 50%
Marktanteil
• ein, zwei, drei, vier oder fünf Unternehmen haben mehr als
zwei Drittel Marktanteil
vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.
Wie ist ein relevanter Markt abzugrenzen?
Welche Kriterien
nennt das GWB?
Keine !!!
Entscheidungen des
Kartellamtes
Markt
Urteilsbegründungen
pragmatische Vorgehensweisen
vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.
Bedarfsmarktkonzept
Der relevante Markt wird über die Nachfrageseite abgegrenzt.
Wie hoch ist die Preiselastizität?
Wie hoch sind die Kreuzpreiselastizitäten?
Gut 1
Gut 2
Liegt hier eine
Substitutionslücke vor?
Man zieht die Marktgrenze dort,
wo die Substitution keine
wesentliche Bedeutung besitzt.
Die Elastizitäten sind gering.
vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.
Hypothetisches-Monopol-Test
Substitutionsgut 6
Substitutionsgut 4
Substitutionsgut 2
Gut
Substitutionsgut 1
Substitutionsgut 3
Substitutionsgut 5
Könnte ein Anbieter, wenn er die Güter als
Monopolist anbieten würde, einen Aufschlag
von 5 Prozent auf die Grenzkosten realisieren?
Eine geringe Preiselastizität steht für große Marktmacht. Die Nachfrager können dann fast nicht auf ähnliche Güter ausweichen.
Wenn ein Monopol-Anbieter nur das Gut anbieten könnte, während schon Substitutionsgut 1 von einem Konkurrenten angeboten
würde, und die Kunden würden elastisch auf SG 1 ausweichen, dann hätte der Anbieter wenig Marktmacht. Würde er aber das Gut
und SG1 zusammen als Monopolist anbieten, und die Kunden würden bei einer Preiserhöhung fast nicht auf SG 2 und SG 3
ausweichen, dann hätte der Anbieter in dem Markt für das Gut und SG 1 Marktmacht. Das wäre damit der relevante Markt, während
SG 2 und die weiteren Güter zu anderen Märkten gehören würden.
vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.
Mißbrauch der marktbeherrschenden Stellung
Mißbrauch
Ausbeutungsmißbrauch
Es werden Entgelte
gefordert, die von denen
abweichen, die sich unter
Wettbewerbsbedingungen
ergeben würden (Als-obKonzept)
Es werden ungünstigere
Entgelte oder sonstige
Geschäftsbedingungen
gefordert, als das
Unternehmen sonst auf
vergleichbaren Märkten von
gleichartigen Abnehmern
fordert.
Behinderungsmißbrauch
die
Wettbewerbsmöglichkeiten
anderer Unternehmen
werden beeinträchtigt
anderen Unternehmen wird
der Zugang zu Netzen oder
anderen
Infrastruktureinrichtungen
nicht gewährt
Für das Bundeskartellamt ist Mißbrauch schwer nachzuweisen.
vgl. Woeckener, 2011, S. 73 ff.
Konzentration
Konzentration
Zustand
Ein Merkmal ist auf Merkmalsträger verteilt.
Hier geht es i.d.R. um die Marktanteile, die
in unterschiedlicher Weise auf die Unternehmen
verteilt sein können.
Prozeß
Im Zeitverlauf verschiebt sich die Verteilung
der Marktanteile (Merkmal) auf immer
weniger Unternehmen (Merkmalsträger).
vgl. Olten, 1998, S. 127 ff.
Messung von Konzentration
absolute Konzentration:
es gibt nur sehr wenige Unternehmen
absolute Konzentration
nein
relative Konzentration:
nein
viele Unternehmen,
aber darunter wenige
relative
große
Konzentration
ja
ja
auf 100
Unternehmen
entfällt je 1 Prozent
Marktanteil
auf 4 Unternehmen
entfällt je ein Viertel
des Marktes
bei 100
Unternehmen
entfallen auf die drei
größten 40, 25 und
20 Prozent
Marktanteil
4 Unternehmen
teilen sich den
Markt, wobei das
größte 50 %, das
zweitgrößte 40%, das
drittgrößte 7% und
das kleinste nur 3%
Marktanteil besitzt.
vgl. Olten, 1998, S. 128
Messung von Konzentration
•
•
•
•
•
Konzentrationsraten
Lorenz-Kurve bzw. Gini-Koeffizient
Herfindahl-Index bzw. sein Kehrwert
Linda-Index
Disparitätsraten
absolute Konzentration
Konzentrationsraten
relative Konzentration
Herfindahl-Index
Linda-Index
Disparitätsraten
vgl. Olten, 1998, S. 127 ff.
Konzentrationsraten
Die Unternehmen werden nach dem Merkmal geordnet.
Häufig wird der Umsatz wird als Merkmal verwendet.
i
CRi = οƒ₯sj
j=1
Der Gesamtumsatz muß bekannt sein.
Dann wird der Anteil am Gesamtumsatz berechnet, den die größten Unternehmen
erzielen.
CR3 = der Anteil der drei größten Unternehmen am gesamten Umsatz der Branche
CR6 = der Anteil der sechs größten Unternehmen am gesamten Umsatz der Branche
Die Konzentrationsraten sind leicht zu berechnen, aber sie sind ein nicht sehr
befriedigendes Maß für die absolute Konzentration.
vgl. Olten, 1998, S. 127 ff.
Herfindahl-Index
n
H = οƒ₯ si 2
i=1
Beim Herfindahl-Index werden die quadrierten Marktanteilswerte aufsummiert.
Im Fall der größten Konzentration ist der Anteil des größten Unternehmens fast
gleich 1 und die Anteile der anderen sind verschwindend gering.
Die Summe der quadrierten Marktanteile liegt dann fast bei 1
Im Fall vieler Unternehmen (n) mit gleichen Marktanteilen, also geringstmöglicher
Konzentration, liegt der Herfindahl-Index bei 1/n
vgl. Olten, 1998, S. 127 ff.
Herfindahl-Index bzw. numbers equivalent
Der Herfindahl-Index leidet unter seiner geringen Anschaulichkeit.
Deshalb verwendet die Monopolkommission lieber seinen Kehrwert.
Dieser Kehrwert wird auch number equivalent (NE) genannt.
Der Kehrwert des HF entspricht der Zahl von Unternehmen, die sich den Markt bei
gleichhohen Marktanteilen aufteilen würden.
Wäre der Herfindahl-Index beispielsweise 0,2, dann wäre der Kehrwert 5.
Die Konzentration bei diesem Herfindahl-Index von 0,2 wäre so groß wie die
Konzentration auf einem markt, den sich 5 Unternehmen gleichmäßig aufteilen.
vgl. Olten, 1998, S. 127 ff.
Linda-Index
Die Unternehmen werden in dominierende und dominierte unterschieden.
Dann wird der durchschnittliche Marktanteil der dominierenden in Relation
gesetzt zum durchschnittlichen Marktanteil der dominierten.
Für die Forstwirtschaft in Deutschland könnte man beispielsweise den durchschnittlichen Marktanteil der Staatsforsten der Flächen-Bundesländer ins
Verhältnis setzen zum durchschnittlichen Marktanteil aller übrigen Forstbetriebe.
Vi,k = CRi
CRk - CRi
=
CRi
i
CRk - CRi
k–i
Die für die Berechnung des Linda-Index erforderlichen Daten sind in Deutschland
vgl. Olten, 1998, S. 127 ff.
i.d.R. nicht verfügbar.
doppelt gemittelter Linda-Index
Der doppelt gemittelte Linda-Index soll die Grenze zwischen dominierenden
und dominierten Unternehmen ziehen helfen
????
Beispiel von Olten
S. 133 mit Grafik S. 134
Disparitätsrate(n)
Die Disparitätsrate soll die Ungleichverteilung der Marktanteile aufzeigen.
Die Disparitätsrate ist der prozentuale Anteil, mit dem der Wert einer
Konzentrationsrate auf der Ungleichverteilung der Marktanteile beruht.
Beispiel:
In einem Markt mit 10 Anbietern beträgt die Konzentrationsrate CR3 = 50% bzw. 0,5
Bei Gleichverteilung hätte jeder Anbieter 10 Prozent oder 0,1 Marktanteil.
Von den 0,5 würden 0,3 auf der Gleichverteilung und 0,2 auf der Ungleichverteilung
beruhen. Die 0,2 sind 40% von 0,5, DR3 ist daher 0,4 oder 40 Prozent.
CR 3 = 0,5
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
0,3
0,2 oder 40% beruhen auf der Ungleichverteilung DR 3 = 0,4
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
bei hypothetisch gleicher Größe aller Unternehmen
vgl. Olten, 1998, S. 135
Beispiel von Olten
U
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
KM
CR1
CR3
CR6
HF
NE
DR3
A
MA
A
CR
B
MA
B
CR
C
MA
C
CR
D
MA
D
CR
E
MA
E
CR
F
MA
F
CR
70
10
10
5
5
70
80
90
95
100
50
20
10
8
7
3
3
50
70
80
88
95
97
100
35
25
15
8
7
4
3
3
35
60
75
83
90
94
97
100
30
15
10
10
10
8
7
6
4
30
45
55
65
75
83
90
96
100
25
15
10
10
10
8
7
6
5
4
25
40
50
60
70
78
85
91
96
100
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
70
90
100
0,515
0,194
33,33
50
80
95
0,312
3,203
37,5
35
75
90
0,222
4,5
42,86
30
55
75
0,149
0,671
31,82
25
50
70
0,13
7,46
40
10
30
60
0,1
10
0
vgl. Olten, 1998, S. 133 f.
Lorenzkurven aus dem Beispiel von Olten
100
Prozent Marktanteil
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
1
2
3
4
5
6
Unternehmen
7
8
9
10
vgl. Olten, 1998, S. 134
Lorenz-Kurve
100
Prozent des
Einkommens
Max Otto Lorenz, 1905
0
0
Prozent der Bevölkerung
100
Lorenz-Kurve – bei in Klassen vorliegenden Daten
100
Prozent des
Einkommens
Max Otto Lorenz, 1905
0
0
Prozent der Bevölkerung
100
Gini-Koeffizient
Corradi Gini, italienischer Statistiker
Gini-Koeffizient = 0
=1
die Verteilung ist vollständig gleichmäßig
die Verteilung ist extrem ungleichmäßig
Der Gini-Koeffizient ist die Fläche zwischen der Diagonalen und der Lorenz-Kurve,
geteilt durch die Fläche unter der Diagonalen.
Lorenz-Kurven mit gleichem Gini-Koeffizienten
100
Prozent des
Einkommens
0
0
Prozent der Bevölkerung
100
Modell der interdependenten Standortwahl von Hotelling (1929)
als Grundlage eines Modells zur Produktdifferenzierung
Hotelling hat ein einfaches Modell vorgestellt,
in welchem die Standortwahl von zwei Unternehmen
betrachtet wird.
Die beiden Unternehmen sind Konkurrenten.
Sie stellen dasselbe Produkt her und setzen es auf
einem linearen Markt ab.
Darunter könnte man sich eine Straße vorstellen.
Die Nachfrage entlang dieser Markt-Linie wird als
gleichverteilt angenommen.
Die Transportkosten vom Produktionsort an den
Verbrauchsort sind linear (jedenfalls in der folgenden Darstellung)
Modell der interdependenten Standortwahl von
Hotelling (1929)
Stückkosten
Die beiden Unternehmen teilen sich
den Markt zu gleichen Teilen.
Sie sind Monopolisten in ihren Bereichen.
Launhardt´scher
Trichter
Standort A
Grenze des
Marktes
Standort B
lineares Absatzgebiet
Grenze des
Marktes
Quelle: nach Bathelt u. Glückler, 2003, 2. Auflage, S 130
Modell der interdependenten Standortwahl von Hotelling
Verlagerung des Standortes
Stückkosten
Durch Verlagerung des Standortes in Richtung
der Mitte gelingt es dem Unternehmen A Marktanteile zu gewinnen.
neuer Standort A
Grenze des
Marktes
lineares Absatzgebiet
Grenze des
Marktes
Quelle: nach Bathelt u. Glückler, 2003, 2. Auflage, S 130
Modell der interdependenten Standortwahl von Hotelling
Verlagerung des Standortes
Stückkosten
Unternehmen B zieht nun ebenfalls in Richtung
Mitte und gewinnt die Marktanteile zurück.
neuer Standort A
Grenze des
Marktes
neuer Standort B
lineares Absatzgebiet
Grenze des
Marktes
Quelle: nach Bathelt u. Glückler, 2003, 2. Auflage, S 130
Modell der interdependenten Standortwahl von Hotelling
Abschluß des Prozesses der Standortverlagerung
Stückkosten
Der Prozeß endet bei einem gemeinsamen
Standort in der Mitte des Marktgebietes.
gemeinsamer
Standort A und B
Grenze des
Marktes
lineares Absatzgebiet
Grenze des
Marktes
Quelle: nach Bathelt u. Glückler, 2003, 2. Auflage, S 130
Modell von Hotelling: Ergebnis
Von der Mitte des Marktgebietes aus kann kein Hersteller seinen Absatz
zu Lasten des anderen ausweiten.
Die Situation ist aber nicht optimal, da deutlich höhere Transportkosten anfallen
als bei der Aufteilung des Marktgebietes zu gleichen Teilen.
Die Modellierung führt zu einer Agglomeration von Unternehmensstandorten.
Produktdifferenzierung entlang einer Geschmacksstraße
Es ist zu unterscheiden zwischen horizontaler (geschmacklicher) und vertikaler
(qualitativer) Produktdifferenzierung.
horizontale Produktdifferenzierung
z.B. Farbunterschied
vertikale Produktdifferenzierung
Qualität
Produktdifferenzierung senkt
die Wettbewerbsintensität
vgl. Wied-Nebbeling 2004, S. 171 ff.
Qualitätsunterschiede von Produkten
Qualitätsunterschied
mehr Wissen über
das Produkt
Ergebnis von F&E
mehr oder bessere
Inputs
gleiche Grenzkosten
aber
höhere Fixkosten
durch F&E
vgl. z.B. Woeckener 2011, S. 95
Modellierung der Nachfrage für das Modell des
Qualitätswettbewerbs
Wir stellen uns vor, es gäbe Qualitätseinheiten, wie eine Einheit Lebensdauer eines
Produktes, beispielsweise einer Batterie.
Die Zahlungsbereitschaft der Nachfrager entspricht dann dem Produkt aus dem
Qualitätsniveau und der maximalen Zahlungsbereitschaft für eine Qualitätseinheit.
Für eine Produktvariante mit höherer Qualität hat ein Nachfrager also eine höhere
maximale Zahlungsbereitschaft.
vgl. Woeckener 2011, S. 96
Zweistufige Modellierung des Qualitätswettbewerbs
Qualitätswettbewerb
1. Stufe
Festlegung der Qualität
2. Stufe
Preiswettbewerb
Dies ist die zeitliche Betrachtung.
Die Entscheidungslogik erfordert die umgekehrte Reihenfolge.
Man muß für alle denkbaren Qualitäten die gewinnmaximalen Preise
und die Gewinne ermitteln. Dann wird die Qualität gewählt, die den Gewinn maximiert.
vgl. z.B. Woeckener 2011, S. 95 ff.
Monopol (..) Innovationsanreiz
Preis, Erlös,
Grenzerlös,
Grenzkosten
PM
KR
Erlös
Erlös
C
KR
C
PM
PR
GK (konstant)
PAF
PR
GK (konstant)
PAF
0
XM
Grenzerlös
Menge
XM
Der Fall einer Prozeßinnovation, welche die (konstanten) Grenzkosten senkt.
Die Monopolmenge steigt, der Monopolpreis sinkt.
Grenzerlös
vgl. Bester 2012, S. 175
Monopol (..) Innovationsanreiz
Bester (2012, S. 174) vergleicht den Gewinn an sozialem Überschuß im Monopolfall und bei Konkurrenz und
kommt zu dem Ergebnis, im Monopol sei der Innovationsanreiz geringer.
Allerdings wird in dieser Konstellation im Konkurrenzfall kein Gewinn erzielt. Das einzelne Unternehmen kann
im Konkurrenzfall einen Gewinn erzielen, wenn es seine GK senkt. Dieser Gewinn wird allerdings wieder
verschwinden. Darum erscheint die Schlußfolgerung als nicht zwingend.
Preis, Erlös,
Grenzerlös,
Grenzkosten
Erlös
Erlös
PAF
PM
KR
C
KR
C
PM
PR
GK (konstant)
GK (konstant)
PR
PAF
0
XM
Grenzerlös
Menge
XM
Grenzerlös
vgl. Bester 2012, S. 175
Innovationen
ProzeßInnovationen
senken die
Grenzkosten
ProduktInnovationen
erhöhen ggf. die Fixkosten
können auch die Grenzkosten erhöhen
Wirkung einer (drastischen) Prozeßinnovation im Duopol
In der Ausgangssituation sind die GK beider Anbieter gleich. Sie stehen im Preiswettbewerb und erzielen dadurch
keinen Gewinn.
Wenn ein Anbieter seine Grenzkosten drastisch senken kann, kann er den Preis senken und den anderen Anbieter
vom Markt verdrängen. Er ist dann Monopolist und bietet die Monopolmenge zum Monopolpreis an, der unter dem
den GK beider entsprechen Preis in der Ausgangssituation liegt.
Preis, Erlös,
Grenzerlös,
Grenzkosten
drastische Senkung der GK
von Anbieter 2
PAF
PO
GK (konstant) beider Anbieter
KR
GK (konstant) Anbieter 1
P1
P2
KR
C
PR
GK (konstant) Anbieter 2
PAF
0
XO
Grenzerlös
Menge
XM
Grenzerlös
vgl. Bester 2012, S. 176 f.
Wirkung einer Prozeßinnovation im Duopol
In der Ausgangssituation sind die GK beider Anbieter gleich. Sie stehen im Preiswettbewerb und erzielen dadurch
keinen Gewinn.
Wenn ein Anbieter seine Grenzkosten drastisch senken kann, kann er den Preis senken und den anderen Anbieter
vom Markt verdrängen. In dem hier dargestellten Grenzfall stimmt der Monopolpreis mit dem bisherigen Preis
überein. Der andere Anbieter kann dadurch gerade nicht durch eine Preissetzung in Höhe des Monopolpreises
verdrängt werden. Anbieter 2 kann Anbieter 1 aber unterbieten und verdrängen.
Preis, Erlös,
Grenzerlös,
Grenzkosten
PAF
PO
GK (konstant) beider Anbieter
KR
P1 = P2
KR
Grenzfall einer Senkung der GK
von Anbieter 2 zwischen einer
drastischen und einer nicht
drastischen Senkung der GK
GK (konstant) Anbieter 1
C
PR
GK (konstant) Anbieter 2
PAF
0
XO
Grenzerlös
Menge
XM
Grenzerlös
vgl. Bester 2012, S. 176 f.
Wirkung einer Prozeßinnovation im Duopol
In der Ausgangssituation sind die GK beider Anbieter gleich. Sie stehen im Preiswettbewerb und erzielen dadurch
keinen Gewinn.
Ein Anbieter kann den anderen schon dann vom Markt verdrängen, wenn er seine Grenzkosten senken und den
Kostenabstand sichern kann (Patent). Er muß natürlich auch über die Kapazitäten zur Produktion verfügen.
Der Anbieter, der die Prozeßinnovation mit einem Patent sichern kann, kann dem anderen auch eine Lizenz anbieten.
Im Grenzfall kommt das für ihn auf das Gleiche heraus. Dann kann der Konkurrent zwar auch die Kosten der
Produktion senken, die Lizenzgebühren gleichen dies aber gerade wieder aus. Preise und Mengen bleiben gleich.
nicht-drastische Kostensenkung –
der Monopolpreis liegt noch über dem
bisherigen Preis im Duopol
Preis, Erlös,
Grenzerlös,
Grenzkosten
PO
PAF
GK (konstant) beider Anbieter
KR
P1 = P2
KR
PR
C
GK (konstant) Anbieter 1
GK (konstant) Anbieter 2
PAF
0
Menge
XO
Grenzerlös
X0
Grenzerlös
vgl. Bester 2012, S. 176 f.
Zum Abschluß ein paar Schüttelreime
Wo sie im Boden zu flach wurzeln,
läßt der Sturm die Fichten purzeln.
Holzverkäufer-Weisheit
Triffst im Wald Du einen Säger,
spendier´ ihm einen Schinkenhäger.
Mit Promille - ´s ist famos –
akzeptiert er jedes Los.
Dein Verhalten wird gelenkt,
bekommst vom Staat Du Geld geschenkt.
Herr Weigl würd´gern alle Fichten,
die´s in Bayern gibt vernichten.
Wohnt im Erdstammstück der Specht,
ist´s für die Holzeinnahmen schlecht.
Die Subvention für Saat der Eich´
macht in Bayern Bauern reich.
Verdaut der Hirsch, entweicht dem Tier
unter´m Wedel CH4.
Hast Du wirklich keinen Kummer,
kauf Dir beim Käfer einen Hummer.
Doch brennt zuhause die Gardine,
nimm lieber eine Ölsardine.
Fällt am Tag die letzte Fichte,
trinke darauf einen Schlichte.
Aus den krummen alten Eichen
schneiden Schwellen wir für Weichen.
Kauft der Kunde einen Duft,
verwandelt sich sein Geld in Luft.
Ißt Du beim Käfer täglich Hummer,
macht Dir Dein Konto bald schon Kummer.
Pflanzt der Förster einen Heister,
stärkt ihn danach ein Jägermeister.
Hast Du Zeit für´n Mittagsschlummer,
iß ruhig zum Lunch ´nen ganzen Hummer.
Lebst Du noch, oder ruhst Du schon?
IKEA Erdmöbel
In Landshut trinken alle Ritter,
schon vor dem Essen Magenbitter.
In der Kirche hing der Küster
leblos an dem großen Lüster.
Hinterm Forsthaus, auf der Bleiche,
lag der Pfarrerstochter Leiche.
Nach diesem Drama in dem Dorf
fand man den Pfarrer bald im Torf.
Hat die Stafo Dich am Zügel,
pflanzt Du Mischwald auf dem Hügel.
Drunten in dem feuchten Tal
sind schwarze Pappeln Deine Wahl.
Für Kunden ist das kein Malheur,
sie kaufen Holz beim Importeur.
„Nur Fichte!“ erbat sich Säger Ante,
der die ander´n Bäume kannte.
Schwellen für die Weichen
schneidet man aus Eichen.
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