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Die Behandlung mit Lebrikizumab verbessert das FEV1 bei
Patienten mit ungenügend kontrolliertem Asthma
Frage:
Ist Lebrikizumab (monoklonaler IgG-Antikörper) in der Behandlung von ungenügend kontrolliertem
Asthma wirksam?
Hintergrund:
Einige Asthma-Patienten haben trotz inhalativer Glukokortikoidtherapie ein ungenügend kontrolliertes
Asthma, das eine intensivierte medikamentöse Therapie erfordert. Die Ausschüttung von Interleukin 13,
ein Zytokin, welches von T-2-Helferzellen produziert wird, ist eine mögliche Ursache für die
unterschiedliche Krankheitsausprägung. Interleukin 13 induziert bronchiale Epithelzellen zur Sekretion
von Periostin, welches wiederum auto- und parakrine Wirkung auf die Epithelfunktion und Fibroblasten
ausübt und auf diesem Weg zu einem Remodeling der Atemwege beitragen kann. Periostin könnte
daher als Surrogatparameter für die Interleukin 13-Aktivität genutzt werden. Interleukin 13 wird durch
Glukokortikoide gehemmt, dennoch sind die Interleukin 13 Spiegel bei Patienten mit unkontrolliertem
Asthma trotz inhalativer Glukokortikoidtherapie im Sputum erhöht. Lebrikizumab, ein monoklonaler
IGG-Antikörper, welcher an Interleukin 13 bindet und so dessen Funktion hemmt, könnte auf diesem
Weg zu einer Verbesserung von Asthmasymptomen führen.
Einschlusskriterien:
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Patienten mit ungenügend kontrolliertem Asthma trotz inhalativer Glukokortikoidtherapie
(Asthma Control Questionnaire [ACQ5] > 1.5 Punkte)
Forciertes expiratorisches 1-Sekunden-Volumen (FEV1) zwischen 40-80% des prädiktiven
Wertes, Erhöhung des FEV1 um mindestens 12% nach Inhalation eines kurzwirksamen
Bronchodilatators
Mindestens 6-monatige Therapie mit einem inhalativen Glukokortikoid
Studiendesign und Methode:
Randomisiert placebokontrollierte doppelblinde Multizenterstudie.
Studienort: keine Angabe
Intervention
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Gruppe 1: Studiengruppe: Lebrikizumab 250 mg subkutan einmal monatlich für insgesamt 6
Monate
Gruppe 2: Placebogruppe: Placebo (steriles Wasser und nichtmedikamentöse Inhaltstoffe wie
beim Verum) subkutan einmal monatlich für insgesamt 6 Monate
Keine Änderung der Asthmamedikation während der Vorlauf- und Studienphase
Messung des Interleukin 13-Surrogat-Scores (Typ-2-T-Zellen (Th2)-Status: Kombination aus
Serum IGE- und Eosinophilen Levels: hoher Th2 Status, wenn Eosinophile> 100 IU/ml und >
0.14x109 Zellen/L) sowie des Periostin-Levels zur Abschätzung der Interleukin 13-Aktivität zu
Beginn und im Studienverlauf
Regelmässige Spirometrie, Peak-flow-, expiratorische Kohlenmonoxid-Fraktion- (FENO)Messung, Dokumentation der Beschwerden im Asthma-Kontroll-Tagebuches (ACDD) 2 mal
täglich, Asthmaexazerbationen
Outcome:
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Primärer Outcome: Relative Veränderung des FEV1 nach 12 Wochen
Sekundärer Outcome: Anzahl Asthma-Exazerbationen und schwere Exazerbationen innerhalb
von 24 Wochen, morgendlicher Peakflow-Wert, Veränderungen im ACQ5-Score nach 12
Wochen, ACDD-Scores, Anwendung von Asthma-Notfallmedikamenten
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Resultat:
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Es wurden 219 Patienten eingeschlossen, 66% der Patienten waren Frauen, höherer Anteil an
Patienten mit hochdosierter inhalativer Glukokortikoidtherapie in der Placebogruppe
Das FEV1 in der Lebrikizumab-Gruppe ist bereits nach kurzer Anwendung und nach 12 Wochen
um 5.5% mehr als in der Placebogruppe angestiegen (9.5% versus 4.3%)
Grösserer FEV1 -Anstieg bei Patienten mit hohem Periostinspiegel in der Studiengruppe im
Vergleich zu Placebo (14% versus 5.8%) (in der Niedrig-Periostin-Gruppe 5.1% versus 3.5%)
und bei Patienten mit hohem FENO -Spiegel
Keine signifikanten Effekte von Lebrikizumab auf ACQ5- und ACCD-Scores sowie auf die Anzahl
Exazerbationen
Mehr muskuloskelettale Nebenwirkungen in der Lebrikizumab-Gruppe im Vergleich zu Placebo
(13.2% versus 5.4%)
Kommentar:
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Lebrikizumab verbessert das FEV1 bereits nach kurzer Anwendung bei Asthma-Patienten
Keine signifikante Symptom- oder Exazerbationsreduktion durch Lebrikizumab
Patienten mit hohem Periostin-Spiegel profitieren mehr als Patienten mit niedrigem Spiegel von
einer Lebrikizumab-Therapie. Interleukin 13-assoziierte Effekte sind von klinischer Bedeutung
bei Asthma.
Vor einer breiten klinischen Anwendung ist es wahrscheinlich ratsam die Ergebnisse von Studien
mit klinisch relevanten Parametern abzuwarten.
Literatur:
Jonathan Corren, M.D. et al. Lebrikizumab Treatment in Adults with Asthma, N Engl J Med 2011;
365:1088-1098
Verfasser: Katja Woitzek
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