Grundlagen der Ökonomie Teil II: Grundlagen der Makroökonomik

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Makroökonomik
Prof. Dr. Karl-Heinz Kappelmann
Vorlesungsskript
Grundlagen der Ökonomie
Teil II: Grundlagen der Makroökonomik und der
Wirtschaftspolitik
Prof. Dr. Karl-Heinz Kappelmann
Fachgebiet: Agrar- und Umweltökonomie
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt
Nürtingen-Geislingen
1
SS 06
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SS 06
1 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
1. Zusammenfassung von Akteuren zu Gruppen
a. Private Haushalte
b. Unternehmen
c. Staat (öffentl. Haushalte)
d. Ausland
2. Zusammenfassung von Transaktionen nach Kategorien
e. Konsumausgaben
f. Investitionsausgaben
g. Export
h. Import
i. Transfers
j. Steuern
3. Abbildung der Transaktionsströme zwischen den Gruppen von Akteuren mittels
• Konten
• Matrix
• Kreislaufschema
• Gleichungen
1.1 Wirtschaftskreislauf
Ersparnisse
Volksvermögen
Nettoinve
stition
Produkte/Güter
Geld
HH
Kap
itale
xpo
rt
Deviseneinn.
U
Ausland
Export
Import
Lohn/Gewinn
Devisenausg.
Arbeit, Boden,
Kapital
2
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1.2 Produktionskonto eines Sektors
BPW = „Umsätze eines Sektors“
Preis x Menge
– Vorleistungen
= BWS
- Abschreibungen
- Indirekte Steuern (z.B. Mehrwertsteuer)
+ Subventionen
= NWSF
oder:
Produktionskonten
1. Produktionskonto eines Unternehmens (vgl. Gewinn-und Verlustrechnung)
Inputseite
Outputseite
Käufe von Vorleisungen
Verkäufe von Vorleistungen
Abschreibungen
Verkäufe für privaten Konsum
Indirekte Steuern1 / Subentionen
Verkäufe für Bruttoinvestitionen
Wertschöpfung: (Löhne, Zinsen, Pacht
Selbsterstellte Anlagen
usw. Gewinn) = Faktoreinkommen
Veränderung des Lagerbestandes
Bruttoproduktionswert
Bruttoproduktionswert
NPW = Nettoproduktionswert
1.3 Sozialproduktrechnung
Vom Statistischen Bundesamt u.a. wird im Rahmen der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung das Produktionskonto in anderer Aufgliederung präsentiert:
Entstehungsrechnung:
Y mn = Summe der Wertschöpfungen der verschiedenen Wirtschaftszweige (Land- und
Forstwirtschaft, produzierendes Gewerbe usw. ).
1
Indirekte Steuern (einschließlich Zölle) werden auf Umsätze, Produktion usw. erhoben. Nicht an den
Einkommens- oder Vermögensverhältnissen des Steuerpflichtigen orientiert. Am wichtigsten: Mehrwertsteuer.
3
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Verteilungsrechnung:
Y fn = Einkommen aus unselbständiger Arbeit (Lohneinkommen) + Einkommen aus
Unternehmertätigkeit und Vermögen (fälschlicherweise oft als „Gewinne“ bezeichnet).
NSP F =VE ( Volkseinkommen) = Löhne + Gewinne ( in einer Relation von 30:70)
+ Steuer – Sub (Subventionen) + D (Abschreibungen)
Verwendungsrechnung:
Ymn = C + I n + Ex − Im .
C : Konsum
BSP M =C Pr ivat + C Staat + Bruttoinvestitionen Pr ivat +Bruttoinvestitionen Staat
+ Exportgüter – Import – D = NSP M + Sub - T IND - NSP F = Volkseinkommen
Nettoposition (Handelsbilanz)
1.3.1 Übersicht: Berechnung des Volkseinkommens nach der
Güterentstehung
BPW ( Bruttoproduktionswert) aller Sektoren – Vorleistungen = BIP M (BIP zu Marktpreisen)
___________________________________________________________________________
BIP M
-D
+EvA (Eink. vom Ausl.) – EaA (Eink. an Ausl.) = BSP M
(Abschreibungen)
NIP M
-D
NSP M
- T IND
(indirekte Steuern)
- T IND
+ Sub
(Subventionen)
+ Sub
NIP F
(NIP/ NSP zu Faktorkosten)
Wertschöpfung
Aufteilung des VE an die Haushalte:
NSP
VE (Volkseinkommen)
(entsteht durch Produktion)
NSP F = VE = C + S (Ersparnisse)
Verwendung – Aufteilung : Nettoinvest. I n = S + NP
⇒
Export > Import
In< S
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1.3.2 Sozialprodukt und Inlandsprodukt
NSP: die Wertschöpfung , die von Angehörigen eines bestimmten Gebietes (Inländer)
während der betrachteten Periode innerhalb und außerhalb ihres eigenen Gebietes
erwirtschaftet wird.
NIP: die Wertschöpfung, die von Gebietsangehörigen (Inländern) und
Nichtgebietsangehörigen (Ausländern)auf einem bestimmten Territorium während der
betrachteten Periode erwirtschaftet wird.
NIP F : Entlohnung der gesamten Volkswirtsch. für deren Bereitstellung der drei
Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kapital) .
Der Unterschied zwischen beiden Größen besteht im Saldo der über die Gebietsgrenzen
fließenden Erwerbs- und Vermögenseinkommen. Es geht also um:
- grenzüberschreitende Arbeitseinkommen von Pendlern (Grenzgänger, die z.B. Im Elsass
wohnen und in Freiburg arbeiten und umgekehrt), Monteuren usw.
- Zins-, Dividenden, Miet-, Pachteinkommen, Gewinne usw., die Ausländer im Inland
bzw. Inländer im Ausland erzielen (z.B. Konto in der Schweiz).
NSP F (=Volkseinkommen) = Inlandsprodukt (BIP F , NIP F , NIP M ) – EaA + EvA
1.3.3 Vermögensänderungskonto
Vermögensänderung
Iub (Investitionen Unternehmen, brutto)
Sh (sparen der Haushalte)
Istb (Investitionen Staat, brutto)
Sst (sparen des Staates)
Ex – Im (Export - Import)
D (Abschreibungen)
(8) Iub + Istb +Ex – Im = Sh + Sst + D
setzt man Ib = Iub + Istb , In = Ib – D und S = Sh + Sst
so folgt:
(8a) S = In + Ex - Im
Das Vermögensänderungskonto zeigt, welcher Teil des Nettosozialprodukts gespart wird
(Nettovermögenszuwachs der Inländer),
und in welcher Form der Vermögenszuwachs zustande kommt: Investitionen im Inland (In)
oder Nettokreditgewährung gegenüber dem Ausland (Ex – Im)
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1.4 Kritikpunkte an der Sozialproduktrechnung
1.4.1 Kritikpunkte am Bruttosozialprodukt zur Wohlfahrtsmessung
(1) Berücksichtigung der Freizeit
Wenn die Produktivität pro Stunde nicht mit dem Weltmarkt mithalten kann, bricht das
System zusammen => Arbeitslose
(2) Berücksichtigung von Gütern, die nicht in die Sozialproduktrechnung eingehen
z.B. : Hausfrauentätigkeit (wenn der Hausherr seine Haushälterin heiratet, zahlt er ihr
gewöhnlich keinen Lohn mehr und statistisch gesehen sinkt so der Wohlstand des Volkes)
(3) Berücksichtigung der Schattenwirtschaft
wegen 10-20 % Schattenwirtschaft (Schwarzarbeit) ist der reale Wohlstand höher als der
statistische
(4) Einbeziehen von Gütern, die Wohlfahrt negativ beeinflussen
(5) Berücksichtigung des Verbrauchs von Rohstoffen
entscheidend in Erdölexportierenden Ländern:
Abbau von Kapital, wenn alles abgebaut => Armut
Das bedeutet, dass man noch zu Zeiten des Kapitals sich mit diesem ein neues zukünftiges
Standbein aufbauen muss
(6) Umweltbelastungen werden nicht mit einbezogen
wenn man die Qualität (Gesundheit, Landschaft, was wir der Umwelt alles für Schäden
zugefügt haben) mit einbezieht, ist Wohlstand niedriger
(7) Berücksichtigung der Verteilung
(8) Berücksichtigung der Mengen an kollektiven Gütern
Straßenschäden beispielsweise gehen nicht mit ein ( Straßen in USA schlechter als hier)
(9) Bewertung der Öffentlichen Güter mit den Kosten der Bereitstellung
z.B. Kosten für Studium an FH
(10) Bewertung mit Marktpreisen
SP ist falsch bei Außenhandelsschutz
(11) International stiften einzelne Güter einen sehr unterschiedlichen Nutzen, bzw. werden
nicht benötigt
wenn beispielsweise ein Mittelmeerland und ein nordisches Land statistisch den gleichen
Wohlstand haben, so sind die unterschiedlich hoch anzunehmenden Heizkosten nicht mit
einbezogen
1.4.2 Wohlstandsvergleich
Methode 1: Befragungen des Volkes
Sehr schlecht nur möglich
Methode 2: Heranziehen sozialer Indikatoren:
* Arbeitslosenquote
* Krankheitsstand
* Ärztedichte
* Selbstmordquote
* Freizeit
* Bildung
* Krankenhausdichte
* (Kriminalität)
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2 Einkommensverteilung in einer Marktwirtschaft
2.1 Primäre Einkommensverteilung
Vorraussetzung:
- ein Markt muss vorhanden sein und somit ein Marktgleichgewicht
- Nachfrage nach Faktoren durch Unternehmen
Q
Produktionsfunktion
Faktor
Gt
Gt = Grenzertrag
Faktorpreis (V)
WGP
WGP = Wertgrenzprodukt
Nachfragekurve nach Produktionsfaktoren
R1
Faktor ®
dQ
Gt =
= Grenzprodukt
dR
Faktornachfrage
Entlohnung
r
r = Faktorpreis
V = Einsatzmenge
q = Produktionsmenge
V
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dq
* p
= r
dv
Grenz
WGP
Faktorpreis
-produkt (Wert Grenz Produkt)
Einkommensverteilung
Primär: Ergebnis von Marktprozessen
Funktional: Arbeit => Löhne
Boden => Pacht
Kapital => Zins
Unternehmensgewinn
Personell: Verteilung auf Haushalte
Sekundär: Einbeziehung Staatlicher Umverteilungspolitik
2.1.1 Entlohnung der Arbeit
Primär: Lohneinkommen:
Entlohnung orientiert sich an der Produktivität / Wertschöpfung
Arbeitsmarkt
Lohn
Angebot HH
lr
Al
lg
Arbeit
Ag
lg = Gleichgewichtslohn bei Vollbeschäftigung => Freie Marktpreisbildung
lT = Tariflohn mit der Folge Arbeitslosigkeit (Al) => Tarifbedingte Arbeitslosigkeit
Ursachen von Differenzen:
- Attraktivität der Berufe
- Begabung / Ausbildung
- Leistung
- Verbandsbildung / Gewerkschaften
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=> Regional und beruflich getrennte Arbeitsmärkte
=> Räumlich und beruflich e Mobilität führen zum Abbau der Unterschiede
2.1.2 Entlohnung des Bodens
Boden = immobil
Der Boden hat unterschiedliche Preise, da es viele verschiedene Märkte gibt.
(z.B. Boden an der Alb ist billiger als in Stuttgart)
Bodenmarkt
Ballungsgebiet
Pacht
Pacht
Boden
Boden
AFIX
Hohe Preisunterschiede zwischen Regionen
Angebot-Nachfragebedingt
Angebot durch Planung verknappt
Kein Preisausgleich möglich
Boden vollkommen immobil
Def: Rente (nicht „Altersrente“)
Leistungsloses Einkommen im volkswirtschaftlichen Sinne
Einkommensbeitrag des Bodens (Gewinn/ ha)
- nicht entlohnte Familien-Ak
- Zinsansatz Eigenkapital
_____________________
= Grundrente (=max. Pacht)
Qualitätsrente
Lagerente
2.1.3 Entlohnung des Kapital
Primär: Zinseinkommen
Kapitalmarkt
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Zins
Angebot
G = Einheitliche Pacht
BG = Bodenangebot
IG
Nachfrage
KG
Kapital
Zins: Entgeld für Überlassung von Geldkapital
Nachfrage: Investitionen / Konsum
Angebot: Ersparnisse / Geldmenge
Ursache von Differenzen: - Laufzeit
- Risiko
- Inflation
2.1.4 Unternehmergewinn
Unternehmen
Unternehmereinkommen
- Kalkul. Lohn
- Kalkul. Zins
- Kalkul. Pacht
________________
Restgröße (=“Gewinn“)
Bei vollkommenen Wettbewerb kann längerfristig kein „Gewinn“ entstehen!
Gewinn erwünscht:
- Anreizfunktion für bessere/ neuere/ Güter/ Kostensenkung/ Anpassungen
z.B. Patentrecht
Gewinn unerwünscht:
- Leistungsloses Einkommen bei absoluten Kostenvorteilen (Standort/ Rohstoff)
- Wettbewerbsbeschränkungen
2.2 Staatliche Umverteilungspolitik
Die Lorenzkurve zeigt die Verteilung des Einkommmens auf die Haushalte. Die
Gleichverteilungskurve beschreibt die Situation in einer vollkommenen sozialen
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Marktwirtschaft; wobei diese aber nicht voll anzustreben ist, da dann die Wirtschaft
behindert.
100%
E
I
K
O
M 50%
M
E
N
Gleichverteilungslinie
Lorenzkurve
0%
0
25
50
75
Haushalte (kumuliert)
100%
Zur Beurteilung der Gerechtigkeit einer Verteilung bedarf es Gerechtigkeitsnormen
1. Traditionelle Lehre:
Gerechtigkeit ist ein exogener Begriff.
Werturteile bezüglich der Verteilung müssen andere Wissenschaften (beispielsweise die
Philosophie) liefern.
2. Moderne Lehre:
Gerechtigkeit ist ein endogener Begriff, Ableitung aus dem ökonomischen Denkansatz.
Ökonomische Motive für die verfassungsmäßige Verankerung von Umverteilungsregeln
sind z.B. Altruismus, Versicherungsmotiv und Selbstschutzmotiv genannt werden.
Verteilungspolitische Lenkungsmöglichkeiten
- Chancenkorrekturen
o Subventioierung der Vermögensbildung
o Besteuerung
Erbschaft
Schenkung
Vermögensbestand
o Beeinflussung der Humankapitalbildung
o Korrekturen der Vertragsfreiheit
- Ergebniskorrekturen
o Besteuerung
Einkommen
Vermögensänderung
o Transfers
Monetär
Natural
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3 Grundlagen der Wirtschaftspolitik
3.1 Träger der Wirtschaftspolitik
Wer „macht“ Wirtschaftspolitik?
A: Entscheidungsträger
Staatliche oder staatlich beauftragte Institutionen, die verantwortlich Entscheidungen treffen
und gestaltend auf die Wirtschaftsordnung und –ablauf einwirken.
B: Einflussträger
Sind aufgrund ihrer Position in der Lage, wirtschaftspolitische Entscheidungen zu
beeinflussen
z.B. Wirtschaftsverbände, Grosse Unternehmen, Medien =>Lobby
3.1.1 Staatliche Entscheidungsträger
„Lehre von der Gewaltenteilung“
(1) Gesetzgebung
Parlament – Legilative
Bund – Land – Gemeinden
Konrtolle der Regierung
(2) Regierung und Verwaltung
„Routinepolitik“ – Exekutive
Wirtschaftsministerienseit 1918
Bundesbehörden
Übertragung von Aufgaben
Minister weisungsbefugt
(3) Zentralnotenbank (Autonom)
A: Monetäre Routinepolitik
B: Ausgabe von Banknoten
(4) Selbstverwaltungsorganisationen
Öffentlich – Rechtlich organisiert
Gesetzgeber hat Aufgaben übertragen z.B. Kammern
Lohnpolitik => Tarifautonomie
(5) Rechtssprechung – Judikative
EU
1)
2)
3)
4)
5)
Europäischer Rat (15 Regierungschefs + Präsident Kommission) =>Leitlinien
Ministerrat
Kommission
Europäische Parlament
Europäische Gerichtshof
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6) Rechnungshof
7) EZB =>Geldpolitik
Ausland als Träger der Wirtschaftspolitik
(1) Zunehmende Internationale Arbeitsteilung
Wirtschaftspol. Entscheidungen eines Landes haben Auswirkungen auf ein anderes Land
z.B. Zinsen/ Währung
(2) Machteinwirkungen
Auflagen des IWF
Aussenhandelsembargo
(3) Internationale Organisationen
Global: GATT für Freihandel
FAO für Ernährung
Regional: OECD/ COMECOM/ EWS
Stufen einer wirtschaftlichen Integration
(1) Freihandelszone
(2) Zollunion
(3) Binnenmarkt (angleich der Verbrauchssteuern
Gleiches Lebensmittelrecht
Alle Vorschriften angleichen
Freizügigkeit der Arbeit (Anerkennung der Abschlüsse)
(4) Währungsunion (Geldpolitik wird abgegeben)
(5) Wirtschaftsunion
(6) Politische Union
3.2 Ziele der Wirtschaftspolitik
Gesellschaftspolitische Grundwerte
(A) Freiheit
Freiheit als Recht des Einzelnen, seine Ziele zu verwirklichen z.B. Arbeit/ Wohnen/
Presse
Freiheit findet ihre Begrenzung, wo sie Freiheit anderer einschränkt.
(B) Wohlstand
Versorgung mit Gütern
Materielle Friheit
(C) Gerechtigkeit
Gleiche Voraussetzungen z.B. Bildung
Verteilungsgerechtigkeit bei den Einkommen => Marktwirtschaft
(D) Sicherheit
Innere/ äußere Sicherheit
Soziale Sicherheit
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Versorgungssicherheit
Ziele der Wirtschaftspolitik
(A) Stabilitätsziel
• Vollbeschäftigung
• Preisniveaustabilität
(B) Wachstumsziel
• Steigerung der pro Kopf Einkommen
• Versorgung mit öffentlichen Gütern
(C) Strukturziel
• Förderung/ Erhaltung von Strukturen
• Angleichung der regionalen Werte
(D) Verteilungsziel
• Leistungsgerechtigkeit bei der Verteilung
• Soziale gerechtigkeit der Verteilung
3.3 Wirtschaftspolitische Maßnahmen
3.3.1 Maßnahmen der Ordnungspolitik
(A)Produktionsverfassung
• Eigentum Privat
• Betrieb/ Arbeit/ Sozial
Gemeinschaft
(B) Marktverfassung
• Zulassung
• Marktstruktur/ Wettbewerb
• Preisbildung
(A) Finanzverfassung
• Inländische Geldversorgung
• Zahlungsverkehr Ausland
• Haushaltsverfassung Konjunkturpolitik
3.3.2 Konjunkturpolitik
(siehe Punkt 6)
3.3.3 Strukturpolitik
Regionale Strukturpolitik
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Ziele: A: Erhaltung
B: Anpassung
C: Gestaltung
(1)Aktive Sanierung
Wirtschaftsentwicklung in einer Region fördern
1. Subventionen/ Beihilfen
2. Öffentliche Institutionen
3. Infrastruktur/ Verkehr
(2)Passive Sanierung
-
Marktwirtschaftliche Anpassung wird zugelassen (gefördert)
Entleerung von Räumen
Sektorale Strukturpolitik
Ziele: A: Erhaltung
B: Anpassung
C: Gestaltung
(1)Informationspolitik
z.B. Forschungsinstitute
(2)Mobilitätspolitik
-
Umschulung
Arbeitsvermittlung
Umzugsbeihilfe
Wohnungsbau/ Infrastruktur
(3)Regulierung des Faktoreinsatzes
-
Investitionskontrollen
Kapazitätsbeschränkungen
Innovationsförderung
(4)Produktionskontrollen
-
Beschränkung von Anbauflächen
Bewirtschaftung von Rohstoffen
Quoten
Höchst-/ Mindestpreise
(5)Fiskalische Maßnahmen
-
Zölle/ Gebühren/ Steuern
Subventionen
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-
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Kreditmaßnahmen
Infrastruktur
4 Stabilität in einer Marktwirtschaft
4.1 Beschreibung von Konjunkturzyklen
Konjunkturindikatoren
(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
Produktion (Sozialprodukt) und Volkseinkommen
Gesamtwirtschaftliche Nachfrage/ Konsum/ Investitionen/ Export
Preis- und Lohnniveau/ Gewinne
Auslastung der Produktionskapazitäten/ Beschäftigung/ Produktionsanlagen
Zinsniveau/ Geldmenge
Saldo der Devisenbilanz
Phasen eines Konjunkturzyklus
Wachstum
SP
AufSchwung
Boom
Rezession
Depression
1.Aufschwung:
Steigende Zuwachsrate BSP
Verbesserung der Beschäftigungslage
Zunehmende Auslastung der Kapazitäten
Steigende Investitionen
Relativ niedrige Zinsen
Steigende Verbrauchernachfrage
Moderate Lohnsteigerungen
I. Relativ stabile Preise
-
16
Zeit
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2.Boom – Hochkonjunktur
-
Stark steigende Zuwachsrate BSP
Vollbeschäftigung mit Tendenz zu einer Überbeschäftigung
Überbelastung der Kapazitäten
Auflösung der Lagerbestände
Erhöhung der Investitionen (Risiko)
Hoher Fremdkapitalzins
Stark steigende Verbrauchernachfrage
Stark steigende Löhne
Inflatorische Prozesse
Weiterer Anstieg der Steuereinnahmen
3.Rezession
-
Sinkende Zuwachsrate BSP
Entspannung am Arbeitsmarkt
Verringerung der Auslastung
Rückgang der Investitionstätigkeit
Noch relativ hohe Zinsen
Rückgang der Verbrauchernachfrage
Relativ stark steigende Löhne
Relativ hohes Preisniveau
Sinkende Steuereinamen
4.Depression
-
Geringe Zuwachsraten des BSP
Steigende Arbeitslosenzahl
Geringe Kapazitätsauslagerung
Geringe Investitionstätigkeit
Zurückhaltung bei der Verbrauchernachfrage
Geringe Lohnsteigerungen
Niedrige Zinsen
Stabiles Preisniveau
Rückgang der Steuereinnahmen
5.Stagflation
-
Gegenläufige Entwicklung von Produktion und Preisniveau
Inflationäre Rezession
Stagnation
Inflation
4.2 Ziele der Konjunkturpolitik
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SS 06
Grundlage: Stabilitätsgesetz von 1967
Alle Finanz- und Wirtschaftspolitischen Maßnahmen so einsetzen dass gleichzeitig
Stabilität des Preisniveaus
Hoher Beschäftigungsstand
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
Bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum
erreicht wird.
Oberziel: Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht
Problem: Zielkonflikte
-
„Magisches Dreieck (Viereck)“
Preisniveau
Stabilität
Vollbeschäftigung
Voraussetzung für Wachstum und Vollbeschäftigung ist ein stabiles Preisniveau
Ursachen von Konjunkturschwankungen
Klassischer Ansatz (Markt), (Angebotsansatz)
Wirtschaftsleben ist grundsätzlich Konjunkturlos
Geldmenge ist potentialorientiert
Ungleichgewichte durch:
Krisen von außen (Öl)
Staatliche Eingriffe in Märkte
Stabilitätsannahme:
Jedes Angebot schafft sich seine Nachfrage
Gleichgewicht auf den Gütermärkten(Say)
Vollbeschäftigung durch Anpassung der Löhne
Ausgleich von Konsum und Investitionen über den Zins
Geldmenge
potentialorientiert
Keynes´sche Ansatz
1935 (Nachfrageansatz)
Marktwirtschaft tendiert laufend zu Ungleichgewichten
ständige staatl. Eingriffe
Aussage: Gleichgewicht auf Gütermärkten und Arbeitslosigkeit längerfristig stabil.
Volkseinkommen wird durch Nachfrage bestimmt (C+I) (Klassik durch Angebot)
Staatliche Nachfragesteuerung zur Beeinflussung von
Volkseinkommen
Beschäftigung
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4.3 Maßnahmen der Konjunkturpolitik
4.3.1 Fiskalpolitik
(1)Schuldenpolitik
Defizit spending (Durch Schulden soll dass ausgeglichen werden was den Haushalten
fehlt)
(2) Steuerpolitik
Konjunkturabgaben
Einkommenssteuer
Verbrauchssteuer
Leistungsunabhängig (indirekte Steuern, z.B.Mehrwertssteuer)
Leistungsabhängig (direkte Steuern, z.B.Einkommenssteuer)
(3)Ausgabenpolitik
a) Personal- und Sozialabgaben, Sickerverluste durch Sparen
b) Öffentliche Sachausgaben
Investitionen
Probleme hoher Staatsverschuldung
(1) Belastungen des Kapitalmarktes
Zinsen steigen
Verdrängung von privater Nachfrage (Konsum/ Investition)
(2) Anstieg der Zinsbelastung
(3) Kaum Spielraum für antizyklische Politik
(4) Inflationsgefahren
(5) Belastung künftiger Generationen
(6) Zunehmender Staatsanteil
(7) Einkommensverteilung
(8) Verunsicherung in der Bevölkerung
4.3.2 Geldpolitik
Def. Geld/Geldmenge:
M1:
Bargeld + Buchgeld oder Sichteinlagen
M2:
M1 + Einlagen, Laufzeit bis 2 Jahre; Einlagen mit 3 Monate Kündigung
M3:
M2 + Wertpansionsgeschäfte, Geldmarktpapiere, Schuldverschreibung bis 2 Jahre
Geldschöpfung durch Geschäftsbanken
Bank A
Bank B
Bank C
Girokonto
Einz. 1000 €
900 €
810 €
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100 € Sicherheit
90 € Sicherheit
Ziel Geldpolitik:
Preisniveaustabilität
Steuerungsinstrument: Geldmenge M3
Geldmengenziel EZB
1) Potentialorientiert, „Erste Säule“
Erwartete Entwicklung der Gütermenge + akzeptierte Inflation
M3
2%
Zielkorridor
4%
Eingriffe sind Notwendig
Zeit
2)Zweite Säule
Eingriffe weiterhin orientiert an:
Tatsächliche Preisniveaustabilität
Wechselkurs
Umlaufgeschwindigkeit
Steuerung Geldmengenwachstum M3
1) Refinanzierungspolitik
Leitzinsen, Hinterlegung von Wechseln bei EZB
Verknappung:
Höherer Leitzins
Geringere Nachfrage nach Krediten
RefinanzierungZeit
2) Offenmarktpolitik
3) Mindestreservepolitik
4.3.3 Arbeitsmarktpolitik
Autonom
Formen der Arbeitslosigkeit
1) offene- registrierte Al
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2) versteckte Al:
„Unproduktive Beschäftigung“ ABM
Frührentnerprogramme
Umschulungen
Subventionierte Arbeitsplätze (zB LW, Kohle)
3) freiwillige Al
4) Al durch Fluktuation/ durch Umstrukturierung/ saisonale Al
5) Konjunkturelle Al
6) strukturelle Al durch fehlende Zahl der Arbeitsplätze
Al
Konjunkturelle Al
4%
2%
Zeit
Al
Seit Mitte der 70er Jahre
2%
Zeit
Lohnpolitische Konzepte
1) Produktivitätsorientiert
2) Inflationsausgleich
3) Verteilungsorientiert
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Anteil Lohnsumme an Volkseinkommen erhöhen
Lohn- Preisspirale
4) Lohnpolitik als „Konjunkturpolitik“
4.3.4 Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
Leistungsbilanz
Soll
Haben
Wareneinfuhr (cif)
Dienstleistungen
„unsichtbare“ Einfuhren
Übertragungen
Inland an Ausland
Warenausfuhr (fob)
Dienstleistungen
„unsichtbare“ Ausfuhren
Übertragungen
Ausland an Inland
Kapitalbilanz
Soll
Haben
Kapitalausfuhr
Kapitaleinfuhr
Devisenbilanz
Soll
Haben
Erhöhung des Devisenbestandes
Verminderung des Devisenbestandes
Handelsbeschränkung
(1) Nichttarifäre Handelshemmnisse
- Importquoten
- Lebensmittelrecht
- Unfallschutz
- DIN - Vorschriften
- Umweltauflagen
(2) Zölle
Zölle sind Steuern, die bei grenzüberschreitendem Warenverkehr erhoben werden.
(3)Wirkungen von Zöllen
- Schutzeffekt
- Konsumeffekt
- Einnahmeeffekt
- Umverteilungseffekt
- terms of trade - Effekt
Begründungen für Zölle
(1) Politische Begründungen
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Sicherheit € Autarkie
Interessenvertretung
(2) Finanzzölle
- Steuerquelle
(3) Instrumentalzölle
- Realisierung wirtschaftspolitischen Ziele
(4) Schutzzölle
- Schutz bestimmter Industrien oder Regionen
- „Erziehungszoll“
(5) Verbesserung der „Terms of Trade“
- Durch Zölle sinken die Importpreise
Wechselkurs und Preisniveau
Wechselkurs:
Preis für eine Einheit einer ausländischen Währung,
z.B. 1 US-Dollar = 1 Euro
Preis – Ausland * Wechselkurs = Preis Inland
Kaufkraftparität:
Verhältnis der Kaufkraft beider Länder bestimmt den Wechselkurs
Aufwertung:
Preis für ausländische Währungseinheit sinkt
Abwertung:
Preis für ausländische Währungseinheit steigt
Flexible Wechselkurse:
„Floaten“ Dollar - €
Vorteile:
- Nationale Wirtschaftspolitik leichter umzusetzen (Preisniveau)
- Automatische Ausgleich der Überschüsse/Defizite, Leistungsbilanz
- Beschäftigungsprobleme bei steigenden Kosten (Preisen) abgeschwächt
Nachteile:
- Unsicherheiten im Außenhandel
- Preise Import- Exportgüter schwanken
„Verfälschte“ Wechselkurse durch Kapitaltransfers
Differenz zu Kaufkraftparität, „Flucht in den Dollar“
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5 Wachstum in einer Marktwirtschaft
Begriff Wirtschaftswachstum
1. Langfristige Vermehrung der realen Güterproduktion in einer Volkswirtschaft
2. Erhöhung des Produktionspotentials
Gegensatz: Konjunktur
kurzfristige Veränderung der Produktion durch unterschiedliche Auslastung der
Kapazitäten
BSP/
Potential
Konjunktur
Wachstum
Zeit
5.1 Bestimmungsfaktoren des Wachstums
a. Erhöhung des Realkapitalbestandes
Nettoinvestition
Ersparnis
1) Kapazitätseffekt
2) Einkommenseffekt
b. Öffentliche Investitionen
1) Aufträge an private Unternehmen
2) Investitionen in die Infrastruktur
c. Einführung technischer Fortschritte
1) Produktinnovation
2) Prozessinnovation
d. Zahl der Erwerbstätigen
1) Quantitativ
-Wohnbevölkerung
-Arbeitszeit
2) Qualitativ
-Ausbildung
e. Verstärkte wirtschaftliche Integration
1) Internationale Arbeitsteilung
24
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SS 06
2) EG – Binnenmarkt
Folge: Technischer Fortschritt und Kapitalvermehrung bewirken eine Erhöhung der
AK-Produktivität
1) mehr Güter / mehr Einkommen / mehr Freizeit
2) Rationalisierung => Freisetzung von Arbeitskräften
Begründung des Wachstums
1)
2)
3)
4)
5)
Erhöhung des wirtschaftlichen Wohlstands (Kritik Sozialprodukt)
Sicherung und Steigerung des Angebots an Arbeitsplätzen
Steigende staatliche Leistungen
Erleichterung der Umverteilung von Einkommen und Vermögen
Sozialer Friede / Freiheit
5.2 Folgen des wirtschaftlichen Wachstums
1) Anstieg der Arbeitsproduktivität
- Substitution Arbeit => Kapital
- Technischer Fortschritt
2) Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens
- Wachstum Sozialprodukt größer Wachstum Bevölkerung
3) Anstieg der Kapitalintensivität
- Kapital pro Arbeitskraft
- Verhältnis Lohn-Zins
4) Konstanz der Kapitalproduktivität
- Ertragsgesetz versus Techn. Fortschritt
5) Einkommensverteilung konstant Lohneinkommen zu Kapitaleinkommen (Gewinn)
Arbeit:
Menge konstant
=>
Lohn steigt
Kapital:
Menge steigt
=>
Zins konstant
5.3 Wachstumspolitik
A. Wachstumkonformes Verhalten fördern
B. Direkte staatliche Eingriffe
Infrastruktur / Forschung
1. Arbeit
Quantitativ:
Teilzeit / Überstunden
Gastarbeiter
Steueranreize
25
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SS 06
Qualitativ:
Ausbildung / Fortbildung
Lohnarbeiten
"Humankapital"
2. Kapital
Quantitativ:
Sparförderung
Investitionsbeihilfen
Investivlohn
Staatliche Investitionen
Qualitativ:
Technologiepolitik
Innovationsförderung
3. Allokation
Verteilung der Produktionsfaktoren
- Wettbewerbspolitik
- Förderung der strukturanpassung
- Mobilitätsbeihilfen
Gründer für eine Strukturpolitik
Ökon. Begründung
(Versagen der
Marktmechanismen)
Anstreben außerökon.
Ziele (Sicherheit, soz.
Gerechtigkeit usw.)
in staatl. Hinsicht
(fehlerhafte Marktstruktur)
in dynam. Hinsicht
(fehlerhafter Strukturwandel)
Fehlende
Konsumentensouveränität
Besonderheiten
von Angebot und
(oder) Nachfrage
Preise als unzureichende Parameter
für zuk. wirtsch.
Erfordernisse
externe
Effekte
hervorgerufen durch
unzureichende
Information
Mangelnder Wettbewerb
26
zu geringe
Mobilität der
Produktivitätsfaktoren
Hervorgerufen
durch das
Fehlen akzept.
Alternativen
Makroökonomik
5.4
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SS 06
Exkurs: Drei-Sektoren-Modell und Strukturwandel
Anteil
Beschäftigte
80%
A
60%
35%
B
15%
C
5%
5%
A: Primärer Sektor: Landwirtschaft, Fischerei, Gärtnerei, Bergbau
=> Urproduktion
B: Sekundärer Sektor: Industrie, Gewerbe, Handwerk
=> verarbeitende Produktion
C: Tertiärer Sektor:
=> Dienstleistungen
(quartärer Sektor: => Kommunikation ist aber eigentlich auch Dienstleitung)
Ursachen
Produktion:
technischer Fortschritt
Substitution von Arbeit durch Kapital im Zeitablauf
Hierarchie
I, II, III
I, II, III
Primärer Sektor: hohe steigerung der Arbeitsproduktivität
=> Abwanderung (der Arbeitskräfte von Sektor I nach Sektor III)
=> Steuerung durch Arbeitsmarkt (Lohn) => Lohndifferenz
Nachfrage:
Einkommenselastizitäten
ε < 1 => geringe Bedeutung
ε > 1 => große Bedeutung
I (Nahrungsmittel)
III (Dienstleitungen)
27
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Strukturwandel in der Landwirtschaft
z.B:
1975 1 Mio Betriebe
2005 200 000 Betriebe
5% geben auf
3% geben auf
5.5 Grenzen des Wachstums
4. Sättigung der Nachfrage
PRO:
Bedürfnisse sind nicht unbegrenzt
Konsum pro Kopf steigt kaum noch
Bevölkerung wächst kaum noch
Spartätigkeit nimmt zu
KONTRA:
keine absolute Sättigungsgrenze
Neue Produkte => neue Bedürfnisse
Bedarf an Dienstleitungen
Unveränderte Konsumquote bei steigenden Einkommen
5. Kanppheit der Produktionsfaktoren
PRO:
Arbeit wirkt begrenzend
Mangelnde Kapitalverfügbarkeit
KONTRA:
Technischer Fortschritt
Arbeitszeit / Ausbildung
=> Produktivität
Spartätigkeit durch Zinsen anregen
6. Endlichkeit der Ressourcen / Zerstörung der Umwelt
PRO:
"Mutter schiff Erde"
Endliche Rohstoffe nur begrenzt verfügbar
=> begrenzender Faktor bei der Produktion
Kanppheit des Gutes Umwelt bewusst machen durch Einführung von
künstlichen Preisen
Umweltschonung bedeutet Begrenhzung des "materiellen Wachstum"
Frage: Ist materielles Wachstum möglich bei Einsparung endlicher Rohstoffe und
Verbesserung der Umwelt?
Produktion bedeutet Umweltverbrauch zur Erhaltung der Lebensgrundlagen
28
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Einschränkung des Umweltberbrauchs notwendig => Wachstum begrenzt
KONTRA:
Neue Technologien bedeuten
=> weniger Rohstoffe pro Einheit
=> weniger Umweltverbrauch pro Einheit
höhere Preise für endliche Rohstoffe bei zunehmender Knappheit
=> verstärkte Suche nach Alternativen
Recycling => Rohstoffe / Umwelt
Ausbau der Dienstleitungen
Ökologisch-ökonomische Wirkungszusammenhänge bei
hochintensiver Landwirtschaft
zugekaufte
Inputs
Landwirtschaftliche
Produktion
Entsorgung
Umweltmedien:
- Boden
- Wasser
- Luft
Landschaft
Wiederaufarbeitung
Immissionen
aus Industrie
und Verkehr
Umweltnutzung:
Trinkwasser,
Erholungsgebiet usw
29
vermarktete
Outputs
Neg. externe Effekte
der Landwirtschaft:
- Ausräumung der
Landwirtschaft
- Reduzierung der
Artenvielfalt
- Belastung der
Umweltmedien
Pos. Externe Effekte
der Landwirtschaft:
- kaum von
Bedeutung
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6 Ausgewählte Themen der Umweltpolitik
Produktionsfaktor Umwelt
Umweltgüter:
Luft, Wasser, Boden, Landschaft, Artenvielfalt
knappe Güter
Preis Null
Ursache: öffentliches Gut
Klassische Landwirtschaft :
Input
kauft
landwirtschaftl. Produktion
verkauft
Output
Landschaft: wird nicht beachtet (Landschaftspflege wird nicht bezahlt)
Boden: Anreicherung, Erosion, …
Wasser: Rückstände von Spritz- und Düngemitteln, …
Luft: Emission …
Marktpreise für Umweltgüter
=> wird verbraucht
- je nach Ziel sind die Marktpreise höher oder niedriger
- sie sind so hoch, dass die Lebensgrundlagen dauerhaft gesichert sind (Umwelt geschützt,
aber dennoch bezahlbar)
Umweltpolitik
"Wir als Menschen haben die einzige Autorität, wie wir die Umwelt benützen!"
Umweltauflagen
werden durch den Gesetzgeber festgelegt. Es gibt Umweltauflagen für Abgas, Emission,
Abwasser…. zu beachten u.a. bei Stallbau….
Ziel: ökologisch-soziale Marktwirtschaft, die diese Umweltauflagen ohne Gesetz erfüllt.
Nachhaltigkeit
Brundtland Kommission:
"Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart
befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht
befriedigen können."
30
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Umweltpolitisches Schwerpunktprogramm der Bundesregierung
Schutz des Naturhaushaltes
-
Reduzierung der Zunahme der Flächen für Siedlung und Verkehr auf 30 ha pro tag
bis2020
Verringerung der Stickstoffüberschüsse in der Landwirtschaft auf 50 kg pro ha und
Jahr
Sicherung von 10 % bis 15 % der Fläche für ökologische Vorrangfläche zum
Biotopverbundsystem
Erhöhung des Anteils ökologischen Anbaus von 2 % auf 20 % bis 2010
Optimale Minderung des Treibhauseffektes
Standard-Preis-Ansatz
GK bzw.
GN
Grenzkosten
Grenzschaden
Ca- 250
DM/t-CO2
75
50
25
A
Minderung der CO2-Belastung in %
A:
B:
0
B
anthropogene CO2-Belastung = CO2-Bindung
keine Auflagen oder Steuern auf fossile Energieträger
Optimale Umweltqualität
Kosten
der UB
optimale
Umweltqualität
Umweltbelastung
20mg/l
50mg/l
31
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Grenzkosten der Umweltschädigung
=
Grenzkosten der Umweltbelastung
Verteilung der Kosten
Verursacherprinzip
Ökonomischer Verursacher / Konsument
Technischer Verursacher / Produzent
„Oberste Leitlinie der Umweltpolitik“
Kosten der Vermeidung dem technischen Verursacher zurechnen
Knappheit des Produktionsfaktors lässt sich angemessen berücksichtigen
Nachteile der Nichtbeachtung
1. Preis für Umweltbelastende Güter unter Beachtung sozialer Kosten zu niedrig
2. Irreparable Schäden können auftreten
3. Verzicht auf Wohlstand
Probleme der Anwendung
1. Verursacher nicht identifizierbar
2. Höhe der anzulastenden Kosten schwer berechenbar
3. Verursacher nicht mehr „vorhanden“
4. Unerwünschte Verteilungswirkung
5. Bei Notlagen nicht anwendbar
Gemeinlastprinzip
Finanzierung über Steuerzahler
Als umweltökonomische Strategie abzulehnen:
Keine Koppelung zum Markt
Sparsame Verwendung von Ressourcen wird nicht gefördert
Ausnahmen:
Verursacher kann nicht zur Finanzierung herangezogen werden
Akute Notstände
„politische Durchsetzbarkeit“
Ist nicht effizient
Kooperationsprinzip
Grundlage:
Mitwirken der Betroffenen zur Verbesserung der Umweltqualität auf
freiwilliger Basis
Ansatzpunkte:
Beteiligung an der Willensbildung
Beteiligung bei der Festlegung von Zielen
Umweltbewusstsein durch Aufklärung verbessern
32
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Vorlesungsskript
SS 06
Kosten der Umweltverbesserung werden freiwillig übernommen
Wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Umweltpolitik
Umweltpolitische Kooperationslösungen
1. Branchenabkommen
Zweiseitige Verträge / Abkommen mit Umweltverschmutzern
Rechtlich unverbindliche Absprachen
Rechtliche verbindliche Absprachen
Selbstbindungsabkommen
Selbstverpflichtungsabkommen
2. Verbandslösungen
Umweltbezogene Zweckverbände
Branchenübergreifende Absprachen
3. Soziale Sanktionen
4. Aufklärung/Information/Beratung
Verhaltensänderungen auf freiwilliger Basis
Wirtschaftliche Aspekte des Umweltschutz
Abgaben
Begriff:
Steuern, Gebühren, Sonderabgaben
o Umweltpolitische Ziele sollen über finanzielle Anreize erreicht werden.
o Umweltabgaben haben Lenkungs- und Finanzierungsfunktion
Preislösung =
Emission wird mit Preis belastet.
Verursacher entscheidet über emittierte Menge.
Umweltlizenzen/Zertifikate
Grundlage:
Ziel:
Privatisierung öffentlicher Umweltgüter durch die Gesellschaft (Regional/
National/ International)
Gesellschaftspolitischer vorgegebenen Umweltstandard (Standard-PreisAnsatz) mit minimalen volkswirtschaftlichen Kosten erreichen!
Wirtschaftseinheiten haben zwei Alternativen:
1. Verminderung von Emissionen und Verkauf von Rechten
2. Erhöhung der Emissionen und Kauf von Rechten
=> Grenzvermeidungskosten bei allen Wirtschaftseinheiten identisch und entspricht Preis für
Zertifikate
33
Makroökonomik
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Vorlesungsskript
SS 06
Vorteile von Zertifikaten
1. Maximale (politisch festgelegte) Belastung der Umwelt zu jedem Zeitpunkt
sichergestellt
2. Verringerung der Belastung relativ einfach möglich
Aufkauf von Zertifikaten durch Staat
Kürzung der Rechte
3. Neuansiedlung von Firmen möglich
4. Marktwirtschaftkonforme Lösung
Marktpreis für Umweltgüter
5. Kostenminimale Lösung
Nachteile von Zertifikaten
1. Zertifikate behindern den Wettbewerb
2. Recht auf Schädigung wird meistbietend versteigert
Ablasshandel
3. Höhe der Transaktionskosten
4. Neue Technologien führen zur Abwertung der Zertifikate
Innovationen behindert?
5. Verteilungsgerechtigkeit bei der Erstausgabe
Erneuerbare-Energien-Gesetz
Vergütung für Strom aus Wasserkraft, Biomasse und Solarenergie von 7 –10 Cent je kW/h.
Im Vergleich eine kW/h aus Atomstrom kostet ca. 2 Cent.
Bundesweite Ausgleichsregelung zwischen den Netzbetreibern
Gleiche finanzielle Belastung
Annahme:
Autofahrer/-innen im Raum sollen 20% weniger Kilometer fahren
Jeder schränkt sich entsprechend seiner Individuellen Kosten ein
Internalisierung externer kosten /der Gesellschaft angelastet
1. Auflagen
Keine Berücksichtigung der individuellen Kosten
Allgemein: Abgabenpolitik
Ergebnisse „Kyoto-Protokoll“
Basis: 1990
Ziel: 2008-2012
Industrieländer – Annex1 Staaten
Klimagase:
CO2 – Methan – Lachgas
34
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EU
USA
Japan
Kanada
MOEL (Mittel/Osteuropa)
Russland
Australien
Island
-8%
-7%
-6%
-6%
-6%
0%
+8%
+10%
Insgesamt
-5,2%
EU-Aufteilung
(Insgesamt – 8,1 %)
Dänemark
Deutschland
Österreich
GB
Italien
Niederlande
Finnland
Frankreich
Spanien
Irland
Griechenland
Portugal
-21%
-21%
-13%
-12,5%
-6,5%
-6%
0%
0%
+15%
+13%
+25%
+27%
Aussagen zum Klimaschutz der EU-Kommission
Handel der Emmissionszertifikaten ab 2005
Kyoto-Reduktionsziel zu möglichst geringen Kosten erreichen
Grenzüberschreitender Handel
Nationaler Handel mit Abgasemmisionen
Preis
Nachfrage
PG
MG
Menge
Erstverteilung:
A:
Erstversteigerung
35
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B:
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Vorlesungsskript
SS 06
Kostenlose Erstverteilung
Internationale Handelbarkeit
Nur zwischen Unterzeichnerstaaten
Einflussfaktoren
Senken
Höhere Quoten im Vergleich zum Verbrauch
=>CO2 Ausstoß erhöht sich
Annex1-Staaten und Entwicklungsländer
Joint- Implementation
=> Annex1-Staaten haben die Möglichkeit in Entwicklungsländern Umweltschutzinvestionen
zu tätigen und diese sich anrechnen zu lassen
Für die Landwirtschaft positiv:
Verwertung/Verbrennung von Reststoffen
Ansätze zur Bewertung von Umweltgütern
Indirekte Methoden
z.B. Landschaft
Reisekosten
Vergleich von Immobilienpreisen
Ertragsausfälle
Direkte Methoden
Befragung
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