Cotopaxi - HS-OWL

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Summer School 2013 _ Quito
Vulkane - Schöpfung und Zerstörung liegen nah beieinander
Ecuador liegt auf dem Ring of fire, einem vulkanischen
Gebiet um den Pazifik, in dem zwei Drittel aller überseeisch aktiven Vulkane liegen (Weber 2013).
Grund für dieses Phänomen ist die Plattentektonik. Die
Erdkruste ist in sieben große und mehrere kleine Stücke
zerbrochen, in sog. Platten. Eine ist die Pazifische Platte,
welche an die kleinere Nazca Platte grenzt.
Nun wird das flüssige Gestein zu Lava (Szeglat 2013). An
der Stelle, an der sich die Nazca Platte unter die südamerikanische Platte schiebt, entstand der bis zu 8.000 m tiefe
und 2.500 km lange Atacamagraben.
Thema _ Cotopaxi Nationalpark
Gleichzeitig sind die Böden der Vulkanasche so fruchtbar,
dass sich die Menschen dicht um die Vulkane ansiedeln.
Mehr als die Hälfte der ca. 13 Mio. Ecuadorianer leben in
ständiger Angst vor dem Ausbruch eines Vulkans. (Campenhausen 2009) Die Farben der Böden reichen von rostrot über aschgrau bis hin zu tiefschwarz, je nachdem welche chemischen Elemente darin vorkommen.
Vertreter dieser Pflanzengesellschaft sind u.a. diverse Enzian-Arten (u.a. Gentiana sedifolia und Gentianella cerastoides) oder aber Chuquiragua jussieui, aus der Familie
der Asteraceaen, die dem Ecuador-Andenkolibri (Oreotrochilus chimborazo jamesonii) als Nektarquelle dient
(Wikipedia 2014). In der darauf folgenden Höhenstufe bis
4.500 m sind ausschließlich Polster- und Rosettenpflanzen
zu finden, die sich hervorragend an die vorherrschenden
Bedingungen angepasst haben.
Der Gipfel mit all seinen Farben und Formen (Winking, 2013)
Gentianella cerastoides umgeben von anderen Polster- und Rosettenpflanzen in ca. 4.100 m (Winking, 2013)
Schichtung von Asche und erstarrten Lavaströmen (Winking, 2013)
Die Platten treiben mit einer Geschwindigkeit von wenigen Zentimetern pro Jahr wie Blätter auf dem zähflüssigen
Erdmantel und verändern das Gesicht unseres Planeten
dadurch stetig. Bewegen sich zwei Platten voneinander
weg, spricht der Vulkanologe von divergenten Plattengrenzen. An einer solchen Plattengrenze, wie sie bei der
Pazifischen Platte und der Nazca Platte zu finden ist, ent-
Die „Avenida des Volcanos“
Der Nationalpark
In Ecuador sind neun der 30 Vulkane unterschiedlich stark
aktiv. Entlang der Avenida des Volcanos, wie der zentrale
Teil der panamerikanischen Straße genannt wird, liegen
einige der imposantesten Vulkane Südamerikas (Weber
2013).
Materialien, die über den Reichtum der Natur und die
Schönheit der Region informieren, welche die Schutzwürdigkeit des Nationalparks und seiner Biodiversität zeigen,
gibt es nicht, auch nicht im Nationalparkzentrum. Die
Besucher, Gäste und vor allem die zahlreichen ausländi-
Ab einer Höhe von 4.500 Meter sind selbst am Äquator
keine Pflanzen mehr zu finden, da die durchschnittliche
Nachttemperatur unter 0°C fällt.
Am Refugio José Rivas angekommen (Winking, 2013)
Polsterpflanze umgeben von Bimsstein und Asche (Winking, 2013)
Blick auf den vergletscherten Gipfel, der sich immer wieder aus den Wolken hebt (Winking, 2013)
stehen submarine Vulkane, aus denen das Magma austritt. Treffen zwei oder mehrere Platten aufeinander, falten
sich Gebirge auf, Vulkane entstehen und brechen aus
oder Erdbeben erschüttern das Gebiet. (Szeglat 2013)
Die Anden, jenes von Nord nach Süd verlaufende Gebirge Südamerikas, ist vulkanischen Ursprungs und liegt an
einer konvergenten Plattengrenze (Szeglat 2013). Bei konvergenten Plattengrenzen taucht die schwerere Nazca
Der mit 5.897 m höchste und aktivste Vulkan der Nordanden ist der ca. 40 km südlich von Quito liegende Cotopaxi. Ein ca. 33.393 ha großer Nationalpark, in dem Flora
und Fauna des extremen Lebensraumes geschützt ist, umschließt den vergletscherten Vulkankegel. (Weber 2013)
schen Touristen erhalten keine bis kaum Informationen –
in jedem Fall nur sehr rudimentäres Wissen über die Natur.
Der Cotopaxi ist ein Strato- bzw. Schichtvulkan. Das sind
Vulkane, die mit 700-900° C relativ kalte und zähflüssige
Der Cotopaxi Nationalpark ist aufgrund der dort vorkommenden Pumas, Andenkondore, Wildpferde und Lamas
sowie der besonderen andinen Flora geschützt. Bis zu einer Höhe von ungefähr 3.700 m setzt sich die Flora aus
niedrigen Gehölzen sowie Gräsern und Stauden zusam-
Bei ca. 5.000 m beginnt der Gletscher, ein mächtiges
Eispaket, das sich nicht nur farblich aus den Rot- und
Grautönen der Asche hervorhebt. Täglich erreichen eini-
ge Besucher das Refugio José Rivas, wie die Schutzhütte
heißt, um zum Gipfel aufzubrechen. Aufgrund der Äquator-Sonne ist der Gletscher nur in der Nacht betretbar, da
die Oberfläche am Tag leicht angetaut ist.
Wer den 5.897 m hohen Gipfel trotz der sehr dünnen Luft
erreicht, wird mit einem Sonnenaufgang und einer fantastischen Weitsicht für die Strapazen belohnt.
Auf dem Rückweg vom Refugio José Rivas offenbart sich ein schöner Blick in das Hochplateau des Nationalpark Cotopaxi (Winking, 2013)
Platte (Ozeanische Platte) unter die leichtere und dickere
Südamerikanische Platte (Kontinentale Platte). Das Gestein schmilzt in den Tiefen ein und es entsteht Magma.
Steigt der Druck im Erdinneren, muss das Magma zur Erdoberfläche hin entweichen und es bilden sich Vulkane.
Die, im Verhältnis zum mittleren Erddurchmesser (12.756
km), hauchdünne Erdkruste (durchschnittlich 35 km) reißt
auf und der Magmastrom gelangt an die Erdoberfläche.
Lava fördern, die im Wechsel mit Asche und Bimsstein
schichtweise abgelagert wird. (Campenhausen 2009)
Diese zähflüssige Lava, in Verbindung mit dem hohen
Gasanteil, macht die Vulkane hoch explosiv und extrem
gefährlich. Pyroklastische Ströme, Glutlawinen mit Geschwindigkeiten von über 400 km/h, bringen in Siedlungen, die nur wenige Kilometer vom Vulkan entfernt gebaut wurden, den sicheren Tod. (Szeglat 2013)
Quito im September 2013 _ Hochschule Ostwestfalen-Lippe _ FB 1 + 9
men. Ein Großteil der Gehölze sind angepflanzte Kiefern,
welche die kahlen Hänge schnell begrünen und als Gebrauchsholz dienen.
Die daran anschließende Höhenstufe ist durch eine überwiegend baumlose, tropisch-alpine Gras- und Heidelandschaft geprägt. Weite Teile erinnern eher an eine Steppenlandschaft, als eine Pflanzengesellschaft in 4.000 m.
Bearbeiter: Lars Winking
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