w w w.academyofspor ts.de L E SEPROBE w w w.campus.academyofspor ts.de Gesundheitsberatung für Schwangere online-campus Auf dem Online Campus der Academy of Sports erleben Sie eine neue Dimension des Lernens: Ein innovatives, integratives Konzept, das Lernen, Informieren und Kommunizieren sinnvoll verbindet. www.campus.academyofsports.de Unser Online Campus stellt eine optimale Erweiterung der Lernmedien dar und bietet Ihnen viele Vorteile. Als Teilnehmer einer Ausbildung oder eines Fernstudiums haben Sie einen Zugang zum Online Campus und können die vielfältigen Funktionen uneingeschränkt nutzen. jetzt einloggen und durchstarten unter: www.campus.academyofsports.de Als Teilnehmer eines Fernstudiums können Sie dessen Verlauf über den Online Campus optimal abrufen. Aber auch Lehrskripte herunterladen, Lernerfolgskontrollen ablegen, Präsenzphasen buchen und Noten einsehen. 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Campus-Startseite Campus-Studienverlauf Campus-Lerngruppen Campus-Apps Lehrskript Kapitel 2 - Ernährung während der Schwangerschaft e 2.1 Hauptnährstoffe, Nahrungsbestandteile und Verdauung 2.1.1 Kohlenhydrate 2.1.3 Proteine 2.1.4 Verdauung rob 2.1.2 Fette 2.2 Überblick und wichtige Nährstoffe in der Schwangerschaft 2.1.1 Vitamine 2.2.2 Mineralstoffe 2.2.3 Zubereitungsverluste von Vitaminen und Mineralstoffen Le se p 2.3 Sekundäre Pflanzenstoffe 2.4 Ernährungsmythen 2.4.1 Essen für zwei 2.4.2 Fischöl in der Schwangerschaft schützt vor Übergewicht 2.4.3 Weitere Schwangerschaftsmythen 2.5 Frauen in besonderen Ernährungssituationen 2.5.1 Vegetarierinnen 2.5.2 Veganerinnen Seite 19 von 129 Lehrskript Lernorientierung Nach Bearbeitung dieses Kapitel werden Sie: e Die Bedeutung der verschiedenen Hauptnährstoffe und Nahrungsbestandteile sowie den Ablauf der Verdauung verstehen und bei der Erstellung eines Ernährungsplans berücksichtigen. rob Wichtige Nährstoffe für Schwangere überblicken sowie die Ernährung bezüglich der Nährstoffe bewerten. Die Obergruppen der Pflanzenstoffe und deren potentiellen Effekte auf die Gesundheit kennen. Verschiedene Ernährungsmythen kennen, Le se p Einzelne Ernährungsformen und die daraus resultierenden Besonderheiten für Schwangere verstehen. Seite 20 von 129 Lehrskript 2.1 Hauptnährstoffe, Nahrungsbestandteile und Verdauung 2.1.1 Kohlenhydrate rob e Als Ergänzung zum Lehrskript „Ernährungsberatung“ sollen in diesem Kapitel zunächst die drei Hauptnährstoffe thematisiert werden: Kohlenhydrate, Eiweiße (Proteine) und Fette (Lipide). Anschließend wird die Verdauung der Nahrung, welche die Nutzung der Nahrungsbestandteile durch den Körper überhaupt erst ermöglicht, in den Blick genommen. Le se p Die Kohlenhydrate bilden den Hauptbestandteil der drei mengenmäßig wichtigsten Nährstoffe. Laut der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten sie ca. 50 – 60 % der Energiezufuhr des Tages betragen. Von einem wahllosen Verzehr ist allerdings abzuraten. Vorzugsweise sollten solche Kohlenhydratträger verzehrt werden, die reich an Ballaststoffen sowie Stärke sind sowie unentbehrliche Nährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Lebensmittel mit isolierten Mono- und Disacchariden, die in Form von Einfach- oder Mehrfachzuckern (Mono- und Disaccharide) oder auch modifizierter Stärke vorliegen, sind normalerweise arm an unentbehrlichen Nährstoffen. Der Anteil dieser Zucker in der täglichen Ernährung der Schwangeren sollte nicht überhand nehmen, da sonst eine bedarfsgerechte Ernährung schwierig wird. In erster Linie sind Kohlenhydrate als Energiequelle für die Zellen des Körpers wichtig. Dabei werden vorrangig Kohlenhydrate vom Körper verbrannt, denn aus Ihnen gewinnt er viel wirtschaftlicher Energie als aus Fett oder Proteinen. Hinweis Ein Gramm Kohlenhydrate liefert ca. 4 Kilokalorien (kcal) oder 17 Kilojoule (kJ) Energie. vgl. Körner, U., 2008, S. 9 Da sich die Kilokalorien in der Bevölkerung weitgehend durchgesetzt haben, wird im folgenden Skript nur noch dieser Ausdruck für die Energie benutzt. Seite 21 von 129 Lehrskript rob e Kohlenhydrate können in weitere Teilgruppen aufgeteilt werden: - Einfachzucker: Diese umfassen viele Einfachmoleküle. Genannt werden Sie auch Monosaccharide. Beispiele hierfür sind Fruktose (Fruchtzucker), Glukose (Traubenzucker) und Galaktose (Schleimzucker). - Zweifachzucker: Diese Untergruppe setzt sich aus zwei Einfachzuckern zusammen, z. B. Saccharose (Haushaltszucker) besteht aus jeweils einem Teil Glukose und Fruktose, Maltose (Malzzucker) setzt sich aus zwei Molekülen Glukose zusammen und Laktose (Milchzucker) enthält Glukose und Galaktose. - Vielfachzucker: Diese werden auch als Polysaccharide bezeichnet und umfassen z. B. Stärke und Glykogen. Sie bilden Ketten von mindestens drei Einfachzuckern. vgl. Lückerrath, E., 2011, S. 16 Le se p Süßigkeiten und süße Fruchtaufstriche wie Marmeladen, aber auch Früchte und süße Getränke enthalten hauptsächlich Einfachund Zweifachzucker. Diese Zucker liefern den süßen Geschmack und sind für einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels verantwortlich. Stärkereiche Lebensmittel wie Reis, Brot, Kartoffeln und Nudeln lassen den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen, insbesondere wenn sie noch Ballaststoffe enthalten. Darüber hinaus liefern sie Energie, ohne dass der Körper mit Fett belastet wird. Ballaststoffe zählen ebenfalls zu den Kohlenhydraten. Verstärkt sind sie in Produkten aus Vollkorn, Obst und Gemüse, aber auch Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Kleie zu finden. Ihnen werden viele gesundheitlich positive Eigenschaften zugeschrieben: - Sie sind in der Lage Übergewicht vorzubeugen, da sie die Magenentleerung verzögern und gut sättigen. - Durch die Förderung der Darmfunktion sorgen sie für einen problemlosen und regelmäßigen Stuhlgang. - Ein rascher Blutzuckeranstieg wird verhindert und darauf oft folgende verstärkte Schwankungen des Blutzuckerspiegels. Dies ist für die allgemeine Leistungsfähigkeit wichtig, kommt aber auch Diabetikern zu gute. - Einige Ballaststoffe gelten auch als Cholesterinsenker. Dazu gehören beispielsweise in Äpfeln, Möhren und Beeren enthaltene Pektine, oder die in Haferkleie vorkommende Beta-Glukane. - Sie sind in der Lage giftige Stoffwechselprodukte zu binden. - Sie vermindern das Risiko an Dickdarmkrebs zu erkranken vgl. Körner, U., 2008, S. 11 Seite 22 von 129 Lehrskript Praxistipp 2.1.2 Fette rob e Eine kohlenhydratbetonte und ballaststoffreiche Tageskost könnte folgendermaßen aussehen: - Zum Frühstück oder auch Abendbrot Vollkornprodukte wie Müsli oder Vollkornbrot. - Zum Mittag- oder Abendessen Vollkornnudeln oder –reis, Kartoffeln dazu eine große Portion Gemüse und gelegentlich etwas Fleisch. - Als Zwischenmahlzeit oder Nachtisch Obst. Fette sind eine Reihe von Stoffgruppen, die allesamt hydrophob, d.h. wasserunlöslich sind. Deshalb muss bei der Geschirrreinigung oder auch beim Waschen ein Mittel eingesetzt werden, um die Wasserlöslichkeit herbei zu führen. Le se p Fette sollten circa. 30 % der Gesamtenergiezufuhr ausmachen und dienen dabei unterschiedlichsten Zwecken: - Sie werden für die Bildung der Körperzellen benötigt. - Sie fungieren als Trägersubstanz der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. - Sie liefern essentielle Fettsäuren. - Sie sind ein wichtiger Geschmacksträger. Hinweis Die Fette bilden mit 9 kcal/Gramm den energiereichsten Nährstoff. Aufgebaut sind sie aus Glycerin und Fettsäuren. Die Eigenschaften der Fette werden hauptsächlich von den enthaltenen Fettsäuren bestimmt. Diese können anhand der in den Fettsäuren enthaltenen Doppelbindungen, welche unterschiedlich gesättigt sind, in drei Gruppen eingeteilt werden: gesättigte Fettsäuren enthalten keinerlei Doppelbindungen einfach ungesättigte Fettsäuren enthalten eine Doppelbindung mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten zwei oder mehr Doppelbindungen Seite 23 von 129 Lehrskript vgl. Schlieper, C., 2007, S. 73 e Hinzu kommt der Aggregatzustand des Fettes. Manche Fette liegen bei Raumtemperatur in fester, andere in flüssiger Form vor. Hierbei spielen auch die enthaltenden Doppelbindungen der Fettsäuren eine Rolle: - Fette mit ungesättigten Fettsäuren sind flüssig. - Fette mit gesättigten Fettsäuren sind fest. rob Es sollte nicht nur auf die Menge sondern verstärkt auch auf die Art des Fettes geachtet werden. Sie gibt Aufschluss über mögliche negative Konsequenzen für unsere Gesundheit. Le se p Bei den gesättigten Fettsäuren kann es zu einer Erhöhung der Blutfettwerte kommen, vor allem vom schädlichen LDLCholesterin. Dieses lagert sich unter Umständen an den Wänden der Arterie ab, was im Laufe der Zeit zu einer Arteriosklerose (Arterienverkalkung) führt. Diese Erkrankung ist ein Hauptgrund für Herzinfarkt und Schlaganfall. Gesättigte Fettsäuren sind in erster Linie in tierischen Fetten enthalten. Dies können Wurstwaren, Fleisch, Milch und Milchprodukte oder Butter sein, aber auch im Kokos- oder Palmkernfett sind sie zu finden. Ungesättigte Fettsäuren sind überwiegend in Pflanzen- oder Fischölen enthalten. Wenn gesättigte Fettsäuren mit einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Ernährung ausgetauscht werden, können sie oft den Cholesterinspiegel des Blutes senken (vgl. Körner, U., 2008, S. 7). Praxistipp - 1 - 2 Fischmahlzeiten pro Woche Salatdressings mit Pflanzenölen, bevorzugt Oliven-, Raps oder Nussölen zubereiten Beim Braten auf Pflanzenöle zurückgreifen Nüsse und Samen in den Speiseplan integrieren (z. B. als Zwischenmahlzeit, im Salat etc.) Fettarme Lebensmittel bevorzugen (fettarme Milchprodukte, Fleisch- und Wurstwaren, Fertigprodukte) oder nur geringe Mengen fettreicher Lebensmittel verzehren Seite 24 von 129 Lehrskript 2.1.3 Proteine rob Hinweis e Proteine (Eiweiße) sind die wichtigste Bausubstanz des Körpers. Es ist Bestandteil zahlreicher Teile des Organismus, so wie Knochen, Muskeln, Haut, Organen oder Haaren. Aber auch Hormone und Abwehrzellen könnten ohne diesen Nährstoff nicht gebildet werden. Proteinreiche Nahrungsmittel haben ein großes Sättigungspotential und verzögern damit das erneute Auftreten von Hunger. Proteine sind aus Aminosäuren zusammengesetzt, aus denen der menschliche Organismus körpereigenes Eiweiß und andere Stoffe herstellen kann. Deswegen sollte eigentlich vom Aminosäurebedarf und nicht vom Eiweißbedarf gesprochen werden (vgl. Körner, U., 2008, S. 6 - 7). Hinweis Le se p Der Energiegehalt von Proteinen liegt bei ca. 4 kcal, sie sind aber hinter Kohlenhydraten und Fetten nur eine sekundäre Energiequelle. Der Tagesbedarf an Eiweiß liegt ab dem Schwangerschaftsmonat bei 1,3 Gramm/kg Körpergewicht. 4. In Zusammenhang mit den aus Aminosäuren zusammen gesetzten Proteinen wird die biologische Wertigkeit genannt. Diese bezeichnet den Anteil an lebenswichtigen Aminosäuren in bestimmten Eiweißen. So wird ein Hühnereiprotein mit der Wertigkeit von 100 bezeichnet. Das bedeutet, dass aus 100 Gramm dieser Substanz 100 Gramm körpereigenes Eiweiß hergestellt werden kann. In Tabelle 4 sind Aminosäuren nach dem Grad Ihrer Wichtigkeit und der Möglichkeit Ihrer Synthese im menschlichen Organismus aufgeführt. Essentielle Aminosäuren müssen mit der Nahrung zugeführt werden, um den körperlichen Bedarf zu decken, nicht essentielle Aminosäuren können vom Körper selbst synthetisiert werden. Die semi-essentiellen Aminosäuren hingegen müssen nur dann von außen zugeführt werden, wenn die Eigensynthese nicht ausreicht. Seite 25 von 129 Lehrskript semi-essentiell Glycin Cystein Glutamin Arginin Tyrosin Prolin e nicht essenziell Alanin Serin Asparagin Asparaginsäure Glutaminsäure rob essentiell Valin Leucin Isoleucin Threonin Methionin Lysin Phenylalanin Tryptophan Histidin Tabelle 4 – Aminosäuren, gruppiert nach dem Stellenwert ihrer Bedeutung (vgl. Scheck, A., 2009, S. 40) Übung Führen Sie ein Ernährungsprotokoll über sieben Tage. Ermitteln Sie den Anteil der Hauptnährstoffe Kohlenhydrate, Fette und Proteine in Ihrer Ernährung. Le se p Tierische Eiweißquellen sind in der Regel hochwertiger als pflanzliche. So übersteigt die Wertigkeit des Fleisches den von Weizen. Wenn allerdings unterschiedliche proteinreiche Lebensmittel kombiniert werden, kann die Wertigkeit damit erhöht werden. Dazu zählen Kartoffeln und Ei, Getreide und Milch, Getreide und Bohnen u.a. (vgl. Biesalski, H., 2010, S. 124-125) 2.1.4 Verdauung Der Magen-Darm-Trakt sorgt durch den Einsatz von Enzymen für einen Abbau von Nahrungsbestandteilen. Unterschieden werden dabei einzelne Stationen der Verdauung (vgl. Schlieper, C., 2007, S. 232). In Abbildung 7 ist der Verdauungstrakt bildlich dargestellt. Dabei sind die einzelnen Abschnitte namentlich bezeichnet. Hinzu kommt die Entleerungszeit der Nahrung, zugeordnet zu den einzelnen Organen des Verdauungsapparates. Seite 26 von 129 Le se p rob e Lehrskript Abbildung 7 – Verdauungstrakt (Quelle: Körner, U., 2008, S. 3) Im Mund kommt es zuallererst zu einer mechanischen Zerkleinerung der Nahrung durch Kauen und Beißen. Dabei regen der Geruch, Geschmack und auch das Aussehen die Speicheldrüsen an, Flüssigkeit zu produzieren. Der Speichel enthält Stoffe (bestimmte Proteine) die den Speisebrei gleitfähiger und damit leichter zu schlucken machen. Gleichzeitig dienen sie als Abwehrmechanismus gegen Krankheitserreger. Hinzu kommen Enzyme die zu einer Kohlenhydratspaltung führen. Seite 27 von 129 Lehrskript e Durch die Speiseröhre rutscht der Speisebrei in den Magen. Dieser wird durch Muskelkontraktionen (Peristaltik) mit dem Magensaft vermischt. Besondere Stoffe (Mucine) verhindern die Selbstverdauung. Der Magensaft enthält ca. 0,5 %ige Salzsäure. Dieser verursacht den sauren Geschmack beim Sodbrennen. rob Die Salzsäure dient unterschiedlichen Funktionen: - Eiweißstoffequellen, werden denaturiert (Veränderung der räumlichen Struktur) und damit leichtere Einwirkung von Enzymen - Pepsin (proteinverdauendes Enzym) wird aktiviert - Bakterien werden abgetötet und Infektionen verhindert - Eisenaufnahme wird gefördert - Nitrosaminbildung (krebserregender Stoff aus Nitrit und Proteinbestandteilen) wird verhindert vgl. Schlieper, C., 2007, S. 232 Le se p Im Anschluss gelangt der Speisebrei in den Zwölffingerdarm, welcher Teil des Dünndarms ist. Der Pankreas (Bauchspeicheldrüse) entlädt hier seine Produktion von Pankreassaft oder Bauchspeichel. In ihm sind fett-, kohlenhydratund eiweißspaltende Enzyme enthalten. Die Galle, die in der Leber gebildet wird, ist für die Fettverdauung von Bedeutung. Sie gelangt ebenfalls in den Zwölffingerdarm. Im Dünndarm wird noch der Darmsaft produziert, welcher einen Schutz für die Darmwand bildet, aber auch kohlenhydrat- und eiweißspaltende Enzyme enthält. Durch die Verdauungssäfte werden die einzelnen Bausteine der Nährstoffe herausgelöst und in die Lymph- und Blutbahnen des Körpers aufgenommen. Der eigentliche Verdauungsvorgang ist hier abgeschlossen. Im Dickdarm werden keinerlei Verdauungssäfte hergestellt. Es kommt hier zum Entzug und Resorption von Wasser und Mineralstoffen. Durch Ballaststoffe wird die Darmbewegung angeregt und einer Verstopfung vorgebeugt. Es kommt zu einer Vergärung der Ballaststoffe durch Bakterien. Dadurch kann es zu Blähungen kommen (vgl. Schlieper, C., 2007, S. 232). Seite 28 von 129 Lehrskript 2.2 Überblick und wichtige Nährstoffe in der Schwangerschaft rob e Vitamine und Mineralstoffe sind lebensnotwendige Nährstoffe, die zwar keine Energie liefern, aber zahlreiche Funktionen im Körper ausüben. Vitamine haben einen molekularen Aufbau und sind organische Substanzen. Mineralstoffe zählen zu den Elementen und werden als anorganisch bezeichnet. Die Pflanze bildet die Vitamine selbst, die Mineralien müssen über den Boden aufgenommen werden. Der Körper kann sie nicht selbst herstellen, mit Ausnahme von Vitamin D, deshalb müssen sie durch die Nahrung zugeführt werden. Diese Stoffe sorgen nicht nur für optimale Stoffwechselabläufe, sondern dienen auch als Bausubstanz für viele Körperzellen. Deshalb ist der Bedarf von Schwangeren bezüglich Vitaminen und Mineralstoffen erhöht. Man findet sie in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln und sie wirken in kleinen und zum Teil in kleinsten Mengen. Im Folgenden ist ergänzend zum Lehrgang „Ernährungsberatung“ ein Überblick dargestellt, der sämtliche Mineralstoffe und Vitamine mit dem täglichen Bedarf, dem Vorkommen in Lebensmittel, aber auch der Wirkungsweise oder Mangelzuständen charakterisiert. Le se p In Tabelle 4 werden Mineralstoffe nach oben erwähnten Merkmalen beschrieben. Seite 29 von 129 Natrium 6g Kochsalz Magnesium 0,30 - 0,40 g Kalium 2-3g Kalzium 1g Phosphat 0,7 g Eisen 10 - 15 mg Kupfer 1,0 - 1,5 mg Zink 7 - 10 mg. 15 mg ab dem 4. Monat für Schwangere in allen grünen Gemüsen (Chlorophyll) Getreide, Obst, Gemüse Milch und Milchprodukte, grünes Gemüse, Eigelb Hülsenfrüchte, Milch und Milchprodukte best. Gemüse und Obst, Leber, Fleisch, Eidotter Leber, Nüsse, Fisch, Eidotter Rindfleisch, Milch und Milchprodukte, Leber, Fisch e ca. 3 g Wirkungsweise rob Chlorid Vorkommen in Lebensmitteln Kochsalz reguliert den osmotischen Druck, Teil des Wasserhaushalt, Salzsäurebildung im Magen reguliert den osmotischen Druck, aktiviert Enzyme, mitverantwortlich für das SäureBasen-Gleichgewicht, Teil des Wasserhaushalts, mitverantwortlich für die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven aktiviert Enzyme, mitverantwortlich für die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven reguliert den osmotischen Druck, aktiviert Enzyme, mitverantwortlich für die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven Bestandteil von Knochen und Zähnen, Durchlässigkeit von Zellmembranen, mitverantwortlich für die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven, Tätigkeit des Herzens, Blutgerinnung ep Tagesbedarf Aufbau der Knochen, Bestandteil von energieübertragenden Verbindungen Teil des Hämoglobins und Myoglobins (Blutbestandteile), Sauerstofftransport Verantwortlich für Hämoglobin, Teil von Enzymen es Mineralstoff Lehrskript Bildung von Insulin, Teil von Enzymen, baut Proteine und Kohlenhydrate in den Zellen ab GfSchwa21 50 - 100 μg Fluor 3,1 - 3,8 mg Jod 200 μg Cobalt 5 μg Enzymbestandteil Kariesvorbeugung Teil von Thyroxin (Schilddrüsenhormon), lässt Grundumsatz normal ablaufen Teil des Enzymaktivators von Vitamin B12 es Tabelle 5 - Gesamtübersicht der Mineralstoffe (vgl. Schlieper, C., 2007, S. 176) Aktiviert Enzyme e Molybdän Hafer, Spinat, Leber, Bohnen, Weizen Weizen, Hafer, Hülsenfrüchte, Nüsse Trinkwasser, Seefische Seefisch, Weizen, Milch, Fleisch Hülsenfrüchte, Getreide, Leber rob 2,0 - 5,0 mg ep Mangan Lehrskript Seite 31 von 129 e Lehrskript Vitamine Tagesbedarf Vitamin A (Retinol) 0,8 - 1,0 mg Vorkommen in Lebensmitteln Leber, Eigelb, Fette Wirkung Hypovitaminose Hypervitaminose Teil des Sehpurpurs, Produktion von Proteinen, Wachstum der Zellen Bindehaut, Schleimhäute und Haut verhornt, Nachtblindheit Knochenbrüche, Durchfälle, Erbrechen Schleimhautblutungen Erweichen der Knochen Rachitis (Kinder) Osteomalzie (Erwachsene) nicht bekannt, Muskel-schwund der Zellmembran wird vermutet Blutungen, gestörte Blut-gerinnung Knochen entkalken, Kalzium lagert sich in Nieren und Blutgefäßen ab Spinat, Möhren, Aprikosen, Grünkohl Leber, Butter, Fisch, Kalziumaufnahme, Pilze Einlagerung des Kalziums in die Knochen 5 µg ep Provitamine (Vorstufe): Carotine Vitamin D (Calciferole) rob In der folgenden Tabelle 6 werden fettlösliche Vitamine dargestellt, mit ihrem Tagesbedarf, dem Vorkommen in Lebensmitteln, sowie der Wirkungsweise. Fehlen dürfen auch nicht die Symptome bei einer Hypovitaminose (Vitaminunterversorgung) im Gegensatz zu einer Hypervitaminose (Vitaminüberdosierung). 12 - 15 mg Öle, Soja, Margarine Wirkt antioxidativ, schütz die Zellmembranen Vitamin K (Phyllochinon) 60 - 80 µg Spinat, Rosenkohl, Blumenkohl Produktion von Faktoren der Gerinnung es Vitamin E (Tocopherole) Tabelle 6 – Gesamtübersicht der fettlöslichen Vitamine (vgl. Schlieper, C., 2007, S. 195) Seite 32 von 129 nicht bekannt ungekannt Herzlichen Glückwunsch! Sie haben es geschafft. Wir freuen uns auf Ihr Feedback k o n t a k t Academy of Sports GmbH Firmensitz: Lange Äcker 2, 71522 Backnang Telefon: Telefon: Telefax: 0800 5891254 (gebührenfrei) +49 7191 90714-30 (aus dem Ausland) +49 7191 90714-50 E-Mail: Internet: [email protected] www.academyofsports.de Social Media Facebook Twitter Xing YouTube Google+