Leseprobe - Academy of Sports

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L E SEPROBE
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Lehrskript
Kapitel 2 - Ernährung während der
Schwangerschaft
e
2.1 Hauptnährstoffe, Nahrungsbestandteile und Verdauung
2.1.1 Kohlenhydrate
2.1.3 Proteine
2.1.4 Verdauung
rob
2.1.2 Fette
2.2 Überblick und wichtige Nährstoffe in der Schwangerschaft
2.1.1 Vitamine
2.2.2 Mineralstoffe
2.2.3 Zubereitungsverluste von Vitaminen und Mineralstoffen
Le
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2.3 Sekundäre Pflanzenstoffe
2.4 Ernährungsmythen
2.4.1 Essen für zwei
2.4.2 Fischöl in der Schwangerschaft schützt vor Übergewicht
2.4.3 Weitere Schwangerschaftsmythen
2.5 Frauen in besonderen Ernährungssituationen
2.5.1 Vegetarierinnen
2.5.2 Veganerinnen
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Lehrskript
Lernorientierung
Nach Bearbeitung dieses Kapitel werden Sie:
e
 Die Bedeutung der verschiedenen Hauptnährstoffe und
Nahrungsbestandteile sowie den Ablauf der Verdauung
verstehen und bei der Erstellung eines Ernährungsplans
berücksichtigen.
rob
 Wichtige Nährstoffe für Schwangere überblicken sowie die
Ernährung bezüglich der Nährstoffe bewerten.
 Die Obergruppen der Pflanzenstoffe und deren potentiellen
Effekte auf die Gesundheit kennen.
 Verschiedene Ernährungsmythen kennen,
Le
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 Einzelne Ernährungsformen und die daraus resultierenden
Besonderheiten für Schwangere verstehen.
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Lehrskript
2.1 Hauptnährstoffe, Nahrungsbestandteile und
Verdauung
2.1.1 Kohlenhydrate
rob
e
Als Ergänzung zum Lehrskript „Ernährungsberatung“ sollen in
diesem Kapitel zunächst die drei Hauptnährstoffe thematisiert
werden: Kohlenhydrate, Eiweiße (Proteine) und Fette (Lipide).
Anschließend wird die Verdauung der Nahrung, welche die
Nutzung der Nahrungsbestandteile durch den Körper überhaupt
erst ermöglicht, in den Blick genommen.
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p
Die Kohlenhydrate bilden den Hauptbestandteil der drei
mengenmäßig wichtigsten Nährstoffe. Laut der deutschen
Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten sie ca. 50 – 60 % der
Energiezufuhr des Tages betragen. Von einem wahllosen Verzehr
ist
allerdings
abzuraten.
Vorzugsweise
sollten
solche
Kohlenhydratträger verzehrt werden, die reich an Ballaststoffen
sowie Stärke sind sowie unentbehrliche Nährstoffe und sekundäre
Pflanzenstoffe enthalten. Lebensmittel mit isolierten Mono- und
Disacchariden, die in Form von Einfach- oder Mehrfachzuckern
(Mono- und Disaccharide) oder auch modifizierter Stärke
vorliegen, sind normalerweise arm an unentbehrlichen
Nährstoffen. Der Anteil dieser Zucker in der täglichen Ernährung
der Schwangeren sollte nicht überhand nehmen, da sonst eine
bedarfsgerechte Ernährung schwierig wird.
In erster Linie sind Kohlenhydrate als Energiequelle für die Zellen
des Körpers wichtig. Dabei werden vorrangig Kohlenhydrate vom
Körper verbrannt, denn aus Ihnen gewinnt er viel wirtschaftlicher
Energie als aus Fett oder Proteinen.
Hinweis
Ein Gramm Kohlenhydrate liefert ca. 4 Kilokalorien (kcal) oder 17
Kilojoule (kJ) Energie.
vgl. Körner, U., 2008, S. 9
Da sich die Kilokalorien in der Bevölkerung weitgehend
durchgesetzt haben, wird im folgenden Skript nur noch dieser
Ausdruck für die Energie benutzt.
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Lehrskript
rob
e
Kohlenhydrate können in weitere Teilgruppen aufgeteilt werden:
- Einfachzucker: Diese umfassen viele Einfachmoleküle.
Genannt werden Sie auch Monosaccharide. Beispiele
hierfür
sind
Fruktose
(Fruchtzucker),
Glukose
(Traubenzucker) und Galaktose (Schleimzucker).
- Zweifachzucker: Diese Untergruppe setzt sich aus zwei
Einfachzuckern
zusammen,
z.
B.
Saccharose
(Haushaltszucker) besteht aus jeweils einem Teil Glukose
und Fruktose, Maltose (Malzzucker) setzt sich aus zwei
Molekülen Glukose zusammen und Laktose (Milchzucker)
enthält Glukose und Galaktose.
- Vielfachzucker: Diese werden auch als Polysaccharide
bezeichnet und umfassen z. B. Stärke und Glykogen. Sie
bilden Ketten von mindestens drei Einfachzuckern.
vgl. Lückerrath, E., 2011, S. 16
Le
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p
Süßigkeiten und süße Fruchtaufstriche wie Marmeladen, aber
auch Früchte und süße Getränke enthalten hauptsächlich Einfachund Zweifachzucker. Diese Zucker liefern den süßen Geschmack
und sind für einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels
verantwortlich. Stärkereiche Lebensmittel wie Reis, Brot,
Kartoffeln und Nudeln lassen den Blutzuckerspiegel langsamer
ansteigen, insbesondere wenn sie noch Ballaststoffe enthalten.
Darüber hinaus liefern sie Energie, ohne dass der Körper mit Fett
belastet wird.
Ballaststoffe zählen ebenfalls zu den Kohlenhydraten. Verstärkt
sind sie in Produkten aus Vollkorn, Obst und Gemüse, aber auch
Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Kleie zu finden.
Ihnen werden viele gesundheitlich positive Eigenschaften
zugeschrieben:
- Sie sind in der Lage Übergewicht vorzubeugen, da sie die
Magenentleerung verzögern und gut sättigen.
- Durch die Förderung der Darmfunktion sorgen sie für einen
problemlosen und regelmäßigen Stuhlgang.
- Ein rascher Blutzuckeranstieg wird verhindert und darauf oft
folgende verstärkte Schwankungen des Blutzuckerspiegels.
Dies ist für die allgemeine Leistungsfähigkeit wichtig,
kommt aber auch Diabetikern zu gute.
- Einige Ballaststoffe gelten auch als Cholesterinsenker.
Dazu gehören beispielsweise in Äpfeln, Möhren und
Beeren enthaltene Pektine, oder die in Haferkleie
vorkommende Beta-Glukane.
- Sie sind in der Lage giftige Stoffwechselprodukte zu binden.
- Sie vermindern das Risiko an Dickdarmkrebs zu erkranken
vgl. Körner, U., 2008, S. 11
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Lehrskript
Praxistipp
2.1.2 Fette
rob
e
Eine kohlenhydratbetonte und ballaststoffreiche Tageskost könnte
folgendermaßen aussehen:
- Zum Frühstück oder auch Abendbrot Vollkornprodukte wie
Müsli oder Vollkornbrot.
- Zum Mittag- oder Abendessen Vollkornnudeln oder –reis,
Kartoffeln dazu eine große Portion Gemüse und
gelegentlich etwas Fleisch.
- Als Zwischenmahlzeit oder Nachtisch Obst.
Fette sind eine Reihe von Stoffgruppen, die allesamt hydrophob,
d.h. wasserunlöslich sind. Deshalb muss bei der Geschirrreinigung
oder auch beim Waschen ein Mittel eingesetzt werden, um die
Wasserlöslichkeit herbei zu führen.
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Fette sollten circa. 30 % der Gesamtenergiezufuhr ausmachen
und dienen dabei unterschiedlichsten Zwecken:
- Sie werden für die Bildung der Körperzellen benötigt.
- Sie fungieren als Trägersubstanz der fettlöslichen Vitamine
A, D, E und K.
- Sie liefern essentielle Fettsäuren.
- Sie sind ein wichtiger Geschmacksträger.
Hinweis
Die Fette bilden mit 9 kcal/Gramm den energiereichsten Nährstoff.
Aufgebaut sind sie aus Glycerin und Fettsäuren. Die
Eigenschaften der Fette werden hauptsächlich von den
enthaltenen Fettsäuren bestimmt. Diese können anhand der in
den
Fettsäuren
enthaltenen
Doppelbindungen,
welche
unterschiedlich gesättigt sind, in drei Gruppen eingeteilt werden:
 gesättigte Fettsäuren enthalten keinerlei Doppelbindungen
 einfach
ungesättigte
Fettsäuren
enthalten
eine
Doppelbindung
 mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten zwei oder mehr
Doppelbindungen
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Lehrskript
vgl. Schlieper, C., 2007, S. 73
e
Hinzu kommt der Aggregatzustand des Fettes. Manche Fette
liegen bei Raumtemperatur in fester, andere in flüssiger Form vor.
Hierbei spielen auch die enthaltenden Doppelbindungen der
Fettsäuren eine Rolle:
- Fette mit ungesättigten Fettsäuren sind flüssig.
- Fette mit gesättigten Fettsäuren sind fest.
rob
Es sollte nicht nur auf die Menge sondern verstärkt auch auf die
Art des Fettes geachtet werden. Sie gibt Aufschluss über mögliche
negative Konsequenzen für unsere Gesundheit.
Le
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p
Bei den gesättigten Fettsäuren kann es zu einer Erhöhung der
Blutfettwerte kommen, vor allem vom schädlichen LDLCholesterin. Dieses lagert sich unter Umständen an den Wänden
der Arterie ab, was im Laufe der Zeit zu einer Arteriosklerose
(Arterienverkalkung) führt. Diese Erkrankung ist ein Hauptgrund
für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Gesättigte Fettsäuren sind in erster Linie in tierischen Fetten
enthalten. Dies können Wurstwaren, Fleisch, Milch und
Milchprodukte oder Butter sein, aber auch im Kokos- oder
Palmkernfett sind sie zu finden.
Ungesättigte Fettsäuren sind überwiegend in Pflanzen- oder
Fischölen enthalten. Wenn gesättigte Fettsäuren mit einfach und
mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Ernährung ausgetauscht
werden, können sie oft den Cholesterinspiegel des Blutes senken
(vgl. Körner, U., 2008, S. 7).
Praxistipp
-
1 - 2 Fischmahlzeiten pro Woche
Salatdressings mit Pflanzenölen, bevorzugt Oliven-, Raps
oder Nussölen zubereiten
Beim Braten auf Pflanzenöle zurückgreifen
Nüsse und Samen in den Speiseplan integrieren (z. B. als
Zwischenmahlzeit, im Salat etc.)
Fettarme
Lebensmittel
bevorzugen
(fettarme
Milchprodukte, Fleisch- und Wurstwaren, Fertigprodukte)
oder nur geringe Mengen fettreicher Lebensmittel
verzehren
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Lehrskript
2.1.3 Proteine
rob
Hinweis
e
Proteine (Eiweiße) sind die wichtigste Bausubstanz des Körpers.
Es ist Bestandteil zahlreicher Teile des Organismus, so wie
Knochen, Muskeln, Haut, Organen oder Haaren. Aber auch
Hormone und Abwehrzellen könnten ohne diesen Nährstoff nicht
gebildet werden.
Proteinreiche
Nahrungsmittel
haben
ein
großes
Sättigungspotential und verzögern damit das erneute Auftreten
von Hunger.
Proteine sind aus Aminosäuren zusammengesetzt, aus denen der
menschliche Organismus körpereigenes Eiweiß und andere Stoffe
herstellen
kann.
Deswegen
sollte
eigentlich
vom
Aminosäurebedarf und nicht vom Eiweißbedarf gesprochen
werden (vgl. Körner, U., 2008, S. 6 - 7).
Hinweis
Le
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Der Energiegehalt von Proteinen liegt bei ca. 4 kcal, sie sind aber
hinter Kohlenhydraten und Fetten nur eine sekundäre
Energiequelle.
Der
Tagesbedarf
an
Eiweiß
liegt
ab
dem
Schwangerschaftsmonat bei 1,3 Gramm/kg Körpergewicht.
4.
In Zusammenhang mit den aus Aminosäuren zusammen
gesetzten Proteinen wird die biologische Wertigkeit genannt.
Diese bezeichnet den Anteil an lebenswichtigen Aminosäuren in
bestimmten Eiweißen. So wird ein Hühnereiprotein mit der
Wertigkeit von 100 bezeichnet. Das bedeutet, dass aus 100
Gramm dieser Substanz 100 Gramm körpereigenes Eiweiß
hergestellt werden kann.
In Tabelle 4 sind Aminosäuren nach dem Grad Ihrer Wichtigkeit
und der Möglichkeit Ihrer Synthese im menschlichen Organismus
aufgeführt. Essentielle Aminosäuren müssen mit der Nahrung
zugeführt werden, um den körperlichen Bedarf zu decken, nicht
essentielle Aminosäuren können vom Körper selbst synthetisiert
werden. Die semi-essentiellen Aminosäuren hingegen müssen nur
dann von außen zugeführt werden, wenn die Eigensynthese nicht
ausreicht.
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Lehrskript
semi-essentiell
Glycin
Cystein
Glutamin
Arginin
Tyrosin
Prolin
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nicht essenziell
Alanin
Serin
Asparagin
Asparaginsäure
Glutaminsäure
rob
essentiell
Valin
Leucin
Isoleucin
Threonin
Methionin
Lysin
Phenylalanin
Tryptophan
Histidin
Tabelle 4 – Aminosäuren, gruppiert nach dem Stellenwert ihrer Bedeutung
(vgl. Scheck, A., 2009, S. 40)
Übung
Führen Sie ein Ernährungsprotokoll über sieben Tage. Ermitteln
Sie den Anteil der Hauptnährstoffe Kohlenhydrate, Fette und
Proteine in Ihrer Ernährung.
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Tierische Eiweißquellen sind in der Regel hochwertiger als
pflanzliche. So übersteigt die Wertigkeit des Fleisches den von
Weizen. Wenn allerdings unterschiedliche
proteinreiche
Lebensmittel kombiniert werden, kann die Wertigkeit damit erhöht
werden. Dazu zählen Kartoffeln und Ei, Getreide und Milch,
Getreide und Bohnen u.a. (vgl. Biesalski, H., 2010, S. 124-125)
2.1.4 Verdauung
Der Magen-Darm-Trakt sorgt durch den Einsatz von Enzymen für
einen Abbau von Nahrungsbestandteilen. Unterschieden werden
dabei einzelne Stationen der Verdauung (vgl. Schlieper, C., 2007,
S. 232).
In Abbildung 7 ist der Verdauungstrakt bildlich dargestellt. Dabei
sind die einzelnen Abschnitte namentlich bezeichnet. Hinzu
kommt die Entleerungszeit der Nahrung, zugeordnet zu den
einzelnen Organen des Verdauungsapparates.
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Lehrskript
Abbildung 7 – Verdauungstrakt
(Quelle: Körner, U., 2008, S. 3)
Im Mund kommt es zuallererst zu einer mechanischen
Zerkleinerung der Nahrung durch Kauen und Beißen. Dabei regen
der Geruch, Geschmack und auch das Aussehen die
Speicheldrüsen an, Flüssigkeit zu produzieren.
Der Speichel enthält Stoffe (bestimmte Proteine) die den
Speisebrei gleitfähiger und damit leichter zu schlucken machen.
Gleichzeitig dienen sie als Abwehrmechanismus gegen
Krankheitserreger. Hinzu kommen Enzyme die zu einer
Kohlenhydratspaltung führen.
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Lehrskript
e
Durch die Speiseröhre rutscht der Speisebrei in den Magen.
Dieser wird durch Muskelkontraktionen (Peristaltik) mit dem
Magensaft vermischt. Besondere Stoffe (Mucine) verhindern die
Selbstverdauung. Der Magensaft enthält ca. 0,5 %ige Salzsäure.
Dieser verursacht den sauren Geschmack beim Sodbrennen.
rob
Die Salzsäure dient unterschiedlichen Funktionen:
- Eiweißstoffequellen, werden denaturiert (Veränderung der
räumlichen Struktur) und damit leichtere Einwirkung von
Enzymen
- Pepsin (proteinverdauendes Enzym) wird aktiviert
- Bakterien werden abgetötet und Infektionen verhindert
- Eisenaufnahme wird gefördert
- Nitrosaminbildung (krebserregender Stoff aus Nitrit und
Proteinbestandteilen) wird verhindert
vgl. Schlieper, C., 2007, S. 232
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p
Im Anschluss gelangt der Speisebrei in den Zwölffingerdarm,
welcher
Teil
des
Dünndarms
ist.
Der
Pankreas
(Bauchspeicheldrüse) entlädt hier seine Produktion von
Pankreassaft oder Bauchspeichel. In ihm sind fett-, kohlenhydratund eiweißspaltende Enzyme enthalten.
Die Galle, die in der Leber gebildet wird, ist für die Fettverdauung
von Bedeutung. Sie gelangt ebenfalls in den Zwölffingerdarm.
Im Dünndarm wird noch der Darmsaft produziert, welcher einen
Schutz für die Darmwand bildet, aber auch kohlenhydrat- und
eiweißspaltende Enzyme enthält. Durch die Verdauungssäfte
werden die einzelnen Bausteine der Nährstoffe herausgelöst und
in die Lymph- und Blutbahnen des Körpers aufgenommen. Der
eigentliche Verdauungsvorgang ist hier abgeschlossen.
Im Dickdarm werden keinerlei Verdauungssäfte hergestellt. Es
kommt hier zum Entzug und Resorption von Wasser und
Mineralstoffen. Durch Ballaststoffe wird die Darmbewegung
angeregt und einer Verstopfung vorgebeugt. Es kommt zu einer
Vergärung der Ballaststoffe durch Bakterien. Dadurch kann es zu
Blähungen kommen (vgl. Schlieper, C., 2007, S. 232).
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Lehrskript
2.2 Überblick und wichtige Nährstoffe in der
Schwangerschaft
rob
e
Vitamine und Mineralstoffe sind lebensnotwendige Nährstoffe, die
zwar keine Energie liefern, aber zahlreiche Funktionen im Körper
ausüben. Vitamine haben einen molekularen Aufbau und sind
organische Substanzen. Mineralstoffe zählen zu den Elementen
und werden als anorganisch bezeichnet. Die Pflanze bildet die
Vitamine selbst, die Mineralien müssen über den Boden
aufgenommen werden. Der Körper kann sie nicht selbst
herstellen, mit Ausnahme von Vitamin D, deshalb müssen sie
durch die Nahrung zugeführt werden. Diese Stoffe sorgen nicht
nur für optimale Stoffwechselabläufe, sondern dienen auch als
Bausubstanz für viele Körperzellen. Deshalb ist der Bedarf von
Schwangeren bezüglich Vitaminen und Mineralstoffen erhöht. Man
findet sie in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln und sie
wirken in kleinen und zum Teil in kleinsten Mengen.
Im Folgenden ist ergänzend zum Lehrgang „Ernährungsberatung“
ein Überblick dargestellt, der sämtliche Mineralstoffe und Vitamine
mit dem täglichen Bedarf, dem Vorkommen in Lebensmittel, aber
auch der Wirkungsweise oder Mangelzuständen charakterisiert.
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In Tabelle 4 werden Mineralstoffe nach oben erwähnten
Merkmalen beschrieben.
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Natrium
6g
Kochsalz
Magnesium
0,30 - 0,40 g
Kalium
2-3g
Kalzium
1g
Phosphat
0,7 g
Eisen
10 - 15 mg
Kupfer
1,0 - 1,5 mg
Zink
7 - 10 mg.
15 mg ab
dem 4.
Monat für
Schwangere
in allen grünen
Gemüsen
(Chlorophyll)
Getreide,
Obst, Gemüse
Milch und
Milchprodukte,
grünes
Gemüse,
Eigelb
Hülsenfrüchte,
Milch und
Milchprodukte
best. Gemüse
und Obst,
Leber, Fleisch,
Eidotter
Leber, Nüsse,
Fisch, Eidotter
Rindfleisch,
Milch und
Milchprodukte,
Leber, Fisch
e
ca. 3 g
Wirkungsweise
rob
Chlorid
Vorkommen in
Lebensmitteln
Kochsalz
reguliert den osmotischen Druck, Teil des Wasserhaushalt, Salzsäurebildung im
Magen
reguliert den osmotischen Druck, aktiviert Enzyme, mitverantwortlich für das SäureBasen-Gleichgewicht, Teil des Wasserhaushalts, mitverantwortlich für die
Erregbarkeit von Muskeln und Nerven
aktiviert Enzyme, mitverantwortlich für die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven
reguliert den osmotischen Druck, aktiviert Enzyme, mitverantwortlich für die
Erregbarkeit von Muskeln und Nerven
Bestandteil von Knochen und Zähnen, Durchlässigkeit von Zellmembranen,
mitverantwortlich für die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven, Tätigkeit des
Herzens, Blutgerinnung
ep
Tagesbedarf
Aufbau der Knochen, Bestandteil von energieübertragenden Verbindungen
Teil des Hämoglobins und Myoglobins (Blutbestandteile), Sauerstofftransport
Verantwortlich für Hämoglobin, Teil von Enzymen
es
Mineralstoff
Lehrskript
Bildung von Insulin, Teil von Enzymen, baut Proteine und Kohlenhydrate in den
Zellen ab
GfSchwa21
50 - 100 μg
Fluor
3,1 - 3,8 mg
Jod
200 μg
Cobalt
5 μg
Enzymbestandteil
Kariesvorbeugung
Teil von Thyroxin (Schilddrüsenhormon), lässt Grundumsatz normal ablaufen
Teil des Enzymaktivators von Vitamin B12
es
Tabelle 5 - Gesamtübersicht der Mineralstoffe
(vgl. Schlieper, C., 2007, S. 176)
Aktiviert Enzyme
e
Molybdän
Hafer, Spinat,
Leber,
Bohnen,
Weizen
Weizen, Hafer,
Hülsenfrüchte,
Nüsse
Trinkwasser,
Seefische
Seefisch,
Weizen, Milch,
Fleisch
Hülsenfrüchte,
Getreide,
Leber
rob
2,0 - 5,0 mg
ep
Mangan
Lehrskript
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e
Lehrskript
Vitamine
Tagesbedarf
Vitamin A (Retinol)
0,8 - 1,0 mg
Vorkommen in
Lebensmitteln
Leber, Eigelb, Fette
Wirkung
Hypovitaminose
Hypervitaminose
Teil des
Sehpurpurs,
Produktion von
Proteinen,
Wachstum der
Zellen
Bindehaut,
Schleimhäute und
Haut verhornt,
Nachtblindheit
Knochenbrüche,
Durchfälle,
Erbrechen Schleimhautblutungen
Erweichen der
Knochen
Rachitis (Kinder)
Osteomalzie
(Erwachsene)
nicht bekannt,
Muskel-schwund
der Zellmembran
wird vermutet
Blutungen, gestörte
Blut-gerinnung
Knochen entkalken,
Kalzium lagert sich
in Nieren und Blutgefäßen ab
Spinat, Möhren,
Aprikosen, Grünkohl
Leber, Butter, Fisch, Kalziumaufnahme,
Pilze
Einlagerung des
Kalziums in die
Knochen
5 µg
ep
Provitamine
(Vorstufe): Carotine
Vitamin D
(Calciferole)
rob
In der folgenden Tabelle 6 werden fettlösliche Vitamine dargestellt, mit ihrem Tagesbedarf, dem Vorkommen in Lebensmitteln, sowie
der Wirkungsweise. Fehlen dürfen auch nicht die Symptome bei einer Hypovitaminose (Vitaminunterversorgung) im Gegensatz zu
einer Hypervitaminose (Vitaminüberdosierung).
12 - 15 mg
Öle, Soja,
Margarine
Wirkt antioxidativ,
schütz die
Zellmembranen
Vitamin K
(Phyllochinon)
60 - 80 µg
Spinat, Rosenkohl,
Blumenkohl
Produktion von
Faktoren der
Gerinnung
es
Vitamin E
(Tocopherole)
Tabelle 6 – Gesamtübersicht der fettlöslichen Vitamine
(vgl. Schlieper, C., 2007, S. 195)
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nicht bekannt
ungekannt
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