Das Verdauungssystem Verdauung: - Für die Energiegewinnung aus Nahrung zuerst mechanische Zerkleinerung – mechanische Vedauung Danach chemische Zerlegung durch Verdauungsenzyme – chemische Verdauung Nach Abschluß der Verdauung Passage der Nährstoff molekühle über Schleimhautwände des Verdauungstraktes und kleine Blut- und Lymphgefäße in Blutkreislauf – Resorption Aufbau Verdauungstrakt - Vier übereinanderliegende Gewebsschichten Mukosa: Schleimhaut, die die innere Wandschicht des Magen-Darm Kanals bildet Submukosa: schmale Bindegewebsschicht zwischen Schleimhaut und Muskulatur Muskularis: Muskelschicht aus längs angeordneten Muskelfasern Serosa: äußere Gewebsschicht Magen-Darm-Trakt – Übereinandergleiten mit anderen Organen Die Mundhöhle - Anfangsteil des Verdauungsrohres Aufgabe: Aufnahme und Vorbereitung der Nahrung für weitere Verdauung Die Zähne - Aufgabe: mechanische Zerkleinerung des Nahrung Die Zunge - Ein mit Schleimhaut überzogener Muskelkörper Funktionen: - Hilft beim Kau,- und Saugbewegungen - formt schluckbare Bissen - Beginn Schluckbewegungen - Geschmacks-, und Tastempfinden - Beteiligt an Lautbildung beim Sprechen Aufbau: - Zungenwurzel: hintere Anteil mit Mundboden verwachsen - Zungenkörper und Zungenspitze: frei beweglich - Zungenbändchen: hält Zunge an Mundboden - Papillen: warzenförmige Erhebung in Schleimhaut (für Tastempfinden, Geschmacksknospen) - Schleimhaut der Zungenwurzel enthalt lymphatische Zellen (Infektabwehr) Die Speicheldrüsen Ohrspeicheldrüse (Glandulaparotis, Parotis) - Lage etwas vor und unterhalb des Ohres zwischen Haut und Kaumuskel Ausführungsgang (Ductus parotideus) endet gegenüber zweiten oberen Mahlzahn in Mundhöhlenvorhof Unterkieferspeicheldrüse (Glandulasubmandibularis) - Lage unterhalb Mundbodenmuskulatur an Innenseite des Unterkiefers Ausführungsgang mündet unter Zunge an kleinen Erhebungen nahe Zungenbändchen Unterzungendrüse (Glandulasublingualis) - Lage direkt auf Mundbodenmuskulatur Ausführungsgänge mehrere kleine Ausführungsgänge beiderseits der Zunge und ein großer Ausführungsgang: endet gemeinsam mit Unterkieferspeicheldrüse am Zungenbändchen Der Speichel Zusammensetzung: 99,5 % Wasser, 0,5 % gelöste Anteile (Elektrolyte, Enzyme, antibakteriell wirkende Substanzen, Schleimstoffe) Der Gaumen Dach der Mundhöhle, Boden der Nasenhöhle Funktionen: - Trennt Mund- und Nasenhöhle - bildet Widerlager der Zunge beim Speichen - verschließt oberen Rachenraum beim Schlucken - ermöglicht korrektes Sprechen Die Speiseröhre (Ösophagus) - Ca. 25cm langer Schlauch Funktion: - Verbindet Rachen mit Magen - Transport Nahrung von Mund in Magen Beginn: - hinter Ringknorpel des Kehlkopfes (Höhe des 6. HW) Verlauf: - hinter der Luftröhre abwärts - Durchtritt Zwerchfell - kurzer Verlauf in Bauchraum - Übergang im Magen Halsabschnitt: bis Eintritt in Thorax Brustabschnitt: Eintritt Thorax bis Zwerchfell Bauchabschnitt: Zwerchfell bis Magen Die Peristaltik der Speiseröhre Längs- und querverlaufenden Muskelfasern der Speiseröhre ziehen sich abwechselnd zusammen – wellenförmige Bewegungen (Peristaltik befördert Nahrung nach unten). Der Magen - Sackartige Erweiterung des Verdauungskanals in Anschluss an Speiseröhre Fortsetzung Verdauung, die in Mundhöhle begonnen Fassungsvermögen: 1,5l Durch umgebende Bänder gehalten Form variiert je nach Füllungszustand und Körperlage Kardia– Eingang des Magens (ist normalerweise verschlossen, öffnet sich nur wenn Speisen ankommen) Fundus – Magengewölbe Korpus – Magenkörper, hier findet die Durchmischung statt Antrum – Vorraum des Pförtners Pylorus– Pförtner Der Magensaft Drüsen produzieren 2l Magensaft pro Tag Bestandteile Salzsäure: - Ph-Wert nach Nahrungsaufnahme 1-2 - Angriff aller Eiweiße - Desinfektionsmittel gegen Bakterien und Viren Pepsinogene und Pepsine: Pepsinogene erhalten Fähigkeit zur Spaltung in Magensaft - Magensäure wandelt sie in aktive Pepsine um (Spaltung Eiweiße) Magenschleim: - haftet auf Oberfläche – geschlossener Film, der Magenschleimhaut auskleidet - Schutz Schleimhaut vor Salzsäure und Pepsin (Verhinderung Selbstverdauung) Instrinsic-Faktor: - Aufnahme Vitamin B12 in Dünndarm Der Dünndarm Zwölffingerdarm (Doudenum) - - 25cm lang (c-förmig) Umschließt Kopf der Bauchspeicheldrüse Mündung Ausführungsgang Bauchspeicheldrüse und Gallengang etwa in Mitte des absteigenden Astes Am Ende scharfer Knick zu Jejunum Leerdarm (Jejunum) - Weitaus länger als Duodenum Krummdarm (Ileum) Dünndarmschleimhaut Resorptionsfläche erfordert riesige innere Oberfläche: - Hohe ringförmig verlaufende Falten der Schleimhaut (Kerching-Falten) – 200 m² Auf Falten finger – bis fadenförmige Ausstülpungen – ca. 1mm hoch – Zotten (ca. 4 Mio.) Kürzere Ausstülpungen – Krypten Schleimhautzellen tragen dicht beieinander stehende Fortsätze des Zytoplasmas – Mikrovilli– bilden Bürstensaum Die Leber (Hepar) - Rötlich-braun Größte Anhangsdrüse des Darms Stoffwechselzentrale des menschlichen Körpers Hauptmasse unterhalb rechten Zwerchfellkuppel Linke Seite reicht in linken Oberbauch Aufgaben der Leber - Stoffwechselzentrale des Körper: Produktion Galle Vielfältige Aufgaben im Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel Entgiftung (z.B. Alkohol, Medikamente) Speicherung von Vitaminen, Kohlenhydraten und Fetten Bildung von Proteinen (Albumine, Gerinnungsfaktoren) Abbau Bilirubin Regulation ph-Wert Aufbau der Leber - Rechte große Leberlappen Linke kleine Leberlappen Leberpforte: - Eintritt Leberarterie und Pfortader Austritt Gallengänge (Ductus hepaticus dexter und sinister – Ductus choledochus (großer Gallengang) Blutversorgung Leber: - 25% sauerstoffreich aus Leberarterie 75% aus Pfortader (1 Liter pro Minute) Nährstoffe und Schadstoffe kommen über die Pfortader in die Leber Aus Dünndarm resorbierte Nährstoffe Abbauprodukte Milz Venöse Blut der Bauchorgane Resorbierte Stoffe aus Magenschleimhaut (z.B. Alkohol) Der Feinbau der Leber - Periportalfelder Feiner Ast Pfortader, Ast Leberarterie, kleiner Gallengang an jeweils den 6 Ecken um die Leber optimal zu versorgen Die Galle (Die Gallenflüssigkeit) - 0,5 pro Tag von der Leber gebildet Gelbbraune Flüssigkeit Über Gallenwege in Zwölffingerdarm abgegeben Die Gallenblase liegt an der Unterseite der Leber Zusammensetzung - Wasser Elektrolyte Bilirubin Cholesterin Gallensäuren Andere auszuscheidende fettlösliche Substanzen (Medikamente) Über Galle werden Zwischen- und Endprodukte des Stoffwechsels und viele Hormone ausgeschieden Bauchspeicheldrüse (Pankreas) - Wichtigste Drüse des Menschen Exokrine Drüsen (äußere Sekretion) - Produziert enzymhaltigen Pankreassaft der an Dünndarm abgegeben wird - Pankreassaft für die Spaltung der Kohlenhydrate verantwortlich (auch ein paar Eiweiße und Fette) sowie für die Neutralisierung des sauen Mageninhaltes - Endokrine Drüsen (innere Sektion) - bilden in Langerhans Inseln Hormone für Kohlenhydratstoffwechsel - Insulin bringt - Hormon Glukagon – baut den Zucker im Blut wieder ab und bildet in Notzeiten aus Abfallprodukten (Milchsäue oder anderen Produkten) Kohlenhydrate Die Resorption im Dünndarm - Findet vorrangig im 12-Finger-Darm resorpiert werden Eiweiße, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe Vitamine die fettlöslich sind werden nur in Verbindung mit Fett aufgenommen Wird ins Blut und in die Leber (Pfortader) resorpiert – wenn Speicher voll wird der Rest als Fett abgespeichert Kohlenhydrate - Wird eingeteilt in 1fach, 2fach (Fructose), 3fach und 4fach Zucker Körper spaltet die Vielfachzucker in 1fach Zucker um 1fach Zucker bringt sofort Energie – extremer Blutzuckeranstieg – Belastung für Körper – schneller wieder Hunger Langkettige Kohlenhydrate brauchen länger für Verdauung – wir haben länger kein Hungergefühl - Blutzuckerspiegel steigt langsamer wieder an Speichel im Mund und der Saft im Pankreas verdauen Kohlenhydrate Eiweiße - Es gibt essentielle Eiweiße, die wir den Körper zuführen müssen und nicht essentielle Eiweiße (8 Aminosäuren) die der Körper selbst herstellt Fette - Ungesättigten Fettsäuren – gute Fettsäuren – können Bindungen (z.B. mit Vitaminen) eingehen (pflanzliche Fette) Gesättigte Fettsäuren – böse Fettsäuren – sind vollgepackt und können keine Bindungen eingehen (tierische Fette) Dickdarm (Intestinum crassum) Aufgaben - Wasser und Elektrolyte zurückresorpieren Darminhalt eindicken Aufbau Abschnitte: - Blinddarm (Caecum) mit Wurmfortsatz (Appendix vermiformis) - Kolon (Grimmmdarm in vier Abschnitte) - Colon ascendens (aufsteigender Dickdarm) - Colon transversum (querverlaufender Dickdarm) - Colon descendens ( absteigender Dickdarm) - Colon signoideum (Sigma, S-förmiger Dickdarm) Dickdarmschleimhaut - Dickdarmkrypten – tiefe Einstülpungen - keine Zotten mehr, da Resorption in Dünndarm abgeschlossen - Schleimbildende Becherzellen - Schleim hält zunehmend verfestigenden Stuhl gleitfähig - Bürstensaum - Rückresorption von Wasser und Elektrolyten Darmflora - Vorrangig anaerobe, ohne Sauerstoff lebende Bakterien, z.B. Lactobazillen, Bifidobakterien Bauen unverdauliche Nahrungsreste durch Gärungs- und Fäulnisvorgänge ab Mastdarm (Rektum) Funktion - Speicherung Stuhl Ausscheidung über Anus Aufbau - S-Form Ampulle - Sammelbehälter Speichert Stuhl vor Ausscheidung Anus - Öffnung am Ende Verdauungskanal Durch Muskeln verschlossen Stuhlentleerung - Reflexartig Willentlich beeinflussbar Füllung Ampulle – Dehnungsrezeptoren senden Impuls wenn ausreichend gefüllt, Großhirn setzt Empfindung zu Stuhlgang Inneren Schließmuskeln werden erschlafft Äußeren Schließmuskeln können Austritt verhindern Stuhl - Kot - Eingedickte durch Bakterien versetzte, unverdauliche Rest des Nahrungsbreis - Bestandteile - Unverdauliche teilweise zersetzte Nahrungsbestandteille (vorweigend Zellulose) - Abgestoßene Epithelzellen der Darmschleimhaut - Schleim - Bakterien (pro Gramm Stuhl ca. 10 Milliarden) - Sterkobilin (Gallenfarbstoff) – gibt Stuhl braune Farbe - Gärungs- und Fäulnisprodukte - Entgiftungsprodukte (Medikamente, Gift und deren Abbauprodukte, Stoffwechselprodukte) Obstipation (Verstopfung) Symptome - Seltener als drei Mal pro Woche Stuhlgang Erschwerte Darmentleerung Ursachen - Flüssigkeitsmangel Bewegungsmangel Ballaststoffarme Ernährung Therapie - Flüssigkeitszufuhr (2-3L) Bewegung Ernährungsumstellung Diarrhoe (Durchfall) Symptome - Häufige Stuhlentleerungen Breiiger und wässriger Stuhl Ursachen - Nahrungsmittelunverträglichkeit Magen-Darm-Infektionen Chronische Darmentzündungen Therapie - Ausreichend Flüssigkeitsersatz, da schnelle Austrocknung