Aminosäurestoffwechsel 1

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Aminosäurestoffwechsel I
Grundlagen und Ammoniak-Stoffwechsel
COO+H3N C H
R
Johannes Schmidt; Matthias Schnepper
Gliederung:
•
•
•
•
•
Einführung
Struktur und Einteilung der Aminosäuren
Grundzüge des Aminosäurestoffwechsels
Ammoniakstoffwechsel
Stoffwechsel der Aminogruppen der
Aminosäuren
Einführung:
Die Aminosäuren besitzen 4 Funktionen im Stoffwechsel
der Zellen:
1. als Bausteine für die Biosynthese der Proteine
2. als Aminogruppen- bzw. Stickstoffdonatoren bei der
Biosynthese von stickstoffhaltigen Verbindungen
3. als Substrat für die Gluconeogenese
(„Glucosehomöostase“)
4. als exzitatorische (anregende) und inhibitorische
Neurotransmitter
Struktur der Aminosäuren:
Aminosäuren mit apolaren Seitenketten:
COO-
COOH C H
NH3+
COO- CH
COO-
3
H C CH3 H C CH
H C CH2
NH3+
NH3+ CH3
NH3+
Glycin
Gly; G
Alanin
Ala; A
Valin
Val; V
COO-
Leucin
Leu; L
Isoleucin
Ile; I
COO-
H C CH2 CH2 S CH3
NH3+
Methionin
Met; M
COO- CH
CH3
3
H C CH CH2 CH3
CH
CH3
NH3+
COOH C CH2
NH3+
Phenylalanin
Phe; F
HC
N
H Prolin
Pro; P
COOH C CH2
NH3+
N
Tryptophan H
Trp; W
Struktur der Aminosäuren:
Aminosäuren mit ungeladenen polaren Seitenketten:
H C CH2
COO-
H C CH2 CH2
CH CH3 H C CH2 C
NH2
NH3+
NH3+
NH3+ OH
COOH C CH2
Asparagin
Asn; N
Threonin
Thr; T
Serin
Ser; S
Cystein
Cys; C
O
OH H C
NH3+
NH3+
COO-
COO-
COO-
COOSH
H C CH2
O
C
NH2
Glutamin
Gln; Q
COOSeH
NH3+
Selenocystein
Sec
H C CH2
NH3+
Tyrosin
Tyr; Y
OH
Struktur der Aminosäuren:
Aminosäuren mit geladenen polaren Seitenketten:
COO-
O
H C CH2 C
NH3+
Aspartat
Asp; D
COO-
COO-
O
H C CH2 CH2
O
NH3+
COO-
NH+
H C CH2
C
O
NH3+
N
H
Histidin
His; H
Glutamat
Glu; E
COO-
NH2
H C CH2 CH2 CH2 CH2 NH3+ H C CH2 CH2 CH2 NH C
NH3+
NH3+
Lysin
Lys; K
Arginin
Arg; R
NH2+
Einteilung der Aminosäuren:
•
nach Struktur und funktionellen Gruppen
•
in proteinogene und nichtproteinogene Aminosäuren:
nicht proteinogen sind z. B.
Ornithin (Harnstoffzyklus)
Citrullin (Harnstoffzyklus)
5-Hydroxytryptophan (Vorstufe von Serotonin)
ß-Alanin (Teil von Coenzym A)
…
insgesamt sind 21 Aminosäuren proteinogen,
mehr als 100 sind nicht proteinogen
Einteilung der Aminosäuren:
•
in essentielle und nichtessentielle Aminosäuren:
essentiell sind Histidin; Isoleucin; Leucin; Lysin;
Methionin; Phenylalanin; Threonin; Tryptophan;
Valin
nichtessentiell sind Alanin; Arginin; Asparagin;
Tyrosin; Glutamat; Glutamin; Glycin; Prolin
bedingt essentiell sind Serin; Cystein
•
nach Biosyntheseweg
Grundzüge des
Aminosäurestoffwechsels:
Tagesumsatz der
Aminosäuren:
Werte für eine 70 kg
schwere Person
Stickstoffgleichgewicht
bei täglicher Zufuhr von
32 g hochwertigem
Protein
Zentrale Stellung der Leber:
•
•
•
•
•
Aufnahme der über die Nahrung resorbierten Aminosäuren
Biosynthese von Proteinen
Umwandlung von Aminosäuren durch Abspaltung von Ammoniak
Æ Bildung von Ketocarbonsäuren
Umwandlung von Ammoniak in Harnstoff
Kontinuierliche Abgabe von Aminosäuren an das Blut
(Pufferfunktion)
Zentrale Stellung der Leber:
Intrazellulärer
Aminosäurestoffwechsel:
Es bestehen enge Verknüpfungen zwischen Aminosäure-, Fett- und
Kohlenhydratstoffwechsel.
Durch verschiedene Reaktionen können Aminosäuren z.B. in αKetocarbonsäuren wie Pyruvat oder Oxalacetat umgewandelt werden,
die dann weiter verstoffwechselt werden können.
Besondere Bedeutung für den
Aminosäurestoffwechsel hat
das Pyridoxalphosphat (PALP).
H
O
O
P O H2C
O O
O
+
N
H
CH3
1. Transaminierung:
Austritt eines Protons, das
sich an die Schiff‘sche Base
anlagert
Stabilisierung der Schiff‘schen
Base durch eine kationische
Gruppe des aktiven Zentrums
des Enzyms E
Bildung einer Schiff‘schen Base
zwischen PALP und der
Aminogruppe der Aminosäure
PALP (Pyridoxalphosphat)
Anlagerung des Protons führt
zum „Umklappen“ der Doppelbindung
Hydrolyse der Schiff‘schen
Base, Freisetzung einer aKetosäure
PAMP (Pyridoxaminphosphat)
Die Aminogruppe der ehem.
Aminosäure bleibt kovalent
gebunden.
PAMP (Pyridoxaminphosphat)
Bindung einer anderen aKetosäure, Bildung einer
Schiff‘schen Base
Austritt eines Protons, das sich
an die Schiff‘sche Base anlagert
Anlagerung des Protons führt
zum „Umklappen“ der Doppelbindung
PALP (Pyridoxalphosphat)
Hydrolyse der Schiff‘schen
Base, Freisetzung einer
Aminosäure
E = Aminotransferase
bzw. Transaminase
2. a-,ß-Eliminierung:
Bildung einer Schiff‘schen Base
zwischen PALP und der
Aminogruppe der Aminosäure
(Serin: X = O; Cystein: X = S)
PALP (Pyridoxalphosphat)
Stabilisierung der Schiff‘schen
Base durch eine kationische
Gruppe des aktiven Zentrums
des Enzyms E
Austritt des Protons führt
zum „Umklappen“ der Doppelbindung
Austritt von XH(Serin: X = O;
Cystein: X = S)
PALP (Pyridoxalphosphat)
Hydrolyse der Schiff‘schen Base,
Freisetzung einer Aminosäure
Bildung von H2X
(Serin: X = O;
Cystein: X = S)
Abspaltung von Ammoniak;
Hydrolyse zur a-Ketosäure
E = Dehydratase
Weitere PALP-abhängige
Reaktionen:
Decarboxylierung:
Durch Elektronenverschiebung Labilisierung
der C-C-Bindung; Abspaltung der Carboxylgruppe; Hydrolyse der Schiff‘schen Base
bewirkt Freisetzung eines Amins.
E = Decarboxylase
Aldolspaltung:
Durch Elektronenverschiebung Labilisierung
der C-C-Bindung zwischen a- und ß-C-Atom;
Freisetzung einer Aminosäure sowie z.B. bei
Threonin von Acetaldehyd bzw. bei Serin
von einer Hydroxymethylgruppe.
E = Aldehydlyase bzw. Aldolase
Der
Ammoniakstoffwechsel:
Ammoniak:
•
•
•
Æ
N
H
nach der Definition von Broensted: Base
H
kann biologische Membranen gut passieren
liegt bei physiologischem pH-Wert (7,40 im Blut;
6,0-7,1 in Körperzellen) zu etwa 99% als NH4+ vor
Gefahr der Alkalisierung des Blutes bei erhöhter
Ammoniakkonzentration
H
Ausscheidung von Ammoniak:
•
nach Umbau durch die Leber als Harnstoff (90-95%)
•
als freies Ammoniak (5-10%) mit dem Urin
•
für fast alle Lebewesen essentiell
Verwendung von Ammoniak:
zur Biosynthese von
•
Aminosäuren (insbesondere Gln, Asp, Gly)
•
Porphyrinen
•
•
Purinen
Pyrimidinen
•
Kreatin (als Phosphat wichtige Energiequelle
in Muskeln)
Aminozuckern
•
Toxizität von Ammoniak:
•
schwere zerebrale Schäden schon bei geringen
Mengen
•
Ammoniakvergiftung:
Flattertremor der Hände, verwaschene Sprache,
Sehstörungen, in schweren Fällen Koma und Tod
Æ freies Ammoniak muss kovalent gebunden oder
ausgeschieden werden!
„Entgiftung“ von Ammoniak:
z.B. durch die mitochondrialen Enzyme
Glutamatdehydrogenase (GLDH, v.a. in der Leber)
und die Glutaminsynthetase (in allen Geweben)
Reaktion der GLDH ist stark durch die freie Energie begünstigt
(27,2 kJ/mol) Æ keine Rückreaktion = Freisetzung von Ammoniak
Pathobiochemie & Therapie:
Ammoniak im Pfortaderblut stammt aus dem Stoffwechsel
von Mikroorganismen, die Nahrung sowie Harnstoff durch
das Enzym Urease in Ammoniak und CO2 spalten können.
Diagnose (hier am Beispiel einer Infektion mit Helicobacter
pylori): mittels Atemtest
Therapie: mit Lactulose (Disaccharid aus Galaktose und
Fructose) Æ Bildung von Lactat, Acetat, Formiat und CO2
Æ Abfall des pH-Wertes Æ Umwandlung von Ammoniak in
Ammoniumionen Æ Ausscheidung der Ammoniumionen mit
dem Stuhl
mit schwer resorbierbaren Antibiotika wie z.B.
Neomycin Æ Eindämmung der Ammoniakproduktion
Aminostickstoff-Stoffwechsel
•
Der Aminostickstoff der Aminosäuren kann durch
Transaminierung in anderen Aminosäuren gesammelt
werden
•
Hauptsächlich in Alanin, Aspartat und Glutamat
•
Diese wiederum stellen den Stickstoff für die
Biosynthese und Harnstoffbiosynthese bereit
•
Alanin, Aspartat und Glutamat bieten sich besonders
an, weil ihre α-Ketosäuren ständig im Stoffwechsel
produziert werden
Glutamat als Drehscheibe des
Aminostickstoff-Stoffwechsels
•freies Ammoniak bildet durch Fixierung
an α- Ketoglutarat Glutamat
Glutamat
α-Ketoglutarat
NH3
Die Aminogruppe von Glutamat kann
durch reversible Transaminierung auf
die α-Ketosäure Pyruvat unter Bildung
von Alanin übertragen werden
Pyruvat
Glutamat
Transaminierung ist eine durch
Aminotransferasen katalysierte und
vollständig reversible Reaktion, bei der
eine Aminogruppe von einer Aminosäure
(Ketosäure) auf eine Ketosäure
(Aminosäure) übertragen wird.
Alanin
α-Ketoglutarat
NH3
Oder die Aminogruppe wird auf die α-Ketosäure
Oxalacetat unter Bildung der Aminosäure Aspartat
übertragen, dessen Aminostickstoff für zahlreiche
Biosynthesen und v.a. für die Bildung von Harnstoff
verwendet wird
Pyruvat
Oxalacetat
Aspartat
Glutamat
α-Ketoglutarat
Alanin
α-Ketoglutarat
NH3
Durch Fixierung von Ammoniak an Glutamat bildet sich
Glutamin (wirkt ebenfalls als Aminostickstoffdonator bei
Biosynthesen und beim Stickstofftransport im Blutplasma)
NH3
Glutamin
Pyruvat
Alanin
- NH3+
Oxalacetat
Aspartat
Glutamat
α-Ketoglutarat
α-Ketoglutarat
NH3
Aus Glutamat kann überschüssiges Ammoniak
Pyruvat
Alanin
durch Desaminierung freigesetzt
werden, welches
bei der Harnstoffbildung
benötigt wird.
NH
3
Glutamin
- NH3+
Oxalacetat
Aspartat
Glutamat
α-Ketoglutarat
α-Ketoglutarat
NH3
Harnstoff
NH3
Glutamin
Pyruvat
Alanin
- NH3+
Oxalacetat
Glutamat
α-Ketoglutarat
NH3
Aspartat
α-Ketoglutarat
Fumarat
Harnstoff
Übertragung der Aminogruppen durch den Aspartatzyklus
Aspartatzyklus
•
Im Aspartatzyklus werden die Aminogruppen von der
Aminosäure Aspartat unter Bildung eines
zwischenzeitlichen Kondensationsproduktes auf
Ketoverbindungen übertragen.
•
Neben der aminierten Verbindung entsteht auch
Fumarat, welches über Malat und Oxalacetat
durch Enzymreaktionen und unter Gewinn eines
Reduktionsäquivalent (NADH +H+) wieder zu Aspartat
regeneriert werden kann.
Möglichkeiten der Ammoniakfreisetzung:
Æ
Im Aspartatzyklus durch Hydrolyse des Kondensationsproduktes
Æ
Durch enzymatische Überführung der Aminosäuren (und anderen
stickstoffhaltigen Verbindungen) in ein Produkt, das durch Wasser
leicht angegriffen werden kann (C=N Bindung)
Æ
Bei den Aminosäuren Serin, Threonin, Cystein, Histidin und
Homoserin über den irreversiblen Prozess der Pyridoxalphosphatabhängigen Eliminierung (Nichtdehydrierende Desaminierung).
Æ
Durch hydrolytischen Abbau der Pyrimidine und Purine
Æ
Durch Aminosäureoxidasen (in Leber und Niere) werden
Aminosäuren irreversibel durch Dehydrierung desaminiert.
Ammoniaktransport
Alle Organe besitzen einen mehr oder weniger intensiven Aminosäurestoffwechsel, jedoch nur
die Leber ist imstande, mit Hilfe der Harnstoffbildung überschüssiges Ammoniak zu
entgiften.
Aus diesem Grund wird Ammoniak in Form von Alanin und Glutamin im Blutplasma von den
peripheren Organen zur Leber transportiert.
Das zur Bildung von Alanin benötigte Pyruvat stammt aus dem Glucoseabbau (Glykolyse). In
der Leber wird das Kohlenstoffskelett von Alanin zur Glucoseneubildung, der Aminostickstoff
zusammen mit Bicarbonat und Energie zur Harnstoffsynthese verwendet
(Glucose-Alanin-Zyklus).
Das Kohlenstoffgerüst des freigesetzten Glutamins hingegen stammt aus Aminosäuren, und
zwar hauptsächlich aus Glutamat und Aspartat.
Der Großteil des Glutamins wird nicht wie Alanin in der Leber sondern von Darm- und
Nierenzellen aufgenommen.
Ammoniakstoffwechsel von Leber, Gehirn und Nieren
Eine zentrale Bedeutung im Stoffwechsel der Aminosäuren besitzt die
Leber, da nur sie die enzymatische Ausstattung für eine vollständige
Biosynthese von Harnstoff aus Ammoniak und Bicarbonat besitzt.
Die Synthese von Harnstoff erfolgt deshalb, weil Ammoniak eine äußerst
toxische Substanz darstellt.
Eine 70kg schwere Normalperson bildet täglich etwa 30 g Harnstoff.
Somit steht die Harnstoffbildung im Vergleich zur Biosynthese anderer
Stoffe quantitativ an erster Stelle.
Harnstoffsynthese (Krebs-Henseleit-Zyklus):
Die Harnstoffsynthese läuft in einem auf zwei Zellkompartimente
verteilten Zyklus ab. Die ersten beiden Schritte finden im
Mitochondrium, die übrigen im Cytosol ab.
+
HCO3 + NH4
2 ATP
CarbamylphosphatSynthetase I
N-Acetylglutamat
2 ADP
+ Pi
1. Schritt: (im Mitochondrium)
Durch das Enzym Carbamylphosphat-Synthetase I
wird unter Verbrauch von zwei Molekülen ATP aus
Bicarbonat und Ammoniak Carbamylphosphat gebildet.
Unentbehrlicher Cofaktor dieser irreversiblen
Reaktion ist N-Acetylglutamat, das wahrscheinlich als
allosterischer Aktivator wirkt
AcetylglutamatSnthase I
O
H N
2
C
P
Carbamylphosphat
Glutamat +
Acetyl-CoA
Mitochondrium
Da die Mitochondrienmembran zwar für CO2, nicht
jedoch für Bicarbonat (HCO3-) permeabel ist, muss
CO2 zunächst durch eine Carboanhydrase in
Bicarbonat überführt werden.
Cytosol
+
HCO3 + NH4
2. Schritt: (im Mitochondrium)
+
2 ATP
CH2 NH3
CarbamylphosphatSynthetase I
N-Acetylglutamat
2 ADP
+ Pi
CH2
CH2
AcetylglutamatSnthase I
COO
O
H N
2
+
C
H
C
Der Carbamylrest (NH2-CO-) wird auf ein
Trägermolekül (Ornithin) übertragen. Dabei
entsteht Citrullin (ebenfalls eine nicht
proteinogene Aminosäure) und anorganisches
Phosphat.
NH3
-
Ornithin
P
OrnithinTranscarbamylase
Carbamylphosphat
NH 2
Pi
C
O
CH2 NH
Glutamat +
Acetyl-CoA
CH2
CH2
H
C
COO
+
NH3
-
Citrullin
Mitochondrium
Cytosol
3. Schritt: (im Cytosol)
+
HCO3 + NH4
In diesem Schritt soll eine weitere Aminogruppe
übertragen werden; da dies nicht durch eine
Transaminierung möglich ist, schließt sich die schon
erwähnte Aspartatzyklus-Sequenz an. Dabei
kondensiert die Carbonylgruppe von Citrullin mit der
Aminogruppe von Aspartat (Aminogruppendonator)
unter ATP Verbrauch. Es entsteht Argininosuccinat.
+
2 ATP
CH2 NH3
CarbamylphosphatSynthetase I
N-Acetylglutamat
2 ADP
+ Pi
CH2
CH2
AcetylglutamatSnthase I
COO
O
H N
2
+
C
H
C
NH3
-
Ornithin
P
OrnithinTranscarbamylase
Carbamylphosphat
+
NH 2
Pi
C
C
O
CH2 NH
Glutamat +
Acetyl-CoA
ArgininosuccinatSynthetase
CH2
H
C
COO
+
Citrullin
COO
+
H3N
C
H
CH2
Aspartat
COO -
CH
CH2 NH
CH2
CH2
COO -
C
COO
NH3
-
NH
CH2
H
CH2
Mitochondrium
COO
NH 2
+
NH3
-
Argininosuccinat
ATP
AMP + P– Pi + H2O
Pi
Pi
Cytosol
+
+
HCO3 + NH4
NH 2
C
CH2 NH
+
2 ATP
CH2 NH3
4.Schritt:
(im Cytosol)CarbamylN-Acetyl-
phosphatSynthetase I
glutamat
CH2
CH2
Die C-N Bindung wird reversibel gespalten und es
2 ADP
CH2 die proteinogene
entstehen
die Produkte Fumarat und
+ Pi
+
Aminosäure
Arginin.
C
NH
H
CH2
H
COO
O
H N
2
C
-
NH3
-
-
OrnithinTranscarbamylase
+
C
C
O
CH2 NH
Glutamat +
Acetyl-CoA
ArgininosuccinatSynthetase
CH2
C
COO
+
Citrullin
COO
+
H3N
C
H
CH2
Aspartat
COO -
H
CH2
CH2
COO -
C
+
NH3
-
COO -
Fumarat
CH
CH2 NH
COO
NH3
-
NH
CH2
H
CH2
H
C
COO
NH 2
NH 2
H
C
ArgininoSuccinatlyase
P
Pi
OOC
Arginin
Ornithin
Carbamylphosphat
Mitochondrium
+
C
COO
3
AcetylglutamatSnthase I
NH2
Argininosuccinat
Malat
ATP
AMP + P– Pi + H2O
Pi
Pi
Oxalacetat
Cytosol
Harnstoff
+
HCO3 + NH4
NH2
+
NH 2
C
O
NH2
C
CH2 NH3
CH2
Arginase I
CH2
CH2
CH2
H
COO
NH3
-
COO
NH3
-
-
Ornithin
+
C
O
CH2 NH
ArgininosuccinatSynthetase
CH2
H
C
COO
+
COO
+
H3N
C
H
CH2
Aspartat
COO -
H
CH2
CH2
COO -
C
+
NH3
-
COO -
Fumarat
CH
CH2 NH
COO
NH3
-
NH
CH2
H
Citrullin
C
COO
NH 2
NH 2
H
C
ArgininoSuccinatlyase
OrnithinTranscarbamylase
C
OOC
Arginin
CH2
Mitochondrium
+
C
+
C
H
NH2
CH2 NH
+
2 ATP
5. Schritt:
(im Cytosol)
CarbamylN-Acetylphosphatglutamat
Der Kreisprozess
derSynthetase I
Harnstoffbiosynthese
2 ADP
wird durch
+ Pi die
hydrolytische
AcetylglutamatAbspaltung
der
Snthase I
Guanidinogruppe von
O
Arginin geschlossen.
Dabei entstehen
H N C P
2
Harnstoff und CarbamylOrnithin.
Ornithin wird durch
den
phosphat
Ornithincarrier wieder
ins Mitochondrium Pi
zurücktransportiert und
dient dort wieder als
Trägermolekül.
Glutamat
+
Acetyl-CoA
H2 O
Argininosuccinat
Malat
ATP
AMP + P– Pi + H2O
Pi
Pi
Oxalacetat
Cytosol
Harnstoff
+
HCO3 + NH4
NH2
+
NH 2
C
O
NH2
H2 O
C
CH2 NH
+
2 ATP
CH2 NH3
CarbamylphosphatSynthetase I
N-Acetylglutamat
2 ADP
+ Pi
CH2
Arginase I
CH2
CH2
CH2
AcetylglutamatSnthase I
C
NH3
-
COO
NH3
-
-
OrnithinTranscarbamylase
+
C
C
O
CH2 NH
Glutamat +
Acetyl-CoA
ArgininosuccinatSynthetase
CH2
C
COO
+
Citrullin
COO
+
H3N
C
H
CH2
Aspartat
COO -
H
CH2
CH2
COO -
C
+
NH3
-
COO -
Fumarat
CH
CH2 NH
COO
NH3
-
NH
CH2
H
CH2
H
C
COO
NH 2
NH 2
H
C
ArgininoSuccinatlyase
P
Pi
OOC
Arginin
Ornithin
Carbamylphosphat
Mitochondrium
+
C
+
COO
O
H N
2
H
C
H
NH2
Argininosuccinat
Malat
ATP
AMP + P– Pi + H2O
Pi
Pi
Oxalacetat
Cytosol
Der in der Leber gebildete Harnstoff tritt ins Blut
über und wird von den Nieren in den Urin
ausgeschieden.
Energiebilanz des Harnstoffzyklus
Die Energiebilanz wird durch die Kopplung mit dem Aspartatzyklus bestimmt.
Zur Berechnung ist entscheidend, ob der verwendete Stickstoff vorwiegend covalent
gebunden (d.h. als Aminogruppe in Alanin, Aspartat oder Glutamat) oder in freier Form (als
Ammoniak) vorliegt, da die Fixierung von Ammoniak zur Glutamat- und Aspartatbiosynthese
energieabhängig ist
Für die Biosynthese eines Harnstoffmoleküls aus einem Molekül Ammoniak und der
α-Aminogruppe von Aspartat werden im Harnstoffzyklus drei Moleküle ATP verbraucht, von
denen zwei in ADP und Pi und eines in AMP und Pyrophosphat gespalten werden.
Da eine Pyrophosphatase das entstandene Pyrophosphat weiter in 2 Pi umwandelt, werden
zwar drei Moleküle ATP, jedoch vier energiereiche Bindungen (und damit 4 Mol ATP zur
Regeneration) benötig.
Bei der Regeneration von Aspartat aus Fumarat wird ein Reduktionäquivalent und damit drei
Moleküle ATP gewonnen.
In der Bilanz wird für die Biosynthese von 1 mol Harnstoff aus einem Mol Ammoniak und
der Aminogruppe von Aspartat 1 mol ATP verbraucht.
Regulation der Harnstoffsynthese
Die Harnstoffbildung ist proportional zur Aminosäurekonzentration im
Blutplasma
Jedoch fällt die Harnstoffbildung
proportional stärker als die
Aminosäurekonzentration ab
Sie beträgt Null, wenn die
Aminosäurekonzentration etwa 4,5 mg/100 ml
beträgt (Dadurch wird eine zunehmende
Verarmung des Aminosäurepools durch die
Harnstoffbildung vermieden)
Harnstoffbildung gesunder Versuchspersonen in
Abhängigkeit von der GesamtAminostickstoffkonzentration im Plasma
N- Acetylglutamat spielt eine Schlüsselrolle
bei der schnell wirkenden Regulation des
Harnstoffzyklus
In Abwesenheit von N-Acetylglutamat ist die
Carbamylphosphatsynthetase I vollständig
inaktiv. Wahrscheinlich führt ein vermehrtes
Aminosäurenangebot über eine rasche
Steigerung des Glutamatspiegels zu einer
vermehrten Bildung von Acetylglutamat, das
als Signalmetabolit wirkt.
Dagegen nimmt die Induktion der
Harnstoffzyklusenzyme bei kontinuierlich
hoher Proteinzufuhr oder unter dem Einfluss
von Glucocorticoiden Stunden bis Tage in
Anspruch.
N-Acetylglutamat
Entgiftung im Gehirn
Im Gehirn wird Ammoniak durch Glutamatdehydrogenase und
Glutaminsynthetase entgiftet
Ammoniak, das im Gehirnstoffwechsels entsteht oder auf dem Blutweg das
Gehirn erreicht, wird durch ATP-abhängige Glutaminbildung in den
Astrocyten fixiert.
Ammoniak ist neurotoxisch!! (Ursache unbekannt)
Das zur Ammoniakentgiftung
notwendige Glutamat kann nur schlecht
die Blut-Hirnschranke permeieren und
muss deshalb neben α-Ketoglutarat
(Vorstufe von Glutamat) intrazellulär
aus anderen Stoffwechselwegen
entzogen werden.
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