Aminosäuren bringen viele Vorteile

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Futtermittel
Ration nahe am Proteinbedarf berechnen
Aminosäuren bringen viele Vorteile
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eit geraumer Zeit werden Aminosäuren von den AGRAVIS-Produktionsberatern in die Rationsberechnung
mit eingeplant. Dr. Michael Baum, Produktmanager Rind, berichtet über Vorgehensweise und Erfahrungen zum Einsatz
von Aminosäuren in der Milchvieh-Fütterung über das Lakto QFit-Programm.
Die Verfütterung von Aminosäuren an
Huhn und Schwein ist heute Standard.
Was ist bei der Verfütterung von Aminosäuren an Milchkühe zu beachten?
Dr. Baum: Grundsätzlich haben auch
Milchkühe keinen Bedarf an Proteinen,
sondern an Aminosäuren. Erschwerend
zur Einschätzung der Versorgung mit
Aminosäuren trägt unter anderem der
Pansen bei. Das im Pansen über die
Mikroben gebildete Protein ist grundsätzlich hinsichtlich der Qualität der Aminosäuren-Zusammensetzung ideal. Daher
muss über alle Fütterungsmaßnahmen
sichergestellt sein, dass eine möglichst große Menge an Bakterien im Pansen erzeugt
wird. Eine hohe Gesamt-Trockensubstanzaufnahme und die Auswahl des passenden Milchleistungsfutters zu der jeweiligen
betriebsindividuellen Grundfuttersituation
sind hier an erster Stelle zu nennen. Leider
reicht die Aminosäuren-Produktion der
Bakterien bei Hochleistungskühen nicht
zur Bedarfsdeckung aus, da die gebildeten
Bakterienmengen mit steigender Milchleistung nicht linear ansteigen. Es muss
daher mehr Protein bzw. Aminosäure am
Pansen vorbei (pansenstabil) gefüttert
werden.
Sogenannte pansengeschützte Proteine werden schon seit vielen Jahren
in der Milchviehfütterung eingesetzt.
Was ist jetzt das Besondere?
Dr. Baum: Das stimmt, wir sind mit der
Verfütterung von geschützten Proteinkomponenten (Agrisan) erfolgreich unterwegs, nur jetzt rechnen wir auf Basis
von Aminosäuren. Beim Abschätzen der
Versorgung mit Aminosäuren wird auf
der einen Seite die Menge an gebildeten
Aminosäuren aus den Pansenbakterien
benötigt, auf der anderen Seite aber auch
diejenige Menge an Aminosäuren, welche
über das pansengeschützte Protein bereitgestellt wird. Es müssen also auch genaue Informationen über die Qualität der
Aminosäuren-Zusammensetzung des pansengeschützten Proteins vorliegen.
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2.2016
Die AGRAVIS-Produktionsberater planen seit einiger Zeit Aminosäuren in der
Milchvieh-Fütterung ein.
Was bedeutet das für die Ration auf
dem Milchviehbetrieb? Welche Aminosäuren fallen da ins Auge?
Dr. Baum: In der Rationsberechnung bewegen wir uns in einem erweiterten
nXP-System (Schröder 2008). Hierin kann
der Bedarf mit der Versorgung an Aminosäuren verglichen werden. Wir haben in
den vergangenen Jahren mit unserem
Berechnungsprogramm viele Rationen betriebsindividuell betrachtet. Unter unseren
Bedingungen besteht bei der Aminosäure
Methionin am häufigsten ein Mangel.
Da Methionin essenziell ist, also von der
Milchkuh selbst nicht gebildet werden
kann, führen wir diese in pansengeschützter Form zu.
Welche Effekte werden bei der Verfütterung von pansengeschütztem
Methionin in den Herden erzielt?
Dr. Baum: Wenn wir Methionin in Höhe
des Gehalts der zweitlimitierten Aminosäure Lysin füttern, beobachten wir häufig
höhere Milchproteingehalte und Milchleistungen. Ein weiterer Vorteil ist die Entlastung der Leber, da weniger wertvolle
Aminosäuren ungenutzt über den Harnstoff entsorgt werden müssen.
Dann müsste ja auch weniger Stickstoff in der Gülle zu finden sein?
Dr. Baum: Insgesamt sind wir mit der
Einbeziehung der Aminosäuren in die
Rationsberechnung auch näher am Proteinbedarf. So ist es möglich, Protein in
der Ration einzusparen. Wir reduzieren
die Kraftfutter-Proteinkosten bei gleichen
bis höheren Milch- und Proteinleistungen.
Diese Einsparungen an Protein finden wir
dann in der Gülle, welche in der Düngebilanzierung mit berücksichtigt werden
können.
Fragen zu diesem Thema beantwortet
Dr. Michael Baum, Tel. 0251 . 682-2287,
[email protected] und Ihr
AGRAVIS-Mischfutter-Produktionsberater
vor Ort.
agrav.is/milchvieh
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Auf einen Blick:
Vorteile der Rationsberechnung
auf Basis von Aminosäuren
•Positive Effekte auf Milchmenge
und Proteingehalt
•Einsparung Protein in der Ration
(Kosten)
•Entlastung Leberstoffwechsel
•Weniger Stickstoff in der Gülle
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