Topologie WS 2007/08 Professor Deitmar Dr. Mark Blume Blatt 3 Abgabe am: 12.11.2007 in der Vorlesung 1. Seien X, Y wegzusammenhängende Räume. Zeige: π1 (X × Y ) ∼ = π1 (X) × π1 (Y ). 2. (a) Sei G eine endliche Gruppe, die frei durch Homöomorphismen auf S n operiert, wobei n ≥ 2 ist. Zeige, dass G ∼ = π1 (G\S n ). (b) Sei G eine endliche Untergruppe der SU(2) = {g ∈ SL2 (C) : gg ∗ = I}. Zeige: Die natürliche Operation von G auf C2 lässt die Sphäre S 3 ⊂ R4 ∼ = C2 stabil und G operiert frei auf S 3 . 3. (a) Sei F2 die freie Gruppe in zwei Erzeugern a, b. Seien α, β : Z → F2 die Gruppenhomomorphismen gegeben durch α(k) = ak und β(k) = bk . Zeige, dass F2 die folgende universelle Eigenschaft hat: Sei Γ eine Gruppe und seien ϕ, ψ : Z → Γ zwei Gruppenhomomorphismen, dann gibt es genau einen Gruppenhomomorphismus θ : F2 → Γ, so dass ϕ = θ ◦α und ψ = θ ◦β. α F2 Z pp 6 pp θ ϕ β pp Rp ? - Γ Z ψ (b) Sei S 1 ∨ S 1 die Verheftung von zwei Kopien von S 1 in einem Punkt. Zeige: π1 (S 1 ∨ S 1 ) ∼ = F2 . 1 1 Die in der Vorlesung gegebene Beschreibung der universellen Überlagerung von S ∨ S kann benutzt werden. 4. Sei X wegzusammenhängend und π : E → X eine Überlagerung. Eine Decktransformation ist ein Homöomorphismus d : E → E mit der Eigenschaft, dass das Diagramm d E @ R @ - E X kommutiert. Sei Γ(π) die Gruppe der Decktransformationen. Die Überlagerung π heißt galoisch, falls π einen Homöomorphismus X ∼ = Γ(π)\E induziert. Zeige: (a) Ist E zusammenhängend und ist d(e) = e für ein e ∈ E, so ist d = Id. Folgere: Ist π universell, dann ist Γ(π) ∼ = π1 (X). (b) Ist E = Σ\X̃ für eine normale Untergruppe Σ von π1 (X), dann ist π galoisch. (Beachte: Ist Σ ⊂ Γ eine normale Untergruppe und operiert Γ auf einer Menge S, so permutiert Γ die Σ-Bahnen in S.)