Von Individuellem Lernen zu Organisatorischem Lernen – Konzepte

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Von Individuellem Lernen zu
Organisatorischem Lernen –
Konzepte, Vergleich und Zusammenführung
Armin Fränkl
Susi Resch
19. November 2007
Agenda
1
Definition
Definitiondes
desBegriffes
Begriffes„Lernen“
„Lernen“
2
3
Die
DieLernkurve
Lernkurve
Individuelles
IndividuellesLernen
Lernen
3.1
Definition
Definition
3.2
Konzepte
Konzeptedes
desIndividuellen
IndividuellenLernens
Lernens
3.2.1
Behavioristische
BehavioristischeLerntheorie
Lerntheorie
3.2.2
Kognitive
KognitiveLerntheorie
Lerntheorie
3.2.3
Konstruktivistische
KonstruktivistischeLerntheorie
Lerntheorie
4
Warum
Warummüssen
müssenOrganisationen
Organisationenüberhaupt
überhauptlernen?
lernen?
5
Transformation
Transformationvom
vomIndividuellen
Individuellenzu
zuOrganisationalen
OrganisationalenLernen
Lernen
Fränkl, Resch
Folie 2
Agenda
6
Organisatorisches
OrganisatorischesLernen
Lernen
6.1
Definition
Definition
6.2
Konzepte
Konzeptedes
desOrganisatorischen
OrganisatorischenLernens
Lernens
6.2.1
Single-loop
Single-loopLernen
Lernen
6.2.2
Double-loop
Double-loopLernen
Lernen
6.2.3
Deutero-Lernen
Deutero-Lernen
6.2.4
Zusammenfassung
Zusammenfassungder
derdrei
dreiArten
Arten
7
Das
DasErfahrungskurvenkonzept
Erfahrungskurvenkonzept
8
Lernhemmnisse
Lernhemmnissenach
nachSenge
Senge
Fränkl, Resch
Folie 3
1. Definition von Lernen
• „Lernen stellt eine Verhaltensänderung aufgrund von Erfahrungen dar. Der Lernprozeß wird durch
biologische, individuelle und soziale Gegebenheiten beeinflusst und vollzieht sich in allen Altersstufen.
Wichtig ist die Motivation (Lernfreudigkeit). Lernen und Gedächtnis stehen in engem Zusammenhang.
Da Wissen und Kenntnisse heute schnell überholt sind, ist das Ziel des Lernens nicht ein bestimmter
Besitzstand von Kenntnissen und Fähigkeiten, sondern das 'Lernen des Lernens'.“
• Als Lernen bezeichnet man für gewöhnlich das Aneignen von Kenntnissen. Doch Lernen umfasst
mehr als das. Wissenschaftler unterscheiden vier Grundarten des Lernens: Gewöhnung (Habituation)
und Sensibilisierung, klassische und operante Konditionierung und komplexes Lernen.
Quelle: http://www.vordenker.de/gerald/lernphaeno.html (Zugriff am 01.11.2007, 13.12 Uhr)
Quelle: http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/natur/naturwissenschaften/indexoffline,page=2468214.html (Zugriff am 09.11.2007, 16.55 Uhr)
Fränkl, Resch
Folie 4
1. Definition von Lernen
• Weitere Lern-Definitionen liefert vor allem die psychologische Literatur. Lernen beruht hieraus auf einer
Änderung von Verhaltensweisen aufgrund von Erfahrungen (vgl. Schanz, H. 1979, S.71). Lernen ist darüber
hinaus aber auch der Erwerb neuen Wissens, welches im Gedächtnis wieder auffindbar wird.
• Estes (1970, S.101) definiert Lernen als "[...] jede systematische Veränderung im Reaktionsverhalten eines
Organismus, die als Folge vorangegangener Erfahrung nachgewiesen werden kann." Klix gibt eine moderne
Begriffsbestimmung über Lernen: "Mit Lernen bezeichnen wir danach jede umgebungsbezogene
Verhaltensänderung, die als Folge einer individuellen (systemeigenen) Informationsverarbeitung eintritt." (Vgl.
Klix 1979, S. 348).
-> Die Definition ist abhängig von dem jeweils vertretenen lerntheoretischen
Ansatz
Quelle: http://www.vordenker.de/gerald/lernphaeno.html (Zugriff am 01.11.2007, 13.12 Uhr)
Fränkl, Resch
Folie 5
2. Die Lernkurve
Die grafische Darstellung des Ergebnisses eines Lernprozesses, d.h. des
Lernfortschritts in aufeinander folgenden Darbietungen des
Lernmaterials bzw. in aufeinander folgenden Durchgängen.
Dabei wird die Anzahl der Durchgänge, Wiederholungen oder
Proben auf der Abszisse und der Lernerfolg als Maß der Lernleistung
auf der Ordinate eingetragen.
Die Lernkurve ist monoton steigend.
Je steiler, desto größer ist die Effizienz beim Lernen.
Die Steigung hängt von mehreren sich gegenseitig beeinflussenden Faktoren ab:
• Vorwissen, Fertigkeiten, Fähigkeiten und Talent (bzw. Intelligenz)
• Lehrmethode (Didaktik) und Lernmethode (bzw. "Lernkanal" oder Lerntechnik)
• Lernkontext (Zusammenklang von Lehrmethode und Fertigkeiten,
Lernort, der Lehrende als Person usw.)
• Thematischer Kontext und didaktische Abfolge
Es lassen sich vier Typen von Lernkurven unterscheiden:
1. Lineare Kurven (Lernplateau): Es tritt gar kein oder nur ein ganz geringer Lernerfolg ein.
2. Konkave Kurven: Nach einem anfänglich starken Anstieg des Lernerfolgs folgt eine Phase degressiven
Anwachsens bis zur Erreichung des Sättigungsniveaus, an dem das Lernmaterial beherrscht wird,
3. Konvexe Kurven: Nach einem anfänglich stark verzögerten Lernerfolg kommt es zu einem steilen Anstieg und
4. S-förmige Kurven: Das sind Lernkurven, die in der Realität am häufigsten vorkommen und komplexe Lernvorgänge
darstellen. Ihr Verlauf entspricht dem der normalen Kontaktbewertungskurve (Response Function,
Werbewirkungskurve), die ja nichts anderes als eine Form der Lernkurve ist. In der in der Abbildung dargestellten Form
stellt sie einen zunächst recht steilen Anstieg des Lernerfolgs dar, dem sich ein Lernplateau ohne Lernzuwachs
anschließt. Ihm folgt eine Phase eines beschleunigten Lernerfolgs bis zur Erreichung der Sättigungsgrenze.
Quelle: http://www.uni-ulm.de/~s_istroh/lernen1.html (Zugriff am 16.11.2007, 19.13 Uhr)
Quelle: http://www.kress.de/medialexikon/fml.php?id=3317 (Zugriff am 16.11.2007, 19.30 Uhr)
Fränkl, Resch
Folie 6
3.1 Definition von individuellem Lernen
Das Lernen ist ein Vorgang, bei dem die Wissensbestände eines Systems weiterentwickelt werden.
Dies geschieht, indem neue Informationen in den Phasen Wahrnehmung, Interpretation und
Speicherung zu Wissen verarbeitet werden. Die damit verbundene Überarbeitung der
Wirklichkeitskonstruktion stellt die Entwicklung des Systems sicher.
Quelle: G. Schreyögg, P. Conrad (2000)
Fränkl, Resch
Folie 7
3.2 Konzepte des individuellen Lernens
• Behavioristische Lerntheorie
• Kognitive Lerntheorie
• Konstruktivistische Lerntheorie
Fränkl, Resch
Folie 8
3.2.1 Behavioristische Lerntheorie
Reiz
Black Box
Reaktion
• Begründung der Lernforschung (ab Mitte des 19. Jh.) durch John B. Watson und Edward Thorndike
=> Lernen als reaktiver Prozess.
• Annahme: das Gehirn reagiert auf Reize mit erlernten Verhaltensweisen.
• Verhaltenstheorien, die das Lernen mittel des Stimulus-Response (Reiz-Reaktions) Paradigmas erklären.
=> S-R- bzw. S-O-R- Modell (S-O-R-Paradigma betrachtet auch interne Prozesse des Organismus)
• Ein Lernprozess wird dann angenommen, wenn ein Individuum auf einen gleichen oder ähnlichen Anstoß (Stimulus)
in einer von früherem Verhalten signifikant abweichenden Weise reagiert (Response).
• Während sowohl Reiz als auch Verhaltensänderung beobachtbar sind, ist der Lernprozess selbst nicht beobachtbar
(„Black Box“) und wird somit ausgeblendet.
Quelle: http://www.fleck.it/wipaed/lerntheorie.htm (Zugriff am 05.11.2007, 17.45)
Quelle: http://www.fleck.it/wipaed/anthropologie.htm (Zugriff am 05.11.2007, 17.55)
Quelle: http://psychologie.fernuni-hagen.de/lernportal/Lernumgebung/HTML/Lernen.html#Konditionierung (Zugriff am 06.11, 22.20 Uhr)
Quelle: http://www.hf.uni-koeln.de/data/eso/File/weitz/orga2a.pdf (Zugriff am 06.11.2007, 23.17 Uhr)
Fränkl, Resch
Folie 9
3.2.1 Behavioristische Lerntheorie
Wichtige Vertreter:
Iwan Pawlow als Vorläufer => klassische Konditionierung
Reiz-Reaktions-Lernen: wird ein neutraler Reiz (läutende Glocke) gemeinsam mit einem unbedingten Reiz
(Darbietung von Futter) dargeboten, findet eine Kopplung zwischen unbedingtem und neutralen Reiz statt; der
neutrale Reiz wird zu einem bedingten Reiz und ist nun selbst in der Lage eine bedingte Reaktion auszulösen
(Speichelfluss)
=> Lernprozess im Fokus
John B. Watson => Klassischer oder methodologischer Behaviorismus
Zerlegung von Verhalten in Reiz und Reaktion.
Wobei Reiz jede Veränderung in der äußeren Umwelt oder im Inneren des Individuums ist, die auf physiologischen
Vorgängen beruht, also z.B. auch "Mangel an Nahrung
Edward Thorndike => Behaviorismus
Versuche mit Puzzle Box. Lernen durch Versuch und Irrtum (trial and error)
Drei Gesetzmäßigkeiten für das Lernen: Gesetz der (Aus-)Wirkung (law of effect), Gesetz der Bereitschaft (law of
readiness), Gesetz der Übung (law of exercise)
=> Belohnungen wirksamer als Bestrafungen.
Burrhus Frederic Skinner => operante Konditionierung
Skinner-Box: Verhalten kann durch Verstärken in sehr differenziert Form beeinflusst werden. (Einzelverstärkung,
Verstärkungsprogramme)
=> Menschen verhalten sich am wahrscheinlichsten in einer gewünschten Art und Weise, wenn sie dafür
belohnt werden. Belohnungen sind am effektivsten, wenn sie unmittelbar auf das erwünschte Verhalten folgen.
Verhalten, das nicht belohnt oder auch bestraft wird, wird wahrscheinlich nicht wiederholt.
Quelle: http://www.fleck.it/wipaed/lerntheorie.htm (Zugriff am 05.11.2007, 17.45)
Quelle: http://www.fleck.it/wipaed/anthropologie.htm (Zugriff am 05.11.2007, 17.55)
Quelle: http://psychologie.fernuni-hagen.de/lernportal/Lernumgebung/HTML/Lernen.html#Konditionierung (Zugriff am 06.11, 22.20 Uhr)
Quelle: http://www.hf.uni-koeln.de/data/eso/File/weitz/orga2a.pdf (Zugriff am 06.11.2007, 23.17 Uhr)
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3.2.1 Behavioristische Lerntheorie
Kritik:
• Grundsätzlich sehr eingeschränkte Auffassung über die Natur des Lernens.
• Dessen Reduzierung auf Konditionierung und die Black-Box-Betrachtung des menschlichen
Bewusstseins führen zur Vernachlässigung individueller Faktoren.
• Geprüft wird lediglich die Wiedergabe von Informationen, Problemlösungsfähigkeit kann dagegen
kaum getestet werden.
• Lernprozesse, bei denen kein beobachtbares Verhalten auftritt, können durch behavioristische
Theorien nicht erklärt werden.
Quelle: http://www.fleck.it/wipaed/lerntheorie.htm (Zugriff am 05.11.2007, 17.45)
Fränkl, Resch
Folie 11
3.2.2 Kognitive Lerntheorie
Reiz
White Box
Reaktion
• Entwickelte sich in den 50/60er Jahren des 20. Jh. aus Kritik am Behaviorismus.
• Der Erwerb komplexer intellektueller Fähigkeiten durch behavioristische Prinzipien allein nicht zu erklären => bedarf
der Berücksichtigung kognitiver Prinzipien.
• Die inneren kognitiven Prozesse der behavioristischen „Black Box“ werden nicht ausgeblendet, sondern bilden als
bewusste Denk- und Verstehensprozesse die Grundlage menschlichen Lernens.
• Lernen ist kein reaktiver, sondern ein bewusster Prozess.
Zentrale Erkenntnisse:
1. Lernen ist auch möglich ohne (sichtbare) Verhaltensänderung
– Kognitionen (Meinungen, Werturteile, Präferenzen etc.) können sich ändern, ohne dass sie sich als
Verhaltensänderung dokumentieren müssen.
2. Im Gegensatz zu behavioristischen Modellen sind Lernergebnisse nicht vorhersehbar, da von außen auf das
Individuum wirkende Reize (Informationen) je nach bestehender individueller kognitiver Struktur zu unterschiedlichen
Lernergebnissen führen können.
=> White Box Betrachtung (Versuch, den Geheimnissen des Gehirns auf die Spur zu kommen ), Berücksichtigung der
Beobachtung der Umwelt und das Erinnern und Nachahmen des Beobachteten, Gehirn nimmt Information auf,
verarbeitet und speichert sie.
Quelle: http://www.hf.uni-koeln.de/data/eso/File/weitz/orga2a.pdf (Zugriff am 06.11.2007, 23.17 Uhr)
Quelle: http://www.fleck.it/wipaed/lerntheorie.htm (Zugriff am 05.11.2007, 17.45)
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Folie 12
3.2.2 Kognitive Lerntheorie
Wichtige Vertreter:
Albert Bandura: => Sozialkognitive Lerntheorie, Lernen am Modell/Beobachtungslernen (Modell = Beobachteter).
Humanstudien. Er bezeichnet den Vorgang des Lernens am Modell als "das Auftreten einer Ähnlichkeit zwischen
dem Verhalten eines Modells und dem einer anderen Person unter Bedingungen, bei denen das Verhalten des
Modells als der entscheidende Hinweisreiz für die Nachahmungsreaktionen gewirkt hat."
Drei verschiedene Arten von Lerneffekten: der modellierende Effekt (Aufbau neuer Verhaltensweisen), der
enthemmende/hemmende Effekt (wirkt eine Verhaltensweise des Modells positiv, so wird meine Hemmschwelle,
dieses Verhalten auszuwählen, sinken => Modifikation bestehender Verhaltensweisen) und der auslösende Effekt
(bereits vorhandenes Verhalten ausgelöst z.B. Fussballfan)
Jean Piaget: Seine zentrale Frage war, wie der Mensch zu Wissen und Erkenntnis gelangt und die Entwicklungsstufen zu
beschreiben.
=> zwei grundlegende Lernprozesse als Austauschvorgänge mit der Umwelt. Handlungsweisen werden in so
genannten "Schemata" zusammengefasst.
• Beim Prozess der Akkomodation wird ein bestehendes Schema der Umwelt angepasst,
• dagegen wird bei der Assimilation ein Schema angewendet und damit die Umwelt verändert.
Edward Tolman: => wenig gewürdigt. Verstärkung erfolgt nicht automatisch, sondern sei kognitiv vermittelt. Er spricht in seiner
kognitiven Lerntheorie von kognitiven Landkarten (cognitive maps), d.h. kognitive Strukturen oder Plänen, die
durch Erfahrung gebildet und in bestimmten Situationen aktiviert werden. Frühere Lernerfahrungen geben
bestimmten Reizen durch sog. "Zeichen" Bedeutung ("Zeichen - Gestalt - Theorie"). Verhalten ist so nur zu
erklären, dass Individuen Ziele anstreben (Purpositivismus).
Quelle: http://www.hf.uni-koeln.de/data/eso/File/weitz/orga2a.pdf (Zugriff am 06.11.2007, 23.17 Uhr)
Quelle: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Modelllernen.shtml (Zugriff am 11.11.2007, 23.12 Uhr)
Quelle: http://www.fleck.it/wipaed/lerntheorie.htm (Zugriff am 05.11.2007, 17.45)
Quelle: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/WISSENSCHAFTPSYCHOLOGIE/PsychologiePersonen.shtml (Zugriff am 11.11.2007, 23.20 Uhr)
Fränkl, Resch
Folie 13
3.2.2 Kognitive Lerntheorie
Kritik:
• Überbetonung proportionaler Repräsentationen
• Zu starke Konzentration auf geistige Verarbeitungsprozesse
• Aus konstruktivistischer Sicht: objektivistische Vorstellung von einer einzigen, objektiv wahren und
erkennbaren Realität (damit verbunden ist die Auffassung, dass Wissen extern und unabhängig vom
Bewusstsein existiert.
Quelle: http://www.fleck.it/wipaed/lerntheorie.htm (Zugriff am 05.11.2007, 17.45)
Fränkl, Resch
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3.2.3 Konstruktivistische Lerntheorie
• Entwickelt sich seit 60er Jahren des 20. Jh. aufbauend auf Annahmen des Kognitivismus.
• Vielfalt von konstruktivistischen Theorieströmungen (nicht nur in Pädagogik und Didaktik, auch in der Psychologie,
Philosophie, Soziologie, Neurobiologie etc.)
• Keine einheitliche Theorie; Theoriebildung noch nicht abgeschlossen
• These: Es gibt keine objektive Realität, die der Lehrende dem Lernenden vermitteln könnte (erkenntnistheoretischer
Bezug: Verhältnis von Wissen und Wirklichkeit)
• Das Gehirn speichert nicht nur Wissen, in kognitiven Prozessen wird durch Interpretation aufgenommener Reize
neues Wissen (in Abhängigkeit von bestehendem Vorwissen!) konstruiert.
=> Bisherige Wissenskonstrukte werden ergänzt bzw. modifiziert.
• Konstruktivistisch geprägte Didaktik fragt danach, wie dieser Aufbau von Wissen („Wissenskonstruktion“) gefördert
werden kann.
⇒ Hier: Beschränkung auf konstruktivistische Ansätze in Pädagogik und Didaktik.
Im Konstruktivismus ist sie die ,,[...] Welt, wie wir sie sehen, sie ist Erfahrungswirklichkeit" (vgl. Schmidt 1992: S.18).
Quelle: http://www.hf.uni-koeln.de/data/eso/File/weitz/orga2a.pdf (Zugriff am 06.11.2007, 23.17 Uhr)
Quelle: Schmidt (1992)
Fränkl, Resch
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3.2.3 Konstruktivistische Lerntheorie
Wesentliche Erkenntnisse:
• Neue Informationen sollten an bestehende Erfahrungen/bestehendes Vorwissen der Schüler
anknüpfen.
• Verschiedene Lernende können dieselben Lerninhalte unterschiedlich wahrnehmen und
interpretieren.
• Informationen, die der Lernende nicht einordnen kann/will, weil sie keinen Bezug zu einem von ihm
als wichtig eingestuften Kontext haben, können nicht in die bisherigen Wissenskonstruktionen
integriert werden.
• Entwicklung „metakognitiver“ Fähigkeiten ist die Voraussetzung für die Entwicklung selbständigen
und selbstgesteuerten Lernens.
Quelle: http://www.hf.uni-koeln.de/data/eso/File/weitz/orga2a.pdf (Zugriff am 06.11.2007, 23.17 Uhr)
Fränkl, Resch
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3.2.3 Konstruktivistische Lerntheorie
Aufgabe des Lehrers:
• Rolle eines "Coaches", der den individuellen Konstruktionsprozess anregen und unterstützen, aber nicht wirklich
steuern kann (und soll). Er ist verantwortlich für
• die Aktivierung der Lernenden
• die Anregung des Lernprozesses sowie die
• Förderung von Metakognition und Toleranz für andere Perspektiven.
-> Bereitstellung einer herausfordernden Umgebung, welche die Lernenden dazu anregt, Probleme in
Zusammenarbeit mit anderen zu lösen.
• Der Lehrer ist ein wichtiger, aber längst nicht der einzige Einflussfaktor auf die Qualität des Lernprozesses.
• Damit ist der Gesamtansatz stärker am Lernenden als am Lehrenden orientiert
• deutliche Parallelen zu kognitivistischen Konzepten des Entdeckenden Lernens auf.
Vorteil eines solchen Vorgehens ist, dass Wissen nicht aufgezwungen, sondern verstanden und damit auch besser
behalten wird. Dieser Aspekt wird bei anderen Ansätzen oft unzureichend berücksichtigt.
Quelle: http://www.fleck.it/wipaed/lerntheorie.htm (Zugriff am 05.11.2007, 17.45)
Fränkl, Resch
Folie 17
4. Warum müssen Organisationen
überhaupt lernen?
• Ständiger Wandel der Welt (zunehmende Veränderungsgeschwindigkeit)
• Neue Technologien
• Globalisierung (erweiterte Konkurrenz)
• Wettbewerbsdruck
• Notwendigkeit der Qualitätsverbesserung
• Versagen oberflächlicher organisatorischer Umstrukturierungen
=> Notwendigkeit von Anpassungsfähigkeit und Flexibilität um auf Veränderungen und Störungen
schnell reagieren zu können.
„Die Spitzenorganisationen der Zukunft werden sich dadurch auszeichnen, dass sie wissen, wie man
Engagement und Lernpotenzial auf allen Ebenen der Organisation erschließt.“
Quelle: bscw-hrz.uni-duisburg.de/pub/bscw.cgi/S466af3c2/d1358521/Präsentation_LO.ppt (Zugriff am 16.11.2007, 23.05 Uhr)
Quelle: Senge, Peter (2006)a
Fränkl, Resch
Folie 18
5. Die Transformation vom Individuellen
zum Organisationalen Lernen
Quelle: Probst (1998)
Fränkl, Resch
Folie 19
6.1 Definition von organisationalem
Lernen
Chris Argyris und Donald Schön (1978) definierten organisationales Lernen als:
„die Erkennung und Korrektur von Fehlern“.
Fiol und Lyles definierten Lernen 1985 als
„den Prozess des Verbesserns von Aktivitäten durch besseres Wissen und Verstehen“.
Huber sagt 1991 aus, dass Lernen in einer Organisation auftritt,
„wenn durch ihre Verarbeitung der Information, die Reihe ihres [Organisation] möglichen
Verhaltens geändert wird.
Dodgson beschreibt Organizational Learning 1993 als:
Die Weise, in der Unternehmen Wissen und Routinen um ihre Aktivitäten und innerhalb ihrer Kultur
aufbauen, ergänzen und organisieren und wie sie organisatorische Effizienz durch die Verbesserung des
Gebrauchs von ausgedehnten Fähigkeiten ihrer Belegschaft adaptieren und entwickeln.
Arten des OL:
• Single-loop Lernen
• Double-loop Lernen
• Deutro-Lernen
Quelle: Quelle: o.V., 2007
Fränkl, Resch
Folie 20
6.2.1 Single-loop Lernen
(Anpassungslernen)
• Vergleich der Handlungsergebnisse mit den Erwartungen
• Korrektur von Abweichungen unter Beibehaltung der herrschenden Managementtheorie
• nur anpassende Angleichungen
• Umgang mit Veränderungen durch Abruf von Erfahrungen
Quelle: http://www.vordenker.de/gerald/lernphaeno.html (Zugriff am 01.11.2007, 13.12 Uhr)
Fränkl, Resch
Folie 21
6.2.2 Double-loop Lernen (Reflexives
Lernen)
• neue Interpretationsschemata für Umweltsignale zur Korrektur
• Normen und Verfahren in Frage stellen
• veränderungsfähige und –willige Managementtheorie
• Machtfrage, in wie weit sich neue Theorien durchsetzen
Quelle: http://www.vordenker.de/gerald/lernphaeno.html (Zugriff am 01.11.2007, 13.12 Uhr)
Fränkl, Resch
Folie 22
6.2.3 Deutero-Lernen (Prozesslernen)
• doppelte Reflexion – Lernen auf Metaebene
• Verbesserung der Lernprozesse von Single- und Double-loop-Lernen
• System verarbeitet Informationen über sich selbst, schafft so Entscheidungsvoraussetzungen
• ständiges Nachdenken über Managementtheorien als fortlaufender Prozess
Quelle: http://www.vordenker.de/gerald/lernphaeno.html (Zugriff am 01.11.2007, 13.12 Uhr)
Fränkl, Resch
Folie 23
6.2.4 Zusammenfassung der 3
organisationalen Lerntheorien
• organisationales Lernen
baut auf allen 3
Lernniveuas auf
• Ziel: Kontexte schaffen,
um organisatorische
Fähigkeiten, v. a.
Reflexionsvermögen zu
verbessern
• Erfahrungen und
Fähigkeiten im
organisationalen
Gedächtnis speichern
• Vergessen von
Veraltetem wichtig, um
Lernpotenzial freizusetzen
Quelle: http://www.vordenker.de/gerald/lernphaeno.html (Zugriff am 01.11.2007, 13.12 Uhr)
Fränkl, Resch
Folie 24
7. Das Erfahrungskurvenkonzept
Verlauf einer 85%-Lernkurve
100
Lohnkosten in Euro/Stück
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
2
4
6
8
10
12
14
16
kumulierte Produktionsmenge in Stück
• Arbeiter verbessern ihre Methode und arbeiten effizienter
• Produktionsplanung wird verbessert
• spezialisierte Geräte und Verfahren werden entwickelt
• verbesserte Nutzung der Ausrüstung
• Veränderungen im Produktdesign, die die Herstellung vereinfachen
• Mess- und Kontrollverfahren zur Verbesserung der Produktionsprozesse
Quelle: Preiß, 2001
Fränkl, Resch
Folie 25
8. Lernhemmnisse nach Senge
Nach Senge müssen 7 Lernhemmnisse überwunden werden:
1. „Ich bin meine Position“: Verantwortung abgeben und zugleich über den eigenen Tellerrand
hinausdenken können. (z.B. Outsourcing, Nachhaltigkeit)
2. „Der Feind da draußen“: Gelingt etwas nicht, wird die ‚Schuld‘ außen gesucht. Gelernt werden muss
hier, dass drinnen und draußen in der Regel Teile desselben Systems sind. (z.B. NIH-Phänomen)
3. „Angriff ist die beste Verteidigung“: Wichtig ist es hier, zu erkennen, wie man selbst zu seinem
Problem beiträgt. (z.B. Veränderung der Umwelt vs. Stillstand im Unternehmen)
4. Die „Fixierung auf Ereignisse“: verkennt, dass heute die primären Bedrohungen für das Überleben
von Organisationen nicht von plötzlichen Ereignissen ausgehen, sondern von langsamen,
schleichenden Prozessen. (z.B. Nachhaltigkeit, Notwendigkeit von Planung und Prognose)
5. „ Das Gleichnis vom gekochten Frosch.“ Wirft man einen Frosch in heißes Wasser, wird er sofort
versuchen herauszuklettern. Erhitzt man aber das Wasser allmählich, wird er allmählich schlapper und
Schlapper, bis er unfähig ist, aus dem Topf herauszukraxeln: Organisationen und die Menschen in
ihnen, müssen lernen, langsamen, allmählichen Entwicklungen genau soviel Aufmerksamkeit zu
widmen wie den dramatischen. (z.B. Frühwarnsysteme, Abweichungsanalyse)
Quelle: Schubert, 2005
Quelle: Senge, Peter (2006)b
Fränkl, Resch
Folie 26
8. Lernhemmnisse nach Senge
6. „Die Illusion, dass wir aus Erfahrung lernen.“ Hier gilt es, das zentrale Lerndilemma zu überwinden: Wir
lernen am meisten aus direkten Erfahrungen, aber wir erfahren häufig nicht, wie sich unsere wichtigsten
Entscheidungen auswirken, insbesondere, wenn Zyklen länger als ein bis zwei Jahre dauern. (z.B.
Rückkopplung- / Feedbacksysteme)
7. „Der Mythos vom Managementteam“ als einer Ansammlung von gescheiten, erfahrenen Fachkräften.
Dilemmata:
• Es wird zuviel Zeit mit Revierkämpfen vergeudet.
• Gemeinsame Entscheidungen sind häufig verwässerte Kompromisse, die keinem weh tun.
• Bei Meinungsverschieden überwiegen Polemik und Schuldzuweisungen.
Quelle: Schubert, 2005
Quelle: Senge, Peter (2006)c
Fränkl, Resch
Folie 27
Seminararbeitsthemen
Wettbewerbsvorteil durch Wissensmanagement (-> Innovation)
Die lernende Organisation – Was löst Organisationales Lernen aus? Was
hemmt Organisationales Lernen?
Festigung des Organisationalen Lernens - Vergessenkurve
Fränkl, Resch
Folie 28
Fragen / Diskussion
Fränkl, Resch
Folie 29
Literaturverzeichnis
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Maier, 2001: Karina Preiß: Unternehmensplanspiel Wettbewerb über http://www.uniweimar.de/medien/management/sites/ss2000/planspiel/planspiel_content/team_a/wettbewerb.htm (Zugriff am 17.11.07)
Probst, 1998: G. Probst, B. Büchel: Organisationales Lernen, Wiesbaden 1998, S. 22 ff
o. V., 2007: o.V.: Organizational Learning (Organisatorisches Lernen) über
http://www.12manage.com/methods_organizational_learning_de.html, Zugriff am 07.11.2007
Schubert, 2005: Jutta Schubert: Unternehmensentwicklung – Welche Faktoren stärken das Kreativpotenzial von
Unternehmen? über http://www.braunschweig.ihk.de/innovation_umwelt/innovationsberatung/ideenmanagement/
Ideenmanagement%20Kreativpotenzial%202005-04-20.pdf, Zugriff am 01.11.2007
Schmidt, Siegfried J. (Hrsg.) (1992): Der Diskurs des Radikalen Konstruktivismus. Frankfurt am Main, S.18
G. Schreyögg, P. Conrad (Hrsg.): Organisatorischer Wandel und Transformation, Wiesbaden 2000, S.67ff
Senge, Peter (2006)a: Die Fünfte Disziplin, 10. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart, 2006, S.12
Senge, Peter (2006)b: Die Fünfte Disziplin, 10. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart, 2006, S. 29-35
Senge, Peter (2006)c: Die Fünfte Disziplin, 10. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart, 2006, S.35
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Modelllernen.shtml (Zugriff am 11.11.2007, 23.12 Uhr)
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/WISSENSCHAFTPSYCHOLOGIE/PsychologiePersonen.shtml (Zugriff am 11.11.2007,
23.20 Uhr)
bscw-hrz.uni-duisburg.de/pub/bscw.cgi/S466af3c2/d1358521/Präsentation_LO.ppt (Zugriff am 16.11.2007, 23.05 Uhr)
http://www.fleck.it/wipaed/lerntheorie.htm (Zugriff am 05.11.2007, 17.45)
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http://www.hf.uni-koeln.de/data/eso/File/weitz/orga2a.pdf (Zugriff am 06.11.2007, 23.17 Uhr)
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Fränkl, Resch
Folie 30
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