Gewürze - und ihre Wirkung auf den menschlichen Körper Gewürze verleihen unseren Speisen ihren charakteristischen Duft, ihren besonderen Geschmack und ihre Farbe. Sie wirken appetitanregend und verbessern oftmals die Bekömmlichkeit von Gerichten. Auch wenn ihr Anteil an der täglichen Nahrung noch so gering ist, so sind sie kulinarisch von höchster Bedeutung! Schon die Menschen der Frühzeit haben sie als Genuss-, aber auch als Heilmittel verwendet. Gewürze waren jedenfalls äußerst kostbar; Pfeffer und Muskat wurden im Mittelalter sogar als Zahlungsmittel verwendet. Heute genießen wir den Luxus, alle erdenklichen Gewürze immer, überall und für jeden leistbar zur Verfügung zu haben. Gewürze bestehen aus Pflanzenteilen wie Samen, Blättern, Wurzeln, Rinden, Früchten und Knospen. Sie enthalten ätherische Öle, Harze, Bitterstoffe, organische Säuren, Phytohormone, sowie Vitamine und Mineralstoffe. Die geschmacksverbessernde Wirkung der Gewürze beruht auf leicht flüchtigen Verbindungen, den ätherischen Ölen. Aufgrund ihrer leichten Flüchtigkeit geben sie der Speise nicht nur einen angenehmen Geruch, sondern auch einen angenehmen Geschmack, da das Geschmacksempfinden sich zum größten Teil in der Nase abspielt. • • • • • • Die wichtigsten Funktionen von Gewürzen sind: Konservierung der gewürzten Lebensmittel Anregung des Appetits durch Bitterstoffe Anregung der Verdauung durch Förderung der Magentätigkeit Hilfe bei Darmkrämpfen und Verhinderung von Blähungen (Fenchel, Kümmel) Verbesserung des Geschmacks Ergänzung und Verstärkung des Geschmacks von wenig aromaintensiven Gerichten Einige Gewürze sollen nun näher beleuchtet werden: Salz: Speisesalz, Kochsalz oder Tafelsalz wird für die Speisenzubereitung verwendet. Es besteht hauptsächlich aus Natriumchlorid. Man unterscheidet nach der Gewinnung: Meersalz, Salinensalz und Steinsalz. Meersalz ist aus Meerwasser in Salzgärten gewonnenes Salz. Im Meersalz sind neben Natriumchlorid auch noch geringe Mengen bzw. Spuren von zahlreichen anderen Stoffen enthalten, unter anderem Salze von Kalium, Magnesium und Mangan. Steinsalz wird in Salzbergwerken unter Tage EUREST HIER ISST MAN RICHTIG abgebaut, wobei die Steinsalzbrocken gemahlen und gesiebt werden. Salinensalz wiederum wird aus unterirdischer Sole (Salz-WasserMischung), und - ähnlich der Meersalzgewinnung - durch Verdunstung gewonnen. Gewürz- und Kräutersalz sind übrigens keine eigenen Salzarten, sondern Mischungen mit anderen Gewürzen. Speisesalz ist mengenmäßig der wichtigste Mineralstoff in der menschlichen Ernährung. Es spielt eine lebenswichtige Rolle für den Wasserhaushalt, das Nervensystem, die Verdauung und den Knochenaufbau. Der Körper eines Erwachsenen enthält etwa 150 bis 300 Gramm Salz und benötigt täglich 3 bis 5 Gramm zum Ausgleich des Verlustes durch Schwitzen und Ausscheidungen (bei starkem Schwitzen oder einigen Erkrankungen bis zu 20 Gramm). Überdurchschnittlicher Salzkonsum führt bei natriumsensitiven Menschen zu Bluthochdruck und erhöht somit das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Salzmenge im menschlichen Körper wird durch Hormone kontrolliert und nahezu konstant gehalten. Ist der Salzgehalt zu hoch, wird durch Flüssigkeitsausscheidung überschüssiges Salz abgegeben, womit ein nicht unerheblicher Verlust an Wasser verbunden ist. Die Folge ist ein instinktiv ausgelöster Durst. Ein ständiger Missbrauch von Salz steigert so die Wassermenge im Körper und damit das Gewicht und kann zu einer Schädigung der Nierenfunktion führen. Aber auch der Konsum von weniger als 2 Gramm täglich wirkt sich negativ aus, da die geringe Salzkonzentration im Körper des Betroffenen jedes Durstgefühl stoppt und so zur einer Austrocknung führt. Paprika: Die meisten Paprikasorten enthalten den für die Schärfe verantwortlichen Stoff Capsaicin. Paprika ist eines der vielseitigsten Küchengewürze. Man würzt Suppen, Soßen, Fleischgerichte, Geflügel und Salate mit Paprika und verwendet ihn für die Herstellung verschiedener Ketchups. Unterschiede in Schärfe, Aroma und Farbe ergeben sich daraus, dass unterschiedliche Anteile an Fruchtwand und Samen vermahlen werden. Paprika wirkt appetitanregend, stärkt den Blutkreislauf und wirkt Blutgerinnseln entgegen. Chili: Chilis gehören zu der Gattung des Paprikas. Chili-Schoten werden frisch oder getrocknet verwendet. Zudem ist Chili häufig Bestandteil würziger Saucen wie Tabasco. Je länger eine Schote mitgekocht wird, desto schärfer würzt sie; nur kurz mitgegart bewirkt sie eine feine Schärfe. Chili regt den Kreislauf an, wirkt entzündungshemmend, bakterizid, in hohen Mengen schweißtreibend und reduziert die Thrombosegefahr. Pfeffer: Die kleinen Früchte liefern durch das darin enthaltene Alkaloid Piperin das bekannte scharf schmeckende Gewürz. Je nach Behandlung ergeben sie EUREST HIER ISST MAN RICHTIG schwarze (getrocknet, fermentiert), weiße (gewässert, anschließend von der Fruchthaut befreit, getrocknet), grüne (unreif geerntet in Salz- oder Essiglake eingelegt) und rote Pfefferkörner. Indem man Erntezeitpunkt und Verarbeitung entsprechend wählt, könnte man im Prinzip alle vier Sorten von einer einzigen Pfefferpflanze produzieren. Pfeffer "wärmt" durch seine Schärfe den Körper, er regt den Stoffwechsel an und wirkt verdauungsfördernd, da er den Speichelfluss und die Magensaftbildung anregt. Ingwer: Der Wurzelstock ist das Gewürz, welches zum Kochen verwendet wird. Der Geruch des Ingwers ist angenehm aromatisch und leicht süßlich, der Geschmack brennend scharf und würzig. In den asiatischen Ländern wird Ingwer zu fast allen Gerichten verwendet, die eine mäßige Schärfe haben sollen. Er würzt Currygerichte und Eintöpfe und passt hervorragend zu Geflügel, Lamm, Fisch und Meeresfrüchten. Ingwer ist verdauungsfördernd, appetitanregend und löst Magenkrämpfe. Safran: Safran (von Persisch za'fara-n "sei gelb") ist ein Gewürz, das aus der im Herbst violett blühenden Krokus-Art Crocus sativus gewonnen wird. Ursprünglich aus Vorderasien stammend wird er heute vor allem in Indien, China, Iran und Spanien angebaut. Durch die aufwendige (händische) Ernte zählt Safran zu einem der teuersten Gewürze der Welt. Für 500 g reines Safrangewürz benötigt man bis zu 400 000 Blütennarben. Safran duftet kräftig, schmeckt aromatisch bitter, etwas scharf und enthält Carotinoide, welches die Speisen goldgelb färbt. So wird er heute nicht mehr so oft zum Würzen, sondern mehr zum Färben verwendet. Muskat: Die Muskatnuss duftet sehr fein aromatisch und schmeckt charakteristisch feurig-würzig und leicht bitter. Muskat entfaltet sein Aroma erst beim Reiben und verliert durch Hitze an Aroma. Angebaut wird er vor allem in Indonesien, Madagaskar und Brasilien. Die ätherischen Öle wirken dank des Aromas nervenberuhigend und stimmungserhellend zugleich. Beim Würzen sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Durch abwechslungsreichen Einsatz und in Kombination mit Kräutern kann der Salzkonsum reduziert und auf diese Weise ein wertvoller Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung geleistet werden. Passend zur Osterzeit haben wir für Sie zwei leckere Rezepte (4 Pers.) ausgewählt: EUREST HIER ISST MAN RICHTIG Lamm mit Chili und Aprikosen Zutaten: 60 g Zwiebeln, 20 g Knoblauch, 10 g Chilischote, 10 g Olivenöl, 480 g ausgelöste Lammschulter mager, 10 g Tomatenmark, 100 ml Rotwein, 1 l Gemüsefond, 100 g getrocknete Aprikosen, 100 g Aprikosen (Dose oder frisch), 200 g Tomaten, 2 g Pfeffer, 8 g Salz, 20 g Schafkäse, 200 g (Vollkorn)bandnudeln, 5 g Salz z. Nudeln kochen Zubereitung: Zwiebeln und Knoblauch klein schneiden, die Kerne der Chilischote entfernen und ebenfalls klein schneiden. Öl erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch andünsten und das in mundgerechte Stücke geschnittene Lammfleisch zugeben. Alles scharf anbraten, Tomatenmark zufügen und mit Rotwein und Lammfond ablöschen. Chili, getrocknete Aprikosen und Tomatenwürfel zugeben. Das Ragout im zugedeckten Topf 1½ bis 2 Std. sanft köcheln lassen. Dann die anderen Aprikosen zugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das fertige Lammragout nach Belieben mit Schafkäse garnieren und mit Bandnudeln servieren. Falscher Hase Zutaten: 500 g Faschiertes, 125 g Topfen, 1 Ei, 1 Zwiebel, Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Muskat, 1 EL Senf, 50 g Semmelbrösel, 1 Stange Lauch, 50 ml Öl, 4 Scheiben Parmaschinken, 2 hart gekochte Eier Zubereitung: Faschiertes, Topfen und Ei in eine Schüssel geben. Zwiebel fein hacken und dazugeben. Alles gut durchkneten und mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Muskat und Senf abschmecken. Je nach Geschmack die Masse mit etwas Semmelbrösel binden. Lauchstange der Länge nach halbieren und die äußeren Blätter lösen. Die grüne Spitze so weit kürzen, dass sie ungefähr die Länge des Bratens hat. Die Lauchblätter blanchieren und abschrecken. Ein Stück Frischhaltefolie auf ein Küchentuch legen und mit Öl einreiben. Die faschierte Masse darauf zu einem flachen Viereck formen. Die blanchierten Lauchblätter, die Schinkenscheiben und die in Scheiben geschnittenen Eier darauf verteilen. Mit Hilfe des Tuches und der Folie alles zu einer großen Rolle formen, die Folie wieder entfernen, festdrücken und den „falschen Hasen“ auf ein Backblech (Backpapier) legen. Bei 180°C 50-60 min. im Backofen garen. Zum Anrichten in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden. Dazu passen Kartoffelpüree, Kohlrabi und Wurzelgemüse. EUREST HIER ISST MAN RICHTIG Erholsame Feiertage und ein wunderschönes Osterfest wünscht Ihnen Ihr Balanced-ChoicesTeam EUREST HIER ISST MAN RICHTIG