Einführung in die Volkswirtschaftslehre für Sportstudenten WS 2009-2010 Teil 2 Theorie des Unternehmens Theorie der Märkte Theorie des Unternehmens Produktion Rohstoffe Zwischenprodukte Konsum-güter • Gewinnung von Rohstoffen • Herstellung von Zwischenprodukten • Herstellung von Konsumgütern Produktion eines VWL-Buches Holz Transport Zellstoff Papier Transport Drucken Binden Transport Leser Theorie des Unternehmens Was ist das Gemeinsame an Produktionsprozessen? Input Input ProduktionsProzeß Input Den Produktionsprozessen ist gemeinsam, daß sie sich unterscheiden. Für jedes Gut gibt es mindestens einen. Produktionsfaktoren werden eingesetzt. Output Ein Produkt kommt heraus. Zusätzlich ggf. Abfälle etc. Theorie des Unternehmens Klassifizierungen von Produktionsfaktoren • Arbeit • Kapital • Boden • • • • Arbeitsleistungen Kapitalleistungen Materialien (Roh-, Hilfs-. Betriebsstoffe) Energie der „dispositive Faktor“ als spezielle Arbeitsleistung Was wären wir ohne Unternehmer? Theorie des Unternehmens Was ist das Gemeinsame an Produktionsprozessen? Input Input Input Produktionsfaktoren werden eingesetzt. ProduktionsProzeß Produktionsprozesse beruhen auf physikalisch technischen Gesetzmäßigkeiten, Output aber auch auf psychologisch-soziologischen Gesetzmäßigkeiten. Die Organisation der Produktion ist nicht unwichtig. Ein Produkt kommt heraus. Zusätzlich ggf. Abfälle etc. Theorie des Unternehmens Betrieb oder Unternehmung komplexer Produktionsprozeß Produktionsprozeß 1 Produktionsprozeß 2 Produktionsprozeß 3 Betrieb = Ort der Güterproduktion In Betrieben wird das Wirtschaftlichkeitsprinzip verfolgt. In Unternehmen herrscht Autonomie hinsichtlich der Zielsetzung. Die Autonomie der Unternehmen ist natürlich begrenzt (Gesetze). Der volkswirtschaftliche Zweck der Unternehmen ist die Güterproduktion. Es kann Konflikte geben, wenn Unternehmen nicht der gesellschaftlichen Wohlfahrt dienen Theorie des Unternehmens Elementare Analyse der Produktionsentscheidung • • • Welches Produktionsverfahren wird die Unternehmung einsetzen ? Welche Produktionsfaktormengen wird die Unternehmung einsetzen? Welche Gütermengen wird die Unternehmung herstellen ? Theorie des Unternehmens Bestimmungsgründe der Produktionsentscheidung Determinanten der Produktionsentscheidung 1 Präferenzen Gewinn, Wertschöpfung 2 Restriktionen Preise der Produktionsfaktoren Güterpreise Produktionsverfahren 3 Zielsetzung Gewinnmaximierung Theorie des Unternehmens Darstellung der Produktionsbedingungen: Die Produktionsfunktion Produktionsfunktion: Die Produktionsmenge ist abhängig von den Mengen der eingesetzten Produktionsfaktoren X = X (v1,....,vn). nennen wir auch den „Inputvektor“ Theorie des Unternehmens Isoquanten als Kurven gleicher Produktion bei variierendem Faktoreinsatz Der Einfachheit halber betrachten wir nur 2 Produktionsfaktoren Faktor 1 Faktor 1 x = x0 V10 A0 x = x0 A0 Isoquante β V20 Faktor 2 Der Punkt A0 in der Abb. repräsentiert einen bestimmten Inputvektor, also eine Kombination von Produktionsfaktoren. Faktor 2 Quelle: Linde, Abb. 4.1a +b Theorie des Unternehmens Eigenschaften der Produktionsfunktion Fragen zur Aufdeckung der Eigenschaften der Produktionsfunktion 1 2 3 Wovon hängt es ab, welches Produktionsergebnis einer bestimmten Faktormengenkombination zugeordnet ist ? Das Produktionsergebnis, welches eine bestimmte Faktormengenkombination liefert, sei bekannt. Welche anderen Faktormengenkombinationen liefern das gleiche (mengenmäßige) Produktionsergebnis ? Wodurch unterscheiden sich Faktormengenkombinationen, die ein unterschiedlich hohes Produktionsergebnis liefern ? Theorie des Unternehmens Isoquanten als Kurven gleicher Produktion bei variierendem Faktoreinsatz Der Einfachheit halber betrachten wir nur 2 Produktionsfaktoren Faktor 1 Faktor 1 Der Winkel ß mißt die Grenzrate der Substitution zwischen den beiden Produktionsfaktoren. x = x0 A0 V10 x = x0 A0 Isoquante β V20 A0 Faktor 2 Der Punkt in der Abb. repräsentiert einen bestimmten Inputvektor, also eine Kombination von Produktionsfaktoren. Faktor 2 Mit welchen Faktormengenkombinationen kann dieselbe Produktmenge hergestellt werden? Quelle: Linde, Abb. 4.1a +b Theorie des Unternehmens Substitutionselastizität Zur Messung der wechselseitigen Ersetzbarkeit (Substituierbarbeit) der Produktionsfaktoren benutzt man das Konzept der Elastizität, das wir schon kennengelernt haben. Man fragt also nach der prozentualen Veränderung des Mengeneinsatzes von Faktor 1 bei einer in Prozent gemessenen Veränderung des Einsatzes von Faktor 2. relative Veränderung des Einsatzes von Faktor 1 relative Veränderung des Einsatzes von Faktor 2 LINDE definiert die Substitutionselastizität folgendermaßen: Als Substitutionselastizität bezeichnet man das Verhältnis der relativen Änderung der Faktormengenrelation zur relativen Änderung der Grenzrate der Substitution. Theorie des Unternehmens verschiedene Verläufe von Isoquanten (Produktionsfunktionen mit verschiedenen Substitutionselastizitäten) Auch in der Produktion gibt es Substitution und das Gesetz von der abnehmenden Grenzrate der Substitution Faktor 1 Faktor 1 Substitutionselastizität b = unendlich A0 Faktor 1 Substitutionselastizität 0 < b < unendlich A0 Faktor 2 Beispiel: Verwendung von Super- oder Normalbenzin. Substitutionselastizität b=0 A0 Faktor 2 Faktor 2 linear-limitationale Produktionsfunktion oder Leontief-Produktionsfunktion Viele Beispiele aus der chemischen Industrie. Theorie des Unternehmens Eine Schar von Isoquanten Faktor v1 In ihrer Gesamtheit repräsentieren die Isoquanten die Produktionsfunktion. Je weiter rechts oben eine Isoquante liegt, desto höher ist die Produktion. Faktor v2 Theorie des Unternehmens Variation des Produktionsniveaus Faktor 1 Isoquanten X1 X0 Faktor 2 Theorie des Unternehmens Ertragsgebirge Produktion abgetragen über dem Faktoreinsatz (2 Faktoren) Produktionsmenge Faktor 1 Versuch der graphischen Darstellung des Zusammenhangs zwischen Faktoreinsatz und Produktionsergebnis. Die Isoquanten sind sozusagen die Höhenlinien des Ertragsgebirges. Faktor 2 Quelle: Schumann, 1992, S. 140 Theorie des Unternehmens Das Ertragsgesetz Das klassische Ertragsgesetz: Steigt der Einsatz eines Produktionsfaktors bei konstantem Einsatz der anderen Faktoren, so nimmt das Produktionsergebnis zunächst progressiv und dann degressiv zu. Möglicherweise nimmt es schließlich wieder ab. Das neoklassisches Ertragsgesetz: Steigt der Einsatz eines Produktionsfaktors bei konstantem Einsatz der anderen Produktionsfaktoren, so nimmt das Produktionsergebnis von Anfang an nur degressiv zu. Andere Bezeichnungen für das Ertragsgesetz: Gesetz fallender Grenzerträge Gesetz abnehmender Ertragszuwächse Theorie des Unternehmens Ertragsgesetz klassisch Mit dem Ertragsgesetz verbundene Namen: Anne Robert Turgot, (1727-1781) Generalkontrolleur der Finanzen unter Ludwig XVI Heinrich von Thünen neoklassisch Produktionsmenge Produktionsmenge M Was sagt uns die Steigung der Ertragskurve? W Sie gibt uns die Grenzproduktivität des Faktors an. Faktor 2 Faktor 2 Man kann die neoklassische Version des Ertragsgesetzes als Spezialfall der klassischen Version ansehen. Man läßt den Wendepunkt W in den Nullpunkt rutschen. überzeugende Beispiele findet man in der Landwirtschaft: Getreideertrag in Abhängigkeit vom Düngereinsatz. Quelle: Linde 1992, S. 102 Theorie des Unternehmens Produktionselastizität von Produktionsfaktoren relative Veränderung des Produktionsergebnisses relative Änderung der Einsatzmenge des Produktionsfaktors Damit kann man die Reagibilität der Produktion auf die Veränderung des Faktoreinsatzes beschreiben. Betrachten wir die Ertragskurven von links nach rechts. Bei der klassischen EK ist die Produktionselastizität erst größer 1, im Wendepunkt ist sie = 1, dann ist sie kleiner 1. Bei der neoklassischen EK ist sie von Anfang an kleiner 1. Theorie des Unternehmens Die Kostenfunktion Die Kostenfunktion Q* = Q* (x0, q1, q2). Dies ist die Gleichung der Gesamtkostenfunktion. Die Gesamtkosten sind eine Funktion der Produktionsmenge und der Faktorpreise. Theorie des Unternehmens Isokostenlinie Faktor 1 E1 Mit einem bestimmten Geldbetrag kann man entweder die Menge E1 von Faktor 1 oder die Menge E2 von Faktor 2 kaufen oder die Mengenkombinationen auf der Isokostenlinie. Isokostenlinie β E2 Faktor 2 Quelle: Linde 1992, S. 110 Theorie des Unternehmens Faktor 1 Konfrontation einer Isoquante mit einer Schar von Isokostenlinien Wir suchen für eine Produktionsmenge (Isoquante) die Minimalkostenkombination. Isoquante M Würde z.B. der Punkt M gewählt, würde ineffizient produziert, denn dieselbe Menge könnte ja zu geringeren Kosten produziert werden. Verbrauch von Faktor 1 im Kostenminimum Bei der durch den Punkt N repräsentierten Faktormengenkombination wird die gewählte Menge mit den minimal möglichen Kosten produziert. Isokostenlinien N 0 Minimalkostenkombination Faktor 2 Verbrauch von Faktor 2 im Kostenminimum Quelle: Linde, 1990, S. 111 Theorie des Unternehmens Expansionspfad (Isokline) Faktor 1 Versuch, die Minimalkostenkombinationen für verschiedene Produktionsniveaus zu finden. Expansionspfad Faktoranpassungskurve Minimalkostenlinie Isoquanten Isokostenlinien Faktor 2 Quelle: Linde 1992, S. 113 Theorie des Unternehmens Expansionspfad bei linear-limitationler Produktionsfunktion Faktor 1 Isoquanten doppelter Einsatz von Faktor 1 und doppelter Einsatz von Faktor 2 bedeutet doppelte Produktion Der Expansionspfad muß durch die Eckpunkte, da diese die kostenminimale Produktion beschreiben Verdoppelung Verdoppelung Faktor 2 Theorie des Unternehmens Kostenkurven bei linear-limitationaler Technologie Kostenkurve Grenzkosten und Durchschnittskosten Grenzkosten 1. Ableitung der Kostenkurve K(x) Kostenkurve α produzierte Menge x produzierte Menge x Wenn sich bei Verdoppelung des Faktoreinsatzes die Produktion verdoppelt, dann ist die Kostengerade eine Gerade aus dem Ursprung, und die Grenzkosten (1. Ableitung) sind konstant. Die Grenzkosten sind dann auch gleich den Durchschnittskosten. Quelle: von Böventer, 1990, S. 183 Theorie des Unternehmens Phänomen der fixen Kosten Kosten Gesamtkosten, fixe + variable variable Kosten bei linear-limitationaler Technologie fixe Kosten Produktionsmenge Im Falle der Existenz von fixen Kosten sind die durchschnittlichen Gesamtkosten nicht gleich den Grenzkosten. Theorie des Unternehmens Wie reagiert nun die Gesamtkostenkurve auf eine Änderung der Faktorpreise? neue Gesamtkosten Kosten alte Gesamtkosten neue variable Kosten variable Kosten bei linear-limitationaler Technologie fixe Kosten Produktionsmenge Anstieg der fixen Kosten neue Gesamtkosten alte Gesamtkosten Kosten variable Kosten neue fixe Kosten alte fixe Kosten Produktionsmenge Theorie des Unternehmens Theorie des Unternehmens Zusammenhang zwischen Ertrags- und Kostenkurve bei ertragsgesetzlicher Produktionsfunktion Kostenkurve Ertragskurve Quelle: Woll, 1990, S. 169 Theorie des Unternehmens Erlösfunktion Erlös Grenzerlös Preis Erlös Gesamterlös Preis, Stückerlös, Grenzerlös Der Winkel gibt den Güterpreis an Produktionsmenge Bei welcher Menge ist nun der Gewinn am größten? Theorie des Unternehmens Gewinnkalkül des Mengenanpassers Wir müssen die Erlösfunktion mit der Kostenfunktion konfrontieren. Kosten Kosten Erlös Gewinn Erlös Gewinnlinse Auf den senkrechten Abstand zwischen Erlösfunktion und Kostenfunktion kommt es an. Em Km tan γ = Preis Gm Menge γ xm Gewinn Verlustzone Gewinnzone Quelle: Linde, 1992, S. 121 Kosten Kosten Erlös Gewinn Erlös Gewinnlinse Em Km tan γ = Preis Gm Menge γ xm Gewinn Verlustzone Gewinnzone Theorie des Unternehmens Gewinnkalkül des Mengenanpassers Die Optimalbedingung lautet: Kosten Erlös Gewinn Kosten Preis = Grenzkosten Erlös Gewinnlinse Auf den senkrechten Abstand zwischen Erlösfunktion und Kostenfunktion kommt es an. Em Km tan γ = Preis Gm Menge γ xm Gewinn Verlustzone Gewinnzone Quelle: Linde, 1992, S. 121 Theorie des Unternehmens Weil er den Preis nicht ändern kann, paßt er stets die Menge an. Gewinnkalkül des Mengenanpassers Kosten K Umsatz U Umsatz Kosten Die Optimalbedingung lautet: Preis = Grenzkosten Gewinn Gewinn = Umsatz - Kosten x* Durchschnittskosten Grenzkosten Preis Hier zeigen wir das in der Grafik mit den Grenzkosten und dem Preis. Grenzkosten Durchschnittskosten Gewinn Preis = 1. Ableitung des Umsatzes Durchschnittskosten x* Stückgewinn = Preis – Durchschnittskosten Gewinn = Stückgewinn x Menge Quelle: Böventer u. Hampe, 1991, S. 40 Theorie des Unternehmens Gewinnkalkül im Falle einer Kostengerade Erlös Grenzerlös Durchschnittserlös Jetzt kommt es darauf an, wie die Kostengerade verläuft. Erlös Preis Grenzerlös Stückerlös Produktionsmenge Theorie des Unternehmens Gewinnkalkül im Falle einer Kostengerade Gesamtkosten Erlös Grenzerlös Durchschnittserlös Erlös Die Kosten liegen für jede Menge über dem Erlös. Besser nichts produzieren. Preis Grenzerlös Stückerlös Produktionsmenge Die Grenzkosten sind größer als der Preis Theorie des Unternehmens Gewinnkalkül im Falle einer Kostengerade Kapazitätsgrenze Erlös Grenzerlös Durchschnittserlös Erlös Gesamtkosten Preis Grenzerlös Stückerlös Produktionsmenge Die Grenzkosten sind kleiner als der Preis Die Kosten liegen für jede Menge unter dem Erlös. So viel produzieren wie möglich. Theorie des Unternehmens Gewinnkalkül im Falle einer Kostengerade Die Grenzkosten sind gleich dem Preis Gesamtkosten Erlös Grenzerlös Durchschnittserlös Erlös Fixkosten Produktionsmenge Die Kosten liegen für jede Menge genau um die Fixkosten über dem Erlös. Bei jeder Menge entsteht derselbe Verlust. Besser nichts produzieren und die fixen Kosten so schnell wie möglich abbauen. Theorie des Unternehmens Gewinnkalkül im Falle einer Kostengerade Die Grenzkosten sind kleiner als der Preis Kapazitätsgrenze Erlös Grenzerlös Durchschnittserlös Erlös Gewinnschwelle Gesamtkosten Gewinn Preis Grenzerlös Stückerlös Produktionsmenge An der Kapazitätsgrenze ist der senkrechte Abstand am größten. Theorie des Unternehmens Ermittlung der Faktormengen zur gewinnmaximalen Produktion Faktor 1 Isoquante der gewinnmaximalen Produktionsmenge Wir ermitteln die Faktorverbräuche im Kostenminimum für die gewinnmaximale Produktion. M D1 Verbrauch von Faktor 1 im Kostenminimum Isokostenlinien N 0 Verbrauch von Faktor 2 im Kostenminimum D2 Faktor 2 Quelle: Linde, 1990, S. 111 Theorie des Unternehmens gewinnmaximaler Faktoreinsatz des Mengenanpassers Erlös Kosten Gewinn Kosten Im Gewinnmaximum gilt nicht nur, daß die Grenzkosten gleich dem Preis sind, sondern für jeden Produktionsfaktor gilt, daß er maximal zum Gewinn beiträgt. Erlös Um zu sehen, wie der Faktoreinsatz vom Faktorpreis abhängt, betrachten wir die Ableitungen der Kurven. Kosten der anderen Faktoren im Gewinnmaximum Gewinn Faktormenge Brandt u.a. 1989, S. 831 f. Theorie des Unternehmens Grenzwertproduktkurve (oder Wertgrenzprodukt) Erlös Kosten Gewinn Kosten Erlös Gewinn Faktormenge Die Ableitung der Erlösfunktion ergibt das Grenzwertprodukt Grenzwertprodukt Durchschnittswertprodukt Faktorpreis Wo die Kurve des Grenzwertprodukts die Faktorpreisgerade schneidet, ist der gewinnmaximale Faktoreinsatz. Durchschnittswertprodukt Gewinn Die Steigung der Kostengerade wird durch den Preis des Faktors bestimmt. Die Ableitung ergibt also den Faktorpreis. Faktorpreis Grenzwertprodukt Faktormenge Es gilt also als Gewinnmaximierungsbedingung: Grenzwertprodukt = Faktorpreis (notwendige, nicht hinreichende Bedingung) Theorie des Unternehmens Kurve des Wertgrenzprodukts Das Wertgrenzprodukt gibt an, um welchen Betrag der Erlös steigt, wenn eine Einheit von dem betrachteten Produktionsfaktor mehr eingesetzt wird. Wertgrenzprodukt = Produktpreis x Grenzproduktivität Wertgrenzprodukt Faktorpreis Grenzproduktivität = Mengenänderung / Änderung des Faktoreinsatzes Gewinn, wenn der Faktorpreis von q0 nach q1 fällt, ohne daß es zu einer Anpassung kommt. zusätzlicher Gewinn durch Anpassung q20 Wegen der abnehmenden Grenzproduktivität nimmt das WGP mit zunehmendem Faktoreinsatz ab. q21 q2 Faktorpreis 2 Faktor 2 V20 V21 V22 Was macht das Unternehmen, wenn der Faktorpreis fällt (steigt)? Die WGP-Kurve bestimmt dann, wieviel nachgefragt wird. Sie ist also Faktornachfragefunktion. Theorie des Unternehmens Faktornachfragefunktion Faktorpreis Sie gibt an, wie viel vom jeweiligen Faktor das Unternehmen bei unterschiedlichen Faktorpreisen nachfragt. Faktormenge Die Faktornachfrage ist natürlich nicht nur vom Preis des jeweiligen Faktors, sondern auch von den Preisen der anderen Faktoren und vom Produktpreis abhängig. Theorie des Unternehmens Preiselastiztitäten Preiselastizität der Faktornachfrage Verhältnis der relativen Änderung der Faktoreinsatzmenge zu der sie auslösenden relativen Änderung des Faktorpreises. Preiselastizität des Angebotes Verhältnis der relativen Änderung der Angebotsmenge zu der sie auslösenden relativen Änderung des Produktpreises. Theorie des Unternehmens Angebotsfunktion Wie ändert sich die Angebotsmenge, wenn sich der Preis ändert? Produktpreis Sie gibt an, wie viel seines Produktes das Unternehmen bei unterschiedlichen Preisen produziert und anbietet. Produktmenge Theorie des Unternehmens Gewinnkalkül des Mengenanpassers Kosten K Umsatz U Umsatz Kosten Gewinn = Umsatz - Kosten Gewinn Produktmenge x* Durchschnittskosten Grenzkosten Preis Grenzkosten Durchschnittskosten Gewinn An dieser Grafik kann man gut sehen, wie sich die Menge ändert, wenn der Preis steigt oder fällt. Stückgewinn = Preis - Durchschnittskosten Preis = 1. Ableitung des Umsatzes Produktmenge x* Böventer und Hampe, 1991, S.40 Theorie des Unternehmens Angebotsfunktion des Mengenanpassers mit steigenden Grenzkosten Angebotsfunktion abgeleitet aus der Grenzkostenkurve bei steigenden Grenzkosten Grenzkosten Preis Grenzkosten Produktpreis Produktionsmenge x* Theorie des Unternehmens Angebotsfunktion des Unternehmers mit konstanten Grenzkosten Kapazitätsgrenze Erlös Kosten Erlös Kosten variable Kosten fixe Kosten Wo liegt die kurzfristige Preisuntergrenze? Preis Grenzkosen Wo liegt die langfristige Preisuntergrenze? Grenzerlös = Preis Grenzkosten Produktmenge Theorie des Unternehmens Produzentenrente Preis 50 40 Preis 30 20 10 1 2 3 4 5 Menge Quelle: Bergen Theorie des Unternehmens Rahmenbedingungen, Anpassungsreaktionen des Unternehmens in die sich ändern können Abhängigkeit von der Produktionstechnologie (ertragsgesetzlich / linear-limitational) Faktoreinsatzmengen Produktionsmenge Güterpreis 1a 2a Faktorpreise 1b 2b Faktornachfrage- Angebotsfunktion funktionen Die sich daraus ergebenden Fragen Wie ändert sich die Faktoreinsatzmenge, wenn c.p. ein Fakorpreis steigt/fällt? Wie ändert sich die Faktoreinsatzmenge, wenn c.p. der Güterpreis steigt/fällt? Wie ändert sich die Produktionsmenge, wenn c.p. der Güterpreis steigt/fällt? Wie ändert sich die Produktionsmenge, wenn c.p. ein Faktorpreis steigt/fällt? Markt-Theorie Märkte Gleichgewicht auf Märkten Hier treffen Anbieter und Nachfrager aufeinander. Der Preis koordiniert Anbieter und Nachfrager. Wie bilden sich Preise? Wie ist der Zugang zum Markt geregelt? So können wir Märkte beschreiben: • Marktstruktur • Marktverhalten • Marktergebnis Markt-Theorie Charakterisierung von Märkten Märkte Marktstruktur Rahmenbedingungen Zahl der Marktteilnehmer Technologien Eigenschaften der Güter Informationsstand Zugangsbedingungen Marktverhalten Mengenanpasserverhalten Preisführer Preisfixierer Marktergebnis Preise und Mengen Markt-Theorie Wie verhalten sich die Anbieter? Mengenanpasser Preisführer Preisfixierer Wie groß ist die Marktmacht der Anbieter? homogenes Gut: keine persönlichen, räumlichen oder zeitlichen Präferenzen. Gibt es preispolitische Spielräume? vollkommener Markt: Gesetz der Unterschiedslosigkeit der Preise Markt-Theorie Marktformen Strukturbeschreibungen für Märkte Beispiele für Marktformen Zahl der Nachfrager einer einer Zahl der Anbieter wenige viele Markt für manche Militärgüter wenige durch Patente monopolisierte Märkte für manche Industriegüter viele früher Post – Briefdienst früher Telefon Grundschule monopolisierter Markt für Spirituosen Markt für manche Militärgüter Markt für Verkehrsflugzeuge heute: Telefondienste Markt für LKWs näherungsweise manche lokalen Arbeitsmärkte regionaler Markt für Rohmilch näherungsweise manche Märkte für Lebensmittel Markt-Theorie Eigenschaften von Gütern Für institutionelle Gestaltung von Märkten wichtige Eigenschaften von Gütern 1 Homogenität Rohstoffe bis Seltenheitsgüter 2 Verderblichkeit, Lagerkosten Fische, Blumen, Getreide, Wein, Autos 3 Saisonalität der Produktion Fremdenverkehr, Getreide, Holz, Rohöl 4 räumliche Konzentration der Produktion Champagner, Bordeaux, Nürnberger Lebkuchen, Kunsthandwerk 5 Professionalität der Nachfrager Endverbraucher, Einkäufer, Sammler Markt-Theorie institutionelle Gestaltung von Märkten Beispiele für institutionelle Gestaltung von Märkten Börsen homogene Güter, Wertpapiere regelmäßige Auktionen inhomogene, verderbliche Produkte, Blumen, Fische unregelmäßige Auktionen Seltenheitsgüter, Kunst individuelle Verhandlungen mit mehr oder weniger festen Lieferbeziehungen mehr oder weniger inhomogene Rohstoffe, normierte Vorprodukte langfristige Lieferverträge individuell entwickelte industrielle Vorprodukte Festpreise Markenprodukte, Konsumgüter Internet-Portal Wochenmarkt, Flohmarkt Markt-Theorie vollkommener Markt Modellannahmen für den vollkommenen Markt 1 2 3 4 vollkommene Homogenität der Güter keine Marktmacht keine persönlichen, zeitlichen, räumlichen Präferenzen vollkommene Information aller Marktteilnehmer Markt-Theorie horizontale Aggregation von Nachfragekurven Preis Wie kommen wir von der Nachfragekurve des Haushalts zur Marktnachfragekurve? N1 Nachfrage insgesamt N3 N2 Menge Quelle: Linde, 1992, Markt-Theorie Horizontale Aggregation von Angebotsfunktionen Preis A1 A2 A3 Angebot insgesamt Wie kommen wir von der Angebotskurve des Unternehmens zur Angebotskurve auf dem Markt? Menge Markt-Theorie Marktgleichgewicht Jetzt bringen wir Angebot und Nachfrage zusammen. Preis Wo liegt der Gleichgewichtspreis? Wo liegt die Gleichgewichtsmenge? A Angebot P1 T P* P0 Nachfrage B Menge X* Quelle: Linde, 1992, S. 145 Preis A Angebot P1 P* P0 Nachfrage B Menge X* Markt-Theorie Marktgleichgewicht Jetzt bringen wir Angebot und Nachfrage zusammen. Preis Wo liegt die Konsumentenrente Wo liegt die Produzentenrente? A Angebot P1 P* P0 Nachfrage B Menge X* Quelle: Linde, 1992, S. 145 Markt-Theorie mehrere Marktgleichgewichte Preis Nachfrage Angebot P3 T3 P2 P1 T2 T1 Menge 0 Quelle: Linde, 1992, S. 147 Markt-Theorie Konstellationen ohne Marktgleichgewicht Preis Preis Nachfrage Angebot Nachfrage Menge Angebot Menge Quelle: Linde, 1992, S. 146 Markt-Theorie Darstellung des Marktes und komparativ-statische Analysen Nachfrage Angebot Gleichgewichtspreis Verschiebung des Angebotes Gleichgewichtsmenge Markt-Theorie Analysen mit dem Marktmodell Erhöhung des Einkommens Preis Anstieg der Produktionskosten Preis Was nennen wir eine komparativ-statische Analyse? Menge Preis es wird ein Preisanstieg beobachtet Menge Menge Preis es wird ein Preisanstieg beobachtet Menge Quelle: Linde, 1992, S. 151 Markt-Theorie Analysen mit dem Marktmodell Analysen mit dem Marktmodell auf der Basis theoretischer Überlegungen auf der Basis empirischer Beobachtungen Beispiele: Beispiele: das Einkommen steigt es wird bei gleichbleibender Menge ein höherer Preis beobachtet ein Faktorpreis steigt eine Verbrauchssteuer steigt das Gut verliert den guten Ruf (BSE) ein Substitutionsprodukt verknappt sich wegen eines Boykotts technischer Fortschritt führt zu Einsparungen eines variablen Produktionsfaktors Markt-Theorie Darstellung des Marktes und komparativ-statische Analysen Nachfrage Angebot Gleichgewichtspreis Gleichgewichtsmenge Markt-Theorie Schweinezyklus Preis Angebotskurve P0 P2 P´ So liegt die Nachfragekurve nach der Verschiebung P1 P-1 Menge X0 X-1 Die Bauern ahnten nichts von der Verschiebung der Nachfragekurve X2 X´ X1 So lag die Nachfragekurve in der Periode T-1 Quelle: Linde, 1992, S. 157 Markt-Theorie Schweinezyklus (instabil) Preis Angebot Ist die Nachfragekurve stärker geneigt als die Angebotskurve, läuft der Prozeß nicht auf ein Gleichgewicht zu. P´ Nachfrage Menge 0 X´ Quelle: Linde, 1992, S. 158 Markt-Theorie Gewinnmaximierung im Monopol Umsatz Kosten Gewinn Unser Monopolist will seinen Gewinn maximieren Wo ist die Gewinnlinse am höchsten? Kosten Warum ist die Umsatzfunktion des Monopolisten eine Parabel? Umsatz Gewinnlinse Kann der Monopolist sich überhaupt als Mengenanpasser verhalten? Gewinn Er kann entweder den Preis setzen oder die Menge. Menge Quelle: Henrichsmeyer u.a. 1979, S. 183 Markt-Theorie Gewinnmaximierung im Monopol Preis, Erlös, Grenzerlös, Grenzkosten Grenzkosten Umsatz C bezeichnet den Cournot´schen Punkt C PM Preis-AbsatzFunktion Menge 0 XM Grenzerlös Quelle: Linde, 1992, S. 166 Markt-Theorie Minderung der Konsumentenrente im Monopolfall im Vergleich zur Polypolsituation Preis, Erlös, Grenzerlös, Grenzkosten Grenzkosten Umsatz PM PP Preis-AbsatzFunktion Menge 0 XM XP Grenzerlös Quelle: Linde, 1992, S. 166 Preis, Erlös, Grenzerlös, Grenzkosten Grenzkosten Umsatz PM PP Preis-AbsatzFunktion Menge 0 XM XP Grenzerlös Markt-Theorie Konsumentenrente und Produzentenrente im Monopol und im Polypol Preis, Erlös, Grenzerlös, Grenzkosten Grenzkosten Umsatz PM PP Preis-AbsatzFunktion Menge 0 XM XP Grenzerlös Quelle: Linde, 1992, S. 166 Markt-Theorie Gewinnmaximierungsbedingungen Gewinnmaximierungsbedingung Mengenanpasser Monopolist Preis = Grenzkosten Grenzerlös = Grenzkosten Markt-Theorie Gewinnmaximierung des Mengenanpassers Preis Grenzkosten Durchschnittskosten P Grenzkosten Preis Durchschnittskosten Menge Quelle: Linde, 1992, Abb.4.24 , S. 121