Kosten der Produktion - IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte

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Kosten der Produktion
IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte
Alexander Ahammer
Department of Economics, JKU Linz
25. September 2015
Alexander Ahammer (JKU)
Kosten
25. September 2015
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Kosten
Übersicht
Produktionstheorie
I
Kapitel 6: Produktionstechnologie (Inputs −→ Output)
Produktionsfunktion
Isoquanten
Skalenerträge
I
Kapitel 7: Kosten der Produktion
Preise der Produktionsfaktoren, Isokostengerade
Kostenminimierende Inputkombination
Kostenkurven, kurze und lange Frist
I
Kapitel 8: Outputentscheidung (Marktangebot) im Wettbewerbsmarkt
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Isokostengerade
Preise der Produktionsfaktoren — Isokostengerade
I
Gibt (im Faktordiagramm) all jene Kombinationen von Inputfaktoren an,
die zu gleich hohen Gesamtkosten führen.
I
Dient der Bestimmung der kostenminimierenden Inputkombination
(Minimalkostenkombination).
I
Die Lage der Isokostengerade wird durch die Preise der betrachteten
Inputfaktoren bestimmt.
−→ Analogie zur Budgetgerade aus der Haushaltstheorie
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Isokostengerade
Isokostengerade (rechnerisch)
2 Inputfaktoren (Arbeit & Kapital):
L ... Menge an Arbeit
K ... Menge an Kapital
w ... Preis der Arbeit (Lohnsatz)
r ... Preis des Kapitals (Zinssatz)
C ... Gesamtkosten der Produktion
Gesamtkosten der Produktion:
C = wL + rK
bzw.
K=
C
r
−
w
rL
−→ Verschiedene Gesamtkostenniveaus ergeben unterschiedliche
Isokostengeraden
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Isokostengerade
Isokostengerade (graphisch)
Abbildung 1: Die Isokostengerade
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Kostenminimierende Inputwahl
Kostenminimierende Inputwahl
Abbildung 2: Punkt P zeigt durch Kombination von ’Technologie’ und ’Preise der Inputs’ eine Minimalkostenkombination für das Outputniveau der Isoquante I.
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Kostenminimierende Inputwahl
Kostenminimierende Inputwahl
I
Das Unternehmen sucht jene Isokostengerade, die das geringste Kostenniveau aufweist und mit dem das gewünschte Outputniveau erreicht
werden kann.
I
Bei der Minimalkostenkombination ist die Steigung der Isoquante ident
mit jener der Isokostengerade (Optimalitätsbedingung).
Die Steigung der Isoquante entspricht der MRTS.
Die Steigung der Isokostengerade entspricht dem Faktorpreisverhältnis.
I
M PL
w
Optimum: − M
PK = − r
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Kostenminimierende Inputwahl
Kostenminimierende Inputwahl: Beispiel
Q(L, K) = 3LK 2
w=3
r=2
Q = 46656
−→
L∗ ?
K ∗?
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C(46656)?
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Kostenminimierende Inputwahl
Haushaltstheorie versus Produktionstheorie
I
Haushaltstheorie: Suche nach der optimalen, nutzenmaximierenden
Güterkombination bei gegebenem Einkommen (Maximierungsproblem).
I
Produktionstheorie: Suche nach der optimalen, kostenminimierenden
Inputkombination für ein gegebenes Outputniveau (Minimierungsproblem).
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Kostenminimierende Inputwahl
Kostenminimierende Inputwahl bei veränderlichen
Outputniveaus
Abbildung 3: Der Expansionspfad ist die Verbindung aller Minimalkostenkombinationen bei unterschiedlichen Outputniveaus (für gegebene Faktorpreise).
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Gesamtkosten & Durchschnittskosten
Minimalkostenkombination und Gesamtkostenkurve
I
Durch den Expansionspfad ist es möglich die Gesmatkostenkurve darzustellen.
I
Die Gesamtkostenkurve C(Q) gibt die minimalen Gesamtkosten als
Funktion der Outputmenge =⇒ Minimalkostenfunktion
I
Die Gesamtkostenfunktion C(Q) gibt die gesamten ökonomischen Kosten für die Produktion von Q Einheiten
I
Der genaue Verlauf dieser Gesamtkostenkurve wird durch den Expansionspfad bestimmt.
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Gesamtkosten & Durchschnittskosten
Gesamtkostenkurve
Abbildung 4: Die Gesamtkostenfunktion gibt für jedes Outputniveau die dazugehörigen Minimalkosten
an.
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Gesamtkosten & Durchschnittskosten
Gesamtkosten im Detail I
Gesamtkostenfunktion C(Q) = F C + V C(Q)
I
Fixkosten F C: Kosten, die sich mit der Outputmenge nicht verändern
(Miete für Geschäftsräume,...).
I
Variable Kosten V C(Q): Kosten, die mit der Outputmenge variieren
(Arbeitskosten,...).
Versunkene Kosten: können nicht rückgängig gemacht werden, z.B.:
spezielle Maschinen die nicht anderweitig verwendet oder verkauft werden
können (keine Opportunitätskosten). Versunkene Kosten 6= Fixkosten (bei
Aufgabe des Betriebes verschwinden die Fixkosten)
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Gesamtkosten & Durchschnittskosten
Gesamtkosten im Detail II
Um die Gewinnmaximierung durchführen zu können, müssen zwei weitere
Kostenarten näher betrachtet werden:
I
Wie viel kostet es, die Produktion um eine weitere Einheit auszuweiten?
Wieviel kostet ein zusätzliches Stück? =⇒ Grenzkosten
I
Wie viel kostet es, eine (durchschnittliche) Einheit meines Produktes
herzustellen? =⇒ Durchschnittskosten
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Gesamtkosten & Durchschnittskosten
Durchschnittskosten
Wieviel kostet es, eine durchschnittliche Einheit meines Produktes
herzustellen?
−→ Durchschnittliche Gesamtkosten AC(Q) =
C(Q)
Q
Alternativ kann man auch die Summe aus durchschnittlichen Fixkosten und
durchschnittlichen variablen Kosten bilden:
−→ Durchschnittliche Fixkosten AF C(Q) =
FC
Q
−→ Durchschnittliche variable Kosten AV C(Q) =
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V C(Q)
Q
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Gesamtkosten & Durchschnittskosten
Durchschnittskosten (graphisch)
Abbildung 5: Die Durchschnittskostenkurve AC(Q) hat einen U-förmigen Verlauf, da sie sich aus fallenden AF C(Q) und steigenden AV C(Q) zusammensetzt.
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Gesamtkosten & Durchschnittskosten
Durchschnittskosten
U-förmiger Verlauf der Durchschnittskostenkurve
AC(Q) = AF C(Q) + AV C(Q):
I
Durchschnittliche Fixkosten AF C sinken mit zunehmendem Output
(Fixkosten teilen sich auf mehr Outputgüter auf).
I
Durchschnittliche variable Kosten AV C steigen mit zunehmendem Output (wir gehen von einer Cobb-Douglas Produktionsfunktion mit abnehmendem Grenzprodukt aus).
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Kosten
Grenzkosten
Grenzkosten
Wie viel kostet es, die Produktion um eine weitere Einheit auszuweiten?
Wieviel kostet eine zusätzliche Einheit?
I
Die Grenzkosten entsprechen rechnerisch der ersten Ableitung der Gesamtkostenfunktion =⇒ M C(Q) = ∂C(Q)
∂Q
I
Die Grenzkosten entsprechen graphisch der Steigung der Gesamtkostenkurve.
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Grenzkosten
Grenzkosten und Grenzprodukt
Wenn die Produktionsfunktion ein abnehmendes Grenzprodukt aufweist, so
führt z.B. eine zusätzliche Arbeitskraft zu einem geringeren zusätzlichen
Output. Die Kosten für die Arbeitskraft bestehen aber, die Grenzkosten sind
folglich höher.
Es ergibt sich folgender Zusammenhang zwischen dem Grenzprodukt und den
Grenzkosten:
I
abnehmendes Grenzprodukt ⇐⇒ steigende Grenzkosten
(vgl. Cobb-Douglas Produktionsfunktion)
I
steigendes Grenzprodukt ⇐⇒ abnehmende Grenzkosten
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Grenzkosten
Gesamtkostenkurve und Produktionsfunktion
Abbildung 6: Abnehmendes Grenzprodukt und steigende Grenzkosten (vice versa)
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Grenzkosten
Kostenkurven: Beispiel
C(Q) = 545 + 36Q + 3Q2
F C und V C(Q) ???
AC(Q) und M C(Q) ???
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Kosten
Zusammenhang der Kostenkurven
Zusammenhang von AC, AVC und MC
I
Die Grenzkostenkurve M C(Q) schneidet die Durchschnittskostenkurve
AC(Q) in ihrem Minimum −→ Betriebsoptimum.
I
Die Grenzkostenkurve M C(Q) schneidet die Kurve der durchschnittlichen variablen Kosten AV C(Q) ebenfalls in ihrem Minimum.
Begründung:
I
Solange die Kosten für die nächste Einheit geringer sind als die durchschnittlichen (variablen) Kosten, müssen die durchschnittlichen (variablen) Kosten
fallen.
I
Sind die Kosten für die nächste Einheit hingegen höher als die durchschnittlichen (variablen) Kosten, müssen die durchschnittlichen (variablen) Kosten
steigen.
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Kosten
Zusammenhang der Kostenkurven
Zusammenhang von AC, AVC und MC
Abbildung 7: Die Grenzkostenkurve schneidet die Durchschnittskostenkurve und die Kurve der durchAlexander Ahammer
(JKU)Kosten in ihrem Minimum.Kosten
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schnittlichen
variablen
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Zeitliche Dimension
Typische Gesamtkostenkurve
Abbildung 8: Kubische Gesamtkostenkurve: fallende (bis Q∗ ) und steigende Grenzkosten
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Kosten
Zeitliche Dimension
Zeitliche Dimension der Produktion
I
Kurzfristig: Zumindest ein Produktionsfaktor ist nicht variabel.
I
Langfristig: Alle eingesetzten Produktionsfaktoren sind variabel.
Kurzfristig kann sich ein Unternehmen nicht optimal an geänderte
Rahmenbedingungen anpassen, erst langfristig ist die
Minimalkostenkombination erreichbar.
−→ kurzfristige Durchschnittskosten ≥ langfristige Durchschnittskosten.
Der Expansionspfad der Kostenminimierung entspricht der
langfristigen Gesamtkostenkurve.
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Zeitliche Dimension
Skalenerträge und Kosten
Wie verändert sich die Outputmenge, wenn alle Inputfaktoren um einen
konstanten Faktor n erhöht werden?
I
Konstante Skalenerträge: Q(n · K, n · L) = n · Q(K, L)
I
Steigende Skalenerträge: Q(n · K, n · L) > n · Q(K, L)
I
Fallende Skalenerträge: Q(n · K, n · L) < n · Q(K, L)
Beachte: Auch bei abnehmenden Grenzprodukten für jeden einzelnen Input,
können steigende Skalenerträge vorliegen!
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Kosten
Zeitliche Dimension
Skalenerträge und Kosten
Wie verändern sich langfristig die Durchschnittskosten, wenn die Menge
aller Inputs um einen konstanten Faktor erhöht wird?
I
Konstante Skalenerträge −→ gleichbleibende langfristige Durchschnittskosten
I
Steigende Skalenerträge −→ fallende langfristige Durchschnittskosten
I
Fallende Skalenerträge −→ steigende langfristige Durchschnittskosten
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Fragen?
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