Peter Eötvös zum 70. Kloing 3 Julia Bauer WDR Rundfunkchor Köln Ensemble intercontemporain Peter Eötvös Samstag 22. März 2014 20:00 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen Gästen. Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder veröffentlicht wird. Peter Eötvös zum 70. Kloing 3 Julia Bauer Sopran WDR Rundfunkchor Köln Ensemble intercontemporain Peter Eötvös Dirigent Thierry Coduys Klangprojektion Samstag 22. März 2014 20:00 Pause gegen 21:15 Ende gegen 22:25 19:00 Einführung in das Konzert – Stefan Fricke im Gespräch mit Peter Eötvös Das Konzert im Radio: Live, WDR 3 Konzert PROGRAMM Karlheinz Stockhausen 1928 – 2007 Momente (1962 – 69) Europa-Version 1972 für Solosopran, vier Chorgruppen und 13 Instrumentalisten 2 ZUM WERK Moment auf Moment: Stockhausens Momente Sieben Jahre arbeitet Karlheinz Stockhausen an Momente. Im Januar 1962 notiert er auf Sizilien die ersten Skizzen, 1969 hat er alle Einzelmomente des Werkes für dessen vollständige Uraufführung, das nun wegen einer sich anschließenden Tournee durch verschiedene europäische Länder Momente – Europa-Version 1972 heißt, am 8. Dezember 1972 im Bonner Beethoven-Saal, fertiggestellt. In den Jahren dazwischen hat er bereits mehrere partielle Fassungen realisiert: 1962 eine Teil-Premiere in Köln, 1963 die »Palermo-Version«, 1964 die »Buffalo-Version«, 1965 die »Donaueschinger Version« (diese Live-Fassung ist wie die Studioproduktion der »Europa-Version« als Tondokument publiziert). Auch später erklingen noch leicht modifizierte Versionen; denn die Momente sind keine endgültig fixierte Komposition, in der alles festgelegt ist, sondern ein vieldeutiges Werk. Der Dirigent kann nach gewissen Kombinationsregeln ausgewählte Momente und Einschübe miteinander zu einer Ausführungsversion verknüpfen. Die Originalpartitur besteht aus 99 losen Blättern, davon siebzig Blätter mit dreißig Momenten sowie 29 Blätter mit 71 Einschüben. Die Partitur der von Stockhausen selbst arrangierten Europa-Version 1972 umfasst 89 Blätter und ist in ihrem Formablauf fixiert, aber es können von ihr sechs in sich geschlossene Momente bzw. Momente-Kombinationen jeweils auch einzeln aufgeführt werden. So offen die Form, so flexibel ist teils der Einsatz der Sprachen: Die deutschen Texte, das ist das Gros, sollen, gemäß Stockhausen, »in der jeweiligen Landessprache des aufführenden Ensemble gesungen werden und einige Stellen in einer ersten, zweiten und dritten Fremdsprache«. Dem Libretto selbst liegen acht verschiedene und vom Komponisten belegte Quellen zugrunde: 1. Texte von Stockhausen selbst; 2. Das alttestamentarische »Hohelied Salomos« in der Luther-Übersetzung; 3. Passagen aus einem Brief der Künstlerin Mary Bauermeister an Stockhausen; 4. Ausrufe von Ureinwohnern der TrobriandInseln, zu Papua-Neuguinea gehörend, die seit der Erkundung durch den polnischen Sozialanthropologen Bronislaw Malinowski (1884 – 1942), den Begründer der Feldforschung, als das sexuell freizügigste Volk gelten; 5. ein Zitat des englischen Dichters 3 Auszüge aus dem Vorwort zu Momente und Malers William Blake (1757 – 1827): »He who kisses the joy as it flies / lives in Eternity’s sunrise«; 6. Namen: aus Märchen, selbstgebildete von Stockhausen und diverse Rufe; 7. übliche Publikumsreaktionen des Zuspruchs und der Ablehnung; 8. NonsensSilben und erfundene onomatopoetische Wörter. Diese zwischen Verständlichkeit und bewusster Unverständlichkeit changierenden, mal geflüsterten, mal gemurmelten, mal gegrölten, dann schön gesungenen Texte für Solo-Sopran und vier räumlich verteilt positionierte Chorgruppen – diese haben neben etlichen 4 Geräusch- und Schnalzlauten sowie Klatschen und Reiben der Hände, zudem Tapsen mit den Schuhen, auch verschiedene Schlaginstrumente zu bedienen (verschieden lange Pappröhren, Holzstäbe, mit Metallteilchen befüllte Plastikbecher, diverse Schraubenschlüssel) – flankieren zwei elektrische Orgeln, vier Posaunen und vier Trompeten sowie ein von drei Schlagzeugern gespieltes Perkussionsinstrumentarium. Überdies ist der Dirigent bisweilen als einkomponierter Mit-Akteur in diese teils auch visuell gestaltete Hör-Szenerie eingebunden. Dies ruft bereits 5 Auszüge aus den Texten der Momente (Europa-Version 1972) Überraschungsmomente hervor, und es sind es nicht die einzigen. Manche Publikumsreaktion, die Stockhausen etwa bei der Kölner Momente-Aufführung 1962 entgegengebracht worden sind – z. B. »He, he kann ja jeder so was, ist ja Mist, Quatsch, scheußlich, ist ja überhaupt keine Musik« –, hat er in die Europa-Version 1972 integriert (Unmutsbekundungen seitens der Zuhörer finden sich allerdings schon in seinen ersten Momente-Skizzen, etwa »Pfui« oder »Aufhören«). So gibt es nun keine Schreie oder Bemerkungen des Auditoriums mehr – es sei denn Sie steuern 6 selbst welche hinzu –, sondern das Publikum wird mit sich selbst, natürlich mit historischen Vorboten des heutigen, konfrontiert. »Das Komponieren komponieren« hat Karlheinz Stockhausen in seinem Programmheftbeitrag zur Momente-Version bei den Donaueschinger Musiktagen 1965 als momenthaften Gedanken notiert. Dazu gehört neben der beim Hören nachvollziehbaren Entstehung der Klänge, ihrer Kombinationen und der formalen Strukturen auch die Antizipation des (begeisterten) Applaus bis zum (völlig unangebrachten) Protest. Überhaupt geht es 7 Stockhausen in seinen autobiografisch grundierten Momenten, in denen auch das Dreiecksverhältnis zu seiner Ehefrau Doris und zu Mary Bauermeister, seiner zweiten Frau, protokolliert ist, um ein neues (ästhetisches) Denken. So schreibt er 1965: »Die heutigen Anti-Positionen sind nicht mehr wirklich Anti, sondern Windungen, durch die sich das Denken dreht, erhitzt und in extreme Stellungen hochschraubt, um schärfere Formulierungen zu ermöglichen. Sobald jedoch eine solche Position momentan eingenommen ist, wird sofort eine andere angegangen, um weitere Kräfte ins Spiel zu bringen. Nicht auf zwei Positionen beschränkte Dialektik, sondern Trialektik, Quartalektik etc. Die Dodekafonisten haben nur einen wirklichen Fehler begangen, nämlich alle Stufen zwischen den Diatonisten und sich selbst auszulassen und die 12 nicht als Durchgangsposition zu verstehen.« In Momente glissandieren die instrumental-vokalen Klänge, ihre Parameter, die strukturellen Koordinaten und Bezüge zwischen den zwölf Stufen und daraus resultierenden Duodezimaldenken der Serialisten: alle Aspekte des Werkes sind im steten und dennoch auskomponierten Fluss, mit Ausnahme der Großform, die die Ausführenden bzw. der Dirigent einer Momente-Realisation selbst festlegen. Variabilität und Vagheit, (bisher) Ungedachtes und Ungehörtes, Verknüpfungsvielfalt und Offenheit soll sich derart vermitteln. Um das sinnvoll und konsistent zu erzielen, hat Stockhausen drei plus eine weitere Momentgruppe entwickelt. Drei plus eine deshalb, weil die »M-Momente« (= Mary), »K-Momente« (= Karlheinz) und »D-Momente« (= Doris), die sich auf Melodie (Linie) bzw. auf Klang (Mehrstimmigkeit) bzw. auf Dauern (Rhythmus) beziehen, die ausformuliert haupttragenden Säulen des Geschehens sind. Umgeben sind diese Momentgruppen, die ihre jeweils eigene Charakteristik haben, von sogenannten »i-Momenten«, diese sind indeterminiert, unbestimmt, Vorheriges wie Nachfolgendes neutralisierend. Und in diese komplexe wie zugleich offene Formgestaltung dringen nach speziellen Regeln auch noch einzusetzende »Einschübe« ein: Das sind Splitter, Fragmente, Passagen, Ausschnitte von vielleicht schon erklungenen oder bis dahin noch nicht gehörten (oder niemals gespielten) »Momenten«. Sie wirken wie Erinnerungen, Vorwegnahmen oder Visionen, unterbrechen kurzzeitig den Verlauf. Alles sei ganz nah am Leben, hat Stockhausen einmal über seine Momente gesagt, deren Europa-Version 1972 und damit 8 ganz anders als die Donaueschingen-Version 1965, die mit einem komponierten Auftritts-Applaus begonnen hat, bereits mit der Quintessenz des Werks anfängt: »Hört die Momente – Musik der Liebe, damit sich in uns allen die Liebe erneuere – die Liebe, die das ganze Universum zusammenhält.« Stefan Fricke 9 PORTRAIT Eötvos und Stockhausen – Ein paar tausend gemeinsame Proben … … haben Peter Eötvös und Karlheinz Stockhausen geteilt und erlebt. Und Eötvös, der nie ein offizieller Schüler Stockhausens gewesen ist, habe von ihm alles erfahren, was im musikalischen Wurzelbereich wichtig sei, von ihm persönlich und aus seinen Werken. Stockhausens elektronischen Gesang der Jünglinge und andere seiner frühen Stücke lernt Eötvös als Jugendlicher durch Radioübertragungen kennen oder von Tonbändern, die dann und wann jemand von Reisen etwa zum Warschauer Herbst nach Budapest mitbringt und die dort in geheimen Künstler- und Intellektuellenzirkeln begierig gehört wie diskutiert werden. An einem Morgen im Jahr 1963 fährt der 19-jährige Eötvös, Kompositions- und Klavierstudent an der Budapester Musikakademie, mit dem Zug nach Wien, besucht kurz die Universal Edition, die die damaligen Werke Stockhausens verlegt, kauft die Partitur von dessen Gruppen und nimmt den Abendzug zurück nach Ungarn. In den kommenden Wochen fertigt er einen Klavierauszug des Stücks an, indem er die drei Orchester auf drei vierhändig zu spielende Klaviere überträgt. Aufgeführt ist diese Fassung übrigens bis heute nicht; aber darum geht es Eötvös in jenen Jahren auch nicht. Das Transkribieren und Kopieren von Werken anderer Komponisten, neben den Stockhausen’schen, vor allem diejenigen Pierre Boulez’, mit Bleistift und Note für Note dient ihm, die Werke Zeichen für Zeichen genau zu studieren, jedes Detail kennenzulernen. Eine mühsame, gleichwohl effektive Arbeit, indes ohne direkten Einfluss auf die eigene Kreativität. »Ich schrieb«, so Eötvös, der schon als Kind Komponist werden will, »was aus mir selbst herauskam; das ist offenbar die Summe vieler Einflüsse. Die musikalischen Einflüsse sind für mich viel weniger wichtig als die, die aus der Malerei, der Bildhauerei oder der Architektur kommen, oder die, die ich während eines Spaziergangs aufnehme. Musikalische Einflüsse haben bloß eine technische Bedeutung: Wenn jemand ein Problem schon gelöst hat, brauche ich keine Zeit damit zu verbringen, es neu zu erarbeiten. Es bleiben sowieso genug Aufgaben, die jeder für sich lösen muss. Um zu den Bildenden Künsten zurückzukommen: Mit 14 Jahren war ich von Paul Klee und Henry Moore stärker beeinflusst als 10 von welcher Musik auch immer.« 1965 erhält Eötvös, der soeben sein Studium beendet hat, mitten im Kalten Krieg von der Ungarischen Volksrepublik die Ausreise- und von der Bundesrepublik Deutschland die Einreisegenehmigung, um die Darmstädter Ferienkurse besuchen zu können. Es ist sein erster wichtiger und nun auch wirklicher Kontakt mit der westlichen Avantgarde. Besonders ein Vortrag seines Landsmannes György Ligeti, der schon 1956, während des Ungarn-Aufstandes, in den Westen geflohen ist, beeindruckt ihn sehr: »Der sprach über sein Requiem, er hatte damals einen Wecker auf den Tisch gestellt, und als der Wecker dann geklingelt hat, war sein Vortrag zu Ende. Das hat mir sehr imponiert; aber außerdem waren mehrere Informationen für mich wichtig. Ich könnte nicht sagen, dass ich alles verstanden habe, aber die Wichtigkeit und die Größenordnung waren für mich sehr klar. Das war wirklich eine ganz neue Welt für mich.« Eine Welt, die der 21-jährige Eötvös intensiver erkunden will, was er ein Jahr später auch darf – mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Als Mitarbeiter des DAAD ihn fragen, wo in Westdeutschland er denn weiterstudieren wolle, gibt es für ihn nur eine Antwort: »In Köln, denn dort war der WDR. Die für mich wichtigen Ereignisse waren alle mit dem WDR verbunden, die Neue-Musik-Programme des Rundfunk-Sinfonie-Orchesters, die Uraufführung von Stockhausens Gruppen, der Rundfunkchor (Momente) und vor allem das Elektronische Studio. Köln war 11 damals die musikalische Mitte der Welt.« Und mittendrin lebt und agiert Stockhausen, den Eötvös kurz nach seiner Ankunft kontaktiert und ihm, der gerade einen Kopisten für seine Telemusik sucht, auch überzeugt, dass er der dafür Geeignete sei. Der Grundstein für die dann Jahrzehnte lang währende gemeinsame Arbeit ist gelegt. Eötvös besucht regelmäßig das von Stockhausen geleitete WDR-Studio für Elektronische Musik, wo er 1968 die elektronische Sprachkomposition Mese (»Märchen«) realisiert und ist zwischen 1971 und 1979 ständiger Studio-Mitarbeiter. Bereits seit 1967 ist er Keyboarder und Schlagzeuger im StockhausenEnsemble, mit dem er 1970 zur Weltausstellung nach Osaka reist, wo im sogenannten »Kugel-Auditorium« des Deutschen Pavillons sechs Monate lang tagtäglich Konzerte stattfinden: »Nachmittags um vier haben wir begonnen, und das ging bis acht, neun Uhr, immer nur Stockhausen-Werke. Das Programm war von Karlheinz zusammengestellt; es waren Solo-Stücke, kleine Besetzungen, seine Hymnen für Tonband mit vier Instrumenten, also alles mögliche. Aber die Live-Aufführung war das wichtigste, damit die Zuschauer, die in den Pavillon reinkommen, auch sehen, wie das passiert. Der Klang war unvorstellbar schön. Die ganze Innenfläche von einer Kugel, in die ungefähr drei-, vierhundert Leute hineinpassen, war überall mit Lautsprechern bestückt, sieben Mal sieben Gruppen, das heißt 49 Gruppen; und eine Gruppe hatte drei, vier, fünf Lautsprecher. Der Klang war also unübertrefflich.« Als das Ensemble nach Deutschland zurückkehrt, gastiert es gleich bei den Darmstädter Ferienkursen, und auch in den Folgejahren ist Eötvös ein steter Begleiter von Stockhausen mit verschiedenen Funktionen: als Multiinstrumentalist oder als Klangregisseur (immer dann, wenn Stockhausen selbst dirigiert und deshalb nicht vom Mischpult aus die akustische Szenerie regulieren kann). Diese intensive Zusammenarbeit bei Konzerten rund um den Globus lässt Eötvös zu einem Intimus der Musik Stockhausens werden. Und nicht nur das. Dank dessen Werke, genauer dank einer seiner Kompositionen beginnt auch die internationale Karriere des Peter Eötvös als Dirigent. Als im Frühjahr 1977 Michael Gielen mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR die Orchesterfassung von Stockhausens Hymnen für ein Gastkonzert in Paris einstudiert, ruft man ihn schon nach der ersten Probe und bittet ihn nach Stuttgart zu kommen, er solle helfen. »Das 12 Problem«, erinnert sich Eötvös, »war folgendes: Gielen, der wirklich sehr viel Erfahrung mit Neuer Musik hat, sagte: ›Ich höre nicht das, was ich sehe.‹ Er hatte die Partitur mitgelesen, und es gibt in Hymnen hohe, zischende Frequenzen. In der Partitur ist an dieser Stelle eine Melodie notiert, aber sie ist auf den 2.000-HertzBereich gefiltert, und darunter ist nichts. ›Wie kann man so etwas hören‹, fragte mich Gielen, ›wo ist das denn? Das höre ich nicht. Peter, komm, mach du was.‹ Dann machte ich in seinem Beisein eine Probe und gleich danach sagte er: ›Bitte, das machst du. Du kennst das Stück. Du hast es verstanden und kannst es wunderbar machen.« Das war mein großes Glück damals. Denn dieses Konzert, in dem Gielen dann Bernd Alois Zimmermanns Cellokonzert und ich die Hymnen dirigierte, besuchten die Direktoren vom Pariser IRCAM. Und die sagten: ›Den Typ können wir für unserer Eröffnungskonzert engagieren.‹ 1978 dirigierte ich dann das Eröffnungskonzert des IRCAM mit dem Ensemble InterContemporain. Daraufhin engagierte mich Pierre Boulez als musikalischer Leiter des Ensembles. So habe ich den Hymnen zu verdanken, dass ich meine Dirigenten-Karriere gemacht habe.« So darf man heute, fast vier Jahrzehnte nach diesem Stuttgart-Paris-Ereignis, eine Hymne auf die Hymnen anstimmen; denn ohne dieses hätten zahlreiche Werke der klassischen Moderne und der jüngeren wie jüngsten Musik in Peter Eötvös nicht den kongenialen Interpreten gefunden, den er seither bewiesen hat und beweist. Danke, Karlheinz Stockhausen! Und dieser notiert 1998: »Peter gehört sicher zu der seltensten Art von Dirigenten in der ganzen Welt. Er kann absolut alles dirigieren, und seine Fähigkeit, als Komponist zu denken, ermöglicht es ihm, die Details der schwierigsten Partituren zu ergründen und hörbar zu machen – dank seiner ihm eigenen Technik. Überall in der Welt hat er Schüler, die seit Jahren zu ihm kommen, um die anspruchsvollsten Werke unserer Zeit zu erlernen. Erstens ist er loyal. Zweitens verlässt sein Humor ihn nie. Er macht eine kleine Pirouette und kann darüber lachen. Drittens ist er ein großer Naturfreund. Er hat jahrelang in seinem Haus gelebt, nicht weit von mir, im Wald. Und er mag Kinder. Er ist nie müde. Er hat viel Liebe zu verschenken.« Eine große Liebe gerade zur neuen Musik, als deren »Testpilot« Peter Eötvös sich und seine Rolle als Dirigent einmal beschrieben hat. Zudem eine unerschütterliche Liebe zur Musik Stockhausens, in der es, auch wenn es viele nicht so wahrnehmen, viel Humor und selbstironische 13 Bezüge gibt, etwa in Momente, aber auch in dem siebenteiligen Musiktheaterzyklus LICHT. »Ich glaube«, so Peter Eötvös, bis heute einer der wichtigsten Interpreten seiner Musik, »es gibt zwei Arten von Stockhausen-Fans. Die einen, die gerade die Kraft in seiner Musik lieben, und die anderen, die die esoterische Seite an ihm lieben. Sie sind wirklich wie Tag und Nacht getrennt. Die Esoteriker mögen keine Kraft, und die Kraft-Leute mögen keine Esoterik. Ich gehöre eher zu der Kraft-Gruppe. Ich finde die Energie, die er verwendet und die er gibt, ist unbeschreiblich.« Stefan Fricke 14 BIOGRAPHIEN Julia Bauer Julia Bauer hat sich im klassischen Koloraturfach einen Namen gemacht. Engagements führten sie an die Volksoper Wien, an das Brucknerhaus Linz, zu den Seefestspielen Mörbisch, nach Innsbruck, an die Semperoper in Dresden, die Staatsoper Hannover, die Oper Leipzig, die Oper Chemnitz, die Staatsoper in Berlin, das Aalto-Theater Essen und das Teatro de la Maestranza Sevilla. Mit der Partie der Sierva María in Love and other Demons von Peter Eötvös an der Oper Chemnitz löste sie 2009 Begeisterung in den deutschen Feuilletons aus. Mit großem Erfolg sang sie 2011 in Valencia unter Sir Andrew Davis die Zerbinetta in Ariadne auf Naxos, in der Gulbenkian Foundation in Lissabon unter Peter Eötvös den Solosopran in Karlheinz Stockhausens Momente sowie in Chemnitz unter Frank Beermann die Königin der Nacht in der Zauberflöte und Aminta in der Schweigsamen Frau. In der Saison 2012/2013 war sie u. a. an der Oper Leipzig als Königin der Nacht, am Aalto-Theater, als Zerbinetta und in Budapest mit dem National Philharmonic Orchestra in Händels Messiah zu hören, außerdem mit Beethovens neunter Sinfonie im Gran Teatre del Liceu in Barcelona sowie unter Riccardo Chailly in Valencia und Alicante. In der Saison 2013/2014 ist sie u. a. als Lakmé in der gleichnamigen Oper von Léo Delibes an der Oper Lausanne, als Zerbinetta an der Stuttgarter Staatsoper und im Aalto-Musiktheater Essen, mit dem Ochestre de Chambre de Paris sowie mit dem Ensemble intercontemporain mit Peter Eövös in Paris, Monte-Carlo und heute in der Kölner Philharmonie zu hören. Im Juni 2014 wird sie in der Berliner Philharmonie unter Marek Janowski debütieren. Im Konzertfach reicht ihr Repertoire von Liederabenden über Mozart-Konzertarien bis hin zu Orchesterliedern von Berg, Mahler und Strauss. In der Kölner Philharmonie ist Julia Bauer heute zum ersten Mal zu hören. 15 Wdr Rundfunkchor Köln Der WDR Rundfunkchor Köln existiert seit 1947. Die 48 Sängerinnen und Sänger des Profi-Ensembles zeichnen sich durch ihre Repertoire-Vielseitigkeit ebenso aus wie durch ihre Spezialisierung auf sehr anspruchsvoll zu singende Werke. Das Spektrum reicht dabei von der Musik des Mittelalters bis zu zeitgenössischen Kompositionen. A-cappella-Konzerte, groß besetzte Oratorien mit Orchester, solistisch besetzte Vokalmusik prägen ebenso das Profil wie das sinfonisches Repertoire oder Filmmusik und Oper. Mehr als 150 Ur- und Erstaufführungen zeichnen das Repertoire des WDR Rundfunkchores Köln aus, darunter Werke von Schönberg, Henze, Stockhausen, Nono, Boulez, Zimmermann, Penderecki, Stockhausen, Xenakis, Berio, Höller, Eötvös, Hosokawa, Pagh-Paan, Zender, Tüür und Mundry. Der WDR Rundfunkchor ist in steter Bewegung, dringt in neue Räume vor, sucht engagiert nach Herausforderungen und bringt Partituren größter Schwierigkeitsgrade zum Klingen. Die Freude an Chormusik und 16 die Einladung an alle Menschen zum Singen ist dem Chor ein Anliegen und gehört gleichermaßen zum Aufgabenspektrum wie die Kinder- und Familienkonzerte. Von 2004 bis 2011 war Rupert Huber Chefdirigent. Durch seine kreativen Programmkonzepte entstanden einzigartige Konzerte, die dem Publikum neue Perspektiven des Hörens eröffneten. Verschiedene CD-Veröffentlichungen dokumentieren diese Arbeit. 2012 erhielt der WDR Rundfunkchor Köln den ECHO Klassik für die beste Chorwerkeinspielung für György Ligetis Requiem. Permanenter Einstudierer ist Robert Blank. Ab der Spielzeit 2014/2015 wird der renommierte schwedische Chordirigent Stefan Parkman die Chefdirgentenstelle beim WDR Rundfunkchor Köln besetzen. In der Kölner Philharmonie ist der WDR Rundfunkchor Köln regelmäßig zu Gast. 17 Die Besetzung des Wdr Rundfunkchors Köln Einstudierer Pedro Amaral Robert Blank Tenor Javier Alonso Christian Dietz Heribert Haider Kay Immer Vernon Kirk Heinrich Heidbüchel Boris Pohlmann Wolfgang Reisert Dirk Schmitz-Heidingsfelder Joachim Streckfuß Giovanni da Silva Nobuaki Yamamasu Solisten Benita Borbonus Sopran Claudia Nüsse Alt Giovanni da Silva Tenor Arndt Schumacher Bariton Rolf Schmitz-Malburg Bass Sopran Martina von Bargen Benita Borbonus Andrea Henke Gabriele Henke Friedegard Herwig-Haschke Beatrice Huber Sabine Irmer Anke Lambertz Insun Min-Neuburger Nelly Palmer Christiane Rost Maria Ungers Julia Weigel Dong-Hi Yi Bass Manfred Bittner Christian Eberl Arthur Grywatzik Achim Hoffmann Guido Kaiser Hee-Kwang Lee Harald Martini Peter Paul Alexander Schmidt Rolf Schmitz-Malburg Arndt Schumacher Guido Sterzl Alt Beata Borchert Pauline Bourke Michaela Dobmeier Elisabeth Graf Carola Günther Margit Hungerbühler-Luther Beate Koepp Verena Kortmann Claudia Nüsse Marietta Schwittay-Niedzwicki Eva Trummer Patricia Wagner 18 Ensemble intercontemporain 1976 gründete Pierre Boulez, unterstützt von Michel Guy, dem damaligen französischen Kulturminister, und in Zusammenarbeit mit Nicholas Snowman das Ensemble intercontemporain. Das auf die zeitgenössische Musik spezialisierte Ensemble, das heute 31 fest angestellte Solisten zu seinen Mitgliedern zählt, wird seit September 2013 von dem Komponisten und Dirigenten Matthias Pintscher geleitet. Zuvor war seit 2006 Susanna Mälkki musikalische Leiterin. Das Repertoire des Ensembles umfasst neben zahlreichen Kompositionen der klassischen Moderne der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem auch die Schlüsselwerke aus der Zeit nach 1950 und reicht bis in die unmittelbare Gegenwart. Daneben werden durch das Ensemble intercontemporain regelmäßig Kompositionen in Auftrag gegeben und in enger Zusammenarbeit mit den Komponisten zur Uraufführung gebracht. Zahlreiche Projekte verbinden Musik, Theater, Tanz, Film, Video und bildende Künste. Für Konzerte mit Live-Elek­ tronik und synthetischer Klangerzeugung arbeitet das Ensemble eng mit dem Institut de Recherche et Coordination Acoustique/ Musique (IRCAM) zusammen. 19 Einen besonderen Namen hat sich das Ensemble intercontemporain im Bereich der musikalischen Nachwuchsförderung gemacht. Regelmäßig finden Konzerte für Kinder und Arbeitsphasen für Studenten und Nachwuchsmusiker sowie junge Dirigenten und Komponisten statt. Seit 2004 unterrichten die Ensemblemitglieder junge Instrumentalisten, Dirigenten und Komponisten im Rahmen der Lucerne Festival Academy, eines mehrwöchigen Ausbildungsprojekts des Lucerne Festivals. Seit 1995 hat das Ensemble intercontemporain seinen Sitz in der Pariser Cité de la Musique. Die Europäische Kommission ernannte das Ensemble im Jahr 2012 zum »European Cultural Ambassador«. Das vom Ministére de la Culture et de la Communication finanzierte Ensemble wird ebenfalls von der Ville de Paris unterstützt. Bei uns war das Ensemble intercontemporain zuletzt im Juni vergangenen Jahres zu Gast. 20 Die Besetzung des Ensemble intercontemporain Trompete Jean-Jacques Gaudon Clément Saunier Eric Laparra de Salgues * Rodolph Puechbroussous * Posaune Benny Sluchin Maxime Delattre * Olivier Devaure * Cyril Bernhard * Schlagzeug Samuel Favre Gilles Durot Victor Hanna Klavier Dimitri Vassilakis Sébastien Vichard * Gastmusiker 21 Peter Eötvös Der Komponist und Dirigent Peter Eötvös wurde 1944 in Transsylvanien geboren. Er schloss ein Kompositionsstudium an der Budapester Musikakademie so wie ein Dirigierstudium an der Hochschule für Musik in Köln ab. Zwischen 1968 und 1976 arbeitete er regelmäßig mit dem StockhausenEnsemble, und von 1971 bis 1979 wirkte er im Studio für Elektronische Musik des WDR mit. Auf Einladung von Pierre Boulez dirigierte er 1978 das Eröffnungskonzert im IRCAM in Paris. Bis 1991 war er musikalischer Leiter des Ensemble intercontemporain. Als Erster Gastdirigent leitete er von 1985 bis 1988 das BBC Symphony Orchestra, von 1992 bis 1995 das Budapest Festival Orchestra und von 1998 bis 2001 das ungarische National Philharmonic Orchestra Budapest. Von 1994 bis 2005 war Peter Eötvös Chefdirigent des Radio Kamerorkest Hilversum. Zudem dirigierte er als Erster Gastdirigent die Göteborger Sinfoniker, das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR und das ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Besonders lange und enge Zusammenarbeit verbindet ihn darüber hinaus mit den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem London Symphony Orchestra, dem Ensemble intercontemporain und dem Ensemble Modern. Peter Eötvös arbeitete an den Opernhäusern in Mailand, London, Berlin, Genf, Brüssel, Wien, Madrid und München und hat dabei u. a. mit Luca Ronconi, Robert Altman, Klaus-Michael Grüber, Robert Wilson und Nikolaus Lehnhoff zusammengearbeitet. Auf seine Oper Three Sisters folgten Love and Other Demons, Le Balcon, Angels in America und Lady Sarashina, die seither in mehreren Neuproduktionen aufgeführt wurden. 2010 wurde seine Oper Die Tragödie des Teufels an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt. Im Oktober vergangenen Jahres erlebte seine jüngste Oper Paradise Reloaded (Lilith) ihre Uraufführung in Wien. 22 Peter Eötvös gründete 1991 das International Eötvös Institute mit einer Stiftung für junge Komponisten und Dirigenten. Als Professor unterrichtete er von 1992 bis 1998 und von 2002 bis 2008 an der Musikhochschule in Karlsruhe sowie von 1998 bis 2001 an der Hochschule für Musik in Köln. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Ernennung zum »Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres« durch das französische Kulturministerium, der ungarische Bartók-Preis, der Preis der Christoph- und Stephan-Kaske-Stiftung, der Kossuth-Preis, der Royal Philharmonic Society Music Award und der Frankfurter Musikpreis. 2011 bekam er den Leone d’Oro für sein Lebenswerk verliehen. Er ist u. a. Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der Sächsischen Akademie der Künste Dresden und der Royal Swedish Academy of Music. Für seine Oper Three sisters erhielt er etliche Preise, u. a. den ECHO. Die Verfilmung seiner Oper Le Balcon gewann 2003 den Grand Prix Golden Prague. Seine Kompositionen werden weltweit aufgeführt und sind in zahlreichen Einspielungen verfügbar. In der Kölner Philharmonie war Peter Eötvös als Dirigent zuletzt im Februar 2014 mit dem Mahler Chamber Orchestra zu Gast. 23 BLICKWECHSEL SA 22 März 16:00 Leverkusen-Schlebusch Blickwechsel Musik und Natur: »Mutter Erde« Die Gesamtheit im Detail wiederfinden – dieses Ziel hatte sich Stockhausen in seinem Werk MOMENTE gesetzt. Er wollte erreichen, dass der Hörer seine Aufmerksamkeit ganz auf den jeweiligen Moment richtet und so die Ewigkeit erfahren kann. Auch in der Natur gibt es den Blick aufs Detail, der das große Ganze erahnen lässt: das Blatt den Ast, der Ast den Baum, der Baum den Wald. Mit diesem umfassend geschulten Blick geht es dann ins Konzert, um dort die Unendlichkeit des Augenblicks zu genießen. In Zusammenarbeit mit dem Querwaldein e.V. 24 Der nächste Termin: So 25 Mai 11:00 Köln-Junkersdorf, Waldflächen des Adenauer Weihers Treffpunkt: Ecke Roman-Kühnel-Weg/Junkersdorfer Str. Blickwechsel Musik und Natur: »Intime Briefe« Hinaus ins Freie! Lassen Sie den stressigen Alltag und den Lärm der Großstadt hinter sich und tauchen Sie ein in eine grüne Oase der Ruhe. Bei einem Spaziergang durch den Wald sensibilisieren Musik- und Naturpädagogen für die Schönheit von Naturgeräuschen und bereiten auf kreative und praktische Weise auf den abendlichen Konzertbesuch vor: durch gemeinsames Singen, Improvisieren mit Naturmaterialien oder das Herstellen von Instrumenten aus heimischen Hölzern. Anschließend ist genügend Zeit, um sich zu Hause konzertfein zu machen, ehe es mit frischen Eindrücken und geschärften Sinnen zum Konzert in der Kölner Philharmonie geht. In Zusammenarbeit mit dem Querwaldein e.V. Sie erhalten € 5,00 Rabatt auf das Blickwechsel-Ticket, wenn Sie auch die Konzertkarte für das zugehörige Konzert kaufen. Die Konzertkarte ist separat ab vier Monate vor dem jeweiligen Konzerttermin erhältlich. Bei Nutzung dieses Rabatts zeigen bitte am Einlass zum Blickwechsel-Ticket die zugehörige Konzertkarte vor. Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. 25 KölnMusik-Vorschau März SO 30 18:00 SA 29 Ramón Ortega Quero Oboe Münchener Kammerorchester Olari Elts Dirigent 20:00 Ana Moura Gesang Ângelo Freire portugiesische Gitarre Pedro Soares Gitarre André Moreira Bass João Gomes Keyboards Mario Costa Schlagzeug, Percussion Franz Schubert Ouvertüre »im italienischen Stile« C-Dur op. 170 D 591 Georg Friedrich Haas Unheimat Richard Strauss Konzert für Oboe und kleines Orchester D-Dur TrV 292 Desfado Der Fado ist spätestens seit ihrem Album »Guarda-me a Vida na Mao« von 2003 unweigerlich mit dem Namen Ana Moura verbunden, trägt sie doch mit ihrer unvergleichlichen Stimme Lieder voll Wehmut, Sehnsucht, Schmerz und Melancholie, kurz: »Saudade« seitdem in die ganze Welt. In ihren Konzerten bannt und fasziniert sie ein Publikum, das auch erst durch sie die Begeisterung für diese Musik gewonnen hat, wie zum Beispiel in der Kölner Philharmonie im Jahr 2010. Nun kehrt Ana Moura, der Stern des Fado, mit ihrem neuen Programm nach Köln zurück. Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 »Italienische« Kölner Sonntagskonzerte 4 April MI 02 20:00 Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker SO 30 Johann Sebastian Bach / Valter Despalj Brandenburgisches Konzert Nr. 6 B-Dur BWV 1051 15:00 Der Lieblingsfilm von Frank Peter Zimmermann Robert Schumann / Ludwig Quandt Waldscenen. Neun Clavierstücke op. 82, Auszüge Some like it hot (Manche mögen’s heiß) Billy Wilder Regie USA, 1959, 120 min. Peter Eötvös Dodici für zwölf Violoncelli Kompositionsauftrag der KölnMusik – Uraufführung Medienpartner: choices KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln Brett Dean Twelve angry men Karten an der Kinokasse Marijn Simons Dances for 12 op. 71 Duke Ellington / Juan Tizol Caravan 26 MI SA 02 05 20:00 Filmforum 20:00 Adréana Kraschewski Sopran Rena Kleifeld Alt Markus Francke Tenor Thomas Laske Bass Mrs. Carey’s Concert Bob Connolly /Sophie Raymond Regie Dokumentation, Australien, 2011, 95 Min. Philharmonischer Chor Nürnberg Gordian Teupke Einstudierung KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln KölnChor Rheinischer Kammerchor Köln Neues Rheinisches Kammerorchester Köln Wolfgang Siegenbrink Dirigent Karten an der Kinokasse. FR Giuseppe Verdi Messa da Requiem 20:00 Netzwerk Kölner Chöre gemeinsam mit KölnMusik 04 Emerson String Quartet Philip Setzer Violine Eugene Drucker Violine Lawrence Dutton Viola Paul Watkins Violoncello Kölner Chorkonzerte 5 SO 06 Béla Bartók Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 17 Sz 67 16:00 Johannette Zomer Sopran Streichquartett Nr. 6 D-Dur Sz 114 Elbipolis Barockorchester Hamburg Felix Mendelssohn Bartholdy Streichquartett f-Moll op. 80 Werke von Johann Christian Schiefferdecker, Georg Philipp Telemann, Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach Quartetto 4 14:00 Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud Blickwechsel Musik und Malerei: »Barocke Welten« Sonntags um vier 4 MO 07 20:00 Grigory Sokolov Klavier Frédéric Chopin Sonate für Klavier h-Moll op. 58 und ausgewählte Mazurken 28 Foto: Mats Bäcker Donnerstag 10. April 2014 20:00 Trio Zimmermann Frank Peter Zimmermann Violine Antoine Tamestit Viola Christian Poltéra Violoncello Ludwig van Beethoven Trio für Violine, Viola und Violoncello Es-Dur op. 3 Anton Webern Satz für Streichtrio »Ruhig fließend« Wolfgang Amadeus Mozart Divertimento (Streichtrio) Es-Dur KV 563 für Violine, Viola und Violoncello 29 2007 konnte Frank Peter Zimmermann einen lang gehegten Traum verwirklichen: Er gründete sein eigenes Streichtrio. Alle drei Musiker sind renommierte Solisten, gehen aber mit großer Freude in jeder Saison auch als Trio auf Tournee. Das im Konzert am 10. April auf dem Programm stehende Trio von Ludwig van Beethoven haben sie gerade auch als CD-Aufnahme eingespielt. MI MO 09 14 20:00 20:00 Daniil Trifonov Klavier Paolo Fresu Trompete, Flügelhorn Daniele di Bonaventura Bandoneon Igor Strawinsky Serenade in A A Filetta Jean-Claude Acquaviva Seconda Paul Giansily Terza Stéphane Serra Seconda François Aragni Bassu Jean Sicurani Bassu Maxime Vuillamier Bassu Claude Debussy Reflets dans l’eau aus: Images I L 110 Mouvement aus: Images I L 110 Maurice Ravel Miroirs Mistico Mediterraneo A Filetta sind die Wegbereiter und Bewahrer der Tradition korsischer Polyphonie. Das Alte und das Experimentelle gehen in ihren Kompositionen – unter anderem von Jean-Claude Acquaviva, Gründer und Leiter des Ensembles seit mehr als 30 Jahren – ineinander über. Die Musiker erzählen ein lyrisches Märchen vergangener Zeit und schauen zugleich vom Jetzt in die ferne Zukunft. Robert Schumann 12 Études symphoniques op. 13 für Klavier (1. Fassung 1837) Nachholtermin für das am 02.10.2013 ausgefallene Konzert. Karten behalten ihre Gültigkeit. 19:00 Einführung in das Konzert Philharmonie für Einsteiger 5 SA 12 MI 20:00 16 Kimmo Pohjonen Akkordeon, Komposition Minna Tervamäki Tanz, Choreographie Tuomas Norvio Sounddesign Antti Kuivalainen Lichtdesign 20:00 Filmforum Günter A. Buchwald Klavier Stummfilm mit Live-Musik Bright Shadow EXPRESS 300 Meilen Kenjiro Saegusa Regie Japan 1928, 82 Min. David Bowie und das Kronos Quartett, mit dem er auch sein aktuelles Album »Uniko« einspielte, sind die wohl größten Fans des Akkordeonisten Kimmo Pohjonen, der mit ganzem Körpereinsatz seine musikalischen Bahnen von Rock über Folk bis Techno zieht. In seinem neuesten MultimediaProjekt »Bright Shadow« setzt der Finne Pohjonen sogar zu atemberaubenden Luftsprüngen an – als Tanzpartner der finnischen Primaballerina und Choreografin Minna Tervamäki. Wir zeigen eine 35-mm-Kopie mit japanischen Zwischen- und deutschen Untertiteln. KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln Karten an der Kinokasse 30 Foto: Heike Fischer Sonntag 13. April 2014 20:00 Robert Schumann Ouvertüre, Scherzo und Finale op. 52 Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54 Konzert für Violine und Orchester d-Moll WoO 1 Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll op. 129 Pablo HerasCasado Dirigent Isabelle Faust Violine Jean-Guihen Queyras Violoncello Alexander Melnikov Klavier Freiburger Barockorchester Der Andalusier Pablo Heras-Casado bewundert das Freiburger Barockorchester, das seinerseits von seinem kreativen, erfolgreich zwischen allen Musik-Epochen wandelnden Gastdirigenten profitiert, mit dem es nicht nur konzertiert, sondern im letzten Jahr auch zwei Schubert-Sinfonien eingespielt hat. Im Konzert am 13. April steht dessen Zeitgenosse Robert Schumann auf dem Programm. Um 19 Uhr hält Oliver Binder eine Einführung. Philharmonie-Hotline 0221 280 280 ­koelner-­philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner ­Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln ­koelner-­philharmonie.de Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Stefan Fricke ist ein Original­­­beitrag für dieses Heft. Auszüge aus dem Vorwort und Texten zu Moemente: Stockhausen-Stiftung für Musik, Kürten Fotonachweise: Matthias Baus S. 11; Marco Borggreve S. 22; Franck Ferville S. 19; WDR/ Thomas Kost S. 16 Gesamtherstellung: adHOC ­Printproduktion GmbH Foto: Stephan Röhl Peter Eötvös zum 70. Werke für 12 Violoncelli von Johann Sebastian Bach, Robert Schumann, Duke Ellington, Peter Eötvös u. a. Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker koelner-philharmonie.de 0221 280 280 Mittwoch 02.04.2014 20:00