Vorlesung Di - Fachbereich Mathematik und Statistik

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Fachbereich Mathematik und Statistik
µ
ϑ
WS 2005/06
γ
Wieso-weshalb-warum
∇
⇔
Einführungskurs Mathematik
ε
Mathematik
∞
Warum Mathematik?
Zur Beschreibung von
β
Michael Junk
Gesetzmäßigkeiten
Mustern
regelmäßigen Strukturen
Universität Konstanz
Φ
mit dem Ziel, unsere Umwelt besser zu verstehen.
Σ
δ
Ψ
ξ
⊆
∀
Ω
Mathematik
Arbeitsweise
Besonderheit der Mathematik …
Mathematik
Vorgehensweise
Arbeitsziel in der Mathematik …
… sinnvoll motivierte Aussagen zu beweisen
präzise Sprache (basierend auf Mengenlehre)
spezielle Symbolik (hohe Informationsdichte)
Eine Aussage beschreibt einen Sachverhalt,
der entweder wahr oder falsch ist.
präzise Argumentation (Logik)
deduktiver Aufbau der Theorie (axiomatische Methode)
Ableitung einer wahren Aussage aus anderen wahren
Aussagen nach bestimmten logischen Schlussregeln
Abstraktion (Konzentration auf das Wesentliche)
Logik
µ
ϑ
Φ
γ
⇔
∇
∞
Logik
ε
Σ
δ
Ψ
⊆
β
ξ
Eine Aussage beschreibt einen
Sachverhalt, der entweder
wahr oder falsch ist.
… ist eine Aussage in
einem Kontext, wo Peter
eindeutig eine Person
beschreibt
∀
Ω
Aussagen
Peter hat rote Haare.
… ist keine Aussage in
einer Gruppe, wo zwei
Peter verschiedene
Haarfarben haben
Bem: Sie müssen dazu nicht wissen,
ob Peter rote Haare hat oder nicht
1
Logik
Aussagen
Herzlichen Glückwunsch!
Logik
1=2
… ist keine Aussage, da
kein Wahrheitswert
zugeordnet werden kann.
Logik
Aussagen
Jede gerade Zahl, die größer ist als 2,
ist Summe zweier Primzahlen
… ist eine Aussage mit
Wahrheitswert falsch.
Logik
Aussagen
Diese Aussage ist falsch.
Das ist die Godbachsche Vermutung.
… ist keine Aussage, da kein Wahrheitswert zugeordnet
werden kann: wäre die Aussage wahr, dann wäre sie falsch
und wäre die Aussage falsch dann wäre sie wahr.
Ihr Wahrheitswert ist unbekannt … dennoch
nimmt man an, dass sie entweder wahr oder
falsch und damit eine Aussage ist.
Logik
Aussagen
Aussagen
p ist eine Primzahl.
… ist keine Aussage, da kein Wahrheitswert zugeordnet
werden kann.
Aber: wenn wir den Platzhalter p durch eine Zahl ersetzen,
entsteht eine Aussage.
Logik
Beispiel einer Schlussregel
Logische Argumentation eines Technikers:
Bei diesem Fehler liegt eine Taktstörung im zentralen
Celurgabuffer oder ein Kriechstrom in der Phylasensorik
vor.
Die Taktstörung ist es diesmal nicht.
Also haben wir einen Kriechstrom in der Sensorik.
korrekte Schlussweise?
Wir nennen A(p)=„p ist eine Primzahl.” eine Aussageform.
Inhalt verstanden?
2
Logik
Beispiel einer Schlussregel
Logik
Beispiel einer Schlussregel
Beispiel:
Beispiel:
Ich gehe Donnerstags in die Mathematik- oder in die
Biologievorlesung.
Wenn p eine Primzahl oder eine gerade Zahl ist
An diesem Donnerstag fällt Mathe aus.
und p ist ungeade,
dann ist p eine Primzahl.
Also gehe ich in die Biovorlesung.
gleicher logischer Schluss?
Zusammenhang mit vorherigem Beispiel?
wieso?
Wahrheitswerte bekannt?
Logik
Beispiel einer Schlussregel
Analyse einer Schlussregel
Bei diesem Fehler liegt eine Taktstörung im zentralen
Celurgabuffer oder ein Kriechstrom in der Phylasensorik
vor.
Eine logisch korrekte Argumentation
drückt unsere gemeinsame Welterfahrung aus
ist unabhängig vom Inhalt der Aussagen
ist unabhängig vom Wahrheitswert der Aussagen
hängt von der Verknüpfung der Aussagen ab
Logik
Logik
Analyse einer Schlussregel
A = Es liegt eine Taktstörung im zentralen Celurgabuffer vor.
B = Es liegt ein Kriechstrom in der Phylasensorik vor.
Die Taktstörung ist es diesmal nicht.
Also haben wir einen Kriechstrom in der Sensorik.
Elementare Aussagen:
A = Es liegt eine Taktstörung im zentralen Celurgabuffer vor.
B = Es liegt ein Kriechstrom in der Phylasensorik vor.
Logik
oder-Verknüpfung
Angenommen A, B sind Aussagen.
Ist dann C = A ∨ B wieder eine Aussage?
Die zusammengesetzte Aussage
Bei diesem Fehler liegt eine Taktstörung im zentralen
Celurgabuffer oder ein Kriechstrom in der Phylasensorik
vor.
entspricht der oder –Verknüpfung:
C = A oder B
Symbol: C = A ∨ B
Junktor
Beispiel:
A = Ich fahre heute.
B = Ich fahre morgen.
A∨ B
A
B
f
f
f
f
w
w
w
f
w
w
w
w
Bem.: oder bedeutet nicht entweder-oder
3
Logik
Analyse einer Schlussregel
Logik
Analyse einer Schlussregel
entspricht sinngemäß der Verneinung von:
Bei diesem Fehler liegt eine Taktstörung im zentralen
Celurgabuffer oder ein Kriechstrom in der Phylasensorik
vor.
A = Es liegt eine Taktstörung im zentralen Celurgabuffer vor.
Die Taktstörung ist es diesmal nicht.
Die Aussage:
Die Taktstörung ist es diesmal nicht.
also: D = nicht A
statt f auch 0
Symbol:
A
¬A
0
1
1
0
entspricht sinngemäß E = C und D
D = ¬A
Bei diesem Fehler liegt eine Taktstörung im zentralen
Celurgabuffer oder ein Kriechstrom in der Phylasensorik
vor und die Taktstörung ist es diesmal nicht.
statt w auch 1
Symbol: E = C ∧ D
Logik
und-Verknüpfung
Merkregel: And
Die und-Verknüpfung:
Beispiel:
A = Ich habe Hunger.
B = Ich habe Durst.
A
B
A∧ B
0
0
0
0
1
0
1
0
0
1
1
1
Logik
Analyse einer Schlussregel
Gesamtaussage:
Bei diesem Fehler liegt eine Taktstörung im zentralen
Celurgabuffer oder ein Kriechstrom in der
E =ˆ Phylasensorik vor.
Die Taktstörung ist es diesmal nicht.
Also haben wir einen Kriechstrom in der Sensorik.
=ˆ B
entspricht: aus E folgt B
Symbol: G = ( E
Logik
Implikation
bzw.
E impliziert B
B)
Logik
Implikation
Wann ist die impliziert-Verknüpfung wahr oder falsch:
Konklusion
Prämisse
(0 = 0)
2 ist irrational
(0 = 0)
exp(0) = 0
(0 = 1)
( 0 = 0)
(0 = 1)
( 0 = 2)
Also gilt z.B.: (1 = 0)
Ex falso
quod libet
A
B
A
B
0
0
1
0
1
1
1
0
0
1
1
1
Achtung: A
B bedeutet (in der Aussagenlogik) nicht,
„man kann mit A beweisen, dass B stimmt“
A
B ist einfach eine verknüpfte Aussage,
deren Wahrheitswert durch den von A bzw. B gegeben ist.
Bem.: intuitive Begründung der Tabelle siehe Skript
GoldbachscheVermutung
4
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