Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Kann die EU den Euro retten? Die Ohnmacht der Politik vor den Finanzmärkten Saldo - Das Wirtschaftsmagazin Gestaltung: Michael Csoklich Moderation: Nadja Hahn Sendedatum: 19. November 2010 Länge: 15' Glossar Binnenmarkt Damit wird ein abgegrenztes Wirtschaftsgebiet bezeichnet, das durch den freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Arbeitnehmern, sowie eine angeglichene Rechtsordnung gekennzeichnet ist. Da sich dieses Wirtschaftsgebiet häufig mit den Grenzen eines Staates deckt, wird der Begriff Binnenmarkt oft als Bezeichnung für den nationalen Markt verwendet, im Gegensatz zum Welt- oder Exportmarkt. BIP Die Summe der im Laufe eines Jahres produzierten Güter- und Dienstleistungen eines Staates, also das, was der Staat der Welt zur Verfügung stellt. Budget Ein Haushaltsplan, hier der Haushaltsplan von Staaten. Es werden die Einnahmen und Ausgaben geplant und die geplanten Werte mit den erreichten Werten verglichen. Deregulierung Abbau von staatlichen Normen und Vorschriften im Bereich der Wirtschaft, um Wettbewerb und Investitionen zu fördern, die Effizienz zu steigern und die Haushalte zu entlasten. Finanzmarkt oder Kapitalmarkt Auf den „Finanzmärkten“ agieren als Nachfrager Banken, institutionelle Anleger (Pensionsfonds vor allem aus Amerika aber auch aus Europa) und private Anleger. Diese veranlagen das ihnen anvertraute Geld in Aktien und Industrie- und Staatsanleihen. © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / Mag. Thomas Fellner Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 1 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Finanzwirtschaft Der Teil der Gesamtwirtschaft, der zum monetären Sektor zählt. Freihandel Internationaler Handel, der nicht durch Zölle oder Import-Kontingente beschränkt ist. Hochkonjunktur Auch Boom genannt. Die Aufschwungphase des Konjunkturzyklus erreicht ihren Höhepunkt (Wendepunkt). Zinssätze werden erhöht. Inflation Verlust der Kaufkraft des Geldes, d.h. des Binnenwertes einer Währung. (Wechselkurs misst den Außenwert einer Währung). Bezeichnet im alltäglichen Sprachgebrauch verschiedene Sachverhalte: Kaufkraftverluste, Kostensteigerungen, Preiserhöhungen, Anstieg des Preisniveaus. Institutionelle Anleger Banken, Versicherungen, Anlagegesellschaften, Staaten, Industrieunternehmen, die Geld auf dem Finanzmarkt anlegen. Investoren Anleger, die Geld am Finanzmarkt/Kapitalmarkt anlegen. Kapitalmarkt oder Finanzmarkt Auf den „Finanzmärkten“ agieren als Nachfrager Banken, institutionelle Anleger (Pensionsfonds vor allem aus Amerika aber auch aus Europa) und private Anleger. Diese veranlagen das ihnen anvertraute Geld in Aktien und Industrie- und Staatsanleihen. Konjunkturzyklus Das mehr oder minder regelmäßige Auf und Ab in der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung eines Landes, meist über einige Jahre hinweg. © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / Mag. Thomas Fellner Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 2 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Körperschaftssteuer Die Einkommenssteuer der Körperschaften (Aktiengesellschaften, Gesellschaften mbH u.a. juristischer Personen). Beträgt in Österreich 25%. Liberalisierung Stand der Begriff früher für den Abbau der Handelsschranken, steht er heute für Privatisierung und Deregulierung der Wirtschaft Lissabon-Vertrag Reformierte den Vertrag über die Europäische Union. Zu seinen Neuerungen zählt u.a. die Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens (des EU-Parlaments), die stärkere Beteiligung der nationalen Parlamente und die Einführung einer europäischen Bürgerinitiative. Maastricht-Kriterien Eigentlich Konvergenzkriterien. Sie sollen sicherstellen, dass nur Staaten an der Währungsunion teilnehmen, die wirtschaftlich ähnlich entwickelt sind und eine stabilitätsorientierte Politik betreiben. Preisstabilität: nicht mehr als 1,5 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der drei Länder mit der niedrigsten Inflationsrate Haushaltsdisziplin: Neuverschuldung max. 3% des BIP, Gesamtverschuldung max. 60% des BIP. Währungsstabilität: keine großen Schwankungen in den letzten zwei Jahren vor dem Beitritt zur Währungsunion. Niedrige Zinsen: langfristiger Zinssatz höchstens 2,0 Prozentpunkte über dem durchschnittlichen Zinssatz der drei preisstabilsten Länder. Pensionsfonds Nicht-staatliche Altersversicherungseinrichtungen, zum Zwecke meist betrieblicher Altersvorsorge Privatanleger Normale Einzelpersonen, die am Kapitalmarkt anlegen. © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / Mag. Thomas Fellner Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 3 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Realwirtschaft Der Bereich der Güter- und Dienstleistungsproduktion. Rezession Abschwungphase des Konjunkturzyklus. Zinssätze werden gesenkt. Staatsanleihen Zinsbringende Wertpapiere zur langfristigen Finanzierung, d.h.: der Staat leiht sich Geld von Privatanlegern und Investoren um seine Ausgaben zu finanzieren. Steuerpolitik Der Wohlstand eines Landes hängt nicht nur davon ab, wie viel produziert wird, sondern auch davon, wie das Einkommen auf die einzelnen Menschen verteilt ist. Ziel der Steuerpolitik ist es, die Einkommensund Vermögensverteilung in der gewünschten Form zu steuern. Systembanken Besonders große Banken, die mit anderen Banken vernetzt sind, sodass ihr Untergang einen großen volkswirtschaftlichen Schaden anrichten würde. Währungsunion Der Zusammenschluss mehrerer souveräner Staaten, welche eine gemeinsame Währung haben und eine gemeinsame Währungspolitik betreiben. Wirtschaftspolitik Die Summe aller Maßnahmen, mit denen der Staat den Wirtschaftsprozess beeinflussen kann um seine Ziele zu erreichen: Vollbeschäftigung, stabiles Preisniveau, gerechte Einkommensverteilung, Wachstum, Außenwirtschaftliches Gleichgewicht, Umweltschutz Zinspolitik Teil der Geldpolitik der Zentralbanken. Die Bereitschaft der Haushalte und Unternehmen, Kredite aufzunehmen, hängt v.a. von der jeweiligen Zinshöhe ab. Erhöht die Zentralbank die Zinsen, so wird bei normalen Reaktionen die Kreditnachfrage und damit die Geldmenge sinken. Bei Senkung der Zinsen, läuft der Mechanismus umgekehrt. © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / Mag. Thomas Fellner Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 4