Vorkurs Mikroökonomik Marktnachfrage und Erlöse Harald Wiese Universität Leipzig WS 2015/16 Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 1 / 20 Gliederung Einführung Haushaltstheorie Das Budget Präferenzen, Indi¤erenzkurven und Nutzenfunktionen Das Haushaltsoptimum Komparative Statik Entscheidungen über Arbeitsangebot und Sparen Unternehmenstheorie Haushaltstheorie 2 Marktnachfrage und Erlöse Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie Marktformenlehre Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 2 / 20 Überblick Aggregation individueller Nachfragekurven zur Marktnachfragekurve Nachfragefunktion Lineare Nachfragefunktion Preiselastizität der Nachfrage Erlös und Grenzerlös bezüglich des Preises Die inverse Nachfragefunktion Von der Nachfragefunktion zur inversen Nachfragefunktion Lineare inverse Nachfragefunktion Der Grenzerlös Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 3 / 20 Prohibitivpreis und Sättigungsmenge De…nition (Prohibitivpreis) Preis, der die Nachfrage gerade auf Null bringt De…nition (Sättigungsmenge) Die beim Preis null nachgefragte Menge Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 4 / 20 Aggregation individueller Nachfragekurven zur Marktnachfragekurve p p p x A (p ) xB (p ) q (p ) Prohibitivpreise beachten! Horizontale Aggregation! Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 5 / 20 Das lineare Modell Nachfragekurve Nachfragefunktion X (p ) = d d, e 0, p ep d e Problem Bestimmen Sie die Sättigungsmenge (nachgefrage Menge beim Preis 0) und den Prohibitivpreis (Preis, der die nachgefragte Menge auf 0 zurückgehen lässt)! Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 6 / 20 Nachfragefunktion und Preiselastizität I X Nachfrage wird beliebig hoch Nachfrage reagiert bedingt Nachfrage reagiert überhaupt nicht ∆p Harald Wiese (Universität Leipzig) ∆p ∆p Marktnachfrage und Erlöse p WS 2015/16 7 / 20 Nachfragefunktion und Preiselastizität II De…nition (Preiselastizität) εX ,p = dX X dp p = dX p . dp X Um wie viel Prozent ändert sich die nachgefragte Menge, falls der Preis um 1 Prozent angehoben wird? Unelastische Nachfrage jεX ,p j < 1 Elastische Nachfrage jεX ,p j > 1 Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 8 / 20 Ausgaben und Erlös Preis mal Menge aus Sicht der Haushalte: Ausgaben aus Sicht der Unternehmen: Erlös Erlös für die Nachfragefunktion X (p ): R (p ) = pX (p ) Der Erlös ist gleich 0 beim Prohibitivpreis (warum?) und bei der Sättigungsmenge (warum?). Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 9 / 20 Die Erlösglocke und eine Frage I X,R d R X p? Harald Wiese (Universität Leipzig) p Rmax Marktnachfrage und Erlöse d e p WS 2015/16 10 / 20 Die Erlösglocke und eine Frage II Einheiten: Preise: Geldeinheiten Mengeneinheiten Erlös = Preis Menge: Geldeinheiten Mengeneinheiten Mengeneinheiten = Geldeinheiten Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 11 / 20 Grenzerlös bezüglich des Preises Erlös für die Nachfragefunktion X (p ): R (p ) = pX (p ) Grenzerlös (marginal revenue = MR, hier MRp ): MRp = dR dX = X +p (Produktregel) dp dp Wird der Preis um eine Einheit erhöht, steigt der Erlös einerseits um X (für jede verkaufte Einheit erhalten die Unternehmen einen Euro) sinkt der Erlös aber andererseits um p dX dp (die Preiserhöhung senkt die Nachfrage, die mit dem Preis bewertet wird) Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 12 / 20 Grenzerlös und Preiselastizität Problem Bestätigen Sie die Amoroso-Robinson-Relation dR = X (1 + εX ,p ) = dp X (jεX ,p j 1) ! Problem Bei welcher Preiselastizität der Nachfrage ist der Erlös maximal? Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 13 / 20 Die inverse Nachfragefunktion Von der Nachfragefunktion zur inversen Nachfragefunktion p Nachfragefunktion p Inverse Nachfragefunktion p (X ) X (p ) Harald Wiese (Universität Leipzig) X Marktnachfrage und Erlöse X WS 2015/16 14 / 20 Die inverse Nachfragefunktion Problem Bestimmen Sie die inverse Nachfragefunktion für X (p ) = 100 2p. Problem Bestätigen Sie, dass der Durchschnittserlös gleich dem Preis ist (der Erlös ist R (X ) = p (X ) X ). Problem Wie nennt man p (0) , wie X (0)? Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 15 / 20 Lineare inverse Nachfragefunktion eine Aufgabe Problem Nehmen Sie die lineare inverse Nachfragefunktion p (X ) = a a, b > 0, an und bestimmen Sie 1 2 3 4 bX , die Steigung der inversen Nachfragekurve die Steigung des Grenzerlöses dR (X ) /dX die Sättigungsmenge und den Prohibitivpreis Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 16 / 20 Der Grenzerlös MR := dR dX ist aus zwei Teilen zusammengesetzt: Zum einen steigt der Erlös bei einer zusätzlichen Absatzeinheit um den Preis dieser Einheit (p > 0). Zum anderen sinkt der Erlös, weil die Abnehmer – bei negativ geneigter Marktnachfrage – nicht bereit sind, das erhöhte Angebot zum alten Preis abzunehmen. Erlöseinbuß e = Produkt von dp Preisabschlag für die Absatzerhöhung dX und Zahl der bisher verkauften Einheiten X Also: Grenzerlös ist MR = p + X Harald Wiese (Universität Leipzig) dp . dX Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 17 / 20 Übungen I Aufgabe H.7.1. Nachfragefunktion q (p ) = a Zeigen Sie εq,p = bp p Prohibitivpreis p Aufgabe H.7.2. Inverse Marktnachfragefunktion p (q ) = 30 3q . Grenzerlös? Nachfragekurve und Grenzerlöskurve zeichnen! Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 18 / 20 Übungen II Aufgabe H.7.3. Inverse Nachfragekurve p (q ) = 200 8q Anzahl der Konsumenten verdoppelt sich; Für jeden Konsumenten erscheint ein „Zwilling“ neue Nachfragefunktion? Preiselastizität bei p = 3? Grenzerlös aufgrund der Amoroso-Robinson-Relation? Harald Wiese (Universität Leipzig) Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 19 / 20 Übungen III Aufgabe H.7.4. Inverse Nachfragefunktionen 1 A x und p x B 2 p xA = 5 =3 1 B x 3 zeichnen und aggregieren (graphisch) Dann analytisch aggregierte Nachfragefunktion (nicht die inverse Nachfragefunktion)! Aufgabe H.7.5. Preiselastizität der Nachfrage für a) q (p ) = 40p 2 b) q (p ) = (p + 3) Harald Wiese (Universität Leipzig) 2 Marktnachfrage und Erlöse WS 2015/16 20 / 20