Bildungsstandards im Fach Ernährung und Haushalt - PH

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Bildungsstandards im Fach Ernährung und
Haushalt
M. Schuh
1. Ausgangssituation
National und international werden aktuell grundlegende Bildungskonzepte
diskutiert. Transnationale Verständigungen z.B. über Schlüsselqualifikationen und
Kompetenzmodelle werden erzielt. Bereiche einer neu definierten Grundbildung
werden beschrieben1.
Von der Erkenntnis und Einsicht in die Notwendigkeit die hauswirtschaftliche
Bildung (Ernährung und Haushalt) zu innovieren, Anschluss an die nationale
Bildungsdiskussion zu gewinnen und für den Fachbereich nutzbringend zu
verwenden, ist bisher nicht gelungen. Es ist bisher zu keinem Reflexions- und
Verständigungsprozess über den Beitrag des Faches zur Bildung gekommen. Die
strukturellen Defizite der Universitäten, Pädagogischen Akademien und Schulen
mit hauswirtschaftlicher Bildung erschweren den Akteuren in diesem
Bildungsbereich die nötige Einmischung in die Diskussionen um den Wert der
hauswirtschaftlichen Bildung.
Unterschiedliche Faktoren tragen dazu bei, dass die Bedeutung der Ernährung,
Verbraucher- und hauswirtschaftlichen Bildung nicht ausreichend vermittelt und
ihr spezieller Beitrag nicht eingebracht werden kann in die aktuelle
Bildungsdiskussion. So bleiben einige Bereiche des hauswirtschaftlichen
Bildungsbereiches einem traditionell engen Fachverständnis einzelner Disziplinen
überlassen (z.B. Gesundheitsbildung und Biologie) oder sind in der Imagefalle
gefangen (z.B. hauswirtschaftliche Belange). Dies hat zur Folge, dass Ernährungund Verbraucherbildung im Bildungskanon kaum berücksichtigt wird. Eine weitere
Folge ist eine Reduktion im gesamten Bildungsverständnis, das den komplexen
Herausforderungen an die Zukunftsfähigkeit individueller und gesellschaftlicher
Bildung in der Nach-PISA-Debatte nicht mehr gerecht werden kann.
PISA verwendet den Begriff literacy2 nicht ausschließlich auf den Bereich der
Lesekompetenz an, sondern erweitert die Definition der notwendigen
Kulturwerkzeuge zur Realisierung und Teilhabe und Lebensbewältigung um die
mathematische und naturwissenschaftliche Grundbildung und erklärt damit Science
for all zum Ziel. Dem von PISA vertretenen Begriff von Basiskompetenzen ist ein
verändertes Konzept von grundlegender Bildung zu eigen, das gegenüber dem
herkömmlichen Verständnis eine deutlich neue Akzentsetzung.
OECD, 2001
„The notions that schools have a responsibility to create a future society in which adults are also
mathematically literate, scientifically literate und technologically literate is a relaively recent area.“
(OECD 2000, S. 9)
1
2
1
1.1 Der Literacy-Begriff3
Allgemeinbildung
–
ein
neues
Verständnis
für
PISA führt den Begriff der „literacy“ als Begriff für eine Grundbildung in drei
Bereichen für den deutschen Sprachraum neu ein: er beschreibt die notwendigen
Kulturwerkzeuge zur Realisierung und Teilhabe an gesellschaftlichen, politischen und
kulturellen Entwicklungen.
Der emanzipatorische Charakter der Grundbildung wird stärker betont und das
Verfügen über die Grundqualifikationen als Menschenrecht herausgestellt. Massive
Einschränkungen der Literalität, bekannt als Funktioneller Analphabetismus sind mit
der PISA-Studie neu in das gesellschaftliche Bewusstsein gerückt. Gegenwärtig gibt
der Begriff also ein neues Verständnis von Allgemeinbildung an4.
Über seine traditionelle Bedeutung (Lesen, Schreiben, Rechnen – reading literacy,
writing literacy, mathematial literacy, scientific literacy,) hinaus wird Literacy auch
auf andere Bereiche (informaton literacy, media literacy, technical literacy,
democratic literacy) ausgedehnt, die als unerlässliche Kulturkompetenzen anerkannt
sind und ohne die eine Teilhabe an der Kultur behindert wird.
International – und vor allem für den Haushaltsbereich interessant -, wird auch die
Bedeutung innerhalb des Literacy- Modells von health literacy, social literacy,
financial litracy, economic literacy, cultral literacy, consumer literacy,
environmental literacy, ecological literacy und nutrition literacy als gleich
wichtig wie die anderen Literalitäten gesehen5.
Für jeden der in der Übersicht angeführten Literacy–Bereiche gilt analog zur
ursprünglichen Bedeutung: Es geht um einen Bereich der Grundbildung, der den
Anspruch einer Kulturtechnik hat und eine notwendige Voraussetzung für die
Bewältigung und verantwortliche Gestaltung der Zukunft darstellt.
ES
GIBT EINEN FUNKTIONELLEN ANALPHABETISMUS, DER FÜR DIE EINZELNEN
UNTERSCHIEDLICH ZU BEZIFFERN IST, JEDOCH IN MANCHEN RISIKOGRUPPEN KULMINIERT.
BEREICHE
Es ist deshalb besonders wichtig, die fachliche Domäne der Hauswirtschaft zu
beschreiben und konkret zu fassen, damit Leistungserwartungen und
Bildungsanspruch in Standards ausformuliert werden können. Sie müssen allerdings
immer einen Rückzug zu allgemeinen Bildungszielen aufweisen, lassen sich daraus
ableiten und daran prüfen6.
ursprünglich Literarität – das Verfügen über Schriftsprache –hat in der jüngsten Geschichte eine
Erweiterung erfahren
4
Siegried Beer: Zum Grundverständnis für die Standard- und Curriculum-Entwicklung 2004
5
Barbara Methfessel: Bildungsstandards für den Bereich Haushalt. 2003
6
Siegried Beer: Zum Grundverständnis für die Standard- und Curriculum-Entwicklung 2004
3
2
2. (Ernährungs)Bildung – wie?
Lernen durch soziales und materielles Handeln, Lernen durch Anwenden - ein an sich
allgemein gültiges Lernprinzip - hat im Fall des Lernbereichs Ernährung einen absolut
niederen akademischen Status. Während in allen Fächern Methoden des
handlungsorientierten Lernens gefördert und gefordert werden, behindert das
Imageproblem bezüglich der praktischen Anwendung von Ernährung nachhaltiges
Lernen: Lernen ist dann erfolgreich, wenn die Lernebenen von Wissen und Verhalten
übereinstimmen, das Tun reflexive Lernerfahrungen ermöglicht und als Motivator
genutzt werden kann.
2.1. Institutionelle Kooperation – ein Beitrag zur
Qualitätssicherung in der Lehrerausbildung!
Fachdidaktik Ernährung wird heute an vier verschiedenen Ausbildungsinstitutionen
gelehrt: Universität, Berufspädagogische Akademien, Agrarpädagogische Akademie
(einschl. Ausbildung für Beratung) und Pädagogische Akademien. Ernährung ist ein
wesentliches Lernziel in der Volksschule und ein Unterrichtsgegenstand in der
Hauptschule, im wirtschaftskundlichen Realgymnasium, in mittleren und höheren
humanberuflichen Schulen, an landwirtschaftlichen Fachschulen und an höheren
Bundeslehranstalten für Land- und Ernährungswirtschaft.
Die unterschiedlichen Ausbildungsstrukturen und Schulprofile fordern zum Vergleich
der didaktischen Konzepte heraus, wodurch die Entwicklungen in der Fachdidaktik
Ernährung und Verbraucherbildung vorangetrieben, Synergien genutzt und die
Professionalisierung der Ausbildner/innen im Lernbereich Ernährung unterstützt
werden kann.
Ernährungsbildung hat in Österreich mit erheblichen Image- und
Akzeptanzproblemen zu kämpfen. Eine Erklärung dafür ist, dass Ernährungsbildung
aus der hauswirtschaftlichen Bildung erwachsen ist und Bildung für den Haushalt einem traditionell weiblichen Zuständigkeitsbereich - mehr als Privatsache denn als
notwendige Allgemeinbildung wahrgenommen wird.
Ernährungsbildung hat auch deshalb mit Imageproblemen zu kämpfen, weil die dafür
notwendige Fachdidaktik maßgeblich von Fachdidaktiken anderer Sachbereiche
abweicht und dies im Sachunterricht der Volksschule keine Berücksichtigung findet.
2.2 Die Forderung nach einer politischen Ökonomik des
Privathaushaltes7
Anlass zur Formulierung eines Entwurfs zu einer politischen Ökonomik des
Privathaushalts sind Erkenntnisse über einen erschreckenden Wissenstand von
Jugendlichen und Erwachsenen über die Ökonomie des Alltags. Die Folgen dieses
Mangels gehen bis zu Verarmungsprozessen hin.
7
Michael Burkhard Poirkowsky in: Fokus Haushalt. 2003
3
Als Ursache muss auch das Bildungsangebot gesehen werden. Dieses System
ignoriert die Wichtigkeit der Kompetenzen zur Bewältigung des Alltags. Der
Modernisierungsprozess in unserer Gesellschaft kann nur dann gelingen, wenn die
Menschen ihre Aufgaben, Grenzen und Möglichkeiten erkennen.
Es ist erforderlich, ein präventives Bildungsangebot bereits im Kinder- und
Jugendalter zu etablieren um die Gesellschaft mit Kompetenzen ausstatten zu
können, die ihnen auch ein lebenslanges Lernen auf diesem Sektor ermöglichen.
Ohne Grundausstattung wird der Anschluss verloren. Diese Ausstattung sollte bereits
im allgemein bildenden Schulwesen geschehen.
2.3. Die Konsequenzen des Umbruchs der Moderne zur
Postmoderne in der hauswirtschaftlichen Bildung8
Vorweg:
Der Begriff Postmoderne ist im Zusammenhang mit dem Begriff der Moderne bzw.
der Modernisierung zu verstehen. Gemeint sind mit Moderne die Wandlungen in der
sozialen und ökonomischen Struktur westlicher Gesellschaften von Agrar- zur
Industriegesellschaften.
Ende des 20. Jahrhunderts kam es zu einem ähnlichen Wandel von der Industrie- zur
Dienstleistungsgesellschaft. In den Philosophie- und Sozialwissenschaften wird dieser
Übergang von der Moderne zur Postmoderne gedeutet.
Die vorherrschende Orientierung in der österreichischen Diskussion um
Bildungsstandards auf Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften bergen für
das Fach Ernährung und Haushalt eine besondere Herausforderung. Setzt sich in
dieser Diskussion der (international längst überholte) so genannte bürgerliche
Bildungskanon durch, dann erhalten die lebensweltorientierten Fächer keinen oder
nur einen statusmäßig untergeordneten Platz. Dies betrifft auch den Sachunterricht
sowie technische und wirtschaftlich orientierte Fächer.
Dabei wird Wirtschaft und Technik aufgrund des öffentlichen und
wirtschaftrelevanten Status noch eine gewisse Wichtigkeit zugesprochen. Das Fach
Ernährung und Haushalt orientiert jedoch auf die private Alltagsbewältigung und ist
stark durch die körper- und damit naturbedingten alltäglichen Abhängigkeiten des
Menschen bestimmt (vgl. Methfessel 1994), womit es sich für traditionelle Denker als
kulturtragende oder -vermittelnde Bildung disqualifiziert.
Wir sehen daher die Einmischung und Beteiligung unserer Fachdidaktik an der
Diskussion um Bildungsinhalte und -standards als dringend geboten.
2.3.1 Aktuelle Diskussion und Position der Fachdidaktik
Übergeordnete Bildungsziele, zu denen das Fach (bzw. der Lernbereich) beitragen
will, sollten die Bestimmung der Kompetenzen, Curricula und Standards leiten.
8
Michael Burkhard Poirkowsky in: Fokus Haushalt. 2003
4
Bildungsziele beinhalten ein „bestimmtes Verständnis der Bedeutung, die ein Fach
oder Lernbereich für die persönliche Entwicklung hat und worin seine
gesellschaftliche Funktion besteht“9 . Sie dienen (nach Klieme et al., ebd.) der




Entwicklung der individuellen Persönlichkeit,
Aneignung von kulturellen und wissenschaftlichen Traditionen,
Bewältigung praktischer Lebensanforderungen,
aktiven Teilname am gesellschaftlichen Leben.
Der Lebensweltbezug des Faches und sein expliziter Auftrag, Grundkompetenzen zur
Lebensführung zu vermitteln, können der so formulierten Funktion von Bildungszielen
in besonderer Weise entsprechen.
Lebensführung ist eine Aufgabe, die in der (Spät-, Post-)Moderne immer breitere
Kompetenzen erfordert und zunehmend anspruchsvoller wird10. Die Komplexität der
Lebenswelt spiegelt sich in vielen Alltagsaufgaben und die Vorbereitung auf die
Alltagsbewältigung kann sich nicht in der Aneignung von segmentiertem Wissen
erschöpfen.
Wir brauchen für die Alltagsbewältigung ebenso eine ‚Literacy’, wie für Lesen und
Schreiben. Ein funktionaler Analphabetismus ist auf vielen Ebenen (ökonomisch,
sozial, ökologisch etc.) von gravierenden Folgen für Individuum und Gesellschaft
begleitet11.
Der Fokus der hauswirtschaftlichen Bildung
Anders als die meisten schulischen Fächer, wie Sprachen oder Geschichte, die einen
durch ein Sachgebiet zu begrenzenden Lehr-Lernbereich umfassen, ist der
Inhaltsbereich des Faches Ernährung und Haushalt durch seine Perspektive auf den
Haushalt als Institution der Alltagsbewältigung der Menschen bestimmt.
Der Fokus der hauswirtschaftlichen Bildung richtet sich auf den handelnden
Menschen, der seinen Alltag bewältigt und sein Leben gestaltet, und zwar

im Rahmen des Haushalts, der die institutionelle Basis für die konkrete
Realisierung der Alltagsbewältigung und Lebensgestaltung bietet,

in Interaktion mit der sozialen Gemeinschaft (meist Familie oder Partner/in),
mit der er zusammen seinen Alltag organisiert,

als verantwortlicher und abhängiger Teil des natürlichen, kulturellen und
sozialen (d. h. gesellschaftlichen) Umfeldes.
Die übergeordneten Bildungsziele sowie die angestrebten Kompetenzen und
Standards sind wesentlich durch die Funktionen des Haushalts bestimmt.
Bisher wurden als (Familien-)Haushaltsfunktionen im Allgemeinen
 die ökonomische,
 die Sozialisations-,
 die Regenerations- und
 die generative Funktion
Klieme et al. (2003) : S. 14
vgl. Schlegel-Matthies 1998; 2003; Methfessel 1999; Thiele-Wittig 2000
11
vgl. von Schweitzer 2003
9
10
5
genannt und dies auch meist mit Orientierung auf die vom Haushalt zu erbringenden
Leistungen.
Piorkowsky12 erweiterte diese Funktionen unter Berücksichtigung des
gesellschaftlichen Wandels:
„Aber in postmodernen13 Gesellschaften sind zusätzliche, andere Funktionen
gefordert; und diese sollten nicht normativ an Maßstäben traditioneller oder
moderner Gesellschaften gemessen werden. Ich sehe durchaus auch einen
Zugewinn an gesellschaftlichem Leistungspotential – im Sinne von erwünschter
Aufgabe und möglicher Leistung – in folgenden postmodernen Haushalts- und
Familienfunktionen:

Funktion der individuellen Autonomie, d..h. die Betonung von
Diversität statt Konformität, sowie die Ablehnung von Hierarchie und
Diskriminierung, insbesondere im Hinblick auf ethnische Gruppen und
soziale Normen, z. B. Geschlechterverhältnisse;

Funktion der individuellen Lebensqualität, d..h. das Recht auf
Versuch und Irrtum, nach den eigenen Vorstellungen glücklich werden
zu können;

politische Funktion, d..h. mehr Mitsprache in der formalen Politik, aber
auch mehr informelles Bürgerengagement (passives Wahlrecht eröffnet
lediglich eine Möglichkeit politischer Teilhabe, die Beteiligung an
Lichterkette und Baumbesetzungen sind andere, neue Formen
politischer Aktivität);

ökologische Funktion, d.h. Aktivitäten zur Umweltschonung bei
Güterbeschaffung, Haushaltsproduktion und Konsum;

Funktion globaler Solidarität, d.h. die Anerkennung von kulturellen
Unterschieden und die Akzeptanz aller Nationen und ethnischen
Gruppen sowie das Streben nach Wohlstandsausgleich auf globaler
Ebene“
Die Bewältigung dieser Funktionen muss sich in den Bildungszielen widerspiegeln
und verlangt umfassende Kompetenzen.
2.3.2 Die Konsequenzen
Aus haushaltswissenschaftlicher Perspektive sind folgende Wandlungstendenzen von
Bedeutung:
 Die Pluralisierung der Lebens- und Erwerbsformen bringen eine Ablösung der
Dominanz der Normalfamilie mit sich.
 Mit der Auflösung der oft lebenslangen Bindung der Ehe und Familie sowie
Beruf im gleichen Betrieb kommt es auch zur Auflösungen starrer
Rollenzuweisungen sowie zu einer Fragmentierung individueller Biographien.
Piorkowsky (2000): S. 19 f.
Auf die Diskussion, ob es sich um postmoderne oder vielmehr (immer noch) moderne
Entwicklungen handelt, soll hier nicht weiter eingegangen werden. Der Fokus liegt hier darauf, dass
die Funktionen erweitert wurden und dass sie Individuum und Gesellschaft, zumeist in ihrer
Wechselwirkung, betreffen.
12
13
6
 Mit der Wandlung der Märkte und der öffentlichen Versorgungsangebote ist
die Verdrängung der sozialen Marktwirtschaft durch die Globalisierung sowie
die Verschlankung des Sozialstaats gemeint.
 Spätestens seit Aktien für Jedermann zugänglich sind (z.B. Telekom) wird klar,
dass die Neuordnung von öffentlicher und privater Vorsorge in Zukunft alle
Haushalte betreffen wird.
 Neue Verhaltensanforderungen bedeuten eine Erweiterung des Werte- und
Rollenkanons um neue ethische Prinzipien, die mit den alten Normen in
Konkurrenz treten. Gefordert wird fairer Handel sowie Nachhaltigkeit bei
Produkten und Konsum.
 Neue
informations- und Kommunikationssysteme bedeuten neue
Zugangsweisen zum Erwerb von Wissen und Gütern. Experten warnen vor
einer digitalen Spaltung durch das Internet in User und Nichtuser.
 All dies führt zu einer Ausdifferenzierung der Mittelstandsgesellschaft.
Ein mögliches Grundkonzept für die ökonomische Allgemeinbildung in
der Schule14
 Entdichotomisierung
bedeutet
die
Verabschiedung
von
der
eindimensionalen Sicht auf die Haushalte zugunsten einer differenzierten Sicht
auf die Mehrdimensionalität des Wirtschaftens.
 Entbanalsierung bedeutet, die privaten Haushalte und Familien nicht als
schwächstes Glied in der Kette zu sehen, sondern als die maßgebliche
Grundeinheit für Wirtschaft und Gesellschaft zu begreifen.
 Entberuflichung bedeutet, die berufsfeldorientierten Bildungsinhalte den
berufsbildenden Schulen bzw. Hochschulen zu überlassen. Wirtschaftliche
Allgemeinbildung bringt keine kleinen „Betriebs- und Volkwirte“ daher.
3. Zu den Voraussetzungen von Bildungsstandards15
Bildungsstandards brechen mit der Vorstellung, dass die Angabe des
Unterrichtstoffes tatsächlich auch angibt, was gelernt wird. Lehrpläne sollten bisher
das Lehrangebot sichern, es gab aber keine Verpflichtung, wie der Lernerfolg
sichergestellt werden sollte. Mit den Bildungsstandards soll nun angegeben werden,
zu welchem Bildungsergebnis sich Schulen verpflichten. Sie erhalten damit die
Verantwortung, diese Standards auch zu erreichen.
Bildungsstandards16 (im Sinne der Mindeststandards) haben die Aufgabe,
•
‚Mindestwissen und -können‘ zu sichern,
•
‚Mindestbildung‘ zu gewährleisten,
•
schulspezifische Profile und Wege zu gewährleisten,
•
nach Schülerinnen und Schülern zu differenzieren.
Michael Burkhard Poirkowsky in: Fokus Haushalt. 2003
Barbara Methfessel: Bildungsstandards für den Bereich Haushalt. 2003
16
nach Klieme et al. 2003, S. 13ff. und 51ff
14
15
7
Für die hauswirtschaftliche Bildung ist wesentlich, dass die Lehrkräfte selbst über
ausreichende Kompetenzen verfügen, die angeführten Kompetenzen und Inhalte zu
analysieren. Sie müssen hinter abstrakten Formulierungen erkennen, in welchen
Bereichen, über welche Themen und Inhalte sie welche Grundkompetenzen zur
Lebensbewältigung und -gestaltung im Haushalt vermitteln können und sollten. Dazu
ist ein umfassendes und reflektiertes Fachwissen der Lehrkräfte Voraussetzung.
Unterschiedliche Typen von Standards17
Bildungsstandards
- Kompetenzstandards
- Content standards
- Performance standards
Qualitätsstandards
- Input-Standards
- Prozess-Standards
- Opportunity Learn-Standards
3.1 Vom Bildungsverständnis zum Bildungskonzept
Nicht erst seit der PISA-Studie, aber durch sie forciert, zeigen
wissenschaftliche Befunde, dass die Organisation der Schul- und
Lebenszeit für Lernen und Leben der Jugendlichen dysfunktional ist. Der
Erwerb von Kompetenzen die in lebensnahen Situationen aktiviert und
genutzt werden können, ist eingeschränkt.
Zukunftsfähige Lehr- und Lernarrangements sind darin zu messen, ob sie:
- Verständnisintensives Lernen mit Blick auf anwendungsfähiges Wissen
anregen
- Lernen handlungsorientiert und problemlösend gestalten
- Dem Lernen einen hohen Stellenwert im Lernprozess einräumen
- Für den Umgang mit Komplexität qualifizieren
- Die Eigenaktivität und das Selbstwirksamkeitserleben der Lernenden
fördern
- Individuelle Lernwege ermöglichen
- Neugier, Exploration und Weiterlernen stimulieren18
Der Erwerb von systematisch-symbolischem Wissen wird dabei aber keineswegs
negiert.
A) Bildungsziele
Übergeordnete Bildungsziele sollten die Bestimmung der Kompetenzen, Curricula und
Standards leiten. Bildungsziele beinhalten ein „bestimmtes Verständnis der
Bedeutung, die ein Fach oder Lernbereich für die persönliche Entwicklung hat und
17
18
Klieme 2004
Edelstein & de Haan, 2003, S. 18
8
worin seine gesellschaftliche Funktion besteht19. Sie enthalten aber auch
transnationale Bildungsziele, die durch die Menschenrechte, die demokratischen
Werte und die nachhaltige Entwicklung begründet werden.
Daraus leiten sich dann zentrale Schlüsselkompetenzen ab, die für eine erfolgreiche
Gestaltung des Lebens und eine funktionierende Gesellschaft unabdingbar sind.
Bildungsziele für hauswirtschaftliche Bildung20
Eigen- und sozialverantwortliche Lebenserhaltung, -führung und –gestaltung:
Bedürfnis- und bedarfsorientierter nachhaltiger Umgang mit Ressourcen
Sicherung der Lebensqualität und Förderung der Alltagskultur
Eigen- und sozialverantwortlicher Umgang mit Gesundheit und Krankheit
Individuell förderliche und sozial verträgliche Kultur des Zusammenlebens in
Haushalt, Familie, Gemeinschaft, Gesellschaft
 Entwicklung und Erhalt von Humanvermögen im generationsübergreifenden
Kontext
 Zukunftsgerechte Gestaltung von Wirtschaft, Sozialleben und natürlicher
Umwelt





Bildungsziele erfordern das Festsetzen von Kompetenzen, um erreicht werden zu
können.
B) Schlüsselkompetenzen21
Zentrale Schlüsselkompetenzen sind z.B. im zivilgesellschaftlichen Kontext
verantwortlich zu handeln, die Kompetenz mit den Instrumenten der Kommunikation
und des Wissens verantwortlich umzugehen und die Kompetenz in sozialen Gruppen
bestehen und handeln zu können
Hier ist zu fragen, was hauswirtschaftliche Bildung zu Bildungszielen und
Schlüsselqualifikationen beitragen kann:
- um notwendige Kulturwerkzeuge zu beschreiben
- um einen spezifischen Beitrag zur Anschlussfähigkeit an das Gerüst der
Schlüsselkompetenzen zu gewährleisten
- um der Gefahr zu begegnen, dass mit der Definition eines Kanons an
Schlüsselqualifikationen und den sich daraus ableitenden Standards ,
Inhalten und Aufgaben lediglich eine Pseudoauthentizität zu schaffen.
C) Kompetenzen
Der
Kompetenzbegriff
wird
in
unterschiedlichen
Bedeutungen
und
Bedeutungsebenen oftmals unreflektiert nebeneinander gebraucht.
Sowohl die OECD als auch die PISA-Studie stützen sich auf einen Kompetenzbegriff,
der von Franz E. Weinert22 geprägt wurde:
Kompetenzen sind danach „die bei Individuen verfügbaren oder von ihnen
erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, bestimmte Probleme zu lösen,
19
20
21
22
Klieme (2003)
Barbara Methfessel (2003): Bildungsstandards für den Bereich Haushalt.
DeSeCo Strategy paper,. 2002, p. 11-14
Weinert, F. E. (2001) S. 27f
9
sowei die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen
Bereitenschaften und Fähigkeiten, die Problemlösungen in variablen Situationen
erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen können“
Die individuelle Ausprägung lässt sich nach Weinert beschreiben mit: Fähigkeit,
Wissen, Verstehen, Können, Handeln, Erfahrung und Motivation.
Kompetenzen entsprechen nicht einem abstakten Wissen, sind kein Bündel von
Einstellungen und auch keine formalen Fertigkeiten. Sie sind an spezifische
Gegenstände, Inhaltsbereiche, Wissens- und Fähigkeitsbereiche gebunden.
Für die Ernährungs- und Verbraucherbildung ist es nicht sinnvoll, Kompetenzen und
Schlüsselkompetenzen konkurrierend zu sehen.
Kompetenzen werden
 von Wissen fundiert
 durch Werte konstituiert
 als Fähigkeiten disponiert
 durch Erfahrungen konsolidiert
 auf Grund von Willen realisiert
Kompetenzen müssen
 abprüfbar sein
 so allgemein gehalten sein, dass sie den Gegenstand „Privater Haushalt“
beschreiben und für mehrere Inhaltszuweisungen gültig sind
 die unerlässlichen Qualifikationen für den privaten Haushalt beschreiben
 auf mehreren Stufen beschreibbar sein
 Kompetenzbereichen zuzuordnen sein
Kompetenzstufen
Diese geben an, welche Kompetenzen am Ende einer „Bildungsphase“ erreicht
werden sollen. Die Kompetenzstufen wurden international so konzipiert, dass
durchschnittlich fähige Schülerinnen und Schüler einer Stufe eine durchschnittlich
schwierige Aufgabe dieser Stufe in 62 Prozent der Fälle lösen. Von allen Schülerinnen
und Schülern, die sich einer Kompetenzstufe zuordnen lassen, kann weiterhin
erwartet werden, dass sie mindestens die Hälfte der Aufgaben dieser Stufe korrekt
lösen.
D) Bildungsstandards
Ein nationales, aber auch transnationales Bildungsverständnis, die Bildungsziele und
die Kompetenzausprägungen liefern auch in der Ernährungs- und Verbraucherbildung
die Grundlage für die Formulierung der
- Bildungsstandards
- Der Kerncurriculumentwicklung
- Der Evaluation
Standards werden für das Ende der Grundschulzeit, das Ende der Pflichtschulzeit
schulformübergreifend als Mindeststandard und als transparent gemachter
Bildungsanspruch der Schülerinnen und Schüler formuliert.
10
Die Qualiätskriterien23 für Standards sind:
-
Fachlichkeit
Fokussierung
Kumulativität
Verbindlichkeit für alle
Differenzierung
Verständlichkeit
Realisierbarkeit
Für die beteiligten Fächer und ihre Didaktik gilt es nun, Evaluationsinstrumente zu
entwickeln, die von Lehrkräften unabhängig von „Testspezialisten“ für die
Unterrichtshandhabung zu entwickeln.
Bildungsstandards in den Fächern sind auch Instrumente zur Schulentwicklung- wir
müssen daher die Qualität und Bedeutung des Faches unter Beweis stellen.
Bildungsstandards dienen der
 Entwicklung der individuellen Persönlichkeit
 Aneignung von kulturellen und wissenschaftlichen Traditionen
 Bewältigung praktischer Lebensanforderungen
 Aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben
Bildungsstandards dienen nicht der individuellen Leistungsbewertung!
4. Praktischer Bezug zwischen Bildungsstandards
Bildungskompetenzen an Hand von 2 Beispielen
und
Beispiel 1
(1) Problem
Planen und Zubereiten einer Speise für zwei Personen (Zeitvorgabe: ca. 45 Minuten).
Immer zwei Schülerinnen/Schüler bekommen zusammen ein Paket mit
Lebensmitteln. Die enthaltenen Lebensmittel sollen alle verwendet werden.
Restmengen
dürfen
übrig
bleiben.
Gewürze
und
Kleinmengen
der
Grundnahrungsmittel sind im Vorrat. Rezeptnachschlagemöglichkeiten
sind vorhanden.
(2) Niveaubeschreibung
Niveaustufe A
Die Schülerinnen und Schüler bereiten eine einfache Speise arbeitsteilig zu, decken
den Tisch. Bei der Nahrungszubereitung und der anschließenden Aufräumaktion
werden Hygieneregeln beachtet.
Niveaustufe B
23
Klieme et al. (2003) : S. 18
11
Die Schülerinnen und Schüler wenden mehrere Zubereitungsarten/Garmethoden an
und können die jeweilige Entscheidung begründen.
Niveaustufe C
Die Schülerinnen und Schüler planen auf der Grundlage des Ernährungskreises/der
Ernährungspyramide eine bedarfsgerechte Speise für eine ausgewählte
Personengruppe. Bei der Lebensmittelauswahl beachten sie die Jahreszeit.
Beispiel 2
(1) Bezug zu den Bildungsstandards
Die Schülerinnen und Schüler einer Gruppe
 wissen um Essstörungen, mögliche Folgen, institutionelle Hilfen und Hilfe
durch Familie und Angehörige
 kennen institutionelle Einrichtungen zur Hilfestellung
 erarbeiten Lösungsmöglichkeiten für die Konfliktsituation Eltern-KinderHaushalt- Beruf-Partnerschaft
(2) Problem
Das Erscheinungsbild, die Möglichkeit zur Aktivierung/Motivation sowie die
Belastbarkeit einer Schülerin/eines Schülers (nach Wahl) hat sich im Verlauf der
letzten drei Monate grundlegend verändert! Was kann getan werden?
(3) Niveaubeschreibung = Kompetenzstufen
Niveaustufe A
Die Schülerinnen und Schüler vermuten, dass möglicherweise eine Essstörung
vorliegt. Sie erkennen darin eine Lebenssituation in der Hilfe benötigt wird. Sie
kennen Möglichkeiten zur Recherche nach institutioneller Hilfe und wissen um den
vorsichtigen Umgang mit Informationen aus der Presse, dem Internet, ...
Niveaustufe B
Die Schülerinnen und Schüler nennen institutionelle Einrichtungen die hilfreich dabei
sind, Problemsituationen zu bewältigen. Sie beschreiben die Arbeitsweise einer
Institution ihrer Wahl.
Niveaustufe C
Die Schülerinnen und Schüler reflektieren am Fallbeispiel die Familiensituation eines
Betroffenen. Sie erkennen die Bedeutung und die Aufgabe aller Beteiligter um der
betroffenen Person Hilfestellungen zu geben.
12
5. Beitrag des Faches Ernährung und Haushalt zur Bildung
Das Fach Ernährung und Haushalt vermittelt fächerübergreifende, aber auch
alltagstaugliche Basiskompetenzen. Damit ist EH auf der Sekundarstufe 1 als Impuls
und Quelle für Kompetenzen zur Bewältigung des täglichen Lebens, die einen
nachhaltigen und der Gesundheit förderlichen Lebensstil ermöglichen, zu sehen: der
Gesundheit förderliche Lebensmittel auswählen und nährstoffschonend verarbeiten
können, sich als KonsumentIn verantwortungsbewusst am Markt zurechtfinden, die
Konsumentenrechte nutzen und interessiert verfolgen; den Haushalt als Ort der
sozialen Zusammenlebens wahrnehmen und Wert schätzen können, die
interkulturelle Handlungsfähigkeit zu verbessern, die Zusammenhänge zwischen
individuellem Lebensstil und persönlicher Gesundheit kennen.
5.1 Schlüsselkompetenzen, die im Fach Ernährung und Haushalt
erworben werden sollen:
-
-
Lebensmittel gesundheitsförderlich auswählen
Soziale Kompetenzen (Verantwortung übernehmen, Hilfe leisten, Hilfe
annehmen, Kommunikation, Regeln in der Zusammenarbeit einhalten,
Teamfähigkeit, Verständnis und Einsicht in andere Kulturen,...)
Arbeits- und Sachstrukturen erkennen und selbst schaffen: Orientieren, planen
und entscheiden, reflektieren
Lern- und Arbeitsergebnisse präsentieren und bewerten
Informationen beschaffen, erfassen, bearbeiten, bewerten und nach
Fragestellungen beurteilen
Kommunikation mit Argumenten begründen (Verbraucherbildung,
Ernährungsbildung)
Selbsteinschätzungsfähigkeit schulen
5.2 Kompetenzbereiche des Faches
Demnach sollen die Schülerinnen und Schüler,
 Lebensmittelqualität nach gesundheitlichen Aspekten bewerten können.
 Basisernährungswissen situationsangemessen und adressatengerecht
anwenden können.
 Ökologische, wirtschaftliche und soziale Folgewirkungen in Bezug auf die
Auswahl der Lebensmittel abschätzen können.
 Einfache Rezepte und Gebrauchsanweisungen in die Praxis umsetzen können
 Eigenes Ernährungsverhalten reflektieren und zu ernährungsphysiologischen
und psychologischen Aspekten in Beziehung setzen
 Soziale Grundregeln bei der Ess- und Tischkultur in das eigene Verhalten
integrieren
 Verstehen wie persönliche, kulturelle und soziale Gegebenheiten eigene und
fremde Essgewohnheiten beeinflussen
 Kreativität und Engagement einsetzen bei der Gestaltung von Speisen und
Bereichen der Ess- und Tischkultur
 Einfache Aufgaben übernehmen und sachlich richtig ausführen und bewerten
können
13










Grundlagen der Lebensmittelkennzeichnung verstehen und anwenden
Unterschiedliche Lebensformen und deren individuelle, berufliche und
gesellschaftliche Wechselbeziehung kennen
Formen des Zeit-, Stress- und Konfliktmanagements kennen und
situationsgerecht anwenden
Information und Beratung beschaffen und auswerten können
Die Einflüsse auf das eigene Konsumverhalten reflektieren können
Finanzielle Ressourcen managen können
Werbung und Information unterscheiden können
Das Prinzip der Nachhaltigkeit als durchgängiges Lebensstilprinzip verstehen
Hygiene als durchgängiges Prinzip verstehen und anwenden
Grundlagen von Sicherheitsmanagement und Arbeitsorganisation verstehen
und anwenden
6. Kommentierte Kompetenz- und Standardbeispiele
Kompetenzen
Lebensmittelqualität nach
gesundheitlichen,
haushälterischen und
ökologischen Aspekten
bewerten können.
Basisernährungswissen
situationsangemessen und
adressatengerecht
anwenden können.
Aufgabenbeispiele zur Überprüfung der
Standards
Standard: Die Schülerin, der Schüler kennt Methoden
zur Bewertung von Lebensmittelqualität nach
ökologischen, sozialen und ökonomischen Kriterien.
Mögliche Differenzierungen
- Kriterien zur Bewertung von Lebensmitteln an
Beispielen anwenden
- Lebensmittel und Gerichte nach den Prinzipien
einer Produktlinienanalyse bewerten
- Preis-Leistungsverhältnis analysieren und
bewerten
- Die Vorteile der biologisch produzierten
Lebensmittel erklären können
Standard: Die Schülerin, der Schüler kennt die
Aufgaben der Lebensmittelinhaltsstoffe und ist in der
Lage, für sich geeignete Lebensmittel entsprechend
ihrer Funktionen und bezogen auf das eigene
Ernährungsverhalten auszuwählen
Mögliche Differenzierungen
Gerichte nach ihrer Zusammensetzung hinsichtlich der
Energiespender analysieren können
- Versteckte Fette in Lebensmittel identifizieren
können
- Energiespender von Nichtenergiespendern
unterscheiden können
- Technologisch bearbeitete von nichtbearbeiteten
14
Einfache Rezepte und
Gebrauchsanweisungen in
die Praxis umsetzen
können
Lebensmitteln unterscheiden können
- Ein Gericht in einzelne Lebensmittel zerlegen
können und im Ernährungskreis/der
Ernährungspyramide einordnen können und
notwendige Ergänzungen herausarbeiten
- Fastfood-Gerichte nach ihrer Zusammensetzung
an Hand einer Nährwerttabelle analysieren und
notwendige Ergänzungen festlegen
- Lebensmittel und Gerichte ihrem möglichen
Einsatz im Rahmen der Mahlzeiten zuordnen
- Lebensmittel der Saison/ der Region auswählen
können
- Nährwerttabelle einsetzen können
- Zutatenliste erklären können
- Einfache Tests zur Bestimmung von
Inhaltsstoffen anwenden und erklären können
- Proteinreiche LM und kohlenhydratreiche LM
sowie vitamin- und mineralstoffreiche LM
unterscheiden und erkennen können
Standard: Die Schülerin, der Schüler versteht die
Anweisungen und Angaben in Rezepten und anderen
Arbeitsanweisungen und kann sie fachgerecht
umsetzen.
Mögliche Differenzierungen
- Die Vorarbeiten für die Durchführung eines
Rezeptes wissen und anwenden
- Arbeitsschritte in einem Rezept in eine
Reihenfolge bringen können
- Lebensmittel und Mengen in einem Rezept
zuordnen
- Lebensmittelmengen bereit stellen können
- Rezepte in Partnerarbeit sinnvoll gliedern
- Rezeptanweisungen und Arbeitsgeräte in
Beziehung bringen
- Rezepte kreieren und darstellen können
- Verantwortung für einen Arbeitsgang
übernehmen
- Einfache Rezepte selbständig durchführen
können
- Arbeitsanleitungen lesen und nachmachen
können
- Professionelle, vielseitig verwendbare
Arbeitstechniken beherrschen und anwenden
- Technische Hilfen sicher und professionell
einsetzen können
- Maßeinheiten richtig einsetzen können
Verstehen wie persönliche, Standard: Die Schülerin, der Schüler kann persönliche,
kulturelle und soziale
soziale und kulturelle Beeinflussungen von Essverhalten
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Gegebenheiten eigene und beschreiben und den Selbstbezug herstellen.
fremde Essgewohnheiten
beeinflussen
Mögliche Differenzierungen
- Lebensqualität aus lokaler- und globaler Sicht
erkennen können
- Die Beeinflussungen auf den persönlichen
Lebensstil erklären und sich selbst dabei
einordnen können
Unterschiedliche
Standard: Die Schülerin, der Schüler versteht die
Lebensformen und deren
Abhängigkeiten und Beeinflussungen für die Gestaltung
individuelle, berufliche und des individuellen Lebensstils und ist in der Lage einen
gesellschaftliche
Problembereich aufzufinden und einen Lösungsansatz
Wechselbeziehung kennen dafür zu entwickeln
Mögliche Differenzierungen
- Unterschiedliche Lebensbedingungen im
Singlehaushalt, Partnerhaushalt und
Familienhaushalt analysieren können
- Zu neuen Lebens- und Arbeitsformen Stellung
beziehen können
- Die Auswirkungen von neuen Arbeitsformen auf
die Mitwelt erklären können
- Den Wert des Schutzes der Privatsphäre
begründen können
Eigenes
Standard: Die Schülerin, der Schüler kennt die
Ernährungsverhalten
Regelmechanismen für Hunger, Durst und Appetit und
reflektieren und zu
ist in der Lage sein eigenen Ernährungsverhalten
ernährungsphysiologischen reflektiert darzustellen.
und psychologischen
Aspekten in Beziehung
Mögliche Differenzierungen
setzen
- Fallbeispiele analysieren und in Beziehung zum
eigenen Ernährungsverhalten setzen
- Ernährungsprotokoll führen und darstellen
können
- Die psychologische Bedeutung des Essens
anhand von Bildern erklären können
Soziale Grundregeln bei
Standard: Die Schülerin, der Schüler kann ein Gedeck
der Ess- und Tischkultur in für eine Speisenfolge decken und zeigt sozial
das eigene Verhalten
verträgliches Verhalten bei Tisch.
integrieren
Mögliche Differenzierungen
- Ein einfaches Gedeck decken können
- Das Essverhalten sozialen Grundregeln anpassen
- Andere Ess- und Tischkulturen aus interkultureller
Sicht bearbeiten
Kreativität und
Standard: Die Schülerin, der Schüler zeigt Engagement
Engagement einsetzen bei und Kreativität durch individuelle Lösungen in der
der Gestaltung von Speisen Gestaltung von Speisen und durch die Erfüllung der
und Bereichen der Ess- und gestellten Aufgaben
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Tischkultur
Einfache Aufgaben
übernehmen und sachlich
richtig ausführen und
bewerten können
Mögliche Differenzierungen
- Einen Festtagstisch gestalten können
- Lebensmittel und Speisen dekorativ gestalten
- Eine Speise individuell gestalten
- Eine Dekoration an mehreren Gerichten
nachmachen
Standard: Die Schülerin, der Schüler kann Aufgaben
strukturiert durchführen und die Ergebnisse bewerten.
Mögliche Differenzierungen
- Einkauf nach Einkaufsliste durchführen können
- Nacharbeiten oder Sonderaufgaben mit
Verantwortung und fachlich richtig ausführen
Grundlagen der
Standard: Die Schülerin, der Schüler kann anhand von
Lebensmittelkennzeichnung praktischen Beispielen die wesentlichen Kriterien der
verstehen und anwenden
Lebensmittelkennzeichnung erklären und kritische
Bereiche erkennen.
Information und Beratung
beschaffen und auswerten
können
Formen des Zeit-, Stressund Konfliktmanagements
kennen und
situationsgerecht
anwenden
Mögliche Differenzierungen
- Grundregeln der Lebensmittelkennzeichnung an
eigenen Kreationen anwenden können
- Zutatenlisten erklären können
- Den Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeitsund Verfallsdatum erläutern können
- Lebensmittel nach ihrer Zutatenliste bewerten
- Verarbeitungs- und Lagerhinweise identifizieren
und anwenden
Standard: Die Schülerin, der Schüler kann Information
und Beratung einfordern, verarbeiten und bewerten.
Mögliche Differenzierungen
- einfache Konsumentenrechte im Rollenspiel
einfordern
- Informationsgespräche vor einem Kauf führen
können
- Vorbereitungen auf einen Produktkauf simulieren
Standard: Die Schülerin, der Schüler kann Aufgaben
strukturiert und zeitökonomisch durchführen und
organisatorische Maßnahmen dabei zielorientiert
einsetzen.
Mögliche Differenzierungen
- Bedarf und Bedürfnis unterscheiden können
- Zeitliche und organisatorische Abläufe bei der
Planung von Arbeiten ordnen und zuteilen
können
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Werbung und Information
unterscheiden können
Die Einflüsse auf das
eigene Konsumverhalten
reflektieren können
Finanzielle Ressourcen
managen können
Standard: Die Schülerin, der Schüler kennt Kriterien,
wie Werbung und Information unterschieden werden
können und setzt diese Kriterien auch ein.
Mögliche Differenzierungen
- Informationsquellen beschaffen, bewerten
- Werbematerialien erläutern
- Werbetricks anhand von Werbematerial erklären
können
Standard: Die Schülerin, der Schüler kennt die
Beeinflussungen auf das Kaufverhalten und kann das
eigene Konsumverhalten reflektiert darstellen
Mögliche Differenzierungen
Fallbeispiele analysieren und in Beziehung zum
eigenen Konsumverhalten setzen
- Bedürfnis von Bedarf unterscheiden können
- Bedürfnisse in unterschiedlichen Lebensphasen
darstellen können
Standard: Die Schülerin, der Schüler kennt
Maßnahmen zur Organisation der finanziellen
Ressourcen und erkennt Problembereiche des eigenen
Konsumverhaltens
Mögliche Differenzierungen
- Wege der Finanzierung von Gütern kennen
- Einige Vor- und Nachteile verschiedener
Finanzierungsformen erklären können
- Ein Ausgabenbuch für das Taschengeld führen
können und den Umgang mit dem Taschengeld
bewerten
- Strategien zur Vermeidung von Schulden erklären
können
- Haushaltseinkommen und Haushaltsausgaben
auflisten können
Das Prinzip der
Nachhaltigkeit als
durchgängiges
Lebensstilprinzip verstehen
und akzeptieren
Standard: Die Schülerin, der Schüler kann die
Zusammenhänge zwischen Lebensstil und den
Auswirkungen auf die Mitwelt darstellen und erkennt
Problembereiche.
Mögliche Differenzierungen
- Einkauf müllvermeidend durchführen
- Putz- und Reinigungsmittel sparsam einsetzen
- Die Auswirkungen des übermäßigen Einsatzes
von Reinigungsmittel auf die Gesundheit und
Umwelt analysieren können
- Lebensmitteleinsatz kritisch prüfen können
- Einsatz von Lebensenergie für den Kauf von
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Produkten darstellen
Hygiene als durchgängiges Standard: Die Schülerin, der Schüler kennt wesentliche
Prinzip verstehen und
Hygieneregeln und wendet sie auch in den
anwenden
Praxisbezügen an.
Mögliche Differenzierungen
- Praktische Arbeiten hygienisch durchführen
- Persönliche Hygiene einhalten
- Hygieneregeln auf den Berufsalltag beziehen
können
Literatur
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