3 Innovationskreis

Werbung
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
Gruppe: Innovationsmanagement
WS 1999 / 2000
Gruppenmitgleider:
Bretschneider Michael (W8)
[email protected]
Pennella Fabrizio (W8)
[email protected]
Seibert Jochen (W8)
[email protected]
Stuke Lars (W8)
[email protected]
Wehrum Thomas (W8)
[email protected]
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
INHALTSVERZEICHNIS
1
BEGRIFFSDEFINITIONEN ................................................................................. 1
1.1
1.2
1.3
1.4
2
INNOVATIONSSTRATEGIE ............................................................................... 4
2.1
2.2
3
ANMERKUNG..................................................................................................... 10
IMPULSE VON AUßEN ......................................................................................... 10
DIE GROßE FREIHEIT.......................................................................................... 11
AUSBLICK UND ZUSAMMENFASSUNG ....................................................... 12
5.1
5.2
6
VERGLEICH NATUR - UNTERNEHMEN ................................................................. 8
DER EVOLUTIONSKREIS ...................................................................................... 8
VOM EVOLUTIONSKREIS ZUM INNOVATIONSKREIS ............................................. 9
INNOVATIONEN IN DER PRAXIS – BEISPIELE ......................................... 10
4.1
4.2
4.3
5
INNOVATION ALS MARKTORIENTIERTE UMSETZUNG VON NEUERUNGEN ............ 4
HANDLUNGSFELDER DES INNOVATIONSMANAGEMENTS ..................................... 5
INNOVATIONSKREIS .......................................................................................... 8
3.1
3.2
3.3
4
INNOVATION ....................................................................................................... 1
INNOVATIONSDRUCK........................................................................................... 1
INNOVATIONSBARRIEREN .................................................................................... 2
INNOVATIONSMANAGEMENT ............................................................................... 2
INNOVATIONEN SCHAFFEN NEUE ARBEITSPLÄTZE ............................................. 12
ZUSAMMENFASSUNG ......................................................................................... 12
LITERATURVERZEICHNIS ............................................................................. 13
I
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
1 Begriffsdefinitionen
1.1 Innovation
Als Innovation bezeichnet man eine technische, soziale, prozessuale, strukurale oder
ökonomische Neuerung, wenn sie vom Innovator erstmals angewandt wird. Der
Anwendungsbezug und die subjektive Neuheit für den Anwender sind kennzeichnende
Eigenschaften von Innovationen.1
Die Rolle des Innovators ist eine der wichtigsten Aufgaben des Unternehmers. Die
Stärke der Innovationskraft eines Unternehmens wird in der Praxis durch die
Innovationsrate gemessen. Die Innovationsrate ist das Verhältnis der eingeführten
Produkte, gemessen am Gesamtumsatz des Unternehmens.2
Innovation bedeutet auch etwas neues schaffen und, speziell für Unternehmen, sich
ständig erneuern.
Dazu gehören Produkte und Dienstleistungen, aber auch Technologien und Verfahren
im betrieblichen Leistungsprozess. Für Unternehmen sind Innovationen die
Eintrittskarte zu den Märkten von Morgen.Innovationen sind deutlich zu unterscheiden
von kontinuierlichen Verbesserungen an Produkt und Prozess. Innovationen setzten
signifikante neuartige Maßstäbe, die sich auch durch professionelles
Kostenmanagement oder Marketing nicht aufholen lassen.3
1.2 Innovationsdruck
Innovative Ideen werden entweder durch Reinterpretation von bereits bestehenden
Informationen oder durch völlig neuartige Informationen hervorgebracht.
In den 70er war der Motivator der Innovation vor allem den Qualitätsstandard zu
erhöhen. Heute sind die Motivatoren außerhalb des Betriebes zu suchen.
Der Innovationsdruck kann in folgende Bereiche untergliedert werden:4
Zeitdruck,
Differenzierungsdruck,
Intergrationsdruck,
Kostendruck.
1
Pieper, Lexikon Management, Gabler Verlag Wiesbaden, 1992.
2
Vgl. Doppler, Lauterburg, Change Management, Campus Verlag, Frankfurt,1994.
3
Vgl. Mittelstandsbroschüre 17, Deutschen Bank AG, Frankfurt a.M., 1996.
4
Vgl. Mittelstandsbroschüre 17, Deutschen Bank AG, Frankfurt a.M., 1996.
1
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
1.2.1 Zeitdruck
Immer kürzere Produktlebenszyklen und Amortisationszeiten führen zu einer früheren
Vermarktung der Produkte. Lagen vor 15 Jahren die Produktlebenszeiten eines Pkws
noch bei acht bis zehn Jahren, so sind sie heute auf ca. fünf bis sechs Jahre geschrumpft.
Entwicklungsteams der High-Tech-Industrie arbeiten heute mit modernen EngineeringInstrumenten, wie beispielsweise Simultaneaus Engineering. Hier arbeiten mehrere
Teams, teilweise über den ganzen Globus verteilt an einem Projekt.
1.2.2 Differenzierungsdruck
Jede Marktwirtschaft basiert auf dem Prinzip des Wettbewerbs. Gelingt es einem
Unternehmen ein neues oder vergleichbares Produkt auf den Markt zu bringen, das dem
Kunden einen höheren Nutzen verschafft als ein existierendes Produkt, so wird er in der
Marktwirtschaft Erfolg haben. Die Mitbewerber sind gezwungen nachzuziehen,
ansonsten folgen Marktanteilsverluste und im schlimmsten Fall der wirtschaftliche
Ruin.5
1.2.3 Integrationsdruck
Die konzeptionelle Abstimmung auf vor- und nachgelagerte Produkte, bezogen auf die
gesamte Produktpalette, muss bei der Einführung neuer Innovationen beachtet werden.
Hierbei sollten, auch in Hinblick auf eine mögliche Stückkostendegression, auf
Insellösungen verzichtet werden.
1.2.4 Kostendruck
Forschung und Entwicklung werden immer teurer. Als Alternative zur kompletten
Eigenentwicklung bietet sich hier an mit anderen Unternehmen Kooperationen
einzugehen, oder Entwicklungen zuzukaufen.
1.3 Innovationsbarrieren
Innovationsbarrieren sind strukturelle und psychologische Hindernisse für Innovationen
innerhalb einer Organisation, zum Beispiel wenn die Mitarbeiter eher negative
Einstellungen gegenüber Innovationen haben, oder die Organisationsstruktur deren
Entwicklung und Anwendung behindert. Aufgabe des Innovationsmanagements ist es,
solche Barrieren abzubauen und stattdessen ein positives Innovationsklima zu schaffen. 6
1.4 Innovationsmanagement
Teil der Unternehmenspolitik muss es sein, die Markteinführung von neuen Produkten
zu unterstützen. Die Aufgabe des Innovationsmanagements ist die innerbetriebliche
Durchsetzung von Prozessen und deren Beschleunigung während ihrer Entwicklung.7
5
Vgl. Eidenmüller, Unternehmenssanierung zw. Markt und Gesetz, 1.Aufl. Dr. Otto Schmidt Verlag.
6
Pieper, Lexikon Management, Gabler Verlag Wiesbaden, 1992.
7
Pieper, Lexikon Management, Gabler Verlag Wiesbaden, 1992.
2
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
In folgender Abbildung wird das Innovationsmanagement im Überblick gezeigt.
Abbildung 1-1: Innovationsmanagement
3
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
2 Innovationsstrategie
2.1 Innovation als
Neuerungen
marktorientierte
Umsetzung
von
Innovationen bringen handfeste Vorteile. Ein Unternehmen mit einem relativ hohen
Anteil junger und neuartiger Produkte kann sich im allgemeinen Wettbewerb
erfolgreicher differenzieren. Durch höheren Kundennutzen hat es gute Argumente um
sich dem Preiswettbewerb zu entziehen. Auch lässt sich im Schlepptau von technischen
Neuheiten ein Standardsortiment besser verkaufen. Innovative Unternehmen ziehen
qualifizierte und motivierte Mitarbeiter an und erhalten Schlüsselpositionen am Markt.
Gerade in gesättigten Märkten gilt, dass ohne innovatives Angebot mit klar erkennbaren
Zusatznutzen etablierte Marktteilnehmer nur mit hohem Marketing- und
Vertriebsaufwand zu verdrängen sind.
Es besteht ein eindeutiger positiver Zusammenhang zwischen Ergebnis und
Innovationsintensität. Unternehmen, die die Produktentwicklung forcieren, können über
kontinuierlichen Produktnachschub ihr Sortiment frisch halten. Sie haben einen
gesunden Produktmix und können mit ergebnisstarken Neuprodukten den Preisdruck
bei Standardprodukten nochmals kompensieren.
In Abbildung 2-1 wird gezeigt, dass Innovation eine gesamtunternehmerische Aufgabe
ist.
PRODUKTE
MARKETING
DISTRIBUTION
FERTIGUNG
INNOVATION
DIENSTLEISTUNG
FINANZEN
STRUKTUR
KULTUR
Quelle: Little, Innov. als Führungsaufgabe, Campus Verlag, 1998
Abbildung 2-1: Innovation als gesamtunternehmerische Aufgabe
4
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
2.2 Handlungsfelder des Innovationsmanagements
Neue Produktkonzepte und –ideen, innovative Verfahren und Prozesse werden über
Projektarbeit im Innovationsmanagement formalisiert und forciert.8
In sind die Handlungsfelder des Innovationsmanagements dargestellt. Die richtigen
fragen aus Marktsicht zu stellen und in der technischen Umsetzung nicht über das Ziel
herauszuschießen ist die wichtigste Aufgabe bei abteilungsübergreifender
Zusammenarbeit.
Bei konsequenter Anwendung dieses Managementansatzes ist es sehr schnell möglich
sich über die relevanten Faktoren wie Kundenanforderungen, technische
Leistungsverzeichnisse und Vertriebswege ein Bild zu machen.
Typische Problemfelder des Innovationsmanagements sind:

Markt,

Technik,

Organisation,

Planung und Steuerung.
In Abbildung 2-2 werden die Handlungsfelder des Innovationsmanagements gezeigt.
Abbildung 2-2: Handlungsfelder des Innovationsmanagements
8
Vgl. Mittelstandsbroschüre 17, Deutschen Bank AG, Frankfurt a.M., 1996.
5
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
2.2.1 Markt
Eine falsche Markteinschätzung und zu optimistische Umatzprognosen sind die
Hauptfehler bei der Vermarktung von Innovationen. Viele Fehlschläge können durch
realistischere Bewertungen aus Markt- und Kundensicht vermieden werden.
2.2.2 Technik
Eine zweite häufige Fehlerquelle liegt in der mangelnden Bereitschaft, die Ideen einer
objektiven technischen Prüfung zu unterziehen. Technikverliebtheit und das Vertrauen
in die eigenen Stärke verstellen den Blick auf technische Realitäten und fördern Fehlund Doppelentwicklungen. Meist könnten durch intensive Parterntrecherchen solche
„Verstiegenheiten“ vermieden und neue Erkenntnisse gewonnen werden.
2.2.3 Organisation
Nicht zuletzt wird der Anpassung der Organisation oft ein zu geringer Stellenwert
eingeräumt. Durch starr interpretierte Abteilungsbildung und Aufgabenverteilung
werden der Informationsfluss, aber auch die Kreativität behindert, und es entstehen
unnötige Reibungsverluste. Langfristig hängt sehr viel davon ab, inwieweit es gelingt,
altbackenen Organisationskonzepte über Bord zu werfen und durch
innovationsfreundliche Projektorganisationen zu ersetzen.
2.2.4 Planung und Steuerung
Kontinuierliche Abstimmung, Interaktion und Kritikfähigkeit aller Beteiligten sind die
Grundvoraussetzungen zur Steuerung von Innovationsprozessen quer durch das ganze
Unternehmen. Gelingt es nicht, alle Verantwortlichen immer wieder zusammen an
einen Tisch zu bekommen, droht eine Vergeudung von Ressourcen und Kräften.
In Abbildung 2-3 wird die Planung und Steuerung des Innovationsmanagements als
Übersicht dargestellt.
6
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
Abbildung 2-3: Der runde Tisch
7
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
3 Innovationskreis
3.1 Vergleich Natur - Unternehmen
Vergleicht man die Evolution in der Natur mit der Entwicklung von Unternehmen
erkennt man grundlegende Unterschiede. Man kann aber auch Erkenntnisse für die
Unternehmensentwicklung gewinnen. Die Natur entwickelt sich chaotisch und in alle
Richtungen, leistet sich hierdurch eine Unmenge an Fehlversuchen, benötigt sehr viel
Zeit und verfügt nicht über Fähigkeit zu planen. Sie verfolgt aber jeden möglichen
Ansatz und beschränkt sich nicht nur auf Verbesserungen. Unternehmen hingegen tun
sich sehr schwer neue Ansätze für ihre Entwicklung zu suchen. Sie sind zu stark darauf
ausgerichtet, Produkte und Prozesse immer weiter zu verbessern.
3.2 Der Evolutionskreis
Man kann sich die Evolution am Beispiel eines Kreises vorstellen. Ein Objekt
entwickelt sich von der Mitte des Kreises in alle Richtungen. Konzentrische Kreise
stellen höhere Entwicklungsstufen dar. Die Quadranten des Kreises bilden verschiedene
Entwicklungsumgebungen.In der Natur befindet sich eine Lebensform in der Mitte des
Kreises. Sie entwickelt sich durch Mutationen in sehr langen Zeiträumen in alle
Richtungen. Die Quadranten könnten die Lebensräume Luft, Wasser, Erde und Boden
darstellen. Die Entwicklungen verfolgen ungewollt verschiedene Ansätze. Die meisten
Versuche scheitern allerdings schnell und erreichen kein höheres Entwicklungsniveau.
Aber einige wenige können sich behaupten bzw. sich auf Entwicklungslinien schnell
weiterentwickeln. Sie sind in der Lage sich flexibel an veränderte Bedingungen
anzupassen und erreichen dadurch hohe Entwicklungsniveaus. Eine geradlinige
Weiterentwicklung durch Verbesserungen auf der alten Entwicklungslinie bringt immer
geringer werdende Zuwächse. Nur durch die Verfolgung eines neuen Ansatzes kann
wiederum ein deutlich höheres Niveau erreicht werden. Dieser neue Ansatz lässt sich
durch eine Verzweigung auf der Entwicklungslinie darstellen. Die Natur stellt somit ein
Innovatives system dar. Es weist zwar die in Absatz 3.1 genannten Schwächen auf, hat
sich aber über Jahrmillionen bewährt.
8
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
3.3 Vom Evolutionskreis zum Innovationskreis
In Gegensatz zur Natur sollten Unternehmen in der Lage sein zu planen und neue
Ansätze für Prozesse und Produkte zu erkennen. Die reine Verbesserung von Prozessen
und Produkten ist in der Zukunft aber nicht mehr ausreichend. Alle Management
Tätigkeiten der Vergangenheit (Leanmanagement, Total Quality-Management)
konzentrierten sich ausschließlich auf Verbesserungen. Kritisch gesehen könnte man
sagen, dass der die Verbesserung der Feind der Innovation ist 9, da in der Zeit in der
über Verbesserungen nachgedacht wird, keine Innovation möglich ist.
Der Innovationskreis ist Abbildung 3-1 in abgebildet.
Abbildung 3-1: Der Innovationskreis
9
Vgl. Peters, Der Innovationskreis, Econ-Verlag, 1998.
9
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
4 Innovationen in der Praxis – Beispiele
4.1 Anmerkung
Die beiden folgenden Beispiele sind aus dem Manager Magazin, Ausgabe Januar 1999,
Artikel Arme Leuchten, S. 112 bis 115. entlehnt. In den beiden folgenden Abschnitten
wird nicht mehr gesondert auf die Quellen verwiesen.
4.2 Impulse von außen
Wie Ytong Innovationen auf einen – vorgegebenen – Weg bringt
In der konservativen Baubranche ist es nicht leicht mit neuen Produkten erfolgreich zu
sein. Der Baustoffhersteller Ytong setzt dennoch auf Innovation – und das mit Erfolg.
Den Poren-Beton hat Ytong schon 1924 erfunden und daraus immer wieder Neues
geschaffen: einfache Steine, größere Blöcke und ganze Bausatzhäuser. Die jüngste
Produktidee ist ein 60 Zentimeter breites und 2,60 Meter hohes Wandelement. Die
Ytong-Techniker haben 1995 mit den Entwicklungsarbeiten begonnen. Bereits drei
Jahre später trug das Wandteil 12 Prozent zum Umsatz bei.
Das Erfolgsgeheimnis von Ytong: Die Impulse für neue Produkte kommen von außen.
„Unsere Entwicklungen basieren alle auf Wünschen und Bedürfnissen unserer Kunden,
sie gehen niemals von der Fertigungsseite aus“, sagt Wolfgang Reichel, Leiter der
Abteilung Innovation und Bautechnik. So beruht auch die Entwicklung des neuen
Wandteils auf dem Bedarf des Marktes: Untersuchungen von Bausparkassen aus dem
Jahr 1994 hatten gezeigt, dass 3,5 Millionen junge Familien als Käufer von Wohnungen
bereitstünden, sofern die Baukosten um rund en Drittel gedrückt werden könnten.
Genau diese Vorgabe erfüllt das großflächige Wandelement. Es erleichtert den
Architekten die Planung und erlaubt, Häuser in kurzer Zeit zu erstellen.
Der Weg von der Ideenfindung über die Umsetzung bis hin zur Markteinführung ist
genau strukturiert und festgelegt. Auch der Vertrieb ist angehalten, Anregungen von
Kunden aufzunehmen und an die Zentrale weiterzuleiten. Händler und wichtige Kunden
werden in Beiräte eingeladen. Dort diskutieren sie mit Ytong-Mitarbeitern über
Wünsche und Verbesserungsvorschläge. Innovationsmanager Reichel sammelt die
Ideen
und
selektiert
sie
mit
Hilfe
von
Marktanalysen
und
Wirtschaftlichkeitsrechnungen. Ein Führungsausschuss unter der Leitung des
Vorstandesvorsitzenden entscheidet, welche Vorschläge weiterverfolgt werden. Kommt
von oben das „go“, führen Projektgruppen die Entwicklung eigenverantwortlich durch.
Ein Team umfasst maximal fünf Mitarbeiter, die immer aus verschiedenen Abteilungen
kommen. Mitarbeiter des Vertriebs sind als Teammitglieder besonders gern gesehen.
Welcher Verkäufer brennt nicht darauf, den Kunden eine Innovation zu präsentieren.
10
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
4.3 Die große Freiheit
Wie der Chemiemulti 3M die Kreativität der Forscher fördert
3M gilt als eines der innovativsten Unternehmen der Welt. Der Konzern lässt seinen
Forschern große Freiräume und sorgt dafür, dass sie unter bestmöglichen Bedingungen
arbeiten können. Eines der wichtigsten Führungsinstrumente ist die 15-Prozent-Regel:
Dies bedeutet, dass die Angestellten der Forschungsabteilung 15 Prozent ihrer
Arbeitszeit für eigene Projekte nutzen können („nondirekt time“). Dieser Prozentsatz ist
jedoch nur als Richtwert zu sehen, da einige Forscher gar nicht an eigenen Projekten
arbeiten, andere jedoch mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit in eigene Projekte
investieren. Auf diese Weise entstanden in der „nondirekt time“ legendäre Produkte wie
die Haftzettel der Marke „Post It“. Dies gilt auch für eine der jüngsten Entwicklungen
der Pharmasparte: eine Salbe namens „Aldara“, die gegen Genitalwarzen hilft, aber
auch das gesamte Immunsystem des Körpers stärkt.
11
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
5 Ausblick und Zusammenfassung
5.1 Innovationen schaffen neue Arbeitsplätze
Am Beispiel eines Verbundprojektes der Unternehmensberatung Jaberg & Partner,
eines Werkzeugmaschinenherstellers, eines Automobilzulieferers sowie zwei
Pumpenbauer; wobei die wissenschaftliche Seite von Fraunhofer Institut abgedeckt
wird.
„...Innovationen sind Voraussetzung für neue Arbeitsplätze. Unter den am Markt
befindlichen Produkten nimmt der Wettebewerb zu, wobei der stärkere Preisdruck
Rationalisierungsmassnahmen erfordert, um die Wettbewerbsfähigkeit eines
Unternehmens zu erhalten...“, erklärt Thomas Stern von der Unternehmensberatung
Jaberg & Partner in Worms. Das Unternehmen ist Partner in einem Verbundprojekt, das
von Bundesministerium für Forschung gefördert wird, um Innovationsgrundmuster in
erfolgreich gewachsenen Unternehmen zu untersuchen.
Zusammen versucht man diese Grundmuster zu erkennen und zu Verstehen um diese
dann gezielt wieder einzusetzen. Insgesamt wurden schon 11 Grundmuster erkannt, die
den Innovationsprozess beschreiben und nach Anreicherung mit den spezifischen
Anforderungen des Unternehmens einen schlagkräftigen Innovationsprozess in Gang
setzen können.
Man hat daraus gelernt, dass die Beherrschung des Innovationsmanagements unbedingt
die Innovationsfähigkeit der im Betrieb arbeitenden Menschen voraussetzt. Erst die
positive Ausgestaltung und das Zusammenwirken möglichst aller Grundmuster macht
ein Unternehmen zum Innovationschampion.10
5.2 Zusammenfassung
Es reicht nirgends mehr. Kein Unternehmen kann künftig mit kleinen
Produktmodifikationen und eher zufälligen Neuentwicklungen bestehen. Die Investoren
wollen höhere Gewinne sehen, die Globalisierung verschärft den Wettbewerb, und die
Informationstechnologie beschleunigt die Prozesse. Das zwingt Konzerne wie regionale
Nischenanbieter in eine sich immer schneller drehende Innovationsspirale. Die
Unternehmen sind heute auf erfolgreiche Innovationen angewiesen wie nie zuvor – wer
sich nicht nach vorn bewegt, geht unter.
Jedes innovative Unternehmen sichert sich Marktanteile und baut seine Position
gegenüber Mitbewerbern aus. Was heutzutage auf dem Verbrauchermarkt innovativ ist,
ist auf den einzelnen Messen und Ausstellungen zur Schau gestellt.
10
Vgl. Badische Neueste Nachrichten, Innovationen schaffen neue Arbeitsplätze, Ausgabe 14.07.1999.
12
Innovationsmanagement
Gruppe Innovationsmanagement WS 99 / 00
6 Literaturverzeichnis
Little, Arthur
Innovation als Führungsaufgabe, Campus Verlag,
Frankfurt, 1988
Doppler, Lauterburg
Change Management, Campus Verlag, Frankfurt,1994
Neubeiser, Marie-Louise
Management-Coaching, Orell Füssli Verlag, Zürich,
1990
Manager Magazin
Manager Magazin, Ausgabe 1999
Mittelstandsbroschüre 17
Deutschen Bank AG, Frankfurt a.M., 1996
Eidenmüller
Unternehmenssanierung zw. Markt und Gesetz, 1.Aufl.
Dr. Otto Schmidt Verlag, Köln 1999
Peters, Tom
Der Innovationskreis, Econ-Verlag,1998
Badische Neueste Nachrichten Innovationen schaffen neue Arbeitsplätze, Ausgabe
14.07.1999
13
Herunterladen