Intrapersonale und interpersonale Konflikte - PH

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UNTERRICHT
IM
SPANNUNGSFELD
ZWISCHEN
LEHRER/INNEN,
SCHULE,
LERNENDEN UND ELTERN
Skriptum
Teil 2
IMO6HEWS
M. SCHUH
1
KONFLIKTE im SCHULISCHEN BEREICH
1. Allgemeines zu Konflikten
KONFLIKTE
SIND…
DEFINITIONEN
GRUNDANNAHMEN
 Bedürfnisse, die sich widersprechen.
 eine normale Erscheinung in jedem sozialen Umfeld.
 immer eine Chance für Entwicklung.
 im gemeinsamen Dialog zu lösen.

Ein sozialer Konflikt liegt dann vor, wenn eine
Spannungssituation besteht, in der zwei oder mehrere
Parteien, die voneinander abhängig sind, mit Nachdruck
versuchen, unvereinbare Handlungspläne zu verwirklichen
und sich dabei ihrer Gegnerschaft bewusst sind1.
 Konflikt besteht, wenn man sich nicht einig wird und damit
negative Gefühle hochkommen. (Ury, 1992 )
 Als Konflikt wird eine berufsfeldspezifische
Auseinandersetzung, Belastung und/ oder Schwierigkeit
verstanden, die die betroffenen Personen emotional,
kognitiv und/ oder physisch beeinträchtigt. (Beck, 2000)
 Konflikte treten dort auf, wo unvereinbare Gegensätze und
Verhaltenstendenzen aufeinander prallen und sich so
störend auswirken, dass eine neue Regelung gefunden
werden muss (Faller, 1996).
 Wir sprechen von einem Konflikt, wenn folgende
Bedingungen erfüllt sind:
o Zwei oder mehrere Parteien (Individuen,
Gruppen, Organisationen);
o Subjektiv erlebte Unvereinbarkeiten im
Denken / Vorstellen / Wahrnehmen und/oder
Fühlen und/oder Wollen;
o Beeinträchtigung der Handlung durch die
andere Partei (Glasl, 1999).
Man kann also einen Konflikt als "Widerstreit von Motiven
innerhalb einer Person oder zwischen mehreren Personen"
definieren.
Überall, wo soziale Kontakte vorkommen, sei es, in einer
Partnerbeziehung, zwischen Arbeitskollegen oder Kindern, sind
Störungen der Sozialbeziehungen gar nicht zu vermeiden.
Es gibt keinen Unterricht ohne Konflikte. Darüber sollte sich der
Lehrer/die Lehrerin im Klaren sein. Konflikte sollten als etwas
Selbstverständliches angesehen werden.
Durch Konflikte im Unterricht sammeln die Lernenden wichtige
Sozialerfahrungen und erlernen Methoden, wie sie Konflikte
1
http://www.schulenmitprofil.ch/pages/unterlagen/doku/Dossier3.doc. S. 5 vom 18. Feber 2008
2
bewältigen können, wie z.B.:
 Es sind Vereinbarungen notwendig, um Konflikte zu
vermeiden.
 Vereinbarungen müssen eingehalten werden.
 In einer Konfliktsituation darf die eigene Meinung
entschieden vertreten werden. Es besteht aber auch die
Notwendigkeit zum Kompromiss.
 Demokratisch herbeigeführte Mehrheitsentscheidungen
sind zu akzeptieren.
 Vereinbarungen, Spielregeln und Normen sind in
Verbindung mit dem Versuch der Konfliktbewältigung
immer wieder zu hinterfragen.
Die Sozialerfahrungen, die mittels Konfliktbewältigung gewonnen
werden, tragen nicht nur zu einer Verbesserung der sozialen
Beziehungen im schulischen Bereich bei, sondern haben auch
einen hohen Stellenwert im außerschulischen Leben.
ARTEN VON
KONFLIKTEN
Intrapersonale
und
interpersonale
Konflikte
Intrapersonale und interpersonale Konflikte
Erlebt ein Mensch in sich selbst widersprechende Bedürfnisse,
Wünsche, Ziele oder Gefühle, so kann dies zu Spannungen
innerhalb der Person führen. Es entsteht dadurch ein
intrapersonaler Konflikt.
Dieser muss mit sich selbst ausgetragen werden. Wenn das nicht
gelingt, sucht die Person ein Ventil und die eigene
Spannungssituation wird an einem Konfliktpartner ausgetragen.
Jetzt kommt es zu einem interpersonalen Konflikt.
Interpersonale Konflikte entstehen zwischen:
-
Zwei oder mehreren Menschen (sozialer Konflikt,
mikro-soziale Ebene)
-
Zwei oder mehreren Gruppen (struktureller Konflikt,
meso-soziale Ebene)
-
Organisationen (kultureller Konflikt, makro-soziale
Ebene)
Im innerbetrieblichen/schulischen Bereich treten vorwiegend
Konflikte im mikro- und im meso-sozialen Bereich auf. Konflikte
haben die Tendenz zur Ausdehnung, sowohl bezüglich der
Beteiligten als auch der Schwere. Wenn zwischen zwei Menschen
oder in einer Gruppe geringe Aussicht auf eine Konfliktlösung zu
bestehen scheint, werden zur Abstützung der eigenen Position
Verbündete gesucht. Je mehr Personen an einem Konflikt
beteiligt sind, desto schwieriger wird es, eine konstruktive Lösung
zu finden.
3
Heiße und kalte
Konflikte
Heisse und kalte Konflikte
Es wird zwischen zwei Äusserungsformen unterschieden, dem
heissen und dem kalten Konflikt. Diese beiden Formen bedürfen
einer differenzierten Behandlung:
„Die Parteien in heissen Konflikten zeichnen sich durch heftige
Begeisterungsstimmungen aus. Sie sind von Idealen beseelt und
glauben, dass ihre eigene Sache um vieles besser sei als die der
Gegenpartei. Wenn die Gegenpartei bei der Verwirklichung der
Ideale im Wege steht, dann wird die Konfrontation unumgänglich.
Selbstüberschätzung der Beteiligten ist hier oft zu finden“2.
Bei heißen Konflikten ist die Konfrontation der Parteien in der
Regel gut möglich. Relativ schnell kann an der Klärung der
gegenseitigen Beziehung gearbeitet werden.
Bei kalten Konflikten begegnen sich die Konfliktparteien mit
tiefen Enttäuschungen, Desillusionierung und Frustration. Diese
Form tritt weniger augenscheinlich auf, ist aber in der Wirkung
genauso destruktiv, wenn nicht sogar noch destruktiver als heiße
Konflikte. Diese Art von Konflikt trägt zum Erlöschen des
Selbstwertgefühls wesentlich mehr bei als heiße Konflikte.
Die Motivation zur Konfliktbewältigung ist hier der wichtigste
Bearbeitungspunkt.
KONFLIKTURSACHEN
2
1. Sachkonflikte
Der Konflikt beruht auf einer objektiven Begebenheit und ist
Ausdruck unterschiedlicher Ziele und rational bestimmt.
2. Rollenkonflikte
Der Konflikt entsteht hier aus den sich gegenseitig behindernden
Verpflichtungen, die ein und dieselbe Person erfüllen soll.
3. Prozedurenkonflikte
Diese Konflikte zeichnen sich dadurch aus, dass sich die
Beteiligten im Prinzip über die Ziele im klaren sind, aber nicht
darüber wie diese am besten zu erreichen sind.
4. Beziehungskonflikte
Diese Art entsteht durch unterschiedliche Gefühle und
Einstellungen zwischen den Konfliktpartnern. Die Ursache kann
sowohl eine Antipathie aber auch eine Personifizierung von
Sach-, Rollen- oder Prozedurenkonflikten sein, die als
Beziehungskonflikt eine Eigendynamik entwickeln und sich
verselbständigen.
http://www.schulenmitprofil.ch/pages/unterlagen/doku/Dossier3.doc, S. 7 vom 18. Feber 2008
4
5. Wertekonflikte
Wertkonflikte gibt es dann, wenn für den einzelnen eine
Unvereinbarkeit zwischen seinen beruflichen Anforderungen und
seinen ethischen Wert- und Moralvorstellungen entsteht.
EIN ANDERER
ANSATZ VON
KONFLIKTURSACHEN

…aus welcher
theoretischen
Schule kommt
Gliederung?
1. Intrapersonale Konflikte
Es treffen intrapersonal z.B. zwei oder mehrere subjektiv gleich
bedeutsame Motive in ein und derselben Person gleichzeitig
aufeinander.
2. Interpersonale Konflikte
Es bestehen interpersonal zwischen zwei oder mehreren
Personen, Gruppen, Institutionen usw. unterschiedliche
Verhaltenserwartungen = soziale Konflikte
3. Strukturelle Konflikte
Sie liegen dann vor, wenn Einzelteile in einem umfassenden
Gefüge oder System unzureichend zusammenpassen bzw. ihr
Wechselspiel nicht reibungslos funktioniert.
4. Psychosoziale Konflikte
Derartige Konflikte beschreiben eine kontinuierliche Spannung
zwischen dem Es (den Trieben) und dem Über-Ich (den
Kontrollinstanzen der Gesellschaft), die im Ich als ihrem
Schnittpunkt ausgetragen werden müssen. (vgl. Köck 2005, S.99)
 Ordnen Sie einen Konflikt, den Sie im Unterricht sehen, ein und begründen
Sie Ihre Kategorisierung.
2. Konfliktbereiche im schulischen Alltag
Die vom amerikanischen Psychiater begründete
Transaktionsanalyse (TA) hat eine Theorie der menschlichen
Persönlichkeit entworfen, die sich vor allem zum Erfassen der
zwischenmenschlichen Beziehungen anwenden lässt.
Das ICHZustands-Modell
Ein Ich-Zustand ist die Gesamtheit aller zusammenhängenden
Verhaltensweisen, Denkmuster und Gefühle, von dem aus wir
mit anderen interagieren. Es werden dabei 3 IST-Zustände
unterschieden: Das Eltern-ICH (EL), das Erwachsenen-ICH
(ER) und das Kind-ICH (K).
5
Abb. Harris, 1976, S 32
Das Eltern-Ich
Befinde ich mich im Eltern-Ich, so denke, fühle und verhalten
mich so, wie ich es übernommen habe von Eltern oder
anderen an Eltern Stelle. Das EL speichert alle Normen,
Gebote und Verbote, Prinzipien und Maxime, sowie die damit
zusammenhängenden Verhaltensweisen. Das EL kann
kritisch, kontrollierend oder nährend und fürsorglich sein.
Andere kritisch beurteilen zu können, ist für das Überleben
eine notwendige Fähigkeit, solange die elterlichen
Anweisungen darauf abzielen zu unterstützen und zu fördern.
Verfestigt sich eine kritische Haltung anderen gegenüber im
Sinne, du bist nicht okay, sind häufig destruktive Beziehungen
die Folge. Angemessenes fürsorgliches Verhalten zeigt von
Respekt und Bereitschaft zur Kooperation. Überfürsorglichkeit
wird hingegen aus einer Überlegenheitsposition geleistet,
wobei der anderen Person Selbständigkeit,
Eigenverantwortlichkeit und Unabhängigkeit abgesprochen
wird.
Charakteristisch sind folgende Verhaltensweisen
Kritisch bzw. kontrollierend:
Wertet, bzw. wertet ab, denkt in Schwarz-Weiß-Kategorien,
verallgemeinert, befiehlt, kritisiert, weist zurecht, schulmeistert,
moralisiert, bestraft.
Nährend und fürsorglich:
Wertet positiv, pflegt, lobt, unterstützt, hilft, ernährt, lehrt.
Das
Erwachsenen-ICH Das ER ist der rationalste der 3 Ich-Zustände und für das
Agieren im Hier und Jetzt zuständig und sorgt dafür, dass die
Emotionen nicht die Kontrolle übernehmen. Situationen und
Emotionen werden im ER reflektiert und kontrollierbar
gemacht. Das ER ist ein guter Problemlöser. Klärende Fragen
(wie, wo, wer, wann, was, warum,...) sind Ausdrucksformen
des ER. Das ER macht uns unverführbar und macht uns offen
zu entscheiden, aus welchem Zustand heraus wir reagieren
wollen.
Das ER äußert sich durch folgende Reaktionen:
6









Das KIND-ICH
hört zu und beobachtet
stellt sachliche Fragen (vor allem W-Fragen: wer, was,
wann, wo, wie, warum) und sammelt Fakten
konzentriert sich auf das, was tatsächlich ist
formuliert wertfrei
überlegt und wägt ab
berücksichtigt Alternativen
überprüft eigene Normen und Gefühle
differenziert
versucht, Probleme konstruktiv zu lösen
Im Kind-ICH befinden sich alle Gefühle, Emotionen,
Erfahrungen und Erlebnisse aus unserer Kindheit. Hier
denken, fühlen und reagieren wir, wie wir es in unserer
gesamten Kindheit getan haben. Das sog. freie bzw.
natürliche K ist autonom und unbeeinflusst, und in diesem
Zustand verhalte ich mich in jener unzensierten Weise wie in
meinen Kindertagen.
Im angepassten Kind hingegen zeige ich als Erwachsener ein
Verhalten, das ich als Kind beschlossen hatte, um auf das
einzugehen, was meine Eltern von mir erwarteten. Wir richten
uns nach unzähligen Regeln, die uns vorschreiben, wie wir zu
leben haben und wie wir in der Welt akzeptiert werden. Indem
wir uns - im Allgemeinen nicht bewusst - an solche Muster
halten und geltende Regeln befolgen, erreichen wir in einer
Weise was wir wollen, die für uns und andere angenehm ist
und sparen uns dabei viel seelische Energie.
Zum angepassten Kind zählt man auch das trotzige bzw.
rebellische K. Es lehnt sich gegen (vermeintliche oder reale)
Anordnungen auf.
Verfalle ich als Erwachsener in eine solche Rebellion, reagiere
ich immer noch auf Kindheitsregeln und somit aus meinem
angepassten K. Sich unsinnigen oder destruktiven Regeln zu
widersetzen, ist jedoch auch eine wichtige Voraussetzung für
selbständiges Denken und Handeln.
Das Verhalten des „kleinen Professors" ist von Intuition
geprägt. Er umfasst eine ganze Sammlung von Strategien, die
dem Kind offen stehen, um Probleme zu lösen und den
gewünschten Erfolg herbeizuführen, wie z.B. schmollen, krank
spielen, charmant sein, um den Finger wickeln, schlaue Fragen
stellen, übernommene Regeln in Frage zu stellen.
Verhaltensmerkmale des freien bzw. natürlichen K: spontan
impulsiv, anspruchsvoll, egozentrisch undiszipliniert.
7
Verhaltensmerkmale des angepassten K: gedrückt und hilflos,
unselbständig, sich unterordnend, gibt nach, verzichtet, hat
Angst, traut sich nicht, bleibt passiv und wartet, "bis es von
allein besser wird"
Verhaltensmerkmale des rebellischen bzw. trotzigen K: hilft,
Frustrationen abzubauen, stemmt sich gegen andere, kann
blockieren, unterbricht die Kreativität
hört nur über der Reaktions- bzw. Explosionsschwelle zu.
Verhaltensmerkmale des „kleinen
neugierig, schöpferisch, manipulativ.
Professors":
intuitiv,
 Übung
Nehmen Sie sich Zeit und notieren Sie für jede dieser drei Arten von Verhalten plus
Denken plus Fühlen (EL, ER, K) mindestens ein Beispiel, das Ihnen aus dem Erleben
der letzten Zeit einfällt.
Kommen die Inhalte der Ich-Zustände durcheinander, spricht
man von Trübung. Das ER ist nicht mehr in der Lage, Inhalte
von Seiten des EL und/oder des K zu überprüfen und zu
korrigieren. Handelt es sich z.B. um Überzeugungen, die ich
übernommen habe und nun als Fakten erlebe, ohne sie an der
Wirklichkeit überprüft zu haben, so spricht man von
Vorurteilen (Trübung aus dem EL).
Eric Berne verwendet im Zusammenhang mit Trübungen aus
dem K den Ausdruck Selbsttäuschung. Ich verwechsle
sozusagen Kindheitssituationen mit der Realität des
Erwachsenen. Dabei ist mir nicht bewusst, dass ich hier Dinge
aus der Vergangenheit wieder „erlebe". "Mit mir stimmt was
nicht!“; Wer mag mich schon?': "Ich kann mich eben nicht
richtig ausdrücken“; "Logisch denken kann ich nicht".
Zu einer ausgeglichenen Persönlichkeit gehören alle drei IchZustände. Schließt ein Mensch zwei Ich-Zustände aus, so wird
er von einem Ich-Zustand beherrscht. Man spricht von
Ausschluss. Dieser Mensch ist nicht mehr in der Lage in einer
bestimmten Situation den Ich-Zustand seiner Wahl zu
besetzen.
8
TRANSAKTIONEN
Transaktionen
Tritt ein Mensch mit einem anderen Menschen in Beziehung,
so nennt man das eine Transaktion. Sie ist die kleinste
Grundeinheit zwischenmenschlicher Kommunikation, bzw.
jeder beliebige verbale und nonverbale Austausch zwischen
mindestens zwei Personen (z.B. freundliche Worte, böse
Blicke, fliegende Tassen). Jede Transaktion besteht aus einem
Reiz (Stimulus), den ein Mensch ausübt und aus der Antwort
(Reaktion) eines anderen Menschen auf diesen Reiz, wobei
die Reaktion schon wieder ein Stimulus für eine neue
Transaktion ist.
Ein Gespräch besteht ja meistens nicht nur aus einer einzelnen
Transaktion, sondern aus einer Folge von miteinander
verbundenen Transaktionen.
Transaktionen können aus dem EL, ER, K von einem
Menschen zum EL, ER und K eines anderen Menschen
gelangen. Die Entscheidung, welchen Ich-Zustand ich
einnehme, trifft jeder für sich selbst.
Eine einfache, parallele oder komplementäre Transaktion
liegt dann vor, wenn der Kommunikationspartner aus dem IchZustand heraus reagiert, den sein Gesprächspartner angeregt
hat.
Solange die Pfeile parallel verlaufen, kann die Kommunikation
unbegrenzt ohne Störung verlaufen.
Gekreuzte Transaktionen sind gekennzeichnet durch
„unerwartete" Reaktionen des Gesprächspartners. Der
Gesprächspartner reagiert aus einem anderen Ich-Zustand als
dem, welcher angesprochen war.
Die gekreuzte Transaktion bedeutet eine Störung in der
9
Kommunikation. Soll diese weitergehen in Harmonie, muss
einer oder beide Kommunikations-partner den ICH-Zustand
wechseln.
Bei der verdeckten oder doppelten Transaktion werden 2
Botschaften gleichzeitig, aber auf verschiedenen Ebenen
vermittelt. Die offene Botschaft wird auf der sozialen Ebene
durch Worte übermittelt, die verdeckte über andere Medien wie
Körperhaltung, Mimik, Gestik, Blickkontakt etc.
Soziale Ebene
Verdeckte Ebene
Eine andere Art verdeckter Transaktion ist die anguläre
Transaktion oder Winkeltransaktion. Dabei läuft eine Ebene
auf dem gleichen Ich-Zustand, die verdeckte Botschaft jedoch
auf unterschiedlichen Ich-Zuständen.
Bei der verdeckten Transaktion fällt die Entscheidung über das
weitere Verhalten auf der verdeckten und nicht auf der sozialen Ebene.
KONSEQUENZEN
Konsequenzen für die Konfliktvermeidung und
Konfliktlösung
1. Fragen, Feststellungen und Antworten aus dem EL sind
konfliktträchtig und wenig geeignet zur Vorbeugung oder
Lösung schon bestehender Konflikte.
2. Fragen, Feststellungen und Antworten aus dem ER
heraus führen eher zu sachlichen und konfliktarmen
Gesprächen. Ein stark ausgeprägtes ER erlaubt
Autonomie und Mitbestimmung bei der Wahl der
Transaktionsebene.
3. Ausschließlich parallele Transaktionen auf der EREbene sind im Sinne von Informationsaustausch und
Argumentation weiterführend und Konflikt vermeidend.
4. Parallele Transaktionen für der EL- und K-Ebene sowie
zwischen den beiden Ebenen führen zwar zu einem
konfliktarmen Gesprächsverlauf aber nicht zwingend in
10
der Sache weiter. Es sollte möglichst bald ein Wechsel
auf die ER-Ebene erfolgen.
5. Gekreuzte Transaktionen unterbrechen die
komplementäre Übereinstimmung im Gesprächsverlauf.
Dadurch kann die Lösung festgefahrener Konflikte
erleichtert, aber auch dem Entstehen neuer Konflikte
Vorschub geleistet werden.
6. Konflikt lösend können alle gekreuzten Transaktionen
sein, wenn ein Gesprächspartner versucht, auf der EREbene zu reagieren. Dabei empfiehlt es sich kurz eine
gekreuzte Transaktion auch kurz mit einer parallelen
Transaktion zu kombinieren, um den Wechsel nicht zu
schroff und überraschend erscheinen zu lassen.
7. Verdeckte Transaktionen können kaum Konflikt
vermeidend bzw. Konflikt lösend sein, da sie häufig
Unsicherheiten und Missverständnisse im
Gesprächsverlauf als Folge haben.
Parallel zu den Transaktionen mit anderen führen wir auch
innere Dialoge, in denen wiederum das EL, ER oder K
dominiert. Manche Gespräche mit uns selbst sind
ermutigend, lobend oder unterstützend, andere angreifend,
kritisch, niederschmetternd oder strafend. Sog. Innere
Kritiker hat jeder in sich, der sich immer wieder bemerkbar
macht.
Der Innere Kritiker ist ein gelerntes Konzept. Um ihn in den
Griff zu bekommen, ist es notwendig, Distanz zu ihm zu
gewinnen. Dies ist erreichbar, wenn wir ihn bewusst
wahrnehmen, vor allem dann, wenn uns die Äußerungen
deprimiert, kraftlos und ängstlich fühlen lassen.
Die Gedanken schriftlich abzulegen, ist eine
Maßnahme die hilft, Abstand zu gewinnen.
Um eine stabile Basis für die eigene Identität, für den
Selbstwert zu schaffen ist es notwendig:
-
sich mit den eigenen Identitätsfragen vertraut zu
machen, um sie auch während eines Gespräches
11
-
erkennen zu können;
neue Informationen auf konstruktive Weise in die
Identität zu integrieren;
für das Selbstbild auch größere Komplexität zuzulassen
(jeder Mensch ist eine Mischung aus guten und
schlechten Eigenschaften)
Strokes (= Zuwendung) und Selbstwert
Jeder Mensch braucht Strokes, um physisch und psychisch
gesund zu bleiben. Zuwendungen können verbal, nonverbal,
positiv oder negativ, physisch oder psychisch, bedingt oder
unbedingt sein.
Grundsätzlich ist jede Art von Strokes besser als keine.
Positive Strokes sind Komplimente, Lob, Anerkennung,
Streicheln, Schulterklopfen, Umarmung, Kuss.
Negative Strokes sind Abwertung, Missbilligung, Kritik,
Belächeln, Beleidigung, Ohrfeige, Tritt.
Bedingte Strokes beziehen sich auf das was du tust,
bedingungslose auf das was du bist.
Plastic-Strokes sind unehrliche Stokes oder übertriebene
Anerkennung . Es besteht die Gefahr, dass Strokes solcher
Menschen nicht mehr angenommen werden.
Self-Strokes ist Lob, das man sich selbst gewährt. Self-Stokes
können jedoch nicht als Ersatz für Lob und Anerkennung
durch andere genommen werden.
2.1 Feedback geben
FEEDBACK
Um den Bereich des blinden Flecks zu verkleinern, kann man
sich ein Feedback einholen und so Fremdbild und Selbstbild
miteinander vergleichen.
Feedback ist eine Rückmeldung über zwischenmenschliche
Vorgänge, ein Mittel, um zu erkennen, wie man von seinen
Mitmenschen wahrgenommen, verstanden wird. Feedback ist
eine gute Möglichkeit, eigenes und fremdes Erleben und
Verhalten sensibel aufeinander abzustimmen. Man beschreibt
in einer für den anderen annehmbaren Form, was einem am
anderen auffällt (positiv oder negativ). Man gibt
anderen zu verstehen, welche Situation den Anlass zu dieser
Mitteilung gegeben hat. Die Vorschläge zur
Verhaltensänderung werden als Wunsch formuliert und sollen
im Bereich des Möglichen liegen.
Durch den Vergleich unserer Selbstwahrnehmung mit der
Fremdwahrnehmung können wir die Wirkung unseres eigenen
Verhaltens auf andere genauer einschätzen und besser
12
steuern.
Regeln für Feedback-GeberInnen
 Nimm dem anderen gegenüber immer eine
wertschätzende Haltung ein. Damit ist eine wesentliche
Voraussetzung dafür geschaffen, dass der/die andere
das Feedback auch wirklich annehmen kann.
 Angemessenes Feedback berücksichtigt die
Bedürfnisse aller beteiligten Personen.
 Gib Feedback nicht allgemein auf die ganze Person und
deren Gesamtverhalten, sondern beziehe dich auf
einzelne Verhaltensweisen, die die/der EmpfängerIn
auch ändern kann.
 Vermeide Bewertung und Interpretation.
 Sei offen und ehrlich.
 Beziehe dich auf konkrete Einzelheiten.
 Gib Feedback klar, ausführlich und genau formuliert.
 Mache Ich-Aussagen, nicht Du-Aussagen.
 Gib Feedback so bald wie möglich.
 Biete die Information an, dränge dich jedoch nicht auf.
 Unterwirf deine Beobachtung auch immer wieder der
Überprüfung durch andere. Gib zu, dass du dich auch
irren kannst.
Abb. Cole, 1996, S. 113
Regeln für die Feedback-Empfänger
-
Höre zu und stelle Verständnisfragen, um Unklarheiten
von vorneherein zu beseitigen.
Denke über das Feedback nach.
Rechtfertige dich nicht. Feedback ist eine subjektive
Wahrnehmung und Meinung anderer.
Teile zu einem späteren Zeitpunkt mit, ob und was du
aus dem Feedback gelernt hast.
13
2.2 Konflikte im Schulbereich
LEHRER/INNENSCHÜLER/INNENKONFLIKTE
Will man einige Ursachen für belastete Beziehungen
zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen beschreiben, so
kann man vermuten, dass
Fehler in der gegenseitigen Wahrnehmung,
unzutreffende Erwartungen und
ungünstige Verhaltensweisen die Konflikte
hervorrufen und stabilisieren.
Dieses Beispiel zeigt, wie sehr das Verhalten dieser
Professorin im Unterricht von ihren spezifischen
Einstellungen und Erwartungen bestimmten Schüler/innen
gegenüber abhängig ist.
Eine solche Abhängigkeit konnte auch empirisch von
Brophy und Good nachgewiesen werden.
In jeder Klasse waren zwei Beobachter tätig, die die
Interaktionen zwischen dem Lehrer und ausgewählten
Schülern protokollieren mussten.
Für die Unterrichtsbeobachtung wurden je sechs
Schüler mit hohen und niedrigen Rangplätzen
ausgesucht, wobei sich in jeder Gruppe gleich viele
Mädchen wie Buben befanden.
Insgesamt wurden 48 Schüler beobachtet. In vielen
Bereichen ließen sich keine wesentlichen
Verhaltensunterschiede leistungsstarken und
leistungsschwachen Schülern gegenüber feststellen.
Deutliche Unterschiede zeigten sich aber in folgenden
Punkten:
1. Leistungsstarke Schüler/innen wurden bei richtigen
Antworten prozentual häufiger gelobt als
leistungsschwache.
2. Leistungsschwache Schüler/innen wurden bei falschen
Antworten
prozentual
häufiger
getadelt
als
leistungsstarke.
Gab ein leistungsstarke/r Schüler/in eine falsche Antwort, so
3. wurde bei ihm/ihr prozentual häufiger die Frage
wiederholt, die Frage umformuliert oder ein
zusätzlicher Hinweis gegeben.
4. Leistungsschwache Schüler/innen erhielten prozentual
seltener einen Hinweis darauf, ob ihre Antwort richtig
oder falsch war, als leistungsstarke." (Wahl 1984, S.1
06).
Die Ergebnisse dieser und auch anderer Studien
verdeutlichen, dass Lehrer/innen sich eher "unpädagogisch"
verhalten. Anstatt den leistungsschwachen Schüler/innen
zusätzliche Unterstützung zu geben, sie zu ermutigen und zu
14
bestätigen, tun sie genau das Gegenteil. Dagegen werden
leistungsstarke Schüler/innen unterstützt und gelobt.
Diese Verhaltensunterschiede treten deshalb auf, weil es
im Unterricht vor allem auf das Vorankommen in der
Vermittlung des Lerngegenstandes geht.
Die Lehrer/innen- Schüler/innen-Interaktion hat besonders
beim Unterrichtsgespräch eine problematische
Doppelfunktion.
- Sie ist einmal persönliche Interaktion zwischen zwei
Partnern und
- zum anderen Instrument der Wissensvermittlung, das
nach seiner Effektivität beurteilt wird.
Beide Ziele widersprechen sich oft.
Unterschiedliche
Anforderungen
Selektive
Wahrnehmung
Lehrer/innen haben während des Unterrichtens gleichzeitig
mehrere Anforderungen zu erfüllen, daher ist es
nicht möglich, alle Abläufe gleich intensiv zu verfolgen,
unmöglich, immer alle Lernenden im Auge zu
behalten
was zu einer unvollkommenen und selektiven
Unterrichtswahrnehmung führt
Durch diese selektive Wahrnehmung übersehen sie manche
Ereignisse im Unterricht, andere werden übersensibel
wahrgenommen.
Diejenigen Verhaltensweisen der Schüler/innen, die
Lehrer/innen wahrnehmen, werden bewertet, ohne dass sich
Lehrende dessen bewusst sind.
Reflexion des
Unterrichtsverhaltens
Will man eine Veränderung der Lehrer/innen-Schüler/innenInteraktion erreichen, so wird dies nur gelingen, wenn
Lehrende sich Gedanken machen, welche Reaktionen bei den
Lernenden ausgelöst werden.
Lehrende und Beobachter/innen müssen über die Ergebnisse
der Unterrichtsbeobachtung, d.h. über die unterschiedlichen
Häufigkeiten bestimmter Lehrer/innenverhaltensweisen (Lob,
Tadel usw.) sprechen. Lehrenden muss bewusst werden,
dass leistungsstarke Schüler/innen z.B. öfter aufgerufen
werden, da brauchbare Schüler/innenäußerungen benötigt
werden, um unter Zeitdruck gesteckte Ziele zu erreichen.
Lehrer/innen sind auch aufgefordert, sich selber öfter zu
beobachten und z.B. eine Strichliste anfertigen, wie häufig sie
Forderung nach
loben, ob sie "Lieblingsschüler/innen" haben, denn nicht
Selbstbeobachtung selten kommt es vor, dass bestimmten Schüler/innen
aufgrund der individuellen Persönlichkeit, der Intelligenz, des
Aussehens etc. ins Herz geschlossen werden.
15
Gleiche und
konsequente
Behandlung
Lassen Lehrende derartigen Lernenden deutlich sichtbare
Vorzüge zukommen, bemerken das die anderen
Schüler/innen schnell. Lehrer/innen haben sich zu bemühen,
Lernende gleich und konsequent zu behandeln.
MANGELNDE
MITARBEIT
Über mangelnde Mitarbeit im Unterricht klagen viele
Lehrer/Lehrerinnen: Schüler/Schülerinnen erscheinen
manchmal lustlos, unkonzentriert und unwillig. Hausarbeiten
werden nicht gemacht.
Schlechtes
Gewissen
Die Aufgabe entweder nicht richtig oder gar nicht zu haben,
provoziert bei Schülern/Schülerinnen immer wieder
Angstgefühle. "schlechtes Gewissen" macht sich vor Beginn
des Unterrichts breit, schnell versucht der Schüler/die
Schülerin, die Hausübung noch abzuschreiben.
Wird er/sie dabei erwischt, ist ein Konflikt zwischen ihm/ihr
und dem Lehrer/der Lehrerin unvermeidbar. So kommt es,
dass mangelnde Mitarbeit in ihren sehr unterschiedlichen
Erscheinungsformen, vom Lehrer/Lehrerin als Erschwerung
des Unterrichts aufgefasst wird, auf die er/sie teils ärgerlich,
teils resignierend reagiert.
Ursachen
mangelnder
Mitarbeit sind
vielfältig
LEISTUNGSKONTROLLE
Die Ursachen mangelnder Mitarbeit sind vielfältig:
- Sie können dem Schüler/der Schülerin selbst
zugeschrieben werden, der Anstrengungen zu meiden
versucht oder kein Interesse am Unterrichtsinhalt hat;
- sie können aber auch dem Lehrer/der Lehrerin
zugeschrieben werden, der/die den Unterricht wenig
motivierend gestaltet;
- Sie können der belasteten Beziehung zwischen Lehrer
und Schülern zugeschrieben werden;
- Sie können auch äußeren Umständen angelastet
werden, wie z.B. Tageszeit, vorangegangene Pause
etc.;
- Schließlich können auch organisatorische Bedingungen
zur Erklärung herangezogen werden, wie hohe
Schüler/innenzahlen, 50Minuten Einheiten, ständiger
Wechsel der Fächer.
Die Vielfalt möglicher Ursachen macht es im Einzelfall
schwer, zu entscheiden, warum Lernende demotiviert sind.
Fader Unterricht regt die Phantasie der Lernenden an, selbst
etwas zur Auflockerung beizutragen. Aktivitäten solcher Art
sind dann für Lehrende ein Problem. Humor ist das beste
Mittel, die Problematik zu lösen, Konflikte sind sonst
vorprogrammiert.
Ein weiteres Konfliktfeld ist die Leistungskontrolle. Sie steht
mit den vorher erwähnten Aspekten in einem engen
Zusammenhang.
16
Typische Beispiele:
- Weigerung, eine Klassenarbeit mitzuschreiben,
- Gefälschte Unterschriften, Beschwerden über
ungerechte Benotung
- Schüler/innen empfinden die Noten als unnötige und vor
allem ungerechtfertigte Disziplinierungsmaßnahme
(meist im Pflichtschulbereich).
- Art, Umfang und Zeitpunkt der Leistungskontrollen
entsprechen nicht dem Leistungsvermögen.
- Besonders schwächere Schüler/innen werden durch die
Benotung vehement unter Druck gesetzt.
Gerade empirische Untersuchungen zur
Leistungsbeurteilung zeigen das subjektive Verhalten der
Lehrenden bei der Notengebung auf.
Empirische
Untersuchungen
zeigen die
vorprogrammierten "Wenn verbale Hinweise auf den Beruf des Vaters genügen,
um das Ergebnis einer Leistungsbewertung zu beeinflussen,
Konfliktbereiche
wenn sich Handschrift und Form auswirken, wenn die
auf …
Sprechgeschwindigkeit eine Rolle spielt u.a.m., dann lässt
sich schließen, dass Leistungsbeurteilung von
Personbeurteilung nicht zu trennen ist. Das ist nicht
erstaunlich, denn das Leistungsverhalten einer Person ist Teil
ihres Gesamtverhaltens. Der Schlüssel zur Lösung der
eigentlichen und grundsätzlichen Probleme der
Leistungsbeurteilung liegt daher nicht in der Anzahl der
Notenstufen oder Schularbeiten pro Semester, auch nicht in
der ziffernmäßigen oder verbalen Form der Beurteilung,
Fakten zur
sondern viel tiefer; in der Wahrnehmung und Beurteilung der
Persönlichkeit des Schülers durch den Lehrer." (Weiss 1989,
Notengebung
S.127).
Einige Fakten aus empirischen Untersuchungen zur
Notengebung
 Mädchen werden in fast allen Unterrichtsfächern günstiger
beurteilt. Bemerkenswert gering sind die Unterschiede in
Fächern, in denen Mädchen aufgrund der
geschlechtsrollentypischen Erziehung geringere
Fähigkeiten zugemessen werden, wie etwa in Mathematik
und Physik.
 Grundsätzlich wird mit steigenden Leistungsanforderungen
strenger benotet.
Fakten zur  Für Volksschulen wurden deutliche Unterschiede in der
Notengebung
Strenge der Beurteilung nach Unterrichtsfächern
nachgewiesen.
 Hof-Effekt: Bei eine/r/m leistungsstarken Schüler/in erfolgt
die Beurteilung nach einem „Ausstrahlungseffekt" auch in
andere Bereiche.
 Die Bedeutung der Vorinformation: Positive oder negative
Informationen haben einen entscheidenden Einfluss. ,
 Perseveration: darunter versteht man die Tendenz, an
17
einer einmal gegebenen Zensur möglichst lange
festzuhalten
 Auch soziale Vorurteile prägen die Notengebung
Fakten zur
Notengebung
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
Da die Frage der Benotung für die Lernenden von großer
Bedeutung ist, ist vielen jedes Mittel recht, den erwünschten
Notendurchschnitt zu erreichen. Es muss aber den Lernenden
erklärt werden, dass auch in späteren Lebenssituationen nicht
die Möglichkeit besteht, zu schummeln und dabei sich selbst
zu betrügen. Die eigene Leistungsfähigkeit und die eigene
Leistung zu kennen ist ein wichtiger Beitrag zur
Persönlichkeitsentwicklung.
Um problematische Beziehungen zwischen Lernenden besser
erfassen und geeignete pädagogische Maßnahmen finden zu
können, geht man aus von allgemeinen Auswirkungen der
Klasse auf das Erleben und Verhalten der einzelnen
Schüler/innen.
1. Eine Erklärung von Erziehungsproblemen in
Schulklassen bleibt natürlich unvollständig, wenn sie
sich nur auf personale Voraussetzungen einzelner
Schüler/innen und schulische Sozialisationsbedingungen im wechselseitigen Zusammenhang
beschränkt.
2. Vorausgehende Erfahrungen der Schüler/innen in
sozialen Beziehungsgefügen, vor allem in der Familie,
und die außerschulischen Sozialisationsbedingungen
müssen mit berücksichtigt werden.
Konfliktbereich
Lernende
–
Lernende
3. Zum Verständnis schwieriger sozialer Situationen in
der Klasse sind solche Hintergrundsinformationen zwar
sehr wichtig, allerdings können Lehrende dabei wenig
Einfluss nehmen.
4. Dagegen gibt es aber eine Reihe von
Handlungsmöglichkeiten, mit denen sich soziale
Bedingungen in der Klasse beeinflussen lassen.
5. Die hemmende Wirkung der Klasse auf einzelne
Schüler ist dann besonders intensiv wenn die Klasse
diese/n Lernenden generell ablehnt, verlacht oder
verspottet oder ein/e Schüler/in durch ihre/seine
Lernaktivität von einer möglichen Klassennorm
abweicht (Streber).
Konfliktbereich
Lernende –
6. Ein/e Lernende/r eine Position vertritt, eine Lösung
vorschlägt, eine Interpretation gibt, mit der er/sie in der
Klasse ziemlich allein steht.
18
Lernende
7. Ein/e Lernende den Eindruck gewinnt, dass er/sie die
Mitschüler/innen mit seinem/ihrem Anliegen aufhält.
In der traditionellen Schulorganisation ist häufig eine
Arbeitssituation anzutreffen, we die Schüler nebeneinander
arbeiten. Beim Frontalunterricht, bei der Einzelarbeit, in
Prüfungssituationen sind zwar alle Schüler mit derselben
Aufgabe beschäftigt, ohne aber dabei mit den Mitschülern
Kontakt aufzunehmen. Es wird zwar unabhängiges Arbeiten
gefordert, doch am Ende steht unausweichlich der soziale
Konfliktbereich
Vergleich. Wenn in dieser Situation zwar nicht immer
Lernende –
Konkurrenz erlebt wird, so dürften die Effekte des
"Nebeneinanderarbeitens" sich doch negativ auf die
Lernende
Schülerbeziehungen auswirken.
Anstelle des "Nebeneinanderarbeitens" müssen
kooperationsfördernde Maßnahmen zur Verbesserung von
Schüler-Schüler - Beziehungen treten. KooperationsförderndE
Maßnahmen zeigen aber nur dann die erwarteten Wirkungen
und lösen nicht gegenteilige Effekte aus, wenn der Lehrer
dafür sorgen kann, dass der Wettkampf einzelner sich in
diesen Situationen nicht bemerkbar macht.
Trotz intensiver Bemühungen kann sehr oft auch
gemeinsames Arbeiten scheitern. Nach einer Untersuchung
von Johnson sind dafür folgende Gründe maßgebend:
. "Fehlender Gruppenzusammenhalt: Bei Schwierigkeiten
Konfliktbereich kommt es zu Partnerbildungen und Auseinandersetzungen in
der Klasse. Der Unterricht und die sozialen Beziehungen in
Lernende –
der Klasse werden in jedem Fall beeinträchtigt, ob nun wenige
Lernende
Schüler beteiligt sind oder verschiedene Cliquen: Die
Mädchen bilden Partei gegen die Jungen oder umgekehrt.
. Nichteinhalten oder Nichtvereinbaren von klaren
Verhaltensregeln: Untergruppen werden z.B. sehr laut, stören,
beanspruchen alle Materialien für sich oder arbeiten nicht in
der vereinbarten Schrittfolge, wenn sie Arbeitsaufträge
erhalten, deren Ausführung diskutieren sowie Ergebnisse
verbessern sollen usw.
. Wenn die Klasse bzw. eine größere Anzahl der Schüler
störendes Verhalten einzelner oder von Teilgruppen durch
ihre Reaktion verstärkt oder dadurch festigt: z.B. durch
Konfliktbereich zustimmende Bemerkungen, Lachen, Beifall usw. (Wahl 1984,
Lernende – S.137f.) In solchen Fällen ist es notwendig mit der Klasse
Lernende dafür notwendige soziale Fertigkeiten einzuüben.
Man muss nicht alle Handlungen selbst ausführen und dabei
erproben, ob sie in dieser oder jener Situation zweckmäßig
sind, häufig genügt es, wenn man andere beobachten kann –
Lernen am Modell.
Damit man von anderen lernen kann, muss man ihre
Handlungen und die Situation, in denen diese Handlungen
vollzogen werden und aufmerksam verfolgen.
19
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
"Es hat sich gezeigt, dass Schüler besonders jene Mitschüler
beachten,
die in der Klasse einen hohen sozialen Status
genießen, beliebt sind
mit denen viele gern zusammen sind oder sein
möchten
die dem gleichen Geschlecht wie sie selbst
angehören: Jungen ahmen also bevorzugt Jungen
nach und Mädchen bevorzugt Mädchen
auf deren Handlungen wünschenswerte, positive
Konsequenzen folgen (Wahl 1984, S.139).
Als Lehrer/in muss man beachten, dass sowohl positive als
auch negative Konsequenzen Bedingungen darstellen, die
dazu führen, dass Mitschüler/innen besonders beobachtet
werden.
Es hat sich eben gezeigt, dass man tatsächlich aufmerksamer
auf andere achtet, wenn deren Handlungen bemerkenswerte
Folgen haben.
Soziale Beeinflussung kann in Schüler/in - Schüler /inBeziehungen auch sehr konkret und direkt auftreten. Jeder
kennt das Phänomen des "Klassenkasperls", also Kinder oder
Jugendliche, die sich Aufmerksamkeit und soziale Zuwendung
verschaffen, indem sie durch provozierte Zwischenfälle,
Zwischenrufe, alberne Fragen oder Kommentare ihre
Mitschüler/innen zum Lachen bringen und Lehrende zwingen,
sich mit ihnen zu befassen.
Mitschüler/innen und Lehrer/innen verstärken meist durch ihre
Reaktionen das Verhalten des Klassenkaspers, d.h. die
anderen "steuern" die Häufigkeit, mit der ein/e Mitschüler/in
ein bestimmtes Verhalten, das er/sie von sich aus produziert,
im Schulalltag tatsächlich zeigt.
Durch die zwischen den Schüler/innen herrschenden sozialen
Beziehungen wird aber auch oft die Richtung des Handeins
beeinflusst. In der Regel liegt hier nicht ein Problem eines/r
Schüler/s/in vor das durch soziale Verstärkung
aufrechterhalten wird, sondern dahinter verbergen sich meist
umfassendere Schwierigkeiten zwischen Lehrenden und
Klasse.
Johnson hat die Bedeutung von Schüler/innen –
Schüler/innen – Beziehungen für den schulischen Erfolg
zusammengefasst:
"Die sozialen Beziehungen zu den Gleichaltrigen beeinflussen
die Erwartungen, die ein Schüler an sich selbst stellt und die
Leistungen die er schließlich erzielt.
- Für die Entwicklung von Wertorientierungen und den
20
-
-
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
-
-
-
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
Warum
behandeln
Lehrer/innen
Schüler/innen
unterschiedlich?
Aufbau von Einstellungen spielen soziale Beziehungen
besonders im Jugendalter eine wichtige Rolle.
In den Beziehungen zu Gleichaltrigen lernen Schüler
bedeutsame soziale Fertigkeiten, z.B. wie man soziale
Kontakte herstellt und aufrechterhält.
Die Gruppe der Gleichaltrigen ermöglicht es, mit
aggressiven Impulsen umgehen zu lernen.
Die Gleichaltrigen tragen Wesentliches zur Entwicklung
der männlichen oder weiblichen Geschlechtsrolle bei.
In den Beziehungen zu Gleichaltrigen lernt man, sich in
andere Personen hineinzuversetzen
(Perspektivenwechsel).
Beziehungen zu den Altersgenossen beeinflussen die
allgemeine Einstellung zur Schule.
Schüler - Schüler - Beziehungen spielen auch für das
Auftreten problematischer Verhaltensweisen eine wichtige
Rolle, von Gewohnheiten des Rauchens und
Alkoholmissbrauchs bis hin zur Anwendung von illegalen
Drogen.
Andauernde Schwierigkeiten einzelner Schüler in den
Beziehungen zu Gleichaltrigen sollten als Signal
behandelt werden, das darauf hinweist, dass diesen
Schülern geholfen werden muss." Wahl 1984, S.148).
Lehrer/innenerwartungen und –verhalten
Im Folgenden wird ein Beispiel beschrieben, in dem eine
Lehrerin bei vier typischen Unterrichtssituationen über einen
längeren Zeitraum hinweg beobachtet und ihre
Verhaltensweisen notiert wurden.
"Janette ist eine sehr leistungsschwache Schülerin mit guter
Beziehung zur Professorin, aber wenig Kontakt zu ihren
Mitschüler/innen. Im Unterricht wirkt sie oft vollkommen
abwesend. Insgesamt ist sie sehr ruhig.

Machen Sie Ihre
persönliche
Analyse der
Verhaltens-
Kevin ist leistungsmäßig besser als Janette.. Der Professorin
gegenüber verhält er sich eher abweisend. Zu den Mitschülern
hat er in den Pausen regen Kontakt, während des Unterrichts
spielt er fortwährend mit verschiedenen Gegenständen und
scheint sich um Unterricht und Mitschüler/innen kaum zu
kümmern. Auffallend ist seine körperliche Unruhe: Er rutscht auf
dem Stuhl hin und her, zupft an seinen Haaren, putzt sich die
Fingernägel und beschäftigt sich ständig mit unterrichtsfremden
Dingen." (Wahl 1984, S.102 f.)
21
merkmale der
Lehrerin!
Situation 1:
Schüler nennt ein falsches Ergebnis.
Janette und Kevin melden sich relativ selten zu Wort und werden
auch selten aufgerufen. Wenn ein mündlicher Beitrag, den sie
leisten, nicht richtig oder unvollständig ist, reagiert die Lehrerin
auf beide Schüler unterschiedlich.
Warum
Die Lehrerinnenreaktion in der Analyse:
behandeln
Lehrer/innen
Kevin
Janette
Schüler/innen
- übergeht sie die Antwort
- sie gibt sie Zeit zum
unterschiedlich?
und ruft einen anderen
Nachdenken
Schüler auf
- sie weist sie noch einmal
- fordert sie ihn auf besser
auf den Zusammenhang
aufzupassen
hin, in dem die Frage
- Stimme, Mimik und
steht
Gestik drücken Ungeduld
- sie gibt sie Lösungshilfen
aus
- Stimme, Mimik und Gestik
Lehrerin formuliert die
wirken aufmunternd
Frage um
Situation 2:
Schüler sind bei Einzelarbeit passiv.
Die Phasen der Einzelarbeit werden von Janette und Kevin zum
"Träumen" oder "Spielen mit Dingen" benutzt. Passiv sitzen sie
die zur Verfügung gestellte Zeit ab. In dieser Situation versucht
die Lehrerin, Janette zu helfen, indem sie zu ihr hingeht, ihr die
Aufgaben erklärt und die Schritte bis zur Lösung mit
ihr durchgeht. Kevins passives Verhalten übergeht sie.
Warum
behandeln
Lehrer/innen
Schüler/innen
Situation 3:
unterschiedlich?
Schüler/innen sind bei Gruppenarbeit passiv.
Die Mitschüler/innen beklagen sich, dass Janette und Kevin
keine Beiträge liefern. Wenn Beschwerden über Janette
geäußert werden, bleibt die Professorin längere Zeit bei der
entsprechenden Gruppe stehen und greift helfend in den
Lösungsprozess ein. Auf Klagen über Kevin richtet sie meist nur
eine kurze Ermahnung an ihn.
Warum
behandeln
Lehrer/innen
Schüler/innen
unterschiedlich?
Situation 4:
Schüler/in behindert durch Unaufmerksamkeit den Fortgang
des Unterrichts.
Beim Vergleich von Buchhaltungsergebnissen oder beim Lesen
von Wirtschaftsreports sind Janette und Kevin häufig so
unaufmerksam, dass der Unterrichtsablauf kurz unterbrochen
werden muss, sobald einer der beiden aufgerufen wird. Die
Lehrerin hilft Janette in ruhigem Ton, die richtige Aufgabe zu
finden, während sie Kevin meist ungeduldig auffordert, besser
aufzupassen. (vgl. Wahl 1984, S.1 03f.)
Die beobachteten Verhaltensweisen sind sehr ausgeprägt und
konstant.
22
Warum
behandeln
Lehrer/innen
Schüler/innen
unterschiedlich?
Wie lassen sich nun solche Unterschiede erklären?
Gefragt werden muss, welche inneren Prozesse bei der Lehrerin
ablaufen, wenn sie auf vergleichbares Schüler/innenverhalten
auffallend unterschiedlich reagiert. Bei der Befragung der
Lehrerin ergab sich folgendes Bild:
Wenn Janette ein falsches Ergebnis nennt, glaubt die
Lehrerin, dass die richtige Lösung noch kommt, wenn
nur genügend Zeit gelassen und eine gewisse
Hilfestellung gegeben wird.
Bei der Einzelarbeit nimmt die Lehrerin an, dass
Janette die Aufgaben nur mit zusätzlicher
Unterstützung bewältigen kann.
Ähnlich verhält es sich bei der Gruppenarbeit.
Behindert Janette den Unterrichtsfortgang durch
Nennen einer falschen Aufgabe oder durch
Weiterlesen in der falschen Zeile, schließt die
Lehrerin daraus, dass Janette in ihrer
Aufmerksamkeit überfordert ist, durch kleine Hinweise
aber leicht wieder in das Unterrichtsgeschehen
einbezogen werden kann.
Die Lehrerin geht von zwei Annahmen aus:
1. Wenn Janette die gestellten Aufgaben nicht lösen kann,
hält die Lehrerin sie für leistungswillig, aber überfordert.
2. Die Lehrerin sieht günstige Erfolgsaussichten, wenn sie
Janette besondere Unterstützung gewährt, um eine
Aufgabe zu bewältigen.
Diese Überlegungen motivieren die Lehrerin dazu, Janette stets
freundlich zu behandeln und ihr bereitwillig zu helfen.
Erwartungen und Handlungen der Lehrerin stimmen überein und
sind gut nachzuvollziehen.
Wie sieht es nun bei Kevin aus?
1. Wenn Kevin ein falsches Ergebnis nennt, ist die Lehrerin
der Meinung, dass Kevin sich nicht bemüht, die richtige
Lösung zu finden.
2. Verhält er sich bei der Einzel- oder Gruppenarbeit passiv,
glaubt sie, dass es zwecklos sei, ihn zur Mitarbeit
aufzufordern. Nur wenn die Mitschüler/innen sich über
Kevin beklagen, ermahnt sie ihn kurz, um die anderen zu
Warum
beruhigen. Behindert Kevin den Unterrichtsfortgang, weil
behandeln
er nicht aufgepasst hat, führt sie dies auf Faulheit und
Lehrer/innen
Interesselosigkeit zurück, was sie ärgerlich stimmt, so
Schüler/innen
dass sie ungeduldig reagiert.
unterschiedlich? Insgesamt ist die Lehrerin Kevin gegenüber ganz anders
eingestellt als Janette gegenüber.
Ihrer Meinung nach verweigert Kevin die Arbeit, wofür sie ihn
selbst verantwortlich macht. Es erscheint ihr weder notwendig
23
noch Erfolg versprechend, ihm zusätzliche Hilfe zu geben.
Warum
behandeln
Lehrer/innen
Schüler/innen
unterschiedlich?
Sie ärgert sich über ihn, sieht aber keine Möglichkeit für
wirksame pädagogische Maßnahmen.
Deshalb ignoriert sie sein Verhalten so weit wie möglich und
beschränkt sich auf kurze Aufforderungen und Ermahnungen.
Die Handlungsweise der Lehrerin erscheint auch hier begründet
und einleuchtend (vgl. Wahl 1984, S.104f.).
Was führt die Lehrerin zu ihren Annahmen?

Wie hätten Sie
wahrscheinlich
reagiert?
Schreiben Sie
bitte Ihre
Reaktionen
nieder.
Warum
behandeln
Lehrer/innen
Schüler/innen
unterschiedlich?
Warum
behandeln
Lehrer/innen
Schüler/innen
unterschiedlich?
Frühere Erfahrungen mit beiden Schüler/innen haben
wahrscheinlich gezeigt, dass Janette sich bereitwillig helfen
lässt, während Rainer sich eher abweisend verhält.
- Bei Janette hat sich eine positive Lehrer/in-Schüler/inInteraktion entwickelt, bei Kevin eine negative.
Dieses Beispiel zeigt, wie sehr das Verhalten dieser Professorin
im Unterricht von ihren spezifischen Einstellungen und
Erwartungen bestimmten Schüler/innen gegenüber abhängig
ist.
Eine solche Abhängigkeit konnte auch empirisch von
Brophy und Good nachgewiesen werden.
In jeder Klasse waren zwei Beobachter tätig, die die
Interaktionen zwischen dem Lehrer und ausgewählten
Schülern protokollieren mussten.
Für die Unterrichtsbeobachtung wurden je sechs Schüler
mit hohen und niedrigen Rangplätzen ausgesucht, wobei
sich in jeder Gruppe gleich viele Mädchen wie Buben
befanden.
Insgesamt wurden 48 Schüler beobachtet. In vielen
Bereichen ließen sich keine wesentlichen
Verhaltensunterschiede leistungsstarken und
leistungsschwachen Schülern gegenüber feststellen.
Deutliche Unterschiede zeigten sich aber in folgenden
Punkten:
1. Leistungsstarke Schüler/innen wurden bei richtigen
Antworten prozentual häufiger gelobt als
leistungsschwache.
2. Leistungsschwache Schüler/innen wurden bei falschen
Antworten
prozentual
häufiger
getadelt
als
leistungsstarke.
Gab ein leistungsstarke/r Schüler/in eine falsche Antwort, so
3. wurde bei ihm/ihr prozentual häufiger die Frage
wiederholt, die Frage umformuliert oder ein zusätzlicher
Hinweis gegeben.
4. Leistungsschwache Schüler/innen erhielten prozentual
seltener einen Hinweis darauf, ob ihre Antwort richtig oder
24
falsch war, als leistungsstarke." (Wahl 1984, S.1 06).
Die Ergebnisse dieser und auch anderer Studien verdeutlichen,
dass Lehrer/innen sich eher "unpädagogisch" verhalten. Anstatt
den leistungsschwachen Schüler/innen zusätzliche
Unterstützung zu geben, sie zu ermutigen und zu bestätigen, tun
sie genau das Gegenteil. Dagegen werden leistungsstarke
Schüler/innen unterstützt und gelobt.
Diese Verhaltensunterschiede treten deshalb auf, weil es im
Unterricht vor allem auf das Vorankommen in der
Vermittlung des Lerngegenstandes geht.
Warum
behandeln
Die Lehrer/innen- Schüler/innen-Interaktion hat besonders beim
Lehrer/innen
Unterrichtsgespräch eine problematische Doppelfunktion.
Schüler/innen
- Sie ist einmal persönliche Interaktion zwischen zwei
unterschiedlich?
Partnern und
- zum anderen Instrument der Wissensvermittlung, das nach
seiner Effektivität beurteilt wird.
- Beide Ziele widersprechen sich oft.
2. 1 Konfliktfelder und Konsequenzen für das Lehrer/innenverhalten
Unterschiedliche
Anforderungen
Selektive
Wahrnehmung
Lehrer/innen haben während des Unterrichtens gleichzeitig
mehrere Anforderungen zu erfüllen, daher ist es
nicht möglich, alle Abläufe gleich intensiv zu verfolgen,
unmöglich, immer alle Lernenden im Auge zu
behalten
was zu einer unvollkommenen und selektiven
Unterrichtswahrnehmung führt
Durch diese selektive Wahrnehmung übersehen sie manche
Ereignisse im Unterricht, andere werden übersensibel
wahrgenommen.
Diejenigen Verhaltensweisen der Schüler/innen, die
Lehrer/innen wahrnehmen, werden bewertet, ohne dass sich
Lehrende dessen bewusst sind.
Reflexion des
Unterrichtsverhaltens
Will man eine Veränderung der Lehrer/innen-Schüler/innenInteraktion erreichen, so wird dies nur gelingen, wenn
Lehrende sich Gedanken machen, welche Reaktionen bei den
Lernenden ausgelöst werden.
Lehrende und Beobachter/innen müssen über die Ergebnisse
der Unterrichtsbeobachtung, d.h. über die unterschiedlichen
Häufigkeiten bestimmter Lehrer/innenverhaltensweisen (Lob,
Tadel usw.) sprechen. Lehrenden muss bewusst werden,
dass leistungsstarke Schüler/innen z.B. öfter aufgerufen
werden, da brauchbare Schüler/innenäußerungen benötigt
werden, um unter Zeitdruck gesteckte Ziele zu erreichen.
25
Lehrer/innen sind auch aufgefordert, sich selber öfter zu
beobachten und z.B. eine Strichliste anfertigen, wie häufig sie
loben, ob sie "Lieblingsschüler/innen" haben, denn nicht
Forderung nach
selten kommt es vor, dass bestimmten Schüler/innen
Selbstbeobachtung aufgrund der individuellen Persönlichkeit, der Intelligenz, des
Aussehens etc. ins Herz geschlossen werden.
Gleiche und
konsequente
Behandlung
Lassen Lehrende derartigen Lernenden deutlich sichtbare
Vorzüge zukommen, bemerken das die anderen
Schüler/innen schnell. Lehrer/innen haben sich zu bemühen,
Lernende gleich und konsequent zu behandeln.
MANGELNDE
MITARBEIT
Über mangelnde Mitarbeit im Unterricht klagen viele
Lehrer/Lehrerinnen: Schüler/Schülerinnen erscheinen
manchmal lustlos, unkonzentriert und unwillig. Hausarbeiten
werden nicht gemacht.
Schlechtes
Gewissen
Die Aufgabe entweder nicht richtig oder gar nicht zu haben,
provoziert bei Schülern/Schülerinnen immer wieder
Angstgefühle. "schlechtes Gewissen" macht sich vor Beginn
des Unterrichts breit, schnell versucht der Schüler/die
Schülerin, die Hausübung noch abzuschreiben.
Wird er/sie dabei erwischt, ist ein Konflikt zwischen ihm/ihr
und dem Lehrer/der Lehrerin unvermeidbar. So kommt es,
dass mangelnde Mitarbeit in ihren sehr unterschiedlichen
Erscheinungsformen, vom Lehrer/Lehrerin als Erschwerung
des Unterrichts aufgefasst wird, auf die er/sie teils ärgerlich,
teils resignierend reagiert.
Ursachen
mangelnder
Mitarbeit sind
vielfältig
Die Ursachen mangelnder Mitarbeit sind vielfältig:
- Sie können dem Schüler/der Schülerin selbst
zugeschrieben werden, der Anstrengungen zu meiden
versucht oder kein Interesse am Unterrichtsinhalt hat;
- sie können aber auch dem Lehrer/der Lehrerin
zugeschrieben werden, der/die den Unterricht wenig
motivierend gestaltet;
- Sie können der belasteten Beziehung zwischen Lehrer
und Schülern zugeschrieben werden;
- Sie können auch äußeren Umständen angelastet
werden, wie z.B. Tageszeit, vorangegangene Pause
etc.;
- Schließlich können auch organisatorische Bedingungen
zur Erklärung herangezogen werden, wie hohe
Schüler/innenzahlen, 50Minuten Einheiten, ständiger
Wechsel der Fächer.
Die Vielfalt möglicher Ursachen macht es im Einzelfall
schwer, zu entscheiden, warum Lernende demotiviert sind.
Fader Unterricht regt die Phantasie der Lernenden an, selbst
etwas zur Auflockerung beizutragen. Aktivitäten solcher Art
26
LEISTUNGSKONTROLLE
sind dann für Lehrende ein Problem. Humor ist das beste
Mittel, die Problematik zu lösen, Konflikte sind sonst
vorprogrammiert.
Ein weiteres Konfliktfeld ist die Leistungskontrolle. Sie steht
mit den vorher erwähnten Aspekten in einem engen
Zusammenhang.
Typische Beispiele:
- Weigerung, eine Klassenarbeit mitzuschreiben,
- Gefälschte Unterschriften, Beschwerden über
ungerechte Benotung
- Schüler/innen empfinden die Noten als unnötige und vor
allem ungerechtfertigte Disziplinierungsmaßnahme
(meist im Pflichtschulbereich).
- Art, Umfang und Zeitpunkt der Leistungskontrollen
entsprechen nicht dem Leistungsvermögen.
- Besonders schwächere Schüler/innen werden durch die
Benotung vehement unter Druck gesetzt.
Empirische
Untersuchungen
zeigen die
vorprogrammierten
Konfliktbereiche
auf …
Fakten zur
Notengebung
Gerade empirische Untersuchungen zur
Leistungsbeurteilung zeigen das subjektive Verhalten der
Lehrenden bei der Notengebung auf.
"Wenn verbale Hinweise auf den Beruf des Vaters genügen,
um das Ergebnis einer Leistungsbewertung zu beeinflussen,
wenn sich Handschrift und Form auswirken, wenn die
Sprechgeschwindigkeit eine Rolle spielt u.a.m., dann lässt
sich schließen, dass Leistungsbeurteilung von
Personbeurteilung nicht zu trennen ist. Das ist nicht
erstaunlich, denn das Leistungsverhalten einer Person ist Teil
ihres Gesamtverhaltens. Der Schlüssel zur Lösung der
eigentlichen und grundsätzlichen Probleme der
Leistungsbeurteilung liegt daher nicht in der Anzahl der
Notenstufen oder Schularbeiten pro Semester, auch nicht in
der ziffernmäßigen oder verbalen Form der Beurteilung,
sondern viel tiefer; in der Wahrnehmung und Beurteilung der
Persönlichkeit des Schülers durch den Lehrer." (Weiss 1989,
S.127).
Einige Fakten aus empirischen Untersuchungen zur
Notengebung
 Mädchen werden in fast allen Unterrichtsfächern günstiger
beurteilt. Bemerkenswert gering sind die Unterschiede in
Fächern, in denen Mädchen aufgrund der
geschlechtsrollentypischen Erziehung geringere
Fähigkeiten zugemessen werden, wie etwa in Mathematik
und Physik.
 Grundsätzlich wird mit steigenden Leistungsanforderungen
strenger benotet.
Fakten zur  Für Volksschulen wurden deutliche Unterschiede in der
Strenge der Beurteilung nach Unterrichtsfächern
Notengebung
27
nachgewiesen.
Hof-Effekt: Bei eine/r/m leistungsstarken Schüler/in erfolgt
die Beurteilung nach einem „Ausstrahlungseffekt" auch in
andere Bereiche.
 Die Bedeutung der Vorinformation: Positive oder negative
Informationen haben einen entscheidenden Einfluss. ,
 Perseveration: darunter versteht man die Tendenz, an
einer einmal gegebenen Zensur möglichst lange
festzuhalten
 Auch soziale Vorurteile prägen die Notengebung

Fakten zur
Notengebung
Da die Frage der Benotung für die Lernenden von großer
Bedeutung ist, ist vielen jedes Mittel recht, den erwünschten
Notendurchschnitt zu erreichen. Es muss aber den Lernenden
erklärt werden, dass auch in späteren Lebenssituationen nicht
die Möglichkeit besteht, zu schummeln und dabei sich selbst
zu betrügen. Die eigene Leistungsfähigkeit und die eigene
Leistung zu kennen ist ein wichtiger Beitrag zur
Persönlichkeitsentwicklung.
.
3. KONFLIKTFELDER - LERNENDE - LEHRENDE – ELTERN
Konfliktbereich Lernende – Lernende
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
Um problematische Beziehungen zwischen Lernenden
besser erfassen und geeignete pädagogische Maßnahmen
finden zu können, geht man aus von allgemeinen
Auswirkungen der Klasse auf das Erleben und Verhalten der
einzelnen Schüler/innen.
1. Eine Erklärung von Erziehungsproblemen in
Schulklassen bleibt natürlich unvollständig, wenn sie
sich nur auf personale Voraussetzungen einzelner
Schüler/innen und schulische Sozialisationsbedingungen im wechselseitigen Zusammenhang
beschränkt.
2. Vorausgehende Erfahrungen der Schüler/innen in
sozialen Beziehungsgefügen, vor allem in der Familie,
und die außerschulischen Sozialisationsbedingungen
müssen mit berücksichtigt werden.
Konfliktbereich
Lernende
–
3. Zum Verständnis schwieriger sozialer Situationen in
der Klasse sind solche Hintergrundsinformationen
zwar sehr wichtig, allerdings können Lehrende dabei
wenig Einfluss nehmen.
4. Dagegen gibt es aber eine Reihe von
28
Lernende
Handlungsmöglichkeiten, mit denen sich soziale
Bedingungen in der Klasse beeinflussen lassen.
5. Die hemmende Wirkung der Klasse auf einzelne
Schüler ist dann besonders intensiv wenn die Klasse
diese/n Lernenden generell ablehnt, verlacht oder
verspottet oder ein/e Schüler/in durch ihre/seine
Lernaktivität von einer möglichen Klassennorm
abweicht (Streber).
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
6. Ein/e Lernende/r eine Position vertritt, eine Lösung
vorschlägt, eine Interpretation gibt, mit der er/sie in der
Klasse ziemlich allein steht.
7. Ein/e Lernende den Eindruck gewinnt, dass er/sie die
Mitschüler/innen mit seinem/ihrem Anliegen aufhält.
In der traditionellen Schulorganisation ist häufig eine
Arbeitssituation anzutreffen, we die Schüler nebeneinander
arbeiten. Beim Frontalunterricht, bei der Einzelarbeit, in
Prüfungssituationen sind zwar alle Schüler mit derselben
Aufgabe beschäftigt, ohne aber dabei mit den Mitschülern
Kontakt aufzunehmen. Es wird zwar unabhängiges Arbeiten
gefordert, doch am Ende steht unausweichlich der soziale
Vergleich. Wenn in dieser Situation zwar nicht immer
Konkurrenz erlebt wird, so dürften die Effekte des
"Nebeneinanderarbeitens" sich doch negativ auf die
Schülerbeziehungen auswirken.
Anstelle des "Nebeneinanderarbeitens" müssen
kooperationsfördernde Maßnahmen zur Verbesserung von
Schüler-Schüler - Beziehungen treten.
Kooperationsfördernde Maßnahmen zeigen aber nur dann
die erwarteten Wirkungen und lösen nicht gegenteilige
Effekte aus, wenn der Lehrer dafür sorgen kann, dass der
Wettkampf einzelner sich in diesen Situationen nicht
bemerkbar macht.
Trotz intensiver Bemühungen kann sehr oft auch
gemeinsames Arbeiten scheitern. Nach einer Untersuchung
Konfliktbereich von Johnson sind dafür folgende Gründe maßgebend:
. "Fehlender Gruppenzusammenhalt: Bei Schwierigkeiten
Lernende –
kommt es zu Partnerbildungen und Auseinandersetzungen in
Lernende
der Klasse. Der Unterricht und die sozialen Beziehungen in
der Klasse werden in jedem Fall beeinträchtigt, ob nun
wenige Schüler beteiligt sind oder verschiedene Cliquen: Die
Mädchen bilden Partei gegen die Jungen oder umgekehrt.
. Nichteinhalten oder Nichtvereinbaren von klaren
Verhaltensregeln: Untergruppen werden z.B. sehr laut,
stören, beanspruchen alle Materialien für sich oder arbeiten
nicht in der vereinbarten Schrittfolge, wenn sie
Arbeitsaufträge erhalten, deren Ausführung diskutieren sowie
29
Ergebnisse verbessern sollen usw.
.
Wenn
die Klasse bzw. eine größere Anzahl der Schüler
Konfliktbereich
störendes Verhalten einzelner oder von Teilgruppen durch
Lernende –
ihre Reaktion verstärkt oder dadurch festigt: z.B. durch
Lernende zustimmende Bemerkungen, Lachen, Beifall usw. (Wahl
1984, S.137f.) In solchen Fällen ist es notwendig mit der
Klasse dafür notwendige soziale Fertigkeiten einzuüben.
Man muss nicht alle Handlungen selbst ausführen und dabei
erproben, ob sie in dieser oder jener Situation zweckmäßig
sind, häufig genügt es, wenn man andere beobachten kann –
Lernen am Modell.
Damit man von anderen lernen kann, muss man ihre
Handlungen und die Situation, in denen diese Handlungen
vollzogen werden und aufmerksam verfolgen.
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
"Es hat sich gezeigt, dass Schüler besonders jene Mitschüler
beachten,
die in der Klasse einen hohen sozialen Status
genießen, beliebt sind
mit denen viele gern zusammen sind oder sein
möchten
die dem gleichen Geschlecht wie sie selbst
angehören: Jungen ahmen also bevorzugt Jungen
nach und Mädchen bevorzugt Mädchen
auf deren Handlungen wünschenswerte, positive
Konsequenzen folgen (Wahl 1984, S.139).
Als Lehrer/in muss man beachten, dass sowohl positive als
auch negative Konsequenzen Bedingungen darstellen, die
dazu führen, dass Mitschüler/innen besonders beobachtet
werden.
Es hat sich eben gezeigt, dass man tatsächlich
aufmerksamer auf andere achtet, wenn deren Handlungen
bemerkenswerte Folgen haben.
Soziale Beeinflussung kann in Schüler/in - Schüler /inBeziehungen auch sehr konkret und direkt auftreten. Jeder
kennt das Phänomen des "Klassenkasperls", also Kinder
oder Jugendliche, die sich Aufmerksamkeit und soziale
Zuwendung verschaffen, indem sie durch provozierte
Zwischenfälle, Zwischenrufe, alberne Fragen oder
Kommentare ihre Mitschüler/innen zum Lachen bringen und
Lehrende zwingen, sich mit ihnen zu befassen.
Mitschüler/innen und Lehrer/innen verstärken meist durch
ihre Reaktionen das Verhalten des Klassenkaspers, d.h. die
anderen "steuern" die Häufigkeit, mit der ein/e Mitschüler/in
ein bestimmtes Verhalten, das er/sie von sich aus produziert,
im Schulalltag tatsächlich zeigt.
30
Konfliktbereich
Lernende –
Lernende
Durch die zwischen den Schüler/innen herrschenden
sozialen Beziehungen wird aber auch oft die Richtung des
Handeins beeinflusst. In der Regel liegt hier nicht ein
Problem eines/r Schüler/s/in vor das durch soziale
Verstärkung aufrechterhalten wird, sondern dahinter
verbergen sich meist umfassendere Schwierigkeiten
zwischen Lehrenden und Klasse.
Johnson hat die Bedeutung von Schüler/innen –
Schüler/innen – Beziehungen für den schulischen Erfolg
zusammengefasst:
"Die sozialen Beziehungen zu den Gleichaltrigen
beeinflussen die Erwartungen, die ein Schüler an sich selbst
stellt und die Leistungen die er schließlich erzielt.
- Für die Entwicklung von Wertorientierungen und den
Aufbau von Einstellungen spielen soziale Beziehungen
besonders im Jugendalter eine wichtige Rolle.
- In den Beziehungen zu Gleichaltrigen lernen Schüler
bedeutsame soziale Fertigkeiten, z.B. wie man soziale
Kontakte herstellt und aufrechterhält.
Konfliktbereich
- Die Gruppe der Gleichaltrigen ermöglicht es, mit
Lernende –
aggressiven Impulsen umgehen zu lernen.
Lernende
- Die Gleichaltrigen tragen Wesentliches zur Entwicklung
der männlichen oder weiblichen Geschlechtsrolle bei.
- In den Beziehungen zu Gleichaltrigen lernt man, sich in
andere Personen hineinzuversetzen
(Perspektivenwechsel).
- Beziehungen zu den Altersgenossen beeinflussen die
allgemeine Einstellung zur Schule.
- Schüler - Schüler - Beziehungen spielen auch für das
Auftreten problematischer Verhaltensweisen eine
wichtige Rolle, von Gewohnheiten des Rauchens und
Alkoholmissbrauchs bis hin zur Anwendung von illegalen
Drogen.
Konfliktbereich
Lernende – - Andauernde Schwierigkeiten einzelner Schüler in den
Beziehungen zu Gleichaltrigen sollten als Signal
Lernende
behandelt werden, das darauf hinweist, dass diesen
Schülern geholfen werden muss." Wahl 1984, S.148).
3.1Konfliktbereich Lehrende – Eltern
Allgemeines zum
Lehrenden-ElternKonflikt
Schulprobleme werden traditionellerweise dem persönlichen
Versagen einzelner Lehrer/innen, Schüler/innen Eltern oder
dem System zugeschrieben.
Während die Eltern sich zunehmend den Kopf der Schule
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zerbrechen und sich zu Nachhilfe - Einrichtungen abwerten,
gewöhnen sich immer mehr Lehrende daran, dass die
Leistungen der Schüler/inen nicht mehr die Summe aus
Unterrichtsqualität und Eigenarbeit der Schüler/innen
spiegeln, sondern dass die Mitarbeit der Eltern das Niveau
mitprägt.
Viele Lehrende verlassen sich darauf, ja fordern die Eltern
sogar zu verstärkter Mitarbeit auf. Schüler/innen, deren Eltern
das nicht mitmachen können oder wollen, geraten hier in
Nachteil.
Schwierigkeiten
von Seiten der
Lehrenden
Schwierigkeiten
von Seiten der
Eltern
1. Vorwurfshaltung gegenüber den Eltern:
Emotionale Vorwürfe können einerseits sachlich gerechtfertigt
sein, Eltern überfordern oder vernachlässigen stark ihre
Kinder, andererseits sind sie durch gewisse
Abwehrmechanismen erklärbar, wenn der/die Lehrende z.B.
disziplinär mit den Lernenden nicht zurecht kommt, schiebt
er/sie seinen Ärger auf die Eltern.
2. Die Befürchtung, an Autorität zu verlieren:
Wenn man sich näher mit Eltern einlässt, kann man in
Diskussionen unterliegen.
Die mangelnde Fähigkeit, sich auf Eltern mit einem anderen
bildungsmäßigen Status einzustellen. Lehrende
kommunizieren mit Eltern aus der Mittelschicht ohne
Probleme, hingegen zu Eltern aus der Arbeiterschicht
wesentlich gehemmter
3. . Persönliche Antipathie:
Ob Eltern sympathisch bzw. unsympathisch erscheinen, kann
mehrere Ursachen haben, wie z.B. Vorurteile, Ärger über
negative Äußerungen, ...
4. Befürchtungen vor Einmischung der Eltern in
Angelegenheiten des Unterrichtens
5. Persönliche Eigenheiten und Eigenschaften
Wie Lehrende auf Schüler/innen und deren Eltern eingehen
hängt auch davon ab, mit welcher Motivation sie ihren Beruf
ergriffen haben.
6. Mangel an Konfliktfähigkeit und persönliche
Unsicherheit sind ebenfalls ungünstige
Voraussetzungen für eine konflikthafte Beziehung zu
den Eltern
4 Arten von Beziehungsfeldern können hier unterschieden
werden:
1. bezogen auf die Funktion der Schule
2. bezogen auf die Funktion des Lehrers
3. bezogen auf die Person des Lehrers
4. bezogen auf den Gesprächskontakt selbst
Ad 1) Schwierigkeiten bezogen auf die Funktion der Schule
32
-
-
Schwierigkeiten
von Seiten der
Eltern
Schwierigkeiten
von Seiten der
Eltern
Schwierigkeiten
von Seiten der
Eltern
-
Abwehr gegen bestimmte Lehrinhalte und Lehrmethoden
- entstanden aus einem Gefühl der Uninformiertheit,
Fehlinformiertheit und Fremdheit
Abwehr gegen neue Organisationsformen - entstanden
aus weltanschaulichen, parteipolitischen und
pädagogischen Gründen
Abwehr gegen bestimmte pädagogische Ansprüche: "Die
heutige Schule verlangt zu wenig Disziplin."
Ad 2) Schwierigkeiten bezogen auf die Funktion des Lehrers Angst vor der Macht des/ Lehrer/s/in - Eltern hüten sich oft Kritik
auszusprechen, weil sie fürchten, ihr Kind müsse dies dann
ausbaden
- Negatives Lehrerbild – Lehrer/innen werden oft als
Besserwisser und ferienorientierte Freizeitkonsumierer/innen
abgestempelt, wobei negative Erfahrungen und Frustrationen
teils aus der eigenen Schulzeit mitgenommen werden, teils
durch Medien und öffentliche Meinungen verstärkt werde
- Befürchtungen, Lehrende zu stören - Eltern sehen sich oft als
störende Eindringlinge an, wenn sie unaufgefordert in der
Schule erscheinen.
- Übertragungen - wenn Eltern in ihrer Kindheit gelernt haben,
unterwürfig,
„schleimig" oder aufmüpfig zu sein,
übertragen sie diese Verhaltensmuster unbewusst auf
Lehrende
- Lehrende als Konkurrenten - wenn z.B. Kind nur mehr vom/n
der Lehrer/in schwärmt, ihm/ihr mehr vertraut
Ad 3) Schwierigkeiten bezogen auf die Person des/r Lehrer/in
- Persönlichkeitseigenschaften und Verhaltensweisen
können ebenso wie reine Äußerlichkeiten Aversionen
erwecken
- Besonders gegenüber der äußeren Erscheinung sind
manche Eltern sehr kritisch. .
- Zweifel an der pädagogischen Qualität. Der Ruf eines
Lehrers/einer Lehrerin beeinflusst stark die Erwartungen
und die Art des Gegenübertretens
- Konträre Einstellungen des Lehrers/der Lehrerin
Ad 4) Schwierigkeiten bezogen auf dem Gesprächskontakt
selbst
- Ungeschickte Gesprächsführung - eine sehr schüchternunsichere oder auch zu forsche Haltung wird von den
Eltern abgelehnt.
- Eine wissenschaftliche Sprache oder ein überheblicher
Umgangston können ebenfalls ein Hindernis sein. Auch
der laute "Lehrton" mancher Pädaqoq/en/innen wirkt
unangenehm.
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LÖSUNGSMÖGLICHKEITEN
Lösungsmöglichkeiten nach Gordon
Thomas GORDON beschreibt vier
Möglichkeiten, um Schüler/innen
erfolgreicher bei der Bewältigung ihrer
Probleme zu helfen.
1. Passives Zuhören
Schweigen ist eine wirksame, nicht
verbale Botschaft, um Lernenden das
Gefühl zu geben, angenommen zu sein.
Lernende können ihre Probleme nicht
zum Ausdruck bringen, wenn die
Lehrenden das Sprechen übernehmen.
2.Bestätigende Reaktionen
Es ist von enormer Wichtigkeit, mit Hilfe
von verbalen und nonverbalen Mitteln
(nicken, lächeln, "aha"...) das Interesse
an Lernenden zu zeigen.
3. Türöffner nutzen
Manche
Schüler/innen
brauchen
zusätzliche Ermutigungen, um mehr zu
sprechen oder sogar anzufangen.
Botschaften wie z.B. "Möchten Sie noch
mehr
darüber
erzählen?"
können
Lernenden
eine Hilfe
sein.
Die
Botschaften sollten offene Fragen sein
und vor allem keine Bewertung dessen
beinhalten, was gesagt wurde.
4. Aktives Zuhören
Lehrende müssen den Lernenden
zutrauen, die Probleme letzten Endes
selbst lösen zu können, sie müssen
jedoch die ausgedrückten Probleme
ehrlich anzunehmen und verstehen, dass
Gefühle
schnell
wechseln,
die
Entwicklungsstufe
der
Lernenden
mitberücksichtigen. Hier ist auch wichtig,
Lernenden Nähe zu ermöglichen, aber
die „natürliche“ Distanz nicht zu
verleugnen. Alles was den Lehrenden
anvertraut wird, ist vertraulich zu
behandeln.
Allgemeine Grundlagen für
Lösungskonzepte
Erschwerend für die Konfliktbearbeitung
wirkt es sich aus, wenn Konflikte nicht
offen ausgetragen werden.
Im
Folgenden
werden
einige
Möglichkeiten
und
Formen
der
Zusammenarbeit
in
kurzer
Form
dargestellt.
Persönliche Gespräche
Um zwischen Elternhaus und Schule ein
besseres Zusammenwirken
herbeizuführen, sind Rücksprachen
zwischen Eltern und Lehrer/innen
besonders wichtig und notwendig.
Informelle Gelegenheiten nehmen Eltern
gerne wahr.
Elternabend
Ein Weg der Anbahnung des Kontaktes
zwischen Lehrenden und Eltern ist der
Elternabend. Ein Ortswechsel kann sehr
oft eine auflockernde motivierende
Funktion haben.
Elternsprechtag
An Pflichtschulen ist es vorgeschrieben,
zweimal im Schuljahr einen
Elternsprechtag durchzuführen. Eine
nette Einladung und ein aufgelockertes
Programm können vielleicht auch
unentschlossene Eltern begeistern.
Mitteilungsheft
Bei der Arbeit mit Lernenden ergeben
sich immer wieder Probleme, bei denen
die Eltern verständigt werden müssen.
Dieses Heft bietet aber auch den Eltern
Gelegenheit, sich mit Wünschen und
Fragen an die Lehrenden zu wenden. Die
Eintragungen von Lehrer/innen oder
Eltern sollen aber nicht anklagend oder
fordernd sein, denn dann wird dieses
Kommunikationsmittel in Misskritik
geraten.
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Aktives Zuhören hilft Schüler/innen mit
ihren Gefühlen besser fertig zu werden.
Es hilft ihnen zu verstehen, dass sie
keine Angst vor ihren eigenen Emotionen
zu haben brauchen. Es erleichtert das
Problem lösen. Aktives Zuhören belässt
die Verantwortung für die Analyse und
Lösen des Problems bei den Lernenden.
Telefongespräche
Oft ist es notwendig, rasch Informationen
auszutauschen. Wenig zielführend jedoch
ist es, wenn Kritik telefonisch vermittelt
wird.
Projektpräsentationen – Ausstellungen
– Sozialaktivitäten
Sie vermitteln ein anschauliches Bild der
Arbeit in der Schule. Die Eltern
bekommen einen Einblick in die
Fähigkeiten und das Können ihrer
Töchter und Söhne. Das
Selbstbewusstsein sowohl der Lernenden
und Lehrenden, als auch der Eltern wird
damit gestärkt.
Weitere Erklärungs- und Lösungsmöglichkeiten
MÖGLICHE
KONFLIKTURSACHEN
Um einen Konflikt bewältigen zu können, muss man die
Ursachen des Konfliktes kennen:
1. In der Person der Beteiligten liegenden
Konfliktursachen
- Schüler/in als Konfliktursache
- Lehrer/in als Konfliktursache
- Kollegen, Eltern als Konfliktursache
2. Durch die Institution Schule bedingte
Konfliktursachen
- Gesellschaftliche Ursachen (Leistungszwang, ...)
- Bildungspolitische Ursachen (Finanzierung,...)
- Schulische Ursachen (unzureichende Ausstattung,
starrer Zeitplan,...)
3. Gestörte Sozialbeziehungen als Konfliktursache
- familiäre Sozialbeziehungen (Spannungen zwischen den
Generationen)
- Sozialbeziehungen im Freundeskreis (Ablehnung in der
peer - group,..)
- Sozialbeziehungen im Raum der Schule (Ablehnung in
der Lerngruppe,...)
Die Vielzahl der Konfliktursachen zeigt deutlich, dass
Lehrende für die im Unterricht zu verzeichnenden
Konflikte nur begrenzt verantwortlich gemacht werden
können. Trotzdem obliegt es auch den Lehrenden mit der
zur Verfügung stehenden Zeit zu haushalten und das
Klassenklima positiv zu beeinflussen.
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Lehrende brauchen ein ausgeweitetes
Verhaltensrepertoire verfügen, um überlegt handeln zu
können. Bewusst praktizierte Formen des Verhaltens
beim Auftreten eines Konfliktes nennt Becker
„Verhaltensindikatoren".
VERHALTENSINDIKATOREN Mögliche Verhaltensindikatoren sind:
NACH BECKER
Verlagerung in die Lerngruppe
- den Konflikt in der Lerngruppe zur Diskussion
stellen
- die Lerngruppe nach Ereignissen befragen
- die Lerngruppe nach Konfliktursachen befragen
- die Lerngruppe nach einem Ausweg suchen lassen
Zuwendung durch die Lehrenden
- Verständnis zeigen
- Gefühle akzeptieren und verbalisieren
- Äußerungen umschreiben
- ein Hilfsangebot machen
- sich solidarisch erklären
Engagement der Lehrenden
- sich betroffen zeigen
- sich enttäuscht zeigen
- sich verärgert zeigen
Appelle der Lehrenden
- auf eine Norm oder Regel hinweisen
- an die Einsicht der Beteiligten appellieren
- um eine Erklärung bitten
- für den eigenen Standpunkt um Verständnis bitten
Nicht klassifizierbare Indikatoren
- humorvoll reagieren
- mit einer anderen Aktivität antworten
- (ignorieren...)
Die zahlreichen Verhaltensindikatoren deuten die Vielfalt
möglichen Verhaltens in Konfliktsituationen an.
STRATEGIEN
Ein Modell, nach dem Lehrende gemeinsam Konflikte
lösen können, hat Becker (1997) vorgelegt. Sein Konzept
sieht folgende Stufen vor:
1. Konfliktbeschreibung: Um was für einen Konflikt
handelt es sich? Wie lange dauert er schon an?
Wer ist daran beteiligt?
2. Betroffenheit einschätzen: Die teilnehmenden
Lehrer schätzen ein, wie gravierend der Konflikt ist.
3. Erstverhalten überlegen: Muss sofort gehandelt
werden oder kann die Lösung aufgeschoben
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werden?
4. Weiterführende Aufklärung: Die Informationen
werden vervollständigt.
5. Ein Ursachenmodell entwerfen: Auf welche
Ursachen ist der Konflikt zurückzuführen?
6. Zusatzinformationen beschaffen: Die
Ursachenannahmen werden anhand von
zusätzlichen Informationen (z.B. Befragung der
Eltern) überprüft.
7. Perspektive wechseln: Wie stellt sich der Konflikt
aus der Sicht der beteiligten Personen dar?
8. Zielsetzung klären: Auswahl realistischer
Zielsetzungen
9. Handlungsmöglichkeiten suchen: Wie können die
gesetzten Ziele erreicht werden?
10. Handlungsmöglichkeiten bewerten: Welche
Handlungsmöglichkeiten sind Erfolg versprechend?
11. Handlungsfolge entwerfen: Wer tut was wann?
12. Schlussbilanz: Sind die angestrebten Ziele erreicht
worden?
Konfliktlösungsmodell: Kooperative Verhaltensmodifikation
Redlich & Schley (1978) haben ein Modell entwickelt, anhand dessen ein Lehrer
zusammen mit den Schüler/innen einer Klasse Probleme in Angriff nehmen kann. Die
kooperative Verhaltensmodifikation läuft in drei Schritten ab, die ihrerseits in drei
Abschnitte unterteil sind:
1. Schritt: Kooperative Diagnose
a. Erfassung der Lehrendensicht
b. Erfassung der Schüler/innensicht
c. Gemeinsames Bedingungsmodell
2. Kooperative Planung
a. Gemeinsame Zielbestimmung
b. Methodenplanung
c. Zeit- und Kontrollplanung
3. Kooperative Intervention
a. Einsatz der geplanten Methoden
b. Rücknahme der eingesetzten Methoden
c. Abschlussbewertung
LITERATUR
BECKER, G.E. (1997). Lehrer lösen Konflikte. Ein Studien- und Übungsbuch. Weinheim: Beltz. 8.
Auflage.
DAUSCHER, U. (1998). Moderationsmethode und Zukunftswerkstatt. Neuwied: Luchterhand. 2.
Auflage.
DEWEY, J. (1910). How we think. New York: Helath (deutsch: Wie wir denken. Zürich: Morgarten,
1951)
KELLER, G. (1997). Wir entwickeln unsere Schule weiter – ein Praxisleitfaden für die innere
Schulentwicklung. Donauwörth: Auer.
37
PALLASCH, W. (1997). Supervision. Neue Formen beruflicher Praxisbegleitung in pädagogischen
Arbeitsfeldern. München: Juventa.
PHILIPP, E. (1992). Gute Schule verwirklichen. Weinheim: Beltz.
Plessen, U. & Kaatz, S. (1985). Supervision in Beratung und Therapie. Salzburg: Müller.
REDLICH, A. & SCHLEY, W. (1978). Kooperative Verhaltensmodifikation im Unterricht. München:
Urban & Schwarzenberg.
BECK R. / SCHWARZ G.: Konfliktmanagement, Augsburg: Ziel-Verlag, 2000
COHN R.: Von der Psychoanalyse zur Themenzentrierten Interaktion, Stuttgart: Klett-Verlag, 1975
DOPPLER K. / LAUTERBURG C.: Chance Management, Frankfurt: Campus Verlag, 1994
FALLER K. et.al.: Konflikte selber lösen, Mühlheim: Verlag an der Ruhr, 1996
GLASL F.: Konfliktmanagement, Bern: Haupt Verlag, 1999
GLASL F.: Selbsthilfe in Konflikten, Bern: Haupt Verlag, 1998
SCHULZ VON THUN F.: Miteinander reden 1 und 2, Hamburg: Rowohlt Verlag, 1996
URY W. et al.: Konfliktmanagement, Frankfurt: Campus Verlag, 1992
JOURNAL FÜR SCHULENTWICKLUNG: Konfliktmoderation, Wien: 2/1999
PÄDAGOGISCHE ARBEITSSTELLE LCH: Wenn was losgeht, Hilfen für Behörden, Lehrerschaft und
Eltern, Zürich: 1998
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Raster zur Konfliktbeschreibung
Bitte beschreiben Sie mit dem nachfolgenden Raster einen für Sie aktuellen Konflikt
1. Was ist der Konfliktgegenstand, worum geht es?
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2. Wer ist am Konflikt beteiligt und welches sind die Funktionen, Positionen, Rollen
der beteiligten Parteien
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3. Wie sind Sie beteiligt? Worin genau besteht für Sie das Problem? Was ist daran
für Sie unangenehm?
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4. Was wirkt Konflikt verstärkend?
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5. Was wurde bis jetzt von wem unternommen, um den Konflikt zu lösen?
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6. Was geschieht, wenn nichts zur Konfliktsteuerung unternommen wird?
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Bitte bei Bedarf Rückseite benützen.
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