Prof. Dr. Edmund kösel Wikipedia Schülerverhalten Schülerverhalten: Das Schülerverhalten hat sich in unserer postmodernen Situation dermaßen ausdifferenziert, dass man heute von einer fast grenzenlosen Diversität von Verhalten, Erwartungen und Erscheinungen auch in der Schule sprechen kann. In der gegenwärtigen Diskussion um Schülerverhalten werden hauptsächlich die dramatischen Situationen (Amoklauf, Messerstecherei, Gewalt) in der Öffentlichkeit bearbeitet. Meist werden aber die tiefer liegenden Ursachen verschweigen oder nicht zur Kenntnis genommen. Durch eine bestimmte Initiation werden junge Menschen in ein schulisches System eingeführt. Bereits jetzt kommt es darauf an, wie der Novice diese Initiation als Hoffnung, Freude, Angst oder Bedrohung erlebt. Dann entstehen dauernde und sich verfestigende Skripts über Erfolg, Misserfolg, Lernfreude, Lernfrustration und Lernfortschritt über den schulischen Weg. Eine gelungene Steuerung des Lernverhaltens beim Lehrenden durch die Bedingungen des Gehirns, der verschiedensten familiären und gesellschaftlichen Muster ist zu einer gigantischen Leistung geworden. Für den Lehrenden gibt es viele neue Perspektiven zu bearbeiten, wie er z.B. die vielen unterschiedlichen Bewusstseinssysteme (Chreoden) bei Lernenden in ein sinnvolles Lernarrangement einzubringen sind. Nicht umsonst werden immer mehr Kompetenzen vom Lehrenden erwartet (s. Kompetenzbegriff). Die entstandenen und relativ stabile Bewusstseins- und Handlungsstrukturen der Lernenden (Chreoden, Kösel 2002) bestimmen im Wesentlichen zusammen mit dem Lehrerverhalten die Verhaltenstrukturen in der Schule: Wie lernen Lernende auf Grund ihrer bisher erworbenen Muster und Logiken? Welche Eigenlogiken müssen Lernende entwickeln, um sich in der Schule mit den unterschiedlichsten subjektiven Strukturen der Lehrenden zurechtzufinden? Der simple Mechanismus „begabt“ oder nicht begabt“, „dumm“ oder „intelligent“ ist angesichts der pluralen Erscheinungen von Kindstrukturen und Lehrerstrukturen im Vermittlungs- Prozess auf einer postmodernen professionellen Ebene nicht mehr anschlussfähig und haltbar. Durch den immer schärferen Druck im Bildungstauschmarkt geraten jene Lernende in einen fast aussichtlosen Kampf, denen entsprechende Logiken, Repräsentationsprofile und Persönlichkeitsmerkmale fehlen, die dort erwartet werden ( Uhlig, J., Solga, H. Schupp, J.(2009): Ungleiche Bildungschancen. Welche Rolle spielen Underachievement und Persönlichkeitsstruktur. WZB. Berlin). Bei den Lernenden kann man ganz unterschiedliches Verhalten beobachten: 1.Schülerverhalten in Alltags- und Erfahrungssituationen: 2. Schülerverhalten in der Bewertungssituation 3, Schülerverhalten unter wissenschaftlichen Dimensionen a. Schülerverhalten nach der Entstehung durch gesellschaftliche Muster b. Schülerverhalten nach der biographischen Entwicklung c. Schülerverhalten als Bewusstseins- und Verhaltensstruktur im Lernprozess d. Schülerverhalten als Persönlichkeitsdominanz e. Bestimmung des Schülerverhaltens durch innere RepräsentationsMuster. 1. Schülerverhalten in Alltagssituationen: Hier ist der Blick auf das offenkundige Verhalten im schulischen Alltag: durch Formulierungen bei Zeugnissen, im Unterricht und zuhause. Es gibt die herkömmlichen Beschreibungen: Der Lernende ist intelligent, fleißig, dumm, faul, kann gut strukturieren usw. Die Definitions - Selektions- und Entscheidungsmacht des Lehrenden produziert u.a. das unterschiedliche Schülerverhalten. Entsprechende Verhaltenstrukturen und Bewusstseinsstrukturen auf Seiten der Lernenden sind: Freude über Erfolg, Enttäuschung und Angst über Misserfolg, Depression und Rückzug, Rebellion und schließlich Selbst- oder Fremdtötung. Ein rückbezüglicher Mechanismus seitens vieler Eltern verstärkt den Druck auf Lernende, die darauf ganz unterschiedlich reagieren. Wir befinden uns in Deutschenland in einer Bildungsgesellschaft, in der die elitären Bildungsschichten ihre Privilegien durch Bildung unter allen Umständen aufrechterhalten wollen (s. der Streit in Hamburg um die 6 jährige Grundschule). Hinzu kommen gravierende Unterschiede in der Bewertung und im sozialen Auf/Abstieg bei den unteren Bildungsschichten. . 3. Schülerverhalten unter wissenschaftlichen Dimensionen/Chreoden 3.a. Schülerverhalten nach der Entstehung durch gesellschaftliche Muster (Kösel 2002): Gesellschaftliche Fakten und Bewusstseinssysteme aus der Gesellschaft sind eng mit den Lehrenden und Lernenden verbunden und umgekehrt reagieren diese selbst in Form von bereits internalisierten und inkorporierten Verhaltensimperativen und Verhaltensmustern auf diese Situation, auch in der Schule. Es sind die Musterübernahmen aus den gesellschaftlichen Situationen und Visionen: Beispiele: Mode- Chreoden, Event- Chreoden, Ästhetik- Chreoden, Multioptions- Chreoden, Überversorgungs- Chreoden, Chreoden der Ausbeutung, usw. Dazu kommen früh die Selektionsängste im deutschen dreigliedrigen Schulsystem, wer zu den „Besseren“ und zu den „Schlechten“ in der Schule und später in der Gesellschaft gehören wird. Dieser Selektionsmechanismus hat durch die Überbetonung des Symbolwertes der Noten in einen immer härteren Bildungstauschmarkt für viele Schüler einen Fahrstuhleffekt (Beck) nach unten. Durch den Mythos des Aufstiegs und Karriere über gute Noten hat sich das deutsche Schulsystem zu einem sozialen Feld der Diagnostik, der Selektion, der Beratung und Förderung der Schwachen und Förderung der Hochbegabten entwickelt. Es werden laufend neue Methoden erfunden, die diesen Mechanismus verstärken und fördern (Kompetenzanalysen bei Schülern, Evaluationsketten, Assesmentverfahren, Fremd- und Selbstwahrnehmungen usw.). Es werden kaum die verborgenen Mechanismen und Wirkungen der Selektion, der Noten und deren symbolischen Wert, der konservative und paradoxe Glauben an die Einheitsversion des Bildungssystems und des Wissens (Bildungsstandards) inmitten einer postmodernen Gesellschaft und Globalisierung gesehen. Dort geht es nicht mehr um Einheitswissen, sondern um die Beherrschung der Konstruktion von Wissen in ganz unterschiedlichen Kontexten und sozialen Feldern .Nach wie vor gelten die Noten als Symbole für Wissen, Karriere oder Abstieg. Eindeutig sind die Befunde über den sozialen Status der Underachiever, d.h. derjenigen Schüler, die aus unteren Schichten kommen und dabei von vornherein schlechtere Chancen bei oft gleicher Leistung haben. Die soziale Abgrenzung geschieht hauptsächlich durch Symbolisierung als eine Form der Identitätserhaltung und Gewinnung zugleich. Im Bereich des Bildungstauschmarktes werden Erwartungen als gesellschaftlicher Mythen z.B. seitens der Lehrenden an die Lernenden gestellt und durch Noten symbolisiert. Die Strukturgeschichte von Lernenden ist dabei derjenige Bereich, wo entschieden wird, ob eine neue Information seitens des Lehrenden oder der Lernenden in das eigene Bewusstseinssystem und später in das Gedächtnis eingearbeitet wird oder nicht. Die Negation, der Ausschluss von Information und erwartetem Verhalten durch Lehrende wird allein durch die Eigenlogik des Lernenden bestimmt. Dies geschieht in weiten Bereichen unbewusst. Die Erwartung des Lehrenden ist aber meist so geartet, als ob der Lernende bewusst nicht lernen wollte. Hier wären die Ergebnisse aus der Hirnforschung hilfreich. Kinder und Lehrende organisieren und konstruieren in einer Lernkultur ihre innere Welt gemäß ihrer inneren Geschlossenheit und deren Prinzipien (Kösel 2002): Die Modellierung von Lernwelten. Band I(2002): Die Theorie der Subjektiven Didaktik. Wissenschaftliche Grundlagen. 4. Aufl. ISBN 3-8311-3224-0. Bahlingen (www.sdverlag.de). Chreoden als Beschreibung von Bewusstseinszuständen und Handlungsimperativen haben neben kognitive/epistemologischen auch soziale, individuelle und alltagsweltliche Bedeutungen. Dies gilt für Aufmerksamkeitsbereiche, die andere Bewusstseinbereiche ausschalten, trüben oder verwischen und damit vielen Lernenden die freie Form oder andersgeartete Repräsentationen seitens des Lehrenden fremd, unverständlich oder überlappt erscheinen lassen. Folgt man den neurobiologischen Befunden (Roth, G. 2003): Fühlen, Denken, Handeln. Wie das Gehirn unser Verhalten steuert. Vollst. überarb. Auflage Frankfurt/M), so kann man sagen, dass jedem Bewusstseinszustand ein ganz bestimmter Hirnzustand bzw.- prozess zugrunde liegt. Bestimmte Hirnvorgänge gehen dem Bewusstseinvorgang voraus, eine kausale Verursachung von Bewussteinzuständen durch Hirnprozesse ist gut nachgewiesen Es ist auch sehr überzeugend, dass ein Bewusstseinszustand immer mit der Vorgeschichte des individuellen System immer rückwirkend/rekursiv verbunden ist (Roth, S. 188f.).Es sind die in der Transaktionsanalyse umschriebenen Skripts, die geheimen Lebenspläne, in denen Kinder gewöhnlich bis zum Alter von sieben Jahren ihr zukünftiges Leben unbewusst vorplanen. Durch diese Skripts wird insbesondere festgelegt, welche Beziehungen man zu sich selbst und zu Anderen haben wird. So ein Skript wird zu einem „Didaktischen Tal“ mit Verzweigungen, die den Lebensplan einer Person sowie die Ereignisse zukünftiger Krisen und Entscheidungen bestimmen. Ein Skript besagt auch, ob jemand eine grundlegende Lebensfreude und den Wunsch nach lustvollem und kreativem Leben haben darf oder ob die Welt und man selbst konstruktiv oder eher destruktiv sein wird. In der Adoleszenz können sich wichtige Aspekte des Skripts ändern, neue Entscheidungen können alte umstrukturieren, es können Aspekte zeitweise verschwinden und später plötzlich wieder auftauchen. Hinsichtlich der Wissensstrukturen sind diese Chreoden aus dem Primärhabitus als Dauerzustand zu betrachten, mit der der Lernende (eventuell durch Fremdaufklärung) und der Lehrende (durch Selbstaufklärung) zu tun haben. Sie sind in vielem die Dominanzfaktoren für die weitere Schul- und Berufskarriere (ausführlich in Kösel.2002). Erfahren die Träger oder die Lehrenden keine Aufklärung (i. S. von self science), so sind diese Chreoden in der Driftzone des Unterrichts kaum zu verändern, und der Lehrende steht ihnen meistens hilflos gegenüber, wenn er keine Kategorien der Erklärung und des Verstehens in seiner professionellen Aus- und Fortbildung erfährt. BEISPIELE von Schülerverhalten (Kösel 2007) Chreoden der memetischen Formung Kindern und z.T. Jugendliche sind bereits vorgeformt durch kulturelle Vererbung, das heißt sie haben durch Imitation bereits archaische Muster zur Wissenskonstruktion von wichtigen Bedeutungsträger wie z.B. Eltern, Onkeln, Großeltern übernommen. Die übernommenen Symbole und Zeichen sind als Grundeinheiten einer Kultur zu betrachten und haben oft einen tief greifenden Einfluss auf die Wissenskonstruktion und auf den allgemeinen Lebenssinn von Lernenden. Sie haben dann im Laufe der Schulkarriere einen rekursiven Charakter, das heißt alles Lernen bezieht sich auf diesen Anfangssinn. Manche Forscher vergleichen diesen Vorgang mit der biologischen Vererbung durch Gene; die kulturelle Vererbung geschieht durch Meme. Deshalb sprechen wir von „memetischer Formung“. Diese Bewusstseins- und Verhaltensstrukturen haben sind in allen multikulturellen Klassen zu beobachten. Chreode der existenziellen Angst Sie ist u.a. bei Kindern und Jugendlichen häufig zu beobachten, deren Elternteil arbeitslos oder durch andere gesellschaftliche Ereignisse arm geworden ist bzw. andere gesellschaftlichen Risiken existentiell erfahren hat. Es ist die Umkehrung der bisherigen Lebensgrammatik: „Vorher war alles gut, jetzt ist alles aussichtslos.“ Ich habe Angst vor dem Leben. Blockaden im Lernen. Existenzangst Chreode der Depression Diese Chreode ist durch Rückzug und Aussichtslosigkeit gekennzeichnet. Es gibt wenig kognitive Antriebe. In Kombination mit der Türhüter Chreode ist aversives Verhalten vorprogrammiert. Chreode der Perfektion Das Verhaltensmuster, welches einer Grundeinstellung entspricht „Ich bin nur O.K., wenn...“ bedingt die Erfüllung bestimmter Antreiber. Die Chreode der Perfektion ist etwa Ausdruck des Antreibers: „Ich muss alles richtig machen, weil...“ (mein Vater oder meine Mutter es sowieso schon so schwer haben, oder weil ich sonst keine Anerkennung bekomme...) Chreode des Pfiffikus „Ich habe einen wachen Verstand, ich suche mir alle Vorteile heraus.“ Chreode der Anpassung „Als Erwachsener werde ich es genauso machen.“ Chreode des Gegenskripts „So werde ich es als Erwachsener nie machen.“ Chreode des fernen Zieles Diese Chreode kann sich ausbilden, wenn sich das Kind oder der Jugendliche zwischen zwei Kulturen bewegt und Integrationsprobleme auf eine ferne zeitliche oder örtliche Zukunft projiziert und sich diese Einstellung verfestigt: „Ich lebe in einem fremden Land, obwohl ich deutsch spreche und deutsch denke. Wir arbeiten jetzt auf ein großes Ziel hin, das wir eines Tages erreichen werden.“ Beispielhaft Formulierungen können sein: „Du wirst ein großer Schauspieler, Fußballer, Sportler, Künstler“ oder „du sollst und wirst es einmal besser haben als wir“. „Ich lerne in der Schule nach diesem Ziel“. Chreode der Zugehörigkeit und Nichtzugehörigkeit Die Ambivalenz der Zugehörigkeit/Nichtzugehörigkeit zu den Deutschen ist ein tief gewordener Grundtenor bei ausländischen Lernenden. Manche davon versinken in Traurigkeit und Apathie, andere versuchen durch gute Leistungen in der Schule ein späteres kulturelle Kapital anzuhäufen, um in dieser Gesellschaft eine Überlebenschance zu haben.“ Ich gehöre dazu und doch nicht dazu.“ Chreode der gekränkten Identität Solche Lernende begreifen nicht, dass sie - obwohl sie viele Merkmale einer nationalen Eigenart aufweisen (Sprache, Kleidung, Normen usw.) trotzdem nicht zu den Deutschen gehören sollen. „In der Schule interessieren mich Fächer wie Mathematik und Geographie, wer weiß wozu ich sie mal brauchen kann. Die Lehrer darin sind auch gut und lassen mich in Ruhe.“ Es ist dann nicht mehr so wichtig, ob ich ein Deutscher oder Türke bin. Chreode des puren Überlebens Hierbei zeigt sich eine kämpferische bzw. pragmatisch- distanzierte Grundhaltung. „Ich werde in diesem Staat überleben, ich erfülle meine Pflichten.“ Ich will in Ruhe gelassen werden, auch von meinen Mitschülern. Ich bin in der Schule gut, da kann mir keiner was anhaben. Mir geht es um mein eigenes Überleben in einer komplizierten Welt“ Chreode der gesellschaftlich-nationalen Kränkung Ratlosigkeit und Unverständnis sind die Grundbefindlichkeiten solcher Lernenden, sie haben aufgegeben und werden entweder sehr aggressiv oder teilnahmslos. Da fragen wir uns noch, warum soviel Aggression und Apathie in Schulen herrscht. Es wäre hier in aller erster Linie nicht das im Lehrplan verordnete Wissen, sondern die Anteilnahme des Lehrenden durch die Kommunikation um die eigene Lebenssituation oberste Leitdifferenz. Hier ist das Grundpostulat für didaktisches Handeln die Sorge für die individuelle Geborgenheit und Ausdifferenzierung der Weltstruktur des einzelnen Lernenden. Die Chreode der Entehrung Entehrungen sind die Kehrseite von Ehrungen. In Ehrungen wird das kulturelle Kapital als Wissen und Qualifizierung verteilt. Lernende, die die strukturelle Entehrung nach unten mitmachen mussten, reagieren u.a. durch eine merkbare Enttäuschung ihrer kognitiven Möglichkeiten oder sie organisieren ihre Lernziele als zukünftiger Sinnhorizont um. Sie verlagern, sie kompensieren usw. je nach neuem vorfindbaren Kontext (z.B. Hauptschule, Förderschule, Realschule, Schule für Lernbehinderte usw.). Interessant ist nur, dass solche Lernende den Bereich der virtuellen Welt und andere handlungspraktische „Welten“ z.T. genauso beherrschen können, wie die so genannten geehrter Lernenden. Dies kann man u.a. auch als Beweis für die Unspezifität von bestimmten kognitiven Leistungen der Schularten heranziehen. Die schulische Rebellions- Chreode Es ist der Zustand, den Mitteilungen des Lehrenden nicht berichtbar zu folgen. Wenn man solche Lernenden nach ihrer „Metastruktur“ des Lernens fragt, haben sie dazu keine Kategorien und sind hilflos. „Ich bin voller Wut und Ärger in meiner Situation. Ich sehe keinen Ausweg aus dieser Scheiße. Lernen bringt für mich nichts mehr.“ Chreode der Überversorgung Diese Chreode ist das Produkt der Eltern, die den Lernenden aus Angst vor Versagen alles geben und versprechen, um die Selektion nach unten zu vermeiden. Das Ergebnis sind Lernende, die keinen eigenen Anspruch auf Lernen haben, sondern immer nur lernen, weil sie dafür etwas bekommen oder verwöhnt werden. Sie verwenden dann im schulischen Milieu u.a. viele Schleichwege des Aktienerwerbs (siehe auch Chreode der Ausbeutung). Chreode der Forderung Dieses Bewusstsein und das entsprechende Schülerverhalten ist gekennzeichnet durch das Skript: „Du Lehrender wirst dafür bezahlt, dass du mir etwas beibringst. Meine Eltern zahlen dafür Steuern“. Solche Lernende haben jede Eigenverantwortung abgelegt. Diese Chreode entsteht entweder durch entsprechende elterliche Botschaften oder durch das Bewusstsein, dass man damit den Lehrenden in seiner Identität treffen kann. 3.b. Schülerverhalten nach der biographischen Entwicklung Der in der plastischen Phase der Entwicklung eines Kindes - von der Zeugung bis etwa zum 4. oder 5. Lebensjahr entstandene Primärhabitus ist im Wesentlichen die Grundlage für unbewusste Imperative, Verhaltensmuster und einen inkorporierten Status der Sprache Das Individuum etabliert Sinnsysteme, die nach innen einen „hypnotischen Charakter“ haben. Zugleich reduzieren sie die Komplexität der Welt. Damit wird Ordnung und Stabilität erzeugt. Nach außen werden Handlungs- Imperativen und Handlungs- Mustern entwickelt. Die häufig verwendeten Theorien über die kindliche Entwicklung, speziell der kognitiven, sind die von H. Erikson und Piaget. Die neuerdings stark beachtetete Bindungstheorie (Bowlby) liefert wertvolle Hinweise für die Entwicklung von Grundmustern bei Kindern. Sie haben aber nur Hinweischarakter, weil sie meistens den schulischen Kontext ausklammern. Beispiele von Bewusstseinstrukturen: Die Chreode des „Alles oder Nichts“ als Überanspruch der Perfektion Lehrende und Lernende, die mit einem unbewussten, abgewehrten Idealanspruch leben müssen, fallen durch hektische Aktivität auf und sind meistens nach dem Ergebnis, einer Prüfung, Arbeit, Lernpaukerei, traurig bzw. verstimmt. Damit ist eine andere paradoxe Logik verbunden: Die Flucht vor einem total verinnerlichten Perfektionsanspruch ist der Ersatz von Qualität durch Quantität. Ein Ziel wird immer mit hektischer Aktivität umkreist. Er / sie produziert und produziert, ist aber nicht befriedigt. Ruhe, Rückzug, Entspannung wären die stimmigen Gegenpole. In epistemologischer Hinsicht wären bei solcher Lernenden die Methoden der Entspannung, der Metaphorik und der Erlebnispädagogik wichtige Grundlagen für ein authentisches Lernen. Die Ausbeuter- Chreode Der Ausbeuter pendelt zwischen zwei Welten hin und her. Einerseits hält er Abstand zur sozialen Umwelt, weil er innerlich ganz damit beschäftigt ist, seine auf Ersatzgefühle reduzierte innere Welt in Ordnung zu halten und die für ihn mysteriösen, darunter liegenden Gefühle nicht ins Bewusstsein dringen zu lassen. Andererseits sucht er ständig Partner, die seine Ersatzgefühle Ratlosigkeit, Nervosität, Erschöpfung, Depression - und sein Verhalten befriedigen. Typische Verhaltensmuster einer Ausbeuter- Chreode sind: Märtyrerhaltung, permanentes Bedürfnis nach Rückversicherung, Klagen, Nörgeln, Jammern bei der Notengebung, geschäftige Wichtigtuerei, Klatschhaftigkeit, Strebertum, Aufsässigkeit, Pseudo-Fröhlichkeit, extreme Hilfsbereitschaft, anhaltende Verstimmung. Es nützt nichts, mit Ermahnungen, Appellen usw. zu operieren, sondern zu versuchen, eine Ebene des Vertrauens und der Wertschätzung im bestehenden Lernmilieu trotz dieser Erscheinungsweisen herzustellen. Dies erfordert vom Lehrenden allerdings viel Verstehen und zugleich Engagement. Die Schwamm- Chreode Die verdeckten und oft die verwirrenden oder destruktiven internalisierten Botschaften verhindern häufig jene kreativen Ideen und Einfälle, die von den neugierigen Anteilen kommen. Chreoden mit starken „Schwammanteilen“ erscheinen oft sprunghaft neugierig, dann plötzlich destruktiv, zurückgezogen, traurig, depressiv. Chreoden vom Schwammtyp können dadurch Verwirrung auslösen, dass sie einmal sehr neugierig sind und den Lernprozess kreativ anpacken, dann aber plötzlich antriebslos, resignativ und zu anderen Schülern aggressiv sind. Wenn solche Lernende in einer Lernsequenz plötzlich abbrechen, oder „ausrasten“, sollten sich Lehrende, die sich um Erklärungen des Verhaltens bemühen, in erster Linie dieses Verhalten als strukturdeterminiert und mustergebunden ansehen. Die „Auszeit“ solcher Lernenden sollten nicht als Reaktion zum Lehrerhandeln gesehen werden. Methodisch gibt es dazu eine Reihe von „Separators“ (Unterbrecher), die solche Lernenden nicht bestrafen, sondern ihn wieder zur Ruhe kommen lassen (z.B. das reprinting aus dem NLP). Ein kritisierendes Feedback nützt dabei gar nichts. Chreoden aus dem Sekundärhabitus Die später entstandenen Chreoden (ca. vom 5. bis 14. Lebensjahr) und dem Erinnerungs- und Bewusstseinsbereich eher zugänglich und mit emotionalen Grundgefühlen bzw. Ersatzgefühlen verbunden als die Muster des Primärhabitus. Es sind kognitive Schemata, Vortheorien zu bestimmten Bereichen und Situationen, die sich im Laufe der Zeit auf Grund von späteren Erfahrungen rekursiv mit den früheren Mustern verwoben und herausgebildet haben. Es bilden sich auch die ersten Chreoden des schulischen Habitus heraus: Es sind die vielen Chreoden, wie z.B. Chreode der Konkurrenz und Entehrungen, der nationalen Kränkung, Fach- Chreode, Türhüter-Chreode, Lehrertyp- Chreode, Bildung der Bildungstauschmarkt- Chreoden: Erfolgs- und Misserfolgs Chreoden im Bildungstauschmarkt. Chreoden aus der späteren Entwicklung (ca. 12. bis 18.Lebensjahr) Ganz typisch sind bestimmte schulische Situationen, in denen immer dieselben Verhaltensweisen sozusagen als operative Muster, erscheinen. Diese Verhaltensmuster erscheinen dem Handelnden als selbstverständlich und werden von ihm selbst überhaupt nicht in Frage gestellt. Sie haben mehr episodischen Charakter. Sie dienen dazu, die einzelne Situation zu bewältigen. Nur peripher tragen sie dazu bei, Ordnung und Stabilität in der Weltkonstruktion eines Menschen zu erhalten. Sie sind im schulischen Bereich vor allem in und an Fächern, in der Zuweisung zu den Schularten und durch die jeweilige Leistungsbewertungs- Symbolik entstanden und daran gebunden. So gehören auch die fachspezifischen Chreoden zu diesem Typus: z.B. die mathematischen, sprachlichen, künstlerischen, physikalischen, chemischen Entwicklungslinien bei Lernenden. Der Lernende beobachtet aus der Innenperspektive, seine Wahrnehmungen über sich selbst und über den Lehrenden sind anders als der außenstehende Beobachter. Dieser kann nur teilweise diese Innenlogik des anderen verstehen und beschreiben. Die Tatsache, dass ich als Lehrender etwas fühle und wahrnehme, was der einzelne Lernende nicht fühlt oder wahrnimmt, bestimmt immer den Unterschied zwischen Selbstbeobachtung und der Fremdbeobachtung. So gesehen, entstehen ständig gegenseitig blinde Flecke, die systemisch gesehen, zum Grundbestand einer Subjektiven Didaktik (Kösel 2002) gehören. Dieser Zustand wird durch Abgrenzung und Mechanismen der Selektion (Tilgung, Generalisierung usw.) bei der Betrachtung der gegenseitigen Erwartungen gemildert. c. Schülerverhalten als Bewusstseins- und Verhaltensstruktur im Lernprozess Die Türhüter-Chreoden Es sind schulische Anfangssituationen, in dem das Bewusstsein sofort nach wichtig-unwichtig, nach bekannt - unbekannt, verstehbar – nicht verstehbar unterscheidet. Danach ergibt sich vielfach das weitere Lernverhalten des Schülers. Es sind hauptsächlich fünf Anfangsbereiche, die diese Türhüter Chreode bestimmen: Lehrpersonen, Fach, Stoff, Klasse, Leistungsbeurteilung. Daraus entstehen durch die inneren Logiken der Lernenden viele Formen der inneren Abgrenzung oder einer positiven Resonanz. Die neugierigen Chreoden Bei dieser Chreoden sind von Anfang bis Ende Neugierde, Begeisterung und Leidenschaft zu beobachten. Es ist der ganze Mensch beteiligt. Hier gelten alle Merkmale der Flow- Theorie: Man konzentriert sich, man geht in der jeweiligen Tätigkeit völlig auf und die Grenze zwischen Wahrnehmung und Sein wird aufgelöst. Beim Lehr- und Lernprozess könnten wir diese Art von Bewusstsein als die glücklichste Form des Lernens bezeichnen, weil alles voller Spannung, kreativer Durchbrüche und intuitiver Erkenntnisse in einer persönlichen oder sozialen Symmetrie sein kann und alles auf die vorliegende Aufgabe fokussiert ist. Die Welt um uns herum versinkt. Folgende Merkmale sind zu beobachten: Neugierde, Begeisterung, Leidenschaft der Suche nach Sinn, kognitiver Optimismus, Verfügbarkeit von Wissen und Begrifflichkeit, konstruktivistische Einstellung, Abkehr von traditionellem oder festem Wissen, Struktursuche, Mustererkennung und Musterproduktion, Metaphorischer Reichtum. Häufig beobachtete Logiken sind: Logik der begrifflichen Reihenfolge und Assoziativität, leidenschaftliche Suche nach einer eigenen Struktur, Befriedigung beim Gelingen, Neugier auf den nächsten Versuch, Logik der Unschärfe, Logik der ausgeblendeten Möglichkeiten, Logik der Heuristik, Colombo-Logik. Chreoden der Aversion, des Nichtverstehens und Nichtverstandenwerdens Der neugierige Anteil wird durch Dissoziation gestört oder es entsteht keine Resonanz aufgrund unterschiedlicher Repräsentations- Modi (Falsche Passung in der Repräsentationsdominanz: z.B. analytischeversus metaphorische Dominanz zwischen Lehrenden und Lernenden) oder durch bereits gebildete Türhüter- Chreoden. Die Folgen seitens der Gesellschaft und von Lehrenden sind Abwertungen und Entehrungen. Sind Lernende durch bestimmte Interaktionsprozesse an diese unbewussten Mechanismen gebunden, kann von Seiten des Lehrenden keine Erwartung auf schnelle Anpassung an sein eigenes System erwartet werden. Es wird vielmehr eine Reihe von Abgrenzungen unbewusst vorgenommen, wie bei den Türhüter - Chreoden. Chreode der kognitiven Adaption Das Grundmotiv ist der Wille des Lernenden zur Übernahme von epistemologischen Mustern von Lehrenden in jeder Form. Eine schlaue Neugier („Pfiffikus“) und der Glaube an den Wissensvorsprung der Erwachsenen dienen als Überlebensschlussfolgerung („ So kommst du am besten durchs Leben“). „ In der oder jener Situation z.B. in einem Fach/oder bei diesem Lehrenden überlebst du am besten, wenn du die Vorstellungen über Wissen und Lernen von ihm im Rahmen der Notengebung übernimmst“. Die Intuitiv-adaptiven Chreoden Diese Chreoden haben alle etwas mit Funktionalität bzw. mit dem Überleben in einer komplexen Welt von Erwartungen und Anforderungen zu tun. Folgende Merkmale sind zu beobachten: Anpassung als Dominanzfaktor, Wissensarten (Begriffswissen, Faktenwissen, Definitionswissen). Unterschiedliche Repräsentationsdominanzen: analytisch- sprachlich, dialogisch, indexikalischer Wörtergebrauch (Wörter als Zeichen von Ideen), metaphorisch, kinästhetisch, diatopisch (räumliche Vorstellungen von Begriffen, Strukturen etc.). Die intuitivadaptiven Chreoden tauchen in verschiedenen Ausprägungen auf: als Chreode der Perfektion, als nachahmende Chreode, als beobachtende Chreode. usw. Die theoretische Chreode Bei dieser Chreode stellt die Benutzung von Sprache, Bildern und Codes das Dominanzprofil dar. Durch analytisches Denken wird als Ziel Zusammenhangwissen und die analytische Darstellung der Welt gesucht. Die sprachlich orientierte Chreode Lernende, die eine solche Chreode haben, sind sprachlich außerordentlich eloquent, argumentativ schnell, dicht, assoziativ und viele Referenzen überspringend. Sie bleibt im virtuellen Rahmen(meist ohne Aktualität), derjenige übernimmt kaum Handlungsverantwortung für sein Denken, schiebt diese eher anderen zu. Daher gibt es Verbindungen zur Ausbeuter- Chreode, Chreoden der heißen Kartoffel, Chreode der organisierten Unverantwortlichkeit. Der innere Imperativ heißt: „Abstand halten, nicht voll dabei sein, nicht zugehörig sein, innerlich Distanz halten, emotional wenig beteiligt sein, einen AußenStandpunkt einnehmen und klug erscheinen“. Häufig sind die Logiken des Gegensatzes, der vulgäre Handhabung von Relativismus, des Behauptens, des gedanklichen Driftens (ColomboLogik). Die digitale Chreode Solche Lernende sind Meister in der Handhabung von Zeichensystemen, besonders in der Computerwelt. Der binäre Code ist die Grundkodierung mit allen folgenden Variationen. Indices, Indexikalische Variation, blitzschnelle Erfassung von Signalen als Zeichensystem. Der Träger einer solchen Chreode ist Interpret von Bedeutung und Schließen: aufgrund eines Zeichens schließt er sofort auf weitere Zeichen und Zeichenfolgen, zunächst als hypothetisches Probieren und dann bei Bestätigung beginnt die Musterbildung mit allmählichem automatischem Ablauf. Es ist ein auf Sicherheit bezogenes Muster und ein müheloses Wiederholen der gleichen Operation. Daher ist die virtuelle Chreode eine spezifische Ausprägung der digitalen Chreode. Durch weitere Operationen erschließen sich nach und nach Relationen von Netzwerken und deren Verschachtelungen (Sandbothe, M. (2003):Lehren und Lernen im Zeitalter des Internet. Hrsg. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Bielefeld.) Die dazu gefunden Logiken sind die Logiken des Pushens, des Poppens, der Colombo Logik und der Abduktion.(Sandbothe,M. Die analoge Chreode / Chreode der Metaphorik Lernende mit analoger Dominanz operieren eher mit Bildern, Metaphern, Ikonen und manchmal mit Symbolen. Diese Lernende sind hervorragende Erfinder von kognitiven Landkarten. Sie werden von Lehrenden, die eher eine digitale oder analytisch-lineare Chreode besitzen, häufig missverstanden oder sogar abgewertet. Dies hat seinen Grund darin, dass Analogien zwischen dem symbolischen Zeichen und dem von ihm bezeichneten Inhalt immer nur eine partielle Darstellung ist und solche Lernende kaum zu abstrakteren und allgemeineren Beschreibungen kommen. Für Lehrende, die einen ontologischen Habitus oder Standpunkt zur Sache einnehmen (Lehrerhandeln), sind diese Chreoden „minderwertig“. Dies gilt im gleichen Maße bei Metaphern und ikonischen Darstellungen. Andererseits ist gerade die Wissenschaft auf solche analoge Muster häufig angewiesen, so dass eine Abwertung didaktisch gesehen nicht gerechtfertigt ist.Es gibt Chreoden, die ausgesprochen oder versteckt mit dem metaphorischen Denken und Fühlen verbunden sind und die Lernenden oft gar nicht anders denken und handeln können. Sie führen eher die Sprache der Emotion. Bei digital orientierten Lehrenden gilt das genauso. Im Unterricht entsteht dann ein energetisches Feld der Resonanz oder Dissoziation, des Verstehens oder des Nichtverstehens (Beispiel Mathematik). Die Chreode des zirkulären Denkens Dieser Chreodentyp verrechnet immer das subjektiv Gegenwärtige mit dem Erinnerten, dem bereits Erfahrenen. Diese Erinnerungen können linear sein oder auch assoziativ, affektiv, metaphorisch. Folgende Merkmale sind zu beobachten: Hohes Erinnerungsvermögen, Einordnung in die bestehende Struktur, autonome Konstruktion (siehe auch Chreode der Architektur), sensible Reaktionen bei Lehrerinterventionen und Antreibermorphemen. Chreode der Mustererkennung Das Gehirn zwingt der Erfahrung ein Muster auf, das dann gespeichert wird. Eine dann organisierte Welt ist dann einfacher, als eine chaotisch ungeordnete Welt. Verhaltensmuster sind sofort präsent, sie entziehen sich ohne Reflexionstraining jeder Beschreibung. Wir nutzen z.B. die grammatikalischen Regeln unserer Muttersprache, können aber die Regeln kaum benennen, müssen sie einem mühsamen Lernprozess in unser Bewusstsein heben. Lernende wie Lehrende produzieren ständig Muster. Lernende, die besonders intuitive Chreoden oder besonders deutliche Reflexionsmusterverhalten besitzen, sind ab und zu anzutreffen. Sie haben den großen Vorteil, dass sie durch ihre erworbenen Muster des Überblicks relativ rasch die Struktur und Dynamik einer Situation, einer Person oder Problems „durchschauen“ können. Beobachtete Logiken sind: Logik des Bezugsrahmens, Aufgabe des inhaltlichen Exaktheitsanspruches, Präferenzwechsel von der inhaltlichen zur formalen Struktur, Logik der Heuristik, Logik der Gebietserweiterung, Columbo-Logik. e. Schülerverhalten durch innere Repräsentationen Alles was über die Ergebnisse aus der Gehirnforschung oben ausgeführt wurde, wird im Repräsentationsprofil fokussiert. Die AVK-Chreode (auditiv- visuell- kinästhetisch) Lernende und Lehrende mit AVK-Chreoden lernen am besten durch Zuhören und Diskutieren oder durch Wiederholung des Gehörten. Sie verlangen viel verbale Aufmerksamkeit. Folgende Merkmale sind zu beobachten: verbale Aufmerksamkeit bei Narrativem, bei sprachlich formulierten Informationen, in Situationen, in denen sprachliche Rückkoppelungen erforderlich sind, Aktivitäten in der Raumtopologie (diatopische Aktivitäten), Sprachliche Eigen-Wiederholungen, dialogische Auseinandersetzung. Häufig beobachtete Logiken sind: Logik der Rekursion, Logik der Linearität, Logik des Poppens. Die VKA-Chreode (visuell- kinästhetisch- auditiv) Lernende und Lehrende mit VKA-Dominanz brauchen im Unterricht Anschauungsmaterialien und Gelegenheit, sich zu bewegen und zu erfahren. Folgende Merkmale sind zu beobachten: Virtuelle Struktur, Visuelle Topologie, kinästhetischer Kontext, kontextuelle Verankerung durch Sehen, Bewegung und Hören. Häufig beobachtete Logiken sind: Logik der Dimensionierung (mind-map), Logik der Assoziation, Logik der Selbstorganisation, Logik der Architektur, Logik der Erfahrung. Die VAK-Chreode (visuell-auditiv- kinästhetisch) Lernende mit VAK- Dominanz lernen leicht, was sie selbst lesen und was sie gezeigt bekommen. Sie sollten ermuntert werden, viele verschiedene Dinge zu schreiben, von persönlichen Erlebnissen bis zu Dialogen, Gedichten und Phantasiegeschichten. Materiale Medien werden als willkommene Unterstützung gesehen. Folgende Merkmale sind zu beobachten: Reichhaltige Variation in der Inhalts- und Ausdrucksebene, Textorientierung, Bedürfnis nach Kommunikation, speziell nach der Möglichkeit des feedback und eine breite Interpretationserlaubnis. Häufig beobachtete Logiken sind: Logik der Zugehörigkeit, Logik der Begriffsbildung und Begriffsnetze, Logik der Interpretation und inhärenten Entschlüsselung. Die sprachlich oder visuell angepasste Chreode „Ich spreche diese Sprache, und das ist affengeil. Ich weiß, dass die Erwachsenen darüber lachen oder sich ärgern. Ich habe sogar Macht über sie. Ich denke auch in dieser Sprache. Sie ist schön und leicht“. Diese Struktur haben überwiegend solche Kinder selektiert, die z.B. sehr viel fernsehen, modebewusste Eltern haben, in dichten Freundschaftsgruppen eingebunden sind oder auf den Pausenhöfen in den Schulen sich sprachlich gegenseitig bestätigen oder ausstechen. Ihre epistemologisches Bewusstsein und die entsprechenden Verhaltensmuster sind der episodischen Chreode zuzurechnen. Chreoden der virtuellen Well Freie Mutationen treten an Stelle von Konstanz und die Inhalte sind beliebig modellierbar. Sie suggerieren Realität, aber alles könnte auch anders ein sein. Die Hypergeschwindigkeit des Datenstroms erzeugt ein Bewusstsein, dass alle Informationen sofort da sein, aber auch sofort wieder verschwinden können. Die typischen Tätigkeiten dabei sind die des Speicherns oder Löschens, das Einbeziehen wissensbasierter Technologien und des Gedächtnisses der Medien. Chreode der optimistischen Virtualität Die Lästigkeit der wirklichen Dinge. In epistemologischer Hinsicht operieren solche Chreoden in freien Logiken (Colombo-Logik). Sie kombinieren ungeniert und lassen es darauf ankommen, was dabei herauskommt. Ihre Gestaltkonstruktionen sind offen und assoziativ. Hinzu kommt, dass sie einen eigenen ästhetischen und sprachlichen Habitus entwickeln und kommunizieren. Sie sind Konstrukteure einer neuen Wirklichkeit. Bezogen auf den Aufbau einer epistemologischen Gemeinschaft bzw. Lernkultur sind sie Dialogpartner mit den Lehrenden geworden. Die bisherige Omnikompetenz des Lehrenden in einem geschlossenen Wissensraum, unter dem Primat der Stimme des Lehrenden und der hierarchischen Ordnung des Wissens durch den Lehrenden wird in eine mehr symmetrische Kommunikation umgewandelt. Diese neue soziale Grammatik zwischen Lernenden und Lehrenden kann als ein neuer Faktor zur Bildung postmoderner Lernkulturen angesehen werden. Chreode der virtuellen Architektur Mit virtueller Architektur sind z.B. blitzschnelle Übergänge, das Beherrschen der Logiken des Zappens und Pushens und die Vermischung der Bereiche von Realität, Simulation und medialer Selektion gemeint. Die dafür bereitstehenden Techniken aus der Computerwelt werden sehr schnell rezipiert und zur eigenen digitalen Kultur transferiert. Chreoden der virtuellen Logik Man kann diese Chreode als eine Vermischung von realer und virtueller Phantasie beschreiben. Im Unterricht erscheinen solche Lernende manchmal überheblich und sprechen bewusst eine Insider- Sprache als soziales Symbol der Zugehörigkeit und des Symbols „auf der Höhe der Zeit“ zu sein. Folgende Merkmale sind zu beobachten: Infotainment, Pixel-Technik, die Leichtigkeit der Wirklichkeit, vom Realismus zum Konstruktivismus, medieninduzierte Aufweichung der Wirklichkeit. Chreode der virtuellen Überlegenheit Lernende mit solchen Chreoden bewegen sich im Mythos der Beweglichkeit gegenüber der Trägheit der Umwelt, sie schweben in den Welten der Datennetze und erfahren Widerständigkeit in der realen Welt. Es ist eine Befreiung von reproduktiven Referenzen, sie sind glücklich und konstruktiv. Damit erscheinen sie manchmal auch als arrogant und überheblich. Sie verwenden diese Chreode vermutlich als Instrument gegen Selektionsmuster in dem gängigen Bildungstauschmarkt, in dem die Grundcodierung „von oben und unten“ oder „besser oder schlechter“ dominant ist. Chreode des künstlichen Paradieses Diese Chreode ist häufig in der Pubertätszeit anzutreffen: Die Sehnsucht nach Omnipotenz einerseits und Bestätigung in seiner Einmaligkeit, zugleich aber ein Gefühl von Unzulänglichkeit sind die dichotomen Grundmuster. Die Rückkehr in die Stille gegen visuelle und semantische Betäubung, die Besinnung auf die eigene Lebenszeit statt auf die mediale Zeit steht im Vordergrund. Es ist eine Begreifenszeit gegenüber einer reinen Informationszeit, eine Rückbindung an die Alltagserfahrungen oder eine Bindung an die „Event“- Gesellschaft. Der Gegensatz zwischen elektronischer Kommunikation und reiner Körperlichkeit bzw. natürlicher Erfahrung sind die Wahrnehmungshorizonte von außen. Man kann solche Lernende auch als mentale und psychische „Nomaden“ bezeichnen. Chreoden der virtuellen Repräsentationen Innerhalb der vielen Möglichkeiten und Kombinationen der Repräsentationen in unserem Gehirn und in unserem psychosomatischen Apparat nimmt jedes autopoietische System innerhalb der eigenen Strukturdeterminiertheit Selektionen vor. Typ 1: Lernende selektieren nach dem Prinzip der inneren Architektur. Sie versuchen überwiegend visuelle Figuren und Muster zu finden und zu ordnen. Sie haben darin eine reiche Unterstützung durch die vielen Piktogramme, Grafiken und Computer-Programme. Es ist eine Art von architektonischem Suchvorgang, in dem Informationen real visuell verankert und auch kommunizierbar gemacht werden. Muster selbst zu entwerfen oder aufzurufen macht diesen Lernenden großen Spaß. Typ 2: Visuelle und auditive Reize als Dauerangebot - überwiegend sprachlich und visuell - erscheinen bei anderen Lernenden als Geräusch in einem fließenden Strom, ohne dass daraus innere Strukturen und Vernetzungen entstehen können. Es sind Inseln, Sprachfetzen und ein Jahrmarkt von Assoziationen und Eindrücken. Solche Lernende können während der Bildung des Primärhabitus im internen Repräsentationssystem offenbar kein Gerüst von inneren zuverlässigen visuellen, semantischen oder kinästhetischen Gestalten bilden. Wahrscheinlich entstehen daraus Blockaden und hypnotische Besetzungen, wenn solche Kinder zu wenige oder verwirrte Strukturen produzieren und dies von der Umwelt negativ bestätigt bekommen. Später, in der Schule, erscheinen sie z.B. als Kinder mit Rechtschreibschwächen, Konzentrationsschwächen und sprachlichen Dissoziationen. Während die geschriebene Sprache nur einen zweidimensionalen visuellen Raum zulässt, erweitert der virtuelle Bereich besonders beim Hypertext zum drei ja sogar zum mehrdimensionalen Raum. Die mimetische Chreoden Viele Lernende sind nicht mehr in der Lage, ihre Gedanken und Vorstellungen in Form einer „normalen“ Sprache auch im Unterricht darzustellen. Sie sprechen in Wortfetzen oder in einer PatchworkSprache, die ganz anderen Phänomenbereichen als dem schulischen angehört. Sie sind von dort inkorporiert. Ihnen bleibt die Vergegenwärtigung von Wissen, Objekten und Ereignissen durch kommunikative Gesten besonders den mimetischen, durch Gesten aller Art übrig. Vielfach konnten wir beobachten, wie sich solche Lernende durch visuelle Darstellungen, durch Gesten aller Art (besonders die Handgesten und Bewegungsgesten) ihre inneren Repräsentationen versuchten darzustellen. Dabei ist die Form der ikonischen Darstellung besonders deutlich zu erkennen. Wahrscheinlich sind die vielen ikonischen Vorbilder aus der virtuellen Welt dafür verantwortlich. Diese mimetischen Muster können dann sogar zu Ritualisierungen des einzelnen Lernenden (auch bei Lehrenden) in bestimmten Unterrichtssituationen führen, sich verfestigen und so zum jeweiligen sozialen Ritual (Auftritt) werden. Sie dienen dann dazu, soziale Situationen herzustellen oder zu bestätigen. Sieht man diese Entwicklung als morphogenetische Erscheinung an, so könnte man auch die Bewegung im Raum durch Gesten als eine neue Zurückentwicklung des Sprachlichen sehen. Diese rekursiven Sequenzen von Gesten und Gebärden (George Mead) sind dann keine Zeichen, sondern Signale im hier und jetzt ohne Verweis auf einen zukünftigen Sinn als eine immer wiederkehrende Situation. Dabei bleibt der Modus der Kommunikation unscharf und mehrdeutig. Der Mitteilende kann aber alles leugnen, was er gemeint haben könnte und deshalb verlagert er die sprachliche Kommunikation in die der Gesten und der nonverbalen Kommunikation. Didaktisch gesehen ist diese mimetische Chreode eine schwer handhabbare Erscheinung bei Lernenden, weil sie mehrdeutig interpretierbar und fast nur durch Intuition verstehbar sind. Folgende Merkmale sind zu beobachten: Generativität, d.h. Segmente der Repräsentation können neu kombiniert werden. Gestische Referenz, so dass die Unterscheidung, was dazu gehört und was nicht, durch Gesten und nicht durch Sprache gezeigt wird.( z.B. durch eine ausgesprochene Handsprache). Ebenso typisch sind die interne Kombination von Zeichensystemen, die Mehrdeutigkeit, die geringe Anschlussfähigkeit, die kurzfristige Kommunikationssituationen und kommunikative Episoden. Die mythische Chreoden Die Modelle des Lernens beziehen sich nicht nur über die Repräsentation des Realen und der Ereignisstruktur der Welt, sondern auch auf unabhängige Repräsentationen. Bei dieser Chreode ist es der Versuch, durch mythische Konnotationen die zersplitterte, oft nicht durchschaubare Welt zu einer Integration zu bringen. Lernen und Wissen werden daher durch mythische Verbindungen beeinflusst. Es ist eine innere Speicherung und Integration der Welt durch Mythen (Engramme). Chreoden der Ambiguität Hier ist das energetische Feld bereits durch Mehrdeutigkeit und damit einem höheren Energieaufwand gekennzeichnet. Sinn und Bedeutung sind nicht mehr eindeutig, die Kontexte oft unklar und die Interpretationsleistung des anderen ist weit höher und riskanter. Es gibt zwar eine symmetrische Resonanz in der semantischen und noetischen Referenz, im Sinne des Verstehens, nicht aber in linearer Fortsetzung des erst begonnenen Sinns in der Kommunikation. Jedes System interpretiert und interpunktiert aufgrund der eigenen Struktur eigensinnig. Das Konstruieren von Mehrdeutigkeit auf der einen Seite als Mitteilung ist die eine Seite. Auf der Seite des Kommunikationspartners muss eine autonome Neukonstruktion bzw. Integration geleistet werden, aber immer in einer ambiguinen Situation, weil man nie weiß, was der Kommunikationspartner eigentlich gemeint haben könnte. Diese Situation ist immer häufiger in der Driftzone des Unterrichts beobachtbar. Chreode der organisierten Unverantwortlichkeit Die Erfahrungen und Botschaften seitens der frühen Bezugspersonen weisen in Richtung Distanz, Abstand, ja sogar Wut gegen die Wirtschaft, gegen Manager, Politiker, Lehrern und den Staat. Die nicht verstehbaren Selektion im Schulsystem („kein Mensch kann mir sagen, warum ich nicht gut bin, wie ich mich verbessern kann, warum ich so ungerecht beurteilt werde“) formieren sich bei solchen Lernenden als Teil ihres Lebensplanes in folgender Weise: „Die da oben nehmen uns jede Beteiligung an dem ab, was da draußen geschieht.“ Das folgende Zitat eines Hauptschülers macht deutlich, wie destruktiv diese Chreode nach innen wie außen wirkt: „Ich gebe diese Verantwortung auch wirklich ab. Dann bin ich auch für meine Leistungen nicht mehr verantwortlich; die werden sowieso von anonymen Lehrern festgelegt. Es lohnt sich nicht, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen“. Lernen ist bei dieser Chreode zum nicht nachvollziehbaren Zwang geworden. Nur bei persönlichen Interessen ist eine Parallelisierung mit dem Unterricht noch möglich. Chreode des Null- Bock Dieser Lebensplan entsteht bei Kindern und Jugendlichen u.a. wegen der subjektiv nicht durchschaubaren Komplexität der Welt, „Man kann da sowieso nichts machen, alles kann man beliebig erklären und begründen“, oder wegen einer konsumorientierten, überfürsorglichen Welt, in der man sich nicht auch noch um Probleme kümmern solle: „Ich hab sowieso schon genug Probleme.“ Eine Variante ist die materielle Unabhängigkeit durch wohlhabende Eltern und oder gar eine Erbschaft: „Ich lebe mein Leben und wähle aus, was für mich schön ist.“ Die Atomisierung der Moral erzeugt eine Haltung, die davon ausgeht, dass man den Anderen sowieso nicht überzeugen oder gar zwingen kann. Genauso aber, wie der Einzelne zähneknirschend akzeptiert, dass er die Wertvorstellungen des Anderen kaum beeinflussen kann, verbittet er sich auch die Einmischung in seine eigenen inneren Angelegenheiten. Die dazugehörigen Anteile aus anderen Chreoden können sein: aversive Türhüter- Chreode, Chreode der Aggression, Chreode der Depression, Chreode der Resignation. Die häufig vorkommende Logiken sind dabei: aversive Verneinung, Logik des Drama - Dreiecks, Logik der linearen Moral, Logik des Umdeutens (Redefinierens), Logik des Müssens, Logik der Perspektivlosigkeit, Logik der Aggression. 3. Schülerverhalten als Persönlichkeitsdominanz Schülerverhalten auf der Grundlage von Repräsentationstypen Durch die überwiegend visuellen, auditiven, olfaktorischen und Bewegungs- Außenreize, ergibt sich eine noch nie da gewesene Variation von Sinn und Struktur. Lernende selektieren auf Grund ihres Repräsentationsprofils unterschiedlich in eher visuelle, auditive, haptische, kinästhetische oder olfaktorische Figuren oder Muster und die dahinter liegenden Logiken, die aber immer kulturell- gesellschaftlich und familiale Wurzeln haben. Innerhalb der vielen Möglichkeiten und Kombinationen der Repräsentationen in unserem Gehirn und in unserem psychosomatischen Apparat selektiert jeder Lehrende und Lernenden innerhalb der eigenen Strukturdeterminiertheit und des Überlebens. Diese Tatsache sollten auch die Fachdidaktiken durch diese unterschiedlichen Repräsentationen in ihre jeweiligen Konzepte einarbeiten. Schülerverhalten auf der Grundlage der Persönlichkeitsdominanzen [Folgende Einteilung beruht auf den Arbeiten von Joern J. Bambeck (1997):Persönlichkeitsanalyse. Die neue Generation von PersönlichkeitsInstrumenten, Freising und Kösel (2007)] Persönlichkeitsdominanzen Alpha-Dominanz: Es sind Lernende mit einer starken Ausprägung folgender Merkmale: Durchsetzungskraft, Entschlusskraft, Verhandlungsgeschick, Ziel-Erreichung wichtiger als Gefühle und Wünsche der Mitarbeiter, Organisationsfähigkeit, visionäre Sicht, schnell und ungeduldig, wenn es um die Verwirklichung von Zielen geht, Neigung zur Ausblendung (Discounting) und Trübung sich selbst gegenüber, starke Aktivitäts- und Bewegungsdrang, rivalisiert und konkurriert gerne, wenig Selbstreflexion. Beta-Dominanz Es sind Lernende die folgende Merkmale aufweisen: Merkmale: Ausstrahlung von Wärme, Rücksichtnahme und Menschlichkeit, Nachgiebigkeit und Weichheit, Empathie, gutmütig, Harmoniebedürfnis, Ästhetische Orientierung, Familien und- Gewohnheitsmensch, sucht und gibt emotionale Zuwendung, berechenbar und unkompliziert, Vermittler und Schlichter, teamorientiert, Rücksichtnahme, Angepasstheit. Legt Wert auf Zugehörigkeit. Gamma-Dominanz Es sind Schüler mit folgenden Merkmalen: Merkmale: Gewissenhaftigkeit, Zuverlässigkeit, Ordnungsliebe, Pedanterie, Formalismus, bürokratisch, selbstbeherrscht, fleißig, Qualitätsehrgeiz, Kontrollbedürfnis, Planung bis ins Detail, analytisch, selbstdiszipliniert, Bedürfnis nach Absicherung und Sicherheit, freundlich, pünktlich, sparsam, vorsichtig Delta-Dominanz Es sind Schüler mit folgenden Merkmalen: Merkmale: Stressanfälligkeit, emotionale Labilität, Empfindlichkeit, Feinfühligkeit, Dünnhäutigkeit, niedrige Belastbarkeit, negative Grundstimmung, psychosomatische Beschweren, macht sich oft unnötig Sorgen, starkes Bedürfnis nach Anerkennung, selbstkritisch und Selbstzweifel, Originalität, geschickter Überzeuger, Berater Verhandler, Komplexitätsbewältigung, soziale und praktische Intelligenz. Omega-Dominanz Es sind Schüler mit folgenden Merkmalen: Abwartende Haltung, keine eigene Initiative, Ausführender, Alltagsorientierung, Genauigkeit, Wiederholung und Sicherheit, vorsichtig, zurückhaltend, Suche nach Anerkennung durch übertragene Aufgaben, bremst neue Ideen und Vorschläge, bleibt in alten Mustern, Neues macht Angst und Konfusion, Bequemlichkeit und Qualitätsehrgeiz nur bei bestehenden Situationen. Autoritäre Züge, wenn es um die Erhaltung des Alltäglichen und Gewohnten geht. Diese Typisierung ist nicht als Etikettierung anzusehen, sondern als analytische Kategorien zur Analyse von Lernenden. Es sollen gewisse Dominanzen bei Personen aufgrund von Erfahrung und Reflexion beschreiben werden, gleichzeitig aber ist klar, dass jede Person eine gewisse Variationsbreite in neuen Kontexten aufweist. Es gibt aber auch gewisse Verfestigungen, die auf blinde Flecke der eigenen Person (Lehrender, Lernender) hinweisen. Mit Hilfe dieses Dominanz-Profils lassen sie sich besser identifizieren und für eine weitere Entwicklung der Lehrenden und Lernenden konstruktiv einbauen. Die Fachdidaktiken haben bis heute kaum auf diese Dominanzfaktoren in ihren Forschungsprogrammen reagiert. Quellen: Joern J. Bambeck (1997):Persönlichkeitsanalyse. Die neue Generation von Persönlichkeits-Instrumenten, Freising Kösel, E. (2002): Die Modellierung von Lernwelten. Band I(2002): Die Theorie der Subjektiven Didaktik. Wissenschaftliche Grundlagen. 4. Aufl. ISBN 3-8311-3224-0. Bahlingen (www.sd-verlag.de) Band II (2007): Die Konstruktion von Wissen. Eine didaktische Epistemologie für die Wissensgesellschaft. ISBN 978-3-00-020795-2. Bahlingen( www.sd-verlag.de) Friedrich, G., Ditz, K. Wer nicht auffällt, fällt durch. Die neuen Spielregeln der Piktogramm - Gesellschaft. Wien/München Lakoff. G. Johnson, M.(1998): Leben in Methaphern. Konstruktion und Gebrauch von Sprachbildern. Heidelberg Roth, G.(2003): Fühlen, Denken, Handeln. Wie das Gehirn unser Verhalten steuert. Vollst. überarb. Auflage Frankfurt/M Sandbothe, M. (2003):Lehren und Lernen im Zeitalter des Internet. Hrsg. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Bielefeld. Literaturverzeichnis: Arnold, K-H./Jürgens. E.(2001): Schülerbeurteilung ohne Zensuren. Neuwied. Jachmann, M.(2003): Noten oder Berichte. Die schulische Beurteilungspraxis aus der Sicht von Schülern, Lehrern und Eltern. Opladen. Jürgens, E. (2008): Was ist ein guter Unterricht? Neue Konzepte im Wandel der Lernkultur.Bd.4..Päd. Führung in Schulleitung. Kösel, E. (2002): Die Modellierung von Lernwelten. Band I(2002): Die Theorie der Subjektiven Didaktik. Wissenschaftliche Grundlagen. 4. Aufl. ISBN 3-8311-3224-0. Bahlingen Band II (2007): Die Konstruktion von Wissen. Eine didaktische Epistemologie für die Wissensgesellschaft. ISBN 978-3-00-020795-2. Bahlingen Band III: (2008): Die Entwicklung postmoderner Lernkulturen. Ein Plädoyer für den Umbau der Schule. ISBN 978-3-00-020794-5. Bahlingen Olweus, D (1996):Gewalt in der Schule. Was Lehrer und Eltern wissen sollten und tun können. Singer, K.(1998): Die Würde des Schülers ist unantastbar. München Winter, F.(2004): Leistungsbewertung. Eine neue Lernkultur braucht einen anderen Umgang mit Schülerleistungen. Hohengehren Seibert, N.(1999): Kindliche Lebenswelten. Bad Heilbrunn Uhlig, J., Solga, H. Schupp, J.(2009): Ungleiche Bildungschancen. Welche Rolle spielen Underachievement und Persönlichkeitsstruktur. WZB. Berlin