Leistungsphysiologie

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Leistungsphysiologie
SS 2006
I. VO
II. VO
III. VO
IV. VO
V. VO
VI. VO
VII. VO
VIII. VO
IX. VO
X. VO
XI. VO
14.3.2006
21.3.2006
28.3. 2006
4.4.2006
25.4.2006
2.5.2006
9.5.2006
16.5.2006
23.5.2006
30.5.2006
13.6.2006
I
Adaptationen
Sportherz
vegetatives Nervensystem
Herz/ EKG
Blutdruck/ Max O2 Aufnahme
Lunge/ Doping
Muskulatur (Genetik)
Energiebereitstellung
Anthropometrie (Körperzusammensetzung)
Ernährung und Sport
Hormonelle Regulation u körperl. Belastung
Adaptationen
Adaptationen sind die organische Widerspiegelung von Anforderungen. Sie erfolgen
gesetzmäßig; sie sind damit vorhersagbar, und es besteht ein kausaler
Zusammenhang mit bestimmten Stimuli. (Bsp.: Krafttraining – es kommt zu Hypertrophie)
Infolge der Adaptation kommt es zu einer Steigerung der:
 Funktionstüchtigkeit
 Leistungsfähigkeit
 Belastungsfähigkeit
 Belastungstoleranz
 Leistungsbreite
zB Ausdauertraining – bessere Ausdauer – Muskelhypertonie; Gips Muskelatrophie
ROUX:
FORM
FUNKTION
Ausmaß der Adaptationen kann unterschiedlich sein  genetische Prädisposition
 Low-responder
 niedrige Adaptation
 High-responder
 hohe Adaptation
 Slow-responder
 langsame Adaptation
 Fast-responder
 schnelle Adaptation
high fast responder
Gutes Merkmal (von vornherein)
high slow responder
low fast responder
Durchschnitlliches Merkmal
low slow responder
 Menschen reagieren auf die gleichen Reize unterschiedlich
Adaptationen wirken als stabilisierendes Moment  vergrößern des Spielraums
körperlicher Reaktionen.
Adaptationen hängen von Reizeinwirkung ab. D.h. bilden sich bei Wegfall des
auslösenden bzw. unterhaltenden Stimulus zurück  sind umkehrbar, höheres
Niveau muss ständig neu erworben werden.
WHO: Definition GESUNDHEIT
Nicht nur Freisein von Krankheiten und Gebrechen sondern Zustand volligen
körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens. Gesund ist jedes Biosystem,
welches Störungen auszugleichen vermag.
Gesundheit ist Reagibilität
Krankheit ist Reatkionsstarre
Herzvariabilität: Gesundheit hängt von Unregelmäßigkeiten ab. Herz schlägt
unregelmäßig (ms)  Chaos in der Ordnung
Sportbedingte Adaptation geht mit Optimierung von Regelungsprozessen
(regulative Adaptationen) und gegebenenfalls mit einer Zunahme der Kapazität von
Funktionssystemen (kapazitive Adaptation) einher.
Kraftzuwachs ohne morphologischen Muskelzuwachs
HERZ
 kapazitive (morphologische) Adaptation [Sportherz = größeres Herz]
 regulative (funktionelle) Adaptation [bessere Erschlaffung des
Herzmuskels; bessere Blutfüllung; kein Größenzuwachs]
Genetische Adaptation
Es handelt sich um das im Zellkern kodierte genetische Programm, das sich im Laufe
der Evolution entwickelt hat, das stabil ist und das nur im Laufe von Generationen
auf der Grundlage von Mutation, Neukombination und Selektion veränderbar ist.
Extragenetische Adaptation
Die extragenetische Adaptation kann nur in dem genetisch determinierten Rahmen
stattfinden. Die Fähigkeit zu extragenetischer Adaptation ist somit ein Bestandteil des
genetischen Programms, das sich im Laufe der Entwicklungsgeschichte ausgebildet
hat.
Die extragenetische Adaptation äußert sich in naturgesetzlichen Vorgängen, die von
der Umwelt und dem Verhalten abhängig sind und sich somit auf dieser Basis
gestalten lassen.
Sie sind eine genetisch abgelegte, aber gezielt realisierbare Chance!
Die extragenetische Adaptation lässt die Differenzierung von 2 Reaktionsformen zu:
Epigenetische Adaptation
Es handelt sich um länger anhaltende, relativ stabile organismische
Veränderungen, die darauf gerichtet sind, das innere Milieu bei wiederholten
Anforderungen (z.B.: im Verlauf eines Trainingsprozesses) aufrecht zu
erhalten. Sie gehen mit mehr oder weniger ausgeprägten morphologischen
Veränderungen (morphologische Adaptation), wie z.B. Vermehrung
(Hyperplasie) oder Vergrößerung (Hypertrophie) von Zellen, einher, die in
einem regelmäßigen Zusammenhang mit funktionellen Veränderungen
(funktionelle Adaptation) stehen und die im Sinne des Adaptationsziels
zweckmäßig sind.
Metabole Adaptation
Es handelt sich um akute, überwiegend funktionelle Umstellungen zur
Bewältigung einer aktuellen Störung des inneren Gleichgewichts.
Der Begriff metabol (den Stoffwechsel betreffend) kennzeichnet der Stimulus
dieser Adaptionsform; aktuell gesteigerte Stoffwechselansprüche lösen im
Organismus zahlreiche akute adaptive Folgereaktionen aus (z.B.: gesteigerte
Herzschlag- und Atemfrequenz, erhöhte Sauerstoffaufnahme u.v.a.), die in
ihrer Gesamtheit als metabole Adaptation bezeichnet werden. Diese
Adaptation bildet sich bei Wegfall des sie bewirkenden Reizes, also in der
Wiederherstellungsphase, relativ schnell wieder zurück. (wichtig: die
Rezeptoren bleiben sensibel; Einsatz in Prävention)
Homöostase
Kennzeichnet eine ungestörten Gleichgewichtszustand der körperfunktionen und
eine Konstanz des inneren Milieus
zB Laufen – Bildung von Laktat  Übersäuerung d. Muskels – pH Wert steigt
Körper zeigt Bestreben die Homöostase aufrecht zu erhalten. In der Homöstase
befinden sich anabole und katabole Stoffwechselprozesse im Gleichgewicht, oder es
überwiegen unter bestimmten Bedingungen – Wachstum. Spätphase nach
körperlicher Belastung – die anabolen Vorgänge. Die Aufrechterhaltung der
Homöostase wird durch zahlreiche neurale, hormonelle sowie lokal –
eigenregulatorische Mechanismen gewährleistet. Die Einhaltung der Sollwerte erfolt
im Regelfall nach den Prinzipien der Kybernetik.
Heterostase
Kennzeichnet einen gestörten Gleichgewichtszustand der Körperfunktionen von dem
inneren Milieus.
Auch vermag der trainierte Organismus in der Regel stärkere (heterostatische)
Auslenkungen und Abweichungen des inneren Milieus zu tolerieren und zu
kompensieren, bevor es zum versagen kommt. Nicht zuletzt auf diesem Befund
beruht die gesteigerte Leistungsfähigkeit des Trainierten.
Die Trophotropie kennzeichnet eine Stoffwechselsituation im Organismus, die sich
durch aufbauende bzw. resituierende Grundvorgänge auszeichnet. Sie wird
maßgeblich vegetativ gesteuert. Im Bereich des vegetativen Nervensystems führt
eine Dominanz des Nervs „Parasympathicus“ (Nervus vapus – wirkt entspannend auf
das Herz und aktivierend auf die inneren Organe) zu einer trophotropen Einstellung.
Ein Ausdauertraining fördert eine derartige Stoffwechsellage (erkennbar z.B. an der
verminderten Herzschlagfrequenz, der Trainingsbradykardie).
Die Ergotropie charakterisiert eine Stoffwechselsituation, die sich durch den Zustand
einer Mobilisation, einer „Alarmsituation“ des Organismus auszeichnet (Symathicus
überwiegt im Bereich des vegetativen Nervensystems und ist an der Beschleunigung
der Herzfrequenz und der Atmung erkennbar – wirkt aktivierend auf das Herz und
entspannend auf die inneren Organe).
Für den Trainierten ist ein großer Abstand zwischen seiner trophotropen Einstellung
unter Ruhebedingungen und seiner ergotropen Mobilisationsfähigkeit bei körperlicher
Aktivität gegeben. Eine stark ausgeprägte Trophotropie in Ruhe vermag einer
ebenso ausgeprägten Ergotropie bei Belastung Platz zu machen und umgekehrt.
Allgemeine (fähigkeitsspezifische) Adaptation:
Sie betrifft die innere Funktionstüchtigkeit des Organismus entsprechend der
fähigkeitsspezifischen Anforderungen. Während die spezielle Adaptation bei Läufern,
Straßenrennradfahrern und Skilangläufern teilweise unterschiedlich ist, stimmen die
allgemeinen Adaptationen überein (z.B.: Herzfunktion, Vo 2max).
Spezielle (tätigkeitsspezifische) Adaptation:
Die spezielle Adaptation ist die organismische Konsequenz des Einsatzes
tätigkeitsspezifischer bzw. sportartspezifischer Trainingsmittel. Ihr Ausmaß hängt ab
von der Intensität, der Dauer und der Häufigkeit der gesetzten Reize.
Gekreuzte Adaptation:
Unter gekreuzter Adaptation oder Kreuzadaptation wird das Phänomen verstanden,
dass es unter dem Einfluss eines adaptativ wirksamen Stimulus nicht allein in den
direkt angeregten Systemen zu einer Adaptation kommt, sondern dass sich auch in
anderen organismischen Bereichen, die durch den einwirkenden Reiz direkt nicht
betroffen wurden, Adaptation ausbilden. Von einer positiven Kreuzadaptation ist die
Rede, wenn gleichzeitig ein adaptiver Gewinn eintritt; eine negative Adaptation tritt
ein, wenn der gleichzeitige Adaptationsverlust einsetzt.
Die positive Adaptation ist eine Abhärtung und durch generelle Steigerung der
Resistenz gekennzeichnet (=Widerstandskraft).
Effekte der positiven Adaptation:
 Hohe Stabilität gegenüber Temperaturschwankungen (bessere Hitze- und
Kältetoleranz)
 Gesteigerte Sauerstoffmangelverträglichkeit
 Höhere Abwehrfähigkeit gegen Infektionen
 Verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen Toxinen
 Gesteigerte psychische Stabilität
Effekt der negativen Adaptation:
 Gesteigerte Infektanfälligkeit sportlich hochbelasteter Personen bezeichnend
Positive Kreuzadaptation = Kooperation der Adaptation
Negative Kreuzadaptation = Konkurrenz der Adaptation
II
Sportherz
Das Sportherz ist ein harmonisch vergrößertes (dilatiertes) und hypertrophiertes Herz
(exzentrische Hypertrophie). Die Relation zwischen Größe der Herzhöhle und
Wanddicke bleibt gleich.
Daten zur Unterscheidung von Sportherz zu untrainiertem Herz:
Sportherz
Untrainiertes Herz
Herzvolumen absolut
♂: bis 1700ml / ♀: bis 1300ml
♂: 750-850ml / ♀: 500-600ml
Herzvolumen relativ
♂: 20ml/kg / ♀: 18ml/kg
♂: 10ml/kg / ♀: 9ml/kg
600g
250-350g
Herzgewicht
7-7,5g/kg
=
kritisches
Maximum
Herzgewicht relativ
200ml (Max)
70ml (Ruhe) – 100ml (Max)
Schlagvolumen pro HS
5,3-5,5l/min
(Ruhe)
36-40l/min
5,3-5,5l/min (Ruhe) 18-20l/min
Herzminutenvolumen
(Max)
Max)
(SVxHF)
5-6l/min
3-3,5l/min
Vo2max
bis 90ml/kg/min
Vo2max relativ
 Zwischen „untrainiert“ und „hoch AD-trainiert“ verdoppeln sich alle Werte!
Mittels Röntgen (Herz-Fernaufnahme) oder Ultraschall kann man in Ruhe und unter
Belastung die Strukturen des Herzens erkennen und überprüfen. Das Herz wird als
Rotationsellipsoid dargestellt, von der vorderen Herzwand aus wird die Tiefe
gemessen.
Kennzeichen des Sportherzens
 Herz wächst nach außen
 Erhöhtes Volumen
 Erhöhte Muskelwanddicke
d.h. Relation zwischen Innenraum und Wanddicke
bleibt erhalten
Der linke Ventrikel wird stärker als rechter; Reiz für
die Muskelfaserverdickung & -verlängerung ist die
bei der Systole erzeugte Spannung  AD Training:
Das Sportherz ist ein Ausdauertrainings-Herz: es ist exzentrisch hypertrophiertes,
häufige Druckanstiege
harmonisch dilatiertes Herz. Diese Adaptation kann nur durch AD-Training erfolgen,
wo es zu einer Volumenbelastung, d.h. zu einem erhöhten Volumen, kommt.
Veränderungen am Sportherz-Myocard
 Mitochondrienzahl
 Kapazität der oxydativen Enzyme
 Glycogengehalt
 Coronar-Arterien-Durchschnitt
 Noradrenalingehalt
Das Kraftherz hingegen ist ein konzentrisch hypertrophiertes Herz. Hier kommt es
zu einer Druckbelastung, d.h. die Muskelwand wird auf Kosten des Innenraums
dicker.
Sport- und Kraftherz im Vergleich
Der linke Ventrikel
normal untrainiert R = N
h/R = N
(beschreibt die Muskelwand)
Sportherz
R=
h/R = N
normal untrainiert R = N
h/R = N
Kraftherz
R=N
h/R = 
Exzentrische Hypertrophie, Herz wächst nach außen,
Herz wird größer, Muskelwand dicker, aber die
vergrößerte Muskelwand bleibt in Relation zur
Herzgröße
= Adaption an Volumenbelastung
Innendurchmesser kann  sein, kleineres SV als
beim untrainierten Herz, Herz wächst nach innen
(Myocard)
= konzentrische Hypertrophie = Adaption an
Druckbelastung
Das Abdrücken der Gefäße bewirkt einen erhöhten
peripheren Wiederstand & es kommt so zu einer
Druckanforderung an den linken Ventrikel. Das
Pressen gegen den Widerstand führt zu einer
Druckerhöhung, somit kommt es zu einer
Hypertrophie auf Kosten des Herzdurchmessers.
Das Sportherz hat im Gegensatz zum Kraftherz einen präventiven Effekt: Im Alter
wird das Herz zunehmend steifer, durch AD Training bleibt es aber elastisch und
kann schneller erschlaffen, d.h. das Sportherz ist im Alter leistungsfähiger.
Beide Formen sind reversible Adaptionen, d.h. nach Trainingsende kommt es zur
(fast vollständigen) Rückadaption. Leistungssportler müssen lang abtrainieren,
mind. 8-11 Monate; ansonsten Stechen/Ziehen im Herz, evtl. spontane
Extrasystolen, weil AD-Reiz fehlt; ist aber NICHT krankhaft!.
4x1h/Woche ist schon ein leichter Reiz für Kraft und AD, ist aber individuell
unterschiedlich.
Zwischen Sport- und Kraftherz gibt es noch eine Mischform, das Kraft-AusdauerHerz (dennoch Betonung auf AD-Sport), das auch eine andere Hämodynamik hat.
Diese Form ist exzentrisch hypertrophiert, hat aber auch eine etwas dickere
Herzmuskelwand (8 – max.11mm). Vorkommen: Rudern, Bahnradrennfahren
Vergleich schnelles Gehen vs. Rudern:
Schritt = hohe Spannung, kurz
Rudern = niedrige Spannung, lang
d.h. schnelles Gehen ist für Herzkranke besser als Rudern.
Ökonomisierung (= funktionelle Verbesserung)
Fick’sche Gleichung
VO2 max = HMV x avDO2
Folgen von 8 Wochen AD-Training (3h/Woche):
 erhöhte VO2 max um 10-15%; Ursache ist ein erhöhtes HMV (Relation von HMV
und VO2 max ist annähern linear)
 niedrigere Ruhe-Hf
 erhöhte Vagotonie:  Parasympathikus (Entspannung),  Sympathikus (Stress)
=> d.h. Herz wird mehr durchblutet, größere Diastole, größere diastolische
Relaxationsgeschwindigkeit
=> FOLGE: Herz kann sich besser entspannen = funktionelle Adaption
Maximierung
= durch langjähriges Training an die Grenzen der funktionellen & morphologischen
Adaptionsfähigkeiten der Herzgrößen gehen.
Funktionelle Veränderungen sind z.b.: HV, Hf, ...
Morphologische Veränderungen sind z.b.: Größe, Muskeldicke, ...
Sauerstoffpuls:
Sauerstoffpuls VO2P =
O2-Aufnahme
Hf
Der VO2P wird bei der Stufenergometrie gemessen. Er gibt an, wie viel O 2 pro
Herzschlag transportiert wird.
Der VO2P hängt hs. vom SV an, aber auch von der avDO2.
Unter Belastung nimmt der VO2P zuerst steil zu (periphere O2-Ausschöpfung), dann
plateausiert er. Unter max. Belastung vergrößert sich der VO2P nicht mehr.
max. VO2P bei Untrainierten
männlich
weiblich
15-20 ml
10-13 ml
(im max. LASS)
Der Sauerstoffpuls kann aber nur bei gesunden Menschen bis Ende des 5.
Lebensjahrzehnts als Maß für die AD Leistungsfähigkeit gesehen werden. Später
kommt es zu einer erhöhten avDO2 und evtl. zu einer altersbedingten geringeren HfZunahme unter Belastung, d.h. der erhöhte VO2P würde eine erhöhte
Leistungsfähigkeit vortäuschen.
Herzvolumenleistungsquotient:
Herzvolumenleistungsquotient HVLQ =
HV
VO2P max
Der HLVQ setzt die Größe des Organs mit der max. Leistungsfähigkeit in Beziehung:
HLVQ steigt bei Belastung an: VO2P = 400/2000 = 20
HLVQ = 800/20 = 40%
Sportherz
1700/30 = 55%
krankhaftes Herz 1700/10 = 170%
=> im Verhältnis zur Größe ist die Funktion stark
eingeschränkt
=> Der HLVQ ist kein gutes Parameter für
Kraftherzen, wird eher für AD-Sport und
Gesundheit verwendet.
Mit wachsender Herzgröße bleibt auch der HLVQ gleich.
HV
HLVQ
Untrainierter
klein
groß, weil O2Puls klein
Trainiert
groß
klein, weil O2Puls groß
Herzkranker
sehr groß
sehr groß, weil O2-Aufnahme
klein
Untrainierter
750ml
hintere Herzwand: 8,4mm
ESD
33m
EDD
EDD
24mm
49mm
ESD
33mm
EDD ... Enddiastolisches Diameter
ESD ... Endsystolisches Diameter
Trainierter
1100ml
hintere Herzwand: 9,44mm
ESD
40m
EDD
EDD
32mm
68mm
ESD
39mm
III
vegetatives Nervensystem
Somatisches NS: versorgt die Nerven der Skelettmuskels, der
Oberflächensensibilität und der Sinnesorgane; willkürliche Kontrolle
Vegetatives NS: innerviert hauptsächlich die glatte Muskulatur aller Organe, das
Herz und die Drüsen; neuronale Kontrolle des inneren Milieus; keine direkte
willkürliche Kontrolle
2 wesentlichen Aufgaben VN:
 Regelung der Organfunktionen im Körper
 Kontrolle des inneren Milieus
 Autonomes Nervensystem, da die Aktivitäten des VN der direkten willkürlichen
Kontrolle weitgehend entzogen sind.
Funktioniert auf dem Reflexbogen: afferent, efferent
Teile des vegetativen Nervensystems
1. Sympatikus
 Vegetatives Zentrum: Rückenmark, endet in den Grenzstrangganglien
 Wirkt aktivierend auf das Herz und entspannend auf die inneren Organe
 Dominiert bei körperlicher Arbeit
2.



Parasympatikus
Vegetatives Zentrum: Hirnstamm und Sakralmark
Wirkt aktivieren auf innere Organe und entspannend auf das Herz
Dominiert in Ruhe und während Erholungsphasen
Sympatikus
Aktivierung und Erhöhung der
Herzschlagfrequeny
Verengung der Blutgefäße,
Blutdruckanstieg
Erschlaffung der
Blasenmuskulatur
Erweiterung der Pupillen
Verengung
Erschlaffung und Entspannung
der Darmmuskulatur,
Peristaltikhemmung
Aktivierung der Schweißdrüsen
Aktivierung und Produktion von
Stresshormonen, die den Körper
in Alarmbereitschaft versetzen
Glykogenabbau
Organ
Parasympatikus – jeweils
Gegenteil von Sympatikus
Herz
Blutgefäße
Blase
Augen
Bronchien
Darm
Schweißdrüsen
Nebennieren
Leber
Glykogenspeicherung
Fasern von Zentren:
Sympatikus:
Parasympatikus:
Ganglion, postganglionären Fasern
präganglionär: Acetylcholin; postganglionär: Noradrenalin
prä- und postganglionär: Acetylcholin
Vegetatives Nervensystem: Veränderung durch Ausdauertraining
 Reduzierte sympathische Aktivität
 Gesenkte renale Katechomalinausscheidung (Stress)
 Erniedrigter Noradrenalinspiegel
 Erniedrigter Adrenalinspiegel
 Veränderung der Dichte und Affinität von Katecholaminrezeptoren
 die Ökonomisierung erlaubt eine Vergrößerung der maximalen
körperlichen Leistungsfähigkeit
Charakteristik der vegetativen Umstellung:
 Ruhe- Bradykardie
 Arbeits- Bradykardie
 Größeres Schlagvolumen des Herzens
 Geringerer Blutdruckanstieg
 Verminderte Laktatbildung
 Diese Adaptationen erreicht man nach einem Training von 6-12
Wochen, mindestens 30 Minuten wöchentlich
Unter Übertraining versteht man eine Überforderung, die die Summe übermäßiger
Reize darstellt:
 Zu hartes Training (zu schnelle Steigerung der Trainingsintensität,
Überforderung Koordination, zu starke Einseitigkeit)
 Berufliche und private Überlastung
 Schlafmangel
 Fehlernährung und andere Störgrößen
1. Sympatikotones Übertraining:
- Überwiegen von Trainingsprozessen
- Verstärkte Antriebsfunktion
- Erholung nach der Belastung ist ungenügend und erfolgt verzögernd
 Erhöhte Herzfrequenz in Ruhe
 Verzögerter Rückgang der Herzfrequenz nach einer Belastung auf dem
Ruhewert
 Gesteigerter Energieumsatz
 Herabgesetzter Appetit
 Gewichtsabnahme
 Leichte Erregbarkeit und Gereiztheit
 Schlafstörungen
2. Parasympatikotones Übertraining
- Überwiegen von Hemmungsfunktionen
- Körperliche Schwäche
- Antriebslosigkeit




Leichte Ermüdbarkeit und verminderte Belastbarkeit
Oft ausgeprägte Erniedrigung der Ruheherzfrequenz
Deutlich schlechtere Koordination, besonders bei höheren
Belastungsintensitäten
Leistungsverminderung, vor allem bei höheren Belastungsintensitäten
Basedowoides (symp.) Übertraining
Addisonoides (parasymp.)
Übertraining
Leichte Ermüdbarkeit
Leichte Ermüdbarkeit
Erregung
Hemmung
Schlafstörungen
Schlaf nicht gestört
Körpergewichtsabnahme
Gleichbleibend
Appetit herabgesetzt
Normal
Schwitzen, Nachtschweiß, feuchte Hände Thermoregulation normal
Halonierte Augen, Blässe
Neigung zum Kopfschmerz
Klarer Kopf
Herzklopfen, Herzdruck, Herzstiche
Ruhepuls beschleunigt
Bradykardie
Grundumsatz gesteigert
Normal
Körpertemperatur Leicht erhöht
Normal
Verzögerte Einstellung der Herzfrequenz Schnelle Kreislaufberuhigung nach
auf Ruhewerte nach Belastung
Belastung
Blutdruck uncharakteristisch
Unter und nach Belastung oft Erhöhung
des diastolischen Blutdruck auf < 100
Abnorme Hyperpnoe unter Belastung
Keine Atembeschwerden
Überempfindlichkeiten gegenüber
Sinnesreizen (besonders akustisch
Bewegungsablauf wenig koordiniert, oft
Bewegungsablauf eckig und ungenügend
überschießend
koordiniert (nur bei höherer
Belastungsintensität)
Reaktionszeit verkürzt, allerdings viele
Reaktionszeit normal oder verlängert
Fehlreaktionen
Erholung verzögert
Gute bis sehr gute Erholungsfähigkeit
Tremor
Innere Unruhe, leichte Erregbarkeit,
Normale Stimmungslage
Gereiztheit, Depression
IV
Herz/ EKG
Abschnitte des EKGs (= Summenpotentiale eines Menschen)
Reizleitungssystem:
1) P-Welle -> Vorhofserregung
2) Kammerkomplex -> Ausbreitung der Erregung in die Kammern, in den
Kammern, in den Sinusknoten, über spezifische Zellen in den AV-Knoten
(Artrioventrikular) in der Ventilebene.
3) Hillsche Bündel
4) Havaraschenkel
5) Purkinie´schen Fasern
6) Reiz bis an die Spitzen der Herzkammern, Herz kontrahiert/innerviert von
unten
7) Diastole -> Durchblutungszeit
Rhythmusstörung
Extrasystolen:
- Vorhofextrasystole (Sinusknoten schlägt ein Mal schneller)
- Kammerextrasystole (Fehlerregung aus der Kammer)
Extrasystolen bei Belastung -> aufhören (Gefahr für Kammerflimmern)
(Puls springt)
Eitrige Entzündungen (Zähne, Nasenhöhlen, Mandeln) können Herz innervieren
Myokarditis -> Entzündung am Herzen -> Muskel kann sich nicht mehr richtig
zusammenziehen -> Gefügedilatation
z.B. Kreislaufprobleme
Infekt gefährlich (Virus oder bakteriell)
QRST-Strecke: ST – Streckensenkung – Vorsicht!
Herzinfakt: ST- Streckenerhöhung
Kardiomyopartie -> Verdickung des Herzmuskels (Pumpleistung kann gestört
werden)
Gesundheitliche Bewertung des Sportherzens
Die Gesundheit des Sportherzens ergibt sich aus folgenden Kriterien:
 Es verfügt über eine hohe Funktionstüchtigkeit als Muskel und als Pumpe. In
der Ausbelastung ist ein überdurchschnittlicher Blutauswurf (Herzschlag- und
Herzzeitvolumen) möglich
 Der Herzmuskel ist bei mikroskopischer Untersuchung einwandfrei. Bei tödlich
verunglückten Sportlern fand sich kein Anhalt für krankhafte Veränderungen.
 Der Herzmuskel ist sehr gut durchblutet und überdurchschnittlich
widerstandsfähig gegenüber Sauerstoffmangel.
 Es herrscht ein normaler Herzinnendruck
 Diagnostische Verfahren wie Elektromyographie, Herztonaufzeichnung u.a.
ergeben Normalbefunde. Abweichungen von der Mehrheitsnorm können als
Anpassungszeichen oder Normvarianten interpretiert werden.


Es besteht eine spontane Rückbildungsfähigkeit. Beim Ausbleiben der Reize,
die die Sportherzbildung der Herzgröße und –funktion auf aktivitätsgemäße
Werte.
Es findet sich eine herabgesetzte bzw. in höhere Alterabschnitte verlagerte
Erkrankungsrate und Sterblichkeit bezüglich Herz- und Kreislauferkrankungen
bei Sportveteranen gegenüber gleichaltrigen Nichtsportlern.
V
Blutdruck/ Max O2 Aufnahme
Kreislauf
Blut geht in:







Magen/Darm 25-30%
Herz 4-5%
Nieren 20-25%
Skelett 3-5%
Hirn 15%
Haut 5%
Muskulatur 15-20%
Zurück:
 Muskulatur 80-85%
 Hirn 4-6%
 Skelett 0,5-1%
 Nieren 2-3%
 Herz 4-5%
 Magen/Darm 3-5%
(Hirn wahrscheinlich höher)
 größeres Herz, niedriger Puls, max. Herzfrequenz niedriger
 Herzfrequenz: Kurve weniger Steil (x: km/h, y: heart rate beats/min)
Untrainierter:
Trainierte:
70 Schläge, Schlagvolumen 70ml  5Liter
200
x
100 = 20.000
50
x
100 = 5.000
200
x
200 = 40.000
Männer:
3.2 l/min; 42 ml/kg/min
Frauen:
2,3 l/min; 36 ml/kg/min
Submaximales Niveau: gleiches Herzminutenvolumen (bei gleichen
Voraussetzungen), dafür Schlagzahl bei Trainierten niedriger
Je besser ausdauertrainiert ein Herz ist, desto mehr kann der systolische Druck
ansteigen, aber sehr individuell, maximal 230-250
VO2 max
Mit abnehmendem Ausdaueranteil der Sportart nimmt die VO2max ab.  wichtig!!
Beim Mann nimmt die VO2max um 10% pro Dekade ab
Bei der Frau um 8%
Holmann-Spruch: „20 Jahre 40 bleiben“ nur möglich, wenn der Trainingsumfang
systematisch gesteigert wird!
[„Prinzip der Verdopplung“ behält seine Gültigkeit bis ins hohe Alter]
SV max  Hf max  avDO2 = VO2 max
Die VO2 max gilt als Bruttokriterium für die AD-Leistungsfähigkeit (d.h. der aeroben
Kapazität) und lässt eine Aussage über die Anpassungsbreite des Herz-KreislaufsSystems zu.
Die VO2 max. ist beim Gesunden abhängig von:
 Trainingszustand
 Alter
 Geschlecht
Die VO2 max ist limitiert durch:
 Ventilation und Gasaustausch in der Lunge
 VO2 max Kapazität des Blutes
 Blutversorgung und Gasaustausch im Muskel
Die VO2 max ist umso größer, wenn  SV
 Hf
 avDO2
Unter Belastung vergrößert sich durch die vermehrte O2 - Ausschöpfung die Differenz
zwischen arteriellem und venösem O2 -Gehalt: In Ruhe ca. 25% (50ml O2 /l), unter
Belastung ca. 75% (120ml O2/l).
HMV
Ruhe
Belastung submax.
Belastung max.
x
l/min
5
15
20
avDO2
=
ml O2 /l
50
120
150
VO2 max
ml/l
0,25
1,8
3,0
Die aufgenommene O2 -Menge in der Lunge ist umso größer, je mehr Blut/min. durch
die Lunge fließt ( HMV) und je O2 -ärmer das Blut ist.
Die VO2 max ist somit ...
... der max. möglicher aerober Stoffwechsel
... die Höhe der O2 -Aufnahme unter max. Bedingungen
... die O2-Aufnahme an der anaeroben Schwelle, also an der Dauerleistungsgrenze,
somit der oxidative Umsatz an der anaeroben Schwelle
VO2 max. im Vergleich jung-alt
Untrainiert, 20-30 Jahre
männlich
absolut
~3,3l/min
(± 0,3)
relativ
~45ml/kg/min
(± 3)
weiblich
~2,2l/min
(± 0,2)
~36ml/kg/min
(± 3)
(Vergleiche sind immer nur mit den Relativwerten möglich, es sei denn, die Gruppe
ist homogen z.B.: Personen einer Gewichtsklasse!)
Auch bei der VO2 max kann es durch AD Training zu einer Verdoppelung der
Spitzenwerte kommen.
Die O2-Aufnahmefähigkeit nimmt ab dem 30.Lj. beim Mann um -10%, bei der Frau
um -8% pro Dekade ab:
Untrainiert, 60 Jahre:
männlich - 23 bis 30%
weiblich - 25 bis 26%
Die VO2 max im Sport, bei Gesunden und Kranken
Die Werte der VO2max haben sich in den letzten Jahren tw. stark geändert, fast nur
in steigender Richtung. Heute werden bis zu 90ml realisiert, besonders in
Skilanglauf, Radsport und Schwimmen.
Ausdauer-Anteil an Sportart = VO2max
Radsport, Kanu, Schwimmen, Langstreckenlauf, Rudern,..
Gerätturnen, Judo, Sprint, Golf, Badminton, Ringen,…
erreichen meist Werte um die 60ml, wobei man auch hier
differenzieren muss zwischen z.B.: Volleyball und Fußball.
Im Hochleistungs-Ausdauersport:
 VO2max
 absoluter und relativer anaerober
Schwelle
Systematik:
„höhere“ Sportarten:
„niedrigere“ Sportarten:
Spielsportarten:
IST DIE MUSKULATUR UNFÄHIG, O2 ZU VERBRAUCHEN, WIRD AUCH NICHT
SOVIEL AUFGENOMMEN!!
Beispiele:
1. Klaban (62): hat ca. 180% seiner „für sein Alter adäquate“ VO2max
2. Patient mit RR unter Belastung: kann mit Hilfe des -Blockers Visken bei Hf
Leistungen und Maximalwerte erreichen.
3. Patient, 69, hatte Herzinfarkt, künstliche Aortenklappe, Koronarerkrankung,
Herzschrittmacher,...: bringt nur 55kW zustande, VO2max steigt von 5 auf 1011ml an (bedenkliche Werte).
Beispiel:
Patient nach einer Herztransplantation (d.h. Herz wurde denerviert, geht anfangs mit
der Hf mit und geht daher auch nach Belastungsende weiter; erst später, nach 1-10
Jahren, kommt es zu einer humoralen Anpassung): wenn die periphere Muskulatur
jahrelang krank gewesen ist und daher nichts leisten kann, ist ein junges,
transplantiertes Herz unnütz!
Beispiel: Untersuchung von Patienten mit congestive heart failure und controls
Wmax
VO2max
Blutlaktat
Muskellaktat
CHF
96
15,1
2,5
25,6
Controls
220
33,5
6,7
6,1
d.h. das Herz pumpt weniger  weniger Blut geht an die periphere Muskulatur (wird
aber nicht im Blut gemessen, daher wesentlich niedrigere VO2max)
Parameter für die Leistungsfähigkeit




VO2 max
anaerobe Schwelle
Laktatmaximum
spezifisches Stehvermögen
Je nach Sportart sind Parameter
verschieden wichtig!
Beispiel 1: Radergometer-Untersuchung von 6 Top-Radrennfahrern von 1982-1985
Trainingsumfang ca. 30.000 bis 35.000km/Jahr
erreichte Maximalleistung: 575 Watt, das entspricht ca. 6-8Watt/kg Körpergewicht
Anaerobe Schwelle lag hier knapp um 90%, d.h. bei diesem Test war der Athlet noch
nicht mal 100% ausgelastet! Man kann deutlich erkennen, dass sich in den letzten
10 Jahren die Leistungsfähigkeit fast über das Doppelte des Normalmaßes entwickelt
hat:
Relativwerte von Untrainierten männlichca. 3Watt/kg
Relativwerte von Untrainierten weiblich ca. 2,8Watt/kg
Beispiel 2: 3 Laktatkurven
Kurve 1: 16jähriger Nachwuchs-Radsportler
Kurve 2: 18jähriger Nachwuchs-Radsportler
Kurve 3: 22jähriger Profi-Radsportler
Laktat-Kurve des Profis war ...
... eindeutig am flachsten
... deutlich nach rechts
verschoben
Beispiel 3: Energieverbrauch eines Top-Straßenradrennfahrers
Grober Durchschnitt für Nicht-Athleten:
männlich 2200kcal/Tag
weiblich 1600-1800kcal/Tag
Radfahrer der Tour de France verbraucht ca. 6.000-10.000kcal/Tag, je nachdem ob
Berg/Ebene!
Solange man nur sein Eigengewicht trägt, sind Extrembewerbe nicht schädlich!
Während dem Race-Across-America kommt es akut zu starken homöostatischen
Veränderungen, aber nach Ende des Bewerbes hat sich alles wieder eingependelt,
und der Athlet trägt keine Schäden davon.
Viel gefährlicher hingegen sind z.b.: Doppel- oder Dreifachtriathlons, weil hier v.a.
das Knie unter den Ermüdungserscheinungen leidet: Ermüdung = schlechtere
Koordination = Belastung der Gelenke.
Beispiel 5: Skilauf
Nach einem normalen Skiurlaubstag mit guter km-Anzahl kann es zu einer 4050%igen Glycogenentleerung des Muskels kommen!
DAHER: Skiurlaub niemals zum Abnehmen verwenden! Ständige, KH-reiche
Ernährung wichtig!
VI
VII
Lunge/ Doping
Muskulatur (Genetik)
Die Muskulatur ist das wahrscheinlich größte Organ des Organismus. Sie ist ein
wesentlicher Eiweißpool und eines der stoffwechselreichsten Organe. Je größer der
Anteil der Muskulatur, desto höher ist folglich der Grundumsatz.
Man unterscheidet grundlegend „Fast twitch Fasern“ und „Slow twitch Fasern“
Nomenklatur der Muskelfasern
Klassifikation
1. Myoglobin
2. Mitochondriale
Enzyme
3. Glykolitische
Enzyme
4. Lipide
(unwichtig)
5. Myofibrilläre
ATPase
6. Kombination
2+3+5
Nomenklatur
Red
High oxidative
(HO)
Low glycolytic (LG)
Nomenklatur
Intermediate
Oxidative (O)
Nomenklatur
White
Low oxidative (LO)
Glycolytic (G)
--
--
High glycolytic
(HG)
--
Slow twitch (ST)
(type1)
Slow oxidativ (SO)
Fast twitch (FTa)
(type2A)
Fast oxidativ
gylcolytic (FOG)
Fast twitch (FTb)
(type2B)
Fast glycolytic (FG)
Dies ist allerdings eine starre Thematik; Es gibt viele
Übergangsstadien/Zwischenstufen. (Fasern können sich z.B. entwickeln)
Muskelfaserart
Funktion
Vorkommen
Geeignete Sportarten
Ermüdung
Energiebereitstellung
Aktin
Myosin
Kapillardichte +
Mitochondrien
Muskelfaserquerschnitt
Myosin ATPase (Enzyme)
Glycolytische Kapazität
Oxidative Kapazität
Kontraktionsgeschwindigkeit
Kraftentwicklung
Ermüdungsgeschwindigkeit
Rot/langsam
Stützmotorik
50-60%
Ausdauer
Langsam
Vorwiegend aerob
Identisch
Typ I
Hoch/Viel
Weiß/schnell
Zielmotorik
40-50%
Schnellkraft-limitiert
Schnell
Vorwiegend anaerob
Identisch
Typ II
Gering/Wenig
Niedrig
Wenig
Gering
Hoch
Langsam
Gering
Langsam
Hoch
Viel
Hoch
Gering
Schnell
Hoch
Schnell
Langsame Muskelfasern
Erregung ist kontinuierlich, MF sind dünn und von vielen Kapillaren umgeben
(Diffusionsstrecke für Sauerstoff ist kurz); haben sehr hohen Myoglobingehalt (darum
rot); sind reich an Mitochondrien; werden von kleinem Motoneuron energiert; haben
viele Enzyme des oxidativen Stoffwechsels; Energiebereitstellung hauptsächlich
aerob;
Schnelle Muskelfasern
Erregung ist salbenartig; MF sind dick und überwiegen in Muskeln mit zielmotorischer
Funktion (z.B. Trizeps); kontrahieren viel schneller als die roten; werden von großen
Motoneuron energiert; ca. 40 Aktionspotentiale pro Sekunde; enthalten viele
glykolytische Enzyme; Energiebereitstellung hauptsächlich anaerob; ATPase (Enzym
für die Spaltung von ATP) ist nicht mehr enthalten;
FG… fast glykolytik (ermüden schnell); FOG… fast oxidativ gylkolytik (ermüden nicht
so schnell); SO… slow oxidativ (ermüden garnicht);
FG und FOG = schnelle, SO = langsame Muskelfasern
Bis jetzt grobe Gliederung in FTG- und FTO-Fasern (beides fast twitch Fasern)
Weitere Unterteilung in:
Typ IIb Fasern, Typ IIa Fasern, Typ IIc Fasern (=fast twitch);
Typ I Fasern (=slow twitch)
Typ IIa:
o Sind schnelle MF,
o enthalten relativ viel Mitochondrien,
o haben relativ hohe aerobe Kapazität obwohl sie fast twitch sind,
o haben daher sehr hohe Kontraktionsgeschwindigkeit,
o ermüden aber sehr langsam
o und erholen sich schnell
Typ IIb:
o Sind die schnellsten MF im Menschen,
o haben sehr großen Querschnitt,
o hohe glykolytische Aktivität,
o sehr viel Myosin ATPase,
o sehr hohe Kontraktionsgeschwindigkeit,
o ermüden aber sehr schnell
Typ IIc:
o Mischform/Übergangsform; fallen eher schon wieder zu den Typ I Fasern dazu
[Reihenfolge: I-IIc-IIa-IIb]
Aktin ist bei allen Säugetieren annähernd gleich aufgebaut. Beim Myosin gibt
es Unterschiede: In den schweren und leichten Myosinketten gibt es jeweils
schnelle und langsame Ausprägungen (Ketten).
[Beim schweren (Mero)Myosin: 2 schnelle und eine langsame Ausprägung
Beim leichten (Mero)Myosin: 3 schnelle und 2 langsame Ausprägungen]
M. vascus lateralis und M. soleus z.B. haben relativ hohen Anteil an langsamen MF
VIII
Energiebereitstellung
Funktionszustände
o Zustand der plastischen Sicherung (Bewegungsapparat, Muskulatur –
Wie viel? Welche Faser? Güte?)
o Zustand der energetischen Sicherung (Fähigkeit der Muskulatur,
Energie zur Verfügung zu stellen; Muskeln benötigen dafür genügend
Sauerstoff und Substrate – Wie groß sind die Kreatinphosphatspeicher
bzw. ATP-Speicher? Wie hoch der Myoglobingehalt?)
o Zustand der neuro- endokrinen Regulation (das gesamte vegetative
Nervensystem spielt hier eine Rolle: Parasympathikus, Sympathikus;
vegetative Veränderungen; anabole Hormone wie das
Wachstumshormon, Schilddrüsenhormon und andere; Zusammenhang
zwischen Belastung und Erholung  anabole – katabole
Ausgleichsfunktion - laufen wäre katabol – muss anabol ausgeglichen
werden)
o Zustand der nervalen Ansteuerung und Regulation
(Bewegungsökonomie, Rekrutierung, Frequenzierung)
Motorische Fähigkeiten
Konditionelle Faktoren
Faktoren
Ausdauer
Kraft
Flexibilität
Technisch-Koordinative
Schnelligkeit
Sauerstofftransport / Substratverwertung
„Energie“
Aerobität...
Anaerobität...
Beweglichkeit
Neurale Ansteuerung
„Information“
Lunge, Blut, Herzkreislauf, Zytratzyklus, Atmungskette
- Alaktazit: ATP, Kreatinphosphat;
- Laktazit: KH ohne Sauerstoff
Phosphofruktokinase
Ist der zentrale Schalter in der Glykolyse. Die verfügbare Energie der Zelle (ATP,
Citrat, NADH) bzw. des Organismus (Blutglucose) wird hier eingestellt.
Das Enzym katalysiert den geschwindigkeitsbestimmenden Schritt im ersten Teil des
Energiestoffwechsels. Diese Schlüsselposition unterstützt die Rolle der PFK als
Regulatorenzym.
 klassisches Engpassenzym; Beim Kind ist es in einer sehr niedrigen
Konzentration vorhanden. Der kindliche Organismus bremst zu hohe Flussraten
(anaerobe Energiebereitstellung) um Schutz vor Laktat zu gewährleisten.
Bei einer halbe Stunde laufen im rein aeroben bereich produziert man nur CO2 (wird
abgeatmet) und gibt Wasser (Schweiß) ab.
Mechanismen der Energiebereitstellung
I.
Alaktazide Energiebereitstellung
ATP und Kreatinphosphat
II.
Laktazide Energiebereitstellung
Anaerobe Glykolyse
III.
Aerobe Energiebereitstellung
Zitratzyklus und Atmungskette
Energieliefernde Substanzen in Abhängigkeit von Leistung und Zeit
Leistung (kJ/min)
400ATP+CP
300Glukose anaerob
200KH aerob
60-90’
100-
Fette
richtiger!
aerob
**
10’’
1’ 2’
10’
30’
60’
120’ Zeit
Anhaltspunkt: von links nach rechts halbiert sich die Flussrate ungefähr!
Alaktazide Energiebereitstellung: 7-10 Sekunden
** Sprinter anaerob: 20-24 Watt/kg Körpergewicht
(Ein Sprinter braucht beim Beschleunigen aus dem Startblock bis zu 40 Watt/kg
Körpergewicht etwa 5-6 Ps.  daher leert er bereits in der Startphase die
Kreatinphosphatspeicher  Laktatbildung, später bis zu 11-14 mmol)
„Aerobe Kapazität des Menschen“… wie viele Minuten ist man im Stande mit einer
maximalen Flussrate aerob zu arbeiten 
( „Halbierung“ der Flussraten von hochenergetisch – zu den fetten)
Der Mensch besitzt
- 2 schnelle Systeme: alaktazid, laktazid
- 2 langsame Systeme: Oxidation der KH, Oxidation der Fette
10kcal/kg Körpergewicht/Stunde bei ca. 12 km/h
beim Marathon ca.1600 kcal/stunde
aerobe Leistungsfähigkeit eines Radrennfahrers:
beim Untrainierten:
6-7 Watt/kg Körpergewicht
2-3 Watt/kg Körpergewicht
IX
Anthropometrie
= Lehre von der Bestimmung der Maßverhältnisse des menschlichen Körpers
 innere Betrachtung: Größe, Gewicht, Bauchumfang, usw.
 äußere Betrachtung: Lean Body mass (Magerkörpermasse), Fett, Wasser,..
3 Betrachtungsweisen
Chemisch:
Fett, Eiweiß, Wasser, Asche
Anatomisch:
legt den Gewebsbau zu Grunde (Knochen, Depotfett, Muskeln,
Haut, innere Organe,..)
Funktionell:
Stoffwechsel aktive (LBM, Muskeln) und inaktive Masse
(Fettmasse, Skelett)
Bestandteile des Körpers
Wasser (60-70%)
 nimmt mit zunehmendem Alter ab, da die Zellen austrocknen und der
Fettgehalt bei „gleich bleibendem“ Körpergewicht zunimmt (Fett hat kein
Wasser).
 Frauen besitzen mehr Fettgewebe, haben daher weniger Wasser.
 2/3 des Wassers sind intrazellulär (innerhalb der Zellen)
1/3 extrazellulär (außerhalb der Zellen, zwischen den Zellen, Plasmawasser)
gespeichert
 EZF (20% d. KG) kann direkt gemessen werden (Isotopen Dilutionstechnik)
IZF (40% d. KG)
Fett
Aufgaben
o Energiespeicher
o thermischer Regulator
o Polstermaterial
Unterscheidung
- Braunes Fett (haupts. Säuglinge)
- weißes Fett (Bau-/ Depotfett)
Baufett
~ dient als Polster und ist kaum reduzierbar
~ Erhaltung der Organe
~ Frauen: 12% essentiell; Männer: 3% essentiell
Depotfett
~ dient als Energiespeicher, als thermischer Isolator/ Regulator
~ reduzierbar und kann fast aufgebraucht werden (Hungerzustand)
~ 50% befinden sich unter der Haut, der Rest in den Organen
~ Strukturlipide (essentiell)  Bindung H2O
~ Der minimale, nicht gesundheitsschädliche Körperfettanteil beträgt
bei der Frau etwa 15 % und 5% beim Mann.
mageren Körpermasse (LBM)
Körperzellmasse (ist stoffwechselaktiv)
 Für physiologische Funktion verantwortlich
 Kalorienverbrauch von ihr abhängig
 Verbraucht O2 für Energieübertragung
 Muskulatur, ZNS, Knochen und Knorpel
Extrazellulärmasse
 fettfreie, nicht muskuläre Masse z.B. Knochen, Flüssigkeiten, etc.
 EZF, Mineralien und Proteinfasern
UNTERSCHEIDUNG
Fettfreie Masse
LBM (Lean Body mass)
 Begriff der chemischen Analytik
 2% essentielle Fette
 Fettextraktion mit Äther in vitro
 Gesamtkörpermasse - Fettmasse
 Enthält kein Fett
Körperkompartiment Modelle
1) 2-Kompartiment-Modell
Unterteilung des Körpers in Kompartimente: Gesamtkörperfett (TBF) und
fettfreie Masse (FFM).
2) 3-Kompartiment-Modell
Genauere Analyse der fettfreien Masse. Unterteilung in Fettmasse (FM),
Extrazelluläre Masse (ECM) und Zellmasse (BCM)
3) Mehrkompartiment-Modell
Kostenintensiv und zeitaufwendig aber viel genauer. Vorteil: Hydrationsgrad
der LBM, Dichte von FM und FFM können unberücksichtigt bleiben
Methoden zur Erfassung der Körperzusammensetzung:
o Direkte Methoden:
chemische Analyse von Leichen
o Indirekte Methoden:
 Teilkörpermethoden (Infrarotspektroskopie, Computertomografie,
Magnetresonanztomografie)
 Ganzkörpermethoden (Hydrodensitometrie, Bioelektrische
Impedanzanalyse)
Physikalische Pars-pro-toto Methoden
= Messung n bestimmten Körperarealen – hochrechnen auf den Rest
 Antropomethrie: Gewicht, Größe, Hautfaltendicke
 Infrarotspektroskopie: Lichabsorption, -reflexion
 Computertomografie: radiologische Methode
 Magnetresonanztomographie: Kernspinresonanz
 Sonographie: Ultraschall
Methoden zur Erfassung des Körpergewichts
(jedoch ungeeignet zur Bestimmung der Körperzusammensetzung):
BROCA-Index:
Größe u Gewicht annähernd lineare Beziehung (Erwachsene)
Körpergröße – 100 = Normalgewicht +/- 10%
 kleine zu dick, große erscheinen zu dünn
BMI:
Gewicht (kg)/ Größe (m²) Körpergröße und Körpergewicht in Relation
Normalwert zwischen 19 und 24; ab 30 = Adiposidas; ab 40 = schwere
Adiposidas
 ist als Richtwert fürs Abnehmen ungeeignet
 Schwankungsbereich Körperfett sehr hoch
 Fehlinterpretation hoher BMI kann auch viel Muskelmasse
 keine Info ob Gewichtsänderung auf Grund Zunahme/
Abnahme LBM oder FM
WHR:
Maß für die Bewertung der Fettverteilung
misst die Fettverteilung (im Bauchraum oder eher in Hüftgegend)
= Taillenumfang/ Hüftumfang (andruide und gynoide Form)
Grenzwerte bei der Frau zw. 0,8 und 0,9
Grenzwerte beim Mann zw. 1 und 1,1
Hautfaltendickenmessung
 Erfassung der Subkutanen Fettgewebes an mehreren Stellen
 Messung mit Kaliper
 Abheben einer Hautfalte
 Messung der Dicke der Hautfalte nach 3 sek
 Formel-Hochrechnung
 Dominante Seite (Rechtshänder)
Computertomographie (CT)
 Radiologische Methode mit eng begrenzten Röngtenbündel
 Vermessung v Körperquerschnitten
Magnetresonanz
 Prinzip der Kernspinresonanz
 Magnetisches Feld
Physikalische Ganzkörpermethoden
Hydrodensitometrie: wiegen des Körpers in H2O
Dual Energy X-Ray Absorption: DEXA, Absorption der schwächeren Strahlen
Isotopen-Dilutionstechnik: Bestimmung H2O mittels Isotopen
Ganzkörperkaliumzählung: Kalium in FFM
Bioelektrische Impedanzanalyse: Messung der Wechselstromwiderstände d. Körpers
X
Ernährung und körperliche Aktivität
Bedingungen, die einer vollwertigen Ernährung entsprechen
- Deckung des Energiebedarfs
- Ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralien
- Deckung des Stoffbedarfs für Aufbau, Erhalt und Reparation der Zellen (EW)
- Schmackhafte Zubreitung ohne Einschränkung der Nährwerte
Spezielle Ernährung für Sportler erst notwendig ab + 5000kcal/ Tag!!
Wesentliche Nahrungsbestandteile
1. Kohlehydrate
- Wichtigster Energieträger
- Mono-, Di-, Oligo-, Polysaccharide
2. Fette
- Fette u fettähnliche Substanzen = LIPIDE
- Charakteristika: Unlöslichkeit in Wasser + Löslichkeit in organ.
Lösungsmittel (Benzol, Alkohol,…)
- Cholesterin, Triglyceride, Fettsäuren
Ad Cholesterin
 Pathophysiologische Bedeutung (Ateriosklerose)
 Ausgangspunkt für Hormone (zB Steroid-)
 Baustein der Zellmembran
 In tierischen LM
 Wird auch im Organismus selbst synthetisiert
 Täglich Cholesterin Zufuhr nicht über 0,3 – 0,5g/ Tag
Ad Triglyceride
 Transport über Blutweg
 Speicherung hauptsächlich im Fettgewebe
 Bei Bedarf: Freisetzung von freien Fettsäuren (von Fettspeicher)
 FUNKTION:
wichtiger Energielieferant ( Muskelzelle)
Wärmeisolation im Unterhaufettgewebe
Funktion von Druckpolster (zB Fußsohle)
Ad Fettsäuren
 Gesättigte Fettsäuren
 Ungesättigte Fettsäuren (stoffwechselaktiv)
Einige ungesättigte FS kann der menschliche Organismus
nicht selbst synthetisieren  muss sie mit Nahrung aufnehmen
3. Eiweiße
- Bestehen aus Aminosäuren
- Enthalten Stickstoff (ca. 16%)
- Hauptteil organische Moleküle in den Zellen
- Im Darmtrakt: zu AS gespalten, resorbiert und von Leber aufgenommen
- Blut: enthält freie AS und körpereigene Proteine (Albumine, Globuline) 
Proteinsynthese in den Zellen
- 8 Aminosäuren, die nicht selbst synthetisiert werden  essentiell
- Es gibt keinen Speicher  zu viel wird in Fett umgewandelt
- Funktion:
Transportfunktion
Abwehrreaktion
Blutgerinnung
Aufrechterhaltung des osmotischen Druck des Blutes
Stabilisierung von Geweben (Kollagen)
4. Vitamine
- Chemische Verbindungen
- In geringen Mengen täglich benötigt
- Notwenig für die Funktion von Enzymsystemen
- Körper kann sie nicht oder nicht in ausreichenden Mengen
synthetisieren
- Fettlösliche Vitamine: A, D, E, K (können nicht gespeichert werden)
- Wasserlösliche Vitamine: B-Komplex (B1, B2, B6, B12) Folsäure,
Vitamin C (Askorbinsäure)
5. Mineralstoffe
- Anorganische Substanzen
- Elektrolyte
- Kationen+ (Natrium, Kalium, Magnesium, Zink, Kupfer,…)/ Anionen- Funktionen:
Skelett und Zähne
Muskeltätigkeit
Funktion der Zellen
2 Gruppen von Mineralstoffen
1) Mineralien mit relativ hoher Konzentration im Organismus =
Mengenelemente
2) mit relativ geringer Konzentration im Organismus =
Spurenelemente (zB Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Jodid, Flurid)
6. Ballaststoffe
- Nahrungsmittelbestandteile vorwiegend pflanzlicher Herkunft
- Keine Energielieferanten
- Wichtige Bedeutung im Bereich der funktionierenden Darmtätigkeit
- Hohes Wasserbindungsfähigkeit (Quellfähigkeit)
- Positive Beeinflussung der Darmflora
- Enthalten in Gemüse, Obst und Vollkornprodukte
-
EMPFEHLUNGEN für die prozentuale Zusammensetzung der Gesamtenergiemenge
in der Nahrung:
EW: 10 – 15 %
Fette: 25 – 30 % (1/3 ungesättigte)
KH: 55 – 60 % (besonders Polysaccharide)
Nährstoffbedarf bei körperlicher Leistung
Eiweiß
+ Erhöhte EW-Bedarf bei Sportler im Leistungsbereich (Ausdauer + Kraft)
+ Da größere EW-Depots im Körper fehlen, Gefahr des vermehrten Abbaus von
körpereigenem Muskeleiweiß
+ Funktionelle Proteine
+ Starke Eiweißproduktion: größere Stickstoffmengen gehen verloren
Ausdauersport: 1,2 – 1,8g/ kg Körpermasse/ Tag
Kraftsport: 2g/ kg Körpermasse/ Tag
Glykogen (= Zelluläre Speicherform der KH)
+ Ausdauerbelastungen: Energielieferant Glykogen
+ Belastungen unter 30 min Glykogendepots kein leistungslimitierender Faktor
+ Über 30 min: Größe des Glykogendepots reicht nicht mehr aus  Leistung
begrenzt
+ Während länger dauernden Belastungen: KHreiche Flüssigkeiten zuführen
+ Durch geeignete Kostform: mögliche große Mengen Glykogen in Muskulatur
speichern (KH Kost)
Fettsäuren als Energielieferant
+ Muskuläre Dauerleistung  Abbau von freien FS im Fettgewebe erhöht 
Konzentration der freien FS im Blut steigt mit Intensität bei Arbeit
+ Durch AD-Training: Fettmobilisierung bei Arbeit verstärkt
+ Während körperlicher Belastung:
Adrenalin Konzentration im Blut steigt  Adrenalin fördert Fettabbau
Gleichzeitig: Extraktion der FS aus Blut
Verhältnis KH – FETTE an Energiebereitstellung bei körperlicher Belastung durch
folgende Faktoren beeinflusst:
 Körperzusammensetzung
 Arbeitsintensität
 Arbeitsdauer
daraus ergibt sich:




Leichte und mittelschwere Arbeit unter Normalkost: KH u Fette fast gleich
Mittelschwere von längerer Dauer: Fette vermehrt
Hohe Intensität: größter Energieanteil aus Glykogendepot
Erholungsphase: Wiederauffüllung Glykogenspeicher
Nahrungsaufnahme bei gesteigerter körperlicher Aktivität
Forderung an Nahrung:
~ Deckung des erhöhten Energiebedarfs
~ KH bei Ausdauer
~ EW mit hoher biologischen Wertigkeit
~ erhöhte Vitaminzufuhr (B Gruppe + C)
~ Eisen (besonders bei Frauen)
~ gesteigerte Wasser u Elektrolyte
Nahrungszusammensetzung und SPORT
Kraft:
Schnellkraft:
Spielsport:
AD:
22% Eiweiß
18% Eiweiß
18% Eiweiß
15% Eiweiß
36% Fett
30% Fett
28% Fett
25% Fett
42% KH
52% KH
54% KH
60% KH
zB Gewichtheben
zB Sprint
zB Handball
zB Langlauf
 KH-reiche Kost:
+ hoher Glykogengehlt in der Muskulatur verlängert Arbeitsdauer
+ ca. 10% größere Energieausbeute/ L O2 gesteigerte Fett
+ geringe erforderliche Verdauungsleistung
- gesteigerte Gärungstätigkeit im Darm (Durchfall
- oft großes Nahrungsvolumen – hoher Wasser u. Zellulosegehalt (Völlegefühl)
 Fettreiche Kost:
+ Lange im Magen-Darm-Trakt
- verringerte AD-Leistungsfähigkeit
- geringere Energieausbeute/ L O2  nur bei Energiebedarf > 20.000kJ/ Tag
 Eiweiß ZUFUHR
+ eiweißhaltige Nahrungsmittel – Ergänzungspräparate normal entbehrlich
(Ausnahme: Leistungssport – Kraft)
 EISEN
+ Bestandteil roter Blutfarbstoff Hämoglobin  O2 Transport
+ Enzym der Atmungskette enthalten
 Elektrolyt- u Wasserbedarf
1) Lösungsmittel für Vielzahl an Substanzen
2) Transportmittel: ca 90% Wassergehalt des Blutplasmas
3) Thermoregulation: Schweiß
zB Marathonläufer/ Lauf 2-4L Schweiß (/L Schweiß 0,3-3g NaCl)
VOR WK: gleichmäßig über Tag verteilen, 4-8 kleine Mahlzeiten, letzte
Nahrungsaufnahme nicht zu groß und 3h vor WK - Verdauungstätigkeit
Während WK (> 10.000m): in flüssiger Form KH-reich, 15-20 min 150-250ml
NACH WK: leicht verdauliche KH-reich, flüssig auch bei Apetitlosigkeit
XI
Hormonelle Regulation und körperliche Belastung
Während einer Belastung muss der Körper viele physiologische Veränderungen
durchführen – hierfür gibt es zahlreiche Steuerungs- und Regelprozesse.
1. Nervensystem (schnelle Reaktionen, kurz andauernde Veränderungen)
2. Endokrines System (hormao=antreiben, endon=innen, krine=absondern)
(langsame Reaktionen, länger andauernde Veränderungen)
Beide Systeme hängen über den Hypothalamus zusammen – er ist das
übergeordnete Informationszentrum. Das Zusammenwirken dieser beiden Systeme
nennt man neuro-endokrine Regulation.
Das Nervensystem arbeitet mit sehr schnellen Reizleitungsgeschwindigkeiten,
entgegen dem endokrinen System, welches sehr langsam reagiert, bei dem die
Veränderungen länger dauern und dafür auch länger anhalten (z.B. das Wachstum
über Jahre).
Botenstoffe des endokrinen Systems sind Hormone, sie haben Einfluss auf Kreislauf,
Ernährung, Wachstum, Verhalten, Elektrolyt- u. Wasserhaushalt usw.
klassische hormonbildende Organe:
o Hypothalamus (bestehend aus vorderem, mittlerem, hinterem Teil)
o Hypophyse (bestehend aus Hypophysenvorder- und Hinterlappen; über den
Hypophysenstil hat sie Verbindung zum Hypothalamus)
o Schilddrüse (Thyreoidea)
o Nebenschilddrüse(n) (4 Stück auf der Rückseite der Schilddrüsen)
o Nebennieren (2 Stück; kappenartig auf dem oberen Pol der Nieren; man
unterscheidet Nebennierenrinde (ca. 80%) und Nebennierenmark)
o Bauchspeicheldrüse (hinter dem Magen etwa auf Höhe des 2. Lendenwirbels,
vor allem für die Verdauung wichtig – produziert den Pankreassaft und
Hormone; [auch die Langerhans’schen Inselzellen produzieren Hormone]
o Keimdrüsen oder „Gonaden“ (Hoden bzw. Eierstöcke)
Weitere hormonbildende Orte:
o Nieren: Renin und Erythropoietin
o Leber: Angiotensiogen
o Zellen des rechten und linken Vorhofes des Herzens: Atriopeptin
o Magen-Darm-Trakt: zahlreiche lokal wirksame Hormone (Gastrin, Sekretin)
Hormonarten:
1. Peptidhormone: Wachstumshormon, Insulin und Glykoproteinhormone:
Erythroprotein; sind wasserlöslich und benötigen beim Transport keine
Transportproteine
2. Steroidhormone: Kortisol, Testosteron; Werden aus Cholesterin synthetisiert,
können nicht gespeichert werden und ihre Synthese wird bei Bedarf verstärkt;
sind fettlöslich – Transport mittels Transportproteinen
3. Tyrosindervate
leiten sich aus der Aminosäure Tyrosin ab; Schilddrüsenhormone – fettlöslich
Katecholamine – wasserlöslich
Transport – 2 Möglichkeiten:
1) über das Blut: entweder mit oder ohne Transportproteinen
2) über Gewebshormone: wirken unmittelbar in der Nähe ihres Produktionsortes;
hierbei erfolgt der Transport über Diffusion durch die Zellwände (z.B.
Histamin)
Hormone des Hypothalamus:
Releasing-Hormone (im mittleren Teil des Hypothalamus; Funktion: Anregung oder
Hemmung der Produktion anderer Hormone) und Inhibiting-Hormone
Hormone des Hypophysenvorderlappens:
Gladotrope Hormone: wirken auf die peripheren Hormondrüsen (z.B. auf die
Schilddrüsen) Bsp.: TSH (stimuliert die Schilddrüse), ACTH (wirkt auf die
Nebennierenrinde), FH, LH (wirken beide auf die Keimdrüsen)  jedes dieser
Hormone wird durch ein Releasing-Hormon stimuliert
Effektorhormone: Somatotropin (= Wachstumshormon; wirken direkt im
Erfolgsorgan)
Hormone des Hypophysenhinterlappens: (auch 2 Effektorhormone)
Adiuretin und Oxytocin;
Periphere Hormondrüsen
Schilddrüse: Thyroxin (T4), Trijodthyronin (T3)
 deren Wirkungen beziehen sich auf den gesamten Stoffwechsel
o Steigerung des Energieumsatzes und damit der Wärmeproduktion
o Förderung der Gylkogenspaltung
o Fettmobilisation
o Beeinflussung von Organentwicklung und Längenwachstum
Kalzitonin: 3. Hormon der Schilddrüse – beeinflusst den Kalziumhaushalt.
Nebennierenrinde
Produktion der Kortikosteroide
o Äußere Schicht: Produktion der Mineralkortikoide, z.B. Aldosteron (fördert den
Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt)
o Mittlere Schicht: Bildungsort der Glukokortikoide; Hauptvertreter Kortisol (wirkt
entzündungshemmend und beeinflusst den KH- und Eiweißstoffwechsel)
o Innere Schicht: Bildung der Androgene (= männlichen Geschlechtshormone;
haben anabole, Eiweiß aufbauende Wirkung)
Nebennierenmark
o Bildung der Katecholamine: Noradrenalin, Adrenalin, Dopamin (die
Ausschüttung dieser Hormone funktioniert über einen nervalen Reiz; das
Hormongemisch (80% Adrenalin) welches ausgeschüttet wird besteht zu
einem Großteil aus Adrenalin; werden auch als Stresshormone bezeichnet)
o Hauptziel: schnelle Anpassung des Organismus an erhöhte
Stoffwechselanforderungen;
Inselorgan der Bauchspeicheldrüse
Peptidhormone Insulin und Glukagon:
o in Langerhans’schen Zellen gebildet
o wirken antagonistisch
o spielen wichtige Rolle im KH-Stoffwechsel
Keimdrüsen
Bilden die Sexualhormone (männlich: Androgene; weiblich: Östrogene, Gestagene).
Bei den männlichen ist Testosteron der Hauptvertreter, bei den weiblichen Östron
und Östradiol
Wirkung für die körperliche Leistung relevanter Hormone
Somatropin (Wachstum), Thyroxin und Trijodthronin (T3), Aldosteron und Kortisol,
Adrenalin und Noradrenalin (Katecholamine), Insulin und Glukogen
Somatropin (STH, HGH – Wachstumshormon)
Wirkung:
- Mobilisation von Fettsäuren aus dem Gewebe
- Erhöhung des Blutzuckerspieles
- Erhöhung der Proteinbiosynthese in der Muskulatur
- Förderung des Knochen-, Knorpel-, und Muskelwachstums
Tyroxin und Trijodthyronin
Wirkung:
- Erhöhung des Energieumsatzes, Wärmeproduktion
- Förderung der Glykogenspaltung
- Fettmobilisation
- Beeinflussung von Organentwicklung und Längenwachstum
Kortikosteroide
Aldosteron: Regulation des Elektrolyt u Flüssigkeitshaushalts
Korisol: Beeinflussung des KH u EW Stoffwechsels
+ Verstärkung der Herzkraft sowie Gefäßverengung im peripheren
Kreislauf durch Verstärkung der Katecholaminwirkung
Katecholamine
 Weitstellung der Bronchien
 Weitstellung von Gefäßen in der Arbeitsmuskulatur
 Engstellung von Gefäßen in der nicht arbeitenden Muskulatur
 Erhöhung von Herzfrequenz und Kontraktionskraft
 Hemmung der Magen-Darmtätigkeit
(hauptsächlich der Sympathikus wirkt im Bereich Herzkreislauf
anregend und im Bereich Magen-Darm hemmend)
 Förderung der Glykogenspaltung und des Fettabbaus (Lipolyse)
Insulin und Glukagon
Funktionen von Insulin:
1. aufgenommene Nahrung in Form von Glykogen und Fett zu speichern und
2. das Wachstum zu fördern
Funktionen von Glukagon:
Mobilisation der Energiedepots im Bedarfsfall, zB bei körperl. Aktivität
 beide sind für die Konstanthaltung des Blutzuckerspiegels verantwortlich
 wirken antagonistisch
Hormonelle Produktion bei körperlicher Arbeit
Prinzipiell kommt es zu verschiedenen Veränderungen wie:
 der Steigerung von Herz-Kreislauftätigkeit sowie der Atmungstätigkeit,
 Ziel: möglichst viel O2 in arbeitende Muskulatur transportieren +
verstärkte Nutzbarmachung der großen Energiespeicher
 Aktivierung von Mechanismen der Elektrolyt- und Flüssigkeitsregulation
und der Thermoregulation
 Aktivierung von hormoregulatorischen Maßnahmen
Regulation des Energiestoffwechsels
Adrenalin, Noradrenalin, Kortisol, Insulin, Glukagon, Trijodthyronin, Somatropin
Aufgaben des Energiestoffwechsels
1) Versorgung der arbeitenden Muskulatur mit Brennstoffen
2) Konstanthaltung der Blutglukosekonzentration
Bei körperlicher Belastung:
 verstärkte Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin
 Glukagonbildung in der Bauchspeicheldrüse wird direkt vegetativ
beeinflusst
 Freisetzung der Schilddrüsenhormone
 Freisetzung von Kortisol
 Vermehrte Ausschüttung des Wachstumshormons
Folgen:
o Katecholamine fördern den Glykogenabbau in der Leber
o Glukagon fördert ebenfalls den Glykogenabbau
o Abfall des Insulinspiegels – dadurch kann das Glukagon verstärkt wirksam
werden (wirken antagonistisch)
o Glykogenneubildung durch Koritisol, T3 und T4
o Wachstumshormon steigert die Mobilisation der freien Fettsäuren
o Erythropoietin wird in den Nieren bei Sauerstoffmangel gebildet und stimuliert
die Neubildung von Erythrozyten im Knochenmark
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