Leistungsphysiologie Lit.: Marées, H. de: Leistungsphysiologie. Köln 2003 Prüfung: Multiple Choice; bis zu 4 Fragen zu jedem Stoffgebiet WHO: Im Jahr 2020 werden 70% aller Todesfälle aufgrund des Lebensstils eintreten. Z.B.: wenig Bewegung Rauchen Alkohol Falsche Ernährung, Übergewicht etc. „Gesundheit ist nicht nur das Freisein von Krankheiten und Gebrechen, sondern ein Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens“ Das Wohlbefinden ist jedoch ein sehr subjektiver Begriff, darüber hinaus ist das völlige Wohlbefinden ein utopischer Zustand. Deshalb besser: „Gesund ist jedes Biosystem, welches Störungen auszugleichen vermag.“ Weizsäcker: Krank macht ein ungelebtes Leben! Gesundheit ist Reagibilität Krankheit ist Reaktionsstarre (Krankheit – Gesundheit – Kontinuum) Prävention ist einfacher als Reaktion Adaptationen: Adaptationen sind die organismische Wiederspiegelung von Anforderungen. Sie erfolgen gesetzmäßig; sie sind vorhersagbar, und es besteht ein kausaler Zusammenhang mit bestimmten Stimuli. Infolge der Adaptation kommt es zu einer Steigerung der Funktionstüchtigkeit, Leistungsfähigkeit und der Belastungstoleranz. Adaptationen wirken als stabilisierendes Moment, und sie vergrößern den Spielraum körperlicher Reaktionen. Adaptationen hängen von der Reizeinwirkung ab, d.h. sie bilden sich bei Wegfall des sie auslösenden bzw. unterhaltenden Stimulus zurück; sie sind also jederzeit umkehrbar, und ein höheres Niveau muss ständig neu erworben werden. Eine sportbedingte Adaptation geht mit einer Optimierung des Regelungsprozesses (regulative Adaptation) und gegebenenfalls mit einer Zunahme der Kapazität von Funktionssystemen (kapazitative Adaptation) einher. Regulative Adaptation: Inter-, intramuskuläre Koordination Herz (erhöhtes Schlagvolumen -> pumpt mehr Blut) Kapazitative Adaptation: Veränderung des morphologischen Substrates Genetische Adaptationen: Es handelt sich um das im Zellkern kodierte genetische Programm, das sich im Laufe der Evolution entwickelt hat, das stabil ist und das nur im Lauge von Generationen auf Grundlage von Mutation, Neukombination und Selektion veränderbar ist. Extragenetische Adaptation: Die extragenetische Adaptation kann nut in dem genetisch determinierten Rahmen stattfinden. Die Fähigkeit zu extragenetischer Adaptation ist somit ein Bestandteil des genetischen Programms, das sich im Lauge der Entwicklungsgeschichte ausgebildet hat. Die extragenetische Adaptation äußert sich in naturgesetzlichen Vorgängen, die von der Umwelt und dem Verhalten abhängig sind und sich somit auf der Basis gestalten lassen. Die evolutiv entstandenen Möglichkeiten zu extragenetischer Adaptation entwickeln sich unter bestimmten gesellschaftlich zu steuernden Bedingungen zur Wirklichkeit. Sie sind eine genetisch angelegte, aber gezielt realisierbare Chance! Die extragenetische Adaptation lässt die Differenzierung von zwei Reaktionsformen zu: 1. Epigenetische Adaptation: Es handelt sich um länger aushaltende, relativ stabile organismische Veränderungen, die darauf gerichtet sind, das innere Milieu bei wiederholten Anforderungen (z.B. Verlauf eines Trainingsprozesses) aufrecht zu erhalten. Sie gehen mit mehr oder weniger ausgeprägten morphologischen Veränderungen (morphologische Adaptation), wie z. B. Vermehrung (Hyperplasie) oder Vergrößerung (Hypertrophie) von Zellen, einher, die in einem gesetzmäßigen Zusammenhang mit funktionellen Veränderungen (funktionelle Adaptation) stehen und die im Sinne des Adaptationszieles zweckmäßig sind. 2. Metabole Adaptation (Synonym: Reaktion, Umstellung): Es handelt sich um akute, überwiegend funktionelle Umstellungen zur Bewältigung einer aktuellen Störung des inneren Gleichgewichts. Der Begriff metabol (den Stoffwechsel betreffend) kennzeichnet den Stimulus dieser Adaptation; aktuell gesteigerte Stoffwechselansprüche lösen im Organismus zahlreiche akute adaptative Folgereaktionen aus (z. B. gesteigerte Herzschlag- und Atemfrequenz, erhöhte Sauerstoffaufnahme u.v.a.), die in ihrer Gesamtheit als metabole Adaptationen bezeichnet werden. Diese Adaptation bildet sich bei Wegfall des sie bewirkenden Reizes, also in der Wiederherstellungsphase, relativ schnell wieder zurück.