Leistungsphysiologie 08

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Leistungsphysiologie
08.03.2005
Gesundheit ist nicht nur ein Freisein von Krankheiten und Gebrechen, sondern ein Zustand
völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens. (Diese Definition ist nicht optimal,
da „völlig“ sehr subjektiv ist)
Gesundheit ist jedes Biosystem, welches Störungen auszugleichen vermag. (Perfekte Definition)
Gesundheit ist Reagibilität. (Bsp.: Herzfrequenzvariabilität)
Krankheit ist Reaktionsstarre.
Weizecker: „Krank macht ein ungelebtes Leben.“
Krankheit – Gesundheit – Kontinum
Vorsorge
Schutzfaktoren
Reaktionsstarre
Krankheit
Vorzeitiger Tod (SDS)
Chr. Erkrankungen
Symptome
Anzeichen
Lebensfreude
Mobilität
Leistungsbreite
Reagibilität
Wellness
Fitness
Longevity
Risikofaktoren
Therapie
Adaptationen sind die organismische Widerspiegelung von Anforderungen. Sie erfolgen
gesetzmäßig; sie sind damit vorhersagbar, und es besteht ein kausaler Zusammenhang mit
bestimmten Stimuli. (Bsp.: Krafttraining – es kommt zu Hypertrophie)
Infolge der Adaptation kommt es zu einer Steigerung der Funktionstüchtigkeit,
Leistungsfähigkeit und der Belastungstoleranz.
Adaptationen wirken als stabilisierendes Moment, und sie vergrößern den Spielraum
körperlicher Reaktionen.
Adaptationen hängen von der Reizeinwirkung ab, d.h. sie bilden sich bei Wegfall des sie
auslösenden bzw. unterhaltenden Stimulus zurück; sie sind also jederzeit umkehrbar, und ein
höheres Niveau muss ständig neu erworben werden.
Eine sportbedingte Adaptation geht mit einer Optimierung von Regelungsprozessen
[regulative Adaptation (funktionelle A.)] und gegebenenfalls mit einer Zunahme der Kapazität
von Funktionssystemen [kapazitive Adaptation (morphologisches Substrat)] einher.
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Bsp.1:
Ausgangsposition ist ein Untrainierter, der einen Krafttest für den Bizeps durchführt.
Regulative A.: Der Untrainierte macht 12 Wochen Krafttraining mit der
Kraftausdauermethode – danach wieder den Krafttest für den Bizeps.
Ergebnis: Kraftzuwachs ohne Umfangzuwachs
Kapazitive A.: Der Untrainierte macht weitere 12 Wochen Krafttraining – danach
wieder den Test
Ergebnis: Hypertrophie
Bsp.2:
Ausgangsposition ist ein Untrainierter, der einen Ausdauertest durchführt.
Der Untrainierte macht 12 Wochen Ausdauertraining.
Ergebnis: mehr VO2 max, aber der Herzmuskel bleibt gleich
Erklärung: Da das Herzminutenvolumen zunimmt  Parasympaticustonus steigt, d.h.
Diastole schafft mehr Schlagvolumen
Genetische Adaptation:
Es handelt sich um das im Zellkern kodierte genetische Programm, das sich im Laufe der
Evolution entwickelt hat, das stabil ist und das nur im Laufe von Generationen auf der
Grundlage von Mutation, Neukombination und Selektion veränderbar ist.
Extragenetische Adaptation:
Die extragenetische Adaptation kann nur in dem genetisch determinierten Rahmen stattfinden.
Die Fähigkeit zu extragenetischer Adaptation ist somit ein Bestandteil des genetischen
Programms, das sich im Laufe der Entwicklungsgeschichte ausgebildet hat.
Bsp.:
Tatsache: Menschen reagieren auf die gleichen Reize unterschiedlich.
high fast responder
Gutes Merkmal (von vornherein)
high slow responder
low fast responder
Durchschnitlliches Merkmal
low slow responder
high fast responder = Leistungssportler; darunter wird’s immer schlechter
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Die extragenetische Adaptation äußert sich in naturgesetzlichen Vorgängen, die von der
Umwelt und dem Verhalten abhängig sind und sich somit auf dieser Basis gestalten lassen.
Die evolutiv entstandenen Möglichkeiten zur extragenetischen Adaptation entwickeln sich
unter bestimmten gesellschaftlich zu steuernden Bedingungen zur Wirklichkeit. Sie sind eine
genetisch angelegte, aber gezielt realisierbare Chance! Die extragenetische Adaptation lässt
die Differenzierung von zwei Reaktionsformen zu.
1. Epigenetische Adaptation:
Es handelt sich um länger anhaltende, relativ stabile organismische Veränderungen, die darauf
gerichtet sind, das innere Milieu bei wiederholten Anforderungen (z.B.: im Verlauf eines
Trainingsprozesses) aufrecht zu erhalten. Sie gehen mit mehr oder weniger ausgeprägten
morphologischen Veränderungen (morphologische Adaptation), wie z.B. Vermehrung
(Hyperplasie) oder Vergrößerung (Hypertrophie) von Zellen, einher, die in einem
regelmäßigen Zusammenhang mit funktionellen Veränderungen (funktionelle Adaptation)
stehen und die im Sinne des Adaptationsziels zweckmäßig sind.
2. Metabole Adaptation: (Synonym: Reaktion, Umstellung)
Es handelt sich um akute, überwiegend funktionelle Umstellungen zur Bewältigung einer
aktuellen Störung des inneren Gleichgewichts. Der Begriff metabol (den Stoffwechsel
betreffend) kennzeichnet der Stimulus dieser Adaptionsform; aktuell gesteigerte
Stoffwechselansprüche lösen im Organismus zahlreiche akute adaptive Folgereaktionen aus
(z.B.: gesteigerte Herzschlag- und Atemfrequenz, erhöhte Sauerstoffaufnahme u.v.a.), die in
ihrer Gesamtheit als metabole Adaptation bezeichnet werden. Diese Adaptation bildet sich bei
Wegfall des sie bewirkenden Reizes, also in der Wiederherstellungsphase, relativ schnell
wieder zurück. (wichtig: die Rezeptoren bleiben sensibel; Einsatz in Prävention)
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