Erläuterungen Word - Herz

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Erläuterungen zum
Herz-Katzen-Untersuchungsformular
erstellt von den Mitgliedern der Herz-Katzen-Mailingliste
http://de.groups.yahoo.com/group/Herz-Katzen/ bzw. http://www.herz-katzen.de/
0. Begriffserklärungen
2D
A-Welle
Ao
Aortenklappe
Apex
Atrium
Chordae Tendineae
dehydriert
Diastole
DCM
E-Welle
Echokardiografie
EF
HCM
IVSd
IVSs
KRZ
LA
LV-EF
LV-SF
LVFWd
LVFWs
LVIDd
LVIDs
LVOT
Mitralklappe
Ödem
Zweidimensionaler Ultraschallmodus = Darstellung des geschallten Bereichs als
normales, zweidimensionales Bild. Einige Kardiologen verwenden diesen Modus zur
Vermessung des Herzens.
Die A-Welle ist die maximale Flussgeschwindigkeit des Blutes durch die AV-Klappe
(Klappe zwischen Atrium und Ventrikel = zwischen Vorhof und Herzkammer) in der
Kontraktion des Atriums.
Durchmesser der Aorta = der Körperschlagader (wird in der Diastole gemessen = im
Entspannungszustand der linken Herzkammer)
Herzklappe zwischen linkem Ventrikel (Herzkammer) und Aorta (Körperschlagader)
Spitze (hier: des Herzens)
Vorkammer des Herzens. In das linke Atrium fließt das Blut aus dem
Lungenkreislauf, in das rechte Atrium aus dem Körperkreislauf.
Sehnenfäden, die die Papillarmuskeln mit den Herzklappensegeln verbinden
(mehr oder weniger stark) ausgetrocknet
Entspannungszustand der Hauptkammern des Herzens
Dilatative Cardiomyopathy = Dilatative Kardiomyopathie (DKM) = „Ausleiern“ von
Herzmuskelgewebe
Die E-Welle ist die maximale Flussgeschwindigkeit des Blutes durch die AV-Klappe
(Klappe zwischen Atrium und Ventrikel = zwischen Vorhof und Herzkammer) in der
Relaxation des Atriums.
Ultraschalluntersuchung des Herzens
Ejektionsfraktion (auch Auswurffraktion)
Errechneter Wert, wie viel % des Blutvolumens der Hauptkammer in die Aorta bzw.
Pulmonalarterie gepumpt wird
Hypertrophic Cardiomyopathy = Hypertrophe Kardiomyopathie (HKM) = Verdickung
von Herzmuskelgewebe
Interventrikuläre Septumdicke in der Diastole = Dicke der Herzscheidewand
zwischen den beiden Herzkammern in der Entspannung
Interventrikuläre Septumdicke in der Systole = Dicke der Herzscheidewand
zwischen den beiden Herzkammern in der Kontraktion
Kapillare Rückfüllzeit: Wenn die Mundschleimhaut abgedrückt wird, wird sie weiß.
Wenn der Druck gelöst wird, sollte die normale, blass-rosa Farbe in 2 - 3 Sekunden
zurückkehren.
Durchmesser des linken Atriums = des linken Vorhofs
Ejektionsfraktion (auch Auswurffraktion) des linken Ventrikels (der linken
Herzkammer)
Errechneter Wert, wie viel % des Blutvolumens der Hauptkammer in die Aorta
gepumpt wird
Shortening Fraction, manchmal auch FS = Fractional Shortening genannt des linken
Ventrikels (der linken Herzkammer)
Errechneter Wert, um wie viel Prozent sich die Herzkammer beim Pumpen
zusammenzieht
Left Ventricle Free Wall in diastole = Linke Ventrikelaußenwand in der Diastole =
Dicke der Außenwand der linken Herzkammer im Entspannungszustand
Left Ventricle Free Wall in systole = Linke Ventrikelaußenwand in der Systole =
Dicke der Außenwand der linken Herzkammer in der Kontraktion
Left Ventricle Inner Diameter in diastole = Linker Ventrikelinnendurchmesser in der
Diastole = Durchmesser der linken Herzkammer im Entspannungszustand
Left Ventricle Inner Diameter in systole = Linker Ventrikelinnendurchmesser in der
Systole = Durchmesser der linken Herzkammer in der Kontraktion
Left Ventricle Outflow Tract = Ausflusstrakt aus dem linken Ventrikel (Herzkammer)
in die Aorta
Herzklappe zwischen linkem Atrium (Vorhof) und linkem Ventrikel (Herzkammer)
Wasseransammlung im Gewebe
© 2008 Bettina Schmolla, Owner der Herz-Katzen-Mailingliste
Erläuterungen zum Herz-Katzen-Untersuchungsformular Beta-Version B.5 vom 25.08.2008
Seite 1
PA
Papillarmuskeln
Pulmonalklappe
RA
RCM
Regurgitation
RV-EF
RV-SF
RVFWd
RVFWs
RVIDd
RVIDs
SAM
sediert
Septum
SF
Sonografie
Stenose
Sternum
Systole
TM
Trikuspidalklappe
Ventrikel
zyanotisch
Durchmesser der Pulmonalarterie = der Lungenschlagader (wird in der Diastole
gemessen = im Entspannungszustand der rechten Herzkammer)
Vorstülpung des Herzmuskels in die Ventrikel. Die Papillarmuskeln verbinden über
die Chordae Tendineae den Herzmuskel mit der Mitralklappe bzw.
Trikuspidalklappe.
Herzklappe zwischen rechtem Ventrikel (Herzkammer) und Pulmonalarterie
(Lungenschlagader)
Durchmesser des rechten Atriums = des rechten Vorhofs
Restrictive Cardiomyopathy = Restriktive Kardiomyopathie (RKM) = Verhärtung der
Herzmuskulatur durch vermehrten Einbau von Bindegewebe
Rückfluss von Blut durch eine nicht korrekt schließende Herzklappe
Ejektionsfraktion (auch Auswurffraktion) des linken Ventrikels (der linken
Herzkammer)
Errechneter Wert, wie viel % des Blutvolumens der Hauptkammer in die
Pulmonalarterie gepumpt wird
Shortening Fraction, manchmal auch FS = Fractional Shortening genannt des
rechten Ventrikels (der rechten Herzkammer)
Errechneter Wert, um wie viel Prozent sich die Herzkammer beim Pumpen
zusammenzieht
Right Ventricle Free Wall in diastole = Rechte Ventrikelaußenwand in der Diastole =
Dicke der Außenwand der rechten Herzkammer im Entspannungszustand
Right Ventricle Free Wall in systole = Rechte Ventrikelaußenwand in der Systole =
Dicke der Außenwand der rechten Herzkammer in der Kontraktion
Right Ventricle Inner Diameter in diastole = Rechter Ventrikelinnendurchmesser in
der Diastole = Durchmesser der rechten Herzkammer im Entspannungszustand
Right Ventricle Inner Diameter in systole = Rechter Ventrikelinnendurchmesser in
der Systole = Durchmesser der rechten Herzkammer in der Kontraktion
Systolic Anterior Motion of the Mitral Valve = Systolische Vorwärtsbewegung der
Mitralklappe = anstatt in der Systole die Verbindung zwischen Ventrikel und Atrium
zu verschließen, klappt ein Mitralklappensegel in die falsche Richtung, so dass es
den Ausfluss aus dem Ventrikel in die Aorta behindert, dafür aber einen Rückfluss
von Blut ins Atrium ermöglicht
mit einem Beruhigungs- oder Narkosemittel mehr oder weniger stark ruhig gestellt
Herzscheidewand
Shortening Fraction, manchmal auch FS = Fractional Shortening genannt
Errechneter Wert, um wie viel Prozent sich die Herzkammer beim Pumpen
zusammenzieht
Ultraschalluntersuchung
Verengung (z. B.) eines Blutgefäßes
Brustbein
Kontraktion der Hauptkammern des Herzens
Time Motion Modus in der Ultraschalldiagnostik: Ein „Schnitt“ durch ein Organ wird
in einem 2. Teil des Bildschirms auf der zeitlichen Achse dargestellt, so dass in
Form einer „Kurve“ die Bewegung des schlagenden Herzens an dieser Stelle
gezeigt wird. Dieser Modus wird häufig benutzt, um das Herz in der Diastole und in
der Systole zu vermessen.
Der TM-Modus wird tw. auch nur M-Modus genannt (Motion Modus).
Herzklappe zwischen rechtem Atrium (Vorhof) und rechtem Ventrikel (Herzkammer)
Hauptkammer des Herzens. Der linke Ventrikel pumpt das Blut in den
Körperkreislauf, der rechte Ventrikel in den Lungenkreislauf.
Haut und Schleimhäute sind bläulich verfärbt. Dies ist ein Anzeichen für einen
Sauerstoffmangel im Blut.
© 2008 Bettina Schmolla, Owner der Herz-Katzen-Mailingliste
Erläuterungen zum Herz-Katzen-Untersuchungsformular Beta-Version B.5 vom 25.08.2008
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1. Informationen zur Katze und zum Besitzer
Dieser Bereich sollte vor der Untersuchung zu Hause ausgefüllt werden. Er enthält Angaben zur eindeutigen
Identifizierung der Katze und zu Name und Adresse des Besitzers. Ein vollständiges Ausfüllen ist besonders
dann wichtig, wenn die Daten später in einer öffentlichen Datenbank erfasst werden sollen. Für die Erfassung
der Daten dort ist es dann auch nötig, diesen Kopf auf jeder der 3 Seiten des Formulars auszufüllen, und der
Kardiologe bestätigt mit seiner Unterschrift auf jeder Seite, dass er die Korrektheit der Daten kontrolliert hat.
Das Gewicht und das Geburtsdatum dienen außerdem dazu, dem Kardiologen ggf. bei der Bewertung der
Befunde zu helfen.
2. Voruntersuchung
Die Ergebnisse dieses Bereichs resultieren nicht aus der Ultraschall- oder EKG-Untersuchung. Meist werden
sie vorher bestimmt, das ist aber nicht zwingend.

Allgemeinzustand
Er kann u. U. Herzprobleme erklären helfen, gemessene Werte relativieren (bei sehr aufgeregten
Tieren), aber auch ein Hinweis darauf sein, dass Messwerte durch eine Sedierung mit Vorsicht zu
interpretieren sind. (Daher sollte, wenn irgend möglich, auf eine Sedierung verzichtet werden!)

Auskultation
Wenn beim Abhören ein anormales Herzgeräusch festgestellt wird, wird hier beschrieben, wie es sich
anhört, wie laut es ist, wann es zu hören ist und an welcher Stelle es am deutlichsten hörbar ist.

Herzfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz und Schleimhäute
Die Herzfrequenz sollte immer gemessen werden. Manche Herzerkrankungen beschleunigen den
Herzschlag so sehr, dass hier medikamentös gegengesteuert werden muss. Zur Bewertung der
Herzfrequenz ist es wichtig, in Betracht zu ziehen, wie aufgeregt die Katze ist. Ggf. sollte zu Hause in
Ruhe die Herzfrequenz noch mal kontrolliert werden.
Der Blutdruck wird nicht automatisch immer mit gemessen. Die Verlässlichkeit der Messung hängt sehr
vom verwendeten Gerät ab, so dass der gemessene Wert evtl. ein zusätzlicher Anhaltspunkt sein kann,
aber eher mit Vorsicht betrachtet werden sollte.
Die Atemfrequenz wird auch nicht immer bestimmt. Sie kann allerdings ggf. helfen beim Verdacht auf
eine Lungenerkrankung als Ursache oder Folge von Veränderungen in der rechten Herzseite. Eine
beschleunigte Atemfrequenz kann auch auf ein Ödem oder einen Erguss hindeuten.
Zyanotische Schleimhäute zeigen an, dass die Sauerstoffsättigung des Blutes zu gering ist.
Auch die kapillare Rückfüllzeit (KRZ) kann der Kardiologe hier eintragen. Wenn sie zu lang ist (länger als
2 - 3 Sekunden), deutet dies auf eine Herzinsuffizienz hin.

weitere Voruntersuchungen & Ergebnisse
Hier ist Raum für zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen und Ergebnisse, wie z. B. die Körpertemperatur,
Röntgenaufnahmen, ...
Beim Röntgen könnten übrigens auch vorhandene Ödeme diagnostiziert werden.
3. EKG
Ein EKG ist ein Elektrokardiogramm, nicht zu verwechseln mit dem Echokardiogramm!
Das EKG leitet über Elektroden, die mit kleinen Klemmen an der Haut der Katze angeklemmt werden, die
elektrischen Impulse des Herzschlages ab und stellt sie als Kurven dar.
Ein EKG ist nicht zwingend erforderlich und wird u. U. nicht bei jeder Herzuntersuchung angefertigt, da es für
die Katze auch mit Stress verbunden ist (die EKG-Klemmen zwicken schon etwas). Sinnvoll ist ein EKG in
jedem Fall bei der Erstuntersuchung einer Katze oder wenn sich bei der Auskultation oder der Sonografie
Auffälligkeiten im Herzrhythmus gezeigt haben.
4. Sonografie
In diesem Block befinden sich alle Ergebnisse der Ultraschalluntersuchung des Herzens.

Ultraschallgerät & Schallkopf
Falls Untersuchungen bei verschiedenen Kardiologen gemacht werden, können Angaben zu den
verwendeten Geräten evtl. bei der Klärung unterschiedlicher Ergebnisse helfen.

Ergüsse
Wenn das Herz zu schwach ist, um eine ausreichende Pumpleistung zu erbringen, können sich
Flüssigkeiten im Gewebe (Ödeme, nur per Röntgen zu diagnostizieren) und in Hohlräumen (Ergüsse)
einlagern, die zu Problemen führen.
Beim Pleuraerguss findet sich freie Flüssigkeit im Brustraum, die die Atmung behindern kann, indem sie
© 2008 Bettina Schmolla, Owner der Herz-Katzen-Mailingliste
Erläuterungen zum Herz-Katzen-Untersuchungsformular Beta-Version B.5 vom 25.08.2008
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den zur Atmung zur Verfügung stehenden Raum verringert.
Der Perikarderguss ist die Ansammlung von Flüssigkeit im Herzbeutel, die dort den Raum einengt, der
dem Herzen zur Ausdehnung in der Diastole zur Verfügung steht.
Ödeme und Ergüsse sollten auf jeden Fall auch medikamentös behandelt werden, da sie sonst in
schweren Fällen tödlich enden können.

angeborene Missbildungen
Diese können u. U. im Ultraschall entdeckt und vermessen werden (z. B. der Durchmesser von
Septumdefekten). Daher sollten sie hier zumindest kurz erwähnt und dann auf der 2. Seite beim
Kommentar zur Diagnose genauer beschrieben werden.

Position der Katze
Ob sich die Position der Katze (also ob sie steht oder liegt) evtl. auf die Messergebnisse der
Echokardiografie auswirken können, darüber gehen die Meinungen der Veterinär-Kardiologen
auseinander.

TM / 2D
Die folgenden Werte können sowohl im TM-Modus als auch im 2D-Modus bestimmt werden.
2D ist das ganz normale 2-dimensionale Ultraschallbild. Einige Kardiologen bevorzugen es, dieses Bild
einmal in der Diastole (Entspannung) und einmal in der Systole (Kontraktion des Herzens) zur Messung
der Werte zu nutzen.
Der TM-Modus (auch M-Modus) ist der (Time) Motion Modus, bei dem ein vorher gewählter „Schnitt“
durch das Herz neben dem 2D-Bild auch in einer Zeitachse dargestellt wird. Auf dieser Zeitachse wählt
der Kardiologe dann eine Position für die Diastole und eine für die Systole und vermisst hier das Herz.

Septumvermessung
Das Septum ist die Herzscheidewand. Ihre Dicke zwischen den beiden Hauptkammern (Ventrikel) wird
einmal in der Diastole (Entspannung) und einmal in der Systole (Kontraktion des Herzens) gemessen.
IVSd / IVSs = Interventrikuläre Septumdicke in der Diastole bzw. Systole

Linke / Rechte Herzseite
Bei den meisten Katzen findet man eine Veränderung eher in der linken als in der rechten Herzseite.
Rechts sind jedoch Tiere mit Lungenproblemen eher betroffen. Der Vollständigkeit halber können hier
die Werte für beide Herzseiten eingetragen werden:
-
LVIDd / RVIDd und LVIDs / RVIDs
Linker bzw. rechter Ventrikel-Innendurchmesser in der Diastole bzw. Systole
-
LVFWd / RVFWd und LVFWs / RVFWs
Linke bzw. rechte Ventrikel „free wall“ Dicke in der Diastole bzw. Systole, dies ist also die Dicke der
Ventrikelaußenwand
-
Ao / PA
Der Durchmesser der Aorta (= Körperschlagader) und der Pulmonalarterie (= Lungenschlagader)
werden in der Diastole gemessen.
Imbali: Dies habe ich für die Aorta so bei der LMU gelesen. Ob es auch für die Pulmonalarterie
stimmt, weiß ich noch nicht!
-
LA / RA
Der Durchmesser des linken und des rechten Atriums (= Vorhof) wird in der Systole gemessen.
Imbali: Dies habe ich für das linke Atrium so bei der LMU gelesen. Ob es auch für das rechte Atrium
stimmt, weiß ich noch nicht!
-
LV-SF / RV-SF und LV-EF / RV-EF
Die Shortening Fraction (tw. auch „FS“ = Fractional Shortening genannt) ist das Verhältnis
zwischen dem Ventrikelinnendurchmesser in der Diastole und der Abnahme des Durchmessers in
der Systole.
Die Rechenformel lautet: ( L/RVIDd – L/RVIDs ) : L/RVIDd
Die Ejektionsfraktion (EF) oder Auswurffraktion berechnet das Blutvolumen, das bei einem
Herzschlag aus dem Ventrikel in die Arterie gepumpt wird.
Die Rechenformel lautet: ausgepumptes Blutvolumen : Blutvolumen vorher im Ventrikel
Eine verminderte Ejektionsfraktion deutet auf eine Herzinsuffizienz hin.
-
LA/Ao
Auf der linken Seite ist das linke Atrium der Einfluss in den linken Ventrikel und die Aorta der
Ausfluss aus dem linken Ventrikel.
Ein- und Ausfluss auf der linken Seite sollten jeweils ca. den gleichen Durchmesser haben, das
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Erläuterungen zum Herz-Katzen-Untersuchungsformular Beta-Version B.5 vom 25.08.2008
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Atrium darf etwas größer sein als die Aorta.
Für die rechte Herzseite wird dieses Verhältnis nicht bestimmt.

Herzklappen
Im Herzen befinden sich Klappen, um das Rückwärtsfließen des Blutes beim Pumpen zu verhindern.
Zwischen Atrium und Ventrikel gibt es die beiden AV-Klappen (Atrium-Ventrkel-Klappen), das ist links
die Mitralklappe und rechts die Trikuspidalklappe. Zwischen Ventrikel und Arterie gibt es links die
Aortenklappe und rechts die Pulmonalklappe.
Probleme kann es geben, wenn eine Klappe nicht richtig schließt, weil dann zum einen weniger Blut in
die richtige Richtung gepumpt wird, zum anderen das falsch rückwärts fließende Blut hinter der Klappe
Verwirbelungen bilden kann, woraus sich dann Blutgerinnsel bilden können (Thrombosegefahr!).
Ein spezielles Problem stellt bei der Mitralklappe SAM dar, die Systolic Anterior Motion of the Mitral
Valve. Dabei bewegt sich ein Klappensegel in die falsche Richtung, so dass es in der Systole nicht den
Rückfluss ins Atrium verhindert, sondern im Gegenteil sogar den Fluss in die Aorta behindert. SAM
verursacht also 2 Probleme gleichzeitig.
Dieses Phänomen kann es nur auf der linken Herzseite geben.
Ebenfalls an der Mitralklappe und an der Trikuspidalklappe werden A-Welle und E-Welle gemessen.
Die E-Welle ist die maximale Flussgeschwindigkeit in der Relaxation des Atriums.
Die A-Welle ist die maximale Flussgeschwindigkeit in der Kontraktion des Atriums.
Beim gesunden Herzen ist die E-Welle größer als die A-Welle, die maximale Blutflussgeschwindigkeit
durch die Klappe sollte also in der Relaxation des Atriums größer sein als in der Kontraktion.

weitere Sonografie-Ergebnisse
Bei der subjektiven Größe des Atriums beurteilt der Kardiologe nicht nur den gemessenen
Durchmesser (der an einer standardisierten Stelle gemessen wird) sondern alle Blickwinkel auf das
Atrium, die er im Laufe der Ultraschalluntersuchung hat. Daher kann der Messwert LA durchaus völlig
normal sein, die subjektive Beurteilung jedoch ein vergrößertes Atrium ergeben.
Achtung, da dieser Wert subjektiv ist, kann er von Kardiologe zu Kardiologe unterschiedlich ausfallen,
hier ist die Erfahrung des Kardiologen sicher nicht unerheblich!
Die Links-ventrikuläre Ausflusstrakt-Geschwindigkeit (LVOT) kann erheblich höher als normal sein,
wenn der Ausfluss aus dem linken Ventrikel in die Aorta eingeengt ist. Das kann z. B. durch SAM
verursacht werden oder auch durch eine Aortenstenose.
Auf der rechten Herzseite ist dieser Wert nicht messbar.
Wenn in der Systole die Ventrikelaußenwand das Septum an einer Stelle berührt und dadurch an dieser
Stelle die Herzkammer komplett schließt, spricht man von einer Endsystolischen Kammerverengung.
Im normalen Herzen kommt dies nicht vor, es bleibt immer ein Abstand zwischen den Ventrikelwänden.
Imbali: Hier bin ich mir unsicher, ob ich das korrekt übersetzt und beschrieben habe. Da ich jedoch
weder den Begriff überhaupt in Deutsch finden kann noch eine Beschreibung außerhalb von PawPeds
finden konnte, ...
Die Papillarmuskeln halten an den Chordae Tendineae die Klappensegel der Mitralklappe bzw.
Trikuspidalklappe. Wenn diese Muskeln verändert sind, kann das dazu führen, dass die Klappen nicht
korrekt arbeiten, u. U. auf der linken Seite SAM entsteht.
Außerdem können vergrößerte Papillarmuskeln ein erstes Anzeichen für eine beginnende HCM sein.
Achtung, auch hierbei handelt es sich (wie bei der subjektiven Atriumgröße) um einen subjektiven Wert,
die Papillarmuskeln können nicht objektiv vermessen werden. Die Beurteilung steht und fällt also mit der
Erfahrung des Kardiologen.
5. Diagnose
Die häufigsten Herzveränderungen können hier angekreuzt werden. Zusätzlich sollte der Kardiologe in
seinen Worten die Erkrankung der Katze beschreiben und ggf. für die Diagnose wichtige Einzelergebnisse
hervorheben. Ebenso sollte hier erwähnt werden, wenn zur Diagnosefindung weitere Diagnoseverfahren
herangezogen wurden (z. B. Blutbild, ...).
Auch Diagnosen, die auf Seite 1 keinen oder nur unzureichend Platz hätten (z. B. Größe und Position von
Septumdefekten) gehören hier beschrieben.
Schließlich sollte erwähnt werden, welche Veränderungen es seit der vorigen Untersuchung gegeben hat, die
in den Messwerten so nicht erkennbar sind. Das kann z. B. die Veränderung eines Herzgeräusches sein, die
so gering ist, dass sie dadurch keinen anderen Grad hat, die Zu- oder Abnahme einer immer noch
vorhandenen Regurgitation durch eine veränderte Herzklappe, die Verbesserung oder Verschlechterung der
Schlierenbildung hinter einer veränderten Herzklappe, ...
© 2008 Bettina Schmolla, Owner der Herz-Katzen-Mailingliste
Erläuterungen zum Herz-Katzen-Untersuchungsformular Beta-Version B.5 vom 25.08.2008
Seite 5
6. Therapie
Hier sollten zunächst alle verschriebenen Medikamente aufgezählt werden mit der Stärke, der Dosierung,
dem Start und der Frequenz der Einnahme.
Wenn bestimmte Mittel nicht zusammen eingenommen werden dürfen, muss das hier beschrieben werden.
Falls bei einem Mittel nach einer Weile die Dosis verändert werden sollte (z. B. weniger Diuretikum, wenn der
Haus-Tierarzt keine Ödeme mehr feststellt), gehört der Hinweis hierher.
Außerdem gehören Diätempfehlungen hierher. Das kann eine konkrete Empfehlung für bestimmte
Futtersorten sein (dann bitte mit der Begründung, warum dieses Futter) oder Empfehlungen für einzelne
Futterkomponenten, die reduziert oder erhöht werden sollten.
Aber auch weiterführende nützliche Tipps sind hier willkommen.
7. nächste Untersuchung
In diesen Bereich gehört nicht nur die Empfehlung des Kardiologen, wann die nächste Untersuchung
durchgeführt werden sollte, sondern hier sollte auch darauf hingewiesen werden, auf welche Anzeichen einer
evtl. Verschlechterung der Besitzer und der Haus-Tierarzt achten sollten, um dann den nächsten
Untersuchungstermin vorzuziehen.
8. weitere Informationen
Wenn es weitere wichtige Informationen gibt, die so in keinen Bereich des Fragebogens passen, sollten
diese auf einem separaten Blatt notiert werden.
9. Datum, Adresse / Adressstempel & Unterschrift des Kardiologen
Wenn die Daten dieses Formulars als Basis zur Erfassung in einer öffentlichen Datenbank dienen sollen, ist
es wichtig, dass auf Seite 1 die Adresse des Kardiologen steht und der Kardiologe alle 3 Seiten unterschreibt
und mit dieser Unterschrift auch bestätigt, dass er die Korrektheit der Angaben des Besitzers auf jeder Seite
überprüft hat.
Wichtiger Hinweis zum Formular und diesen Erläuterungen !
Das Formular und diese Erläuterungen gehören zur Yahoo-Mailingliste „Herz-Katzen“. Sie sind dort in
Zusammenarbeit entstanden und spiegeln den Wissensstand der in dieser Liste zusammengeschlossenen
Mitglieder wider, die fast alle Laien auf dem Gebiet der Veterinärmedizin sind, sowie tw. das erhaltene Feedback
von Kardiologen.
Daher erhebt weder das Formular noch dieses Dokument Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit.
Wenn jemandem ein Fehler im Formular oder diesem Dokument auffällt, sind wir für einen Hinweis dankbar. Die
Listleitung kann auch von Personen, die nicht Mitglied unserer Mailingliste sind, über folgende Mail-Adresse
erreicht werden: [email protected]
Dieses Formular enthält mehr Werte, als bei einer kardiologischen Standarduntersuchung bestimmt werden. Wer
daher seinen Kardiologen bittet, das gesamte Formular vollständig auszufüllen, könnte für die Untersuchung
mehr bezahlen müssen als sonst, weil der Kardiologe mehr untersuchen muss. Daher sollte vor der Bitte, das
Formular auszufüllen, mit dem Kardiologen geklärt werden:

Soll der Kardiologe das Formular vollständig ausfüllen? Dann kann es teuerer werden!

Soll der Kardiologe in das Formular nur die Werte eintragen, die er sowieso bestimmt? Dann wird es
nicht vollständig ausgefüllt werden (was ja auch nicht unbedingt nötig sein muss, die rechte Herzseite
wird ohne Verdacht z. B. eher nicht gründlich vermessen).
Zur Info für Kardiologen, die das Formular zum ersten Mal in Händen halten, gibt es ein Infoblatt, das erklärt, wie
und warum das Herz-Katzen-Untersuchungsformular entstanden ist. Es bietet sich daher ggf. an, das Infoblatt
zusammen mit dem Formular auszudrucken und dem Kardiologen zu überreichen. Das Infoblatt findet sich hier:
http://www.herz-katzen.de/formulare/hk-untersuchungsformular_infoblatt.pdf
im Namen der Herz-Katzen-Liste
Bettina Schmolla
© 2008 Bettina Schmolla, Owner der Herz-Katzen-Mailingliste
Erläuterungen zum Herz-Katzen-Untersuchungsformular Beta-Version B.5 vom 25.08.2008
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