Materialwirtschaft Schein Julia Kressnig Karoline 13. Mai 2016 5AK 5AK Schein Seite 1 Materialwirtschaft „Die Materialwirtschaft hilft sparen“ 1. Warum gewinnt die Materialwirtschaft immer mehr an Bedeutung? Gewinnt an Bedeutung weil die Waren- und Lagerkosten sehr hoch sind. Bei Handelsbetrieben machen sie bis zu 75%, bei Erzeugungsbetrieben oft 40 bis 50% des Umsatzes aus. Der Gewinn eines Unternehmens kann daher leichter über Einsparungen beim Kauf als durch Erhöhung des Absatzes gesteigert werden. Lieferantenbezogene Ziele: - niedrige Einkaufspreise - hohe Sicherheit bei der Versorgung - hoher Qualitätsstandard Unternehmensbezogene Ziele: - geringe Abwicklungskosten der Materialwirtschaft -geringe Kapitalbindung 2. Welche Aufgaben erfüllt die Materialwirtschaft und welche Tätigkeiten fallen dabei an? Die Materialwirtschaft hat die Aufgabe, das Unternehmen mit den benötigten Gütern und Leistungen zu versorgen. Dabei fallen folgende Tätigkeiten an: - Beschaffen - Lagern - Verteilen - Entsorgen 3. Nehmen Sie zu der Aussage „Im Einkauf steckt der halbe Gewinn“ Stellung. Es ist sehr wichtig schon beim Einkauf darauf zu schauen, zu welchem Preis und in welcher Qualität Waren eingekauft werden. Es ist für einen Unternehmen sehr wichtig auf den Einkaufspreis zu schauen z.B. den Skonto ausnützen. Der Gewinn eines Unternehmens kann daher leichter über Einsparungen beim Kauf als durch Erhöhung des Absatzes gesteigert werden. 5AK Schein Seite 2 Materialwirtschaft 4. Welche Aufgabenbereiche umfasst damit die Materialbeschaffung? 5. Wie unterscheidet sich das Absatzmarketing vom Beschaffungsmarketing? Gehe kurz auf die einzelnen Instrumente ein. 1.) Beschaffungsprogrammpolitik welche Güterund DL gekauft werden und in welcher Menge sie gekauft werden 2.) Beschaffungskontrahierungspolitik Mit der Kontrahierungspolitik nimmt das Unternehmen Einfluss auf den Beschaffungspreis, Rabatte, Liefer- und Zahlungsbedingungen und auf eine eventuelle Kreditgewährung. Man unterscheidet: Passive Preis- und Konditionenpolitik o Auswahl der günstigsten Preise und Konditionen aufgrund der Angebote Aktive Preis- und Konditionenpolitik o Versuch, die angebotenen Preise durch Verhandlungswege zu verbessern 5AK Schein Seite 3 Materialwirtschaft 3.) Beschaffungsmethodenpolitik Wer kauft ein? o betriebseigene (Einkaufsabteilung) oder betriebsfremde Einkäufer (Handelsvertreter) Wo wird eingekauft? o direkt beim Produzenten oder indirekt über den Handel eingekauft werden Wie ist der Einkauf organisiert? o zentralisierte Beschaffung von einer Stelle aus oder eine dezentralisierte Beschaffung von mehren Stellen Vorteile eines zentralen Einkaufs: o Kostengünstige Beschaffung (größere Mengen, bessere Spezialisierung der Einkäufer) o bessere Überschaubarkeit bzw. Kontrollmöglichkeit Nachteile eines zentralen Einkaufs: o mehr Verwaltungsarbeit durch längere Bestellwege 4.) Beschaffungskommunikationspolitik Sie dient dazu, ein gutes Image des Unternehmens als Einkäufer aufzubauen. (Wird noch eher selten eingesetzt) 6. Ein Unternehmer beschließt auf die absatz- und fertigungssynchrone Bestellung umzustellen. Welche Voraussetzungen müssen dazu erfüllt sein? Welche Vorteile und Nachteile hat dies für Ihr Unternehmen? Welche weiteren Beschaffungsprinzipien gibt es noch. Die benötigten Waren werden möglichst knapp vor ihrem Verkauf oder ihrer Verarbeitung angeliefert („just in time“). Das Lager ist auf Sicherheitsbestände beschränkt. Vorrausetzung muss sein, dass der Bedarf nicht unregelmäßig anfällt und die Waren die nachgefragt werden nicht so extremen Schwankungen unterliegen z.B. das einmal total viel gebraucht wird und ein anderes Mal gar nichts. Vorteile: - schnelle Lieferung -Lieferant bekommt das Geld gleich - nicht so hohe (geringe) Lagerkosten Man will so die Vorteile von der Vorratsbeschaffung und der Einzelbeschaffung kombinieren. 5AK Schein Seite 4 Materialwirtschaft Vorratschbeschaffung relativ große Mengen werden auf Lager genommen und stehen auf Abruf bereit Vorteile: - immer vorhandene Lieferbereitschaft -keine Produktionsunterbrechungen -kostengünstiger Einkauf in größeren Mengen -günstiger Einkaufszeitpunkt kann abgewartet werden Nachteile: - hohe Kapitalbindung (Lager) - hohe Zins- und Lagerkosten - Gefahr der Veralterung Einzelbeschaffung Beschaffung erfolgt erst dann, wenn der Auftrag eingegangen ist z.B. bei Tischlern Vorteile: - kurze Lagerdauer -geringe Kapitalbindung Nachteile: -keine sofortige Lieferung- bzw. Produktionsbereitschaft 7. „Die Beschaffungszeit umfasst rein die Lieferzeit. Ich muss nur das schnellste Transportmittel aussuchen.“ Nehmen Sie zu dieser Aussage Stellung. Die Beschaffungszeit umfasst nicht nur rein die Lieferzeit sie geht von der Beschaffungsvorbereitungszeit bis hin zur Prüfungszeit. Als Beschaffungszeit wird der Zeitraum von der Bedarfsmeldung and die Einkaufsabteilung bis zum Zeitpunkt, zu dem die Materialien zur Verfügung stehen, verstanden. Sie setzt sich zusammen aus der Beschaffungsvorbereitungszeit, Lieferzeit des Lieferanten, Transportzeit und Prüfungszeit. 5AK Schein Seite 5 Materialwirtschaft 8. Geben Sie eine Übersicht über die Bestellverfahren. Welche Vor- und Nachteile bieten diese? Bestellpunktsystem: Festgelegt werden: - ein bestimmter Mindestbestand („Meldebestand), wenn der Mindestbestand unterschritten wird, wird bestellt - die Bestellmenge 5AK Schein Seite 6 Materialwirtschaft Möglichkeiten zur Bestimmung des Meldebestandes Bestellung erst nach vollständigen Verbrauch o Meldemenge beträgt Null. Bestellt wird, wenn der Vorrat völlig aufgebraucht ist. (nur möglich wenn Lieferanten sehr schnell liefern) Bestellung nach Erreichen des Sicherheitsbestandes o Sicherheitsbestand wird so gewählt, das bei durchschnittlichen Verbrauch und bei durchschnittlicher Beschaffungszeit keine Lücke in der Versorgung auftritt Bestellung nach Erreichen eines Sicherheitsbestandes, der um einen „eisernen Bestand“ erhöht wird o der eiserne Bestand wird nur dann angegriffen, wenn der tägliche Bedarf während der Beschaffungszeit über den Durchschnitt ansteigt oder wenn die durchschnittliche Beschaffungsdauer überschritten wird. Vorteile: - wenn die Kaufkraft der Kunden sinkt wird nicht trotzdem noch mehr bestellt - nicht so viel Risiko das man die Waren nicht wegbekommt wie beim Bestellrhythmussystem Bestellrhythmussystem: es wird in bestimmten Zeitabständen - in einem bestimmten Bestellrhythmus - bestellt. Es muss aber auch der Verbrauch für die Beschaffungszeit berücksichtigt werden. Festgelegt werden: - der Zeitabstand in dem bestellt wird (z.B. jede 2. Woche) - die Menge auf welches das Lager aufgefüllt werden soll Vorteile: - man weiß immer wann die Lieferung eintrifft - man kann mit den Lieferanten um den Preis handeln da z.B. für ein Jahr im Voraus schon bestellt worden ist d.h. großes Menge geht sicher weg Nachteile: - das nicht mehr so viel bestellt wird und dadurch bleibt man „auf den Waren sitzen“ - Ware wird schlecht bzw. verdirbt oder die Qualität geht zurück Eine Alternative wäre das Optionalsystem - bestellt wird in bestimmten Zeitabständen aber wenn der Mindestbestand unterschritten wird dann wird früher bestellt - ist sinnvoll bei stark schwankenden Verbrauch. 5AK Schein Seite 7 Materialwirtschaft 9. „Ein guter Lieferant ist nur der billigste Lieferant.“ Zeigen Sie auf nach welchen Kriterien Lieferanten beurteilt werden können. Nehmen Sie dazu Stellung. Bei der Lieferantenauswahl ist die Hauptfrage, ob der billigste oder der beste Lieferant ausgewählt werden soll. Geht es nur um das preisgünstigste Angebot, handelt es sich um ein reines Kalkulationsproblem. (Berechnungsschema bekannt, so ermittelt der Computer die optimale Lösung) Es geht häufig nicht nur um den Preis, sondern häufig auch um - Qualität - die Lieferkonditionen - die Lieferzuverlässigkeit - die Nebenleistungen Es gibt eine so genannte Entscheidungswerttabelle für Lieferanten in der z.B. die Lieferpünktlichkeit, Anzahl von Mängelrügen, Zustand der Ware bei der Lieferung, Technischer Service usw. eingetragen werden könnnen und man so den „besten“ Lieferanten heraussuchen kann wobei das Ergebnis recht subjektiv ist. 10. Lagerung erfolgt nach dem chaotischen System. Was versteht man darunter? Welche Voraussetzungen müssen dabei auf jeden Fall erfüllt werden? der jeweils nächstgelegene, freie und geeignete Lagerplatz wird belegt die Entnahme erfolgt vom am günstigsten gelegenen Standort aus eine Materialart kann so auf mehrere Lagerplätze verteilt sein es ist ein Raum sparendes System wird meist in automatischen Hochregallagern, Umschlag- und Versandlagern benutzt Voraussetzungen dafür sind: 5AK ein guter Anschluss an die außer- und innerbetrieblichen Transportsysteme gleiche Stapeleinheiten bei Einlagerung, Lagerung und Auslagerung Kontrolle unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit (Lagerbuchhaltung, Lagerfachkarten) ein schnelles und gut funktionierendes Verwaltungssystem (meist EDV-gesteuert) Schein Seite 8 Materialwirtschaft 11. Was versteht man unter der ABC Analyse in der Materialwirtschaft? Können Sie die ABC Analyse auch auf Ihr Lernverhalten anwenden. Zeigen Sie dies auf. damit wird die Einteilung der Güter nach ihrem relativen Anteil am Gesamtwert in A-Güter, B-Güter und C-Güter vorgenommen A-Güter: auf sie wird Hauptgewicht der Beschaffungs- Lagerhaltungs- und Kontrolltätigkeiten gelegt (z.B.: Minimierung der Lagerzeiten, exakte Bestimmung der Bestellmengen) B-Güter: nehmen die Mittelstellung ein C-Güter: werden wegen ihres geringen Wertes großzügig verwaltet (z.B.: Einkauf in großen Mengen) dies erfolgt in mehreren Schritten: Erfassung der Artikelgruppen (mit Stückwert und Jahresverbrauch) Sortierung: Ermittlung des Verbrauchswertes (Stückwert mal Jahresverbrauch) für die sortierten Artikelgruppen (Sortierung nach dem Verbrauchswert) Berechnung der Summe aller Verbrauchswerte, des prozentuellen Anteils und des kumulierten Anteils Auswertung: Einteilung der Artikelgruppen zu den Kategorien A, B oder C Setzt man die ABC-Analyse auf sein Lernverhalten um, muss man zuerst alle seine Aufgaben erfassen und sie sortieren. Man muss sie so wie auch bei den Gütern nach ihrer „Hauptgewichtung“ bzw. „was mache ich GERNE und was NICHT GERNE“ einteilen. Die A-Aufgaben sind jene, die man nicht gerne macht, deshalb legt man auf sie das Hauptgewicht (z.B.: Rechnungswesen lernen). Die A-Aufgaben sind jene, die als erstes zu erledigen sind. B-Aufgaben nehmen die Mittelstellung ein, sie sind wichtig und man erledigt sie „einfach“. Nicht mit großem Interesse, aber auch nicht mit Ablehnung. C-Aufgaben sind die Aufgaben, die man gerne macht. (z.B.: Betriebswirtschaft lernen ), weil man sie gerne macht, wird man sie ohne Druck und freiwillig erledigen. 5AK Schein Seite 9 Materialwirtschaft 12. Kosten der Materialwirtschaft sind mehr als der Einstandspreis. Geben Sie eine Übersicht. Warum zählen Fehlmengenkosten auch zu den Kosten der Materialwirtschaft? Kosten der Materialwirtschaft Beschaffungskosten Lagerhaltungskosten Fehlmengenkosten (Kosten der Lieferbereitschaft) unmittelbar: -Einstandspreis mittelbar: - Bestellkosten - Zinskosten - Lagerraumkosten (Miete, AFA, Energie) - Personalkosten - Schwund - Preisdifferenzen - Gewinnentgang - Konventionalstrafen - Goodwillverluste Fehlmengenkosten zählen zur Materialwirtschaft weil: durch fehlendes Material oder Handelswaren folgende Kosten entstehen können mögliche Preisdifferenzen (bei Ersatzgüter-Beschaffung) entgangene Gewinne (weil Umsätze verloren gehen) Konventionalstrafen Goodwillverluste (Ruf des Unternehmens leidet) in Erzeugungsbetrieben entstehen zusätzlich die Kosten eines Produktionsstillstandes 13. Welche Kennzahlen werden häufig berechnet? Was sagen diese aus? Kennzahlen im Beschaffungsbereich: 5AK Materialintensität: gibt an wie hoch der Wareneinsatz gemessen am Umsatz ist, nur in Entwicklung über längeren Zeitraum interessante Kennzahl Kosten pro Bestellung: zeigen im Zeit- und Branchenvergleich Ansatzpunkte zur Rationalisierung der Beschaffungsorganisation auf Schein Seite 10 Materialwirtschaft Kennzahlen für Lagerhaltung: Lagerumschlagshäufigkeit und Lagerdauer: je größer die Umschlagshäufigkeit bzw. je kürzer die Umschlagsdauer, desto geringer der Lagerbestand Vorteile einer niedrigen Lagerhaltung: geringerer Kapitalbedarf, Raumkosten, Wartungskosten und geringeres Risiko Lieferbereitschaft (Servicegrad): Höhe der Lieferbereitschaft, beeinflusst Höhe der Lagerhaltung. Ist sie zu hoch, entstehen hohe Lagerhaltungskosten – ist sie zu niedrig, entstehen hohe Fehlmengenkosten. Für die Feststellung wird die ABC-Analyse erstellt, wobei der Lieferbereitschaftsgrad für A-Güter höher sein muss als für B- und C-Güter 14. Fassen Sie den beigelegten Zeitungsartikel kurz zusammen. Denken Sie dabei an die Vorgangsweise der Case Studies. (W-Fragen etc…) Sie sind Mitarbeiter der Modellwelt GmbH und Assistent der Geschäftsleitung. Viele Ihrer Modellautos werden aus China bezogen. Das Hauptgewicht bei der Lieferantenauswahl ist der Preis. Gewinne schrumpfen und neue Einkaufsstrategien werden überlegt. Im laufenden Wirtschaftsjahr soll und muss es zu dramatischen Änderungen kommen. China: Wer billig kauft, kauft teuer 17.03.2008 | 12:19 | (DiePresse.com) Geht es um billige Produkte, schwenkt der Blick der Einkäufer scheinbar automatisch nach China. Ein Studie berichtet jetzt Überraschendes: China ist oft teurer, als man glaubt. In Deutschland zahlt jede dritte Firma mehr für Waren aus China, als sie für deutsche Produkte zahlen würde. Das ergibt eine Studie von PriceWaterhouseCoopers (PwC), die gemeinsam mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Deutschland erstellt wurde. PwC rät nun, „Beschaffungen in China kritisch zu prüfen", berichtet spiegel.de. Die durchschnittliche Ersparnis bei Produkten aus China liegt bei zehn Prozent, oft kommen die Produkte aber teurer, als es auf den ersten Blick aussieht - und damit teurer, als wären diese Produkte in Deutschland gekauft worden. Denn die Güter müssen zu durch den hohen Ölpreis - teuren Frachtkosten nach Europa gebracht werden. Zusätzlich müssen die Waren aus China aufwändigen Qualitätskontrollen unterzogen werden, die Kosten dafür werden oft übersehen. Die Kontrolle ist - nach den Frachtkosten - der zweitwichtigste Kostenfaktor für aus China importierte Produkte. 5AK Schein Seite 11 Materialwirtschaft Oft werden Produkte aus China aber nicht nur wegen ihres günstigen Preises gekauft. Denn die chinesischen Behörden achten bei der „Auftragsvergabe darauf, dass ein Teil der Wertschöpfung im Inland (also in China) erfolgt", so ein PcW-Experte. Sprich: Wer nach China exportieren will, sollte aus China importieren. (APA) Die vier „W-Fragen“: Wer? Modellwelt GmbH Was? Rentiert es sich Produkte aus China zu beziehen – ja oder nein? o die Gewinne schrumpfen Warum? o die Studie von PcW rät die „Beschaffung aus China kritisch zu prüfen“ – oft ist sie nicht billiger o teure Frachtkosten für Transport nach Europa (durch hohen Ölpreis) o durchschnittliche Ersparnis bei Bezug der Produkte aus China ist 10% - jedoch mit den Zusatzkosten (Fracht usw.) sind die Produkte oft im Endeffekt teuer als wenn man sie aus Deutschland beziehen würde o Wann? Eine Änderung soll im laufenden Wirtschaftsjahr erfolgen Problemdefinition: Kernproblem: Produkte aus China beziehen – ja oder nein? Wichtige Kriterien die ein „guter“ Lieferant mitbringen muss sind: o geringe Kosten o hohe Qualität o Zuverlässigkeit o Pünktlichkeit o schnelle Lieferung 5AK Schein Seite 12 Materialwirtschaft Entscheidungskriterien: Quantitative Entscheidungskriterien: o o o o o Gewinn geringe Kosten (Fracht, Qualitätskontrolle) wenig / kein Risiko kurze Lieferzeiten EU-Kontrollen (bei Bezug aus China) Qualitative Entscheidungskriterien: o gute, konstante Qualität der Produkte o Kundenzufriedenheit o Wettbewerbsvorteile durch günstigen Einkauf – somit auch günstigerer Verkauf als Konkurrenten o Sicherheit o Flexibilität des Lieferanten Vor- und Nachteile Bezug aus China Vorteile: o durchschnittliche Kostenersparnis 10% o mögliche Erschließung des internationalen Marktes (durch Bezug aus China – können auch Kunden in China gewonnen werden) Nachteile: o lange Lieferzeiten o hohe Fracht- und Qualitätskontrollkosten o immer weiter steigender Ölpreis 5AK Schein Bezug aus Deutschland bzw. aus der EU o „bessere“ Qualität – weil Qualitätsstandard in Europa höher o kürzere Lieferzeiten o geringere Frachtkosten o „teurer“ als Import aus China ??!!?? o durch Bezug aus Deutschland = Erschließung des internationalen Marktes schwieriger Seite 13 Materialwirtschaft Resümee ziehen: der Bezug von Produkten aus China muss genau geprüft werden, Preisvergleiche mit Lieferanten in Deutschland müssen angestellt werden bevor die Modellwelt GmbH die Geschäftsbeziehung mit dem Lieferanten aus China beendet, denn es könnte eine lange Geschäftsbeziehung aufs Spiel gesetzt werden und sich dann herausstellen, dass sich der Bezug aus Deutschland als „Fehlgriff“ herausstellt andererseits sollte genau geprüft und verhandelt werden, ob man sich nicht mit einem Lieferanten aus Deutschland bzw. der EU einigen kann (im Bezug auf Liefer- und Zahlungsbedingungen) und eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung schaffen kann, die viel mehr Flexibilität (kürzere Lieferzeiten) und somit geringere Lagerkosten (Lieferung kann öfter erfolgen) mit sich bringt die Modellwelt GmbH hat nun die Aufgabe mit dem Lieferanten aus China die Bedingungen neu zu verhandeln, sowie auch Angebote von Lieferanten aus Deutschland und der EU einzuholen – und danach eine Neuwahl für einen zukünftigen Lieferanten zu treffen Logistikmanagement: Optimierung vom Einkauf bis zum Ende 14.03.2009 | 14:53 | (Die Presse) Die Abläufe von Produktion und Vertrieb verursachen hohe Kosten, sie zu gestalten, wird deshalb zunehmend Chefsache. MBA-Lehrgänge für Logistiker kombinieren Managementwissen mit spezifischen Inhalten. Wien. Wenn die Reste eines Produkts ganz zum Schluss im Mistkübel landen, endet damit – so es nicht recycelt wird – auch ein langer Prozess, der nicht erst mit der Herstellung begonnen hat: Schon beim Produktdesign und bei der Suche nach den günstigsten Rohstoffen, dem sogenannten „Sourcing“, sind im Idealfall Fachleute am Werk, die die für das Unternehmen sinnvollste Lösung erarbeiten. Auch in der anschließenden Wertschöpfungskette bis hin zur Lieferung an den Kunden gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Kos-ten zu senken. Die strategische Planung und Optimierung dieser Logistikkette ist deshalb ein wesentliches Element in postgradualen Ausbildungen für Logistiker auf Managementniveau, wie etwa im neuen MBA-Lehrgang „Purchasing – Supply Chain“ des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich (BMÖ). Heinz Pechek ist geschäftsführender Vorstand des BMÖ und leitet dessen Akademie: „In vielen Firmen werden 70 Prozent der Unternehmensleistung zugekauft, in der Automobilindustrie sogar mehr als 90 Prozent. Das zeigt, wie wichtig Logistik für den Unternehmenserfolg ist.“ Und es erklärt, warum der Bedarf nach Logistikern mit Managementqualifikationen steigt: Beide Geschäftsbereiche rücken zusammen. 5AK Schein Seite 14 Materialwirtschaft Neben operativem und strategischem Lieferantenmanagement umfasst der MBA deshalb auch Module in angewandter Betriebswirtschaftslehre und angewandtem Recht wie Transportrecht oder EU-Recht. Fachliche Vertiefungen beschäftigen sich mit den Bereichen Einkaufs- und Lieferantenmanagement, mit Produktionsplanung und -steuerung sowie mit Innovationsmanagement. Strategische Planung Der strategischen Planung der Logistikkette widmet auch der „Danube Professional MBA Logis-tics & Supply Chain Management“ viel Raum, den die Donau-Universität Krems in Kooperation mit der WU Wien anbietet. Nach einer zwei Semester umfassenden Grundausbildung in Managementwissen stehen zwei Semester fachlicher Vertiefung auf dem Programm. Großer Wert wird dabei auf die Einbettung der Logistik in die Gesamtunternehmensführung gelegt. Das nützt den Teilnehmern direkt, denn sie haben üblicherweise bereits zwischen sieben und 15 Jahren Berufserfahrung in der Branche, sagt Werner Kienast, der organisatorische Leiter des Lehrgangs: „Alle Inhalte sind deshalb stark auf die aktuellen Probleme der Teilnehmer in ihrem beruflichen Umfeld ausgerichtet.“ Zertifizierung möglich Die Lehrinhalte des Professional MBA entsprechen außerdem den Ausbildungsstandards der European Logistics Association (ELA), des europäischen Berufsverbands. „Mit einer kleinen Zusatzprüfung können sich unsere Absolventen daher von der ELA zum European Logistics Manager zertifizieren lassen“, sagt Kienast. Die vier „W-Fragen“: Wer? Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich – Geschäftsführender Vorstand – Heinz Pechek Was? MBA-Lehrgänge für Logistiker „Purchasing – Supply Chain“ Warum? o Bedarf nach Fachleuten (Logistikern) mit Managementqualifikationen steigt (die beiden Bereiche rücken immer näher zusammen) o Logistiker sind wichtig für Unternehmenserfolg o vor allem strategisches und operatives Lieferantenmanagement, sowie Module der angewandten Betriebswirtschaftslehre und dem angewandten Recht (Transport- und EU-Recht) sind wichtig 5AK Schein Seite 15 Materialwirtschaft o Einbettung der Logistik in die Gesamtunternehmensführung o mit Zusatzprüfung können sich Absolventen zum ELA zertifizieren o bis zu 70 Prozent der Unternehmensleistung werden in vielen Firmen zugekauft, in der Automobilindustrie sogar mehr als 90 Prozent – zeigt wie wichtig das für den Unternehmenserfolg ist Wann? Nach 7 bis 15 Jahren Berufserfahrung = Lehrgang mit: 2 Semester umfassende Grundausbildung in Managementwissen 2 Semester fachliche Vertiefung Problemdefinition: Kernproblem: Abläufe von Produktion und Vertrieb verursachen hohe Kosten. Ein „guter“ Logistiker muss: o Managementqualifikationen haben o sinnvolle Lösungen für das Unternehmen erarbeiten o strategische und operative Planung sind wesentliche Elemente bei der Ausbildung zum Logistiker sowie BWL, Transportund EU-Recht Entscheidungskriterien: Quantitative Entscheidungskriterien: o bessere Aufstiegschancen = mehr Verdienst (Lohn) o weniger Risiko (durch „besser ausgebildete Person“ ersetzt zu werden, weil durch Lehrgang bestmögliche Weiterbildung) 5AK Schein Seite 16 Materialwirtschaft Qualitative Entscheidungskriterien: o o o o o o gute Ausbildung bzw. Weiterbildung Wirkung auf Unternehmen Wettbewerbsvorteile Aufstiegchancen Motivation durch sehr gute Kompetenzen Respekt der Mitarbeiter Vor- und Nachteile: Da der Lehrgang eine Weiterbildung ist, die nach 7 bis 15 Jahren Berufserfahrung in Anspruch genommen wird, und dadurch eine „Auffrischung“ des erlernten Wissens eines Logistikers, sowie die Ergänzung der Kompetenzen durch die aktuelle Marktsituation ist, ist dieser gesamte Lehrgang eine Chance, die nur Vorteile mit sich bringt – bzw. der gesamte Lehrgang ist ein VORTEIL. Resümee ziehen: o die MBA-Lehrgänge für Logistiker sind sehr wichtig für alle Fachleute dieser Branche, da sie durch diesen Lehrgang eine gute Weiterbildung erhalten, die in der Wirtschaft das wichtigste ist, denn in der Wirtschaft muss man ständig am neuesten Stand sein und sich ständig mit den neuen Entwicklungen und Techniken auseinandersetzen o da der Lehrgang vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich angeboten wird, erfährt man als Teilnehmer an diesem Lehrgang Daten und Statistiker, sowie neue Trends direkt aus erster Hand o Es ist wichtig sich in dieser Branche ständig weiterzubilden wenn man bedenkt, dass in vielen Firmen 70 Prozent der Unternehmensleistung zugekauft werden, in der Automobilindustrie sogar mehr als 90 Prozent – da sieht man wie wichtig die Logistik für den UNERNEHMENSERFOLG ist 5AK Schein Seite 17